Worterbuch der Herpetologie [1. Aufl] 9783334003077, 3334003078, 392435278X [PDF]


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German Pages 51 Year 1990

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Table of contents :
Auch mitten im Sommerloch gibt es Stoff für einen Leitartike......Page 3
Erwerb der Warane......Page 4
Haltungsbedingungen......Page 5
Literatur......Page 11
Bildergalerie......Page 17
von Markus Trepte......Page 18
Ergebnisse der Mitgliederversammlung am 17. 4.1993 anlässlic......Page 28
Thomas Quittek......Page 29
II. Reptilia......Page 41
Das Programm der 3. Jahrestagung der SIGS am 23. Oktober 199......Page 44
Interessante herpetologische Ausstellung......Page 45
Traditionelle Amphibien- und Reptilienbörse......Page 46
Madagaskar-Exkursion mit tragischem Ausgang......Page 48
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Worterbuch der Herpetologie  [1. Aufl]
 9783334003077, 3334003078, 392435278X [PDF]

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Zitiervorschau

1. Jahrgang, Heft 3/93, 15. August 1993

ISSN 0943-2485

Neue Folge Zeitschrift und Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.

In diesem Heft: Haltungsberichte: Stachelschwanzwaran, Langschwanzeidechse, Spanischer Rippenmolch, Raketenfrosch Naturschutz: Auszeichnung der Stadtgruppe Kassel, Amphibienschutz Sonderteil: Nachzuchtstatistik 1990 Madagaskar-Exkursion mit tragischem Ausgang

Impressum elaphe - Neue Folge -1. Jahrgang, Heft 3/93 Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e.V.

Inhalt Impressum 2 Leitartikel 3 Haltung und Zucht des Stachelschwanzwarans 4 Die Grüne Langschwanzeidechse - ein Haltungs- und Zuchtbericht 10 Lebensweise und Entwicklung des Spanischen Rippenmolches 11 Gruppenhaltung des Raketenfrosches 14 Zur Haltung des Grünen Grabfrosches 17 Aufwertung degradierter Amphibienlaichgewässer durch Wasserpflanzen 18 Schutzzäune der AGARD gegen den Straßentod wandernder Amphibien 19 Mitteilungen des 1. Vorsitzenden 27 Auszeichnung für Prof. Dr. H.G. Horn 27 Gründung der AG Reptilienkrankheiten 28 Landesgruppe Schweiz 28 Neue Bücher 29 Naturschutz: Auszeichnung der DGHT-Stadtgruppe Kassel 31 Nachzuchtstatistik 1990 34 DGHT-Fachgruppen 42 DGHT-Stadt- und Regionalgruppen 45 kurz & bündig 47 Stellungnahme: Madagaskar-Exkursion mit tragischem Ausgang 48 Wichtige Adressen 50 kurz & bündig 51

Anschriften der Redaktionen: Terrarienkundlicher Teil: Dr.sc. Dieter Schmidt, Heinrich-Heine-Str. 86, D-16321 Schönow Übrige Beiträge und Anzeigenjournal: DGHT-Geschäftsstelle, Andreas Mendt, Postfach 1421, D-53351 Rheinbach, Tel. 02255/6086, FAX 02255/1726 Herausgeber: Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e.V. Redaktion: Dr. Klaus Henle (Beirat), Dr. Ulrich Joger (Beirat), Dipl.-Biol. Andreas Mendt (V.i.S.d.P.), Dipl.-Ing. Ingo Pauler, Dr. Dieter Schmidt Werbung: DGHT-Geschäftsstelle, Anzeigenpreise auf Anfrage Layout: Andreas Mendt

Satz: Aldus PageMaker

Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei Gedruckt auf Recyclingpapier elaphe - Neue Folge - erscheint viermal jährlich am 15.2., 15.5., 15.8. und 15.11. Der Bezug der Zeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Redaktionsschluß Ausgabe 4/93: 15. Oktober

Titel: Ein Stachelschwanzwaran (Varanus acanthurus) im Alter von 12 Wochen, bei dem die für diese Art charakteristische Ozellen-Zeichnung gut zu sehen ist. Der in der nördlichen Hälfte Australiens vorkommende Waran ist ein gut zu haltender Pflegling, der bei Schaffung der richtigen Haltungsbedingungen als tagaktives Terrarientier viel Freude bereitet (siehe Artikel auf Seite 4). Foto: Rainer Polleck

Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Bilder oder sonstige Unterlagen übernehmen wir keinerlei Gewähr. Die Redaktion behält sich Kürzungen und journalistische Bearbeitung aller Beiträge vor. Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und/oder der DGHT wieder. Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.

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Leitartikel Die Sache mit der Post Auch mitten im Sommerloch gibt es Stoff für einen Leitartikel. Das meint Andreas Mendt Der Anrufer wirkte nicht nur verärgert, sondern war es auch. Schon wieder sei das Anzeigenjournal drei Wochen später als bei den Bekannten eingetroffen, die dringend gesuchten Tiere der Art X natürlich schon längst in anderen - also den falschen - »guten Händen« gelandet. Meine einschmeichelnden Sätze der Kategorie »Wir haben keine Schuld« trafen auf wenig Gegenliebe: »Mir ist egal, ob es angeblich wieder einmal an der Post liegt, ich möchte die Zeitung ab sofort pünktlich bekommen, sonst...« (es folgt eine beliebige Andeutung in Richtung Kündigung). Die Situation ist stets folgende: Unsere zuverlässige Druckerei liefert alle Sendungen am selben Tag bei der Post ein, fein sortiert nach Infopost (früher: Massendrucksache, Porto pro Stück DM 0,95) und normaler Briefpost (Porto pro Stück DM 3,00). Drucksachen gibt es ja nicht mehr. Nicht alles kann per Infopost verschickt werden, da pro Leitzone eine bestimmte Mindestanzahl von Sendungen zusammenkommen muß. (Hätten wir mehrere Millionen Mitglieder, existierte das Problem nicht). Das Verhängnis nimmt nun seinen Lauf: Bei der Post werden die »Briefe« schnurstracks innerhalb von ein bis zwei Tagen an den Empfänger weitergeleitet. Die »Infopost« hingegen erfährt eine Sonderbehandlung: Sie wird offenbar für mindestens zwei Wochen in einer Ecke des Amtes wie Sondermüll zwischengelagert. Guter Rat muß nicht unbedingt viel teurer sein, wie Sie feststellen konnten: Wir haben diesesmal alle Sendungen als Brief verschickt - und zwar zusammen mit der SALAMANDRA, was die Mehrkosten wieder auffängt (Fachjargon: »Kombipack«). In der Zukunft soll - wenn möglich -jedoch wieder ein getrennter Versand stattfinden. Zu diesem Zwekke haben wir die Zulassung der elaphe als »Postvertriebsstück« beantragt, ein subventionierter Dienst, der grundsätzlich den Verlagen zum Versand von Zeitungen vorbehalten ist. Entsprechend sind bei der

men, die dem Unerfahrenen viel Freude bereiten können, wie ich erfahren durfte. So machte ich mich eines Tages auf den Weg zum zuständigen »Verlagspostamt«, gerüstet mit je einem Probeexemplar der elaphe und des Anzeigenjournals. Die zuständige Dame ist sehr freundlich und drückt mir eine vielseitige Fassung der »Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Postzeitungsdienst« in die Hand. Hoppla: diverse Änderungsvorschriften entgleiten dem Heft in Richtung Fußboden. Die freundliche Dame mustert die elaphe. Plötzlich zuckt sie zusammen, sie hat auf einer Seite eine Empfehlung zur Haftpflichtversicherung für Tierhalter entdeckt. »So etwas geht natürlich nicht,« stellt die freundliche Dame entschieden fest. »Das ist ein Vertragswidriger Empfehlungs- oder Vermittlungsdienst« . Auch andere Textstellen rufen Kritik hervor. Das Anzeigenjournal hingegen löst großes Befremden, ja Verwirrung aus. Die freundliche Dame liest: »2 Komma 3 Akito...rdon contra...trix...«. Nachdem sie die Fassung zurückgewonnen hat, stellt sie klar fest: »Hier handelt es sich eindeutig um eine Vertragswidrige Verlegerbeilage, über die Zulassung muß in Berlin entschieden werden.« Ich bedanke mich freundlich und verlasse das Amt mit einem Antrag. Übrigens: in den nächsten Monaten soll über die eventuelle Zulassung unserer Zeitschriften zum Postzeitungsdienst entschieden werden. In diesem Zusammenhang: Erhalten Sie Ihre Wochenendpost jeweils am Samstag oder Sonnabend? Hier hilft kein Blick in den Briefkasten, sondern in den »dtv-Atlas zur deutschen Sprache«. In Nord- und Ostdeutschland heißt es eindeutig »Sonnabend«, während südlich einer Linie Ruhrgebiet-Gießen-Erfurt der »Samstag« bevorzugt wird. Wir werden die beiden Ausdrücke künftig abwechselnd verwenden. Die Amphibien und Reptilien können ob solcher Probleme der Menschen ohnehin nur den Kopf schütteln.

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Haltung und Zucht des Stachelschwanzwarans, Varanus Acanthurus (BOULENGER 1885) VON RAINER THISSEN

Innerhalb der Familie der Varanidae, in der eine Gattung Varanus (Merrem) existiert, wird der Stachelschwanzwaran zu der Untergattung Odatria gezählt, der die vorwiegend kleinbleibenden Waranarten zugerechnet werden. Erfreulicherweise ist die Zucht des Stachelschwanzwarans in den letzten Jahren schon häufiger in zoologischen Gärten wie auch bei Terrarianem geglückt, so daß der Bestand dieser Waranart für die Terraristik - zumindest für die nächsten Jahre gesichert scheint. Varanus acanthurus ist ein im nördlichen Teil Australiens weitverbreiteter Waran, der in Größe aind Farbe stark variiert. Es werden die Unterarten acanthurus, brachyurus und insulanicus unterschieden. Varanus acanthurus ist durch den stacheligen Schwanz, Ozellenbildung der Rückenzeichnung, einen Nackenstrich und ein Schläfenband gekennzeichnet. Adulte Tiere werden in der Regel zwischen 45 cm und 60 cm lang, eine Ausnahme bildet die Unterart V. a. insulanicus, die eine Länge von etwa 80 cm erreichen kann. Taxonomisch dürften die Stachelschwanzwarane noch weiter zu bearbeiten sein, und möglicherweise lassen sich noch neue Arten und Unterarten bestimmen. So hat sich ein Waran, der in Swansons Buch »Lizards of Australia« (1987) als Varanus acanthurus aus dem Kakadu National Park abgebildet ist, als eine vollständig eigenständige, von M. KING und P. HORNER als Varanus baritji neu beschriebene Art entpuppt. Vorgeschichte Nachdem ich in den Jahren von 1970 bis 1981 schon mehrere Varanus acanthurus gepflegt hatte, war ich bemüht gewesen, wieder in den Besitz dieser allein schon wegen ihrer Größe gut zu pflegenden Waranart zu gelangen. Ich wollte möglichst junge Tiere, damit ich die Aufzucht nach meinen Vorstellungen optimal gestalten konnte und damit das Alter der Tiere feststeht, um zu vermeiden, schon recht alte Tiere zu erhalten, was man beim Erwerb von adulten Tieren nie ganz ausschließen kann. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes des Stachelschwanzwarans war es mir wichtig, den Herkunftsort in Australien zu kennen. Da das Verbreitungsgebiet sich in Ost-West-Richtung über etwa 2500 km erstreckt, vermute ich, daß sich zum Bei-

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spiel wegen Unterschieden in Klima und Jahreszyklus Tiere aus dem westlichen und aus dem östlichen Teil des Verbreitungsgebietes nicht unbedingt in ihrem Sexualzyklus harmonisieren lassen. Außerdem halte ich das Kennen des Herkunftsortes von Terrarientieren allgemein für wünschenswert, da nur dann versucht werden kann, einen tiergerechten Jahreszyklus im Terrarium zu simulieren. Erwerb der Warane Es dauerte bis September 1989, bis ich Tiere bekam, die meinen Vorstellungen gerecht wurden. Ich erhielt zwei männliche Tiere (geschlüpft im Juni 1989) und ein weibliches Tier (geschlüpft im August 1989). Die Männchen sind Nachzuchttiere des zoologischen Gartens zu Frankfurt a.M., das Weibchen habe ich von einem Terrarianer erhalten. Die »Großeltern« der Tiere sind Anfang der 80er Jahre in der Nähe von Mount Isa (Queensland), also im östlichen Teil des Verbreitungsgebietes, gefangen worden. Durch die Kenntnis des ursprünglichen Herkunftsortes ist es mir möglich, im Terrarium einen Jahreszyklus nachzuahmen, der dem originären Zyklus weitgehend entspricht. Die zur Simulation notwendigen Klimadaten habe ich unter anderem dem »Handbuch ausgewählter Klimastationen der Erde« entnommen. Der Stachelschwanzwaran gilt als »rock-dweller«, also als Bewohner von felsigen Biotopen. Die bei Mount Isa gefangenen Tiere wurden unter den Holzschwellen einer stillgelegten Eisenbahnlinie gefangen. In der näheren Umgebung des Fundortes befanden sich keine felsigen Biotope. Die Geschlechtsbestimmung der Warane war natürlich beim Erhalt bei einer Gesamtlänge der Tiere von etwa 15 cm noch nicht möglich. Diese läßt sich erst im Alter von mindestens einem Jahr durchführen. Bei männlichen Tieren sind die seitlichen Postanal-

schuppen dornig ausgebildet, sie erinnern an einen grobzahnigen Kamm, während sie bei Weibchen nur als schwach ausgebildeter Saum zu sehen sind. Auf diese Unterscheidung hat schon Mertens in seiner Abhandlung über »Die Familie der Warane« hingewiesen. Ich mußte feststellen, daß dieses Merkmal zwar sehr häufig, aber leider nicht immer, zutrifft. Dies wurde mir auch von anderen Haltern des Stachelschwanzwarans bestätigt. Nach meinen Erfahrungen halte ich eine Geschlechtsbestimmung durch Betrachtung der Postanal schuppen bei Varanus acanthurus bei 80 Prozent der Tiere für möglich. Gewißheit über das Geschlecht eines Tieres erlangt man durch das Verhalten der Tiere untereinander, besonders wenn man sie während der Paarungszeit vergesellschaftet.

Abb. 1: Varanus acanthurus - Paarung Haltungsbedingungen Während der ersten vier Monate nach Erhalt der Tiere waren diese in einem kleinen Terrarium bei etwa 32 °C untergebracht, danach in einem Terrarium mit einer Grundfläche von 80 x 30 cm und einer Höhe von ebenfalls 30 cm. Als Bodensubstrat wurde Sand in einer Höhe von etwa 4 cm verwendet. Als Terrarieneinrichtung dienten größere Steine, Schieferplatten, Korkrindenstücke und eine Wurzel, die so im Terrarium postiert wurde, daß ihre Spitze 10 cm Abstand zu einer »Kuchenformlampe« hatte, die auf dem Terrarium stand. Diese Lampen bestehen aus einer Aluminiumkuchenform, in die eine Keramiklampenfassung eingebaut ist. Diese Art von einfacher Terrarienlampe mag nicht sonderlich dekorativ sein, hat aber den Vorteil, daß aufgrund des Materials Licht und auch Wärme gut reflektiert werden. Beim Bau dieser Lampen ist es wichtig, diese zu erden; ebenso sollte nicht vergessen werden, in den Boden der Form ein kleineres Loch zu bohren, um einen Hitzestau zu

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vermeiden. Die Rückseite und eine Seitenwand des Terrariums wurden mit Korkplatten verkleidet, um den Tieren eine größere Kletterfläche anzubieten. Tagsüber war im Terrarium eine Temperatur von -je nach Meßstelle - 26 bis 40 °C, nachts während der Sommerperiode 16 bis 20 °C, im Winter 14 bis 17 "C.Diese Temperatur wurde durch die schon genannte Lampe und mittels einer 20-W-Heizmatte erreicht, die unter Schieferplatten in das Terrarium eingelegt worden war. Zweimal pro Woche wurden die Tiere für jeweils 10 bis 15 Minuten mit einer Ultra-Vitalux-Lampe (Osram) bestrahlt, um ihnen direktes UV-Licht zukommen zu lassen. Die Vorderfront des Terrariums hatte Schiebescheiben; eine der Scheiben wurde später durch ein Drahtgitter ersetzt. Dieses hatte den Vorteil, daß dadurch - in Verbindung mit einem Lüftungsgitter in der Deckscheibe - eine gute Belüftung erreicht wurde. Vor allem hatten die Tiere so aufgrund des Standortes täglich circa 2,5 Stunden direkte Sonneneinstrahlung in das Terrarium. Dadurch wurde ab diesem Zeitpunkt auch die Bestrahlung mit der Ultra-Vitalux-Lampe überflüssig. Die jungen Warane fraßen vor allem kleine Heimchen, Grillen, Heuschrecken und Schaben. Die Futtertiere wurden einige Tage mit Gemüse (Salat, Chicoree) angefüttert, ihrem Trinkwasser wurden Vitamine zugesetzt. Wachsmaden wurden als Futter nicht angenommen, Wachsmotten dagegen recht gerne. Die Futtertiere wurden jeweils direkt vor dem Verfüttern mit einem Gemisch aus Calciumcitrat, Korvitnin ZVT und Nekton Tonic R bestäubt. Gelegentlich wurde den Waranen Rindfleisch und auch Ei als Futter angeboten, was bereitwillig angenommen wurde. Das Verfüttern von Ei hat für den Pfleger den großen Nachteil, daß er sofort nach dem Koten der Tiere die Exkremente wegen ihres sehr unangenehmen Geruchs. Ansonsten habe ich den Kot immer »nach dem Auffinden« entfernt. Da aber auch bei größter Sorgfalt nicht jede Ausscheidung gesehen und dann entfernt werden kann, tausche ich den Sand alle drei bis vier Monate komplett aus. Das Terrarium wurde jeden Morgen mit raumtemperiertem Wasser kurz besprüht. Alle zwei bis drei Tage erhielten die Warane Trinkwasser, das in zweiwöchigen Abständen vitaminisiert wurde. Mittlerweile bin ich aber dazu übergegangen, den Tieren täglich eine Schale mit frischem Wasser anzubieten, da sie doch ein sehr starkes Trinkbedürfnis, besser

gesagt: Bedürfnis nach Feuchtigkeitsaufhahme, haben. Dies führe ich darauf zurück, daß den Waranen im Terrarium die Feuchtigkeit fehlt, die sich in der Natur nachts in ihren Schlafhöhlen ansammelt und die wohl von den Tieren aufgenommen wird. Im Alter von etwa drei Monaten begannen die Warane bei einer Länge von ungefähr 20 cm auch nestjunge Mäuse als Futter anzunehmen. Diese wurden ihnen zweimal pro Woche angeboten, daneben erhielten sie noch zwei- bis dreimal pro Woche Insekten. Umzug und Winterruhe Im Mai 1990 bezogen die Warane ein größeres Terrarium mit den Maßen 120 x 50 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe). Dieses Terrarium wurde durch eine Heizmatte (20 Watt, 15 x40 cm), eine 50-Watt-HQLLampe und einen 100-Watt-Strahler beheizt. Die Temperaturen im Terrarium lagen tagsüber wie auch bei Nacht in den gleichen Bereichen wie zuvor. Da die Tiere - nachdem sie Mäuse als Futter akzeptiert hatten - ein rapides Wachstum zeigten, stellte ich den Futterplan wieder um. Da der Stachelschwanzwaran in der Natur sich hauptsächlich von Insekten und Echsen ernährt, letztere aber aus mehrfachen Gründen nicht angeboten werden, habe ich den Hauptanteil des Futterangebotes wieder durch Insekten bestritten. Der Anteil der Mäuse wurde insofern reduziert, als den nunmehr größeren Tieren nicht auch proportional zu ihrem Wachstum größere Mäuse angeboten wurden, sondern auch weiterhin nur nestjunge. Gefüttert wurde über drei Wochen im Monat, in der vierten eine Futterpause eingelegt. Während des ersten Winters (1989/90) haben die Tiere keine direkte Winterruhe gehalten, da ich zwar die Beleuchtungszeit pro Tag von 14,5 auf 8 Stunden gesenkt, aber die im Terrarium befindliche Heizmatte weiterhin 14 Stunden in Betrieb hatte. Als dieTiere im Mai 1990 in das große Terrarium übersiedelten, betrug die tägliche Beleuchtungsdauer 12 Stunden; sie wurde alle zwei Wochen um 30 Minuten verlängert, bis im August das Maximum von 14,5 Stunden erreicht war. Die Pflege erfolgte wie beschrieben. Im Oktober 1990 maßen die Warane zwischen 38 und 40 cm. Zu diesem Zeitpunkt waren zwei der Tiere aufgrund der dornigen Postanalschuppen als Männchen zu erkennen, das dritte Tier wegen der sehr schwach ausgebildeten Postanalschuppen als Weibchen. Diese Geschlechtsbestimmung hat sich auch bestätigt.

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Abb. 2: Zwei schlüpfende Stachelschwanzwarane, daneben eine leere Eihülle. Der Aufbau des Brutbehälters wird im Text beschrieben. Während des zweiten Winters wurde eine Winterruhe für die Zeit von Ende Oktober 1990 bis Februar 1991 initiiert. Der 100-W-Strahler wurde ausgetauscht gegen einen 60-W-Strahler, die Heizmatte abgeschaltet. Die tägliche Beleuchtungsdauer wurde stufenweise bis Ende Dezember auf 6,5 Stunden täglich herabgesetzt, dann wieder in gleichen Intervallen erhöht, so daß sie zum Beispiel gegen Ende Februar wieder 12 Stunden betrug. Gefüttert wurde bei reduzierter Menge nur noch einmal wöchentlich, drei Wochen pro Monat. Die Aktivitäten der Warane gingen weitgehend zurück, das Weibchen war fast die ganze Zeit unter einem Stein versteckt, sie kam lediglich beim Füttern aus ihrem Unterschlupf. Paarungszeit Mit der Steigerung der täglichen Beleuchtungszeit wurde auch das Futterangebot wieder erhöht. Am 10. Januar 1991 konnte ich bei den beiden Männchen erstmalig Kommentkämpfe beobachten, die bis Ende Februar anhielten. Diese Kommentkämpfe verliefen alle unblutig, es schien sich um ein reines »Kräftemessen« zu handeln. Am 26. Februar verließ das Weibchen zum ersten Mal in diesem Jahr wieder vollständig ihren Unterschlupf und wurde im Terrarium aktiv, indem sie dieses erkundete. Am 1. März konnte ich erste Kopulationen beobachten. Das Weibchen paarte sich abwechselnd mit beiden Männchen (siehe Abb. 1). Diese Paarungsaktivitäten hielten bis zum 3. März unvermindert an. Ab dem 7. März war das Weibchen wieder in ihrem Unterschlupf verschwunden, sie kam nur noch beim Füttern daraus hervor. Am 19. März konnte ich erstmals wegen ihrer Körperfülle sehen,

daß sie trächtig war. Bei Betrachtung ihrer Körperunterseite waren deutlich drei Eier durch die Bauchhaut zu sehen. Daraufhin übersiedelte ich die zwei männlichen Warane in ein anderes Terrarium. In das des Weibchens stellte ich eine Plastikschale (Größe: 30 x 12x12 cm) als Legebox. Diese wurde mit feuchtem Sand gefüllt, der täglich nachgefeuchtet wurde. Diese Schale wurde bis zum Rand in den Bodengrund des Terrariums eingebettet. Abgedeckt wurde sie durch eine Schieferplatte, die so auf Steinen gelagert war, daß der Abstand zwischen Platte und der Oberfläche der Legeschale 3 cm betrug, damit einerseits die Feuchtigkeit nicht zu schnell entweichen konnte, andererseits das Weibchen bequemen Zugang hatte. Mittels eines Heizkabels wurde die Temperatur des Sandes in der Legeschale auf 28 bis 30 °C gehalten. Eiablage und Schlupf Ab dem 26. März verweigerte das Weibchen die Futteraufhahme. Am 29. März fand ich um 6.30 Uhr drei Eier: zwei waren in der Legeschale eingegraben, eines lag auf der Oberfläche der wieder vollständig mit Sand gefüllten Box. Das aufliegende Ei war leicht gelblich und etwas eingefallen. Die beiden anderen Eier waren weiß. Leider war eines am Boden der Legeschale festgeklebt. Die Eier wurden der Legeschale entnommen und so in feuchtem Vermiculite eingebettet, daß sie zu gut 50 Prozent im Substrat lagen. Das zur Hälfte mit dem feuchten Vermiculite gefüllte Plastikterrarium wurde mit einer Glasscheibe so abgedeckt, daß zu beiden Seiten ein kleiner Lüftungsspalt blieb. Dieser Brutbehälter wurde in einen Brutschrank gestellt, der schon rechtzeitig vorher auf einen Temperaturbereich von 27 bis 28,5 °C aufgeheizt worden war. In dem Brutschrank war auch schon vorher das feuchte Vermiculite auf die gleiche Temperatur gebracht worden. Diese Gleichheit der Temperatur bei Legeschale, Brutsubstrat und Brutschranktemperatur scheint mir wichtig, um Schäden vorzubeugen. Die Feuchtigkeit in der Brutbox betrug etwa 85 Prozent. Außerdem befand sich im Brutschrank ein offenes Wassergefäß, um auch insgesamt für Feuchtigkeit zu sorgen. Bei dem auf dem Sand abgelegten Ei vermutete ich aufgrund der Farbe, daß es unbefruchtet sei. Die Einsenkung verschwand zwar innerhalb einiger Stunden, da sich das Ei im feuchten Brutbehälter wieder mit Flüssigkeit füllte, aber am 11. April begann es dunkelgelb, weich und stinkend zu werden, wodurch sich meine Annahme leider bestätigte. Bei späteren

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Gelegen mußte ich aber feststellen, daß man nicht unbedingt aus der gelblichen Farbe des Eies den Schluß ziehen kann, daß es unbefruchtet ist. Das Weibchen legte später noch einmal ein Ei dieser Farbe ab, aus dem dann ein Jungtier schlüpfte. Ansonsten sind die Eier weiß, circa 2,5 cm lang und haben einen mittlerem Durchmesser von gut 1 cm. Exakt gemessen oder gewogen habe ich die Eier nicht, um die Entwicklung der Keimlinge nicht zu gefährden, da mir eine erfolgreiche Entwicklung mit Schlupf des Jungtieres wichtiger erscheint als die Gewinnung von Daten über die Eier. Leider platzte das zuvor am Boden der Legeschale festgeklebte Ei am 12. Mai, und es trat eine große Menge Eiflüssigkeit aus. Ich öffnete das Ei und fand einen gut entwickelten, abgestorbenen Embryo. Das verbliebene dritte Ei wurde zunehmend größer. Am 17. Juli gegen 16.30 Uhr war das Ei aufgeschlitzt, die Nasenspitze eines kleinen Stachelschwanzwaranes, der heftig züngelte, war zu sehen. Gegen 23.00 Uhr war der Kopf zu sehen, gegen Mitternacht hatte er sich aber wieder vollständig in das Ei zurückgezogen. Am 18. Juli war mein erster nachgezüchteter Stachelschwanzwaran nach nur 111 Tagen Inkubationszeit geschlüpft. Das Jungtier hatte eine ungefähre Gesamtlänge von 13,5 cm, wobei etwa 6 cm auf die Kopf-Rumpf-Länge entfielen. Das Nachzuchttier wurde in gleicher Weise untergebracht wie zuvor die Elterntiere als Jungtiere. Am 20. Juli fraß er erstmals kleine Heimchen - das Wachstum war beeindruckend. Am 25. Juli maß er schon circa 15 cm, am 1. September 17,5 cm. Erneute Paarungen und Eiablage In der Zwischenzeit hatte ich die beiden Männchen wie ich heute weiß, viel zu früh - wieder in das Terrarium des Weibchens gesetzt, nachdem sich dieses durch intensive Futteraufnahme wieder mit Körpermasse gefüllt hatte. Am 14. April konnte ich erneute Paarungen beobachten. Am 17. April schon schien mir das Weibchen erneut trächtig, worauf ich die Männchen wieder aus dem Terrarium nahm. Am 5. Mai grub das Weibchen erstmalig wieder in der Legeschale, der ausgeworfene Sand wurde von ihr nicht wieder aufgefüllt. Dieses Verhalten wiederholte sich, auch vor den späteren Gelegen. Ab 7. Mai verweigerte das Weibchen die Futteraufnahme, drei Tage später legte sie am 10. Mai vier Eier. Das Tier begann morgens gegen 9.30 Uhr in der Legeschale zu graben. Um 18.30 Uhr kam sie aus der Schale, nachdem sie diese wieder mit Sand gefüllt hatte.

Dieses Verhalten, das Wiederauffiillen der Schale mit Sand, also das Eingraben des Geleges, ist typisch und erfolgt nach meinen Beobachtungen nur nach dem Ablegen der Eier. »Probegrabungen« bleiben unbeachtet. Auch das Verweigern von Futter ab dem dritten Tag vor Ablegen der Eier hat sich bei inzwischen fünf Gelegen wiederholt. Die Eier wurden in gleicher Weise wie die des ersten Geleges in den Brutschrank überführt. Am 28. August war die Feuchtigkeit in Brutbehälter auf 70 Prozent gefallen, drei der vier Eier zeigten Dellen. Ich feuchtete das Vermiculite mit 12 ml Wasser an, worauf zwei Eier wieder prall wurden. Das dritte Ei dagegen warnoch stärker eingefallen, so daß ich es in einen separaten Behälter legte. Da ich vermutete, es sei abgestorben, eröffnete ich es am Abend des 29. August durch einen kleinen Einschnitt. Ein Embryo war zu sehen. Daraufhin bestrich ich die Schnittstelle mit Hühnereiweiß, um sie so zu verkleben. Das Ei füllte sich auch langsam wieder mit Flüssigkeit, aber am 14. September stellte sich doch leider heraus, daß das Tier im Ei abgestorben war. Ob es am Öffnen des Eies lag oder an sonstigen Faktoren sei dahingestellt. Ich werde auf jeden Fall ein Eröffnen bei eventuell eintretenden ähnlichen Fällen nicht wiederholen, sondern die natürliche Entwicklung abwarten. Drei junge Warane Am 6. September konnte ich auf den anderen drei Eiern etliche kleine Erhebungen sehen, die ich für Spuren des Eizahnes in der Eischale hielt. Gegen 11.00 Uhr war das erste der drei Eier aufgeschlitzt und der Kopf eines kleinen Waranes war zu sehen. Es dauerte jedoch noch bis zum Abend des folgenden Tages bis das Jungtier nach 120 Tagen Inkubationszeit geschlüpft war. Es hatte eine Gesamtlänge von etwa 13,5 cm und wog 3,5 Gramm. Während bei meinem ersten Nachzuchttier beim Schlupf die Bauchhaut am Nabel schon vollständig geschlossen war, war sie bei diesem ersten Tier des zweiten Geleges noch auf 5 mm nicht zugewachsen. Ich fand es im Brutbehälter halb eingerollt auf der Seite liegend, Bodenkontakt des Bauches mit dem Untergrund vermeidend. Diese Position nahm es auch wieder im Terrarium ein. Gegen Abend des 8. September waren auch aus den verbliebenen Eiern zwei kleine Stachelschwanzwarane geschlüpft. Auch bei ihnen war die Bauchhaut noch nicht vollständig geschlossen, sie nahmen ebenfalls die beschriebene

Position ein. Diese Ruhestellung wurde in den ersten Tagen beibehalten und erst nach dem Zuwachsen der Bauchhaut aufgegeben. Gleiches konnte ich bei anderen frisch geschlüpften Tieren beobachten. Weitere Zuchterfolge Für die Elterntiere leitete ich im Oktober 1991 wieder in beschriebener Weise eine Winterruhe ein. Es wiederholte sich der gleiche Zyklus von Kommentkämpfen und Paarungen, zu meiner Überraschung aber etwa 6 Wochen früher. Erste Kommentkämpfe erfolgten schon Anfang Dezember 1991, das Weibchen kam nach etwa 4 Wochen erstmalig am 7. Januar 1992 aus seinem Versteck, die erste Paarung sah ich am 19. Januar; die Paarungen wiederholten sich bis zum 26. Januar, danach zog sich das Weibchen wieder in ihr Versteck zurück. Die Männchen wurden aus dem Terrarium genommen, nachdem das Weibchen offensichtlich tragend war. Ab dem 12. Februar verweigerte das Weibchen die Futteraufnahme, sie scharrte wieder »Probegrabungen« in der Legeschale. Am 15. Februar fand ich gegen 21.30 Uhr die Legeschale wieder mit Sand aufgefüllt: Das Weibchen hatte sechs Eier abgelegt und eingegraben. Die Eier wurden in der beschriebenen Weise behandelt. Am 1. März setzte ich die zwei Männchen gegen 12.30 Uhr wieder zu dem Weibchen. Um 12.35 Uhr war die erste Paarung zu beobachten. Am 28. März legte das Weibchen neun Eier, von denen acht in der Legeschale eingegraben waren, das neunte lag oben auf dem Sand und war von gelblicher Farbe. Ich vermutete, es sei unbefruchtet. Dies erwies sich als Irrtum, denn aus diesem Ei schlüpfte ein vollentwickeltes Jungtier.

Abb. 3: Die drei nachgezüchteten Stachelschwanzwarane des 2. Geleges aus dem Jahre 1991

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Während der Inkubationszeit verdarb von jedem Gelege jeweils ein Ei. Sie enthielten einen abgestorbenen Embryo. Eine Erklärung für das Absterben habe ich nicht finden können. Aus dem Gelege vom 15. Februar schlüpften zwischen dem 1. Juni und dem 27. Juni nach einer Inkubationszeit von 117 bis 133 Tagen fünf Stachelschwanzwarane, aus dem Gelege vom 28. März schlüpften acht Jungtiere nach 113 bis 139 Tagen. Eines der Tiere des letzten Geleges verstarb am 17. September. Die anderen jungen Warane wuchsen unter den beschriebenen Bedingungen auf. Die Nachzuchttiere von 1991 sind jetzt alle länger als 40 cm, die von 1992 etwa 28 bis 30 cm lang. Bei den Nachzuchten von 1991 dürfte es sich um ein männliches und drei weibliche Tiere handeln.

Ebenfalls werde ich mit meinen Nachzuchttieren des Jahres 1991 erst zu diesem Zeitpunkt versuchen, diese zur Paarung und hoffentlich Nachzucht zu bringen, um den Tieren bis dahin Gelegenheit zu geben, ihre Physis möglichst optimal zu entwickeln. Literatur Erdfelder, K.-H. (1984): Haltung und Zucht des Stachelschwanzwarans Varanus acanthurus Boulenger, 1885. Sauria, Berlin, 6(1): 9-11 King, D. & L. Rhodes (1982): Sex Ratio and Breeding Season of Varanus acanthurus. - Copeia, Washington, 1982(4): 784-787

King, M. & P. Homer (1987): ANew Species of Monitor (Platynota:Reptilia)From Northern Australia And A Note On The Status Of Varanus Acanthurus Insulanicus MerAnzahl der Eier tens. - The Beagle, Records of the Northern Territory Die Anzahl der Eier je Gelege (3,4, 6 und 9) steht in Museum of Arts and Sciences, 1987, 4(1): 73-79

einem direkten Zusammenhang zur Länge und zur Körpermasse des Weibchens, eine Tatsache, auf die D. KJNG und L. RHODES in einer breit angelegten Studie über Varanus acanthurus hingewiesen haben. Diese kann ich durch meine gemachten Erfahrungen bestätigen. In der Zwischenzeit hat das Weibchen übrigens ein weiteres Gelege - nunmehr das fünfte - mit acht Eiern abgesetzt. Gelege mit mehr als 10 Eiern sind zwar von Varanus acanthurus bekannt, dürften aber nicht die Regel sein.

Mertens, R. (1942): Die Familie der Warane (Varanidae). Dritter Teil: Taxonomie. - Abh. senckenberg. naturf. Ges., Frankfurt a.M., 466: 307 Müller, M. (1983'): Handbuch ausgewählter Klimastationen der Erde. - Trier Swanson, S. (1987): Lizards of Australia. - North Ryde (Angus & Robertson Publishers): Abb. 69B Thissen, R. (1992): Breeding the Spiny-tail Monitor (Varanus acanthurus Boulenger). - The Vivarium, Lakeside, 3(5): 32-34

Perspektiven Um zu vermeiden, die Substanz des Weibchens zu stark anzugreifen, habe ich mich entschlossen, die Männchen erst wieder zur Mitte der Winterruhe in das Terrarium des Weibchens zu setzen.

Wilson, S. & D. Knowles (1988): Australia's Reptiles. - Sydney (Collins) Autor: Rainer Thissen, Postfach 12 26, D-41500 Grevenbroich

WAS IST HERPETOZOA ?

HERPETOZOA ist eine vierteljährlich erscheinende, allen Teilgebieten der Herpetologie gewidmete Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie. Die Mitgliedschaft in dieser Gesellschaft beinhaltet den Bezug der Zeitschrift (160 Seiten pro Jahr). Kontaktadresse für Autoren und künftige Mitglieder: Österreichische Gesellschaft für Herpetologie, c/o Naturhistorisches Museum in Wien, Burgring 7, A-1014 Wien. Jahresmitgliedschaft (Europa) AS 300,- (DM 45,-). Probehefte auf Anfrage.

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Die Grüne Langschwanzeidechse - Takydromus smaragdinus Ein Haltungs- und Zuchtbericht VON RALF RÖßLER

Seit 1986 pflege ich mit Takydromus smaragdinus (BOULENGER, 1887) einen der östlichsten Vertreter der Halsbandeidechsen. Die Gesamtlänge der Tiere beträgt 21 bis 24 cm, wobei sie eine mittlere Kopf-Rumpflänge von etwa 5 cm erreichen. Es sind kleine, zierliche, in ihren Bewegungen sehr elegant wirkende Eidechsen, deren Oberseite leuchtend grün gefärbt ist. Bei den Weibchen ist die gesamte Körperoberseite einheitlich grün gefärbt, während die Männchen mehr oder weniger deutliche braune Längsbänder an den Flanken und meist braune Extremitäten besitzen. Von der farbigen Oberseite ist die weißlich-grünliche Körperunterseite deutlich abgesetzt. Diese deutliche Abgrenzung betont ein schmales weißes Längsband, welches sich, meist an der Nasenspitze beginnend, die Bauchseiten entlangzieht und an den Hinterbeinen endet. Das Vorhandensein und die Ausprägung dieses Längsbandes sind individuell verschieden. Die Rückenmitte und der Schwanz werden von großen, stark gekielten Schuppen bedeckt. Die Schuppen der Flanken sind dagegen sehr klein und gleichmäßig. Neben dem bereits erwähnten farblichen Geschlechtsunterschied, zeichnen sich die Männchen durch eine deutlich verdickte Schwanzwurzel gegenüber den Weibchen aus.

Verbreitet ist T. smaragdinus nach BOULENOER (1921) auf den Inseln Okinawa, Miyakoshima, Amami Oshima und Kikaiga des Riu-Kiu-Archipels in Japan. Ich pflege meine Tiere in einem 50 x 40 x 100 cm (LxBxH) großen Terrarium, dessen Grundfläche zu einem Drittel aus einem Wasserteil besteht. Die Rückwand ist aus Naturkork gestaltet und bietet mit dicht bepflanzten Kletterästen reichlich Bewegungsraum. Das Terrarium wird durch zwei Leuchtstoffröhren (je 20 Watt) sowie einen Spotstrahler (ebenfalls 20 Watt) beleuchtet. Anfangs pflegte ich in diesem Becken 1,3 T. smaragdinus, deren Anzahlsich inzwischen auf 3,6 Tiere erhöht hat. Zeitweise werden sie mit halbwüchsigen Jungtieren von Otocryptis wiegmanni vergesellschaftet, ohne daß bisher ernsthafte Beißereien oder sonstige Auseinandersetzungen beobachtet werden konnten. Lediglich bei der Fütterung gibt esjedes Mal eine wilde Hatz, da die Tiere ausgesprochen futterneidisch sind. Gefüttert wird prinzipiell von der Pinzette, wobei alles gefressen wird, was irgendwie bewältigt werden kann.

Abb.: Die Grüne Langschwanzeidechse, Takydromus smaragdinus. Foto: Wolfgang Bischoff

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Die Fortpflanzungszeit erstreckt sich über das ganze Jahr. Allerdings ist in den Herbst- und Wintermonaten ein gewisser Aktivitätsrückgang zu beobachten. Bei der Paarung verbeißt sich das Männchen in der Flanke des Weibchens. Entgegen der Aussage von BOTT in HAUSCHILD (1986) konnte ich während der Paarung die Funktion des Schwanzes als »Sicherheitsschlinge« beobachten. Dies wird durch die Abbildung auf Seite 30 in SENGOKU (1979) bestätigt. Ebenfalls im Unterschied zu den Angaben in HAUSCHILD (1986) betrug die Kopulationsdauer nicht 2 sondern 10 min. Die Weibchen legen im Abstand von 2 bis 4 Wochen 1 bis 2 Eier, die durchschnittlich 11x6 mm groß sind. Die Eier wurden stets in Moosbündeln abgelegt, die zur Befestigung von Pflanzen auf den Kletterästen dienen. Nach meinen Erfahrungen schwankt die Zeitigungsdauer - trotz relativ gleicher Bedingungen - zwischen 32 und 51 Tagen. Während dieser Zeit nehmen die Eier relativ viel Feuchtigkeit auf und erreichen eine mittlere Größe von 17 x 11 mm. Die Schlüpflinge haben eine Gesamtlänge von 6,5 bis 8 cm, bei einer Kopf-Rumpflänge von 2,2 bis 2,5 cm. Ihre Färbung ähnelt sehr der der adulten Männchen, mit braunen Längsbändern an den Flanken. Der Schwanz ist blaß orange gefärbt. Ich konnte nicht beobachten, daß die Alttiere ihrem Nachwuchs

nachstellen. Trotzdem sollten die Jungtiere zur besseren Kontrolle in Aufzuchtbecken untergebracht werden. Bei genügend kleinem und abwechslungsreichem Futter bereitet die Aufzucht dieser kleinen Eidechsen kaum Probleme. Ich hoffe, mit meinem Beitrag das Interesse für diese sehr elegant wirkende Eidechse geweckt zu haben. Takydromus smaragdinus ist eine wirkliche Bereicherung für mittelgroße Pflanzenvitrinen und verdient neben den großen und stattlichen Arten aus der Familie Lacertidae durchaus mehr Aufmerksamkeit. Literatur Boulenger, G.A. (1921): Monograph of the Lacertidae, vol.. II. - London, VIII+451 pp. Hauschild, A. (1986): Bemerkungen zur Haltung und Zucht der Langschwanzeidechse Takydromus sexlineatus ocellatus CUVIER, 1829. - herpetofauna, Weinstadt, 8(44): 11-15 Sengoku, S. (1979): Lurche und Kriechtiere in Farben. - Tokyo (Ienohikaru-Kyokai), 206 S. (in japanisch)

Autor: Ralf Rößler, Rennbahnring 40, D-06124 Halle Aus: DIE EIDECHSE (Mitteilungsblatt der AG Lacertiden in der DGHT) Heft 5 (1992), S. 3-5

Lebensweise und Entwicklung des Spanischen Rippenmolches (Pleurodeles waltl) VON W.-R. GROßE Die Gattung der Rippenmolche (Pleurodeles) wird durch zwei Arten vertreten, deren systematische Stellung neuerdings wieder angezweifelt wird. Die flächenmäßig größte Ausbreitung zeigt der Spanische Rippenmolch, der in Europa die westlichen und südlichen Teile der iberischen Halbinsel besiedelt. Auf dem afrikanischen Kontinent ist er auf die nördlichen und nordwestlichen Gebiete von West- und Mittelmarokko beschränkt. Der Poiretsche Rippenmolch (Pleurodeles poireti) kommt in kleineren, isoliert gelegenen Teilen des nördlichen Mittel- und Ostalgeriens und in Küstengebieten Nordtunesiens vor. Letztere Art bevorzugt meist kühle Zisternen, bleibt mit 16 cm Länge deutlich kleiner als der Spanische Rippenmolch und wird zeitweilig von den Systematikern als Ökomorphe von Pleurodeles waltl aufgefaßt.

Der Spanische Rippenmolch ist mit seiner Gesamtlänge von maximal 30 cm einer der längsten Schwanzlurche Europas (ARNOLD und BURTON, 1978). Die Hälfte der Körperlänge entfällt auf den Schwanz, beim männlichen Tier ist er sogar länger als Kopf und Rumpf zusammen. Die Molche sind oberseits grau bis oliv gefärbt und haben eine dunkelbraune bis schwarze, unregelmäßige Fleckung. Die Unterseite

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Abb. 1: Portrait des Spanischen Rippenmolches, Pleurodeles waltl ist gelblich, weißlich oder grau und trägt dunkle Flecken. Durch den wuchtigen Körperbau und die kurzen muskulösen Extremitäten wirken die Schwimmbewegungen der Tiere sehr kräftig. Ihr Kopf ist dorsoventral abgeflacht und fast dreieckig, wobei die kleinen hervorstehenden Augen auffallen. Die Haut ist rauh und körnig, an den Flanken sind je eine Reihe weißlicher bis helloranger Höcker angeordnet, durch deren Haut zuweilen die nach oben gerichteten Rippenspitzen sichtbar werden. Diese Struktur dient den Tieren auch zur Abwehr von Feinden. Der Schwanzquerschnitt ist seitlich abgeflacht, Flossensäume an Schwanz und Zehen werden gelegentlich beschrieben, treten aber im allgemeinen nicht auf (ARNOLD und BURTON, 1978; RIMPP, 1978). Lebensraum und Haltung In seiner Heimat lebt der Spanische Rippenmolch vorwiegend aquatisch; er wird in Gräben, Teichen und tieferen Tümpeln angetroffen (ähnlich den Lebensansprüchen des Kammolches, Triturus cristatus, in unseren Breiten). Besonders in Gebieten, in denen die Gewässer zeitweilig austrocknen, ist zu beobachten, daß die Tiere an Land gehen. Zur Haltung eignen sich besonders mittelgroße und große Aquarien, deren Wasserstand 25 bis 30 cm betragen sollte. Auf einen Bodengrund kann man verzichten. Eine Moorwurzel läßt sich gut mit Flügelfarn (Microsorium pteropus) besetzen. Einige Ranken von Quellmoos (Fontinalis antipyretica) oder

Javamoos (Vesicularia dubyana) breiten sich bald über den gesamten Aquarienboden aus. Farnsenker setzen sich nach einiger Zeit im Moosbelag fest, so daß ein attraktives, geschlossenes Bodenbild entsteht. Es eignen sich zur Bepflanzung Wasserpest (Elodea canadensis), Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum) und Laichkrautgewächse (Potamogeton sp.), die in Pflanzenschalen angesetzt werden. Die Bepflanzung sollte so angeordnet werden, daß die Pflanzen an einigen Stellen dicht stehen und gemeinsam mit einer Moorwurzel oder Steinen genügend Versteckmöglichkeiten bieten. Freiwasserstellen werden vorwiegend in den Abendstunden und bei der Fütterung beschwommen. Da die Molche nicht allzu verträglich sind, sollten nur annähernd gleichgroße, Tiere miteinander gehalten werden. Von einer Vergesellschaftung mit anderen Arten ist abzusehen. Bei reichlicher Fütterung ist ein wöchentlicher Teil Wasserwechsel notwendig. Eine wesentliche Hilfe bei Wartungsarbeiten sindkräftige Schwammfilter oder seitlich angebrachte Außenfilter, die nur wenig Wasserstrom erzeugen sollten. Der Außenfilter wird vielfach mit einem Zusatz von Aktivtorf oder getrockneten Erlenzäpfchen versehen. Einrichtungsbeispiele für gute Molchaquarien sind an vielen Stellen einzusehen (RIMPP, 1978 und 1986, ZIMMERMANN, 1983, SCHENKE, 1987). Die Wassertemperaturen sollten 22 °C nicht wesentlich überschreiten, da bei Zimmerhaltung die Tiere versuchen, bei höheren Temperaturen und dem damit

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verbundenen Sauerstoffmangel aus dem Aquarium zu entweichen. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten die vollaquatische Haltung der Rippenmolche aus praktischen Erwägungen durchgesetzt hat, ist eine terrestrische Haltungmöglich. Der Rippenmolch geht auch in seiner Heimat zum Landleben über, wenn er infolge des Austrocknens der Gewässer (als Jungtier?) dazu gezwungen wird (SCHENKE, 1987). A. BÖTTCHER (Leipzig) hielt seine Rippenmolche den Sommer über in mauerumfriedeten Freilandterrarien. Dabei fanden sich beim Abfangen der Tiere im Spätherbst stets Molche in Landform, die unter Steinen und in den Rinden lebten. In der Futterwahl sind Rippenmolche nicht anspruchsvoll, aber ausgesprochen räuberisch. Das Standardfutter für alle Jahreszeiten ist der Regenwurm. Daneben wird von kleinen Wasserflöhen, angefangen über Tubifex, Wasserinsekten aller Art, Nacktschnecken bis zu Fleischstreifen von Wirbeltieren, alles gefressen, was ins Aquarium gelangt. Ebenso ist eine Gewöhnung an Futtergelees oder Fischpellets möglich. Fortpflanzung und Entwicklung Das sicherste Mittel, Rippenmolche zur Paarung zu bringen, ist eine kühle Überwinterung in einem kleineren Aquarium bei 6 bis 8 °C. Gefüttert wird in dieser Zeit nicht. Nach 3 bis 4 Monaten werden die Molche dann wieder in größere, wärmere Aquarien umgesetzt. Der Temperaturanstieg sowie ein reichliches Futterangebot wirken sich stimulierend auf das

Fortpflanzungsgeschehen aus. Die Tiere beginnen sich bald umzufärben. Beim Männchen treten rötliche Flecke an den Seitenhöckern, der Kiellinie, dem Schwanz und den Finger- und Zehenspitzen auf, während bei den Weibchen braune und hellgelbe Farben vorherrschen. Eine Verbreiterung des Schwanzes kann bei beiden Geschlechtern auftreten. Das Männchen bildet zur Paarungszeit braunschwarze Brunftschwielen an der Innenseite der Vorderbeine aus. Die Kloakenwulst ist angeschwollen und geht ohne Einbuchtung in den Schwanz über. Beim weiblichen Tier ist die Kloake flach. Die Paarung findet stets im Wasser statt. Dabei schwimmt das Männchen neben oder unter dem Weibchen und versucht, mit seinen Vorderbeinen ein Vorderbein des Weibchens zu umklammern und sich seitlich unter das Weibchen zu drehen. Das Männchen trägt das Weibchen auf dem Rücken oft stundenlang umher. Die Tiere holen dabei gemeinsam an der Wasseroberfläche Luft und fressen auch gelegentlich. Mit der Schnauzenspitze reibt das Männchen an der Kehle des Weibchens, wodurch dieses zur Paarung angeregt wird. Im Höhepunkt gibt es ein Vorderbein des Weibchens frei, so daß sich dieses seitlich an das Männchen anlegen und die Spermatophore aufnehmen kann. Die Paarung wird im Frühjahr mit mehreren Männchen wiederholt, so daß das Weibchen Samenpakete verschiedener Männchen in seiner Kloake speichern kann.

Abb. 2: Schwimmaktivität von Pleurodeles waltl im Tagesverlauf (Erfassung der Bewegungsaktivität mit einem aquatischen Ultraschallverfahren)

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Schwanz, die auch zum Gasaustausch dienen. Die Larven werden anfangs mit Daphnien, Cyclops, Enchyträen und Tubifex gefüttert. Später nehmen sie Regenwürmer und kleingeschnittenes Wirbeltierfleisch. Nach der Metamorphose leben die Jungmolche wie die Elterntiere im Wasser und können mit einer Länge von 18 bis 22 cm bereits gegen Ende des 2. Lebensjahres geschlechtsreif werden. Der Spanische Rippenmolch ist trotz seiner nachtaktiven Lebensweise in den letzten Jahren zu einem beliebten Aquarienbewohner geworden. Paarungsverhalten, Eientwicklung und Wachstum der Larven lassen viele interessante Beobachtungen zu. Abb. 3: Entwicklung der Molchlarve Der Bedarf an Tieren kann in den letzten Jahren durch Einzeln oder in Trauben werden nach der inneren Aquariennachzuchten gedeckt werden. Befruchtung die Eier an Wasserpflanzen abgesetzt. Weiterhin finden sich auch Eiklumpen auf dem Literatur Aquarienboden. Nun müssen die Elterntiere in ein Arnold, E.N. und J.A. Burton (1978): Pareys Reptilienanderes Aquarium umgesetzt werden, da sie Eier - und Amphibienfuhrer Europas. - Hamburg und Berlin und später Junglarven - gierig auffressen. Gesunde Rimpp, K. (1978): Salamander und Molche. - Stuttgart und befruchtete Eier richten sich in den ersten 24 Stunden so aus, daß die helle Eihälfte nach unten und Rimpp, K. (1986): Das Terrarium. - Stuttgart der dunkle Pol nach oben zeigt. Bei unbefruchteten Eiern fallen die Dotterkugeln aus den Eihüllen. Sol- Schenke, G. (1987): Aquarienbewohner trotz Lungenche Eier verpilzen schnell und müssen entfernt wer- atmung: Pleurodeles wähl. - Aquarien, Terrarien 34:348-350 den. Der Schlupf der Larven ist temperaturabhängig und erfolgt bei 18 °C nach etwa zwei Wochen. Die Zimmermann, E. (1983): Das Züchten von Tenarientieren. - Stuttgart Junglarven haben eine Länge von 10 bis 14 mm und wachsen schnell heran. Zur besseren Fortbewegung Autor: Dr. Wolf-Rüdiger Große, Steinweg 20, besitzen sie breite Hautsäume an Rücken und D-06110 Halle

Gruppenhaltung des Raketenfrosches Colostethus palmatus (Dendrobatidae) VON HORST LÜDDECKE

Das Sozialverhalten von Fröschen läßt sich gut an einer tagaktiven und gesellschaftlich lebenden Art studieren, die sich in einer den natürlichen Gegebenheiten nachgeformten »Styroporlandschaft« das ganze Jahr über fortpflanzt und eine ausgeprägte Verständigungsweise besitzt. Die Dendrobatidenart Colostethus palmatus (Abb. 1) lebt im natürlichen Lebensraum in Sozialverbänden in hoher Besiedlungsdichte entlang der Ufer langsamer Fließgewässer in der Ostkette der kolumbiani-

schen Anden zwischen etwa 900 und 2300 Metern über NN. Die Länge der bewohnten Uferstrecken schwankt erheblich zwischen den einzelnen Kolonien, von weniger als 20 Metern bis zu mehr als 300

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Metern. Man kann innerhalb einer Kolonie mehrere Individuen pro Meter Uferlinie antreffen. Es besteht offenbar keine räumliche oder zeitliche Aufteilung des Wohnraums zwischen erwachsenen Tieren und Jungtieren: alle leben das ganze Jahr über gemeinsam und vermischt in der Kolonie, unmittelbar oberhalb des Wassers, wo sich ihre Kaulquappen befinden. Jungtiere sind auffallend häufig und machen zahlenmäßig etwa ein Drittel der Kolonie aus. Das Geschlechterverhältnis erwachsener Tiereist annähernd 1:1 (LODDECKE 1974). Man kann diese Froschart sicherlich als Kulturfolger ansehen, denn sie besiedelt auch Bewässerungsgräben in landwirtschaftlich stark genutzten Gegenden und Entwässerungsanlagen entlang verkehrsreicher Straßen. Dort ist sie, zumindest für den, der sie einmal rufen gehört hat, gleich an ihrer tagsüber erklingenden, glöckchenhaft weich tönenden Stimme zu erkennen. Es ist wohl eine derjenigen Froscharten, die trotz der fortschreitenden durch Menschen bedingten Landschaftsumwandlung noch überlebt und ansässig bleibt (ZIMMERMANN & ZIMMERMANN 1987). Das rege Sozialverhalten dieser Frösche bleibt auch nach dem Überführen einer Gruppe in ein Gemeinschaftsterrarium erhalten, obwohl es einige Wochen dauert, bis sich die Tiere in ihrer neuen Umgebung wieder organisiert haben. Die Frösche sind außerordentlich lebhaft und aufmerksam; es scheint ihnen kaum etwas zu entgehen, vor allem nicht das, was ihre Nachbarn im Terrarium machen. Sie reagieren sofort auf deren Bewegungen, selbst auf Entfernungen von bis zu zwei Metern hinweg. So haben sie ein unfehlbares Auge für solche Artgenossen, die auf Beutefang sind. Auch wenn sie selbst die Beute nicht sehen können, zögern sie nicht, sich mit langen Sprüngen an den Ort des Ereignisses zu begeben. Um im Aquaterrarium ein unterschlupfreiches Bachufer nachzubilden, formte ich eine vom Wasser aus stufenartig aufsteigende Landschaft aus entsprechend zugeschnittenen Styroporplatten, in einer für den Ein- und Ausbau leicht zu handhabenden Größe (Abb. 2). Ein wichtiger Bestandteil für eine artgemäße Haltung waren die zahlreichen Verstecke. Jedes bestand aus zwei gleichgroßen, 3 cm dicken Styroporscheiben,die mit ihren teilweise ausgekerbten Flächen so gegeneinanderlagen, daß eine zum Terrariumraum hin geöffnete Höhlung entstand (Abb. 3). Jede Höhle wurde in eine entsprechend große Aussparung in der Stufenlandschaft eingeschoben.

Abb. 1: Dieses erwachsene Weibchen von Colostethus palmatus hat eine Körperlänge von 44 mm, und erreicht damit seine Endgröße. Zum Fixieren einer über ihr befindlichen Fliege richtet es sich steil auf den gestreckten Armen auf. Alle Aussparungen waren gleicher Größe, so daß die Höhlen untereinander ausgetauscht werden konnten. Das konnte für Versuche zur Bevorzugung gewisser Eigenschaften, wie etwa ihrer Innengestaltung, Bodenfeuchte und relativen Lage zum Wasserteil ausgenutzt werden. Die gesamte Oberfläche des Aufbaus und die Innenwände aller Höhlen wurden mit Acrylfarbe in Erd- und Pflanzentönungen angestrichen. Einen Monat lang stand der Aufbau zum Trocknen, bevor die Frösche mit der Farbe in Berührung kamen. Eine im 12 cm tiefen Wasserteil eingetauchte Pumpe förderte ständig durch Kunststoffröhren Wasser nach oben, wo es durch mehrere kleine Löcher austrat und die Stufenlandschaft berieselnd zurückfloß. Wegen der Unebenheiten des Aufbaus war die Berieselung ungleichförmig, wodurch einige Oberflächen und Höhlen regelrecht naß, andere aber lediglich feucht gehalten wurden.

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Abb. 2: Jede Stufe dieses Styroporaufbaus hat eine Höhe von 9 cm. Die Höhleneingänge sind groß genug, um einem erwachsenen Colostethus palmatus bequemen Zutritt zu gestatten. Die die Höhlen formenden Scheiben ragen etwa 2 cm aus der Stufenlandschaft heraus, damit sie zum Handhaben leicht herausgezogen werden können.

Abb. 3: Die Höhlen weichen in ihrer Innengestaltung voneinander ab. Einige haben einen vertieften Boden und sind meist nasser als solche mit flachem Boden. Ihr Verlauf ist entweder geradlinig oder auf-, ab- und seitwärts gekurvt. Untere Reihe: Bodenscheiben, Obere Reihe: Dachscheiben.

In einem 240x75x45 cm (LxBxH) großen Aquaterrarium mit 23 Höhlen hielt ich vorübergehend eine Gruppe von bis zu 40 Colostethus palmatus, zusammengesetzt aus etwa zahlengleichen Anteilen von Jungtieren, erwachsenen Männchen und erwachsenen Weibchen. In den ersten Wochen war wenig von den Tieren zu sehen, denn sie blieben meist in den Höhlen. Es dauerte etwa zwei Monate, bevor die ersten Männchen zu rufen begannen. Kurz danach fand ich dann das erste Gelege in einer der lediglich feuchten Höhlen. Es hielt sich aber nicht lange, sondern wurde von den Fröschen gefressen. Es war wohl für den die Eier bewachenden Vater zu schwer, sein kleines Territorium bei so hoher Besatzdichte ständig von Artgenossen freizuhalten. Als ich daraufhin die Individuenzahl der Höhlenzahl anglich, stieg der Fortpflanzungserfolg. Die meisten der ganzjährig erfolgenden Laichabgaben fanden in den nur feuchten Höhlen statt - stets im hintersten und somit dunkelsten Bereich der Höhlung, aber unabhängig zu deren Lage zum Wasserteil. Die Frösche zeigten andererseits eine deutliche Bevorzugung der ganz nassen Höhlen als Aufenthaltsorte, wo sie viel Zeit vom Eingang hinausschauend verbrachten.

Ausschließlich mit Fliegen und Libellenlarven gefüttert, blieben die schon als Erwachsene ins Terrarium gelangten Frösche über zwei Jahre hinweg fortpflanzungsaktiv. Eine Gruppe von Colostethus palmatus sollte nicht mit anderen Froscharten zusammengehalten werden. Diese Raketenfrösche besitzen, wie auch Heselhaus (1988) hervorhebt, ein so überlegenes Wahrnehmungsvermögen, Beweglichkeit und Schnelligkeit beim Beutefang, daß kaum genügend Futter für andere übrigbleibt. Literatur Heselhaus, R. (1988): Pfeilgiftfrösche. - Ulmer, Stuttgart Lüddecke, H. (1974): Ethologische Untersuchungen zur Fortpflanzung von Phyllobates palmatus (Amphibia: Ranidae). - Dissertation, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz Zimmermann, H. und E. Zimmermann (1987): Zur Situation der Baumsteiger- oder Pfeilgiftfrösche (Fam.Dendrobatidae) in der Natur sowie zu ihrer Arterhaltung durch Zucht und ihren Schutz durch Gesetze. – Herpetofauna 9:31-34

Autor: Dr. Horst Lüddecke, Departamento de Ciencias Biologicas, Universidad de los Andes, Apartado Aereo 4976, Santa Fe de Bogota, Kolumbien

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Zur Haltung des Grünen Grabfrosches (Pyxicephalus adspersus) VON UTE ROMING

Der Grüne Grabfrosch (auch Gesprenkelter Grabfrosch, Afrikanischer Ochenfrosch) aus der Familie der Echten Frösche (Ranidae) kommt in Mittel- und Südafrika vor. Da er bis zu 25 cm lang wird und eine Körpermasse von einem Kilogramm erreicht, wird er in seiner Heimat von der Bevölkerung als willkommene Bereicherung der Speisekarte angesehen. Sein Körperbau ist massig und gedrungen, die mit schaufelartigen Fortsätzen versehenen Fersen weisen auf seine grabende Lebensweise hin. Der Rücken hat eine hellolivgrüne Färbung mit dunklen Flecken, manchmal tritt vor allem bei jungen Tieren ein heller Längsstreifen auf dem Rücken auf. Der Bauch ist weißlich oder hellgelb gefärbt. Besonders auffällig sind die gelben oder orangen Achselhöhlen. Die Männchen haben eine gelbe Kehle. Pyxicephalus adspersus verschlingt alles, was sich bewegt. Sein unersättlicher Appetit macht auch vor kleineren Artgenossen nicht halt. Ausgewachsene Mäuse und halbwüchsige Ratten tötet er mit einem Biß. Wenn er an die Futterpinzette gewöhnt ist, kann man ihn auch mit Fischen, Rinderherzstücken und verschiedenen Futterpasten füttern. Große Heuschrekken und Schwarzkäfer sind für ihn eine besondere Delikatesse. Der Frosch benötigt ein geräumiges Terrarium mit einem tiefen Bodengrund zum Eingraben. Ein Wasserteil oder eine große Wasserstelle (Schale) sollte vorhanden sein, da die Tiere gerne das Wasser aufsuchen. Die Temperatur kann tagsüber 22 bis 26 °C betragen, nachts ist eine Abkühlung empfeh-

lenswert. Als Bodengrund eignet sich ein Torf-SandGemisch, das infolge des regen Stoffwechsels der Frösche öfter gewechselt werden muß. Tagsüber vergraben sich die Tiere im Bodengrund, den sie auch nachts nur verlassen, wenn sie Hunger haben. Um den Grünen Grabfrosch zur Fortpflanzung zu bringen, muß man ihm vermutlich einen mehrere Monate dauernden Trockenschlaf im Boden gewähren. Nachzuchten im Terrarium ohne zusätzliche hormonelle Stimulierung sind bisher nicht bekannt. Im Verbreitungsgebiet versammeln sich zur Regenzeit die Grabfrösche in großer Zahl in Tümpeln und Sumpflöchern zum Ablaichen. Die Rufe der Männchen erinnern an das Gebrüll eines Ochsen. Bei der Paarung legt ein Weibchen 3000 bis 4000 etwa 4 mm große Eier ab. Laut Literatur ist die Larvalentwicklung bereits nach 18 Tagen abgeschlossen. Man darf deshalb nur gleich große Tiere zusammensetzen. Der Afrikanische Ochsenfrosch ist durch seine imposante Erscheinung eine willkommene Bereicherung in unseren Terrarien. Autorin: Ute Roming, Brühler Str. 34, D-99084 Erfurt

Bildergalerie Im Zoopark Erfurt wurde dieser Wickelskink (Corucia zebratä) von den Salomonen geboren. Das Jungtier war 30 cm lang und wog 110 g. Weitere Auskünfte erteilt: G. Praedicow, Thüringer Zoopark Erfurt, Zum Zoopark 8-10, 99087 Erfurt Foto: Dr. N. Neuschulz

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Naturschutz

Aufwertung degradierter Amphibienlaichgewässer durch Einbringen von Wasserpflanzen VON MARKUS TREPTE

Anhand einer regionalen Amphibien- und Reptilienbestandserhebung im Main-Taunus-Kreis (westlich von Frankfurt am Main) konnte festgestellt werden, daß einige Amphibienlaichgewässer gewaltig an Wert verloren hatten. In der Mehrzahl handelte es sich dabei um Parkgewässer. Zum Teil fielen darunter aber auch Steinbruchgewässer, Naturschutztfimpel, Kiesgrubengewässer und ehemalige Sandkaule. Der Wertverlust der Laichgewässer hatte in der Regel vermutlich zwei Ursachen. In erster Linie stand der Fischbesatz mit Goldfischen, die von Anwohnern dort eingesetzt wurden. In zweiter Linie muß die hohe Bestandsdichte der Stockente genannt werden, die vom Publikum durch Füttern mit Essensresten erheblich gefördert wird. Den adulten Froschlurchen droht durch beide Arten keine erhebliche direkte Nachstellung, was für die Schwanzlurche nicht gilt. Aufgrund der geringen Größe adulter Molche gelangen auch sie auf den Speisezettel großer Goldfische und der Stockenten. Ein gravierendes Problem der Degradierung solcher ehemaliger Laichgewässer liegt gleichrangig zum Fischbestand - in der Eutrophierung des Wassers durch Eintrag von Essensresten als Entenfutter und des Kotes der Enten und der Goldfische. Goldfische vermehren sich unter diesen Bedingungen . Fehlt dem Gewässer eine abwechslungsreiche Struktur, wie Schilfzonen und steiniger Gewässergrund, sind die Amphibienlarven deckungslos dem Feinddruck des Fischbesatzes und der Stockenten ausgesetzt. Durch Einbringen von Rauhem Hornkraut (Ceratophyllam demersum) und Krausem Laichkraut {Potamogeton crispus) konnte ich zwei bedeutende Effekte erreichen: Die Eutrophierung des Wassers durch den Fisch- und Entenkot konnte gebunden werden und die Amphibienlarven sowie ihre Adulti erlangten Deckung. Innerhalb von zwei Jahren konnte ich an meinem Versuchsgewässer wieder eine deutliche Bestandszunahme von Grünfröschen, Erdkrötenlarven und Teichmolchen feststellen, ob-

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wohl ein starker Bestand an Fischen vorhanden ist. Enten treten an dem Gewässer kaum mehr auf, da durch die dichten Wasserpflanzenrasen, die bis kurz unter die Gewässeroberfläche reichen, ein freies Schwimmen nicht mehr gewährleistet ist und dies den Tieren offenbar nicht zusagt. Gleichzeitig nahm die Biomasse an Daphnien so stark zu, daß man innerhalb weniger Minuten mehrere hundert Gramm herausköchern kann. Außerdem klärte sich das Wasser, so daß die Teichmolche wieder beim Balzspiel zu beobachten waren, nachdem ihr Bestand, gleich dem Bergmolch und dem Grasfrosch, fast erloschen war. An anderen stark begangenen Amphibienlaichgewässern im Kartierungsgebiet konnten durch Hornund Laichkraut sowie Wasserpest (Elodea sp.) die Teichmolch-, Bergnolch- und Fadenmolchbestände geschützt werden, nachdem die ersten Goldfische dort auftauchten. Eine schnelle effektive Bildung von Wasserpflanzenrasen kann wie folgt erreicht werden: Circa 30 Liter (zwei Einkauftaschen) Wasserpflanzenranken (Hornkraut, Laichkraut und Wasserpest) werden mehrmals mit sauberem Wasser abgespült. Anschließend wird jede einzelne Ranke in Teilstücke von 5 cm Länge zerzupft. Vom Ufer aus wird das Gewässer händeweise mit den Pflanzenteilen flächendeckend bestückt. Dabei reicht die genannte Pflanzenmenge für eine Wasserfläche von etwa 300 m2, um zu erreichen, daß zu Beginn der zweiten Vegetationsperiode dichte Wasserpflanzenrasen vorhanden sind. Das Ausbringen von mehr Pflanzenmaterial beschleunigt den Vorgang. Ich persönlich

Anmerkung zum Artikel von M. Trepte: Der Begriff »Eutrophierung« wird hier meines Erachtens nicht ganz zutreffend verwendet. Eutrophierung bedeutet eine Erhöhung der (pflanzlichen) Produktion durch Düngung. Der Autor erweckt denEindruck, die Eutrophiening vermindert zu haben. Der Düngungseffekt durch den Fischkot ist aber weiterhin vorhanden, wie auch das starke Wachstum der eingebrachten Pflanzen zeigt, sowie die Entwicklung der Daphnien, die von Algen leben. Der Teich ist also weiterhin stark eutroph. Problematisch kann dies wenn die Pflanzen absterben Autor: Markus Trepte, Sachsenhausener Str. 10, werden, (Sauerstoffzehrung durch verrottendes Pflanzen65824 Schwalbach/ Ts. material). Eine Verringerung des Eutrophiegrades wäre nur durch Entfernen von Phytomasse im Herbst zu erreichen.

habe an meinem Versuchsgewässer auf das Ausbringen von Wasserpest verzichtet, da diese Pflanze nicht der heimischen Flora entspricht. Hornkraut und Laichkraut werden von den heimischen Urodelen als Laichsubstrat gleichfalls gerne angenommen. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Amphibienschutzmaßnahme ist, daß man sich damit eine hervorragende Futterquelle von Daphnien schafft, was den eigenen Molchzuchten zugute kommt.

12 Jahre Schutzzäune der AGARD/ DGHT gegen den Straßentod wandernder Amphibien in Dortmund VON DETLEF MÜNCH

Seit 1981 versucht die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Dortmund (AGARD) der DGHT ehrenamtlich auf den umliegenden Straßen am Naturschutzgebiet (NSG) Hallerey in Dortmund-Wischlingen die Amphibien auf ihrer frühjährlichen Laichwanderung vor dem Straßentod zu bewahren. Damit zählt diese Schutzaktion zu den kontinuierlich hen) erd- und zaunbündig in den Boden eingelassen. am längsten durchgeführten Frühjahrsaktionen die- Die Zäune werden Ende Februar aufgestellt und vor ser Art in Deutschland. In Europa unübertroffen Beginn der Rückwanderung (zumeist Ende April) bleiben die Schweizer, die seit 1972 in Bleienbach wieder abgebaut, so daß nur die Amphibien auf der und Burgäschi Erdkröten und Grasfrösche mittels Hinwanderung zum Laichgewässer erfaßt und vor Schutzzäunen zählen. dem Straßentod gerettet werden können. Die Ergebnisse dieser nunmehr 12jährigen Bemü- Nach Einbruch der Dämmerung werden die Zäune hungen mit provisorischen Amphibienschutzzäunen mehrere Stunden lang kontrolliert und die Eimer sollen über die Effektivität eines derartigen Unter- geleert; das gleiche wird morgens gegen 7.00 Uhr fangens berichten, das beispielsweise in NRW an fast wiederholt. Zur Feststellung derjenigen Tiere, die 200 Stellen im Frühjahr durchgeführt wird. durch die angelegten Krötentunnel wandern, werden Zudem soll gezeigt werden, welche flankierenden die Tunnelmünder ebenfalls mit Schutzzaunmaterial Maßnahmen notwendig sind, damit auch ein Pro- abgesperrt. visorium als Überbrückungsmöglichkeit erfolgreich sein kann, bis dauerhafte Schutzvorrichtungen er- Untersuchungsgebiet stellt und eine Endlösung der Straßenproblematik Nur 4 km vom Dortmunder Stadtkern (570.000 Einerreicht worden sind. wohner, 280 qkm Fläche) entfernt konnte ein 55 ha großes Naturschutzgebiet - das NSG Hallerey - erhalMethoden ten werden. Das NSG liegt in einem 200 ha großen Hauptbestandteil der Schutzaktionen ist ein 50 cm Freiraumbereich, der durch zwei Autobahnen, die hoher Wellkunststoffzaun, der circa 10 cm tief in die OW 3a im Norden und die A 45 im Westen, die starkErde eingegraben und zusätzlich mit Holzlatten befe- befahrene Heydn-Rynsch-Straße und Gewerbegebiete stigt wird. In 10-bis-20-m-Abständen sind 10-Liter- an einem Bahndamm im Osten völlig isoliert ist Eimer (durchlöchert und mit einem Schwamm verse- (MTB 4410/ 3, siehe Abb. 1). Der Freiraum wird

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Für 1968 schätzte HALLMANN den Gesamtbestand auf circa 200.000 adulte Individuen, 1982 nur noch auf circa 20.000. 1988 errechnet sich aus den Straßenfangdaten und Laichballenzählungen nur noch ein Bestand von weniger als 8000 Amphibien. Auch aufgrund seiner avifaunistischen und botanischen Vielfalt und Einzigartigkeit weist das NSG Hallerey den höchsten ökologischen Wert von ganz Dortmund auf (BLANA, 1985). Das NSG Hallerey ist das in Dortmund faunistisch am genauesten untersuchte Gebiet, wie zahlreiche Veröffentlichungen aus zwei Jahrzehnten dokumentieren (BLANA et al. 1985, MÖNCH 1991, NEUMEYER 1991). Die ursprüngliche Zerschneidung des NSGs durch einen Abwasservorfluter ist im Winter 1984 durch die 1,5 Millionen DM teure Verrohrung des Weustgrabens rückgängig gemacht worden, während sich dadurch gleichzeitig der Wasserstand um 1 m erhöht und die Wasserfläche mehr als verdoppelt hat.

Abb. 1: Das untersuchte NSG Hallerey mit den umliegenden Straßen (verändert nach BLANA et al. (1985)) durch weitere Durchgangsstraßen (die Höfkerstraße, den Wischlinger Weg und die Straße Am Roten Haus) zerschnitten. Die Hallereystraße ist im Bereich des NSGs seit 1985 für den Kfz-Verkehr vollständig gesperrt. Nördlich des NSGs befindet sich der 35 ha große Revierpark Wischlingen, dessen nächtliche Veranstaltungen (z.B. Eishalle, Aktivarium) ein großes Verkehrsaufkommen auf der Höfkerstraße nach sich ziehen. Desweiteren liegen östlich der Höfkerstraße zwei Schulen und eine Sporthalle, westlich des NSGs ein Friedhof und landwirtschaftliche Nutzflächen. Das durch Bergsenkungen aus dem Kohlebergbau entstandene Gebiet wurde am 12.09.1977 als erstes Dortmunder Naturschutzgebiet sichergestellt. Das NSG Hallerey beherbergt mit neun Amphibienarten, darunter Grasfrosch, Seefrosch, Teichfrosch, Kammolch, Geburtshelferkröte und Kreuzkröte das größte und bedeutendste Amphibienvorkommen im Ruhrgebiet.

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Bilanz der Schutzmaßnahmen 1. Schutzzaun an der nördlichen Höfkerstraße Die Höfkerstraße in Dortmund-Dorstfeld/Wischlingen ist die wichtigste Zubringerstrecke zum »Revierpark Wischlingen« und weist mit jedem Jahr zunehmenden Fahrzeugverkehr auf. Dies ist verständlich, da die Attraktivität des Revierparks vor allem im Fitnessbereich ständig erhöht wird (jährlich 450.000 Besucher, davon 25.000 monatliche Besucher der Eishalle und des Akti variums, die beide auch abends bis 22.00 und 24.00 Uhr geöffnet haben). Nördlich der Höfkerstraße befinden sich in Böschungen und Wiesen die Winterquartiere derjenigen Amphibien, die imFrühjahr diese Straßeüberqueren, um zu ihrem Laichgewässer ins NSG Hallerey zu gelangen. Bereits 1976 wurden bei der Eröffnung des Revierparks schätzungsweise 70 bis 80 Prozent der gesamten Amphibienpopulationen bei der Laichwanderung durch den Straßenverkehr vernichtet. Obwohl von März bis April 1981 zahlreiche Amphibien vom Straßenverkehr getötet worden sind, wurden durch eine nächtliche Handsammelaktion immer noch Tausende von Amphibien vor dem Straßentod gerettet.

Abb. 2: Entwicklung der Molch-Populationen an der nördlichen Höfkerstraße 1981-1993 Um die Handsammelaktion methodisch zu optimieren, wurde 1982 erstmals ein 500 m langer Schutzzaun aufgestellt, an dem bis Ende April die anwandernden Amphibien in Eimerfallen aufgefangen und über die Straße ins nahegelegene NSG Hallerey gesetzt wurden. Die Amphibien legen ohne Beeinflussung sonst eine Strecke von 800 bis 1200 m zu den Laichgewässern zurück. Die Aktion wurde bis zum Frühjahr 1991 durchgeführt, so daß bei gleicher Zaunlänge und Aufbaustelle nun vergleichbare Aussagen zur Bestandsentwicklung über einen Zeitraum von 13 Jahren möglich sind (s. Abb. 2 und 3). Dabei zeigt sich für den Teichmolch mit Ausnahme des Jahres 1986 ein stetiger Rückgang von insgesamt 99 Prozent bis 1991 . Gleiches gilt für den Kammolch (Ausnahmejahr 1986), dessen Bestand im beobachteten Zeitraum ebenfalls um 99 Prozent bis 1991 zurückging. Beim Bergmolch ist zwar auch ein Rückgang von 96 Prozent bis 1991 erkennbar, doch können auch Ausnahmejahre festgestellt werden, wie 1983 und 1986, in denen der Bestand 152 Prozent beziehungsweise nur 23 Prozent gegenüber 1982 beträgt. Bei der Erdkröte nahm der Bestand bis 1984 um 29 Prozent ab, stieg dann bis 1987 auf 167 Prozent, während er bis 1990 wieder um 87 Prozent abnahm. Seit 1991 bleiben die nachgewiesenen Amphibienbestände weitgehend konstant, bei den Molchen ist sogar eine Zunahme um 86 Prozent und bei der Erdkröte um 15 Prozent zu beobachten. Vermutlich

zeigen sich darin die positiven Auswirkungen der realisierten Schutzmaßnahmen, die in Abschnitt 3 beschrieben werden. GROSSENBACHER schließt aus den Zahlen seiner neunjährigen Schutzaktionen bei Grasfrosch- und Erdkrötenpopulationen viel eher als auf einen Rückgang auf langfristige Bestandsschwankungen, die von einer Vielzahl vonFaktoren abhängen undschwierig zu deuten sind. Der stetige Gesamtrückgang der Amphibien an der Höfkerstraße (95 Prozent) ist allerdings zu offensichtlich, um nur mit Bestandsschwankungen interpretiert werden zukönnen. Lediglich die Fangergebnisse der Ausnahmejahre können auf Bestandsschwankungen oder eine eventuelle Fortpflanzungsabstinenz, die auch für die Geschlechter in verschiedenen Jahren unterschiedlich sein könnte, hinweisen. HEUSSER wies bei Erdkrötenpopulationen nach, daß die weiblichen Tiere in der Regel nicht in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zum Laichplatz wandern. Während die Amphibien auf der Hinwanderung durch einen Schutzzaun vor dem Straßentod gerettet werden konnten, sind die Rückwanderer vom Laichplatz, der Auszug der Jungtiere sowie die Herbstwanderbewegungen der Adultis völlig ungeschützt, so daß die Tiere durch den Straßenverkehr in großen Zahlen getötet werden können. Die starke Herbstaktivität an Straßen, die nicht nur Laichgewässer und Landlebensraum trennen, sondern den gesamten terrestri-

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Abb. 3: Entwicklung der Erdkröten-Population an der nördlichen Höfkerstraße

L

schen Teillebensraum zerschneiden, konnte auch an anderen Stellen in Dortmund beobachtet werden (MÜNCH 1989). Für den insbesondere bei den Molcharten ganz erheblichen Rückgang (siehe Abb. 2) müssen andere Ursachen verantwortlich sein, die im folgenden diskutiert werden sollen. Unbestritten ist die ständige Zunahme des Kfz-Verkehrs in den Abend- und Nachtstunden auf der Höfkerstraße, vor allem seit der Eröffnung der Eishalle. Konnten 1981 im Mittel für die Zeiten 19.00 bis 23.00 Uhr nur 41 Kfz/Stunde gezählt werden, so waren es 1988 72 Kfz/Stunde. KUHN gibt an, daß bereits bei vier Kfz/Stunde 10 Prozent der wandernden Erdkröten totgefahren werden; bei 60 Kfz/Stunde sind es bereits 75 Prozent. Nach HEUSSER kann ein Erdkrötenbestand nicht überleben, wenn 20 bis 25 Prozent der fortpflanzungsfähigen Individuen sterben. Obwohl diese Untersuchungen kaum auf Molchpopulationen angewandt werden können, geben sie doch. Hinweise darauf, in welcher Größenordnung sich die Verlustquoten von Amphibien bewegen. Ein weiteres Hindernis auf der Rückwanderung stellt der noch offene Teil des Abwasserkanals Weustgraben dar, in dem die Amphibien nach dem Hineinfallen verenden, weil sie von der schnellen Strömung fortgerissen werden oder nicht die glitschigen Wände emporkriechen können.

Die kleinen Molche können, wenn sie auf der Straße nicht totgefahren werden, kaum den 10 bis 15 cm hohen Bordstein überwinden; sie werden vielmehr vom Bordstein geleitet und fallen so in die Gullischächte hinein. Zusätzlich zu den Tierverlusten als Hauptursache können auch quasinatürliche Phänomene den Bestandsrückgang an der Meßstelle verstärken. So wurde beobachtet, daß von einigen Teichund Bergmolchen ein neuangelegtes Ersatzlaichgewässer diesseits des Schutzzaunes als Laichplatz und ein neu aufgeschütteter Steinwall jenseits des Schutzzaunes im NSG Hallerey als Winterquartier angenommen wurden. Außerdem ist es möglich, daß einige Amphibien ihr Winterquartier gewechselt haben und so frühjährlich am Zaun Höfkerstraße, Zufahrt Schulzentrum oder gar nicht gefangen werden. Die seit 1986 trotz zunehmender Kfz-Flüsse positive Bestandsentwicklung der Erdkröte ist schwierig zu interpretieren; sie hängt vermutlich mit den Entwicklungen im Laichgewässerhabitat zusammen, deren Wasserfläche sich seit 1984 erheblich vergrößert hat. Da seit 1989 die Krötentunnel an den provisorischen Schutzzaun angeschlossen sind, fehlen bei einem Vergleich der Daten vor 1989 diejenigen Individuen, die zwar bis zum Schutzzaun wandern, jedoch nicht durch den Tunnel gehen, sondern abwandern. Inwieweit dies eine methodisch bedingte Ursache für den drastischen Rückgang seit 1989 ist, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. In der Tat ist der Rückgang nicht gleichmäßig über die Jahre verteilt verlau-

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fen, sondern läßt sich deutlich mit zwei Zäsuren 1983/84 und 1989/90 beschreiben, wie aus Abb. 2 und 3 ersichtlich ist.

Jahr

Männchen:

Individuen Wanderungs

Weibchen

Anzahl

1981 2. Entwicklung der »Straßenpopulationen« Zusammenfassend wird nun die Gesamtentwicklung beider Straßenabschnitte der Höfkerstraße und auf einige besonders interessante Beobachtungen eingegangen. Insbesondere werden die jedes Jahr teilweise erheblich unterschiedlichen Geschlechterverhältnisse und der Wanderungsbeginn im Verlauf der vierzehnjährigen Untersuchung aufgelistet. Bei der Betrachtung der folgenden Tabellen muß darauf geachtet werden, daß hier für die Jahre 1984 bis 1988 zusätzlich die Fangergebnisse an der südlichen Höfkerstraße, die seit 1989 für den Kfz-Verkehr nächtlich gesperrt wird, aufgeführt sind, um auf diese Weise einen größeren Datensatz interpretieren zu können. Jahr

Männchen:

Individuen Wanderungs

Weibchen

Anzahl

1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993

3415 2511 1161 988 1763 1190 928 111 19 16 22 43

13.03. 1,23: 1 1 : 1,48 1 : 1,52 2,15: 1 1 : 1,04 1,82: 1 1 : 1,95 1 : 1,55 1 : 1,17 1 : 1,43 1,50: 1 1,11: 1

836 1272 809 403 280 625 843 189 50 34 30 52

02.03. 06.03. 26.03. 05.03. 27.03. 28.02. 11.03. 18.02. 18.02. 05.03. 12.02. 11.03.

Tab. 2: Entwicklung des Geschlechterverhältnisses und Wanderungsbeginns für den Bergmolch nach Jahren.

beginn

Beim Bergmolch kann die schon fast alternierende Änderung des Geschlechterverhältnisses auf eine etwaige unterschiedliche, geschlechtsspezifische Fortpflanzungspause hindeuten.

13.03. 1 : 1,06 1 : 1,16 1 : 1,01 1,20: 1 1,13: 1 1 : 1,03 1 : 1,04 1,18: 1 1,38: 1 1,29: 1 1,40: 1 1,39: 1

1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993

beginn

02.03. 06.03. 26.03. 05.03. 20.03. 28.02. 11.03. 18.02. 18.02. 05.03. 12.02. 11.03.

Der Kammolch beginnt seine Frühjahrsmigration seit Jahren häufig erst einige Tage nach dem Bergund Teichmolch.

Tab. 1: Entwicklung des Geschlechterverhältnisses und Wanderungsbeginns für den Teichmolch nach Jahren. Am 02.03.1987 konnten 22 Teichmolche und 6 Bergmolche beobachtet werden, die abends über die Höfkerstraße wanderten, nach einem plötzlichen Kälteeinbruch jedoch auf dem Asphalt festfroren und verendeten. Das zeigt, daß die Mikroklimaschwelle von Straßen nicht nur für juvenile Amphibien, sondern auch für Adultis als Wanderhindernis wirken kann.

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Als Winterquartiere der Erdkröte konnten nebst Bahndamm und Schlackenhalde alte, nicht mehr benutzte, 1 m unter der Erde liegende Abwasserrohre ausgemacht werden. Im Januar 1988 wurden 12 Erdkröten bei Bauarbeiten in diesen Röhren (Durchmesser 20 cm) gefunden. Weiterhin wurde beobachtet, daß die Erdkröte auf ihren Wanderungen vornehmlich an den mehrstökkigen Schulgebäuden entlangläuft, so daß die neben den Gebäuden liegenden Wege zu regelrechten Krötenpfaden werden. Eine ähnliche Orientierung an Waldrändern beschreibt HEUSSER als Kulissenwanderung. 3. Weitere Schutzmaßnahmen Während die Krötenzaunaktionen in erster Linie dazu dienten, die Anzahl der Amphibienopfer durch der Straßenverkehr im Frühjahr so niedrig wie mög-

lich zu halten, aber auch um Daten als Grundlage für weitere Schutzmaßnahmen zu erhalten, sind seit 1983 zahlreiche weitere Schutzmaßnahmen durchgeführt worden, um die Amphibien in einem der bedeutendsten Naturschutzgebiete der bundesdeutschen Ballungsräume zu erhalten (siehe Tabelle 5). Jahr

Männchen:

Individuen Wanderungs

Weibchen

Anzahl

beginn

1250

13.03.

626 581 196 177 296 159 51 19 6 6 9 9

02.03. 06.03. 26.03. 05.03. 27.03. 28.02. 11.03. 18.02. 18.02. 09.03. 12.02. 15.03.

1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993

1 : 1,29 1 : 1,54 1 : 1,70 1 : 1,27 1 : 1,29 1 : 1,89 1 : 1,43 1 : 1,71 1 :2,00 1 :2,00 2,00: 1 3,50: 1

Nachdem 1981 die wandernden Amphibien auf der Höfkerstraße nur mit der Hand und ohne Schutzvorrichtungen abgesammelt worden sind, wurde bereits im Frühjahr 1982 der nördliche Teil der Straße mit einem 500 m langen Plastikschutzzaun abgesperrt. Im Frühjahr 1984 wurde der Zaun um weitere 500 m auf dem südlichen Teil der Straße ausgeweitet. Im Herbst 1983 folgte dann der Bau eines Ersatzlaichgewässers im Hochwasserrückhaltebecken zwischen Eishalle und der OW 3a, das bis 1992 ausschließlich von etwa einhundert Individuen der drei Molcharten besiedelt wurde, wobei die Kammolche mit 57 Prozent den größten Anteil hatten. Im Winter wurde schließlich der größte Teil des das Naturschutzgebiet zerschneidenden Abwasserkanals »Weustgraben« verrohrt, so daß eine »Todesfalle« für Amphibien, Kleinsäuger und Wasservögel wirkungsvoll beseitigt wurde. Dadurch hat sich die Wasserfläche mehr als verdoppelt. Dies führte dazu, daß zahlreiche Vegetationsstrukturen überschwemmt wurden und abstarben. Möglicherweise sind durch diese unbeabsichtigten Begleiterscheinungen die Laichmöglichkeiten für die Erdkröte, deren Gesamtbestand von 1984 bis 1988 um fast 600 Prozent auf 3444 ausgezählte Individuen zugenommen hat, erheblich verbessert worden.

Tab. 3: Entwicklung des Geschlechterverhältnisses 1984 schließlich ist die südlich an das Naturschutzgeund Wanderungsbeginns für den Kammolch nach biet und dieHöfkerstraße angrenzende Hallereystraße, Jahren. die bereits seit zwei Jahren provisorisch mit einer Schranke nächtlich gesperrt worden war, endgültig Jahr Männchen: Individuen Wanderungs vollständig mit Pfosten für den Kfz-Verkehr geschlossen worden. Aus dem Bahndamm, der als Weibchen Anzahl beginn Winterlebensraurn genutzt wird, wanderten allein in 1981 13.03. einer Nacht im März 1989 118 Erdkröten, 13 Bergmolche, 9 Teichmolche und vier Kammolche über 1982 1,28: 1 483 02.03. die Hallereystraße. Wenige Tiere wurden dabei von 1983 1,47: 1 358 06.03. Mofa- und Radfahrern totgefahren. 1984 1 : 1,31 754 26.03. 1985 1,14: 1 1202 05.03. Im Frühjahr 1986 ist erstmals mit der Anlage eines 1986 2,09: 1 1701 20.03. Ersatzwinterlebensraumes im Naturschutzgebiet pa1987 2,45: 1 2779 28.02. rallel zur Höfkerstraße experimentiert worden. Dazu 1988 2,66: 1 3444 11.03. ist ein etwa 2 m hoher und 800 m langer Steinwall aus 1989 2,01: 1 316 18.02. Bahnschotter aufgeschüttet und mit Erdaushub be1990 1,45: 1 174 18.02. deckt worden. In den so entstandenen Hohlräumen 1991 1,30: 1 106 05.03. überwintern neben Berg- und Teichmolchen vor 1992 1,68: 1 75 12.02. allem Kammolche und Erdkröten. Aus 30 m Steinwall 1993 1,95: 1 122 11.03. wanderten 1988 99 und 1993 108 Amphibien, so daß bei einer vorsichtigen Schätzung circa 2000 IndiviTab. 4: Entwicklung des Geschlechterverhältnisses duen den Wall als neues Winterquartier angenomund Wanderungsbeginns für die Erdkröte nach Jahren men haben.

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Jahr

Schutzmaßnahme

Kosten

1981

Handsammelaktion der AGARD im Frühjahr an der Höfkerstraße

0 DM

1982

Beginn der frühjährlichen Schutzmaßnahme der AGARD

0 DM

1983

Anlage eines Ersatzlaichgewässers

0 DM

1984

Verrohrung des Abwasservorfluters »Weustgraben« und Verdopplung 1.600.000 DM der Laichgewässerfläche

1985

Vollsperrung der Hallereystraße

3.000 DM

1986

Anlage eines Ersatzwinterlebensraumes

30.000 DM

1988

Bau des ersten Krötentunnels mit Leitsystem

36.000 DM

1989

Beginn der provisorischen Barkensperrung der südl. Höfkerstraße im Frühjahr/Herbst sowie Bau von Asphaltrampen an Hochbordsteinen

5.000 DM

1990

Fertigstellung weiterer vier Krötentunnel mit Leitsystem

300.000 DM

1993

Restverrohrung des Weustgrabens und weiterer Nebenvorfluter sowie 130.000 DM Komplettierung des Leitsystems

Tab. 5: Synopse der am und im NSG Hallerey erfolgten Maßnahmen für den Amphibienschutz nahmen zum Schutz der Amphibien gerade zum Zeitpunkt ihrer Frühjahrswanderung hat seit 1986 schon fast Tradition am NSG Hallerey und hängt mit der bedauerlich späten Genehmigungspraxis zum Jahresanfang durch den RP Arnsberg beziehungsweise der zu späten Antragstellung durch die Stadt Dortmund zusammen. Abschließend kann festgestellt werden, daß sich die einzelnen Schutzmaßnahmen in ihrer Gesamtheit sehr bewährt haben, sie jedoch teilweise viel zu spät durchgeführt worden sind. So ist die Krötentunnelanlage um drei Jahre zu spät fertiggestellt worden; es konnten alle fünfTunnel erst ab Mai 1990 von den Amphibien benutzt werden, als die Gesamtindividuenzahl allerwandernden Amphibienarten an der nördlichen Höfkerstraße nur noch 251 betrug (gegenüber 5365 Individuen 1982 beziehungsweise 1635 Individuen 1987). Bedauerlicherweise sind wohl durch die Erdbewe- Um die weitere langjährige Populationsentwicklung gungen und -aufschüttungen zahlreiche Amphibien der Amphibien und deren Beeinflussung durch die vernichtet worden. Die Realisierung von Baumaß- Amphibienschutzanlage festzustellen, sollte 1991 ein Bei Ausbauarbeiten der Höfkerstraße konnte 1988 relativ kostenneutral der erste 10 m lange Krötentunnel mit Kastenprofil (0,70 m x 1,40 m) mit 200 m Leiteinrichtung errichtet werden; die restlichen vier Tunnel und 100 m Leitsystem wurden jedoch erst im Frühjahr 1990 fertiggestellt. Durch die Tunnelanlage sind in den Frühjahren der Folgejahre 206 Amphibien gelaufen, während es 1993 allein schon 345 Individuen waren, darunter die drei Molcharten, wenige Grasfrösche und zu 74 Prozent Erdkröten. Als vorläufig letzte Schutzmaßnahme wird seit dem Frühjahr 1992 der restliche offene Weustgraben, der Winterquartiere und Wanderwege der HallereyAmphibien zerschneidet, einschließlich seiner Nebenvorfluter verrohrt sowie das Leitsystem im Bereich der Eishalle und der Parkplätze etwa 600 m komplettiert.

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Forschungsvorhaben von der Universität Dortmund durchgeführt werden. Wesentlicher Bestandteil des Forschungsvorhabens sollte dabei eine Untersuchung zur Effektivität verschiedener Schutzmaßnahmen gegen den Straßentod wandernder Amphibien wie Straßensperrung, Schutzzäune, Krötentunnel, Ersatzlaichgewässerund -Überwinterungslebensräume sein. Während der RP Arnsberg das 180.000,- DM teure Projekt mit 60 Prozent der Mittel als Pilotprojekt für Nordrhein-Westfalen fördern wollte (40 Prozent hätte die Stadt Dortmund übernommen), hat das MURL bedauerlicherweise im Herbst 1991 die Mittel nicht freigegeben. Ausblick Insgesamt sind in den letzten zehn Jahren 3,3 Millionen DM für den Naturschutz ausgegeben worden, um das Naturschutzgebiet Hallerey und seine amphibischen Bewohner zu erhalten. Dieser Betrag zeigt einmal mehr, wie hoch die Ausgaben für den Umweltschutz werden können, wenn man in der Vergangenheit grobe Planungsfehler, wie beispielsweise den Bau eines Revierparks in unmittelbarer Nähe eines Naturschutzgebietes, begeht oder den Naturschutz im Ballungsraum seit Jahrzehnten vernachlässigt hat. Allerdings sind die 300.000 DM jährlich für den Naturschutz ein noch eher bescheidenes Sümmchen im Vergleich zu den 5,4 Millionen DM, die allein in einem Jahr für die Erweiterung des Aktivariums dieses Revierparks um Saunagarten und Solebad ausgegeben wurden, oder wenn man bedenkt, wieviele hundert Millionen DM allein in Dortmund in den Straßenbau fließen. Doch diese Summe ist für das NSG Hallerey nicht nutzlos ausgegeben worden, wie die letzten Zählergebnisse der Amphibien an der Höfkersrraße beweisen. Wenngleich es nach drei Jahren noch zu früh ist, eine abschließende Bewertung zur Schutzwirksamkeit der untersuchten Amphibientunnelanlage am NSG Hallerey in Dortmund zu geben, so läßt sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch schon feststellen: Die Schutzkombination von Straßensperrung, Krötentunnel und Ersatzlaichgewässer/ -winterlebensraum scheint für die positive Populationsentwicklung seit 1991 mitverantwortlich zu sein. Gegenüber 1991 sind 1993 mit 345 Tieren 67,5 Prozent mehr durch die

Tunnel gewandert - was sicherlich Anlaß zur Hoffnung geben sollte. Während die isoliert durchgeführten Maßnahmen wie Krötentunnel oder Ersatzlaichgewässer eher kritisch zu betrachten sind, da die zu schützenden Arten zu einem bestimmten Verhalten gezwungen werden sollen - Abwandern oder Durchwandern - bietet eine kombinierte Schutzmaßnahme zwei Alternativen, so daß die Kröte »selbst« entscheiden kann, welche Schutzmaßnahme sie bevorzugt. Zweifellos gehört deshalb die Kombination von Krötentunnel/Ersatzlaichgewässer mit der temporären Straßensperrung zu einer zukünftigen erfolgsversprechenden Schutzkonzeption für Amphibienwanderungen an Straßen, die aus rechtlichen Gründen nicht in ihrer Gesamtheit gesperrt werden können. Im konkreten Fall des NSG Hallerey heißt dies, daß zukünftigkeine größeren finanziellen Aufwendungen für den Naturschutz notwendig werden. Es müssen jetzt nur noch preiswerte (circa 5000 DM für Sperrpfosten), jedoch politisch unbequeme Schutzmaßnahmen erfolgen - die Sperrung der umliegenden Straßen am Naturschutzgebiet. Literatur Blana, H. et al. (1985): Bioökologischer Grundlagenund Bewertungskatalog für die Stadt Dortmund 3, Dortmund, 328 S. Münch, D. (1989): Jahresaktivität, Gefährdung und Schutz von Amphibien und Säugetieren an einer Waldstraße. - Dortmund, 144 S. Münch, D. (1991): Amphibienschutz an den Straßen des Naturschutzgebietes Hallerey. - Dortmund, 80 S. Neumeyer, H.P. (1991): Biotopmanagementplan für das erweiterte Naturschutzgebiet Hallerey. Dortmund, 204 S.

Danksagung Für ihre jahrelange Unterstützung danke ich besonders GERHARD HALLMANN, GEORG KALECK, KAREN SCHOMBERG, HANS URBANIAK (MdB), dem Dortmunder Umweltamt und allen Mitarbeitern der AGARD. Autor: Detlef Münch, AGARD-Naturschutzhaus, Westfalenpark, An der Buschmühle 33, 44139 Dortmund

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Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. - Bundesverband

magazin 3/93 Die DGHT wird in letzter Zeit verstärkt Anlaufstelle für Wünsche nach wirtschaftlicher Unterstützung. Dies gilt für Naturschutzaufgaben, wissenschaftliche mit dieser Ausgabe der elaphe erhalten Sie den Arbeiten, aber auch für die Herausgabe herpetoTagungsführer für Idar-Oberstein. logischer Fachwerke. Leider sind wir aus den laufenden Einnahmen kaum imstande wesentliche UnterIch hoffe wir werden zahlreiche Teilnehmer begrüstützung zu leisten. Hier sollte der DGHT-FONDS ßen dürfen. Vielleicht verbinden Sie die Tagungsteilzum Tragen kommen, aber leider blieben seine Tanahme mit einem Kurzurlaub in der Gegend?! schen bisher weitgehend leer. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen! Unsere elaphe hat eine sehr positive Aufnahme gefunden - nur mit den Beiträgen hapert's etwas. Am 27.6.1993 haben wir in Bad Dürkheim die AG Denken Sie bitte daran - Ihre Erfahrungen könnten Reptilienkrankheiten in der DGHT gegründet - ihre für viele Mitglieder interessant sein, eine schnelle Arbeit wird der medizinischen Versorgung unserer Publikation ist garantiert. Wenn Sie Hilfe bei der Pfleglinge mit Sicherheit zugutekommen. (Näheres Abfassung Ihrer Arbeit brauchen, Herr Dr. Dieter siehe nächste Seite). Aber auch hier zeichnet sich Schmidt ist gerne dazu bereit. bereits Bedarf an Geldmitteln ab! Die Teilnehmer an der Ausschreibung für den AlHerzlichen Dank im voraus für Ihre Hilfe. fred-A.-Schmidt-Preis haben es der Jury schwer Bitte schreiben Sie mir auch in Zukunft - was Sie gemacht. Die Entscheidungen sind gefallen - inldarbewegt, was Ihnen gefällt oder nicht gefällt an unseOberstein werden wir die Preisträger bekanntgeben. rer Arbeit, welche Anregungen Sie haben. Unserem Ehrenmitglied Alfred A. Schmidt noch einmal herzlichen Dank für seine großartige Tat. Sie hat den Bemühungen um die Nachzucht von »schwie- Ihr Ingo Pauler rigen« Terrarientieren sicher neue Impulse gegeben.

Liebe Mitglieder,

Auszeichnung für Prof. Dr. H.G. Horn Herr Prof. Dr. H.G. Horn nahm auf Einladung an dem International Herpetological Symposium vom 17.20. Juni 1993 in Miami/USA teil. Im Laufe der Veranstaltung, bei der Herr Dr. Hörn zwei Vorträge hielt und eine Podiumsdiskussion leitete, wurde er in Anerkennung für hervorragende Beiträge zur Herpetologie mit dem Josef-LaszloGedächtnis-Preis ausgezeichnet.

fentlicht. Von ihm stammen u.a. folgende Arbeiten: - einer der ersten Berichte über die Zoohaltung von Waranen - auslösende Faktoren bei der Zucht von Pythons - Geschlechtsbestimmung bei Schlangen mittels Sondierung. Es ist die zweite Auszeichnung für einen der bekanntesten Hobby-Terrarianer in der DGHT. Im September 1991 erhielt Dr.Horn vom Wiener VolksbildungsJosef Laszo war Kurator für Reptilien und Amphibien werk die Konrad-Lorenz-Medaille für sein unerim Zoo von San Antonio, Texas. Er hat mehrere müdliches Eintreten gegen die ungerechtfertigten Arbeiten im Internationalen Zoo-Jahrbuch veröf- Einschränkungen der Vivaristik.

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Der DGHT-Landesverband NRW gratuliert Herrn Dr. Horn sehr herzlich zu diesen Ehrungen. Damit verbunden ist die Hoffnung, daß Dr. Horn weiter erfolgreich seine privaten Studien und Zuchten bei

Waranen fortsetzt, um so wichtige Beiträge für die Privathaltung dieser interessanten Echsenart zu leisten. Klaus Lambertz - Die DGHT schließt sich den Gratulationen an! -

Gründung der AG Reptilienkrankheiten in der DGHT Am 27.6.1993 fand in Bad Dürkheim die Gründungsversammlung der AG Reptilienkrankheiten in der DGHT statt. Teilnehmer waren die Damen und Herren Ahne, Gabrisch, Keil, Köhler, HD. und H. Lehmann, Räder, Rödiger, Sassenburg, Schildger, Wiechert und Zwart. Die AG Reptilienkrankheiten hat sich folgende allgemeine Ziele gesetzt: Verbesserung der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis Koordination und Durchführung von Forschungsarbeiten Verbreitung neuer Erkenntnisse Unterstützung von Tierärzten, welche keine Spezialerfahrung mit Reptilien haben Damit soll eine bessere medizinische Versorgung unserer Terrarientiere gewährleistet werden. Es wurden folgende Arbeitskreise geschaffen:

ARBEITSKREIS KOORDINATOR - Virologie Dr.Röder - Bakteriologie N.N. - Arzneimittel Prof. Lehmann - Intoxikationen Dr. Keil - Bildgebende Diagnostik Dr. Schildger - Anästhesie Dr. Göbel - Chirurgie Dr. Sassenburg - Blut Dr. Wiechert - Parasitologie Hr. Köhler - Ernährung/Haltung/Zucht Hr. Rödiger - Literatur Prof. Zwart - Gesamtkoordination Hr. Pauler An einer Mitarbeit interessierte Fachleute wenden sich bitte an mich oder direkt an den Koordinator des sie interessierenden Arbeitskreises. Anfragen aus Terrarianerkreisen bitte grundsätzlich an mich zu richten. Ingo Pauler

DGHT-Landesgruppe Schweiz Ergebnisse der Mitgliederversammlung am 17. 4.1993 anlässlich der Jahrestagung in Jegendorf Herr D. Hofer, Bern, zum Hauptzweck der Tagung: Die Interessen der Schweizer Mitglieder innerhalb der DGHT sollen wirksam eingebracht und die Kontakte unter den Schweizer Mitgliedern mit demokratischen Regelungen gefördert werden, unter anderem auch durch die Einbindung der einzelnen Stadtgruppen in die Landesgruppe. Da die Einßussnahme in allen die Interessen ihrer Mitglieder berührenden Angelegenheiten, insbesondere hinsichtlich - der Vorschriften und Praxis unserer Artenschutzbehörden - der zur Zeit in Revision befindlichen Tierschutzverordnung (...)

durch die DGHT-Landesgruppe Schweiz bisher vernachlässigt wurde, wird die neu formierte Landesgruppe sich bereits in allernächster Zeit in die Verhandlungen einschalten müssen [Zusammenfassung] Aus den Neuwahlen ging die folgende Landesgruppenleitung hervor, die Sie künftig regelmässig in der elaphe über ihre Aktivitäten informieren wird: Andreas Ochsenbein, Bündtenweg 15, CH-4104 Oberwil und Fritz Fankhauser, Rothüsliweg 21, CH-8200 Schaffhausen Die drei Stadtgruppen werden je eine/n Vertreter/in bestimmen, welche/r direkt mit der Landesgruppenleitung zusammenarbeitet.

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Neue Bücher

Straßensperrungen - Neue Wege im Amphibienschutz

gen« seinen Vorsitz in einem örtlichen Naturschutzverein (AGARD) und sein Mandat im Dortmunder Landschaftsbeirat niederlegen mußte.

Das Buch umfaßt 224 Seiten und enthält 80 Abbildungen, Einband: Hardcover, ISBN 3-924352-78-X, Am 1. Februar 1992 hat das Naturschutzzentrum Preis 24,80 DM NRW bei der LÖLF (Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung Nord' Bestelladresse: Detlef Münch, Bruchsteinstraße 8, rhein-Westfalen, Red.) ein Seminar zum Thema »Stra- 44269 Dorrmund. Thomas Quittek ßensperrungen - Neue Wege im Amphibenschutz« veranstaltet. Zu dieser Tagung ist jetzt im Frühjahr 1993 ein Tagungsband erschienen, der zudem noch Vernetzung und Gefährdung von zahlreiche weitere Artikel zum Themenkomplex Kreuzkröten-Populationen in der »Amphibien-Verkehr« enthält. Großstadt Das Buch bietet mit 14 Einzelartikeln eine reichliche Auswahl zu rechtlichen Grundlagen und Klagefallen von Torsten Schröer von Straßensperrungen und den interessanten ErfahHerausgegeben von der AGARD rungen aus Bielefeld, Dortmund, Herne und Aachen, die dabei mit Politik, Verwaltung und betroffenen Bürgern gemacht worden sind. Neben den Straßen- In dem 17. Band der seit 10 Jahren von der AGARD sperrungen werden weitere Schutzmaßnahmen wie herausgegebenen Buchreihe »Beiträge zur ErforKrötenzäune und -tunnel, Ersatzlebensräume sowie schung der Dortmunder Herpetofauna« stellt der die Gulliproblematik dargestellt und vergleichend Autor Torsten Schröer auf 104 Seiten die Ergebnisse bewertet. seiner Diplomarbeit »Populationsgenetische UnterUnangenehm fallen jedoch auf zwei Seiten die suchungen an der Kreuzkröte (Bufo calamita LAUR., Verunglimpfungenen von Ortspolitikern auf, die in 1768) in Dortmund« dar. einem wissenschaftlichen Buch nichts zu suchen Im Rahmen der Arbeit wurde der genetische Zusamhaben. Wenn man jedoch von diesen teilweise belei- menhang der größten Dortmunder Kreuzkrötenlaichdigenden Aussagen absieht, bietet das Buch doch gesellschaften untersucht. Es zeigte sich, daß zwieine gute Zusammenfassung zum Themenkomplex schen den Populationen noch ein ausreichender »Amphibien und Straße« und im speziellen zu den Genfluß besteht. Auffällige Inzuchtmerkmale konnoftmals heiß diskutierten Straßensperrungen. Für alle ten im Gegensatz zu vergleichbaren Untersuchungen im Amphibien- und Tierschutz an Straßen Tätigen an anderen Amphibienarten nichtnachgewiesen werkann dieses Buch nur empfohlen werden. den. Zusätzlich legen die Ergebnisse für die KreuzHerausgeber: Detlef Münch

Pikantes Detail am Rande: Der NRW-Verkehrsminister F. J. Kniola hat sein Vorwort aus dem Buch zurückgezogen, da ihm das Kapitel mit den beleidigenden Aussagen vorher nicht vorgelegen hat. Bedauerlich ist jedoch, daß der engagierte und anerkannte Autor aufgrund dieser verbalen »Entgleisun-

kröte die Existenz von temporalen Metapopulationen. die aus interagierenden lokalen Populationen bestehen, nahe. Die Gefährdung der Kreuzkröte in Dortmund wird im wesentlichen vom Gefährdungsgrad ihrer Laichhabitate bestimmt. Etwa zwei Drittel aller Populationen befinden sich auf ehemaligen Industriegeländen, insbesondere Bergehalden. Durch Auf-

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forstung und verschiedene Planungsvorhaben werden diese wichtigen Rückzugsgebiete vernichtet. Eine Neuschaffung geeigneter Habitate, die in der Regel schnell von den Tieren besiedelt werden, wird immer seltener beobachtet. In Zukunft ist in Dortmund aus diesem Grunde mit einem starken Rückgang der Bestände zu rechnen. Der Band erscheint somit rechtzeitig zu der von der DGHT mitveranstalteten Kreuzkrötentagung im Februar 1994 in Halle. Das auf 104 Seiten 35 Abbildungen, 25 Tabellen und 95 Literaturzitate umfassende Buch kann für 18,- DM zuzüglich Versandkosten bei der AGARD, c/o D. Münch, Menglinghauser Str. 99a, 44227 Dortmund, bestellt werden. Detlef Münch

Geschlechtsunterschiede, Paarung, Eiablage, Inkubation, Aufzucht der Babyschildkröten, Nahrung, Sinnesorgane, Stoffwechsel, Überwinterung, Freilandterrarium, Griechische Landschildkröte, Maurische Landschildkröte, Breitrandschildkröte und Vierzehenschildkröte. Dazu illustrieren 117 Farbfotos Aussehen, Merkmale und Entwicklung. Nun aber zu den kritischen Ausführungen in der Besprechung. Die Quelle der Ungehaltenheit und der offensichtlichen Verärgerung des Rezensenten liegt sicher begründet im Kapitel zur Schildkrötenfauna Sardiniens. Hierzu stellt I. PAULER kurz fest, daß er daß Kapitel als Fremdkörper und die Aussagen als fragwürdig empfindet. In diesem Punkt wird er sicher manche ähnlich Denkende an seiner Seite finden, es wird aber auch Leser geben, die meine Ausfuhrungen für bedenkenswert erachten. Nachdem I. PAULER (fast genüßlich) noch einige orthographische Fehler aufzählt, stellt er zum Schluß noch fest, daß man sich auf die Angaben zum Artenschutz nicht fest verlassen soll. Hierzu ist zu sagen, daß meine Ausführungen genau die Praxis des Artenschutzes bei europäischen Landschildkröten im Landkreis Oberallgäu spiegeln. Wohl gibt es einheitliche Rahmenrichtlinien, leider ist es aber Realität, daß es seine Zeit braucht, bis sich überall die gleichen Ausführungsbestimmungen durchgesetzt haben. Richard Mayer

Entgegnung zu der Besprechung des Buches »Europäische Landschildkröten« (elaphe, Heft 1/93) Zuerst möchte ich wiederholen, was der Rezensent I. PAULer festgestellt hat: »Ab Seite 27 merkt man, daß hier ein Praktiker aus seinem reichen Erfahrungsschatz berichtet. Der Leser erhält hier eine Fülle von Hinweisen zur erfolgreichen Haltung und Zucht europäischer Landschildkröten.« Zur genaueren Information darf ich hinzufügen, daß ab Seite 27 folgende Kapitel abgedruckt sind:

DGHT-Fonds für Herpetologie Ein spezieller Fonds für die finanzielle Förderung von - Nachzuchtprojekten - wissenschaftlichen Arbeiten - Naturschutzprojekten Die Finanzierung des Fonds geschieht durch - Spenden - Legate - öffentliche Gelder Der Fonds wird geleitet durch die drei Vorsitzenden der DGHT sowie zwei bis vier noch zu benennende Fachleute. Der Vorstand wird Sie regelmäßig in der elaphe über die geförderten Vorhaben unterrichten und nimmt Ihre Vorschläge zur Unterstützung weiterer Projekte gerne entgegen.

Von unserem Schatzmeister wurde ein Konto eingerichtet, auf das zweckgebundene Beträge eingezahlt werden können. Helfen Sie uns bitte bei der finanziellen Grundausstattung des Fonds! Das Spendenkonto: Deutsche Bank Frankfurt BLZ: 500 700 10 Kto.-Nr.: 0920991 Kontoinhaber: Deutsche Gesellschaft für Herpetologie Terrarienkunde Verwendungszweck: DGHT-Fonds

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und

Naturschutzarbeit

Auszeichnung der DGHT-Stadtgruppe Kassel - Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz durch die Umweltstiftung WWF-Deutschland Am 8. Juni 1993 wurde im Rahmen der Preisverleihung »Jugend schützt Natur« unsere AG mit dem großen Panda-Naturschutzpreis 1993 ausgezeichnet Zur Preisverleihung wurden elf Gruppen aus der gesamten Bundesrepublik ins brandenburgische Rheinsberg geladen. Das Kuratorium der Aktion »Jugend schützt Natur« der Umweltstiftung WWF und der Gesundheitskasse AOK zeichneten damit das Projekt »Steinbruch Altenbrunslar« aus (siehe Rundbrief der DGHT Nr. 110 und 111). Das Projekt Bereits 1990 bot sich unserer AG die Möglichkeit, einen ehemaligen Basaltsteinbruch zu pachten. Durch die finanzielle Unterstützung des WWF, der AOK und der DGHT war es möglich, hier ein komplexes Netz von verschiedenen Natur- und Artenschutzmaßnahmen durchzuführen. Da das Gelände vor unserer Pacht intensiv genutzt wurde, waren die Belange des aktiven Naturschutzes nicht nur berechtigt, sondern für einige Arten lebensnotwendig. Schon kurz nach Beginn der Pflege- und Optimierungsmaßnahmen zeigte sich, daß der Schutzgedanke in einem solchen Sekundärbiotop nicht aus der Sicht einer Tier- oder Pflanzengattung gesehen werden darf. So wurde ein Konzept erarbeitet, das möglichst viele Kleinstrukturen im Steinbruchareal beinhaltet, und zwar so, daß möglichst keine schon vorhandenen Lebensgemeinschaften beeinträchtigt werden. Heute leben im Steinbruch Arten wie Siebenschläfer, Eisvogel und Hornissen, um nur einige der nicht herpetologischen Arten zu nennen. Unser Hauptanliegen, das Stabilisieren der Reptilienbestände (Ringelnatter, Schlingnatter, Zauneidechse und Blindschleiche), sowie die selbstständige Ansiedlung der im Steinbruch erloschenen Amphibienpopulationen (Grasfrosch, Teichmolch) wurde auch erreicht. Durch den kleinen Medienrummel, der durch die Preisverleihung ausgelöst wurde, sind auch Gespräche mit der oberen Naturschutzbehörde des Regierungsbezirkes Kassel zustande gekommen. Diese

beinhalten auch eventuelle Wiederansiedlungsversuche hochgradig gefährdeter Amphibienarten in geeigneten Gebieten. Leider werden auch heute noch Gelbbauchunken, Laubfrösche, Kreuzkröten, Seefrosch und Kammmolchpopulationen im Bereich Nordhessen zerstört, so daß man um Neuansiedlungsoder Umsiedlungsversuche nicht umhin kommt. Die zeitweilig in Naturschutzkreisen noch vertretene Meinung, daß es ausreicht, die Biotope zurenaturieren, und dann zu warten, bis sich die Arten von alleine wieder ansiedeln, halten wir für überholt. Gerade bei wenig mobilen Arten, wie Amphibien und Reptilien, sind die Rote-Liste-Arten schon zu sehr aufgesplittert, als daß man auf eine natürliche Besiedlung noch hoffen kann. Aus dem Anschreiben des WWF an die Arbeitsgemeinschaft Amphibien und Reptilienschutz: »Liebe Naturund Umweltfreunde, Herzlichen Glückwunsch! Das Kuratorium der Aktion 'Jugend schützt Natur' hat aus den vielen interessanten Projekten des Jahres 1992 Eures als einen der zehn Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs ausgewählt. Die Auswahl fiel nicht leicht, denn die Beteiligung war groß und das Engagement und die Ergebnisse waren insgesamt sehr beeindruckend. Umso mehr freuen wir uns mit Euch über den Erfolg Eures Projektes.«

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Abb.: Ein neues Amphibiengewässer entsteht Ein Beispiel für die Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz mit den örtlichen Behörden ist dieser Brief an die Gemeinde Felsberg. Betreff: Stellungnahme zum Flächenhaften Naturdenkmal, Steinbruch Altenbrunslar Bei der ehemaligen Abgrabungsstätte in der Gemeinde Felsberg (Flur 5, Flurstück 59/8) handelt es sich um einen Basaltsteinbruch mit Feuchtsenke. Der Steinbruch besteht seit den 20er Jahren und wurde anfang der 60er Jahre stillgelegt. Zwischenzeitlich erfuhr er einen Schutz als Flächenhaftes Naturdenkmal in den 80er Jahren, durch den Kreisausschuß des Schwalm-Eder-Kreises unter der Kennziffer ND 634062. Seit der Stillegung entwickelte sich in ihm eine artenreiche Tier- und Pflanzengemeinschaft. Besonders hervorzuheben sind die guten Reptilienbestände von Schlingnatter, Ringelnatter, Zauneidechse und Blindschleiche. Auch ornithologisch und botanisch, sowie insektenkundlich (mit mehreren hochgradig gefährdeten Arten) ist dieses Gebiet besonders wertvoll. Leider existieren im Schwalm-Eder-Kreis keinen weiteren Materialentnahmestellen im Rahmen der Ausschreibung als Naturdenkmal. In den anderen Landkreisen ist die Situation nicht besser, so daß dem Steinbruch Altenbrunslar eine überregionale Bedeutung zukommt. Gerade für den Schutz einzelner bestandsgefährdeter Tier- und Pflanzenarten bzw. -gattungen in einer Region, ist der Status des Flächenhaften Naturdenkmals durchaus ausreichend.

Die Richtlinien zum Ausschreiben eines Naturschutzgebietes sind rechtlich schwerer und auch zeitaufwendiger, so daß sie für naturnahe Lebensgemeinschaften angestrebt werden. Es wäre von Vorteil, wenn jedes Kreisgebiet über mehrere Naturdenkmale für Amphibien- und Reptilienbestände verfugen würde. Ein gleichzeitiger Schutz vieler anderer Organismen wäre dann gegeben. Zur Zeit fungiert der Steinbruch bei Altenbrunslar als »Trittsteinbiotop«. Eine Vernetzung zu naturnahen Landschaftselementen, besonders aber in Richtung des in der Nähe liegenden Naturschutzgebietes »Reiherteich« bei Böddiger ist anzustreben. Die recht individuenstarken Populationen der Herpetofauna und Entomofauna haben zur Zeit keine Möglichkeit sich weiter auszubreiten. Der Inselcharakter des Steinbruches könnte durch das Brachlegen der an den Lebensraum grenzenden intensiv genutzten Agrarflächen beseitigt werden. Sollte es zu einer Stillegung der Äcker kommen, wäre es von Vorteil, auf ihnen weitere Optimierungsmaßnahmen durchzuführen. Mit freundlichen Grüßen Detlef Schmidt DGHT-Stadtgruppe Kassel AG Amphibien- und Reptilienschutz

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Aber gerade hier bieten sich Möglichkeiten, Terraristik mit Natur- und Artenschutz in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden anzustreben. In der DGHT sitzt das Fachwissen über die Biologie und den Schutz der vom Aussterben bedrohten Lurch- und Kriechtierarten. Die Interessenvertreterunserer Gesellschaft sind in der Lage, gerade diese Arten gezielt zu schützen und Maßnahmen einzuleiten, die über das Anlegen von Amphibienlaichgewässern in der Feldflur und den Krötenzäunen an der Straße hinausgehen. Deshalb möchten wir anregen, unter der Leitung von erfahrenen Feldherpetologen solche Gruppen auch in anderen Stadtgruppen zu etablieren. Am gravierendsten ist die Lage im Reptilienschutz. Hier wurde noch viel zu wenig getan, da diese sehr versteckt lebenden Arten zu schützen, einen hohen Wissensstand der Lebensgewohnheiten voraussetzt. So sindheute viele Sekundärlebensräume von Kriechtieren durch natürliche Sukzession, das heißt Verschattung, gefährdet. Hier kann auch der einzelne Terrarianer aktiv wer-

den. Es reicht nicht aus, sich ein Stück heile Welt hinter Glas zu schaffen, denn wenn wir die Terraristik auch morgen noch betreiben wollen, müssen wir die Arten auch im Feld schützen und gute Nachzuchtarbeit (eventuell auch für Aussiedlungsprojekte im Ausland) leisten. Wenn Tierhalter ihre Arten züchten, um sie für die Liebhaber zu erhalten, so ist das zwar lobenswert, bringt uns den großen Naturschutzinstanzen bei Behörden und Verbänden keinen Schritt näher. Artenschutz und Terrarienkunde kann die gleichen Ziele verfolgen, und das müssen wir innerhalb der DGHT publizieren und vertiefen, um auch im Naturschutz emstgenommen zu werden. Das Image des Tierverbrauchers kann durch Überzeugungsarbeit aus den eigenen Reihen abgeschüttelt werden. Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz der DGHT-Stadtgruppe Kassel Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V.

Wörterbuch der Herpetologie Von Dr. K. KABISCH, Leipzig. Unter Mitarbeit von J. Klapperstück, Halle/Saale.

1990 477Seiten 15Tabellen,55 teils farbige Abbildüngen, 120 StrichdarStellungen, kart. DM 48,ISBN 3-334-00307-8

Besonders nachhaltig beeinflußt wurde und wird die Herpetologie durch ökologische "Wissenszufuhr" und moderne ökologische Denkweisen. Am meisten profitierte davon die bislang stark vernachlässigte Freilandforschung. Der vielerorts durch unterschiedlichste antropogene Einflüsse verursachte Rückgang von Amphibien- und Reptilienpopulationen führte zu einem starken Engagement von Herpetologen und Naturfreunden für die Belange des Natur und Umweltschutzes sowie zu einer Fülle praktischer Maßnahmen.

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Nachzuchtstatistik 1990

Die Tradition der Nachzuchtstatistiken wurde von Prof. Dr. H.G. Horn im Jahre 1981 begründet. Damals wie heute gilt, was Herr Horn in seiner Einleitung zur ersten Auswertung der »Zuchtfragebögen« feststellt hat: »In unserer Zeit unterliegt die Gefangenschaftshaltung von Tieren einer ständigen, oft unsachlichen Kritik (...). Deshalb ist es unbedingt notwendig, daß der Öffentlichkeit nachdrücklich demonstriert werden kann, daß der in seiner Freizeit an Reptilien und Amphibien wissenschaftlich interessierte Amateurherpetologe durch die Nachzucht der ihm anvertrauten Tiere einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und zum Schutz dieser Tiere leistet. Denn nachgezüchtete Tiere, die wieder anderen zur Verfügung stehen, brauchen nicht der Natur entnommen zu werden.« Durch die Einrichtung der DGHT-Geschäftsstelle im letzten und die Umstellung des ehemaligen »Rundbriefes« in diesem Jahr hat sich leider eine Verzögerung bei der Veröffentlichung der Nachzuchtstatistiken ergeben, die nun aber rasch aufgeholt werden soll. Bereits in der nächsten elaphe wird die Auswertung der Statistik für das Jahr 1991 nachgeholt.

Sehr erfreulich ist, daß trotz dieses Rückstandes in diesem Jahr zahlreiche Mitglieder »ihren Statistikbogen 1992« (Einhefter im Anzeigen Journal 1/93) bereits zurückgeschickt haben. Einsendeschluß ist übrigens der 15. September 1993. Herr Horn hat sich stets über die geringe Zahl der Rücksendungen beklagt. Die Zahl der beruflichen und privaten Verpflichtungen unserer Mitglieder hat immer weiter zugenommen, und gerade die vielen »Kleinigkeiten«, wozu auch der Statistikbogen gehört, bleiben dann zum Teil unerledigt. So freuen wir uns um so mehr über jeden eingesandten Fragebogen. Eine Beurteilung dieser Nachzuchtstatistik erscheint zusammen mit der Auswertung des Jahres 1991 in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift. Bei der Korrektur der folgenden Übersicht waren die Herren U. Joger, I. Pauler und R. Thissen behilflich. Zum Schluß ein wenig Statistik zur Statistik: Mitgliederzahl 1990: circa 4900 Zurückgeschickte Statistikbögen: 245 Fehlanzeigen: 8 Andreas Mendt

I. Amphibia 1. Urodela (Caudata) - Ambystomatidae

Ambystoma mexicanum

316(0), 150

1. Urodela (Caudata) - Salamandridae Cynops ensicauda popei C. pyrrhogaster sasayame Neurergus strauchii Pleurodeles waltl Salamandra algira Salamandra atra S. salamandra S. s. salamandra

40(0) 28(9) 170 10,80 12(7) 8(0) 6 7 (6), 27 (1)

12(7) 26(4) 8(2), 9(0) 23 (12), 26(1), 98 (8), 80 (0), 18 (0) 40 (9) Taricha granulosa V,V, 100 Triturus alpestris 26 (13) 40(16) T. a. alpestris 200(177) 11(10), V,59,10,3(2) Triturus cristatus 20 (1), 19 (7), 80 (62) T. carnifex 2 (0), 24 (0), 29 (25) T. karelinii 52(16) Triturus montandoni 70, V T. vulgaris T. v. vulgaris 300 (278) Tylototriton kweichowensis 120 T. verrucosus 11(3) S. s. algira S. s. bejarae S. s. bernadezi S. s. terrestris

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Hinweis zum Lesen der Statistik Die erste Zahl hinter dem Namen (ohne Klammem) bedeutet die Zahl der gezüchteten, die Zahl in Klammern bedeutet die Zahl der eingegangenen Tiere; fehlt eine solche Zahl in Klammern, so bedeutet das entweder, daß keine Tiere eingingen oder Angaben hierzu aus irgendwelchen Gründen fehlen. Ein großes »V« bedeutet, daß die Jungtiere nicht gezählt wurden (z.B. in Freilandterrarien). Sehr große Zahlenangaben sind oft nur Schätzun-

P. bicolor P. terribilis P. trivittatus P. vittatus

2. Salientia (Anura) - Bufonidae Bufo bufo

gen. Ein Komma trennt die Angaben des einen Züchters von denen des nächsten, wenn die entsprechende Art von verschiedenen Mitgliedern gezüchtet wurde. Soweit als möglich wurden die systematischen Angaben in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Es ist möglich, daß eine Art, bzw. Unterart, unter verschiedenen Namen angegeben ist. Für die Richtigkeit der angegebenen Daten garantiert der Einsender.

V, 3000, V

2. Salientia (Anura)- Dendrobatidae Colostethus elachyhistus C. palmatus C. trinitatis Dendrobates arboreus D. auratus D. azureus D. histrionicus D. imitator D. lehmanni D. leucomelas

D. pumilio D. quinquevittatus D. tinctorius D. variabilis D. spec. Epipedobates anthonyi E. boulengeri E. tricolor

E. tricolor E. trivittatus Phobobates bassleri

30(4) V 42 (30), 29 (4) 3(3) 14 (6), 32, 35, 47 (5), 67 (2), 43 (4) 6 (0), 6 (2), 13 (0) 4(1) 15(0) 1(0) 5, 48 (17), 12 (0), 19 (16), 55(0), 4(1), 18(2) 7 (2), 12, 8 (8), 3 (0), 8(3) 8,8(4), 32(25), 50,21 1(0), 114, 60,21(4), 7(1), 5(0), 14(1), 5 19(2) 6(0) 21 (1), 12, 108 (0) 20(0) 14(0), 40,33 (4), 180, 12, 15 (0), 50(7), 45, 28,38 23(9) 14(2) 70

9(0) 25(1) 80 17 (0), 35, 17 (5), 20 (5), 45(0), 154(22), 81(6)

2. Salientia (Anura) - Discoglossidae Alytes muletensis A. o. obstetricans Bombina orientalis B. v. variegata B. v. kolombatovici Discoglossus galganoi D. pictus

483 7 103(78), 40(10), 103(78), 5, 80(10) 134 (55), 40 (0), 25 (0), 214 (2) 19(0) 45 (15) 400, 16

2. Salientia (Anura) - Hylidae Gastrotheca griswoldi G. marsupiata Hyla arborea H. a. arborea H. labialis H. leucophyllata H. minuta

13(11) 113(57) 70 600 152 (3) 82 (69) 71 (20)

2. Salientia (Anura) - Pelobatidae Pelodytes punctatus

35

25

2. Salientia (Anura) - Pipidae Pipa carvalhoi Xenopus 1. laevis X. 1. sudanensis X. 1. victorianus

2. Salientia (Anura) - Ranidae

64 500 200 200

Mantella aurantiaca M. crocea M. viridis Rana esculenta R. temporaria

21(1) 43 (2) 6 (0) 50 V, V, 2000, 30

II. Reptilia 1. Testudines - Chelidae

T. c. triunguis T.coahuüa

Chelodina longicollis C. novaeguineae Emydura subglobosa E. kreffti Phrynops gibbus P. tuberculatus

10(0), 3(1), 9(0), 14(0) 13, 23 (4) 5 (0), 45, 19 (0) 19 2(0) 3(0)

1. Testudines - Emydidae Chrysemys p. picta C p dorsal is Cuora amboinensis Emydoidea blandingi Emys orbicularis

Graptemys p. pseudogeographica Mauremys caspica M. c. rivulata M. nigricans Melanochelys trijuga Trachemys ornata callirostris Trachemys scripta elegans Rhinoclemys diademata Terrapene c. Carolina T. c. mexicana

3(2) 9(1) 2 (0), 1 (0) 11(7) 4 (4), 9(0), 6(0), 9(0), 97, 5(0), 3(0), 9(1), 8(1), 10(0), 2(0), 28(0) 2(0) 35 3 (2), 6(0), 6(0), 1(0) 4(0) 4(0) 7(0) 28 (3), 5 (0), 1 (0), 4 (1), 34 (0) 5(0) 7(0) 13(3)

4(0), 9(0), 3(0), 2(0), 5(0) 10(1)

1. Testudines - Kinosternidae Claudius angustatus Kinosternon cruentatum K. leucostomum Sternotherus carinatus S. m. minor S. odoratus

1(0) 3(2) 2(0), 6(1) 6(0) 14 (0), 3 (0) 4(0), 4(0)

1. Testudines - Testudinidae Agrionemys horsfieldii Geochelone carbonaria G. denticulata G. pardalis G. p. babcocki G. radiata Testudo graeca T. g. ibera T. graeca x T. marginata T. g.ibera x T. g. anamurensis T. hermanni

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7, 2 (0), 10 (5), 9 (0), 11(0), 2(0), 4(0), 2(0) 13(0),4(2),6(l),l(0) 3(0) 9 2(0) 1(0) 21(0), 5 (4), 9(0), 3 11,7(0), 10,5(1), 125 (0), 19, 3 (0), 18, 8 (0), 6(0) 4(3) 1(0) 6 (2), 14 (0), 10 (0), 6(0),22(0),14(0),17, 8 (0), 4 (0), 5 (0), 1 (0), 10 (0)

4(0), 18, 16(0), 7(0), 11(0), 2(0), 5(0), 12 (0) 2 (0) 23 (0) 12 (0), 25 (0), 1 (0), 5 (0) 27 11(0), 1(0), 79,20(0), 54, 15(1), 7(0) 5(0) 56,12(0), 3(0), 9 (3), 52, 9, 12 (0), 14 (0), 61, 11(0), 2(0), 5(0), 12(0)

T. h. hermanni

T. h. boettgeri T. kleinraanni T. marginata

Furcifer willsii petteri

6(1)

3. Sauria - Ccrdylidae Cordylus cataphractus C. giganteus C. ocellatus C. p. polyzonus

1(1) 3(0) 5(0) 4(1)

^ Sanrifl - fip

2. Crocodylia - Alligatoridae Caiman c. crocodylus

7(0)

3. Sauria - Agamidae Draco volans Hydrosaurus amboinensis Laudakia yemenensis Physignathus concincinus Pogona barbata P. minima P. "rankini" P. vitticeps Uromastyx acanthinurus

6(3) 15(5) 7(5) 25 (5), 1 (0) 19(1) 90 32(5) 250, 32(0), 40(1), 35(6) 6(0), 21(1)

3. Sauria - Chanlaeleonidae Bradypodion damaranum B. pumilum Brookesia stumpffi Chamaeleo calyptratus C. chamaeleon C. hoehnelli C. jacksoni C. montium Furcifer pardalis

21(7) 47 (35) 15(12) 30 (10), 24,27(1), 32, 31,31(3), 25 (4), 30, 26,17,37,35,11,51 4 17(4), 13(9), 17(4) 16(5), 11(1), 18(13) 1,2,6(1) 7(1), 6,13(1), 17 (9), 8 (5), 31 (3), 6, 4(1), 15, 18, 13,31,35,33, 63(6)

Bavayia sauvagei Bunopus spatalurus hajarensis B. tuberculatus Chondrodactylus a. angulifer Cyrtodactylus pulchellus Diplodactylus ciliaris Diplodactylus williamsi Ebenavia spec. Eublepharis macularius

Eurydactylodes spec. Geckonia chazaliae Gekko gecko G. monarchus G. smithii Gonatodes albogularis G. a. fuscus G.fuscus G. annularis G. spec. Goniurosaurus kuroiwae splendens G. k. kuroiwae Hemidactylus frenatus H. spec. Hemitheconyx caudicinctus Lepidodactylus lugubris

Lygodactylus picturatus

37

2(0) 2 2 3 (0), 14(0) 4(0) 2 2 2 19,18(0), 15(0), 8(0), 5 (0), 23 (2), 2 (0), 8 (0), 8 (3), 4 (0), 16(0), 3(0), 16(0), 10 (0) 1 8 13(l),4(l),l(l),2(0) 4 (2), 2 (2) 3(0)

15 (2) 1 (0), 7 (0) 15(2) 1 (0), 7(0) 7 4 3 10(0) 5(1) 2 (0), 15 (1) 3(0) l(0),12(0),4(l),8(0) 4(0), 13(1), 12(0), 5(3) 10(2)

Narudasia festiva Nephrurus levis pilbarensis Oedura castelnaui 0. coggeri 0. monilis 0. rhombifer Pachydactylus bibroni P. c. capensis P. geitje P. ocellatus maculatus Palmatogecko rangei Paroedura pictus P. stumpffi Phelsutna cepediana P. comorensis P. dubia P. guentheri P. guimbeaui P. laticauda P. lineata P. 1. chloroscelis P. m. madagascariensis P. m. grandis P. m. kochi P. o. omata P. quadriocellata P. standingi P. s. ladiguensis P. v-n. v-nigra Pristurus rupestris Ptychozoon lionotum Ptyodactylus h. hasselquisti Quedenfeldtia trachyblepharus Rhacodactylus auriculatus Saurodactylus mauritanicus brosseti S. fasciatus Sphaerodactylus cinereus S. elegantulus S. parken Tarentola angustimentalis T. carboverdiana substituta T. mauritanica Teratoscincus scincus T. s. scincus T s keyzerlingii Tropiocolotes natterieri T. tripolitanus

2 2 5(1), 4 4 15(0) 2 2 (2), 3 (0) 2(1) 5 13 2 3 (2), 46 13 (4), 7 (4) 4(0), 16(2) 4, 2 (0) 1,22 1(0) 7(3) 4 (2), 21,19(1), 5(0), 4(0) 2 2(0) 3 (0), 1 (1) 4,2(0),4,10(4),7(0), 7(1), 6(1), 2(0), 5(0) 4(1) 2(1) 2(1) 4, 5 (0), 2 (0) 8 2(1) 2 10 (0), 12 (2) 7(0) 1(0) 8 (2), 2 5 1 8 5 4 5 (0) 5 (1) 3 6(1),4(1) 6 (2) 4 (2), 1 (1) 2 5

Underwoodisaurus milii Uroplatus fimbriatus

1 1(1)

3. Sauria - Helodermatidae Heloderraa suspectum

1(0)

3. Sauria - Iguanidae Anolis allisoni A. a. angusticeps A. argenteolus A. b. bahorucoensis A. bartschi A. b. bimaculata A. carolinensis A. chrijstophei A. cybotes A. equestris A. lucius A. porcatus A. sabanus Basiliscus plumifrons Crotaphytus c. collaris C. c. collaris x C. c. auriceps C. distichus ignigularis C. m. marmoratus Dactyloa roquet surmnus D. trinitatis Iguana iguana Norops cupreus dariense N. garmani N. 1. limifrons N. oxylophus Tropidurus melanopleurus pictus

11(0) 22(8) 2(0) 28(5) 11(0) 4(1) 3(0) 8(1) 14 4, 1(1) 6(1) 16(0) 11 5(0) 29(4) 7(0) 16(3) 21(3) 13(0) 21(3) 13(2) 1(1) 17 (4), 1 4(0) 11(1) 1(0)

3. Sauria - Teiidae Cnemidophorus vanzoi

5(1)

3. Sauria - Lacertidae Algyroides nigropunctatus

38

2(1), 1

Lacerta agilis L. schreiben L. viridis L. vivipara Podarcis melisellensis P. m. muralis P. sicula

12 (5), 14 6(0) 8(1), 59(0) 6 (3), 8 6 (2), 4 9(0) 29 (12), 19

3. Sauria - Scincidae Egernia cunninghami E. depressa E. kingii Egernia major E. saxatilis E. stokesii E. whiteii Eumeces obsoletus Lygosoma telfairii Mabuya wrightii Tiliqua gigas T. gerrardii T. nigrolutea T scincoides intennedia Trachydosaurus rugosus T. r. rugosus Tropidophorus grayi

9(0) 1 (0), 3 (0) 5(0) 1(0) 4(0) 4 2(0) 5(0) 5(0) 4(1) 6(1) 20 (2), 14 (2) 5(0) 7(1) 1 2(0) 4(0)

3. Sauria - Viranidae Varanus e. exanthetnaticus V. mertensi V. timorensis V. t. timorensis V. t. similis

12(3) 4 2 1(0) 4(1)

3. Sauria - Xenosauridae Shinisaurus crocodilurus

B. c. imperator Candoia c. carinata Corallus caninus C. enydris C. e. enydris C. e. cooki Epicrates angulifer E. c. cenchria E. c. alvarezi E. c. maurus E. chrysogaster E. fordii E. f. fordii E. striatus E. s. exagistus E. subflavus Eryx colubrinus loveridgei E. miliaris nogaiorum Eunectes notaeus Lichanura trivirgata L. t. trivirgata Tropidophis melanurus T. feicki

48(0) 1(0) 13,23(1) 9, 12, 10 13(8), 10(0) 8(0) 1(0) 8 (0), 11 (0), 8 (0) 6(5) 28 (0), 6 (0), 16 (0), 16 (0), 12 13 1 8(1) 68(3) 19(4) 10(3), 4(0), 19(19) 6(0) 4(1) 27 (12) 3(0) 3 (0), 1 (0) 18(0) 7(1)

4. Serpentes - Boidae (Pythoninae) Chondropython viridis Liasis alberisii L. childreni L. mackloti Python m. molurus P. m. intermedius P. pimbura P. regius P. spilotes variegatus P. timoriensis

15(0), 10(2), 14 (5), 6 10 (0), 5 1,7(0), 3 24 6 (0), 29 (0) 21(0) 8(0) 6(2) 12(0) 9 (0)

4. Serpentes - Colubiidae (Boiginae) 7(0), 5T1)

Boiga nigriceps Chrysopelea paradisii Clelia bicolor

3(3) 4(4) 7(4)

4. Serpentes - Boidae (Boinae) Acrantophis dumerili Boa constrictor B. c. constrictor

8(0), 6(0), 12(0) 6(0) 2(0), 44 (3), 13(4)

4. Serpentes - Colubridae (Colubrinae) Coronella ausrriaca

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1 (0), 13 (0)

C. girondica Drymarchon corais couperi Elaphe bairdi E. bimaculata E. carinata E. climacophora E. dione E. flavirufa pardalina E. guttata E. g. guttata

E. g. emoryi E. helena E. 1. longissima E. o. obsoleta E. o. quadrivittata E. o. rossalleni E. o. williamsi E. quadrivirgata E. q. quatuorlineata E. radiata E. s. schrencki E. situla E. subocularis E. t. taeniura E. t. frisei E. t. yunnanensis E. triaspis mutabilis Lampropeltis g. getulus L. g. californiae L. g. goini L. g. nigritus L. g. splendida L. m. mexicana L. m. alterna L. m. blairi L. m. greeri L. pyromelana L. p. pyromelana L. p. woodini L. ruthveni L. triangulum annulata

9(0) 7 (0), 10 (0) 6(0) 9(0) 8, 8, 14 (0) 6(0) 7(0) 6 (0),5 (0) 6 (2), 32 (1), 23 (0), 5(0), 18(1), 11,20(5), 11(0), 9(0), 7(1), 5 (0), 10 (0) 15,3,3,15,10,7(0), 7(0), 5(0), 10(4), 7 (0), 27, 12, 4 (3), 24 (3), 15 (0), 28 (2), 6 (0), 18 (5), 19 (0), 12, 5(1)

L. t. campbelli L. t. conanti L. t. hondurensis L. t. polyzona L. t. sinaloe L. t. syspila L. zonata parvirubra L. z. pulchra Pituophis d. deppei

4. Serpentes - Colubricae (Lycodontinae) Lamprophis fuliginosus

4 (0), 28 (0), 17 (3)

4. Serpentes - Colubridae (Natricinae)

2 (0), 5 (0) 5(1) 4 6, 6, 5 (0) 21 (2), 3(0), 11(1) 12 (9), 26 (0), 17 (0) 9(0) 8(0) 8 (0), 3 (0) 23(0) 7, 7 (0) 1 (0), 6 (3) 2(0), 5(0) 4(0), 6(0) l(l),5(0),10(0),6(0) 4(0) 9(0) 9 3(0), 1(0), 14(1), 9(0), 13, 11(1) 12 8, 9 (0) 4, 12 7(0), 7(0), 5(0) 3 (0), 9 (0) 7(1) 1,7, 6(0), 4(0) 4 3(0), 3(0) 6 (2), 3 1,8(1) 2 (1), 3 (0), 5 (0)

5 (0), 7 (1), 7 (2) 25(2) 4(0) 5, 5 (0) 7,6,6(0), 15(1), 8(0), 5 (0), 1 (0), 6 (0) 6 4 3(0) 4

Amphiesma vittata Natrix maura N. tessellata Nerodia fasciata N. f. pictiventris Thamnophis elegans T. fixlvus T. m. marcianus T. sauritus T. s. septentrionalis T. s. sirtalis T. s. parietalis

3(2) 20 (4), 12 (0), 5, 12 12(2) 12, 94 (9) 67(9) 45 23 3(0) 8(4) 14(6) 27(1) 33(9)

4. Serpentes - Colubridae (Xenodontinae) Alsophis cantherigerus

2(0)

4. Serpentes - Crotalidae Agkistrodon b. bilineatus A. contortrix laticinctus Bothrops n. numifer B. schlegelii Crotalus cerastes C. e. enyo C. r. ruber Sistrurus catenatus Trimeresurus albolabris

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8(1), 12(0) 6 (4), 4 9(3) 12(12), 11(2) 5 17(0) 8(0) 6 17,19(2)

4. Serpentes - Viperidae Bitis gabonica rhinoceros Vipera ammodytes V. a. meridionalis V. a. aLr._ V. a. francisciredi V. b. berus

30 (2) 5 (2) 10(0) 4 (0) 6 (1) 20 (0), 15, 11 (3)

V. kaznakovi V. wagneri V. xanthina

10 (0) 9 (5) 10(0) 4. Serpentes - Elapidae

Naja h. haje

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Nachzuchtstatistik 1990 (Schauanlagen, Zoos) Zurückgeschickte Statistikbögen: 7

Bombina variegata B. orientalis Dendrobates auratus D. azureus D. putnilio D. quinquevittatus D. tinctorius Epipedobates tricolor

Acrantophis madagascariensis Anolis equestris Athens nitschei Basiliscus vittatus Bitis gabonica Boa c. constrictor Boiga dendrophila Chelodina parken Crocodylus niloticus Echis carinatus Elaphe guttata E. oxycephala Emydura subglobosa Emys orbicularis Eublepharis macularius Eunectes notaeus Lacerta a. agilis

V 45,50 4 6 1,1 110 22 30

5(0) 5(2) 4(4) 21(1) 40(0) 79(0) 10 4(4) 7(1) 4 33,7 6(0) 77(18) 19(2) 50, 3 (0), 33 20(2) 23(15)

I. Amphibia Limnodynastes peroni Litoria infrafrenata Phyllobates terribilis Phyllobates tricolor Phyllomedusa hypochondrialis Rana cubitalis Rhacophorus leucomystax

II. Reptilia Lampropeltis getulus californiae L. mexicana alterna L. rn. thayeri L. p. pyromelana L. ruthveni L. triangulum annulata Liasis childreni Lichanura trivirgata gracia Physignathus concincinus Python molurus bivittatus P. spilotes variegatus Rhinocheilus lecontei tessellatus Sternotherus odoratus Trimeresurus albolabris T. trigonocephalus Vipera xanthina

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60 80 28 15 240 35 V

18 30 8 5(0) 8 7 10 6 50 59, 1 (1) 1(1) 4 7(0) 6 6, 18(6) 30(8)

Fachgruppen 16.45 Veith, M., Mainz: Isoenzymelektrophoretische Untersuchungen am Feuersalamander - Beispiele zum Einsatz einer modernen Methodik 17.30 Jahresbericht des Vorstandes

AG Urodela Tagung der AG Urodela in Gersfeld/Altenfeld, Forellenhof vom 22.10.-24.10.1993 Für die diesjährige Tagung konnte wieder ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm zusammengestellt werden. Weitere Informationen erhalten Sie durch den Leiter der Arbeitsgruppe, Herrn Jürgen Fleck.

Sonntag, 24.10. Ab 10.00 Uhr Gelegenheit zur Demonstration und zum Tausch von Tieren. Poster: Scholz, K.P., Korbach: Stammbaum der Familie Salamandridae aufgrund von Balzverhalten, äußerer Morphologie und Skelettmerkmalen

Programm Kontakt: Jürgen Fleck Freitag, 22.10. Begrüßungsabend mit einem Vortrag von K. Haker Pfarrer-Hufnagel-Str. 23 63454 Hanau, »Impressionen aus Florida« Telefon (06181) 25 11 91 Samstag, 23.10. 9.00 Mutz, T., Münster: Die bekanntesten Unterarten und neue Fundpunkte von Mertensiella luschani in der Türkei 9.30 Greven, H., Düsseldorf: Neue Erkenntnisse zur Fortpflanzungsbiologie der Gattung Salamandra 10.15 Thiesmeier, B., Magdeburg: Beobachtungen an Ranodon sibiricus im Hochland Kasachstans 11.00 Mudrack, W., Berlin: Bilddokumentation vom Paarungsverhalten von Tylototritonverrucosus aus China im Hinblick auf mögliche andere Verhaltensmuster bei T. verrucosus aus Indien 11.30 Sparreboom, M.: Strasbourg: Feldbeobachtungen an Cynops ensicauda und Tylototriton andersoni 12.00 Mittagspause (bis 14.00 Uhr) 14.00 Steinfartz, S., Wolfsburg: Paarungsverhalten von Neurergus strauchii (Videovortrag) 14.45 Grossenbacher, K., Bern: Verbreitung und Systematik der Alpensalamander 15.30 Kaffeepause 16.00 Schultschick, G., Wien: Fortpflanzungsbiologie von Mertensiella caucasica einschließlich Larvenentwicklung

AG Echsen Tagung in Jessen, Gaststätte »Schützenhaus« Am 2. Oktober 1993 veranstaltet die AG Echsen ihre nächste Tagung in Jessen. Alle Mitglieder sowie auch Gäste sind wie immer herzlich eingeladen. Programm 10.00 Begrüßung 10.15 R. Rößler, Halle: Baumagamen im Terrarium 10.45 F. Philipp, Jessen: Herpetologische Beobachtungen in Kenia 11.45 Kurzbeiträge und Diskussionen 12.30 Mittagspause 13.15 K. Schmidt, Meerane: Nachzuchterfahrungen bei kleinen Phelsuma-Arten 13.45 freie Diskussionsrunde 15.00 Kaffeepause Bei unserer letzten Tagung hat sich Herr Peter Krause bereiterklärt, die Funktion des Tiertausches beziehungsweise Tiervermittlung zu übernehmen.

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Hier seine Anschrift: Peter Krause, Friedrich-Engels-Str. 93, 09337 Hohenstein-Ernstthal, Tel. und Fax (03723) 37 14 Kontakt: Axel Fläschendräger, Telemannstr. 33, 06124 Halle, Tel. (0345) 66 18 66

Programm der AGARD Veranstaltungen bis Oktober im Naturschutzhaus im Westfalenpark Ausstellung vom 26.7. bis 22.8.1993 »Naturnahe Gärten - Pflanzenschutz und Bodenpflege ökologisch«

Dia-Vortrag, Mittwoch, 1.9.1993 um 19.30 Uhr »Alle Vögel sind nicht da - Rotschwanz, DrosNeuer erster Vorsitzender gewählt sel, Fink noch Star. Vogelmord in der Europäischen Gemeinschaft« Die Arbeitsgemeinschaft nimmt Ihre Aktivitäten Referent: E. Tönnis (Komitee gegen den wieder auf. Auf der letzten Jahrestagung der AG Vogelmord e.V.) wurde Herr Wolfgang Schmidt zum neuen Vorsitzenden bestimmt. Die Mitglieder der ArbeitsgemeinAusstellung vom 23.8. bis 10.10.1993 schaft erhalten ein vierteljährlich erscheinendes In»Alle Vögel sind nicht da - Rotschwanz, Drosformationsschreiben. sel, Fink noch Star. Vogelmord in der EuropäBitte notieren Sie die Kontaktadresse: ischen Gemeinschaft« Wolfgang Schmidt, Aussteller: Komitee gegen den Vogelmord e.V. Isenacker 4, 59494 Soest, Telefon (02921) 44 74 abends Dia-Vortrag, Mittwoch, 6.10.1993 um 19.30 Uhr

AG Chamäleons

»Die letzten Reptilien in Dortmund« Referent: G. Hallmann

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Fachtagung »Amphibienschutz an Straßen« vom 12.-14. November 1993 in Münster/ Westfalen Wie bereits im Heft 1 der elaphe auf Seite 38 angekündigt veranstaltet die DGHT - AG Feldherpetologie in Zusammen arbeitmitdem Naturschutzzentrum Nordrhein-Westfalen, der Landesan staltfürÖkologie NRW und den Straßenbauverwaltungen eine dreitägige Fachtagung zum Amphibienschutz an Straßen Bereits 1986 wurde das erste NRW-weite Seminar zu dieser Thematik vom Naturschutzzentrum NRW veranstaltet (veröffentlicht als Schwerpunkt 4 (1987) der LÖLF-Mitteilungen). In der Zwischenzeit sind seitens der Straßenbaubehörden (Kommunen, Bundesverkehrsministerium) eine Reihe von guten Schutzanlagenplanungen verwirklicht worden. Zusätzlich wurden umfangreiche Forschungsprojekte durch die Straßenbaubehörden in Auftrag gegeben, die zum Teil schon abgeschlossen und publiziert sind. Auch wurde dieses neue Wissen in technische Richtlinien eingebracht, so in das »Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen«, welches vom Bundesverkehrsministeriumherausgegeben wird. Dieses »Merkblatt« ist die verbindliche technische Richtlinie zu Bau von Amphibienschutzanlagen an klassifizierten Straßen. Zur Zeit wird an einer Neufassung gearbeitet. Näheres dazu wird auf der Tagung vorgetragen. Insgesamt soll der Wissenszuwachs von 1986 bis heute vorgestellt und eine Reihe von Schutzanlagen bei einer 1-tägigen Exkursion vorgestellt werden. Die Tagung richtet sich an Multiplikatoren im Naturschutz sowie an Personen, die seit längerem mit dieser Problematik ehrenamtlich oder beruflich beschäftigt sind oder Schutzanlagen betreuen.

Die Tagung ist als Fortbildungsveranstaltung nach dem Weiterbildungsgesetz anerkannt. Sie beginnt am Freitag, den 12.Novemberum 10 Uhr im »Jugendgästehaus Aasee« in Münster. Am Samstag, den 13. November findet die ganztägige Exkursion zu mindestens drei Amphibienschutzanlagen statt, am Sonntag endet die Tagung gegen 15 Uhr. Die Unterbringung während dieser drei Tage sowie die Tagungsreferate werden ausschließlich im »Jugendgästehaus Aasee« stattfinden, welches mit 120 Betten in 2er- und 4er-Zimmem bei Vollpension pro Tag von DM 52,- im Doppelbettzimmer und DM 46,- im Vierbettzimmer für diese Tagung exklusiv zur Verfügung steht. Interessenten melden sich bitte bei: Naturschutzzentrum NRW Leibnizstraße 10 45659 Recklinghausen Tel. 02361/305-345 (Frau Cornelius) oder 305-304 (Frau Steinmetz) Veranstaltungsnummer: Nr. 82 - Seminar »Amphibienschutzmaßnahmen an Straßen« 6 Wochen vor Tagungsbeginn werden allen Teilnehmern die endgültigen Tagungsunterlagen (Programm, Anfahrt) über das Naturschutzzentrum NRW zugeschickt. Ich freue mich auf Ihr Kommen. Arno Geiger, Recklinghausen

Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz Das Programm der 3. Jahrestagung der SIGS am 23. Oktober 1993 in Uster/Zürich HJ. Gruber, München: »Testudo kleinmanni - Haltung und Zucht sowie Beobachtungen im natürlichen Lebensraum« U. Blaser, Kallnach: »Die Variabilität von Testudo graeca sowie Erfahrungen in Haltung und Zucht der Maurischen Landschildkröte«

J. Langula, Erfurt: »Freilandhaltung von Schildkröten unter klimatologischen Gesichtspunkten« Weitere Vorträge in Abklärung. Ausstellung u. Rahmenprogramm für Weithergereiste in Vorbereitung. Auskunft und Information: SIGS, Postfach 220, CH-8344 Bäretswil

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Stadt- und Regionalgruppen

Bern

Frankfurt

Veranstaltungsprogramm

Veranstaltungsprogramm

Mo, 23.08.93: Ferientreff im Beau-Lieu. Neu erschienene herpetologische Fachliteratur zur Ansicht und Diskussion mitnehmen. Mo, 20.09.93: Neue Stadtgruppenmitglieder stellen sich vor und erzählen über ihre Tiere. Mo, 18.10.93: Andreas Meyer (Wolfenschiessen/ Wichtrach): »Herpetologische Eindrücke von den Kykladen (Griechenland)«. Herr Meyer ist Neumitglied bei unserer Stadtgruppe und ein sehr vielseitiger und erfahrener Herpetologe. Ein Gewinn für unsere Stadtgruppe. Mo, 15.11.93: Helmut Hansen (Nussbaumen): »Die Schlangen der Gattung Lampropeltis (King- und Milksnakes«). Herr Hansen ist Mitglied der Stadtgruppe Zürich. Mo, 20.12.93: Paul Heinrich Stettier (Bern): »Venezuela - Herpetofauna und Orchideen von den Anden bis in die südlichen Urwälder«. Unser Ehrenpräsident hat wiederum einen farbenfrohen und interessanten Vortrag vorbereitet!

21.08.93: Dipl.-Biol.R. Wicker (Frankfurt/M.): Führung hinter den Kulissen des Exotariums des Zoologischen Gartens Frankfurt/M. 15.09.93: - Die Veranstaltung entfällt wegen der Jahrestagung der DGHT in Idar-Oberstein – 20.10.93: J. Kreutz (Frankfurt/M.): »Biologie, Haltung und Zucht von Vogelspinnen« 16.11.93: A. Fläschendräger (Halle): »Herpetologischer Reisebericht über Kuba« 15.12.93: E. Pauldurojun. (Maintal): »Naturkundliche Beobachtungen im Südwesten der USA« Die Veranstaltungen finden im Serengeti-Saal des Zoos Frankfurt/M. statt. Beginn jeweils um 20.00 Uhr. Unkostenbeitrag DM 2,-

Halle Vortragsprogramm Bitte beachten Sie das Programm in der elaphe 2/93.

Düren

Heidenheim

Jahreshauptversammlung Die Stadtgruppe Düren lädt alle DGHT-Mitglieder am 26.11.93 um 19.00 Uhr zur Jahreshauptversammlung ein. An diesem Abend wird der Stadtgruppenvorstand neu gewählt. Im Anschluß daran hält um 20.00 Uhr Herr M. Juschka, Düsseldorf, einen Vortrag über »Haftzeher und Korallengeckos«. Die Veranstaltungen finden in der VHS Düren statt: Raum 27, Violengasse 2, 52349 Düren.

Die Adressen der Stadtgruppenleiter erfahren Sie in der Geschäftsstelle - Bitte rufen Sie einfach, an!

Interessante herpetologische Ausstellung Wichtiger Termin für alle DGHT-Mitglieder in den Räumen Schwäbisch-Gmünd, Aalen, Göppingen, Ulm, Neuulm und Ostalb. Die DGHT-Stadtgruppe Heidenheim führt am 25. und 26.09.1993 eine vielseitige und interessante herpetologische Ausstellung mit seltenenNachzuchten durch und lädt dazu alle Interessenten herzlich ein. Die Öffnungszeiten sind am Samstag - 25.9. - von 12.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag - 26.9. - von 10.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei - eine Spende erwünscht. Ort: Werkgymnasium Heidenheim.

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gegen geringe Miete von der Börsenleitung in begrenztem Umfang zur Verfügung gestellt werden. Geschützte Tiere (WA-Abkommen) dürfen nur mit entsprechenden Papieren angeboten werden.

Kassel Halbjahresprogramm 19.09.93: Busfahrt nach Frankfurt am Main (Zoo) die Fahrt findet wie immer an einem Sonntag statt. Voranmeldung beim Vorstand erforderlich. 09.10.93: Christel Serbent (Hannover): »Europäische Landschildkröten«. Berichte über Biologie, Haltung und Zucht der Landschildkröten Europas. 13.11.93: Hans W. Herrmann (Gladenbach): »Südafrika undNamibiaaus der Sichteines Herpetologen« 11.12.93: Weihnachtsfeier mit Preisverleihung (Fotowettbewerb).

Hinweis für unsere ausländischen Gäste: Um Schwierigkeiten mit den Zollbehörden zu vermeiden, sollen mitgebrachte Tiere beim Grenzzollamt vorangemeldet werden. Es ist eine Kaution für die fällige Mehrwertsteuer zu hinterlegen, die bei der Ausfuhr wieder rückerstattet wird. Bitte von der Mitnahme von WA-Tieren Abstand nehmen. Eine (vorübergehende) Einfuhr ist nur mit gültigen CITES-Papieren an den Autobahngrenzen SalzburgWalserberg oder Suben möglich.

Auskünfte erteilen: Österreich: Heinz Denk, Nöfing 17, A-4963 St. Peter, Tel. (07722) 2666 oder Mario Schweiger, Nr. 65, 6. Neusser Reptilientag A-5162 Obertrum, Tel. (06219) 7889. Deutschland: Clemens Radspieler, Handobl 2, Am Samstag, den 6. November 1993 in der Zeit von 84359 Simbach, Tel. (08571) 5997 oder Dieter Eich10.00 bis 17.00 Uhr findet in dem Weiterbildungs- inger, Tel. (08561) 8369. zentrum der VHS Neuss der 6. Neusser Reptilientag mit großer Börse statt Vorträge: Wien 1. »Artenschutzänderungen« (Referent vom BNA) Terminänderung und Nachzuchtbörse 2. Prof. Dr. Horn (Sprockhövel): »Haltung von Waranen im Terrarium« Die regelmäßigen Treffen finden jeweils am ersten 3. Henri Kratzer (Zürich): »Vanuatu - Archipel Donnerstag im Monat statt. Beginn: 19.00 Uhr. der Candoias« Vereinslokal: Gasthaus zur Kriegerheimstätte, 4. Dr. B. Schildger (Frankfurt): »Möglichkeiten Quadenstraße 56, A-1220 Wien und Grenzen der Krankheitsdiagnostik am lebenden Die 2. Wiener Amphibien- und ReptilienReptil« Nachzuchtbörse am Samstag, den 4. September 1993 von 12.00 bis 16.00 Uhr im Volksheim Der Eintritt beträgt DM 5,-. Gifttiere sind nicht Ottakring 16., Ludo-Hartmann-Platz 7 statt. zugelassen! Richtlinien für Aussteller und Besucher: Auf der Börse dürfen ausnahmslos - keine Giftschlangen Oberösterreich - keine durch das WA geschützte Arten ohne Papiere ausgestellt werden. Traditionelle Amphibien- und Reptilienbörse

Neuss

Wann: Sonntag, 3. Oktober 1993 ab 9.00 Uhr. Wo: Großer Saal, Gasthof Köstler (direkt an der Bundestraße), 4963 St. Peter am Hart (bei Braunau/ Inn, Österreich). Es wird bereits hier darauf aufmerksam gemacht, daß Giftschlangen nur in versperrten Terrarien untergebracht werden dürfen. Geeignete Behälter können

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Im Ausstellungsraum besteht absolutes Rauchverbot. Ausländer halten sich bitte an die Regeln, die bezüglich der Börse in Oberösterreich genannt wurden. Kontakt: DGHT Stadtgruppe Wien, Erich Brabenetz Tel.(0222)210 3187

kurz & bündig Diebstahl von Landschildkröten in Bremen Bei einem Einbruch in seine Schildkrötenfteianlage in Bremen wurden Herrn Alfred Heißenbüttel Anfang Juni des Jahres vier Landschildkröten gestohlen. Es handelt sich um 0,1 Testudo graeca ibera, 15 Jahre, fast schwarz; 1,0 Testudo graeca ibera, 10 Jahre, kreisrunde Panzerverletzung an der Seite, die völlig verheilt ist; 0,1 Testudo hermanni boettgeri, 20 Jahre, ungeteiltes Schwanzschild; 1 Testudo marginata, Nachzucht 1991. Die Bremer Kriminalpolizei sowie auch das Amt für Umwelt sind eingeschaltet. Da der Täter für diese Tiere keine CITES-Bescheinigungen vorweisen kann, wird bei etwaigen Angeboten darum gebeten, Herrn Alfred Heißenbüttel, Reutlinger Weg 10,28215 Bremen, Tel. 0421/ 374552 oder die betreffende Dienststelle der Bremer Kripo, K 52 (Herrn Vogel), Tel. 0421/ 3626705 zu benachrichtigen. Herr Heißenbüttel merkt an: »Da es sich hier um eine unsere Interessen ungemein schädigende üble Tat handelt, welche jedem in der DGHT vereinigten Mitglieder widerfahren kann, sollte es im Interesse aller liegen, auf diese Angelegenheit besonderes Augenmerk zu richten, um die Täter dingfest machen zu können.«

Emys orbicularis für zoologische Untersuchung Herr Uwe Fritz von der »Wiihelma« in Stuttgart sucht Exemplare dieser Art, die von den Balearen (Mallorca, Menorca) stammen. Die Halter werden gebeten, ihre Tiere für eine zoologisch-systematische Untersuchung vermessen zu lassen. Kontaktadresse: Uwe Fritz, Wiihelma, Postfach 501227 Stuttgart, Tel. (0711) 5402-111. »Herpetological Natural History« Dieses neue Magazin erscheint halbjährlich zum Preis von $20.00/Jahr (zzgl. p&p). Einblicke in Verhalten, Ökologie und Evolution sollen publiziert werden. Manuskripte und Anfragen an: Gordon W. Schuett, General Editor, Herpetological Natural History, Dept. of Zoology & Physiology, University of Wyoming, Laramie, Wyoming 82071, USA.

»Herpetology in China« Dieses neue Buch enthält 371 Farbaufnahmen und umfaßt 500 Seiten. Herausgeber ist unsere Schwestergesellschaft SSAR. Aus dem Inhalt: Bestimmungsschlüssel, Checklist, Verbreitungskarten, Bibliographie und weitere Kapitel. Preis $60.00 + $4.00 p&p. Bestellungen an: SSAR Publications Secretary, Robert D. Aldridge, Department of Biology, St. Louis University, St. Louis, Missouri 63103, USA (Schecks Terrarianerbörse in Bretten Der ATB Bretten veranstaltet auch in diesem Jahr auf »SSAR« ausstellen). wieder seine bereits mehrfach - und zuletzt 1992 erfolgreich durchgeführteBörse.Termin ist der2. Ok- »Jahrbuch der Terrarianer« tober 1993. Das Jahrbuch erscheint im Eigenverlag der FachAnmeldung und weitere Informationen durch: gruppe Terraristik im Österreichischen Verband für W. Ilg, Tel. 07244/ 91320 Vivaristik und Ökologie und informiert über folgende Themen: Haltung und Zucht von Amphibien und Reptilien, Terraristik allgemein, herpetologische Treff der Schildkrötenfreunde in Frankenthal Der Verein für Aquarien-, Terrarienkunde, Herpeto- Reiseberichte und viele weitere Themen.Das Jahrbuch logie »Gasterosteus« lädt am 25. und 26. September ist für ÖS 85,- (zzgl. ÖS 20,- p&p) oder DM 13,ins Vereinsheim Am Strandbad zum Erfahrungs- (zzgl. DM 5,- p&p) erhältlich. Informationen durch: austausch ein. Eine kleine Schildkrötenausstellung Alexander Greckhamer, Siebenbürgerstr.36, A-4600 und Videos werden gezeigt. Vor dem Vereinsheim Wels, Tel. (07242) 51603 (Österreich). findet ein vivaristischer Flohmarkt statt, an dem sich jeder beteiligen kann. Natürlich wird auch der Verstorbene Reptilien und Amphibien Gartengrill angeheizt. Für weitere Informationen rufen einheimischer Arten aus Haltungs- und Zuchtbeständen sucht das Naturhistorische Museum, Reichsie Herrn Helmut Kantz an, Telefon (06233) 61065. klarastr. 1+10, 55116 Mainz, Tel. (06131) 122648.

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Stellungnahme

Madagaskar-Exkursion mit tragischem Ausgang VON FRITZ JÜRGEN OBST

Am 4.3.1993 startete in Frankfurt/Main eine dreiköpfige Reisegruppe nach Madagaskar: F.J. Obst, Kustos der Herpetologischen Sammlung des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden, Robert Seipp, Geckonen-Spezialist aus Frankfurt (Biologie-Student und freiwilliger Mitarbeiter der Herpetologischen Sektion des Senckenberg-Museums) und Michael Hielscher, Geckonen-Spezialist aus Gaildorf. Während es für Obst und Hielscher die erste Bekanntschaft mit der Insel werden sollte, verfugte Seipp über Erfahrungen aus sechs Madagaskar-Reisen. In Antananarivo schloß sich noch Siegfried Hennig, Naturfotograf und Geckonen-Liebhaber aus Ingelheim der Gruppe an. Er war auch bereits fünf mal in Madagaskar. Wichtigster gemeinsamer Programmpunkt waren ökologische Studien zu Phelsuma klemmen in NWMadagaskar. R. Seipp hatte diese hochspezialisierte Art erst vor zwei Jahren entdeckt und beschrieben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, das Forschungsinstitut Senckenberg und der Frankfurter Zoo erwägen ein Schutzprogramm für diese Art. Dazu sollte ein Teil des kleinen Artareals erworben und ständig betreut werden. Zunächst aber wurde eine Exkursion in das bekannteste Schutzgebiet der Insel nach Andasibe (früher Perinet) unternommen, wo man selbst und in den benachbarten Wäldern die herpetologischen Endemiten in großer Formenfülle beobachten kann. Natürlich erfolgte der Besuch Andasibes mit den offiziellen Genehmigungsscheinen. Eine zweite Exkursion ging in den Südwesten der Insel, wo in den Trokkenwäldern bei Morondava gänzlich andere endemische Amphibien und Reptilien leben. Diese Reise wurde mit einem Abstecher ins Ankaratra-Gebirge verbunden, wo montan und subalpin angepaßte endemische Reptilien zu finden sind: Furcifer campani, Phelsuma barbouri, Millotisaurus mirabilis, schleichenartige Skinke und ovovivipare kleine

Bodennattern. Während Hennig ausschließlich fotografierte, wollten Obst und Seipp für »ihre« Museen auch lebende und fixierte Exemplare in einer limitierten Anzahl mitbringen. Wie in vielen afrikanischen Staaten ist auch in Madagaskar das Sammeln wildlebender Pflanzen und Tiere zwar jedem Einheimischen erlaubt - mit Ausnahme weniger besonders streng geschützter Arten - während Ausländer nur in seltensten Ausnahmefällen vom »Bureau des Eaux et Forets« Sammelgenehmigungen erhalten. Ein probater Weg zum legalen Tiererwerb ist die Zusammenarbeit mit staatlich konzessionierten Tierhändlern im Lande, die die gewünschten Tiere fangen. Mit dem Verkauf an den Auftraggeber beschaffen sie zugleich die regulären Ausfuhrpapiere des »Büros für Gewässer und Forsten». Einfuhrpapiere für Chamäleons und Phelsumen, die nach Deutschland mitgebracht werden sollten, hatten die beiden Museen bereits in Bonn beantragt und erhalten. In Madagaskar hatten wir einen einheimischen Tierexporteur in dieser Sache für uns beauftragt. Er war zugleich unser Auto- und Fahrerverleiher sowie der Quartierwirt in der Hauptstadt. Die beiden ersten Exkursionen verliefen planmäßig und erfolgreich. Die dritte und letzte Reise sollte zunächst nach NW-Madagaskar ins Phelsumaklemmeri-Gebiet führen und mit einem Rückflug vom Norden nach der Insel Nosi Mangabe und schließlich nach Tana abgeschlossen werden. Für den Besuch Nosi Mangabes mit besonderem Schutzstatus waren bereits in der Hauptstadt die Genehmigungen eingeholt worden. Der Beginn der Exkursion verzögerte sich durch Probleme mit dem Auto auf den 17.3. Da es auch am ersten Reisetag erneute Pannen gab, beschlossen wir den Umweg über die Hafenstadt Mahajanga zur Ersatzteilbeschaffung und Reparatur. Auf dem Wege nach Mahajanga passierten wir die Ampijora-Forst-Station des »Jersey Wildlife Preservation Trust«, wo die äußerst seltene Schnabelbrustschildkröte Geochelone yniphora gezüchtet wird.

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Mit Rücksicht auf unsere Programmerfüllung, insbesondere auf die bereits gebuchten Rückflüge, verzichteten wir dort auf einen Besuch. Obst hatte eine Visite dort ohnehin für eine weitere Reise im nächsten Jahr vorgesehen. Die Autoreparatur verlief zügig, so daß wiramAbendbereits wieder in Mahajanga zur Weiterfahrt aufbrechen konnten. Wir wollten nun aber wenigstens einen kurzen Abstecher in den Trockenwald am Rande der Station machen, um eventuell die endemischen Uroplatus güntheri, Brookesia decaryi und Furcifer rhinoceratus zu sehen. Bereits am Vormittag hatten wir bei der Durchfahrt an der Nationalstraße 4 einen als »Jardin botanique« ausgeschilderten öffentlichen Weg in den Wald bemerkt, den wir für die Nachtexkursion benutzen wollten. Wir waren uns sicher, daß dieser Weg ein touristisches Angebot sei und nicht etwa Teil des nur mit Genehmigung zu betretenden Schutzgebietes der Station. Wir verbrachten, nur mit zwei Kameras und Blitzlichtern, aber jeder mit Kopf- und Handtaschenlampen ausgerüstet, die Zeit von circa 20 Uhr bis 1 Uhr morgens in diesem Wald. Durch unser »Öffentliches Verhalten« (wir hatten vorher ausführlich an der Nationalstraße Picknick gehalten und unser Mercedes-Kombi samt Fahrer wartete währenddessen in einem Dorf in nächster Nähe) waren Einheimische auf uns aufmerksam geworden und hatten auf der Schildkröten-Forststation von uns erzählt. Nun nahm das Verhängnis seinen Lauf: statt sofort jemanden zu uns zu schicken, der uns befragt oder auch kontrolliert, bereitete man eine schwer bewaffnete Polizeiaktion vor, die uns stellen sollte! Als wir kurz nach 1 Uhr wieder auf der Landstraße waren und etwas verwundert nach unserem Auto schauten (unser Fahrer war stets pünktlich!), näherte sich statt dessen ein größerer Jeep des JWPT, der kurz hinter uns stoppte. Heraus kamen vier Gendarmen, mit Maschinenpistolen, Karabinern und Pistole bewaffnet, die äußerst nervös auf uns einschrieen: »Pässe vorzeigen, Hände hoch, auf die Straße legen!« Außerdem kamen noch weitere, offenbar unbewaffnete Leute aus dem Auto. Wir erklärten, daß unsere Pässe in dem Auto seien, auf welches wir warteten. Wir konnten nicht wissen, daß die Gendarmerie es schon vor Stunden gestellt und auf der Forststation arretiert hatte! Wir befolgten alle Befehle sofort und legten uns bäuchlings auf die Straße. Kaum war das geschehen, flammte ein Blitzlicht auf, das offenbar ein Fotodokument der »gestellten Wilddiebe« machen sollte. Der Blitz war der

Auslöser des Dramas: sofort schossen die Madagassen mit automatischen Waffen und offenbar auch mit der Pistole auf die am Boden liegende Gruppe, weil sie das Blitzlicht offenbar nicht kannten und eventuell für »Mündungsfeuer« gehalten hatten. Daß es aus ihrer Gruppe und nicht von uns kam, brachte sie nicht zur Vernunft. Drei wurden schwer verwundet: Hielscher am Arm, den Beinen und am Bauch, wahrscheinlich auch an der Brust, Hennig an beiden Beinen und im Bauchraum, Obst am Rücken, am Hals und am Kopf (Zerstörung des linken Auges). Nur Seipp, dem in letzter Minute einfiel, daß er doch seinen Paß in der Gürteltasche bei sich trug und ihn dem vor ihm stehenden Gendarmen übergeben wollte, blieb unverletzt. Die auf ihn gerichteten Pistolenschüsse trafen den Gendarmen, der ungewollt zu seinem Schutzschild geworden war, leider tödlich. Nach dem Feuerüberfall löschte dieganze Bande ihre Lampen und verzog sich feige, ohne die geringste Hilfe zu leisten: kein Abbinden der Blutungen, kein Bergen der Verletzten an den Straßenrand - nichts! Nach etwa einer halben Stunde kamen endlich zwei Autos (Kleintransporter) aus der Station, um die drei Verletzten in das Krankenhaus nach Mahajanga zu bringen (etwa zwei Autostunden auf üblen Straßen). Aber auch jetzt wieder: keine Notverbände, kein Trinkwasser, nichts! Bei einem Zwischenhalt in einem Dorf gab der Dorfarzt Hennig und Hielscher lediglich eine Morphium-Spritze und lehnte Notverbände ebenfalls ab. Kurz danach starben S. Hennig und M. Hielscher während des Transportes an Blutverlusten, nur Obst erreichte das Krankenhaus lebend. Dort waren allerdings nur Notversorgungen, keine dringend erforderlichen Wundoperationen möglich. Durch die energische Hilfe eines deutschen Arztes von GTZ,die bei Mahajanga Sanitätsstationen auf den Dörfern errichtete, wurde bereits am 20.3. ein Rettungsflug nach La Reunion möglich, wo in einem modernen Krankenhaus die ersten Operationen erfolgten. Darauf erfolgte der Heimflug nach Frankfurt. R. Seipp wollte in der Schreckensnacht Hilfe auf der Forststation holen, bemerkte aber bald, daß die Gendarmen offenbar Jagd auf ihn machten. So versteckte er sich und stellte sich erst am Morgen auf der Station, wo er inhaftiert und verhört wurde. Außerdem wäre er dort beinahe einem heimtückischen Mord zum Opfer gefallen, der offenbar überlebende Zeugen der »Gegenseite« beseitigen sollte, damit die Gendarmerie ungehindert ihre Version des schreck-

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lichen Zwischenfalls verbreiten kann. Auf der Station ergab sich, daß der englische Betreuer des Schildkröten-Projekts, Don Reid vom JWPT, der Initiator der grauenhaft eskalierten Polizeiaktion war. Der als Gast auf der Schildkröten-Station weilende Dr. Donato Ballasina vom italienischen »CarapaxCentrum« in Massa Maritima war der BlitzlichtFotograf und so der ungewollte Auslöser der Tragödie. Beiden Herren muß ich vorwerfen, nach dem tragischen Ausgang der ihrer Kontrolle und Einfluß entglittenen Polizeiaktion viel zu wenig getan zu haben, um den Schaden zu begrenzen (unterlassene 1. Hilfe) und nichts, um eine rasche sachliche Aufklärung des Ereignisses zu ermöglichen. Statt dessen beschimpften sie den inhaftierten R. Seipp und die Toten und Verletzten in beleidigender Weise. Heute stellt sich die juristisch-diplomatische Bewertung des Vorfalls grotesk dar: das Außenministerium Madagaskars behauptet in einer Verbalnote allen Ernstes, wir hätten mit einer Pistole den Gendarmen erschossen, worauf man das Feuer eröffnet hätte! Weitere Lügen und Unterstellungen »schmücken« den madagassischen Bericht: der vierte Gendarm, offenbar der Kommandeur der Gruppe und der einzige Pistolenträger, wird verschwiegen, und es wird behauptet, die Obduktion der beiden Deutschen und des Madagassen habe unterschiedliche Munition ergeben: der Gendarm sei mit Kaliber 5 mm erschossen worden (was ja stimmen könnte), und die Deutschen mit Kalaschnikoff 7,62 mm Projektilen. Das ist offenbar eine Lüge, denn bei den Operationen Obst's wurden nur Kupferschrot-Teile und keine Projektile geborgen. Grund: In vielen Dritte-Welt-Staaten füllt man gebrauchte Munition selber nach und verwendet

anstelle der Projektile selbstgefertigten Schrot aus Metall- oder Glasscherben! Das wird natürlich nicht zugegeben, »um Gesicht zu wahren«. Schließlich wird als Obduktionstermin noch der 29.4. genannt, wo die Toten nach ihrer am 25.3. erfolgten Einäscherung bereits zwei Wochen in der Heimaterde lagen. Außer diesen Lügen der madagassischen Diplomatie empört auch ein Artikel in der Hauszeitschrift des Jersey-Trust »On the Edge«, No. 67 vom Juni 1993, wo in Jersey längst die Wahrheit über die Ereignisse am 19.3. bekannt war. Unter der verleumderischen Überschrift »Reptile Rustlers Meet Tragic End« (»Reptilen-Wilddiebe erleiden tragisches Ende«) wird Don Reid als Held gefeiert, der einen Einbruch in die Schildkröten-Station durch sein beherztes Vorgehen mit der Gendarmerie verhindert hat... Angesichts solcher Reaktionen muß man sich die Frage stellen, wie glaubwürdig sind heute Natur- und Artenschutzorganisationen, wo offenbar blindwütige Fanatiker Mitarbeiter sind und feige Drückeberger und Fälscherin der Leitung sitzen, die unfähig sind, tragische Fehler wenigstens zu bekennen? Diese bitteren Fragen richte ich nach Jersey und nach Massa Maritima! Hoffentlich ist unser Fall, wo drei Menschen starben und einer schwer verletzt wurde, der Letzte, wo militanter Fanatismus gegen Menschen als »Tierliebe« verkauft werden sollte... F.J. Obst, Dresden Anmerkung der Redaktion: Die in dem Beitrag von Herrn Obst erwähnten Herren Reid und Ballasina wurden über das Erscheinen des Artikels unterrichtet, damit sie - falls gewünscht - eine Stellungnahme aus Ihrer Sicht in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift veröffentlichen können.

Geschäftsstelle der DGHT Anschrift. Telefon und Geschäftszeiten: DGHT-Geschäftsstelle, Postfach 1421, Locher Straße 18, D-53351 Rheinbach (Briefpost) und D-53359 Rheinbach (Hausanschrift für Pakete) Telefon (02255) 60 86, Fax (02255) 17 26 Geschäftszeiten: Mo, Mi: 9-20 h, Di: 9-17 h, Do: 9-18 h, Fr: 9-15 h Urlaub: Vom 27. September bis zum 10. Oktober 1993 bleibt die Geschäftsstelle geschlossen.

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Bitte wenden Sie sich mit Mitteilungen und Anfragen an die zuständigen Vorstandsmitglieder: Terrarienkunde, allgemeine Vereinsangelegenheiten: 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Ingo Pauler, Im Sandgarten 4, D-67157 Wachenheim Naturschutz, Feldherpetologie: 2. Vorsitzender Dr. Michael Gruschwitz, Heidebergenstraße 25, D-53229 Bonn Wissenschaftliche Herpetologie: 3. Vorsitzender Dr. Ulrich Joger, Hessisches Landesmuseum, Friedensplatz 1, D-64283 Darmstadt Schatzmeister: Rainer Thissen, Postfach 1226, Im Erftbend 3, D-41500 Grevenbroich 1.Schriftleiterin: Dipl.-Biol. Ursula Friederich, Leinenweberstr. 57d, D-70567 Stuttgart 2.Schriftleiter: Dr. Klaus Henle, Umweltforschungszentrum Leipzig/Halle GmbH, Permoserstr. 15, D-04318 Leipzig

kurz & bündig Das richtige Konto Bitte beachten Sie, daß der DGHT-Jahresbeitrag nicht auf das Spendenkonto des »DGHT-Fonds« eingezahlt wird, das für Ihre freundlichen Spenden reserviert ist. Hier die »passenden« Kontonummern: DGHT Konto: Deutsche Bank AG Frankfurt/Main (BLZ 500 700 10) Kto-Nr. 921718 Spendenkonto: Deutsche Bank AG Frankfurt/Main (BLZ 5 00 70010) Kto-Nr. 0920991 »SnakeDay 1993« Die »European Snake Society« richtet diese jährliche Veranstaltung mit Vorträgen und Börse am 16.10.93 aus. Tagungsort: Veterinary Department, University of Utrecht, University Centre »De Uithof«, Yalelaan 1, Utrecht, Holland. Zwischen 9.30 und 16.30 Uhr sind Besucher willkommen. Eintritt: hfl. 5,-. Weitere Auskünfte erteilt: European Snake Society, Pauwenveld 18, NL-DE Zoetermeer. Untersuchungsstelle DGHT GeVo Diagnostik Gesellschaft für medizinische und biologische Untersuchungen mbH, Jakobstraße 65, D-70794Filderstadt, Tel. (07158)60660. Preise: Sektionen inkl. Bericht DM 30,- bis DM 60,Kotuntersuchungen ab DM 11,-. DGHT-Mitglieder erhalten 10 % Ermäßigung (Mitgliedsnr. angeben!)

Tauschmesse der Schlangen in Opwijk Am Sonntag, dem 19. September organisiert die »Arbeitsgruppe Schlangen« der Belgischen Vereinigung furTerrarienkunde, TERRA, eine Tauschmesse. Veranstaltungsorf. Kulturelles Zentrum in Opwijk, Kloosterstraat 7, B-1745 Opwijk. Nähere Einzelheiten erfahren Sie von: John Maelfart, Gastneterlaan 238, B-9000 Gent, Telefon (091) 240089 (Belgien). Hinweis bei Unfällen mit Giftschlangen In Zusammenhang mit Unfällen mit Giftschlangen treten immer wieder Probleme bei der Beschaffung des richtigen Serums bzw. Unsicherheiten bei der Behandlung eines Giftschlangenbisses auf. Für diesen Fall sollten Sie oder der behandelnde Arzt sich umgehend mit der II. Medizinischen Klinik rechts der Isar der Technischen Hochschule München - Toxikologische Abteilung - Ismaninger Straße 22, D81675 München, Tel. (089) 41 40 22 11 in Verbindung setzten. Sie ziehen um? Bitte beachten Sie die Rückseite des Anzeigenjournals: Schneiden Siedieobere Postkarte aus und geben Sie auf der Vorderseite Ihre neue Anschrift sowie auf der Rückseite Ihre Mitgliedsnummer bekannt.

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