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German Pages 245 Year 2007
Stefan Arndt | Ingo Heuel Vorlagen für die Erstberatung Band 1
Stefan Arndt | Ingo Heuel
Vorlagen für die Erstberatung Steuer- und wirtschaftsrechtliche Grundlagen Band 1
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
1. Auflage 2007 Alle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: RA Andreas Funk Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Wilhelm & Adam, Heusenstamm Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-0443-0
Vorwort Die stetig zunehmende Komplexität und Kompliziertheit des deutschen Steuerrechts führt dazu, dass selbst die Würdigung einfacher (steuer-)rechtlicher Sachverhalte einem Mandanten nur schwer zu vermitteln ist. Um dem Berater hierbei eine Unterstützung zu geben, haben wir das vorliegende Werk konzipiert und erstellt. Die Präsentationsfolien sollen helfen, ein Beratungsgespräch konzentriert vorzubereiten und den Berater in die Lage versetzen, sich einen raschen Überblick über ein komplexes Steuerrechtsgebiet zu verschaffen. Vor allem sollen die Folien auch im Beratungsgespräch mit dem Mandanten eingesetzt werden können. Sie helfen dem Berater, ein Mandantengespräch strukturiert zu leiten und – neben den Erläuterungen des Beraters – dem Mandanten einprägsam die wesentlichen Eckpunkte seiner (steuer-)rechtlichen Situation und deren Gestaltungspotenzial darzustellen. Naturgemäß kann diese Themensammlung nur einen kleinen Ausschnitt aus der Fülle der in der Praxis anfallenden Fragen bieten. Wir haben uns hierbei für Themen entschieden, die in unserer Kanzlei regelmäßig Gegenstand eines Beratungsgesprächs sind. Jeder Berater setzt im Beratungsgespräch mit dem Mandanten andere Schwerpunkte. In technischer Hinsicht haben wir daher Wert darauf gelegt, dass die Präsentationen editierbar sind. Sie können die Folien um eigene Punkte erweitern und diese an Ihre individuelle Beratungssituation anpassen. Ihre Kanzleidaten und Ihr Kanzleilogo können Sie ebenfalls einfügen. Einige Präsentationen (z.B. Umwandlungen, Erbschaft-/Schenkungsteuer, Familienpool) enthalten neben der grafischen und stichwortartigen Darstellung sog. Foliennotizen. Diese können Sie sich in PowerPoint z.B. über die Menüpunkte [Ansicht/Notizenseite] ansehen. Bei einer Präsentation mittels „Beamer“ kann PowerPoint so eingestellt werden, dass diese Notizen während der Präsentation lediglich am PC sichtbar sind, dem Mandanten also nicht zwingend „offenbart“ werden müssen. Soweit dies der Veranschaulichung dienlich ist, haben wir die Folien so animiert, dass sie sich per Tastendruck nach und nach aufbauen. Das Werk wird unter www.gabler-steuern.de zudem um einige Themen kostenlos ergänzt werden. Ferner werden Online-Updates zur Verfügung gestellt, in denen wir uns bemühen werden, Ihre Wünsche und Anregungen sowie Kritik – um die wir ausdrücklich bitten – umzusetzen. Diese können Sie unter www.konlus-arndt.de bzw. [email protected] unmittelbar an die Autoren richten. Unser besonderer Dank gilt neben Herrn RA Andreas Funk vom Gabler Verlag insbesondere unseren Mitarbeitern, die trotz hoher Arbeitsbelastung mit großem Engagement wesentlich zur Verwirklichung des Projekts beigetragen haben. Im Einzelnen sind hier zu erwähnen: Frau Dipl.-Finw. ̛in Petra Schlebusch, Rechtsanwältin Frau Roswitha Prowatke, Rechtsanwältin, Steuerberaterin Frau Dipl.-Betrw. ̛in Pia Reuter, Bachelor Herr Jan Finke, Rechtsanwalt
Köln/Bergisch Gladbach, im April 2007
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Inhaltsverzeichnis §1 §2 §3 §4 §5 §6 §7 §8 §9 § 10 § 11 § 12 § 13 § 14 § 15 § 16 § 17 § 18 § 19 § 20 § 21 § 22 § 23 § 24 § 25 § 26 § 27 § 28 § 29 § 30 § 31 § 32 § 33
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch Außenprüfung Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen Betriebsaufgabe Betriebsaufspaltung Elterngeld Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung Geringfügige Beschäftigung Gewerblicher Grundstückshandel Haftung des Betriebsübernehmers Kfz im Steuerrecht Kinderbetreuungskosten Kleinunternehmer Liquidation der GmbH (Steuerrecht) Offenlegung von Jahresabschlüssen Ordnungsgemäße Kassenbuchführung Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt Pensionszusagen Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur Private Veräußerungsgeschäfte Reisekosten Arbeitnehmer § 7 g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage) Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers Steuerstrafrecht Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage Vermietung und Verpachtung Verträge zwischen nahen Angehörigen Wegzugsbesteuerung
9 12 15 19 23 35 46 51 54 57 67 72 79 86 89 103 109 112 117 124 132 137 148 152 157 162 168 170 188 194 206 213 223
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Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
1
2
Überblick
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
Steuervergünstigungen
Steuerfreibetrag (§ 3 Nr. 9 EStG a.F.)
Fünftelregelung (§§ 24, 34 EStG)
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
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Band 1 3
Steuerfreiheit: Anwendbarkeit Freibetrag nach § 3 Nr. 9 EStG a. F., wenn:
Zufluss beim Arbeitnehmer vor dem 01.01.2008
und
Anspruch vor dem 01.01.2006 entstanden, gerichtlich entschieden oder bei Gericht anhängig
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
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Steuerfreiheit: Freibetrag Freibetrag nach § 3 Nr. 9 EStG a.F.
7.200,- €
: stets
9.000,- €
: Alter des Arbeitnehmers mindestens 50 Jahre und Dauer des Dienstverhältnisses mindestens 15 Jahre
11.000,- €
: Alter des Arbeitnehmers mindestens 55 Jahre und Dauer des Dienstverhältnisses mindestens 20 Jahre
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses 10
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Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses 5
Fünftelregelung: Voraussetzungen Fünftelregelung gemäß §§ 24 Nr. 1 a), b), 34 EStG, soweit Abfindung steuerpflichtig ist oder den Freibetrag übersteigt
§ 24 Nr. 1a) EStG:
§ 24 Nr. 1b) EStG:
Ersatz für unfreiwillige Einnahmeverluste aufgrund einer neuen Rechts- oder Billigkeitsgrundlage,
Ersatz für Einnahmeverluste wegen Aufgabe oder Nichtausübung einer Tätigkeit, insb. Entgelt für Wettbewerbsverbot
insb. Entlassungsentschädigung aufgrund eines Aufhebungsvertrags bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses auf Druck des Arbeitgebers Æ nicht: bereits verdiente Ansprüche
Zusammenballung der Einkünfte in einem Veranlagungszeitraum
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
5
6
Fünftelregelung: Berechnung Berechnung der Einkommensteuer mit Fünftelregelung
1.
Berechnung der Einkommensteuer ohne die außerordentlichen Einkünfte
2.
Berechnung der Einkommensteuer unter Berücksichtigung von 1/5 der außerordentlichen Einkünfte
3.
Berechnung der Differenz aus Schritt 2 und Schritt 1
4.
Multiplikation dieser Differenz mit 5 = Steuerbelastung auf die außerordentlichen Einkünfte
5.
Addition der Beträge aus Schritt 1 und Schritt 4 = gesamte Einkommensteuerbelastung
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
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1 1
Band 1 7
Auswirkung der Fünftelregelung Milderung der Progressionswirkung durch ermäßigten Steuersatz
Die Auswirkung der Fünftelregelung nimmt mit zunehmender Progression im Jahr des Zuflusses ab Beispiel: hohe Einkünfte neben der Abfindung im Jahr des Zuflusses => u. U. vollständige Aufzehrung der Progressionsmilderung
Gestaltungspotenzial: Zufluss der Abfindung in einem Jahr ohne oder mit geringen weiteren Einkünften
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
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Abgrenzung: Arbeitnehmer – freier Mitarbeiter
Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter 12
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Band 1 7
Auswirkung der Fünftelregelung Milderung der Progressionswirkung durch ermäßigten Steuersatz
Die Auswirkung der Fünftelregelung nimmt mit zunehmender Progression im Jahr des Zuflusses ab Beispiel: hohe Einkünfte neben der Abfindung im Jahr des Zuflusses => u. U. vollständige Aufzehrung der Progressionsmilderung
Gestaltungspotenzial: Zufluss der Abfindung in einem Jahr ohne oder mit geringen weiteren Einkünften
Abfindungen wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses
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Abgrenzung: Arbeitnehmer – freier Mitarbeiter
Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter 12
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Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter 9
2
Bedeutung für Arbeitgeber / Auftraggeber Arbeitgeber
Auftraggeber
Abführung (Haftung)
keine Abführung (Haftung)
Lohnsteuer
Lohnsteuer
Sozialversicherungsbeiträge
Sozialversicherungsbeiträge
(Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil)
keine umsatzsteuerbare Leistungen
umsatzsteuerbare Leistungen Vorsteuerabzug (soweit Voraussetzungen vorliegen)
Hinweis: arbeitsrechtliche Verpflichtungen (z.B. Urlaub, Kündigungsschutz)
Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter
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Bedeutung für Arbeitnehmer / Auftragnehmer Arbeitnehmer
Auftragnehmer
Einkommensteuer nach persönl. Verhältnissen
Einkommensteuer nach persönl. Verhältnissen
Ansprüche auf Arbeitslosengeld Krankenversicherung Rentenversicherung
keine Ansprüche auf
keine umsatzsteuerbare Leistungen
umsatzsteuerbare Leistungen Entgeltminderung Umsatzsteuer abführen
Arbeitslosengeld Krankenversicherung Rentenversicherung
(soweit Voraussetzungen vorliegen)
steuerliche Deklarationspflichten Hinweis: arbeitsrechtliche Ansprüche Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter
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Band 1
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2
Checkliste Abgrenzung
Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter
4
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Checkliste Was spricht für Arbeitnehmer ?
Was spricht für freie Mitarbeiter ?
persönliche Leistungserbringung/ Anwesenheitskontrolle / Verbot sonstiger Erwerbstätigkeit
Beschäftigung von Hilfskräften oder Bestimmung eines Vertreters erlaubt
ein Auftraggeber oder mehrere Auftraggeber eines Konzerns
verschiedene Auftraggeber
Weisungsgebundenheit
Direktionsrechte
Arbeitsanweisung beinhaltet Arbeitsweise (Weg)
Auftrag beinhaltet Zielvorgabe
Auftreten im Namen für den Arbeitgeber
selbstständiges Auftreten
Bezahlung nach Festbeträgen / Stunden
Bezahlung nach Ergebnis
Abgrenzung Arbeitnehmer – freie Mitarbeiter 14
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3
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
1
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Einführung Nachteile der Einstufung als Gewerbetreibender
Belastung mit Gewerbesteuer Buchführungspflicht bei Überschreiten der Grenzen des § 141 AO (keine Buchführungspflicht für Freiberufler) Æ höhere Buchführungs- und Steuerberatungskosten Benachteiligung bei Anwendung § 7g EStG: Betriebsvermögen darf die gesetzlich vorgegebene Grenze nicht überschreiten (Freiberufler können diese Grenze überschreiten)
Hinweis: Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Einstufung als Gewerbetrieb prüfen
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
2
15
3
Band 1
15
Gestaltungsmöglichkeiten 3
Beraterhinweise zur Aufrechterhaltung bzw. Einstufung einer Tätigkeit als freiberuflich
gemischte Tätigkeit (o) Personen- und Kapitalgesellschaften (o) Einstufung als leitende und eigenverantwortliche Tätigkeit (o) Einstufung in Tätigkeitskataloge und vergleichbare Tätigkeit (o)
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
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Gemischte Tätigkeit Einzelunternehmer übt neben einer freiberuflichen auch eine gewerbliche Tätigkeit aus beide Bereiche müssen grundsätzlich getrennt beurteilt werden, wenn: kein sachlicher und wirtschaftlicher Zusammenhang
Gestaltungsmöglichkeiten:
getrennte Gewinnermittlung für freiberuflichen und gewerblichen Bereich getrennte betriebliche Organisation Sind beide Bereiche „gegenseitig unlösbar bedingt“, kann Beurteilung der Tätigkeit als gewerblich vermieden werden, wenn der gewerbliche Teil als Betrieb auf einen Angehörigen ausgegliedert wird.
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit 16
4
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
23 17
Personengesellschaft 3 Personengesellschaft
Tipp:
Gesetz schreibt einheitliche Beurteilung vor => Problem der Abfärbung jeder Gesellschafter muss im Bereich seiner Qualifikation freiberuflich tätig sein => Problem der interprofessionellen Mitunternehmerschaft
Ausgliederung der gewerblichen Tätigkeit in eine zweite ggf. personen- und beteiligungsidentische Personengesellschaft Vermeidung eines berufsfremden Gesellschafters (Beschränkung der Beteiligung nur auf Bereitstellung von Kapital oder von nicht freiberuflichen Managementaufgaben) besondere Vorsicht bei der Gestaltung des Gesellschaftsvertrages
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
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Kapitalgesellschaft
Kapitalgesellschaft
Kapitalgesellschaft ist stets in vollem Umfang gewerblich tätig
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
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Band 1
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Leitende und eigenverantwortliche Tätigkeit 3 Freiberufliche Tätigkeit wird als gewerblich eingestuft, wenn der Steuerpflichtige „fachlich vorgebildete“ Arbeitnehmer beschäftigt und selber nicht mehr „leitend und eigenverantwortlich“ tätig wird (Vervielfältigungstheorie) leitende Tätigkeit: Festlegung der Organisation Überwachung keine Delegation von Grundsatzfragen
Eigenverantwortlichkeit: Tatsächliche Übernahme fachlicher Verantwortung Beteiligung an der praktischen Arbeit („trägt Stempel seiner Persönlichkeit“)
Tipp: Organisation des Betriebsablaufs kann ausschlaggebend sein interne Regelungen schriftlich fixieren Arbeitsplatzbeschreibungen zu den einzelnen Arbeitsverträgen essentielle Arbeitsprodukte vorlegen lassen und abzeichnen
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
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Tätigkeitskataloge
gesetzliche Aufzählung der als freiberuflich anzusehenden Tätigkeiten häufig wird übersehen, dass eine Tätigkeit im geltenden weiteren Sinne z.B. als wissenschaftlich und somit als freiberuflich eingestuft werden könnte Æ wichtig: frühzeitige Beweisvorsorge (Gutachten, Bewertungen von Fachleuten, Stellungnahmen und Arbeitsproben) reine Zugehörigkeit zu einem Berufsstand reicht für Freiberuflichkeit nicht aus Æ Art der Tätigkeit ist maßgebend
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit 18
8
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
23 21
Vergleichbare Tätigkeit 3 ähnliche Tätigkeit wie Inhaber eines Katalogberufes
Tätigkeit muss mindestens ein fachliches Hauptgebiet eines Katalogberufes beinhalten Entsprechend qualifizierte Ausbildung Entsprechender Wissenstand
Tipp: Beweis der qualifizierten Ausbildung und des Wissensstands durch: Arbeitsproben Wissensprüfung vor einem Gutachter des FG
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
9
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Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
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Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
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Vergleichbare Tätigkeit 3 ähnliche Tätigkeit wie Inhaber eines Katalogberufes
Tätigkeit muss mindestens ein fachliches Hauptgebiet eines Katalogberufes beinhalten Entsprechend qualifizierte Ausbildung Entsprechender Wissenstand
Tipp: Beweis der qualifizierten Ausbildung und des Wissensstands durch: Arbeitsproben Wissensprüfung vor einem Gutachter des FG
Abgrenzung der freiberuflichen von der gewerblichen Tätigkeit
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Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
1
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4
Band 1
23
Rechtlicher Hintergrund 4
Fahrtenbuchführung
zur Vermeidung der Listenpreisregelung (sog. 1% Regel)
zum Nachweis der Zugehörigkeit zum Betriebsvermögen
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
2
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Inhalt des Fahrtenbuchs (1)
Vorlage im Original
Datum der Fahrt
amtliches Kennzeichen des Fahrzeugs (1 Fahrtenbuch pro Fahrzeug)
Kilometerstand am Anfang und am Ende einer jeden Fahrt (tatsächliches Ablesen des Kilometerstands; Schätzung ist unzulässig)
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch 20
3
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
4 25
Inhalt des Fahrtenbuchs (2) 4 Reisezweck (aufgesuchte Person / Firma; für private Fahrt reicht Vermerk „Privatfahrt“)
Reiseroute (werden Umwege gefahren, müssen diese vermerkt werden)
Reiseziel
Angabe der gefahrenen Kilometer für jede einzelne Fahrt
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
4
26
Form
schriftliche Form
Vordruckhefte, Schreibhefte, Taschenkalender oder elektronische Fahrtenbücher
nachträgliche Veränderungen der aufgezeichneten Angaben müssen technisch ausgeschlossen sein (Excel-Tabelle ist nicht zulässig)
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
5
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4
Band 1
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Erleichterungen der Aufzeichnung 4 für Vielfahrer wie Handelsvertreter, Taxifahrer, Kurierdienstfahrer
Angabe von Ort und Name des Geschäftspartners Angaben zur Reiseroute nur erforderlich, wenn starke Abweichung von direkter Entfernung
sachliche Erleichterung für Angaben zu Geschäftspartner
ist dem Kunden, Patient bereits im firmeninternen Verzeichnis eine Nummer oder ein Code zugewiesen, reicht dieser für Identifizierung des Geschäftspartners im Fahrtenbuch aus
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
6
28
Nicht ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
bei groben Mängeln des Fahrtenbuchs:
Verwerfen der Aufzeichnung keine Anwendung der Fahrtenbuchmethode zur Vermeidung der Listenpreismethode Schätzung der privaten Nutzungsentnahme nach Listenpreismethode
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch 22
7
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
4 29
Muster 4
Datum 13.05.07
ZeitAbf ahrt ZeitAnkunf t Reiseroute / Ziel Besuchte Person KmBeginn KmEnde KmGesamt Geschäftl. Whg-Arbeit Privat Fahrer 09:12
09:57 Post
32.365 32.378
13
Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
13
0
0 Schmitz
8
30
Außenprüfung
Außenprüfung
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Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
4 29
Muster 4
Datum 13.05.07
ZeitAbf ahrt ZeitAnkunf t Reiseroute / Ziel Besuchte Person KmBeginn KmEnde KmGesamt Geschäftl. Whg-Arbeit Privat Fahrer 09:12
09:57 Post
32.365 32.378
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Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch
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0
0 Schmitz
8
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Außenprüfung
Außenprüfung
1
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5
Band 1
31
5
Gegenstand der Außenprüfung
Außenprüfung
2
32
Gegenstand der Betriebsprüfung Wer wird geprüft?
Gewerbetreibende Land- und Forstwirte Freiberufler andere Steuerpflichtige soweit diese verpflichtet sind, für Rechnung eines anderen Steuern zu entrichten oder einzubehalten und abzuführen (z.B. LSt, VersicherungsSt) oder wenn die für die Besteuerung erheblichen Verhältnisse der Aufklärung bedürfen und eine Prüfung an Amtsstelle nach Art und Umfang des zu prüfenden Sachverhaltes nicht zweckmäßig ist
Außenprüfung 24
3
Außenprüfung
5 33
Gegenstand der Betriebsprüfung Was wird geprüft?
5
Richtigkeit der abgegebenen Steuerklärungen, insbesondere der zugrunde liegenden Steuerbilanzen
Wie wird geprüft?
Seit dem 1.1.2002 hat die Finanzbehörde das Recht, im Rahmen steuerlicher Außenprüfungen auf das DV-System des Steuerpflichtigen zuzugreifen, um die mit Hilfe des DV-Systems erstellte Buchführung des Steuerpflichtigen elektronisch prüfen zu können.
Außenprüfung
4
34
Prüfungsindikatoren
Außenprüfung
5
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5
Band 1
35
Prüfungsindikatoren Routineprüfungen - abhängig von Betriebsgrößenklassen
5 bei Großbetrieben i. S. d. BPO schließt ein Prüfungszeitraum an den nächsten an bei Mittel-, Klein-, und Kleinstbetrieben i. S. d. BPO soll der Prüfungszeitraum grundsätzlich nicht über die letzten drei Besteuerungszeiträume zurückreichen, für die bereits Ertragsteuererklärungen abgegeben wurden Hinweis: Erweiterungen möglich, sofern nicht unerhebliche Änderungen zu erwarten sind oder Steuerstraftaten oder Steuerordnungswidrigkeiten vorliegen
Außenprüfung
6
36
Prüfungsindikatoren typische Prüfungsindikatoren außerhalb von Routineprüfungen ständige Verluste im Vergleich zu Richtsatzsammlungen erheblich niedrigere Aufschlagsätze Darlehen zwischen Angehörigen hoher Erhaltungsaufwand, insbesondere bei Grundstücken geringe Privatanteile bei PKW, Telefon unverhältnismäßig hohe Entnahmen Gesellschafterwechsel, Umwandlungen auffällig hoher Vorsteuerabzug Kontrollmitteilungen Vorprüfungen haben zu Mehrergebnissen geführt Steuerhinterziehungen / Selbstanzeigen in der Vergangenheit
Außenprüfung 26
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Außenprüfung
5 37
5
Prüfungsanordnung
Außenprüfung
8
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Prüfungsanordnung Inhalt der Prüfungsanordnung
Rechtsgrundlagen der Außenprüfung Umfang der Außenprüfung Steuerart, Steuervergütungen, Zulagen, Prüfungszeitraum
Begründung der Außenprüfung bei Gewerbetreibenden, Freiberuflern und Land- und Forstwirten genügt ein Hinweis auf die entsprechenden Vorschriften der AO.
Rechtsbehelfsbelehrung weitere Angaben („Soll“-Angaben) Name des Betriebsprüfers, andere prüfungsbegleitende Bestimmungen, Beginn und Ort der Prüfung
Außenprüfung
9
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Band 1
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Prüfungsanordnung Checkliste Prüfungsanordnung
5 Hat die richtige Behörde gehandelt? Ist der richtige Adressat benannt? Enthält die Prüfungsanordnung den notwendigen Inhalt? Begründung, Prüfungsumfang, Rechtsbehelfsbelehrung
Bestehen zeitliche Bedenken gegen den Prüfungsbeginn? Eventuell Verschiebung Prüfungsbeginn beantragen!
Wurde bereits mit der Prüfungsanordnung die Datenträgerüberlassung angefordert? Achtung: Übersendung des Datenträgers bedeutet Prüfungsbeginn (keine Selbstanzeige: siehe Folie „Steuerstrafrecht“)
Außenprüfung
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40
Prüfungsanordnung Rechtsmittel gegen die Prüfungsanordnung
Anfechtung durch Einspruch bezüglich jeder Steuerart jedes Prüfungsjahres Prüfungsort Prüfungsbeginn Hinweis: ggfs. zusätzlich Aussetzung der Vollziehung beantragen.
Außenprüfung 28
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Außenprüfung
5 41
5
Prüfungsvorbereitung
Außenprüfung
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Prüfungsvorbereitung Bereitstellung Unterlagen aus Prüfungszeitraum
Abschluss- und Buchhaltungsunterlagen Jahresabschlüsse Hauptabschlussübersichten, Summen- und Saldenlisten Sachkonten Kassenbücher, Kassenberichte AfA-Listen, Anlagekarteien Eingangs- und Ausgangsrechnungen, sonst. Belege Sonstige Unterlagen Verträge Beschlüsse, insbesondere Gesellschafterbeschlüsse bei GmbH Handelsregisterauszüge
Außenprüfung
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Band 1
43
Prüfungsvorbereitung Kontrolle der bereitgestellten Unterlagen
5 Sind alle Belege „prüfungssicher“? ordnungsgemäße Bewirtungsrechnungen korrekte Reisekostenabrechnungen Zahlungsnachweise für Vergütungen an nahestehende Personen
Liegen Nachweise für steuermindernde Sachverhalte vor? betriebsinterne Statistiken zum Nachweis von Garantierückstellungen Gründe für geringe Aufschlagsätze Dokumentation § 7 g EStG
Sind nachträgliche Vertragsänderungen zutreffend dokumentiert?
Außenprüfung
14
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Prüfungsvorbereitung Prüfungsstrategie
Hat die Kontrolle der Unterlagen Schwachstellen aufgezeigt? Wie kann Beanstandungen entgegnet werden?
Eventuell: Erörterung der Möglichkeit der Abgabe einer strafbefreienden Selbstanzeige vor Prüfungsbeginn
Außenprüfung 30
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Außenprüfung
5 45
Prüfungsvorbereitung organisatorische Maßnahmen
5
Benennung eines Mitarbeiters als „einzige“ Auskunftsperson Bereitstellung eines Prüferraumes / Prüferarbeitsplatzes Sicherstellung, dass Prüfer sich Unterlagen nicht selbst beschafft, sondern nur auf Anfrage von der Auskunftsperson erhält Bereitstellung – nur der erforderlichen – technischen Hilfsmittel für den Prüfer Mitarbeiterinformation zum Umgang mit dem Prüfer Vorbesprechung mit dem Steuerberater wichtig: Trennung der für den Prüfer relevanten von den nicht relevanten Daten in der EDV
Außenprüfung
16
46
Ablauf der Prüfung
Außenprüfung
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5
Band 1
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Ablauf der Prüfung Anfangsbesprechung
5 Prüfer erscheint und weist sich durch Dienstausweis aus Vorstellung Auskunftsperson Zuweisung Arbeitsplatz Besprechung über Vorgehen der Prüfers
Außenprüfung
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Ablauf der Prüfung
Betriebsbegehung
Prüfer darf Grundstücke und Betriebsräume betreten Hinweis: zum Betreten der Wohnung benötigt der Prüfer die Zustimmung des Steuerpflichtigen
Außenprüfung 32
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Außenprüfung
5 49
Ablauf der Prüfung Prüfung
5 Grundsätze: Prüfer muss auf das Wesentliche abstellen und die Dauer auf das notwendige Maß beschränken Prüfer muss auch zugunsten des Steuerpflichtigen prüfen Steuerpflichtiger muss grds. fortlaufend informiert werden mündliche Zusagen sind nicht bindend aber: Art und Weise der Prüfung liegen im Ermessen des Prüfers.
Außenprüfung
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Ablauf der Prüfung Datenzugriff bei der digitalen Prüfung unmittelbarer Zugriff (Z1)
mittelbarer Zugriff (Z2)
Betriebsprüfer hat einen direkten Lesezugriff am DVSystem Steuerpflichtige muss das DV-System dem Betriebsprüfer erklären Prüfer darf alle vorhandenen Auswertungsmöglichkeiten nutzen
zur technischen Mithilfe gehört neben der Bereitstellung von Hard- und Software auch die Bereitstellung von geeignetem ITPersonal ansonsten wie Z 1 – Zugriff
Datenträgerüberlassung (Z3) Prüfer ist ein Datenträger (CD, DVD) mit allen zur Auswertung der Daten notwendigen Informationen (z.B. über die Dateistruktur) zur Verfügung zu stellen
Prüfer kann alle drei Zugriffsarten gleichzeitig oder nacheinander wählen
Außenprüfung
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33
5
Band 1
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Ablauf der Prüfung Schlussbesprechung
5 „Besprechung zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigem über das Ergebnis der Außenprüfung“ Grundsatz:
Anspruch auf Durchführung einer Schlussbesprechung
Ausnahme: keine Durchführung einer Schlussbesprechung bei ƒ Verzicht oder ƒ keinen Änderungen der Besteuerungsgrundlagen
Außenprüfung
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52
Ablauf der Prüfung Vorbereitung der Schlussbesprechung
Katalog der Besprechungspunkte vom Prüfer vorab zur Vorbereitung verlangen (Informationspflicht des Prüfers) Abstimmung Termin mit Steuerberater Festlegung einer Verhandlungstaktik; Einigung oder Konfrontation?
Außenprüfung 34
23
Außenprüfung
5 53
Ablauf der Prüfung Schlussbericht
5 Schlussbericht ist nicht eigenständig anfechtbar nur Einspruch gegen die auf dem Schlussbericht basierenden Steuerbescheide möglich aber: Gegenvorstellung zum Prüfungsbericht möglich
Hinweis: auf Mitteilungen an die Straf- und Bußgeldsachenstellen achten
Außenprüfung
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Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
1
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Außenprüfung
5 53
Ablauf der Prüfung Schlussbericht
5 Schlussbericht ist nicht eigenständig anfechtbar nur Einspruch gegen die auf dem Schlussbericht basierenden Steuerbescheide möglich aber: Gegenvorstellung zum Prüfungsbericht möglich
Hinweis: auf Mitteilungen an die Straf- und Bußgeldsachenstellen achten
Außenprüfung
24
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Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
1
35
6
Band 1
55
Übersicht 1. Grundsätze der Rechnungserteilung 2. vollständiger Name und vollständige Anschrift Leistender Leistungsempfänger 2. Steuernummer oder USt-IdNr. des Leistenden 3. Ausstellungsdatum 3. fortlaufende Rechnungsnummer 4. Bezeichnung der Leistung 5. Zeitpunkt der Leistung 6. Entgelt 7. anzuwendender Steuersatz und Steuerbetrag 8. besondere Rechnungstypen 9. Rechnungsberichtigung 10. Aufbewahrungspflichten
6
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
2
56
Grundsätze der Rechnungserteilung (1) Begriff der Rechnung: Dokument oder eine Mehrzahl von Dokumenten (Verweisungen über Rechnungsnummer), mit denen über eine Leistung abgerechnet wird Berechtigung und Verpflichtung zur Rechnungserteilung: berechtigt zur Erteilung ist jeder Unternehmer verpflichtet zur Erteilung ist der Unternehmer bei Leistung an einen anderen Unternehmer für dessen Unternehmen oder an eine juristische Person, die nicht Unternehmer ist sowie bei Werklieferungen und sonstigen Leistungen, die Grundstücke betreffen (siehe gesonderte Folie) (Verpflichtung auch bei nicht steuerbaren oder steuerfreien Umsätzen)
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung 36
3
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
6 57
Grundsätze der Rechnungserteilung (2) Abrechnung durch Dritte: Rechnung kann auch durch vom Unternehmer beauftragten Dritten (z.B. Serviceunternehmen), der im Namen und für Rechnung des Unternehmers abrechnet, ausgestellt werden
6
rechnet der Leistungsempfänger über die an ihn ausgeführte Leistung ab, liegt sog. Gutschrift (§ 14 Abs. 2 S. 2 UStG) vor
Zivilrechtliche Verpflichtung zur Rechnungserteilung aus § 242 BGB abgeleitete zivilrechtliche Nebenpflicht des zugrunde liegenden Vertragsverhältnisses Streitigkeiten sind vor Zivilgerichten auszutragen
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
4
58
Name und Anschrift eindeutige Identifizierung muss möglich sein
Postfach-Adresse ist zulässig
bei mehreren Betriebsstätten ist jede Anschrift einer Betriebsstätte ausreichend (auch bei Organschaften)
bei Einschaltung eines Zentralregulierers Name und Anschrift des Empfängers erforderlich
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
5
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6
Band 1
59
Steuernummer / USt-IdNr
St.-Nr. oder USt-IdNr. immer zwingend
6 bei Gutschrift: USt-IdNr. / St.Nr. des Gutschrift-Empfängers ist anzugeben
Agenten (z.B. Tankstelle) müssen USt-IdNr. / St.Nr. des Leistenden angeben
falsche USt-IdNr. / St.Nr. schließt Vorsteuerabzug nicht aus
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
6
60
Rechnungsnummer muss fortlaufend, aber nicht lückenlos sein
mehrere Zahlen- oder Buchstabenreihen möglich; Kombination möglich
separate Nummernkreise für abgrenzbare Bereiche möglich (z.B. für Filialen)
muss einmalig und verwechslungsfrei zuzuordnen sein
bei Gutschriften wird Rg.Nr. durch Aussteller der Gutschrift vergeben
bei Kleinbetragsrechnungen ist keine fortlaufende Nummerierung erforderlich
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung 38
7
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
6 61
Menge und Art der Lieferung/Leistung eindeutige und genaue Leistungsbeschreibung
6
bei sonstigen Leistungen muss konkrete Leistungshandlung bzw. zu erzielender Leistungserfolg angegeben sein Bezeichnungen allgemeiner Art (z.B. Geschenkartikel, Büromaterial) sind nicht ausreichend
Bezugnahme in der Rechnung auf Lieferschein, Vertrag oder Bestellung möglich
Maschinen- oder Gerätenummern müssen nicht aufgeführt werden
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
8
62
Zeitpunkt der Lieferung/Leistung 1 Angabe des Monats der Lieferung / sonstigen Leistung genügt
bei ausgeführter Leistung immer Angabe des Datums erforderlich, auch wenn Datum der Leistung = Rechnungsdatum (z.B. bei Barzahlungsgeschäften)
wenn kein anderes Datum vorhanden, dann Hinweis: „Rechnungsdatum entspricht dem Leistungsdatum“
bei bewegter Lieferung (Beförderung oder Versendung): Zeitpunkt = Beginn des Transports Zeitpunkt einer Lieferung kann sich auch aus anderen Dokumenten ergeben, z.B. Lieferschein; wenn Lieferschein Zeitpunkt der Lieferung darstellt, muss darauf explizit in der Rechnung hingewiesen werden.
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
9
39
6
Band 1
63
Zeitpunkt der Lieferung/Leistung 2
bei unbewegten Lieferungen: Zeitpunkt = Verschaffung der Verfügungsmacht (Zeitpunkt kann Abnahmeprotokoll oder Übernahmebescheinigung sein)
6
bei sonstigen Leistungen: Zeitpunkt = Vollendung der Leistung bei Dauerleistungsverträgen (Miete, Pacht) reicht es, wenn Zeitraum aus Zahlungsbeleg ersichtlich ist (Überweisungsträger, Kto-Auszug)
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
10
64
Entgelt (Netto)
evtl. Vereinbarungen über Entgeltminderungen sind verpflichtender Bestandteil einer Rechnung bei Entgeltminderung durch Skonto muss Vereinbarung auf Rechnung ausgewiesen sein (z.B. „bei Zahlung bis zum… = 3% Skonto“, genauer Betrag nicht erforderlich) bei Entgeltminderungen durch Bonus, Rabatt ist die Vereinbarung (Betrag) in der Rechnung anzugeben
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung 40
11
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
6 65
Steuersatz und Steuerbetrag Steuersatz und Steuerbetrag müssen separat ausgewiesen werden
bei zu niedrigem Steuerausweis: Leistender schuldet Steuer mit gesetzlichem Steuersatz aus Gesamtrechnungsbetrag Leistungsempfänger darf nur zu niedrig ausgewiesene Steuer abziehen zivilrechtlicher Berichtigungsanspruch steuerlich: §§ 17 Abs. 1, 14c Abs. 1 S. 2 UStG
6
bei zu hohem Steuerausweis: Leistender schuldet ausgewiesene Steuer Leistungsempfänger darf zu hoch ausgewiesene Steuer nicht abziehen zivilrechtlicher Berichtigungsanspruch
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
12
66
Hinweis auf Steuerbefreiung bei Steuerbefreiung: Hinweis auf Befreiung. Befreiungsgrund ist zumindest umgangssprachlich („Ausfuhr“, „steuerfreie Vermietung“ etc.) anzugeben
bei Unterlassung des Hinweises:
Leistung bleibt steuerfrei
Belegnachweis für eine innergemeinschaftliche Lieferung kann auch auf andere Weise erbracht werden
Hinweis auf die Steuerfreiheit kann nachgeholt werden
Unterlassung des Hinweises bußgeldbewehrt gem. § 26 a UStG
relevant insbesondere bei innergemeinschaftlichen Lieferungen nach § 6 a UStG für den Belegnachweis
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
13
41
6
Band 1
67
Besondere Rechnungstypen
elektronisch übermittelte Rechnungen (o)
6
per Fax übermittelte Rechnungen (o)
Verträge über Dauerleistungen (o)
Kleinbetragsrechnungen (o)
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
14
68
Elektronisch übermittelte Rechnungen
Einverständnis des Empfängers der Rechnung zur elektronischen Übermittlung Echtheit der Herkunft und Unversehrtheit des Inhalts muss gewährleistet sein Gewährleistung durch: qualifizierte elektronische Signatur oder postalische Versendung einer zusammenfassenden Rechnung zusätzlich zur im elektronischen Datenaustausch (EDI-Verfahren) übermittelten Rechnung kein Vorsteuerabzug möglich, wenn keine Gewährleistung der Echtheit der Rechnung
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung 42
15
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
6 69
Per Fax übermittelte Rechnungen
Einverständnis des Empfängers der Rechnung zur elektronischen Übermittlung Echtheit der Herkunft und Unversehrtheit des Inhalts muss gewährleistet sein
6
Gewährleistung durch: Übertragung von Standard-Fax zu Standard-Fax ist steuerlich zulässig (Rechnungssteller muss Ausdruck in Papierform aufbewahren, Rechnungsempfänger muss Fax-Ausdruck aufbewahren) qualifizierte elektronische Signatur bei Versand zwischen Standard-Fax und anderer Faxform (z.B. Computer-Fax) kein Vorsteuerabzug möglich, wenn keine Gewährleistung der Echtheit der Rechnung
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
16
70
Verträge über Dauerleistungen Leistungszeitraum: es reicht aus, wenn sich dieser aus den einzelnen Zahlungsbelegen oder den Kontoauszügen ergibt Steuerausweis : monatliche Rechnungen des Leistenden mit gesondertem Umsatzsteuerausweis Vorlage von monatlichen Überweisungsbelegen seitens des Empfängers, in denen Umsatzsteuer gesondert ausgewiesen wird =>bloßer Vertrag mit Umsatzsteuerausweis berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug (so BFH, a.A. FinVerw.) Steuernummer / Rechnungsnummer /Hinweis auf Steuerbefreiung: Vertragsschluss vor 01.01.2004: - keine USt-IdNr. / St.Nr. - keine Rechnungsnummer und - kein Hinweis auf Befreiung erforderlich Vertragsschluss nach 31.12.2003: - 1 x die USt-IdNr. / St.Nr. - 1 x Vergabe einer Dauerrechnungsnummer (zusätzliche Angabe auf Zahlungsbelegen nicht erforderlich) - Hinweis auf Befreiung erforderlich
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
17
43
6
Band 1
71
Erleichterungen Kleinbetragsrechnungen
Kleinbetragsrechnung = Gesamtbetrag höchstens 150,00 €
6 vollständiger Name, Anschrift des leistenden Unternehmers Ausstellungsdatum Menge und handelsübliche Bezeichnung der Lieferung / Leistung Entgelt und darauf entfallender Steuerbetrag in einer Summe anzuwendender Steuersatz oder Hinweis auf Steuerbefreiung
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
18
72
Rechnungsberichtigung Korrektur fehlerhafter oder unvollständiger Angaben: Berichtigung möglich, wenn nicht alle geforderten Angaben enthalten oder Angaben unzutreffend sind Rechnung kann unter Bezugnahme auf Rechnungsnummer ergänzt, berichtigt oder völlig neu erstellt werden (alte Rechnung stornieren und neue Rechnungsnummer vergeben) Rechnungsberichtigung kann nur durch Rechnungsaussteller erfolgen (Ausnahme: Abrechnung durch Gutschrift) Zivilrechtlicher Anspruch: Leistungsempfänger hat zivilrechtlichen Anspruch auf Berichtigung, wenn Vorsteuerabzug gefährdet Leistungsempfänger ist zur Zahlung des Nettoentgelts verpflichtet; Zurückbehaltungsrecht nur hinsichtlich der Umsatzsteuer, wegen des nicht möglichen Vorsteuerabzugs keine Rechnungsberichtigung bei bloßen Entgeltsminderungen; Ausgangssteuer und Vorsteuer werden ohne Belege berichtigt
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung 44
19
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
6 73
Ausstellungs- und Aufbewahrungspflichten Werklieferung (nicht bloße Lieferung) oder sonstige Leistung im Zusammenhang mit einem Grundstück
andere steuerbare Leistung
an Privatperson
an Unternehmer
an Privatperson
an Unternehmer
Rechnungsausstellungspflicht (binnen 6 Monaten)
ja
ja
nein
ja
Aufbewahrungspflicht durch Leistungsempfänger
ja
ja
nein
ja
ja
nein
nein
nein
ja; max. 500 €
ja; max. 5.000 €
nein
ja; max. 5.000 €
Hinweis auf Aufbewahrungspflicht durch Leistenden Geldbuße bei Verstoß gegen Aufbewahrungspflicht durch Empfänger
6
Formulierungsvorschlag hinsichtlich der Aufbewahrungspflicht: „Gemäß § 14b Abs. 1 S. 5 UStG ist diese Rechnung zwei Jahre lang aufzubewahren, wenn die abgerechnete Leistung nicht als Unternehmer bezogen wurde oder außerhalb des Unternehmens verwendet wurde. Die Frist beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Rechnung ausgestellt wurde.“
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
20
74
Vorsteuerabzug des Rechnungsempfängers
Prüfungspflichten Grundsätzlich alle in der Rechnung geforderten Angaben. Diese müssen vollständig und richtig sein. (Grenze: bloße Ungenauigkeiten) Die Überprüfung der Steuernummer bzw. der inländischen USt-Identifikationsnummer sowie der Rechnungsnummer ist dem Leistungsempfänger dagegen regelmäßig nicht möglich. => Vorsteuerabzug bleibt erhalten, wenn Angaben unrichtig sind und der Empfänger dies nicht erkennen konnte.
Bestandteile einer ordnungsgemäßen Rechnung
21
45
7
Band 1
75
7
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
1
76
Einführung
Begriff des Vereins:
dauernde Verbindung einer größeren Anzahl von Personen Führung eines Gesamtnamens wechselnder Mitgliederbestand Erreichung eines gemeinsamen Zwecks körperschaftliche Organisation
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen 46
2
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
7 77
Vereinstypen Ideeller Verein
Wirtschaftlicher Verein
Ausländischer Verein
Rechtsfähigkeit
Eintragung in das Vereinsregister (Zusatz e.V.)
staatl. Verleihung vom Bundesland
Beschluss des Bundesrates
Unterscheidung in
gemeinnütziger Verein
nicht gemeinnütziger Verein
nicht gemeinnütziger Verein
Rechtsfolgen
evtl. Steuervergünstigungen
normale Besteuerung (KStG, EStG, UStG)
normale Besteuerung (KStG, EStG, UStG)
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
7
3
78
Gemeinnütziger Verein
Voraussetzungen: Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch FA Æ gemeinnütziger Zweck Æ mildtätiger Zweck Æ kirchlicher Zweck
Nebenzweckprivileg z.B. zur Finanzierung der gemeinnützigen Ziele Æ zulässig, solange sie nur zur Erfüllung eines Nebenzwecks dienen Æ und nicht als Zweck des Vereins in der Satzung festgehalten sind
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
4
47
7
Band 1
79
Tätigkeitsbereiche
Gemeinnütziger Verein ideeller Bereich
Vermögensverwaltung
Zweckbetrieb
wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
Hauptzweck des Vereins; Gemeinnützigkeitserfordernisse (z.B. Mitgliedsbeiträge, Spenden, Aufnahmegebühren)
Verwaltung des Vereinsvermögens (z.B. Zins- und Mieterträge)
Einnahmen aus wirtschaftlichen Betätigungen, die notwendig sind, den Satzungszweck zu erfüllen (z.B. Einnahmen aus kulturellen Veranstaltungen)
Einnahmen aus wirtschaftlichen Betätigungen, die mittelbar helfen, den Satzungszweck zu erfüllen (z.B. Einnahmen aus Vereinsgaststätte)
7
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
5
80
Buchführungspflicht Gemeinnütziger Verein
nicht gemeinnütziger Verein
Buchführungs- abgeleitete: pflicht: nach BGB Aufzeichnungspflicht ÆAufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben (separat für jeden Tätigkeitsbereich)
abgeleitete: bereits nach HGB Verpflichtung zur Führung von Büchern originäre: Geschäftsbetrieb erfüllt mind. eine Voraussetzung des § 141 Abs. 1 AO
Gewinnermittlung
Betriebsvermögensvergleich
EinnahmeÜberschussrechnung
für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb eines gemeinnützigen Vereins gilt die abgeleitete bzw. originäre Buchführungspflicht
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen 48
6
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
7 81
Besteuerung nicht gemeinnütziger Vereine
KSt
Verein ist unbeschränkt KSt-pflichtig Steuervergünstigungen: satzungsmäßige Mitgliedsbeiträge bleiben bei Einkommensermittlung außer Ansatz; Freibetrag von 3.835,00 € nach § 24 S. 1 KStG
GewSt
steuerpflichtig Steuervergünstigung: Freibetrag von 3.900,00 € nach § 11 Abs. 1 Nr. 2 GewStG
USt
steuerpflichtig mit Regelsteuersatz von 19% Steuervergünstigung: Kleinunternehmerbesteuerung § 19 UStG möglich
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
7
7
82
Besteuerung gemeinnütziger Vereine KSt
Verein ist unbeschränkt KSt-pflichtig Aber: Steuerbefreit nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 S.1 KStG
GewSt Steuerbefreit nach § 3 Nr. 6 GewStG USt
Ideeller Bereich steuerbefreit
Vermögensverwaltung Steuerpflichtig (ermäßigter Satz von 7%)
Zweckbetrieb Steuerpflichtig (ermäßigter Satz von 7%, evtl. auch Regelsteuersatz)
Kleinunternehmerbesteuerung nach § 19 UStG möglich
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
8
49
7
Band 1
83
Sonderfall der Besteuerung Wirtschaftlicher Tätigkeitsbereich eines gemeinnützigen Vereins
7
KSt
Steuerpflichtig Steuervergünstigungen: Freibetrag von 3.835,00 € nach § 24 S. 1 KStG Einnahmen inkl. USt p.a. < 30.678,00 € Æ keine KSt
GewSt
Steuerpflichtig Steuervergünstigungen: Freibetrag von 3.900,00 € nach § 11 Abs. 1 Nr. 2 GewStG Einnahmen inkl. USt p.a. < 30.678,00 € Æ keine GewSt
USt
Steuerpflichtig mit Regelsteuersatz von 19% Steuervergünstigung: Kleinunternehmerbesteuerung § 19 UStG möglich
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen
9
84
Publizitätspflichten
Gemeinnütziger Verein: keine Publizitätspflicht
Nicht gemeinnütziger Verein: Publizitätspflicht, bei Überschreiten der Größenmerkmale nach HGB (siehe Folie „Offenlegung von Jahresabschlüssen“)
Besteuerung, Rechnungslegung und Publizität von Vereinen 50
10
8 85
8
Betriebsaufgabe
Betriebsaufgabe
1
86
Abgrenzungen Betriebsveräußerung Veräußerung, d.h. entgeltliche Übertragung aller wesentlichen Betriebsgrundlagen an einen Erwerber in einheitlichem Vorgang
Betriebsaufgabe Zerschlagung des Betriebs, d.h. Veräußerung oder Entnahme aller wesentlichen Betriebsgrundlagen innerhalb eines kurzen Zeitraums als einheitlicher Vorgang; auch: „Entstrickung“
Betriebsabwicklung Beendigung des Betriebs ohne die Voraussetzungen der Betriebsaufgabe, d. h. allmähliche Auflösung
Betriebsunterbrechung Beendigung des Betriebs mit der Wahrscheinlichkeit, dass die werbende Tätigkeit innerhalb eines überschaubaren Zeitraums in gleicher oder ähnlicher Weise wieder aufgenommen wird (wirtschaftliche Identität); Unterfall: Betriebsverpachtung
Betriebsaufgabe
2
51
8
Band 1
87
Abgrenzungen keine Betriebsaufgabe
Betriebsverlegung => bei Erhalt der wirtschaftlichen Identität
bloße Änderung des Unternehmensgegenstandes oder Gesellschaftszwecks => bei Nutzung des bisherigen Betriebsvermögens
Betriebsverpachtung
unentgeltliche Übertragung zu Buchwerten (§ 6 Abs. 3 EStG)
Übergang zu Liebhabereibetrieb
Tod eines Einzelunternehmers
nachträgliche Erkenntnis über das Nichtvorliegen eines Gewerbebetriebes
8
Betriebsaufgabe
3
88
Wahlrecht Betriebsaufgabe / Betriebsverpachtung Wahlrecht Betriebsaufgabe / Betriebsverpachtung
Verpachtung mit Aufgabeerklärung
Verpachtung ohne Aufgabeerklärung
Betriebsaufgabe, § 16 Abs. 3 EStG:
einkommensteuerrechtlich besteht Betrieb fort:
Aufdeckung der stillen Reserven begünstigter Aufgabegewinn
zukünftige Einkunftsart: § 21 EStG
Betriebsaufgabe 52
keine Aufdeckung der stillen Reserven weiterhin: § 15 EStG (aber ohne GewSt-Pflicht)
4
Betriebsaufgabe
8 89
Anwendungsbereich Betriebsveräußerung / Betriebsaufgabe im Sinne von §§ 16, 34 EStG bei Veräußerung / Aufgabe
ganzer Gewerbebetrieb
Teilbetrieb
100%-ige Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft
gesamter Mitunternehmeranteil (inkl. SBV)
8
gesamter Anteil eines persönlich haftenden Gesellschafters an einer KGaA
Betriebsaufgabe
5
90
Rechtsfolgen Betriebsveräußerung und Betriebsaufgabe: Veräußerungs- und Aufgabegewinne und -verluste Freibetrag, § 16 Abs. 4 EStG: bei Vollendung des 55. Lebensjahres oder wenn dauernd berufsunfähig; nur 1 x im Leben
Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Achtung: Aufdeckung stiller Reserven Betriebsaufgabe
ermäßigte Besteuerung als außerordentliche Einkünfte gemäß § 34 EStG Æ ermäßigter Steuersatz gem. § 34 Abs. 3 EStG bei Vollendung des 55. Lebensjahres oder wenn dauernd berufsunfähig, nur 1 x im Leben oder Æ Fünftelregelung gem. § 34 Abs. 1 EStG immer möglich
Achtung: keine Vergünstigungen bei Betriebsabwicklung 6
53
8
Band 1
91
Berechnung des Gewinnes / Verlustes Veräußerungs- / Aufgabegewinn
8
Veräußerungspreis / „Aufgabepreis“ - Veräußerungs- / Aufgabekosten - Buchwert des Betriebsvermögens ______________________________ =
Veräußerungs- / Aufgabegewinn
Betriebsaufgabe
7
92
Betriebsaufspaltung
Betriebsaufspaltung 54
1
8
Band 1
91
Berechnung des Gewinnes / Verlustes Veräußerungs- / Aufgabegewinn
8
Veräußerungspreis / „Aufgabepreis“ - Veräußerungs- / Aufgabekosten - Buchwert des Betriebsvermögens ______________________________ =
Veräußerungs- / Aufgabegewinn
Betriebsaufgabe
7
92
Betriebsaufspaltung
Betriebsaufspaltung 54
1
Betriebsaufspaltung
9 93
Grundstruktur Besitzunternehmen vermögensverwaltend
Beherrschung - gesellschaftsrechtlich - faktisch (personelle Verflechtung)
Nutzungsüberlassung wesentliche Betriebsgrundlage (sachliche Verflechtung)
9
Betriebsgesellschaft gewerblich
Betriebsaufspaltung
2
94
Arten der Betriebsaufspaltung
Beteiligte Rechtsformen Besitzunternehmen
PersG oder Einzeluntern.
KapG
PersG
KapG
Betriebsgesellschaft
KapG
PersG oder Einzeluntern.
PersG
KapG
normale Betriebsaufspaltung
umgekehrte Betriebsaufspaltung
mitunternehmerische Betriebsaufspaltung
kapitalistische Betriebsaufspaltung
Betriebsaufspaltung
3
55
9
Band 1
95
Sachliche Verflechtung Überlassung funktional wesentlicher Betriebsgrundlage
z.B.
Grundstücke / Immobilien Maschinen Rechte
9 Besitzunternehmen
Eigentum
Grundstücke, Maschinen, Rechte
Vermietung
Betriebsgesellschaft
Betriebsaufspaltung
4
96
Personelle Verflechtung Person, Personengruppe Besitzunternehmen
Beherrschung
Betriebsgesellschaft
gesetzlich erforderliche Stimmenmehrheit; abweichende Regelungen möglich
Stimmenmehrheit: Bruchteilsgemeinschaft Erbengemeinschaft GmbH Aktiengesellschaft
Einstimmigkeit: Gütergemeinschaft GbR OHG KG
Sonderfall: faktische Einwirkungsmöglichkeit auf die zur Beherrschung führenden Stimmrechte
Betriebsaufspaltung 56
5
Betriebsaufspaltung
9 97
Rechtsfolgen Gewerblichkeit des Besitzunternehmens: Vorliegen von Betriebsvermögen Buchführungspflicht Gewerbesteuerpflicht (ggfs. zusätzlicher Freibetrag und Staffeltarif)
9 umsatzsteuerliche Organschaft
Haftungsbeschränkung aus operativer Tätigkeit auf Vermögen der Betriebsgesellschaft, aber u. U. kapitalersetzende Nutzungsüberlassung
Betriebsaufspaltung
6
98
Elterngeld
Elterngeld
1
57
Betriebsaufspaltung
9 97
Rechtsfolgen Gewerblichkeit des Besitzunternehmens: Vorliegen von Betriebsvermögen Buchführungspflicht Gewerbesteuerpflicht (ggfs. zusätzlicher Freibetrag und Staffeltarif)
9 umsatzsteuerliche Organschaft
Haftungsbeschränkung aus operativer Tätigkeit auf Vermögen der Betriebsgesellschaft, aber u. U. kapitalersetzende Nutzungsüberlassung
Betriebsaufspaltung
6
98
Elterngeld
Elterngeld
1
57
10
Band 1
99
Einführung
Elterngeld ab 2007 = Ersatz des bisherigen Erziehungsgeldes gültig für Eltern, deren Kinder nach dem 31.12.2006 geboren wurden
10 Höhe des Elterngeldes ist einkommensabhängig
Elterngeld
2
100
Anspruchsberechtigung 1
Allgemeine Voraussetzungen des Anspruchs auf Elterngeld:
Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthaltsort in Deutschland gemeinsamer Haushalt mit dem Kind Betreuung und Erziehung des Kindes durch den Steuerpflichtigen keine oder keine volle Ausübung einer Erwerbstätigkeit aufgrund der Erziehung
Elterngeld 58
3
Elterngeld
10 101
Anspruchsberechtigung 2
Anspruchsberechtigt sind auch Eltern folgender Personenkreise:
Personen, die dem deutschen Sozialversicherungsrecht unterliegen Personen, die im Rahmen eines öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses vorübergehend im Ausland tätig werden Entwicklungshelfer und Missionare Deutsche Staatsangehörige, die vorübergehend bei einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung tätig sind Deutsche Staatsangehörige, die als Beamte im Ausland tätig sind
Elterngeld
10
4
102
Sonderfälle der Anspruchsberechtigung Adoptiv- und Pflegeeltern:
Adoptiveltern haben gleichen Status wie Eltern von leiblichen Kindern Pflegeeltern sind anspruchsberechtigt ab Aufnahme des Kindes
Nahe Verwandte:
Können Eltern aufgrund von Krankheit, Behinderung oder Tod ihr Kind nicht betreuen, ist Elterngeldanspruch auf Verwandte bis zum dritten Grad übertragbar
Elterngeld
5
59
10
Band 1
103
Anspruchshöhe
Bemessungsgrundlage: aus Erwerbstätigkeit erzieltes monatliches Durchschnittseinkommen der letzten zwölf Monate vor Geburt des Kindes:
10
Bestimmung der Bemessungsgrundlage unter Beachtung einiger Anpassungen für: Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit Einkünfte aus Gewinneinkunftsarten Verlustverrechnung
Elterngeld
6
104
Anpassung der Bemessungsgrundlage - Arbeitnehmer
Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit: monatlicher Bruttolohn ./. Sozialabgaben und Steuerabzugsbeträge ./. 1/12 des Arbeitnehmerpauschbetrags für Werbungskosten (1/12 von 920,00 €) = Bemessungsgrundlage (bereinigtes Einkommen) sonstige Bezüge wie Weihnachts- und Urlaubsgeld fließen nicht in die Berechnung mit ein
Elterngeld 60
7
Elterngeld
10 105
Anpassung der Bemessungsgrundlage - Unternehmer
Einkünfte aus Gewinneinkunftsarten: Bestimmung der Bemessungsgrundlage nach der steuerlichen Gewinnermittlung (§ 4 Abs. 3 EStG) oder Abzug einer Betriebsausgabenpauschale von 20% der Betriebseinnahmen (bei Fehlen einer Gewinnermittlung) oder Bestimmung nach §§ 4 Abs.1, 5 EStG so ermittelter Betrag ./. Vorauszahlungen zur Einkommensteuer ./. Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag ./. Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung = Bemessungsgrundlage (bereinigtes Einkommen)
10
Tipp: Bündelung von Einkünften durch gezielte Rechnungsschreibung im maßgeblichen Zeitraum, um Bemessungsgrundlage relevant zu erhöhen
Elterngeld
8
106
Anpassung der Bemessungsgrundlage 3
Verlustverrechnung: keine Verrechnung von eventuellen Verlusten aus anderen Einkunftsarten ausschlaggebend ist nur die Summe der positiven Einkünfte
Elterngeld
9
61
10
Band 1
107
Verfahren förmlicher Antrag bei Elterngeldstelle innerhalb der ersten drei Monate nach Geburt verbindliche Aussage, welcher Elternteil Betreuung übernehmen wird
Vorlage Einkommensteuerbescheid
10
Auskunft des Berechtigten über das voraussichtliche Einkommen; Angaben müssen glaubhaft gemacht werden (Lohnabrechnung, BWA)
vorläufiger Elterngeldbescheid
Ermittlung der konkreten Zahlen nach Ablauf des Bezugszeitraums
ggf. Anpassung der geleisteten Zahlungen
Elterngeld
10
108
Berechnung - allgemein
für jeden vollen Monat, in dem der Berechtigte aufgrund der Geburt seines Kindes kein Einkommen aus Erwerbtätigkeit erzielte 67% der ermittelten Bemessungsgrundlage für jeden vollen Monat minimal 300,00 € und maximal 1.800,00 € für jeden Monat
je höher das bereinigte Einkommen der letzten 12 Monate vor Geburt, desto höher fällt das Elterngeld aus Elterngeld ist nicht an Einkommensgrenzen gebunden Æ Bezieher höherer Einkommen sind auch berechtigt Überprüfung der jeweiligen Steuerklasse bei zusammenveranlagten Ehegatten Æ während des maßgeblichen Ermittlungszeitraums sollte der zukünftig das Kind betreuende Ehegatte vorübergehend Steuerklasse III wählen
Elterngeld 62
11
Elterngeld
10 109
Berechnung für Geringverdiener bereinigtes Einkommen des Berechtigten < 1.000,00 € monatlich Æ Erhöhung des Elterngeldes auf maximal 100% des Nettoverdiensts für jede 2 €, die bereinigtes Einkommen kleiner als 1.000,00 € ist, wird der Grundbetrag von 67% um 0,1% angehoben maximale Anhebung auf 100%; d.h. monatliches Elterngeld kann maximal bisherigen Nettoverdienst erreichen Beispiel:
10
bereinigtes Einkommen bis zur Geburt: 400,00 € monatlich Berechnung des Elterngeldes: Grundbetrag: 67% von 400,00 € = 268 € Erhöhung des Grundbetrages: Geringverdienergrenze 1.000 € – bereinigtes Einkommen 400 € = 600,00 €; dividiert durch 2 = 300; x 0,1 Prozentpunkte = 30 Prozentpunkte Prozentsatz = Grundbetrag 67% + Erhöhungsbetrag 30% = 97% Anspruch auf Elterngeld in Höhe von 400 € x 97% = 388 €
Elterngeld
12
110
Sonderfälle Mehrlingsgeburten Der Berechtigte erhält für das zweite und jedes weitere Kind einer Mehrlingsgeburt 300,00 € pro Kind pro Monat zusätzlich Beispiel: Mutter A bringt Fünflinge zur Welt. Bis zur Geburt erzielte sie ein bereinigtes Einkommen in Höhe von 2.900 € monatlich. Berechnung des Elterngeldes: Grundbetrag: 67% von 2.900 € = 1.943 €, maximal Höchstbetrag 1.800 € Erhöhung: um jeweils 300 € für das zweite bis fünfte Kind, also insgesamt um 1.200 € Auszahlung Elterngeld: 3.000 €
Elterngeld
13
63
10
Band 1
111
Sonderfälle
Geschwisterbonus
Lebt der Berechtigte in einem Haushalt mit: Æ 2 Kindern < 3 Jahre oder Æ 3 Kindern < 6 Jahre erhöht sich das Elterngeld um 10% des errechneten Elterngeldes (mindestens 75,00 €) Befindet sich unter den Kindern ein behindertes Kind, erhöht sich die Altersgrenze auf einheitlich 14 Jahre Bei Adoptivkind wird Berechnung des Lebensalters ersetzt durch Zeitraum seit Kind in den Haushalt aufgenommen wurde
10
Elterngeld
14
112
Sonderfälle Beispiel 1: 12.12.2004 Geburt erstes Kind, seit 01.01.2006 wieder voll berufstätig, monatliches bereinigtes Einkommen 1.700 €, 02.02.2007 Geburt zweites Kind Berechnung des Elterngeldes: Grundbetrag: 67% von 1.700 € = 1.139 € Geschwisterbonus: Vollendung des dritten Lebensjahres des ersten Kindes im Dezember 2007 => zusätzlich bis 31.12.2007 Anspruch auf Auszahlung des Geschwisterbonus. Höhe: 10% von 1.139 € = 114 € Elterngeld: Februar bis Dezember 2007 jeweils 1.253 € ab Januar 2008 dann 1.139 € Beispiel 2: Sachverhalt wie oben, Unterschied: keine Erwerbstätigkeit nach Geburt des ersten Kindes Berechnung des Elterngeldes: Grundbetrag: Mindestbetrag in Höhe von 300 € Geschwisterbonus: Vollendung des dritten Lebensjahres des ersten Kindes im Dezember 2007 => zusätzlich bis 31.12.2007 Anspruch auf Auszahlung des Geschwisterbonus. Höhe: 10% von 300 €, mindestes 75 € => Elterngeld: Februar bis Dezember 2007 jeweils 375 € ab Januar 2008 dann 300 €
Elterngeld 64
15
Elterngeld
10 113
Erwerbstätigkeit im Anspruchszeitraum
Bei uneingeschränkter Erwerbstätigkeit beider Ehegatten nach der Geburt erlischt der Anspruch auf Elterngeld Ausnahme: der Anspruchsberechtigte übt keine oder keine volle Erwerbstätigkeit aus wöchentliche Arbeitszeit < 30 Stunden im Monatsschnitt Beschäftigung wird zur Berufsbildung ausgeübt Berechtigter erbringt Leistungen als Kindertagespfleger für nicht mehr als 5 Kinder
10
anteilige Kürzung; erzieltes bereinigtes Einkommen wird von dem entsprechenden Einkommen vor der Geburt abgezogen (für Berechnung des Differenzbetrages: früheres bereinigtes Einkommen maximal in Höhe von 2.700 €)
Elterngeld
16
114
Beispiel 1: Bereinigtes Einkommen vor der Geburt 2.400 €. Nach Arbeitspause Teilzeittätigkeit (maximal 30 Wochenstunden): bereinigtes Einkommen 1.500 € Berechnung des Elterngeldes: Während Arbeitspause: 67 % von 2.400 = 1.608 € Während Teilzeitbeschäftigung: bereinigtes Einkommen vor der Geburt abzüglich bereinigtes Einkommen während Teilzeitbeschäftigung
2.400 € 1.500 € = 900 €
=> Elterngeld: 67 % von 900 EUR = 603 € Beispiel 2: Sachverhalt wie oben. Unterschied: vor Geburt des Kindes bereinigtes Einkommen 3.200 EUR Berechnung des Elterngeldes: Während Arbeitspause: 67% von 3.200 = 2.144 €, maximal 1.800 € Während Teilzeitbeschäftigung: 2.700 € - 1.500 EUR = 1.200 € => Elterngeld: 67% von 1.200 € = 804 €
Elterngeld
17
65
10
Band 1
115
Anspruchskürzung Ausübung einer Teilzeitbeschäftigung: bereinigtes Einkommen vor der Geburt ./. bereinigtes Einkommen nach der Geburt = neue Bemessungsgrundlage für Zeitraum mit ausgeübter Teilzeitbeschäftigung bereinigtes Einkommen vor der Geburt wird auf maximal 2.700,00 € begrenzt
10
Auswirkungen von Sozialleistungen: Bei Bezug von Arbeitslosengeld bleiben 300,00 € je Kind unberücksichtigt Bei Bezug von Arbeitslosengeld II wird das Elterngeld in Höhe von 300,00 € nicht auf die Sozialleistung angerechnet Kindergeld wird in voller Höhe neben dem Elterngeld ausgezahlt Mutterschaftsgeld und entsprechender Arbeitgeberzuschuss werden in voller Höhe auf Elterngeld angerechnet
Elterngeld
18
116
Besteuerung und Sozialversicherung Besteuerung: Elterngeld ist steuerfrei Elterngeld unterliegt dem Progressionsvorbehalt Sozialversicherung: bleibt durch Elterngeld unberührt
Hinweis: bei privater Krankenversicherung entsteht durch Geburt keine beitragsfreie Zeit Æ Fortzahlung der Versicherungsbeiträge während der Nichtbeschäftigung Æ Zahlung des Gesamtbeitrags inkl. Arbeitgeberbeitrag
Elterngeld 66
19
Elterngeld
10 117
Bezugszeitraum Grundsatz: Prinzipiell 12 Monate bei Vorhandensein beider Elternteile, die Betreuung jedoch durch nur einen Elternteil erfolgt Streckung des Elterngeldes auf 24 Monate, wenn immer nur der gleiche Betrag zur Auszahlung kommt Ergänzung durch Partnerzeiten: der eigentlich nicht betreuende Elternteil verzichtet für mindestens 2 Monate zumindest teilweise auf sein Einkommen und nimmt Erziehungsurlaub zur Betreuung des Kindes ÆVerlängerung des Auszahlungszeitraums von 12 Monaten auf 14 Monate
10
Alleinerziehende: Bezugszeitraum von 14 Monaten, sofern es durch Geburt des Kindes zu Einkommenseinbußen kommt
Elterngeld
20
118
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
1
67
Elterngeld
10 117
Bezugszeitraum Grundsatz: Prinzipiell 12 Monate bei Vorhandensein beider Elternteile, die Betreuung jedoch durch nur einen Elternteil erfolgt Streckung des Elterngeldes auf 24 Monate, wenn immer nur der gleiche Betrag zur Auszahlung kommt Ergänzung durch Partnerzeiten: der eigentlich nicht betreuende Elternteil verzichtet für mindestens 2 Monate zumindest teilweise auf sein Einkommen und nimmt Erziehungsurlaub zur Betreuung des Kindes ÆVerlängerung des Auszahlungszeitraums von 12 Monaten auf 14 Monate
10
Alleinerziehende: Bezugszeitraum von 14 Monaten, sofern es durch Geburt des Kindes zu Einkommenseinbußen kommt
Elterngeld
20
118
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
1
67
11
Band 1
119
Überblick Bestand bis zur Auseinandersetzung
Erblasser †
Erbe 1 Erbengemeinschaft
Erbe 2
Nachlass
11
gemeinschaftliches Vermögen
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
2
120
Ziel der Erbengemeinschaft
Auseinandersetzung des Nachlasses
es gelten grundsätzlich die Regeln der GbR und zum Teil auch der Bruchteilsgemeinschaft
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung 68
3
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
11 121
Verfügungen / Vollstreckung Zivilrecht
Verfügung über ganzen Erbteil eines Erben möglich Æ Vorkaufsrecht der anderen Erben
Vollstreckung in Erbteil möglich
11
Haftung: bis zur Teilung beschränkbar auf Nachlass nach Teilung beschränkbar auf Erbteil
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
4
122
Gesellschaftsrecht bei der Besteuerung
Steuerrecht
Überschusseinkünfte
Gewinneinkünfte
Bruchteilsgemeinschaft
Mitunternehmerschaft
Verteilung nach Erbquote; gesonderte und einheitliche Feststellung
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
5
69
11
Band 1
123
Minderjährige Miterben
Grundfall: Vertretung durch die Eltern
falls Eltern / Elternteil Miterben: Bestellung eines Ergänzungspflegers durch das Nachlassgericht
11
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
6
124
Verwaltung des Nachlasses
Prinzip:
Pflicht aller Miterben zur ordnungsgemäßen Verwaltung (Bewahrung) des Nachlasses
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung 70
7
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
11 125
Entscheidungen der Gemeinschaft
Grundsatz: für Entscheidungen ist Stimmenmehrheit notwendig (nach Erbquote)
Ausnahme 1: Notgeschäftsführung Eilbedürftigkeit notwendige Erhaltungsmaßnahmen andere Erben nicht erreichbar Æ jeder einzelne Erbe ist berechtigt
Ausnahme 2: außerordentliche Maßnahmen z.B. Veräußerung des gesamten Nachlasses Æ Einstimmigkeitserfordernis
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
11
8
126
Auseinandersetzung 1
Grundsatz: jeder Erbe hat Recht auf Auseinandersetzung
die Erben können einstimmig beschließen, dass Verwaltung bis auf Weiteres fortdauert
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
9
71
11
Band 1
127
Auseinandersetzung 2
Ablauf:
Ausgleich von Nachlassverbindlichkeiten Verteilung des Überschusses gemäß Erbquote bei Gegenständen im Nachlass: Liquidation, wenn Erben keine anderweitige Vereinbarung treffen (Teilungsauseinandersetzung)
11
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
10
128
Geringfügige Beschäftigung
Geringfügige Beschäftigung 72
1
11
Band 1
127
Auseinandersetzung 2
Ablauf:
Ausgleich von Nachlassverbindlichkeiten Verteilung des Überschusses gemäß Erbquote bei Gegenständen im Nachlass: Liquidation, wenn Erben keine anderweitige Vereinbarung treffen (Teilungsauseinandersetzung)
11
Erbengemeinschaft und Nachlassverwaltung
10
128
Geringfügige Beschäftigung
Geringfügige Beschäftigung 72
1
Geringfügige Beschäftigung
12 129
Geringfügige Beschäftigung
Formen der geringfügigen Beschäftigung
kurzfristige geringfügige Beschäftigung (o)
dauerhaft geringfügige Beschäftigung (o)
12
geringfügige Beschäftigung in Privathaushalten (o)
Geringfügige Beschäftigung
2
130
Allgemeines
Grundsätze
monatliches Arbeitsentgelt überschreitet 400,00 € nicht
Höhe des Stundenlohns ist nicht relevant
pauschale Abgabe des Arbeitgebers für RV, KV, Pauschsteuer inkl. Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag geht an Bundesknappschaft
Geringfügige Beschäftigung
3
73
12
Band 1
131
Definitionen kurzfristig geringfügig
12
Beschäftigung von längstens 2 Monaten am Stück bzw. insgesamt 50 Tagen im Jahr
Kurzfristigkeit muss vertraglich festgelegt oder durch Tätigkeit bedingt sein (Saisonarbeit)
keine kurzfristige Tätigkeit bei Arbeitslosigkeit
Geringfügige Beschäftigung
4
132
Definitionen
dauerhaft geringfügig
es liegt keine Kurzfristigkeit vor bzw. ist nicht vorhersehbar
Einmalzahlungen bzw. Sonderzahlungen gehören zum regelmäßigen Arbeitsverdienst
aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse darf die monatliche Entgeltgrenze von 400 € gelegentlich überschritten werden
Geringfügige Beschäftigung 74
5
Geringfügige Beschäftigung
12 133
Definitionen
geringfügig im Privathaushalt
Beschäftigung wird durch einen privaten Haushalt begründet
Tätigkeit wird gewöhnlich von Mitgliedern des Haushalts erledigt
nicht zulässig für Haushaltsgemeinschaften
Arbeitgeber kann nur eine natürliche Person sein
12
Geringfügige Beschäftigung
6
134
Pauschalabgaben im Vergleich
Sozialvers. Beitrag AG RV KV
dauerhaft geringfügig
kurzfristig geringfügig
geringfügig in Privathaushalt
15 v.H.
Sozialvers. frei
5 v.H.
13 v.H.
Sozialvers. frei
5 v.H.
2 v.H. *
nicht möglich
20 v.H. *
25 v.H.**
Lohnsteuer AG zahlt Sozialvers. pauschal AG zahlt Sozialvers. nicht pauschal
2 v.H. * 20 v.H. *
* oder Vorlage der Lohnsteuerkarte ** arbeitstägiger Arbeitslohn nicht höher als 62 € und Stundenlohn darf 12 € nicht überschreiten und keine zusammenhängende Tätigkeit von mehr 18 Arbeitstagen
Geringfügige Beschäftigung
7
75
12
Band 1
135
Ausnahme Gleitzone (Festanstellung)
Gleitzone
12
monatliches Arbeitsentgelt zwischen 400,00 € und maximal 800,00 €
Arbeitgeber zahlt vollen Anteil am Sozialversicherungsbeitrag
Arbeitnehmeranteil am Sozialversicherungsbeitrag steigt progressiv mit dem Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone Lohnsteuer wird nach Lohnsteuerkarte berechnet
Geringfügige Beschäftigung
8
136
Studenten – Entgelt bis 400 €
geringfügig entlohnte Beschäftigung
KV und PV
AV
RV
Pauschalbetrag (13% ab 1.7.2006) des AG zur KV, PV versicherungsfrei
versicherungsfrei
Pauschalbetrag (15% ab 1.7.2006) des AG
Geringfügige Beschäftigung 76
9
Geringfügige Beschäftigung
12 137
Studenten – Entgelt über 400 € während des Semesters, wöchentl. Arbeitszeit max. 20 Stunden oder vorwiegend am Wochenende, abends und nachts KV und PV
AV
RV
regulärer Beitragssatz auf ganzes Entgelt *1
versicherungsfrei
während des Semesters, wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden KV und PV regulärer Beitragssatz auf ganzes Entgelt *1 zzgl. Sonderbeitrag für Kinderlose (trägt Student alleine)
AV
RV
12
regulärer Beitragssatz auf ganzes Entgelt *1 (50% AG, 50% AN)
*1 bei einem Verdienst zwischen 400 € und 800 € Beitragsberechnung nach der Gleitzone
Geringfügige Beschäftigung
10
138
Studenten – Entgelt über 400 €
Entgelt über 400 € während der Semesterferien, keine Beschränkung der Arbeitszeit KV und PV versicherungsfrei
AV
RV regulärer Beitragssatz auf ganzes Entgelt *1
*1 bei einem Verdienst zwischen 400 € und 800 € Beitragsberechnung nach der Gleitzone
Geringfügige Beschäftigung
11
77
12
Band 1
139
Studenten – Kurzfristige Beschäftigung maximal 2 Monate bzw. 50 Arbeitstage pro Kalenderjahr wöchentl. Arbeitszeit und Entgelt spielen keine Rolle KV und PV
AV
RV
versicherungsfrei
Überschreitung der Befristung von 2 Monaten bzw. 50 Arbeitstagen während des Semesters, wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden, Entgelt spielt keine Rolle
12 KV und PV
AV
RV
Versicherungspflicht ab dem Zeitpunkt der Überschreitung *2 *2 regulärer Beitragssatz bzw. Gleitzone wenn Überschreitung der Grenze
Geringfügige Beschäftigung
12
140
Studenten – Kurzfristige Beschäftigung
Überschreitung der Befristung von 2 Monaten bzw. 50 Arbeitstagen in den Semsterferien, wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden, Entgelt spielt keine Rolle KV und PV versicherungsfrei
AV
RV Versicherungspflicht ab Überschreitung *2
*2 regulärer Beitragssatz bzw. Gleitzone wenn Überschreitung der Grenze
Geringfügige Beschäftigung 78
13
Geringfügige Beschäftigung
12 141
Studenten – mehrere befristete Beschäftigungen
innerhalb eines Jahres < 26 Wochen oder 182 Tage mit wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden KV und PV
AV
versicherungsfrei
RV Versicherungspflicht ab Überschreitung der 2 Monatsgrenze *2
innerhalb eines Jahres > 26 Wochen oder 182 Tage mit wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden KV und PV
AV
Versicherungspflicht ab Arbeitsverhältnis, in dem 26-Wochengrenze überschritten wurde, dann regulärer Beitragssatz bzw. Gleitzone
RV
12
Versicherungspflicht ab Überschreitung *2
*2 regulärer Beitragssatz bzw. Gleitzone wenn Überschreitung der Grenze
Geringfügige Beschäftigung
14
142
Gewerblicher Grundstückshandel
Gewerblicher Grundstückshandel
1
79
Geringfügige Beschäftigung
12 141
Studenten – mehrere befristete Beschäftigungen
innerhalb eines Jahres < 26 Wochen oder 182 Tage mit wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden KV und PV
AV
versicherungsfrei
RV Versicherungspflicht ab Überschreitung der 2 Monatsgrenze *2
innerhalb eines Jahres > 26 Wochen oder 182 Tage mit wöchentl. Arbeitszeit > 20 Stunden KV und PV
AV
Versicherungspflicht ab Arbeitsverhältnis, in dem 26-Wochengrenze überschritten wurde, dann regulärer Beitragssatz bzw. Gleitzone
RV
12
Versicherungspflicht ab Überschreitung *2
*2 regulärer Beitragssatz bzw. Gleitzone wenn Überschreitung der Grenze
Geringfügige Beschäftigung
14
142
Gewerblicher Grundstückshandel
Gewerblicher Grundstückshandel
1
79
13
Band 1
143
Grundstücksveräußerung
Veräußerung von Grundstücken aus Betriebsvermögen
Veräußerungsgewinn stets steuerpflichtig
Veräußerung von Grundstücken aus Privatvermögen
Grundsatz private Vermögensverwaltung Veräußerungsgewinn nur steuerpflichtig i. R. d. Fristen des § 23 EStG Achtung „Überschreiten“ der Grenze der privaten Vermögensverwaltung ĺ gewerblicher Grundstückshandel
13
Gewerblicher Grundstückshandel
2
144
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? Grundsatz ĺ Erfüllung sämtlicher Kriterien eines Gewerbebetriebes
keine gesetzlichen Tatbestandsmerkmale speziell für Grundstückshandel Schaffung von Abgrenzungsmerkmalen durch die Rechtsprechung ĺ entfalten nur Indizwirkung
Gewerblicher Grundstückshandel 80
3
Gewerblicher Grundstückshandel
13 145
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? Indiz „Drei-Objekt-Grenze“
Verkauf mehr als 3 Objekte und zwischen Erwerb bzw. Herstellung und Verkauf liegen weniger als 5 Jahre Folge: Unterstellung bedingter Veräußerungsabsicht bei Erwerb o Überschreiten Grenze privater Vermögensverwaltung o gewerblicher Grundstückshandel
13
Indizwirkung in der Praxis schwer widerlegbar
Gewerblicher Grundstückshandel
4
146
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? Objekte i.S.d. Drei-Objekt-Grenze
jedes Immobilienobjekt, das selbstständig veräußert werden kann:
Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte, Reihenhaus Mehrfamilienhaus Eigentumswohnung Erbbaurechte unbebaute Grundstücke Miteigentumsanteile an Immobilien (eigenständige Zählobjekte) Beteiligungen an Grundstücksgesellschaften (siehe Folien unten) (Zählobjekte sind die Grundstücke der Gesellschaft, nicht der Beteiligungsanteil)
Ausnahmen: ƒ ƒ
Nutzung zu eigenen Wohnzwecken länger als 5 Jahre geerbte Objekte
Gewerblicher Grundstückshandel
5
81
13
Band 1
147
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? 5-Jahresgrenze
keine starre Grenze – auch geringfügige Überschreitungen können gewerblichen Grundstückshandel begründen aber: absolute Obergrenze 10 Jahre zwischen Anschaffung / Herstellung und Veräußerung
Fristbeginn: Erwerb ĺ Datum Erwerbsvertrag Herstellung ĺ Fertigstellung Sanierung ĺ Abschluss Maßnahmen
13
Gewerblicher Grundstückshandel
6
148
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? Veräußerung
entgeltliche Übertragung Einbringung Gesellschaft gegen Gesellschaftsrechte oder andere Geld- bzw. Sachleistungen nicht: unentgeltliche Übertragung, z.B. Schenkung verdeckte Sacheinlage Realteilung (wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen)
Gewerblicher Grundstückshandel 82
7
Gewerblicher Grundstückshandel
13 149
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? Weitere Indizien Begründung eines Gewerblichen Grundstückshandels im Einzelfall auch bei Verkauf von weniger als 4 Objekten oder Überschreitung der 5-Jahresgrenze! Veräußerung direkt nach oder sogar vor Fertigstellung Beauftragung Makler während Bauphase Auftreten wie ein Händler am Markt Bebauung auf Rechnung und nach Wünschen des Erwerbers
kurzfristige Finanzierung Baubranchenkundiger Steuerpflichtiger Errichtung gewerblicher Großobjekte (Supermarkt)
13
mögliche Folge: Unterstellung unbedingter Veräußerungsabsicht = gewerblicher Grundstückshandel
Gewerblicher Grundstückshandel
8
150
Wann liegt gewerblicher Grundstückshandel vor? Widerlegung(-sansätze) der Indizien
langfristige feste Vermietung (10 Jahre) Nutzung zu eigenen Wohnzwecken mehr als 5 Jahre Nutzung zu eigenen Wohnzwecken weniger als 5 Jahre und Veräußerung aus offensichtlichen Sachzwängen, z.B. Scheidung, Umzug, Familienzuwachs langfristige Finanzierung reicht in der Regel nicht Versteigerung im Insolvenzverfahren, kein freiwilliger Verkauf
bloße Finanzierungsschwierigkeiten widerlegen nicht die Unterstellung einer bedingten Veräußerungsabsicht und schützen somit nicht vor dem gewerblichen Grundstückshandel Hinweis: Grenze unfreiwilliger Verkauf aufgrund drohender Zwangsversteigerung (umstritten)
Gewerblicher Grundstückshandel
9
83
13
Band 1
151
Rechtsfolgen des gewerblichen Grundstückshandels Rechtsfolge: Umfang
Beginn
grds. nur Objekte, die Kriterien des Grundstückshandels erfüllen
ESt: Erwerb/ Bauantragstellung des ersten Objekts
daneben bleibt Vermögensverwaltung mit verbleibenden Objekten möglich
GewSt: Verkauf des ersten Objekts
13
„Gewerbebetrieb“ Gewinnermittlung Grundsatz Betriebsvermögensvergleich (Auffassung FA) Objekte sind Umlaufvermögen keine AfA
Hinweis Einlage zum Teilwert (Ausnahme: § 6 Abs. 1 Nr. 5 S. 1 2. HS max. AK/ HK)
Gewerblicher Grundstückshandel
Veräußerungsgewinne sind steuerpflichtig Einkommensteuer und Gewerbesteuer kein § 16, § 34 EStG für Grundstücke im Umlaufvermögen
10
152
Gesellschaften und Grundstückshandel
Gewerblicher Grundstückshandel 84
11
Gewerblicher Grundstückshandel
13 153
GmbH und Grundstückshandel GmbH Fall 1:
Fall 2:
Fall 3:
Veräußerungen der GmbH werden dem Gesellschafter – außer in den Fällen des § 42 AO nicht zugerechnet. (Abschirmwirkung der GmbH)
Die verdeckte Einlage eines Grundstücks in die GmbH ist aber u. U. als Veräußerung eines Objektes dem Gesellschafter zuzurechnen, wenn die GmbH auf dem Grundstück lastende Verbindlichkeiten übernimmt.
Die offene Einlage (gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten) eines Grundstücks in die GmbH stellt eine Veräußerung des Gesellschafters dar.
Gewerblicher Grundstückshandel
13
12
154
Personengesellschaften und Grundstückshandel Personengesellschaften Fall 1: Sofern die PersG selbst bereits originär gewerblich tätig ist, die Gesellschaft zu einem anderen Zweck als dem Grundstückshandel gegründet wurde, diesen Zweck verfolgt und im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs aus betrieblichen Gründen Grundstücke veräußert, werden die Veräußerungen dem Gesellschafter nicht zugerechnet.
Fall 2: Sofern die PersG lediglich gewerblich geprägt ist oder selbst einen gewerblichen Grundstückshandel betreibt oder auch lediglich vermögensverwaltend tätig ist, werden die Veräußerungen der PersG dem Gesellschafter wie eigene Veräußerungen zugerechnet, sofern dieser an der Gesellschaft zu mindestens 10% beteiligt ist oder der Verkehrswert des Anteils an der Gesellschaft mehr als 255.000 € beträgt. (Bruchteilsbetrachtung; keine Abschirmwirkung) Grundstücksveräußerungen eines Gesellschafters aus dem SBV bzw. PV „infizieren“ hingegen die Gesellschaft nicht. aber: Entstehung einer sog. Zebragesellschaft.
Gewerblicher Grundstückshandel
13
85
13
Band 1
155
Personengesellschaften und Grundstückshandel Personengesellschaften
13
Fall 3:
Fall 4:
Fall 5:
Die verdeckte Einlage (ohne Gegenleistung; Buchung gegen gesamthänderisch gebundenes Rücklagenkonto) eines Grundstücks in die PersG ist grundsätzlich nicht als Veräußerung eines Objektes dem Gesellschafter zuzurechnen. In der Regel aber (teilentgeltliche) Veräußerung, wenn die PersG auf dem Grundstück lastende Verbindlichkeiten übernimmt.
Die offene Einlage (gegen Buchung auf Kapitalkonto I) eines Grundstücks in die Personengesellschaft oder die Einlage gegen Buchung auf einem Darlehenskonto der PersG stellt eine Veräußerung eines Objekts des Gesellschafters dar. (siehe hierzu auch die Folie „Familienpool“)
Veräußert der Gesellschafter einen im PV gehaltenen Anteil an der PersG, so tätigt er so viele Grundstücksveräußerungen, wie sich Grundstücke in der PersG befinden. Dies gilt unabhängig von der Beteiligungsquote und vom Wert eines Anteils.
Gewerblicher Grundstückshandel
Gilt auch bei gewerblich geprägten Personengesellschaften! (siehe Foliennotizen)
14
156
Haftung des Betriebsübernehmers
Haftung des Betriebsübernehmers 86
1
13
Band 1
155
Personengesellschaften und Grundstückshandel Personengesellschaften
13
Fall 3:
Fall 4:
Fall 5:
Die verdeckte Einlage (ohne Gegenleistung; Buchung gegen gesamthänderisch gebundenes Rücklagenkonto) eines Grundstücks in die PersG ist grundsätzlich nicht als Veräußerung eines Objektes dem Gesellschafter zuzurechnen. In der Regel aber (teilentgeltliche) Veräußerung, wenn die PersG auf dem Grundstück lastende Verbindlichkeiten übernimmt.
Die offene Einlage (gegen Buchung auf Kapitalkonto I) eines Grundstücks in die Personengesellschaft oder die Einlage gegen Buchung auf einem Darlehenskonto der PersG stellt eine Veräußerung eines Objekts des Gesellschafters dar. (siehe hierzu auch die Folie „Familienpool“)
Veräußert der Gesellschafter einen im PV gehaltenen Anteil an der PersG, so tätigt er so viele Grundstücksveräußerungen, wie sich Grundstücke in der PersG befinden. Dies gilt unabhängig von der Beteiligungsquote und vom Wert eines Anteils.
Gewerblicher Grundstückshandel
Gilt auch bei gewerblich geprägten Personengesellschaften! (siehe Foliennotizen)
14
156
Haftung des Betriebsübernehmers
Haftung des Betriebsübernehmers 86
1
Haftung des Betriebsübernehmers
14 157
Haftungstatbestände Haftungstatbestände § 75 AO
§ 25 HGB
Haftung des Unternehmenserwerbers für Steuern
Haftung bei Firmenfortführung
§ 613 a BGB
bei Betriebsübergang: Eintritt als Arbeitgeber in bestehende Arbeitsverhältnisse o Haftung auch für Altverbindlichkeiten
weitere Haftungstatbestände:
14
§ 70 AO: Haftung der Organgesellschaft (beim Anteilskauf beachten) § 71 AO: Haftung wegen Steuerhinterziehung
Haftung des Betriebsübernehmers
2
158
Steuerliche Haftung, § 75 AO Voraussetzungen Unternehmen oder gesondert geführter Betrieb: organisatorisch getrennter Teil des Unternehmens reicht aus
Übereignung an anderen Unternehmer: Verschaffung wirtschaftlichen Eigentums reicht nicht: bloße Besitzüberlassung
im Ganzen: zumindest die wesentlichen Betriebsgrundlagen müssen übergehen
Rechtsfolgen Haftung für Betriebssteuern und Steuerabzugsbeträge
die im Jahr der Übereignung und im vorangegangenen Jahr entstanden und binnen Jahresfrist nach Anmeldung des Unternehmensübergangs geltend gemacht werden
Tipp: Haftungsreduzierung auf 1 Jahr möglich durch Vereinbarung und Vollzug des wirtschaftlichen Übergangs auf den Beginn eines Jahres
Haftung des Betriebsübernehmers
3
87
14
Band 1
159
Haftung bei Firmenfortführung, § 25 HGB Voraussetzungen Vollkaufmännisches Handelsgeschäft des Veräußerers
Veräußerer führt tatsächlich eine Firma, §§ 17 ff HGB
Firmenerwerb: Wechsel der Rechtsträgerschaft; Unternehmens- und Firmenkontinuität (Pacht oder Nießbrauch reichen)
Rechtsfolgen Schuldbeitritt mit unbeschränkter persönlicher Haftung betrifft alle im Betrieb begründeten Verbindlichkeiten
keine rückwirkende Zeitbegrenzung keine Begrenzung auf Betriebssteuern; alle betriebsbedingten Steuerforderungen
Haftungsausschluss möglich (§ 25 Abs. 2 HGB)
14
Vereinbarung mit Veräußerer und Eintragung ins Handelsregister
Haftung des Betriebsübernehmers
4
160
Arbeitgeberhaftung Voraussetzungen „Betriebsübergang“ nach § 613 a BGB
Rechtsfolgen gemeinsame Haftung mit dem „Vorgänger“ für Altverbindlichkeiten: u.a. für ausstehende Löhne, Urlaubsansprüche, Sozialabgaben, Ansprüche aus betrieblicher Altersvorsorge Haftung des Betriebsübernehmers 88
Eintritt in bestehende Arbeitsverhältnisse
5
15 161
Kfz im Steuerrecht
15 Kfz im Steuerrecht
1
162
Übersicht Übersicht: 1. Privatpersonen, Einzelunternehmer, Personengesellschaften
Ertragsteuer Abgrenzung Betriebsvermögen/Privatvermögen Kfz im Betriebsvermögen Kfz im Privatvermögen Überlassung an Arbeitnehmer Fahrtenbuchmethode / Listenpreismethode Firmen-PKW vs. Privat-Pkw Umsatzsteuer
2. GmbH
Ertragsteuer Umsatzsteuer
Kfz im Steuerrecht
2
89
15
Band 1
163
Privatpersonen, Einzelunternehmer, Personengesellschaften: Ertragsteuer 15 Kfz im Steuerrecht
3
164
Abgrenzung Betriebsvermögen / Privatvermögen Betriebliche Nutzung
>
50%
10% 50%
gewillkürtes Betriebsvermögen, d.h. Wahlrecht: Betriebsvermögen oder Privatvermögen
14 Jahre
Voraussetzungen für Abzug als Betriebsausgaben, Werbungskosten oder Sonderausgaben nicht erfüllt (Alleinverdiener-Familien mit Kindern < 3 Jahre oder 6 Jahre)
Kinderbetreuungskosten
16 12
202
Kleinunternehmer
Kleinunternehmer
1
109
Kinderbetreuungskosten
16 201
Sonderfälle Haushaltsnahe Beschäftigung
Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse / haushaltsnahe Dienstleistungen: Kinderbetreuung im Haushalt der Eltern durch Tagesmutter, Kinderfrau oder Au-pair keine Steuerermäßigung, wenn Berücksichtigung als erwerbsbedingte Kinderbetreuungskosten oder als Sonderausgaben möglich steuerliche Relevanz (Steuerermäßigung), wenn:
Kinder > 14 Jahre
Voraussetzungen für Abzug als Betriebsausgaben, Werbungskosten oder Sonderausgaben nicht erfüllt (Alleinverdiener-Familien mit Kindern < 3 Jahre oder 6 Jahre)
Kinderbetreuungskosten
16 12
202
Kleinunternehmer
Kleinunternehmer
1
109
17
Band 1
203
Voraussetzungen
unter folgenden Voraussetzungen wird keine Umsatzsteuer erhoben:
Gesamtumsatz im Vorjahr max. 17.500 € und im laufenden Jahr (Schätzung) max. 50.000 € bei Existenzgründern: Hochrechnung des Umsatzes des laufenden Jahres; darf 17.500 € nicht übersteigen
Umsatz =
vereinnahmte Entgelte inkl. Umsatzsteuer - abzüglich Umsätze für WG des Anlagevermögens - abzüglich steuerfreier Umsätze nach § 4 Nr. 8i, Nr. 9b und Nr. 11-28 UStG
Kleinunternehmer
17
2
204
Rechtsfolge keine Rechnung mit gesondertem Steuerausweis, aber: Hinweis auf die (faktische) Steuerbefreiung in der Rechnung
kein Vorsteuerabzug
Steuer bei innergemeinschaftlichem Erwerb und innergemeinschaftlichem Dreiecksgeschäft ist abzuführen
keine Abgabe von Voranmeldungen, aber: Abgabe einer Umsatzsteuererklärung notwendig
keine Umsatzsteuer Identifikationsnummer
Kleinunternehmer 110
3
Kleinunternehmer
17 205
Optionsmöglichkeit
Unternehmer kann zur Umsatzsteuer optieren formlos bis zur Unanfechtbarkeit der Steuerfestsetzung möglich (Abgabe entsprechender Steuererklärung oder Umsatzsteuerausweis reicht aus) Bindungswirkung für 5 Jahre ab Beginn des Kalenderjahres der Option nach Ablauf der 5 Jahresfrist Widerrufsmöglichkeit
Vorteile: Geltendmachung von Vorsteuerüberhängen kein Rückschluss auf Unternehmensgröße möglich
Kleinunternehmer
17
4
206
Sonderfall: Erbanfall eines Betriebs Unternehmereigenschaft muss in der Person des Erben vorliegen
eigene unternehmerische Betätigung des Erben ist notwendig hatte der Erbe bereits einen Betrieb, ist zu beachten, dass es umsatzsteuerlich nur ein Unternehmen gibt: Umsätze für die Grenzberechnung werden für alle Betriebe zusammengefasst im Kalenderjahr des Erbanfalls Fortführung des geerbten Unternehmens wie bisher möglich
Vorteil: Geltendmachung von Vorsteuerüberhängen
Kleinunternehmer
5
111
18
Band 1
207
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
1
18 208
Besteuerungsebenen Besteuerungsebenen
Besteuerung der GmbH
Besteuerung des Gesellschafters (natürliche Person)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht) 112
Besteuerung des Gesellschafters (Kapitalgesellschaft)
2
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
18 209
Besteuerung der GmbH besonderer Besteuerungszeitraum (Voraussetzungen) Gesamter Zeitraum der Abwicklung bildet besonderen Besteuerungszeitraum (KSt, GewSt) (§ 11 KStG) Voraussetzungen: Auflösung (nicht notwendigerweise durch Gesellschafterbeschluss) und tatsächliche Abwicklung der GmbH nicht anwendbar, wenn GmbH nach Auflösung durch Gesellschafterbeschluss tatsächlich fortgesetzt wird (sog. Scheinliquidation) oder ohne Auflösung der Gesellschaft abgewickelt wird (Stille Liquidation) Insolvenz der GmbH: § 11 KStG gilt sinngemäß (vgl. § 11 Abs. 7 KStG)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
3
210
Besteuerung der GmbH Liquidationsbesteuerung nach dem KStG Besteuerungszeitraum: nicht Kalenderjahr, sondern Abwicklungszeitraum von max. 3 Jahren; Besteuerung am Ende des Zeitraums (eine KSt-Erkl.) Verlängerung des Zeitraums durch FA im Einzelfall möglich bei Auflösung während laufendem Wirtschaftsjahr: Wahlrecht, ob Rumpfwirtschaftsjahr gebildet wird oder Liquidationsbesteuerungszeitraum bereits mit Beginn des Wirtschaftsjahres beginnt (vgl. R 51 Abs. 2 S. 3 KStR 2005)
Ende Liquidationsbesteuerungszeitraum: Grundsatz: mit rechtsgültigem Abschluss der Liquidation nach Ablauf des Sperrjahres Ausnahme: Sperrjahr ist zivilrechtlich entbehrlich Besteuerung der aufgedeckten stillen Reserven Gegenüberstellung Abwicklungs-Anfangsvermögen und AbwicklungsEndvermögen = Differenz ist Liquidationseinkommen
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
4
113
18
18
Band 1
211
Besteuerung der GmbH Liquidationsbesteuerung nach dem GewStG
Gewerbesteuerlicher Liquidationsbesteuerungszeitraum entspricht dem körperschaftsteuerlichen (vgl. § 7 GewStG i. V. m. § 11 KStG) Gewerbeertrag des Liquidationsbesteuerungszeitraums ist zeitanteilig auf die einzelnen Jahre des Besteuerungszeitraums zu verteilen (mehrere Gewerbesteuererklärungen) Liquidationsbesteuerung nach dem UStG GmbH verliert durch Auflösung nicht die umsatzsteuerliche Unternehmereigenschaft => solange die GmbH, steuerpflichtige Umsätze tätigt, sind Voranmeldungen und Umsatzsteuerjahreserklärungen abzugeben
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
5
18 212
Besteuerung des Gesellschafters (natürliche Person) Besteuerung des Gesellschafters nach § 17 EStG (Anteil im PV) Geschäftsanteil im Privatvermögen innerhalb der letzten fünf Jahre zu irgendeinem Zeitpunkt mit mindestens 1% unmittelbar oder mittelbar am Stammkapital der GmbH beteiligt Veräußerungspreis = Summe aus zurückgezahltem Stammkapital und zurückgezahlten Beträgen aus dem steuerlichen Einlagekonto (§ 27 KStG) Veräußerungskosten = Kosten der Liquidation, die der Gesellschafter wirtschaftlich tragen musste Auflösungsgewinn = ½ Veräußerungspreis (§ 3 Nr.40 lit. c S. 2 EStG) . / . ½ Veräußerungskosten + ½ Anschaffungskosten (§ 3c II EStG) Besteuerung im Realisationszeitpunkt des Auflösungsgewinns / -verlustes (siehe auch Folie „private Veräußerungsgeschäfte“)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht) 114
6
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
18 213
Besteuerung des Gesellschafters (natürliche Person) Realisationszeitpunkt des Auflösungsgewinnes / -verlustes nach § 17 EStG
bei Auflösungsgewinn = Zeitpunkt, in dem gesellschaftsrechtlicher Anspruch auf Abwicklungsguthaben entsteht (Beendigung der Abwicklung) bei Auflösungsverlust = Zeitpunkt, in dem feststeht, dass kein Vermögen an die Gesellschafter verteilt wird und dass keine weiteren (wesentlichen) Anschaffungskosten oder Auflösungskosten (Gesellschafterebene) anfallen Sonderfälle:
Verlustrealisation mit Löschung der GmbH wegen Vermögenslosigkeit Verlustrealisation mit Auflösungsbeschluss bei vermögensloser GmbH Verlustrealisation mit Rechtskraft des Zurückweisungsbeschlusses des Insolvenzantrages mangels Masse Verlustrealisation mit Abschluss des Insolvenzverfahrens (Ausnahme: Verlust steht zuvor sicher fest)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
7
214
Besteuerung des Gesellschafters (natürliche Person) Besteuerung des Gesellschafters nach § 20 EStG (Anteil im PV) während der Abwicklung ausgeschüttete Gewinne aus Wirtschaftsjahren vor Auflösung der GmbH: Einkünfte aus Kapitalvermögen am Ende der Liquidation ausgekehrte Beträge aus allen Rücklagen des steuerlichen (insbesondere thesaurierte Gewinne) mit Ausnahme Einlagekontos (§ 27 KStG): Einkünfte aus Kapitalvermögen (§ 20 Abs. 1 Nr. 2 EStG) Anwendung des Halbeinkünfteverfahrens (§ 3 Nr. 40 lit. d, e EStG; § 3c II EStG) Besteuerungszeitpunkt: Zuflussprinzip
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
8
115
18
18
Band 1
215
Besteuerung des Gesellschafters (natürliche Person) Besteuerung des Gesellschafters nach § 15 EStG (Anteil im BV)
Auskehr des Liquidationserlöses: Betriebseinnahmen im Rahmen der Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15 EStG) Unterscheidung zwischen Rückzahlung von Stammkapital / Beträgen aus dem steuerlichen Einlagekonto (§ 27 KStG) und der Auskehr von Vermögen aus sonstigen Rücklagen (thesaurierte Gewinne) spielt keine Rolle Anwendung des Halbeinkünfteverfahrens (§ 3 Nr. 40 lit. a EStG; § 3c II EStG) Besteuerungszeitpunkt: richtet sich nach Gewinnermittlungsvorschriften der §§ 4, 5 EStG
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
9
18 216
Besteuerung des Gesellschafters (Kapitalgesellschaft) Besteuerung des Gesellschafters: Beteiligungserträge (§ 8b Abs. 1 KStG)
ausgekehrte Beträge aus allen Rücklagen (thesaurierte Gewinne) mit Ausnahme des steuerlichen Einlagekontos (§ 27 KStG) bleiben bei der Besteuerung des Gesellschafters außer Ansatz gleiches gilt für die Ausschüttung von Gewinnen aus Wirtschaftsjahren vor der Auflösung der GmbH in beiden Fällen: Ansatz von 5% der Bezüge als nicht abziehbare Betriebsausgaben (§ 8 Abs. 5 S. 1 KStG) keine Anwendung des Halbabzugsverbots (§ 8 Abs. 5 S. 2 KStG) im Ergebnis: 95% der Bezüge steuerfrei
Liquidation der GmbH (Steuerrecht) 116
10
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
18 217
Besteuerung des Gesellschafters (Kapitalgesellschaft) Besteuerung des Gesellschafters: Veräußerungsgewinne (§ 8b Abs. 2 KStG) Auflösungsgewinn durch Rückzahlung von Stammkapital und Beträgen aus dem steuerlichen Einlagenkonto (§ 27 KStG) bleibt grundsätzlich außer Ansatz (§ 8b Abs. 2 S. 3 KStG) Ausnahmen nach Teilwertabschreibungen des Geschäftsanteils: vgl. § 8b Abs. 2 S. 4, 5 KStG Ansatz von 5% des Auflösungsgewinns Betriebsausgaben (§ 8b Abs. 3 S. 1 KStG)
als
nicht
abziehbare
keine Anwendung des Halbabzugsverbots (§ 8b Abs. 3 S. 2 KStG) Gewinnminderungen, die im Zusammenhang mit dem Geschäftsanteil entstehen, bleiben bei der Einkommensermittlung unberücksichtigt (§ 8b Abs. 3 S. 3 KStG)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
11
218
Offenlegung von Jahresabschlüssen
Offenlegung von Jahresabschlüssen
1
117
18
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
18 217
Besteuerung des Gesellschafters (Kapitalgesellschaft) Besteuerung des Gesellschafters: Veräußerungsgewinne (§ 8b Abs. 2 KStG) Auflösungsgewinn durch Rückzahlung von Stammkapital und Beträgen aus dem steuerlichen Einlagenkonto (§ 27 KStG) bleibt grundsätzlich außer Ansatz (§ 8b Abs. 2 S. 3 KStG) Ausnahmen nach Teilwertabschreibungen des Geschäftsanteils: vgl. § 8b Abs. 2 S. 4, 5 KStG Ansatz von 5% des Auflösungsgewinns Betriebsausgaben (§ 8b Abs. 3 S. 1 KStG)
als
nicht
abziehbare
keine Anwendung des Halbabzugsverbots (§ 8b Abs. 3 S. 2 KStG) Gewinnminderungen, die im Zusammenhang mit dem Geschäftsanteil entstehen, bleiben bei der Einkommensermittlung unberücksichtigt (§ 8b Abs. 3 S. 3 KStG)
Liquidation der GmbH (Steuerrecht)
11
218
Offenlegung von Jahresabschlüssen
Offenlegung von Jahresabschlüssen
1
117
18
19
Band 1
219
Grundsätze Internationaler Grundsatz: „Publizität ist der Preis der Haftungsbeschränkung.“
Folge: Offenlegungsverpflichtung für haftungsbeschränkte Gesellschaften
Hinweis: Die nachfolgenden Vorschriften in der Fassung des EHUG sind erstmals auf Unterlagen für das nach dem 31.12.2005 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden; in den meisten Fällen für das Geschäftsjahr 2006
Offenlegung von Jahresabschlüssen
2
220
19
Offenlegung vs. Veröffentlichung
Jahresabschlusspublizität Offenlegung
Veröffentlichung
gesetzlich vorgeschrieben
freiwillige Publizität
Formvorschriften
keine Formvorschriften
www.e-bundesanzeiger.de
z.B.: Geschäftsbericht
Offenlegung von Jahresabschlüssen 118
3
Offenlegung von Jahresabschlüssen
19 221
Offenlegungspflicht
Offenlegungspflicht PublG
HGB
KapG
GenG
PersHandelsG
GmbH
GmbH & Co. KG
AG
evtl. OHG
KGaA
GbR, KG
§§ 1, 48 GenG
§§ 1, 9 PublG
Offenlegung von Jahresabschlüssen
4
222
19
Umfang der Offenlegung
Bilanz
§ 161 AktG DCGK
GuV
Geänderter JA
Anhang Offenlegung
Bericht des Aufsichtsrats
Lagebericht
Bestätigungsvermerk
Offenlegung von Jahresabschlüssen
Ergebnisverwendungsbeschluss
5
119
19
Band 1
223
Offenlegungserleichterungen
Offenlegungserleichterungen
Rechtsformabhängig
Größenabhängig
Kapitalmarktorientiert
GmbH
kleine KapGes
Nur Schuldtitel
mittelgroße KapGes
Offenlegung von Jahresabschlüssen
6
224
19
Größenklassen (§ 267 HGB) kleine KapGes
mittelgroße KapGes
große KapGes
Bilanzsumme
< 4,015 Mio. €
> 4,015 Mio. € < 16,06 Mio. €
> 16,06 Mio. €
Umsatzerlöse
< 8,030 Mio. €
> 8,030 Mio. € < 32,12 Mio. €
> 32,12 Mio. €
Arbeitnehmer
< 50
> 50 < 250
> 250
Voraussetzungen an zwei aufeinanderfolgenden Bilanzstichtagen zwei Merkmale erfüllt Ausnahmen: kapitalmarktorientierte Unternehmen sind immer groß Offenlegung von Jahresabschlüssen 120
7
Offenlegung von Jahresabschlüssen
19 225
Größenabhängige Erleichterungen kleine KapGes Ja (stark verkürzt) Ja (verkürzt) Ja (stark verkürzt)
Ja (verkürzt) Ja (gering verkürzt)
Lagebericht
Nein
Ja
Ja
Bestätigungsvermerk
Nein
Ja
Ja
Nein
Ja (mit Erleichterungen)
Ja (mit Erleichterungen)
Bilanz GuV Anhang
Ergebnisverw. vorschlag
mittelgroße KapGes
große KapGes
Ja
Ja Ja Ja
Offenlegung von Jahresabschlüssen
8
226
19
Vorgehen bei der Offenlegung
für alle offenlegungspflichtigen Gesellschaften
Bekanntmachung beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers (www.e-bundesanzeiger.de) • Einreichung nur in digitaler Form (Übergangsregelung: 3 Jahre in Berlin, Niedersachsen, RheinlandPfalz und Sachsen-Anhalt) • E-Bundesanzeiger prüft fristgerechte und vollständige Einreichung der Unterlagen • Stammdaten werden vom elektronischen Unternehmensregister (www.unternehmensregister.de) übernommen keine Einreichung beim Handelsregister mehr
Offenlegung von Jahresabschlüssen
9
121
19
Band 1
227
Fristen
unverzüglich nach Vorlage des Jahresabschlusses an die Gesellschafter
spätestens innerhalb von 12 Monaten nach Bilanzstichtag
kapitalmarktorientierte Unternehmen: 4 Monate Frist nach Bilanzstichtag
Pflicht zur elektronischen Einreichung
Hinweis: bis Ende 2007 sind die Eintragungen auch in einer Tageszeitung oder einem sonstigen Blatt bekannt zu machen (Art. 61 IV EGHGB)
Offenlegung von Jahresabschlüssen
10
228
19
Formate und Kosten
Mindestgeb.
kleine KapGes
mittelgroße KapGes
große KapGes
20,00 €
20,00 €
20,00 €
Pauschal: 50 €
Pauschal:70 €
XML
Word / RTF
1,50 ct je Zeichen
Excel
2,25 ct je Zeichen
Papier (Übergangsfrist)
Offenlegung von Jahresabschlüssen 122
Staffelpreis je Zeichen 0,10-1,00 ct
2,50 ct je Zeichen
11
Offenlegung von Jahresabschlüssen
19 229
Sanktionen
kein Antrag mehr erforderlich, Einleitung des Verfahrens von Amts wegen (durch das Bundesamt für Justiz) Bundesamt für Justiz setzt Frist (6 Wochen) zur Offenlegung und droht Ordnungsgeld (2.500 – 25.000 €) an Ordnungsgeldverfahren gegen die Organmitglieder und gegen die Kapitalgesellschaft / PersG Fristsetzung nicht mehr kostenlos, Verfahrenskostenumlage von 50,00 € wenn trotz Aufforderung keine Offenlegung erfolgt Festsetzung Ordnungsgeld (2.500 – 25.000 €) wiederholte Festsetzungen des Ordnungsgeldes solange bis Offenlegung erfüllt wird (theoretisch unbegrenzt) Wichtig: Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers prüft auch die Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen und die rechtmäßige Inanspruchnahme von (größenabhängigen) Erleichterungen
Offenlegung von Jahresabschlüssen
12
230
19
Strategien zur Vermeidung
Einbeziehung in einen Konzernabschluss
Natürliche Person als Vollhafter
Umstrukturierung (Verkleinerung)
Strategien zur Vermeidung oder Verringerung
Nicht: Auslandsgesellschaft
Offenlegung von Jahresabschlüssen
Ausübung von Bilanzierungswahlrechten
IFRS Bilanz
13
123
20
Band 1
231
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
1
232
20
Rechtliche Grundlagen
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung 124
2
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
20 233
Rechtliche Grundlagen Grundsatz
Gefahr
Eine formell und sachlich richtige Buchführung ist der Besteuerung zugrunde zu legen.
formelle und / oder sachliche Fehler der Buchführung begründen Schätzungsbefugnis des Finanzamtes von der Teilschätzung bis zur Vollschätzung mit Verwerfung der gesamten Buchführung
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
3
234
Rechtliche Grundlagen formelle Richtigkeit =
20
Einhaltung der Ordnungsvorschriften und Aufbewahrungsvorschriften der § 140 – 148 AO
Buchführung muss einem sachverständigen Dritten in angemessener Zeit einen Überblick über Geschäftsvorfälle und Lage des Unternehmens geben können Buchungen/Aufzeichnungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet (chronologisch) vorgenommen werden Kasseneinnahmen und Kassenausgaben müssen täglich festgehalten werden Bücher, Aufzeichnungen, Inventare, Jahresabschlüsse sowie sonstige Unterlagen sind sechs bzw. zehn Jahre aufzubewahren
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
4
125
20
Band 1
235
Rechtliche Grundlagen Beispiele für formelle Fehler
Buchung der Tageseinnahmen ohne Beleg
keine gesonderte Aufzeichnung von Schecks
keine zeitnahe Eintragung in das Kassenbuch
nicht zeitgerechte Buchung der Kasseneinlagen und Kassenentnahmen
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
5
236
Rechtliche Grundlagen 20 sachliche Richtigkeit = Aufzeichnung der Sachverhalte ist dem Grunde und der Höhe nach wahrheitsgemäß und nachvollziehbar Beispiele für sachliche (materielle) Fehler Nichterfassung von Einnahmen Nichterfassung von Ausgaben Nichtzählen des täglichen Kassenbestandes (Führung einer „rechnerischen“ Kasse) keine Erstellung von Eigenbelegen für Privatentnahmen nicht chronologisch geführtes Kassenbuch nur summenmäßige tägliche Kassenbucheintragung ohne Einzelnachweis durch Registrierkassenstreifen Ordnungsgemäße Kassenbuchführung 126
6
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
20 237
Bestandteile der Kassenbuchführung
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
7
238
Bestandteile der Kassenbuchführung 20
eine ordnungsgemäße Kassenführung ist Voraussetzung für die Ordnungsmäßigkeit der gesamten Buchführung
Was gehört zu einer ordnungsgemäßen Kassenbuchführung? ƒ ƒ ƒ ƒ
Geschäftskasse Kassenbuch Kassenbericht Kassenkonto
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
8
127
20
Band 1
239
Geschäftskasse ordnungsgemäße Kassenbuchführung erfordert eine Geschäftskasse Aufbewahrung betrieblicher Barmittel Trennung betrieblicher Gelder von Privatgeldern
Kassenform freigestellt: offene Ladenkasse Geldkassette Registrierkasse PC-gestützte Kasse Auffälligkeiten: ständig hohe Kassenbestände Fehlbeträge fehlende Kassensturzfähigkeit (o)
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
9
240
Geschäftskasse 20 Geschäftskasse muss kassensturzfähig sein Sollbestand laut Kassenbuch muss jederzeit mit dem Istbestand der Geschäftskasse abgestimmt werden können. Achtung abweichender Istbestand ist „Einfallstor“ für Betriebsprüfung Vermutung: ƒ Einnahmen nicht gebucht oder ƒ Ausgaben überhöht gebucht oder ƒ Geldtransfer auf unbekanntes Konto
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung 128
10
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
20 241
Kassenbuch Kassenbuch ist buchmäßiges Abbild der Geschäftskasse Erfassung sämtlicher Bargeldbewegungen – auch Einlagen und Entnahmen wenn nachträgliche Änderungen (theoretisch) möglich (z.B. Excel-Tabellen) ĺ Ordnungsmäßigkeit der Buchführung nicht gewährleistet
Form freigestellt: Gebundenes Buch Loseblattsammlung aneinandergereihte Kassenberichte Elektronisches Kassenbuch (Testat zur Ordnungsmäßigkeit erforderlich) Auffälligkeiten: häufig Barentnahmen am Monatsende zur Anpassung bisher nicht erfasster Entnahmen Zurechnung von Einnahmen am Jahresende zur Anhebung des sonst zu niedrigen Richtsatzes
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
11
242
Kassenbericht 20
Kassenbericht dient der rechnerischen Ermittlung der Tageseinnahmen Wichtig Ausgangspunkt der Tageseinnahmenermittlung ist der ausgezählte Kassenbestand – nicht der „berechnete“ (Auszählung kann unter Zuhilfenahme eines Zählprotokolls erfolgen) eine nur buchmäßig geführte (berechnete) Kasse entspricht nicht ordnungsgemäßer Kassenbuchführung Gewährleistung Vollständigkeit erforderlich, z.B. anhand Datumsfolge
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
12
129
20
Band 1
243
Kassenbericht Einfaches Muster für einen Kassenbericht
1. Tagesendbestand (ausgezählt) 2. abzgl. Kassenanfangsbestand 3. abzgl. Bareinlagen 4. zuzüglich Ausgaben 5. zuzüglich Barentnahmen = Tageseinnahmen
_______________________ _______________________ _______________________ _______________________ _______________________ _______________________
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
13
244
Kassenkonto 20 Kassenkonto dient der buchhalterischen Wiedergabe der Bargeschäfte
werden in der Finanzbuchhaltung für das Kassenkonto und das Bankkonto keine getrennten Konten geführt liegt i.d.R. ein Verstoß gegen die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung vor. bare (Kasse) und unbare Geschäftsvorfälle sind grundsätzlich getrennt voneinander aufzuzeichnen
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung 130
14
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
20 245
Besonderheiten
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
15
246
Besonderheiten 20
Bargeschäfte sind Mittelpunkt der geschäftlichen Betätigung
Einzelaufzeichnungen nur unter Aspekt der Zumutbarkeit erforderlich
Grundsätzlich keine Einzelaufzeichnungen bei Einzelhandelsgeschäften und Gastwirtschaften (aber größenspezifische Besonderheiten) ausreichend: Übertragung Tagesendsummenbons bei Registrierkassen als Tageseinnahme ins Kassenbuch aber: Einzelaufzeichnung von Ausgaben, Entnahmen und Einlagen weiterhin erforderlich oder Erstellung Tagesberichte bei offenen Ladenkassen unter Abstimmung der Einnahmen und Ausgaben mit Anfangs- und Endbestand
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
16
131
20
Band 1
247
Besonderheiten EDV - Kassen bei EDV-Kassen ermöglichen unterschiedliche Speicherfunktionen die Erstellung verschiedener Berichte
Z-Bericht enthalten alle Datum, Uhrzeit, Zahl der Abrufe
Z1-Abfrage = Tagesumsätze Z2-Abfrage = Periodenumsätze GT-Abfrage (Grand-Total) = Summe der gebongten Umsätze seit Inbetriebnahme auch bei Nichtaktivierung kann die Finanzverwaltung u.U. die Umsätze nachträglich sichtbar machen!
X-Bericht Zwischenberichte über z.B. Waren, Kellner, Artikel, Stunden
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
17
248
20
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt 132
1
20
Band 1
247
Besonderheiten EDV - Kassen bei EDV-Kassen ermöglichen unterschiedliche Speicherfunktionen die Erstellung verschiedener Berichte
Z-Bericht enthalten alle Datum, Uhrzeit, Zahl der Abrufe
Z1-Abfrage = Tagesumsätze Z2-Abfrage = Periodenumsätze GT-Abfrage (Grand-Total) = Summe der gebongten Umsätze seit Inbetriebnahme auch bei Nichtaktivierung kann die Finanzverwaltung u.U. die Umsätze nachträglich sichtbar machen!
X-Bericht Zwischenberichte über z.B. Waren, Kellner, Artikel, Stunden
Ordnungsgemäße Kassenbuchführung
17
248
20
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt 132
1
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
21 249
Rechtlicher Hintergrund
Organgesellschaft
finanzielle Eingliederung
Organträger
Gewinnabführungsvertrag
Juristische Person
jeder gewerbliche Unternehmer
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
2
250
Finanzielle Eingliederung 21 finanzielle Eingliederung: Organträger ist vom Beginn des Wirtschaftsjahres an der Organgesellschaft beteiligt Æ Mehrheit der Stimmrechte Zusammenrechnung von mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen
Beispiel:
A-GmbH
B-GmbH
100%
C-GmbH
80%
A-GmbH hat mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte an der CGmbH
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
3
133
21
Band 1
251
Gewinnabführungsvertrag
Abschluss eines Gewinnabführungsvertrages Abführung des gesamten Gewinns an den Organträger Verlustübernahmeverpflichtung des Organträgers bis zum Ende des Wirtschaftsjahres der Organgesellschaft, für das er erstmals gelten soll Abschluss für mindestens 5 Jahre Wirksamkeit erst mit Eintrag in das Handelsregister tatsächliche Durchführung
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
4
252
Rechtsfolgen 1 21 nur Organträger ist Unternehmer und Steuerschuldner
nur Organträger hat steuerliche Deklarationspflicht
Ausgangsrechnungen tragen die Steuernummer des Organträgers
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt 134
5
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
21 253
Rechtsfolgen 2
das Einkommen der Organgesellschaft wird dem Organträger zugerechnet
Verlustausgleich zur steuerlichen Optimierung
Verluste
Organgesellschaft
Gewinne
Organträger
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
6
254
Vororganschaftliche Verluste 21 Körperschaftsteuer:
vororganschaftliche Verluste der Organgesellschaft: keine Verrechnung bei Organgesellschaft oder Organträger
vororganschaftliche Verluste des Organträgers: Verrechnung möglich
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
7
135
21
Band 1
255
Vororganschaftliche Verluste Gewerbesteuer:
vororganschaftliche Verluste der Organgesellschaft: Abzugsfähigkeit von dem getrennt ermittelten positiven Gewerbeertrag der Organgesellschaft
vororganschaftliche Verluste des Organträgers: Abzugsfähigkeit von positiven Gewerbeerträgen des Organträgers und der Organgesellschaft
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
8
256
Nachorganschaftliche Verluste 21 Körperschaftsteuer:
nachorganschaftliche Verluste der Organgesellschaft: keine Verrechnung aufgrund Verlustrücktrags mit positivem Einkommen der Organgesellschaft oder des Organträgers
nachorganschaftliche Verluste des Organträgers: Verrechnungsmöglichkeit von Verlusten im ersten Wirtschaftsjahr nach Beendigung der Organschaft mit positiven Einkommen der Organgesellschaft und des Organträgers Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt 136
9
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
21 257
Nachorganschaftliche Verluste
Gewerbesteuer:
Kein Verlustrücktrag
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
10
258
21
Pensionszusagen
Pensionszusagen
1
137
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
21 257
Nachorganschaftliche Verluste
Gewerbesteuer:
Kein Verlustrücktrag
Organschaft im Rahmen der KSt und GewSt
10
258
21
Pensionszusagen
Pensionszusagen
1
137
22
Band 1
259
Steuerrechtliche Anerkennung
Pensionszusagen
2
260
Rückstellung Rückstellung nach § 6 a EStG
22
Rechtsverbindlichkeit (o)
Schriftform (o)
keine Anknüpfung an künftige gewinnabhängige Bezüge (o)
kein schädlicher Leistungsvorbehalt (o)
keine Überversorgung (o)
betriebliche Veranlassung (o)
Altersgrenze (o)
Teilwert / Nachholverbot (o)
Folge bei Verstoß: Auflösung der gesamten Rückstellung als Ertrag
Pensionszusagen 138
3
Pensionszusagen
22 261
Rückstellung Rechtsverbindlichkeit nach Zivilrecht
Einhaltung des Selbstkontrahierungsverbots nach § 181 BGB
Beschluss der Gesellschafterversammlung
keine zivilrechtliche Unwirksamkeit aus anderen Gründen, insbesondere kein Scheingeschäft i.S.d. § 117 BGB
Pensionszusagen
4
262
Rückstellung 22
Schriftformerfordernis
Art
Form
Voraussetzungen
Höhe
der in Aussicht gestellten künftigen Leistungen Pensionszusagen
5
139
22
Band 1
263
Rückstellung keine Anknüpfung an künftige gewinnabhängige Bezüge
schädlich:
Verknüpfung mit künftigen gewinnabhängigen Bezügen
Verknüpfung mit künftigen Gewinnen
Pensionszusagen
6
264
Rückstellung 22
kein schädlicher Leistungsvorbehalt
Widerrufsklauseln: schädlich:
insbesondere freie Widerrufsvorbehalte
unschädlich:
Widerrufsvorbehalt bei geänderten Verhältnissen nach billigem Ermessen, vgl. R 6 a EStR
Abfindungsklauseln: schädlich:
Abfindung zum Teilwert
unschädlich:
Abfindung zum Barwert, wenn die Regelung zur Abfindung inklusive des Berechnungsverfahrens schriftlich vereinbart ist
Pensionszusagen 140
7
Pensionszusagen
22 265
Rückstellung
keine Überversorgung Æ eine schädliche Überversorgung liegt vor:
bei Festbetragszusage, wenn
bei Nur-Pension
Versorgungsanwartschaft + Rentenanwartschaft > 75% der Aktivbezüge am Bilanzstichtag
bei Witwen- und Waisenrenten, wenn zugesagte Beträge > 60% der dem Pensionsberechtigten zugesagten Pension
Pensionszusagen
8
266
Rückstellung 22
betriebliche Veranlassung
Pensionszusage im Rahmen eines steuerrechtlich anzuerkennenden Tätigkeitsverhältnisses:
zivilrechtlich wirksamer Anstellungsvertrag Æ i.d.R. Beschluss der Gesellschafterversammlung notwendig
Pensionszusagen
bei Pensionszusage an Ehegatten/Angehörige Anforderungen an AngehörigenArbeitsverhältnisse, Æ insbesondere Drittvergleich 9
141
22
Band 1
267
Rückstellung Altersgrenze
Vollendung des 28. Lebensjahrs, wenn kumulativ folgende Merkmale gegeben sind
erstmalige Bildung der Pensionsrückstellung
noch unverfallbare Pensionsanwartschaft
vor Eintritt des Versorgungsfalls
Pensionszusagen
10
268
Rückstellung 22
Teilwert / Nachholverbot
Bildung der Pensionsrückstellung
Zuführungen zur Pensionsrückstellung
= (höchstens) mit dem
= (höchstens)
Teilwert (nach § 6a EStG)
Teilwert am Schluss des Wirtschaftsjahres - Teilwert am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres
Pensionszusagen 142
11
Pensionszusagen
22 269
Verdeckte Gewinnausschüttung
Pensionszusagen
12
270
Verdeckte Gewinnausschüttung verdeckte Gewinnausschüttung
22
Ernsthaftigkeit (o) Finanzierbarkeit (o) Erdienbarkeit (o) geschäftsführerbezogene Probezeit (o) unternehmensbezogene Wartezeit (o) fremdübliche Unverfallbarkeitsregelungen (o) Angemessenheit (o) klare und im Voraus getroffene Vereinbarung (o)
Folge bei Verstoß: ƒ außerbilanzielle Zurechnung bei der Gesellschaft (für die noch offenen Jahre) ƒ Dividende beim Gesellschafter bei Zufluss
Pensionszusagen
13
143
22
Band 1
271
Verdeckte Gewinnausschüttung Ernsthaftigkeit
tatsächliche Erbringung der zugesagten Leistungen im Versorgungsfall
ausreichende Sicherheiten im Betriebsvermögen oder Rückdeckungsversicherung
fremdübliches Pensionsalter i.d.R. 65. Lebensjahr zwischen 60 und 70 Lebensjahr möglich Kürzung des Pensionsanspruchs falls Zusage für Zeitraum zwischen 60 und 65 Lebensjahr erteilt
Pensionszusagen
14
272
Verdeckte Gewinnausschüttung 22
Finanzierbarkeit
zum Zeitpunkt der Zusage: Anwartschaftsbarwert der Zusage realer Wert des übrigen Betriebsvermögens (inkl. stiller Reserven; Sonderproblem: originärer Firmenwert); Rückdeckungsversicherung
Anpassung der Zusage an geänderte wirtschaftliche Verhältnisse nur, wenn zivilrechtlich möglich
isolierte Prüfung der einzelnen Versorgungsbestandteile
Aufspaltung bei einer betragsmäßig überhöhten einheitlichen Zusage
Pensionszusagen 144
15
Pensionszusagen
22 273
Verdeckte Gewinnausschüttung Erdienbarkeit
Zusage vor Vollendung des 60. Lebensjahres
und
bei beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführern: 10 – jährige aktive Tätigkeit von Zusage bis Pension
bei nicht beherrschenden Geschäftsführern: Æ 10 – jährige aktive Tätigkeit von Zusage bis Pension oder Æ bis Pension 12 – jährige Betriebszugehörigkeit und 3 – jähriges Bestehen der Zusage
Pensionszusagen
16
274
Verdeckte Gewinnausschüttung 22
geschäftsführerbezogene Probezeit
Probezeit = Zeitraum zwischen Dienstbeginn und Erteilung der Pensionszusage Æ grds. 2 – 3 Jahre (Anrechnungen früherer Tätigkeiten möglich)
Pensionszusagen
17
145
22
Band 1
275
Verdeckte Gewinnausschüttung
unternehmensbezogene Wartezeit
bei neu gegründeten Kapitalgesellschaften Æ grds. 5 Jahre
Pensionszusagen
18
276
Verdeckte Gewinnausschüttung 22
fremdübliche Unverfallbarkeitsregelungen Unverfallbarkeit: Pensionsanspruch auch bei Ausscheiden aus dem Unternehmen vor Eintritt des Versorgungsfalls unüblich: üblich (i.d.R):
nicht beherrschende Geschäftsführer:
beherrschende Gesellschafter-Geschäftsführer:
gesetzliche Regelung im BetrAVG
Vereinbarung notwendig
Pensionszusagen 146
sofortige volle Unverfallbarkeit sofortige ratierliche Unverfallbarkeit
19
Pensionszusagen
22 277
Verdeckte Gewinnausschüttung Angemessenheit
Drittvergleich:
keine Überversorgung bei entgeltabhängiger Zusage:
betriebsintern / betriebsextern 75% - Grenze
Angemessenheit der Gesamtausstattung des Gesellschafter-Geschäftsführers unter Berücksichtigung der Pensionszusage („fiktive Jahresnettoprämie“)
Pensionszusagen
20
278
Verdeckte Gewinnausschüttung 22
klare und im Voraus getroffene Vereinbarung
bei beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführern (Rückwirkungsverbot)
Pensionszusagen
21
147
23
Band 1
279
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
1
280
Überblick Buchführungspflicht entweder nach HGB oder AO
23 Handelsrecht
Steuerrecht AO
§ 238 HGB
§ 140 AO
Kaufleute
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur 148
§ 141 AO
Einzelfallentscheidung
2
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
23 281
Handelsrecht
nach Handelsrecht ist jeder Kaufmann verpflichtet, Bücher zu führen.
Kaufmannseigenschaft liegt vor, wenn der Gewerbebetrieb nach Art und Umfang der Geschäftstätigkeit eine kaufmännische Einrichtung erfordert Æ keine absoluten Größen sondern Gesamtbild
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
3
282
Steuerrecht Wer nach anderen Gesetzen als den Steuergesetzen (z.B. HGB) Bücher zu führen hat, hat diese Verpflichtung auch für die Besteuerung zu erfüllen.
23
Gewerbetreibende sowie Land- und Forstwirte werden aufgrund steuerlicher Vorschriften buchführungspflichtig, wenn Finanzamt wegen Überschreitens einer der folgenden Jahresgrenzen den Steuerpflichtigen schriftlich über den Beginn der Buchführungspflicht informiert: Umsatz
> 350.000 €
Wirtschaftswert
> 25.000 €
Gewinn
> 30.000 €
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
4
149
23
Band 1
283
Verstöße und deren Folgen trotz Pflicht keine Buchführung erstellt Zwangsgeld bis 25.000 € Vollschätzung bei Steuergefährdung Geldbuße bis 5.000 € bei Steuerverkürzung Geldbuße bis 50.000 € bei Steuerhinterziehung Geld- oder Freiheitsstrafe Buchführung mit geringfügigen formellen oder unwesentlichen sachlichen Mängeln
u. U. Zuschätzung durch FA
Buchführung mit schweren und gewichtigen formellen oder sachlichen Mängeln Verwerfung der Buchführung Vollschätzung bei Steuergefährdung Geldbuße bis 5.000 € bei Steuerverkürzung Geldbuße bis 50.000 € bei Steuerhinterziehung Geld- oder Freiheitsstrafen
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
5
284
Aufbewahrungspflicht nach Handelsrecht
23 - Handelsbücher, Inventare, Bilanzen, GuV-Rechnungen, Lageberichte, Arbeitsanweisungen und sonstige Organisationsunterlagen
10 Jahre
- Buchungsbelege
- Originalkontoauszüge; Internetausdrucke reichen nicht aus - empfangene Handelsbriefe - abgesandte Handelsbriefe
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur 150
6 Jahre
6
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
23 285
Aufbewahrungspflicht nach Steuerrecht
- Bücher und Aufzeichnungen, Inventare, Bilanzen, GuV-Rechnungen, Lageberichte sowie Arbeitsanweisungen und sonstige Organisationsunterlagen - Buchungsbelege
10 Jahre
- Empfangene Handelsbriefe - Wiedergaben der abgesandten Handelsbriefe - Sonstige Unterlagen, soweit sie für die Besteuerung von
6 Jahre
Bedeutung sind
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
7
286
Inventurverfahren
verschiedene Möglichkeiten der Inventur
23
Stichtagsinventur (auf den Bilanzstichtag) Zeitverschobene Inventur Permanente Inventur Stichprobeninventur
Die Stichtagsinventur ist die herkömmliche Inventurmethode. Sie ist auf den Bilanzstichtag zu erstellen und muss zeitnah zum Bilanzstichtag durchgeführt werden (i.d.R. binnen 10 Tage nach dem Bilanzstichtag).
Pflichten der Buchführung, Aufbewahrung und Inventur
8
151
24
Band 1
287
Private Veräußerungsgeschäfte
Private Veräußerungsgeschäfte
1
288
Private Veräußerungsgeschäfte, § 23 EStG Fristen
24 Grundstücke
andere Wirtschaftsgüter, insb. Wertpapiere
10 Jahre
1 Jahr
Private Veräußerungsgeschäfte 152
2
Private Veräußerungsgeschäfte
24 289
Private Veräußerungsgeschäfte, § 23 EStG Veräußerungsgewinn-/Verlust nach § 23 EStG Tatbestandsmerkmale
Anschaffung (Anschaffungsfiktionen beachten: z.B. Entnahme aus BV) und Veräußerung (Veräußerungsfiktionen beachten: z.B. Einlage in BV und Veräußerung in Frist sowie verdeckte Einlage in KapG) eines Wirtschaftsguts i.S.d. § 23 EStG innerhalb der Frist des § 23 EStG Ausnahmeregelung für zu eigenen Wohnzwecken genutzte Grundstücke
Private Veräußerungsgeschäfte
3
290
Private Veräußerungsgeschäfte, § 23 EStG Berechnung des Veräußerungsgewinns/-verlusts
24 Veräußerungspreis - Anschaffungs-/Herstellungskosten + in Anspruch genommene AfA (Übergangsregelung § 52 Abs. 39 S. 4 EStG beachten!)
- Werbungskosten __________________________________________________________
= Veräußerungsgewinn/-verlust bei Gewinnen aus der Veräußerung von Anteilen an Körperschaften: Halbeinkünfteverfahren
Freigrenze: 512 € Erfassung des Gewinns bei Zufluss Verlustausgleich/-abzug nur mit Gewinnen aus § 23 EStG
Private Veräußerungsgeschäfte
4
153
24
Band 1
291
Besonderheit: Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften (§ 17 EStG)
Private Veräußerungsgeschäfte
5
292
Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften Veräußerungsgewinn-/Verlust nach § 17 EStG Tatbestandsmerkmale
24 Veräußerung (=vollentgeltlich) oder Ersatztatbestand (z.B. teilentgeltlich, verdeckte Einlage in KapG, Liquidation) von Anteilen an Kapitalgesellschaften aus dem Privatvermögen bei wesentlicher Beteiligung (mindestens 1% mittelbar oder unmittelbar) innerhalb der letzten 5 Jahre (zu irgendeinem Zeitpunkt) wenn kein privates Veräußerungsgeschäft nach § 23 EStG vorliegt
Private Veräußerungsgeschäfte 154
6
Private Veräußerungsgeschäfte
24 293
Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften Berechnung des Veräußerungsgewinns/-verlusts Veräußerungspreis - Veräußerungskosten - Anschaffungskosten = Veräußerungsgewinn/-verlust Halbeinkünfteverfahren
Freibetrag: 9.060 € mit Abschmelzung gewerbliche Einkünfte Æ Verlustausgleich/-abzug möglich, ggf. beschränkt nach § 17 Abs. 2 S. 4 EStG
Erfassung bei Entstehung (Realisationsprinzip) nur eingeschränkte Berücksichtigung von Veräußerungsverlusten (§ 17 Abs. 2 S. 4 EStG)
Private Veräußerungsgeschäfte
7
294
Entstehungszeitpunkt bei Auflösung Entstehungszeitpunkt des Verlustes bei Auflösung insolvenzfreie Liquidation in dem Jahr, in dem mit einer wesentlichen Änderung des Verlustes nicht mehr zu rechnen ist; d.h. feststehen von: (1) gemeiner Wert des zurückgezahlten Vermögens
Ablehnung Eröffnung InsOVerfahren mangels Masse
mit Rechtskraft des insolvenzabweisenden Bescheids
(2) (nachträgliche) Anschaffungskosten
bei Eröffnung InsO-Verfahren
Grundsatz: mit Abschluss des Insolvenzverfahrens Ausnahme: Verlust steht vorher fest (siehe insolvenzfreie Liquidation)
Eintritt der Vermögenslosigkeit
24
mit der Löschung wegen Vermögenslosigkeit
(3) Veräußerungskosten
Verluste im Zweifel für das frühestmögliche Jahr geltend machen!!! Private Veräußerungsgeschäfte
8
155
24
Band 1
295
Darlehensverluste Darlehensverluste eines wesentlich beteiligten Gesellschafters
Darlehen nicht gesellschaftsrechtlich veranlasst
Darlehen gesellschaftsrechtlich veranlasst (wenn es kapitalersetzend ist)
Darlehensverlust steuerrechtlich unbeachtlich
Darlehensverlust führt zu nachträglichen AK nach § 17 EStG
Private Veräußerungsgeschäfte
9
296
Darlehensverluste Kapitalersetzendes (gesellschaftsrechtlich veranlasstes) Darlehen
24
in der Krise stehen gelassenes Darlehen
in der Krise gewährtes Darlehen
krisenbestimmtes Darlehen
Finanzplandarlehen
Höhe der nachträglichen Anschaffungskosten Wert des Darlehens im Zeitpunkt des Eintrittes der Krise (regelmäßig 0 €)
Nennwert des Darlehen
Private Veräußerungsgeschäfte 156
Nennwert des Darlehens
Nennwert des Darlehens
10
Private Veräußerungsgeschäfte
24 297
Bürgschaftsverluste Bürgschaftsverluste Bürgschaftsverpflichtung führt noch nicht zu nachträglichen Anschaffungskosten Voraussetzungen für nachträgliche Anschaffungskosten:
Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft
Wertlosigkeit des Ersatzanspruchs nach § 774 BGB gegen die Gesellschaft
Übernahme der Bürgschaft war gesellschaftsrechtlich veranlasst (Fallgruppen Darlehen gelten entsprechend)
Höhe der nachträglichen Anschaffungskosten
Ausführungen zum Darlehen gelten entsprechend
Private Veräußerungsgeschäfte
11
298
24
Reisekosten Arbeitnehmer
Reisekosten Arbeitnehmer
1
157
Private Veräußerungsgeschäfte
24 297
Bürgschaftsverluste Bürgschaftsverluste Bürgschaftsverpflichtung führt noch nicht zu nachträglichen Anschaffungskosten Voraussetzungen für nachträgliche Anschaffungskosten:
Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft
Wertlosigkeit des Ersatzanspruchs nach § 774 BGB gegen die Gesellschaft
Übernahme der Bürgschaft war gesellschaftsrechtlich veranlasst (Fallgruppen Darlehen gelten entsprechend)
Höhe der nachträglichen Anschaffungskosten
Ausführungen zum Darlehen gelten entsprechend
Private Veräußerungsgeschäfte
11
298
24
Reisekosten Arbeitnehmer
Reisekosten Arbeitnehmer
1
157
25
Band 1
299
Grundlagen Voraussetzungen der Reisekostenerstattung an Arbeitnehmer: Arbeitnehmer unternimmt die Reise im Rahmen des Dienstverhältnisses auswärtige Tätigkeit muss beruflich veranlasst sein bei privater Mitveranlassung, grundsätzlich Abzugsverbot für alle Reisekosten (Revision beim BFH) einzelne Aufwendungen können jedoch BA / WK sein; wenn einzelne Aufwendungen sicher und leicht abgrenzbar und ausschließlich durch den Beruf / Betrieb veranlasst sind auswärtige Tätigkeit muss zeitlich begrenzt, d.h. vorübergehend sein (< 3 Monate) Aufwendungen:
Fahrtkosten Verpflegungsmehraufwendungen Übernachtungskosten Reisenebenkosten
Reisekosten Arbeitnehmer
2
300
Fahrtkosten
25
öffentliche Verkehrsmittel
tatsächliche Kosten inkl. etwaiger Zuschläge
eigenes Kfz
anteilige tatsächliche Kosten individueller Kilometersatz pauschaler Kilometersatz (0,30 € je km)
Motorrad / Motorroller
pauschaler Kilometersatz * (0,13 € je km)
Moped / Mofa
pauschaler Kilometersatz * (0,08 € je km)
Fahrrad
pauschaler Kilometersatz * (0,05 € je km)
* Mit Ansatz des pauschalen Kilometersatzes sind sämtliche mit dem Betrieb zusammen hängende Kosten abgegolten
Reisekosten Arbeitnehmer 158
3
Reisekosten Arbeitnehmer
25 301
Fahrtkosten
Erhöhung des Pauschbetrags um 0,02 € pro mitgenommenem Arbeitnehmer im eigenen Pkw Erhöhung des Pauschbetrags um 0,01 € für Mitnahme eines Arbeitnehmers auf dem Motorrad oder Motorroller
Reisekosten Arbeitnehmer
4
302
Verpflegungsmehraufwendungen > 24 Stunden
24,00 € pro Tag
14 bis 24 Stunden
12,00 € pro Tag
8 bis 14 Stunden
6,00 € pro Tag
25
Anmerkungen: Pauschbetrag gilt pro Kalendertag (Ausnahme bei Dienstreisebeginn nach 16:00 Uhr und Ende vor 08:00 Uhr des Folgetages ohne Übernachtung Æ ein Kalendertag die Zeiten mehrerer Dienstreisen an einem Kalendertag sind zusammenzurechnen Sonderregelungen bei Auslandstätigkeit
Reisekosten Arbeitnehmer
5
159
25
Band 1
303
Übernachtungskosten
Ansatz der tatsächlichen Übernachtungskosten in voller Höhe Pauschbeträge für Auslandsübernachtungen Einzelnachweise erforderlich (vom Arbeitnehmer zu erbringen) bei Übernachtungskosten inkl. Frühstück Æ Kürzung um 4,50 € bei Inlandsübernachtung Æ Kürzung des Pauschbetrags für Verpflegungsmehraufwendungen um 20% bei Auslandsübernachtung
Reisekosten Arbeitnehmer
6
304
Reisenebenkosten
Ansatz in tatsächlicher Höhe folgender typischer Reisenebenkosten: Aufbewahrung und Beförderung von Gepäck
25
Ferngespräche (beruflich bedingt) Straßenbenutzungs- und Parkplatzgebühren Schadenersatzleistungen infolge von Verkehrsunfällen Gepäckschäden Reisegepäckversicherungen Unfallversicherungen des Arbeitgebers, soweit das Reiserisiko abdeckend
Reisekosten Arbeitnehmer 160
7
Reisekosten Arbeitnehmer
25 305
Reisekostenerstattung durch den Arbeitgeber
lohnsteuerfreier Ersatz für: tatsächliche (z.B. Bahnreise) und pauschal berechnete Reisekosten (Kilometersätze und außergewöhnliche Kosten, die auf Dienstreise mit dem eigenen Pkw entstanden sind, z.B. Beseitigung von Unfallschäden) Pauschbeträge für Verpflegungsnebenkosten Æ liegt individueller Erstattungsbetrag über steuerfreien Pauschbeträgen, dann muss Differenzbetrag dem steuerpflichtigen Lohn hinzugerechnet werden Æ geldwerter Vorteil aus unentgeltlicher Mahlzeit muss in Höhe des Sachbezugswerts als Arbeitslohn erfasst tatsächliche und pauschal berechnete Übernachtungskosten tatsächliche Höhe der Reisenebenkosten Reisekosten Arbeitnehmer
8
306
Umsatzsteuer
Vorsteuerabzug aus unternehmerisch bedingten Reisekosten ist grundsätzlich zulässig
25 Voraussetzungen: Vorliegen einer Einzelrechnung mit gesondertem Umsatzsteuerausweis und Ausstellung auf den Arbeitgeber als Leistungsempfänger Aufwendungen für Verpflegungskosten und Fahrten mit dem Pkw des Arbeitnehmers müssen vom Arbeitgeber empfangen und in voller Höhe getragen werden Æ Vorsteuerabzug aus Pauschalen ist nicht möglich
Reisekosten Arbeitnehmer
9
161
25
Band 1
307
Umsatzsteuer
Spezialvorschriften: Kleinbetragsrechnungen bis 150 € ab 2007: Vorsteuerabzug möglich, auch wenn Unternehmer nicht als Leistungsempfänger genannt ist (Rechnung darf nicht auf Namen des Arbeitnehmers ausgestellt sein) bei Unangemessenheit ist Vorsteuerabzug nicht zulässig Übernachtungskosten: Unternehmer = Leistungsempfänger / Auftraggeber, oder Buchung durch den Arbeitnehmer mit rechtlicher Wirkung für den Arbeitgeber unentgeltliche Wertabgabe bei Auswärtstätigkeit = keine Belastung mit Umsatzsteuer Arbeitgeber erstattet mehr als entstandenen Aufwand (Pauschalerstattung und zusätzlich vorliegender Einzelnachweis): Vorsteuerabzug aus Einzelnachweis ist möglich
Reisekosten Arbeitnehmer
10
308
25
§7g EStG (Sonder-AfA, Ansparrücklage)
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage) 162
1
25
Band 1
307
Umsatzsteuer
Spezialvorschriften: Kleinbetragsrechnungen bis 150 € ab 2007: Vorsteuerabzug möglich, auch wenn Unternehmer nicht als Leistungsempfänger genannt ist (Rechnung darf nicht auf Namen des Arbeitnehmers ausgestellt sein) bei Unangemessenheit ist Vorsteuerabzug nicht zulässig Übernachtungskosten: Unternehmer = Leistungsempfänger / Auftraggeber, oder Buchung durch den Arbeitnehmer mit rechtlicher Wirkung für den Arbeitgeber unentgeltliche Wertabgabe bei Auswärtstätigkeit = keine Belastung mit Umsatzsteuer Arbeitgeber erstattet mehr als entstandenen Aufwand (Pauschalerstattung und zusätzlich vorliegender Einzelnachweis): Vorsteuerabzug aus Einzelnachweis ist möglich
Reisekosten Arbeitnehmer
10
308
25
§7g EStG (Sonder-AfA, Ansparrücklage)
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage) 162
1
§ 7 g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
26 309
Übersicht Sonderabschreibung Sonderabschreibung Voraussetzungen: 1. Anschaffung oder Herstellung eines neuen und beweglichen Anlageguts 2. Betriebsvermögen zum Schluss des Vorjahres nicht mehr als 204.517 € (im Jahr der Betriebseröffnung und bei § 4 Abs. 3 EStG stets erfüllt) 3. WG müssen ein Jahr im BV verbleiben 4. WG muss zu mindestens 90% betrieblichen Zwecken dienen (nicht erforderlich für Ansparrücklage) 5. Passivierung einer Ansparrücklage zum Schluss des vorangegangenen WJ (Ausnahme: Existenzgründer); keine Spontaninvestition Rechtsfolge: im Jahr der Anschaffung bzw. Herstellung und den nachfolgenden 4 Jahre kann zusätzlich zur gewöhnlichen AfA eine Sonderabschreibung bis zu insgesamt 20% der AK/HK vorgenommen werden
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
2
310
Übersicht Ansparrücklage Passivierung der Ansparrücklage Voraussetzungen: 1. neues und bewegliches Anlagegut (Anschaffung oder Herstellung) (o) 2. Investition muss durchführbar und objektiv möglich sein (o) 3. Betriebsvermögen zum Schluss des Vorjahres nicht mehr als 204.517 € (im Jahr der Betriebseröffnung und bei § 4 Abs. 3 EStG stets erfüllt) (o) 4. Konkretisierung der Investitionsentscheidung; keine sog. Kettenrücklagenbildung (o) 5. Finanzierungszusammenhang zwischen gebildeter Rücklage und Investition (o) 6. Bildung der Rücklage muss in Buchführung nachvollziehbar sein (o)
26
Rechtsfolge: Bildung einer Gewinn mindernden Rücklage (Ansparrücklage) für zukünftige Investition von max. 40% der voraussichtlichen AK/HK des Wirtschaftsguts; Summe aller Ansparrücklagen insgesamt höchstens 154.000 € zukünftig = voraussichtliche Anschaffung des Wirtschaftsguts spätestens zum Ende des 2. Jahres nach Bildung der Rücklage Passivierung ist Voraussetzung für Inanspruchnahme der Sonderabschreibung Æ Ausnahme: Existenzgründer (o)
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
3
163
26
Band 1
311
Definitionen neues bewegliches Anlagegut (Anschaffung oder Herstellung) Zugehörigkeit zum Anlagevermögen neu Æ gebrauchte Wirtschaftgüter sind nicht begünstigt (Neuwagen mit Tages- oder Kurzzulassung gilt noch als fabrikneu) bewegliches, abnutzbares Wirtschaftgut ÆGebäude, Gebäudeteile und Geschäfts- oder Praxiswert sind nicht begünstigt Rücklage auch für GWG und Kfz, die später auch zu mehr als 10% privat genutzt werden durchführbare, objektiv mögliche Investition die der Rücklage zugrunde liegende Investition muss am Bilanzstichtag und im Zeitpunkt der Feststellung und Abgabe der Bilanz (noch) realisierbar sein
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
4
312
Betriebsvermögensgrenzen
Betriebsvermögensgrenzen
Einnahme-Überschuss-Rechnung
26
gesetzliche Voraussetzung gilt als erfüllt; auch freiberufliche Großpraxen mit EÜR sind begünstigt
Bilanzierung Betriebsvermögen am Schluss des Wirtschaftsjahres vor Bildung der Rücklage < 204.517 € Einheitswert Betrieb für Land- und Forstwirtschaft < 122.710 € Prüfung der Voraussetzungen für jeden einzelnen Betrieb, wenn Unternehmer mehrere Betriebe besitzt
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage) 164
5
§ 7 g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
26 313
Definitionen Konkretisierung der Investitionsentscheidung Benennung des anzuschaffenden Wirtschaftsgutes der Funktion nach (möglichst genaue Bezeichnung; Oberbegriffe reichen nicht aus) Angabe der Höhe der voraussichtlichen AK/HK Ermöglichung der Feststellung, ob vorgenommene Anschaffung tatsächlich der geplanten Investition entspricht strengere Auflagen bei Bildung vor Betriebseröffnung Æ beim Kauf von wesentlichen Betriebsgrundlagen muss eine verbindliche Bestellung vorliegen Æ bei Herstellung eines WG müssen behördliche Genehmigungen verbindlich beantragt sein oder mit der Herstellung begonnen worden sein Finanzierungszusammenhang zwischen Rücklagenbildung und beabsichtigter Investition nachträgliche Bildung einer Ansparrücklage nach Ablauf der zweijährigen Investitionsfrist ist nicht zulässig Æ Dokumentationspflicht
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
6
314
Definitionen
Verfolgbarkeit in der Buchführung Bildung einer gesonderten Ansparrücklage für jedes Wirtschaftsgut voraussichtliche Investition muss genau bezeichnet sein Zusammenfassung der getrennt gebuchten Einzelrücklagen auf einem Sammelkonto ist zulässig zeitnahe Dokumentation Ausnahmen: Æ bei EÜR dürfen mehrere Ansparabschreibungen zusammengefasst werden, wenn Angaben zur Funktion des Wirtschaftsguts und AK/HK nach Wirtschaftsgütern aufgeschlüsselt (z.B. in einer Liste als Bestandteil der Buchführung) sind
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
26
7
165
26
Band 1
315
Sonderregelung für Existenzgründer Vorteile verlängerter Investitionszeitraum (5 Wirtschaftsjahre + Wirtschaftsjahr der Betriebseröffnung = 6 Wirtschaftsjahre) maximale Höhe der Rücklage = 307.000 € kein Gewinnzuschlag von 6% bei Auflösung der Rücklage ohne Anschaffung des Wirtschaftsguts
keine Existenzgründung bei vorweggenommener Erbfolge Rücklagen für sog. sensible Sektoren können ausgeschlossen sein z.B.: Stahlindustrie, Schiffbau, Kraftfahrzeugindustrie, Landwirtschaft, etc.
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
8
316
Existenzgründer als Begünstigte natürliche Person als Existenzgründer:
natürliche Person, wenn sie
26
innerhalb der letzten fünf Jahre vor dem Wirtschaftsjahr der Betriebseröffnung an einer Kapitalgesellschaft weder unmittelbar noch mittelbar zu mehr als 10 % beteiligt war und keine Einkünfte i. S. v. § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 EStG erzielt haben, also weder als Land- und Forstwirte noch als Gewerbetreibende noch selbstständig tätig waren (auch nicht in sehr geringem Umfang; z.B. gewerbliche Medienoder Schiffsfondsbeteilung ist schädlich)
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage) 166
9
§ 7 g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
26 317
Existenzgründer als Begünstigte Personengesellschaft / Kapitalgesellschaft als Existenzgründer: Personengesellschaft / Kapitalgesellschaft alle Mitunternehmer/Gesellschafter müssen natürliche Personen mit Existenzgründerqualität in dem beschriebenen Sinne sein bei Beitritt von Nichtexistenzgründer: Fortführung bisheriger Existenzgründerrücklagen, keine Neubildung mehr bei Bildung im SBV einer Personengesellschaft muss nur der betroffene Gesellschafter Existenzgründerqualität haben
Sonderfall GmbH & Co. KG nach Auffassung FinVerw nicht möglich, da GmbH als nichtnatürliche Person Mitunternehmer ist (a.A. z.B. FG Hessen, EFG 2005,686, Rev.)
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
10
318
Ansparabschreibung Auflösung der Rücklage (RL) rechtzeitige Verwirklichung der beabsichtigten Investition
keine (fristgerechte) Verwirklichung der beabsichtigten oder einer art- und funktionsgleichen Investition
preiswertere Verwirklichung der beabsichtigten Investition
gewinnerhöhende Auflösung der RL, sobald Abschreibungen auf das WG vorgenommen werden
gewinnerhöhende Auflösung der RL nach Fristablauf
soweit die Rücklage 40% der tatsächlichen AK/HK der beabsichtigten Investition übersteigt, ist RL auch für übersteigenden Betrag gewinnerhöhend aufzulösen
Gewinnzuschlag außerhalb der Bilanz von 6% für jedes volle WJ (Auflösung während eines WJ ist für Gewinnzuschlag volles WJ)
für den übersteigenden Betrag Gewinnzuschlag außerhalb der Bilanz von 6% für jedes volle WJ (Auflösung während eines WJ ist für Gewinnzuschlag volles WJ)
§7g EStG (Sonder-AfA; Ansparrücklage)
11
167
26
27
Band 1
319
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
1
320
Übersicht Sozialversicherungspflicht des Sozialversicherungspflicht desGeschäftsführers Geschäftsführers Fremdgeschäftsführer (nicht an der GmbH beteiligt):
GesellschafterGeschäftsführer (an der GmbH beteiligt):
27
regelmäßig sozialversicherungspflichtig (o) geringfügige Beteiligung:
mehrheitliche Beteiligung:
regelmäßig sozialversicherungspflichtig
regelmäßig sozialversicherungsfrei
(o)
(o)
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers 168
2
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
27 321
Fremdgeschäftsführer Fremdgeschäftsführer wegen Weisungsabhängigkeit von der Gesellschafterversammlung grundsätzlich sozialversicherungspflichtig Ausnahme: maßgeblicher Einfluss auf die Geschicke der Gesellschaft durch einschlägige Branchenkenntnisse oder aufgrund familienrechtlicher Bindungen zwischen Gesellschaftern und Geschäftsführer Kranken-/Pflegeversicherung: keine gesetzliche Kranken- /Pflegeversicherungspflicht, wenn Geschäftsführergehalt die im Kalenderjahr gültige Versicherungspflichtgrenze überschreitet und (ab dem 01.04.2007) in drei aufeinander folgenden Kalenderjahren die Versicherungspflichtgrenze überschritten hat Sonderregelung: Bestand am 02.02.2007 Versicherungsfreiheit wegen Überschreitens der Versicherungspflicht, bleibt diese erhalten, solange kein Tatbestand erfüllt wird, der zur Versicherungspflicht führt
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
3
322
Gesellschafter-Geschäftsführer (beherrschender) Gesellschafter-Geschäftsführer: Beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer unterliegt nicht der Sozialversicherungspflicht regelmäßig beherrschend, wenn 1. Gesellschafter-Geschäftsführer mindestens die Hälfte des Stammkapitals hält oder 2. Gesellschafter-Geschäftsführer zumindest über eine sog. Sperrminorität (auch hinsichtlich der Unternehmenspolitik) verfügt
27
(strittig)
Gesellschafter-Geschäftsführer, die die vorgenannten Kriterien nicht erfüllen, sind sozialversicherungspflichtig, da sie keinen maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen der Gesellschaft haben Ausnahme: Beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer, dessen Gesellschaft im Wesentlichen nur einen Auftraggeber hat, ist grds. Rentenversicherungspflichtig (ggfs. gleichgelagerte Problematik bei GmbH & Co. KG) Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
4
169
27
Band 1
323
Statusfeststellungsverfahren Statusfeststellungsverfahren für Gesellschafter-Geschäftsführer
Beschäftigungsbeginn vor dem 1.1.2005
Beschäftigungsbeginn nach dem 31.12.2004
Prüfung auf Antrag durch Krankenkasse (Einzugsstelle)
Prüfung auf Antrag durch Krankenkasse (Einzugsstelle), leitet Anfrage ggfs. weiter an die „Deutsche Rentenversicherung Bund – Clearingstelle“
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
5
324
27
Steuerstrafrecht
Steuerstrafrecht 170
1
27
Band 1
323
Statusfeststellungsverfahren Statusfeststellungsverfahren für Gesellschafter-Geschäftsführer
Beschäftigungsbeginn vor dem 1.1.2005
Beschäftigungsbeginn nach dem 31.12.2004
Prüfung auf Antrag durch Krankenkasse (Einzugsstelle)
Prüfung auf Antrag durch Krankenkasse (Einzugsstelle), leitet Anfrage ggfs. weiter an die „Deutsche Rentenversicherung Bund – Clearingstelle“
Sozialversicherungspflicht des GmbH-Geschäftsführers
5
324
27
Steuerstrafrecht
Steuerstrafrecht 170
1
Steuerstrafrecht
28 325
Behörden im Steuerstrafverfahren
Steuerstrafrecht
2
326
Behörden im Steuerstrafverfahren Finanzämter für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung (Niedersachsen, Berlin, NRW)
Steuerfahndungsstellen der Veranlagungsfinanzämter
Bußgeld- und Strafsachenstellen der Veranlagungsfinanzämter
(übrige Bundesländer)
(übrige Bundesländer)
Steuerfahndung
Bußgeld- und Strafsachenstelle
(gelber Dienstausweis)
(blauer Dienstausweis)
= wie „Polizei“ Erforschung Steuerstraftaten = wie Veranlagungsfinanzamt Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen
Steuerstrafrecht
28
= wie „Staatsanwaltschaft“ Strafrechtlicher Abschluss des Verfahrens: ƒ Einstellung ƒ Antrag Strafbefehl ƒ Anklage
3
171
28
Band 1
327
Ablauf eines Steuerstrafverfahrens
Steuerstrafrecht
4
328
Ablauf eines Steuerstrafverfahrens Ermittlungsanlass (z.B. durch Hinweise Dritter oder Kontrollmitteilungen FA) Kein Anfangsverdacht = „Einstellung“
Vorfeldermittlungen durch Steuerfahndung
Anfangsverdacht entsteht ĺ Einleitung steuerstrafrechtliches Ermittlungsverfahren Ermittlungsmaßnahmen ĺ Bekanntgabe Verfahrenseinleitung gegenüber Beschuldigtem und Ladung zur Vernehmung oder ĺ Durchsuchung/Beschlagnahme beim Beschuldigten - damit Bekanntgabe der Verfahrenseinleitung
28 Ermittlung Besteuerungsgrundlagen / Schätzungen „Mehrsteuern“ durch SteuFA
„Verhandlungen“ über Besteuerungsgrundlagen mit SteuFA
Steuerbescheide (evtl. FG Verfahren)
„Verhandlungen“ über „Strafe“ mit BuStra / StA oder Hauptverhandlung vor Strafgericht
Steuerstrafrecht 172
Einstellung / Strafbefehl Urteil / Freispruch / Einstellung 5
Steuerstrafrecht
28 329
Verhältnis Strafverfahren und Besteuerungsverfahren
Steuerstrafrecht
6
330
Verhältnis Strafverfahren und Besteuerungsverfahren Grundsatz: Trennung Strafverfahren und Besteuerungsverfahren Spannungsverhältnis Strafverfahren
Besteuerungsverfahren
Beschuldigter hat strafprozessuale Rechte z.B. Auskunftsverweigerung
Beschuldigter hat kein Recht zur Auskunftsverweigerung Fortbestand Mitwirkungspflichten nach § 90 AO
28
aber: Unzulässigkeit von Zwangsmitteln zur Durchsetzung der Mitwirkungspflichten
Steuerstrafrecht
7
173
28
Band 1
331
Verhältnis Strafverfahren und Besteuerungsverfahren Auswirkungen der Steuerstraftat auf das Besteuerungsverfahren
Verlängerung steuerlicher Festsetzungsverjährungsfrist auf 5 Jahre bei Steuerordnungswidrigkeiten 10 Jahre bei Steuerstraftaten kein Ablauf der steuerlichen Festsetzungsverjährungsfrist vor Ablauf der strafrechtlichen Verjährungsfrist durch Ablaufhemmung Hinterziehungszinsen 6% pro Jahr Änderung der bestandskräftigen Steuerfestsetzungen auch nach Abschluss einer Betriebsprüfung (§ 173 Abs. 2 AO) Haftung des Täter oder Teilnehmers einer Steuerstraftat für die hinterzogenen Steuern und die Hinterziehungszinsen hinterzogene betriebliche Steuern sind Betriebsausgaben; Hinterziehungszinsen sind dagegen nicht abziehbar .
Steuerstrafrecht
8
332
Verhalten bei Durchsuchungen
28
Steuerstrafrecht 174
9
Steuerstrafrecht
28 333
Verhalten bei Durchsuchungen 1. Ruhe bewahren. 2. Eine Ausfertigung des Durchsuchungsbeschlusses verlangen oder Gründe für Gefahr im Verzug erläutern lassen. 3. Namen der Fahnder notieren. 4. Kontakt mit Steuerberater / Rechtsanwalt aufnehmen. 5. Keine Erklärungen zur Sache abgeben! 6. Steuerberater nicht von der Schweigepflicht entbinden – so behält er sein Auskunftsverweigerungsrecht. 7. Fahnder – wenn möglich – nicht allein lassen, z.B. durch Mitarbeiter beobachten lassen. 8. Unterlagen nicht freiwillig herausgeben, sondern beschlagnahmen lassen. Sofern Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Durchsuchungsbeschlusses oder der Maßnahmen der Steuerfahndung bestehen, Unterlagen versiegeln lassen. 9. Unterlagen kopieren, die für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes erforderlich sind. 10. Detailliertes Beschlagnahmeverzeichnis verlangen – Angaben wie z.B. „Kiste mit Schriftstücken“ oder lediglich „Aktenordner“ genügen nicht.
Steuerstrafrecht
10
334
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens 28 28
Steuerstrafrecht
11
175
28
Band 1
335
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens Übersicht - Abschluss eines Steuerstrafverfahrens
Einstellung
Einstellung
Einstellung
ohne Hauptverhandlung
mit Hauptverhandlung
§ 170 Abs. 2 StPO
§ 153 StPO/ § 398 AO
§ 153a StPO
Strafbefehl
Auflage
Strafe
„Geringfügigkeit“
„Geringfügigkeit – aber öffentliches Interesse“
Urteil Strafe oder Freispruch
„Freispruch“
(ĺ)
(ĺ)
(ĺ)
Einstellung
(ĺ)
(ĺ)
Steuerstrafrecht
12
336
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens
Einstellung nach § 170 Abs. 2 StPO
Tatverdacht nicht hinreichend „Freispruch“
28
keine ƒ Hauptverhandlung ƒ Vorstrafe ƒ Registereintragung
Steuerstrafrecht 176
kein Strafklageverbrauch ĺ Tat kann neu verfolgt werden, bei neuen Hinweisen oder Beweisen
Verfahrenskosten und notwendige (nur die Gebühren nach RVG/ StBGebV) Auslagen trägt die Staatskasse
keine verlängerte steuerliche Festsetzungsverjährung keine Hinterziehungszinsen Ausnahme: FA führt selbst Tatnachweis
13
Steuerstrafrecht
28 337
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens
Einstellung nach § 153 StPO / §§ 398, 399 AO
Absehen von Verfolgung wg. Geringfügigkeit
keine Auflage
ƒ Schuld erheblich unter dem Durchschnitt
ƒ Hauptverhandlung ƒ Vorstrafe ƒ Registereintragung
ƒ Schadenswiedergutmachung
keine
ƒ kein öffentliches Interesse
Verfahrenskosten trägt der Staat, Auslagen i.d.R. der Mandant grds. kein Strafklageverbrauch
FA muss selbst Tatnachweis führen für: ƒ verlängerte steuerliche Festsetzungsverjährung ƒ Hinterziehungszinsen
(umstritten)
Steuerstrafrecht
14
338
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens
Einstellung nach § 153a StPO
geringe Schuld aber öffentliches Interesse an Strafverfolgung Beseitigung durch ƒ Auflagen ƒ Weisungen Zustimmung des Mandanten erf.
Steuerstrafrecht
keine ƒ Hauptverhandlung ƒ Vorstrafe ƒ Registereintragung
Zustimmung Gericht erf.
Verfahrenskosten trägt der Staat, Auslagen der Mandant Strafklageverbrauch! Keine Wiederaufnahme der Verfolgung
FA muss Tatnachweis führen für: ƒ verlängerte steuerliche Festsetzungsverjährung
28
ƒ Hinterziehungszinsen Praxis: Einstellung nach § 153a StPO hat starke Indizwirkung für Annahme Straftat
15
177
28
Band 1
339
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens
Strafbefehl § 407 StPO
„Verurteilung“
keine Hauptverhandlung
Zustimmung des Gerichts erfl. ƒ Geldstrafe ƒ Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr, ausgesetzt zur
abhängig von Strafhöhe ƒ Vorstrafe ƒ Registereintragung
Bewährung
Verfahrenskosten und Auslagen trägt der Mandant Strafklageverbrauch! Keine Wiederaufnahme der Verfolgung
verlängerte steuerliche Festsetzungsverjährung Hinterziehungszinsen
Rechtsmittel: Einspruch Folge: öffentliche Hauptverhandlung
Steuerstrafrecht
16
340
Abschluss eines Steuerstrafverfahrens
Urteil
28
öffentliche Hauptverhandlung vor Gericht
Verurteilung
persönliches Erscheinen
Freispruch
ƒ Geldstrafe ƒ Freiheitsstrafe
178
verlängerte steuerliche Festsetzungsverjährung
Einstellung ƒ § 153 StPO ƒ § 153a StPO
Steuerstrafrecht
bei Verurteilung trägt Mandant Verfahrenskosten und Auslagen
Strafklageverbrauch!
Hinterziehungszinsen
Rechtsmittel: Berufung/ Revision
abhängig von Strafhöhe ƒ Vorstrafe ƒ Registereintragung
17
Steuerstrafrecht
28 341
Strafhöhe
Steuerstrafrecht
18
342
Strafhöhe allgemein Straferwartung ist abhängig vom hinterzogenen Betrag hinterzogener Gesamtbetrag
„Straferwartung“ nur Anhaltspunkte – regional sehr verschieden
5.000 € – 7.500 €
Einstellung nach § 153a StPO
7.500 € – 250.000 €
Geldstrafe / max. 1 Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung (Strafbefehl) Einstellung § 153a StPO nur bei Schadenswiedergutmachung (Steuerzahlung)
250.000 € – 500.000 €
1 bis 2 Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung (Hauptverhandlung erforderlich)
500.000 € – 1.000.000 €
Freiheitsstrafe – Aussetzung zur Bewährung erfordert (teilweise) Schadenswiedergutmachung und keine einschlägigen Vorstrafen
über 1.000.000 €
Freiheitsstrafe ohne Bewährung
Steuerstrafrecht
28
19
179
28
Band 1
343
Strafhöhe bei Geldauflage / Geldstrafe Strafhöhe in Praxis höchst unterschiedlich (übliche) Grundsätze für die Höhe von Geldauflagen (§ 153a StPO) oder Geldstrafen (Strafbefehl/Urteil) - „Faustregeln“ 4 Tagessätze je 500 € hinterzogener Steuern einer Tat ĺ jede hinterzogene Steuerart je Veranlagungsjahr stellt eigene Tat dar ĺ Festlegung Einzelstrafen je Tat und anschließend Gesamtstrafenbildung nach § 54 StGB oder Geldstrafe beträgt ca. 1/3 der gesamten hinterzogenen Steuern
Steuerstrafrecht
20
344
Strafhöhe Besonderheiten in der Praxis
Geldauflage für Einstellung des Verfahrens nach § 153a StPO ist i.d.R. höher als Geldstrafe (Strafbefehl) für gleichen hinterzogenen Betrag
vereinzelte Praxis in den neuen Bundesländern: Geldauflage / Geldstrafe kann unter Umständen sogar höher sein als der hinterzogene Betrag
28
Steuerstrafrecht 180
21
Steuerstrafrecht
28 345
Strafhöhe „Strafmaßtabellen“ belegen regionale Unterschiede bei der Strafhöhe
Beispiel: Hinterziehung USt i.H.v. 30.000 € in 2004
OFD-Bezirk
Anzahl der Tagessätze
Berlin
360
Hamburg
260
Frankfurt
240
Rheinland (FA für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Köln)
160
Steuerstrafrecht
22
346
Strafhöhe Bemessung Tagessatzhöhe
entscheidend sind die tatsächlichen, persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Täters im Zeitpunkt des Urteils / Strafbefehls (unter Umständen lange Zeit nach der Tat)
Ermittlung (Faustregel) durchschnittliches mtl. Nettoeinkommen (tatsächliches oder mögliches) abzüglich Unterhaltsverpflichtungen = Bemessungsgrundlage : 30 = Tagessatzhöhe
Nettoeinkommen und Unterhaltsverpflichtungen können auch geschätzt werden
höhere Tagessatzanzahl (mehr als 90) rechtfertigt eine Absenkung der Tagessatzhöhe
Steuerstrafrecht
28
23
181
28
Band 1
347
Sonstige Auswirkungen eines Steuerstrafverfahrens
Steuerstrafrecht
24
348
Sonstige Auswirkungen eines Steuerstrafverfahrens mögliche außersteuerliche Folgen i. Z. m. Steuerstrafverfahren
Strafbarkeit wegen Vorenthaltens von Arbeitnehmerbeiträgen und Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung i.Z.m. Lohnsteuerhinterziehungen (§ 266a StGB) Mitteilungspflichten der Strafverfolgungsbehörden oder Gerichte über Strafverfahren gegen Beamte und Richter an die zuständigen Dienstvorgesetzten als „Vertrauliche Personalakte“ unter anderem über Anklageerhebung, Urteil oder Strafbefehlsantrag nach §125c BRRG, Nr. 15 MiStra
28
Entzug der Gewerbeerlaubnis wegen Unzuverlässigkeit Registereintragungen .
Steuerstrafrecht 182
25
Steuerstrafrecht
28 349
Selbstanzeige
Steuerstrafrecht
26
350
Selbstanzeige Voraussetzungen der Selbstanzeige
vorsätzliche Steuerhinterziehung oder
leichtfertige Steuerverkürzung Selbstanzeige nur für strafrechtlich nicht verjährte Zeiträume!
Steuerstrafrecht
Berichtigung oder Nachholung der unrichtigen oder fehlenden Steuererklärungen ƒ vollständig ƒ formlos oder ƒ Steuererklärungen ƒ notfalls Schätzung
Selbstanzeige ist strafbefreiend nicht mehr möglich bei: ƒ Erscheinen eines Prüfers zur Betriebsprüfung ƒ Tatentdeckung ƒ Bekanntgabe / Einleitung Steuerstrafverfahren
fristgerechte Bezahlung der hinterzogenen Steuern strafrechtliche Fristverlängerung maximal sechs Monate möglich
28
steuerrechtliche Stundung eher ausgeschlossen (Vollstreckung droht)
27
183
28
Band 1
351
Selbstanzeige Folgen einer wirksamen Selbstanzeige
i.d.R Einleitung eines Steuerstrafverfahrens aber
Entstehung von Hinterziehungszinsen i.H.v. 6% pro Jahr
Einstellung des Steuerstrafverfahrens nach fristgerechter Zahlung der hinterzogenen Steuern
grundsätzlich keine automatische Drittwirkung der Selbstanzeige strafbefreiende Wirkung nur für den Selbstanzeigeerstatter
ĺ Straffreiheit
Möglichkeit der Einleitung einer Betriebsprüfung für die vergangenen 10 Jahre eventuell weitere Steuernachzahlungen
Steuerstrafrecht
28
352
Selbstanzeige
Checkliste: Sperrung der Selbstanzeige? Tat entdeckt? ja, keine Selbstanzeige
nein „Läuft“ Prüfung für den Selbstanzeigezeitraum?
ja, keine Selbstanzeige für Steuerhinterziehung aber Selbstanzeige für leichtfertige Steuerverkürzung
28
ja, keine Selbstanzeige
Steuerstrafrecht 184
nein
Steuerstrafverfahren für den Selbstanzeigezeitraum eingeleitet? nein, insgesamt Selbstanzeige möglich
29
Steuerstrafrecht
28 353
Verjährung im Steuer(straf)verfahren
Steuerstrafrecht
30
354
Verjährung im Steuer(straf)verfahren strafrechtliche Verjährung
Steuerhinterziehung verjährt strafrechtlich in 5 Jahren
Verjährungsbeginn Bekanntgabe des „falschen“ Steuerbescheides
28 Verjährungsbeginn bei Nichtabgabe von Steuererklärungen: Veranlagungssteuern = Abschluss 95% der Veranlagungsarbeiten des zuständigen Finanzamtes Fälligkeitssteuern = Ablauf des Fälligkeitstages
Steuerstrafrecht
31
185
28
Band 1
355
Verjährung im Steuer(straf)verfahren steuerliche Festsetzungsverjährung im Strafverfahren
vorsätzliche Steuerhinterziehung = Festsetzungsverjährung in 10 Jahren
leichtfertige Steuerverkürzung
= Festsetzungsverjährung in 5 Jahren
Verjährungsbeginn Bestimmung nach allg. Besteuerungsregelungen z.B. Beginn steuerrechtliche Verjährung am Ende des Jahres der Abgabe der Steuererklärung bei Veranlagungssteuern bzw. bei Nichtabgabe der Steuererklärung drei Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, das auf das Kalenderjahr folgt, in dem die Steuer entstanden ist
Steuerstrafrecht
32
356
Strafzumessungskriterien
28
Steuerstrafrecht 186
33
Steuerstrafrecht
28 357
Strafzumessungskriterien strafmildernde Umstände keine – insbesondere keine einschlägigen – Vorstrafen Schadenswiedergutmachung – Steuernachzahlung – bzw. ernsthafte Bemühung um Schadenswiedergutmachung Geständnis Reue einmalige Entgleisung Tatbegehung aus Not Provozierung / Verführung zur Tat lange Dauer des Strafverfahrens Eintritt anderer belastender Folgen (berufsrechtlich / disziplinarrechtlich/ wirtschaftlich / privat) durch die Tat
Steuerstrafrecht
34
358
Strafzumessungskriterien strafschärfende Umstände Vorstrafen – insbesondere einschlägige Vorstrafen Wiederholungsgefahr Tatbegehung in Bewährungszeit viele Hinterziehungshandlungen über längeren Zeitraum ausschließlich persönliche Bereicherung langfristig angelegter Tatplan
28
Fortsetzung, trotz Steuerprüfungen oder Einleitung Steuerstrafverfahren Verschleierungsmaßnahmen Beweisvernichtung, z.B. Belegvernichtung Verstrickung anderer (z.B. Angestellte, Angehörige) in die Tat
Steuerstrafrecht
35
187
29
Band 1
359
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
1
360
Rechtsprechungsentwicklung bisherige Rechtsprechung
Organwaltertheorie:
Führung der Geschäfte einer Gesellschaft ist keine gegenüber einer anderen Person erbrachte Leistung i.S.d. § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG. Grund
Organ der Gesellschaft – Tätigkeit dient Verwirklichung des Gesellschaftszwecks
29 Rechtsfolge Leistung des Gesellschafter-Geschäftsführers war nicht umsatzsteuerbar
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen 188
2
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
29 361
Rechtsprechungsentwicklung Rechtsprechungsänderung Organwaltertheorie aufgegeben für Umsatzsteuerbarkeit „lediglich“ Leistungsaustausch erforderlich Ausübung Mitgliedschaftsrechte irrelevant entscheidend:
ƒ gewinnabhängige Vergütung oder ƒ Sonderentgelt
Finanzverwaltung hat sich der Rechtsprechungsänderung angeschlossen Geltung für ab 01.04.2004 ausgeführte Leistungen bei Personengesellschaften – davor Anwendung auf Antrag möglich, soweit USt noch festsetzbar ist
gilt für Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
3
362
Differenzierungen für Frage der Umsatzsteuerbarkeit Gesellschafter-Geschäftsführerleistung
Leistungsaustausch Leistungen gegen Sonderentgelt
Gesellschafterbeitrag Leistungen durch Beteiligung am Gewinn und Verlust abgegolten
ĺ umsatzsteuerbar
ĺ umsatzsteuerfrei
Leistung an die Gesellschaft
Leistung für die Gesellschaft
29
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
4
189
29
Band 1
363
Voraussetzungen Umsatzsteuerpflicht Voraussetzungen Umsatzsteuerpflicht
Gesellschafter von Personengesellschaften / Kapitalgesellschaften
Übernahme von Geschäftsführungs- und Vertretungstätigkeiten
Sonderentgelt
Selbstständigkeit
keine Steuerbefreiung z.B. § 4 Nr. 8 a UStG
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
5
364
Voraussetzungen Umsatzsteuerpflicht Gesellschafter von Personengesellschaften / Kapitalgesellschaften
Höhe der Beteiligung irrelevant
Vereinbarung Tätigkeitsvergütung im Gesellschaftsvertrag oder Anstellungsvertrag möglich
sämtliche nach außen auftretenden Personen- / Kapitalgesellschaften Bsp.: vermögensverwaltende Gesellschaften ertragsteuerliche Mitunternehmerschaften Private Equity Fonds
29
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen 190
6
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
29 365
Voraussetzungen Umsatzsteuerpflicht Sonderentgelt
Handelsrechtliche Behandlung als Aufwand Zahlung auch in Verlustjahren keine Abgeltung der Leistung durch Beteiligung am Gewinn keine Abgeltung der Leistung durch Beteiligungsquote kein „Gewinnvorweg“ kein Sonderentgelt z.B.: Umsatzbeteiligung; Haftungsvergütung (strittig, ggfs. Befreiung nach § 4 Nr. 8 g UStG, Aufwandsersatz (strittig)
nur Sonderentgelt umsatzsteuerbar ĺ keine Infizierung bei Mischentgelt (Aufteilung in Sonderentgelt und gewinnabhängige Vergütung)
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
7
366
Voraussetzungen Umsatzsteuerpflicht Selbstständigkeit juristische Personen ĺ grundsätzlich selbstständig tätig Beispiel: Komplementär-GmbH Ausnahme: Organgesellschaft
natürliche Personen ĺ als Gesellschafter-Geschäftsführer von Personengesellschaften nach Ansicht des FA immer selbstständig tätig (streitig) ĺ als Gesellschafter-Geschäftsführer von Kapitalgesellschaften nach Ansicht des FA unselbstständig tätig, wenn Gesellschafter insoweit Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit erzielt, also weisungsgebunden ist (Gestaltungsfreiraum durch GFDienstvertrag)
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
29
8
191
29
Band 1
367
Rechtsfolgen Rechtsfolge der Umsatzsteuerpflicht der Geschäftsführungsleistungen
umsatzsteuerpflichtige Leistung des Geschäftsführers
Vorsteuerabzug des Gesellschafter-Geschäftsführers für Aufwendungen im Zusammenhang mit der Geschäftsführung
Vorsteuerabzug der Gesellschaft hinsichtlich der Umsatzsteuer auf die Geschäftsführungsleistung (soweit Gesellschaft vorsteuerabzugsberechtigt ist)
Abgabe Umsatzsteuervoranmeldungen für den Geschäftsführer
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
9
368
Besonderheiten GmbH & Co. KG 29
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen 192
10
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
29 369
GmbH & Co. KG GmbH-Geschäftsführer, der gleichzeitig Kommanditist der KG ist (Grundfall: kein Dienstvertrag mit der KG)
selbstständig
grds. nicht selbstständig
GF-Leistung (nicht steuerbar)
Geschäftsführer (natürliche Person, auch Kommanditist)
GmbH
GF-Leistung (steuerbar)
GmbH & Co. KG
Haftungsvergütung (steuerbar, soweit Sonderentgelt)
maßgeblich ist vertragliche Regelung; Zahlungsströme (abgekürzter Zahlungsweg) sind unmaßgeblich
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
11
370
GmbH & Co. KG GmbH-Geschäftsführer, der gleichzeitig Kommanditist der KG ist (Dienstvertrag mit der KG)
selbstständig
selbstständig Geschäftsführer (natürliche Person, auch Kommanditist)
An s
keine Leistung GmbH
Leistung (steuerbar)
t el
lun gs
ve rtr ag
GmbH & Co. KG
Haftungsvergütung (steuerbar, soweit Sonderentgelt)
29
maßgeblich ist vertragliche Regelung; Einzelheiten noch streitig
Umsatzsteuerpflicht von Geschäftsführerleistungen
12
193
30
Band 1
371
Verdeckte Gewinnausschüttung und verdeckte Einlage in Kapitalgesellschaft
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
1
372
Abgrenzung vGA – verdeckte Einlage
verdeckte Gewinnausschüttung (vGA)
Kapitalgesellschaft 30
vGA und vE dienen der zutreffenden Abgrenzung der Bereiche von Gesellschaft und Gesellschafter; Hauptkriterium: gesellschaftsrechtliche Veranlassung
Gesellschafter
verdeckte Einlage (vE)
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage 194
2
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30 373
Verdeckte Gewinnausschüttung
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
3
374
Begriff der vGA
Begriff der vGA allgemein „normaler“ Fremdvergleich Vermögensminderung oder verhinderte Vermögensmehrung gesellschaftliche Veranlassung Auswirkung auf die Höhe des Einkommens keine offene Gewinnausschüttung
bei beherrschendem Gesellschafter zusätzlich „formeller“ Fremdvergleich; bereits dann vGA, wenn: keine im Voraus geschlossene klare und eindeutige Vereinbarung (Rückwirkungs- und Nachzahlungsverbot) eine wirksame zivilrechtliche Vereinbarung ganz fehlt (zivilrechtliche Wirksamkeit) oder sich an bestehende Vereinbarung nicht gehalten wird (tatsächliche Durchführung)
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30
4
195
30
Band 1
375
Rechtsfolgen der vGA
Rechtsfolgen der vGA Gesellschaftsebene außerbilanzielle Hinzurechnung Bewertung anhand von Fremdvergleich (Verkehrswert) Belastung mit GewSt, KSt, SolZ
Änderung Steuerbescheid
Gesellschafterebene Empfänger vGA: immer Gesellschafter Halbeinkünfteverfahren und hälftiges Abzugsverbot für Aufwand im Zusammenhang mit Ausschüttung Änderungsmöglichkeit gem. § 32a Abs. 1 KStG
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
5
376
Zeitpunkt der Berücksichtigung Zeitpunkt der Berücksichtigung
Gesellschaftsebene
Hinzurechnung im Veranlagungszeitraum der Vermögensminderung
30
Gesellschafterebene
Besteuerung im Veranlagungszeitraum des Zuflusses
Einbehalt Kapitalertragsteuer bei Abfluss
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage 196
6
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30 377
Bewertung der vGA
Verkehrswert (gemeiner Wert)
inklusive: Kostenersatz, Gewinn und Umsatzsteuer
vGA dem Grunde nach: Gewinnerhöhung um vollen Betrag
vGA der Höhe nach: Gewinnerhöhung um überhöhten Betrag
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
7
378
beherrschende Stellung beherrschende Stellung Mehrheitsgesellschafter Mehrheit der Stimmrechte mittelbare Beteiligung reicht aus satzungsrechtliche Mehrheiten müssen erreicht werden
Minderheitsgesellschafter auch Beteiligung unter 50% kann zur Beherrschung führen, wenn: schuldrechtliche Vereinbarung über Abstimmungsverhalten Stimmrechtsbindungsverträge
30 Zusammenrechnung von Beteiligungen bei gleichgerichteter Interessenlage mit anderen Gesellschaftern
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
8
197
30
Band 1
379
typische Problemfelder der vGA
typische vGA-Problemfelder Geschäftsführergehalt (o)
Tantiemen (o)
Pensionszusagen (o)
Darlehensgewährungen
Miet- und Pachtverhältnisse
Wettbewerbsverbot
sämtliche Fallkonstellationen der vGA kaum überschaubar
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
9
380
Geschäftsführergehalt -Rückwirkungsverbot
Geschäftsführergehalt
im Voraus geschlossene, eindeutige und zivilrechtlich wirksame Vereinbarung Æ Rückwirkungsverbot
30
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage 198
10
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30 381
Geschäftsführergehalt – Prüfschema Finanzverwaltung Beurteilung der einzelnen Vergütungsbestandteile: Veranlassung durch das Gesellschaftsverhältnis dem Grunde nach
Ja in vollem Umfang verdeckte Gewinnausschüttung
Nein
Veranlassung durch das Gesellschaftsverhältnis der Höhe nach soweit Nein
soweit Ja verdeckte Gewinnausschüttung soweit Veranlassung durch Gesellschaftsverhältnis
Beurteilung der Gesamtausstattung: soweit Nein
Angemessenheit der Summe der Vergütungen
verdeckte Gewinnausschüttung soweit Grenze der Angemessenheit überschritten (o)
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
11
382
Geschäftsführergehalt - Angemessenheit
Angemessenheit
Art und Umfang der Tätigkeit
Ertragsaussichten der Gesellschaft und Verhältnis der Gesamtausstattung des Geschäftsführergehalts zum Gesamtgewinn der Gesellschaft und zur verbleibenden Eigenkapitalverzinsung
Fremdvergleichsmaßstab
30
Interner Betriebsvergleich Externer Betriebsvergleich Æ Prüfung im Einzelfall Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
12
199
30
Band 1
383
Tantiemen Tantiemen
Vereinbarung im Voraus
Tantiemen aller GF dürfen zusammen i. d. R. 50% des handelsrechtlichen JÜ vor Tantiemen und Steuern nicht übersteigen Æ überschießender Betrag vGA
Tantieme eines GF sollte i. d. R. 25% der Gesamtvergütung nicht übersteigen Æ Indiz für vGA
„Nur-Tantieme“ nicht wirksam Æ Ausnahme: Gründungsphase, Liquiditätsengpass
Vorsicht bei umsatzabhängigen Tantiemen Æ i.d.R. vGA
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
13
384
Tantiemenberechnung Gewinntantieme - Berechnungsschema
Vorläufiger Gewinn vor Abzug von Tantieme / Steuerrückstellungen + Körperschaftsteuervorauszahlung + Gewerbesteuervorauszahlung -
Verlustvorträge
_____________________________________________________________________________
30
= Bemessungsgrundlage davon Gewinntantieme = x %
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage 200
14
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30 385
Pensionszusage
siehe gesonderte Folien „Pensionszusagen“
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
15
386
Verdeckte Einlage in Kapitalgesellschaft 30
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
16
201
30
Band 1
387
Einlageformen
Einlage in Kapitalgesellschaft
offene Einlage
verdeckte Einlage
soweit gegen Gesellschaftsrechte / Kapitalrücklage (wie echter Tausch o entgeltliche Veräußerungsgeschäfte)
soweit ohne Gegenleistung (kein Tausch oder tauschähnliches Geschäft o unentgeltlich)
Offene und verdeckte Einlagen werden steuerlich gleich i.S.v. § 8 Abs. 1 KStG i.V.m. § 4 Abs. 1 EStG behandelt
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
17
388
Begriff der verdeckten Einlage
verdeckte Einlage in Kapitalgesellschaft
30
Zuwendung an Kapitalgesellschaft
durch Gesellschafter oder nahe stehende Person
einlagefähiger Vermögensvorteil (o)
keine Gegenleistung
Ursache der Zuwendung im Gesellschaftsverhältnis (o)
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage 202
18
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30 389
Begriff der verdeckten Einlage einlagefähiger Vermögensvorteil Wirtschaftsgüter die bei der empfangenden Gesellschaft bilanzierungsfähig sind sich also durch Ansatz oder Erhöhung eines Aktivpostens oder durch Wegfall oder Minderung eines Passivpostens ergeben Beispiele: Sachen, Rechte, sonstige Gegenstände oder der Verzicht auf Verbindlichkeiten
nicht einlagefähig sind mithin Nutzungsvorteile, insb.:
Dienstleistungen Gebrauchsüberlassungen Beispiel zur Abgrenzung:
Gewährt Gesellschafter „seiner“ GmbH ein zinsloses Darlehen, ist der Zinsvorteil nicht einlagefähig. Gewährt Gesellschafter „seiner“ GmbH ein verzinsliches Darlehen und verzichtet später auf bereits angefallene Zinsen, so stellt der Verzicht auf die Zinsen eine verdeckte Einlage dar.
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
19
390
Begriff der verdeckten Einlage
Ursache im Gesellschaftsverhältnis
wenn ein Nichtgesellschafter bei Anwendung der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns den Vermögensvorteil der Gesellschaft nicht eingeräumt hätte
30
keine Fremdvergleichbarkeit
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
20
203
30
Band 1
391
Verdeckte Einlage – Ebene Gesellschaft Ebene der Kapitalgesellschaft Grundsatz: Einlage (§ 4 Abs. 1 S. 5 EStG) Grundsatz: Bewertung mit Teilwert (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG, § 8 Abs. 1 KStG) Wirtschaftsgut aus Betriebsvermögen Ausnahme: Anschaffungs-/ Herstellungskosten abzgl. AfA, wenn: Wirtschaftsgut innerhalb der letzten 3 Jahre vor der Einlage angeschafft / hergestellt
Wirtschaftsgut aus Privatvermögen 1. Ausnahme: Anschaffungs-/ Herstellungskostenabzgl. AfA, wenn: Wirtschaftsgut innerhalb der letzten 3 Jahre vor der Einlage angeschafft / hergestellt 2. Ausnahme: gemeiner Wert, wenn Veräußerung gemäß §§ 17, 23 EStG
keine Anwendung des § 6 Abs. 1 Nr. 5 b EStG (h.M.)
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
21
392
Verdeckte Einlage – Ebene Gesellschafter Ebene des Gesellschafters Erhöhung AK Beteiligung (im BV / PV gehalten)
Grundsatz: Teilwert
30
1. Ausnahme (z.T. strittig): Anschaffungs-/Herstellungskosten abzgl. AfA, wenn: Wirtschaftsgut innerhalb der letzten 3 Jahre vor der Einlage angeschafft / hergestellt 2. Ausnahme: gemeiner Wert, wenn Veräußerung gemäß §§ 17, 23 EStG
eingelegtes Wirtschaftsgut (nicht Beteiligung an KapG selbst)
Wirtschaftsgut aus Betriebsvermögen
Wirtschaftsgut aus Privatvermögen
Entnahme
Grundsatz: unentgeltliche Übertragung keine Auswirkung bei dem WG im PV
Grundsatz: Teilwert Ausnahme (z.T. strittig): Anschaffungs-/Herstellungskosten abzgl. AfA
Ausnahme: Veräußerung gemäß §§ 17, 23 EStG gemeiner Wert
Hinweis: wird WG aus steuerlichem PV verdeckt in KapG eingelegt, deren Anteile im BV gehalten werden WG wird – wegen der betrieblichen Verwendung - gedanklich vor der vE in das BV eingelegt und dann aus dem BV in KapG eingelegt
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage 204
22
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
30 393
Rechtsfolge der verdeckten Einlage Rechtsfolge Kapitalgesellschaft
Gesellschafter 1. Einlage von steuerlich verstrickten WG steuerpflichtig
handelsrechtlich:
Ertrag
(1) BV (2) § 17 Abs. 1 S. 5 und Abs. 6 EStG oder (3) § 23 Abs. 1 S. 5 EStG hinsichtlich aufgedeckter stiller Reserven
steuerrechtlich:
2. Erhöhung der Anschaffungskosten der im BV / PV gehaltenen Beteiligung
außerbilanzieller Abzug der verdeckten Einlage
Auswirkungen: erst bei Verkauf der Anteile § 3 Nr. 40 EStG, § 8 b Abs. 2 KStG
keine Gewinnauswirkung der verdeckten Einlage
3. fiktiver Zufluss, wenn Einkunftsart betroffen, d.h. wenn durch verdeckte Einlage Verzicht
Erhöhung des steuerlichen Einlagekontos (§ 27 KStG)
auf Einnahme in Einkunftsart sofortige Versteuerung ohne Liquiditätszufluss
Änderungsmöglichkeit gem. § 32 a Abs. 2 KStG
Änderung Steuerbescheid
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
23
394
Forderungsverzicht als verdeckte Einlage Forderungsverzicht des Gesellschafters gegenüber „seiner“ Kapitalgesellschaft
verdeckte Einlage i.H.d. werthaltigen Teils der Forderung werthaltiger Teil = Verkehrswert der Forderung
30
Gestaltungstipp: Forderungsverzicht zur Ausnutzung ansonsten nach § 8 Abs. 4 KStG gefährdeter Verlustvorträge, insb. wenn: Forderung (fast) nicht mehr werthaltig Verkauf / Umwandlung der Gesellschaft geplant
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
24
205
30
Band 1
395
Forderungsverzicht als verdeckte Einlage Beispiel Forderungsverzicht als verdeckte Einlage: Forderung des Gesellschafters gegenüber „seiner“ Gesellschaft (Nennwert: 50.000 €, Teilwert 30.000 €)
Folgen bei der Gesellschaft: wegen Wegfalls der Verbindlichkeit entsteht sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe des Nennwertes, d.h. JÜ + 50.000 € ./. verdeckte Einlage 30.000 € = zu versteuerndes Einkommen 20.000 € Einlagekonto § 27 KStG + 30.000 € Folgen bei Gesellschafter: AK Beteiligung + 30.000 € soweit Forderung in Zusammenhang mit Einkünften: Zuflussfiktion
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
25
396
Vermietung und Verpachtung 30
Vermietung und Verpachtung 206
1
30
Band 1
395
Forderungsverzicht als verdeckte Einlage Beispiel Forderungsverzicht als verdeckte Einlage: Forderung des Gesellschafters gegenüber „seiner“ Gesellschaft (Nennwert: 50.000 €, Teilwert 30.000 €)
Folgen bei der Gesellschaft: wegen Wegfalls der Verbindlichkeit entsteht sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe des Nennwertes, d.h. JÜ + 50.000 € ./. verdeckte Einlage 30.000 € = zu versteuerndes Einkommen 20.000 € Einlagekonto § 27 KStG + 30.000 € Folgen bei Gesellschafter: AK Beteiligung + 30.000 € soweit Forderung in Zusammenhang mit Einkünften: Zuflussfiktion
Verdeckte Gewinnausschüttung – verdeckte Einlage
25
396
Vermietung und Verpachtung 30
Vermietung und Verpachtung 206
1
Vermietung und Verpachtung
31 397
Kauf einer vermieteten Immobilie
Vermietung und Verpachtung
2
398
Steuerliche Aufwendungen
steuerliche Aufwendungen Abschreibung von Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten des Gebäudes
sofort abzugsfähige Werbungskosten 31
(ggfs. Anteil Grund- und Boden herausrechnen)
Vermietung und Verpachtung
3
207
31
Band 1
399
Abschreibungen
Abschreibungssätze Altbauten/ Gebrauchtobjekte:
2% jährlich (50 Jahre) 2,5% jährlich bei Gebäuden, die vor dem 1.1.1926 fertig gestellt wurden (40 Jahre)
Neubauten im Jahr der Fertigstellung (vor 2006):
4% für die ersten 10 Jahre (=40%) 2,5% für die Jahre 11 bis 18 (=20%) 1,25% für die Jahre 19 bis 50 (=40%)
Baudenkmäler:
9% für die ersten 8 Jahre (=72%) 7% für die Jahre 9 bis 12 (=28%)
Vermietung und Verpachtung
4
400
Gebäudeanschaffungskosten
Gebäudeanschaffungskosten Kaufpreis, Herstellungskosten Notarkosten Grundbuchumschreibung Auflassungskosten Grundbuchkosten Grunderwerbsteuer Gutachterkosten
31
Vermietung und Verpachtung 208
Maklerprovision Notarkosten Steuerberatungskosten Zwangsversteigerungskosten
Sonderproblem: anschaffungsnahe Aufwendungen; Herstellungsaufwand
ggfs. Anteil Grund- und Boden rausrechnen
5
Vermietung und Verpachtung
31 401
Gebäudeherstellungskosten
Gebäudeherstellungskosten
Baukosten (Maurer, Zimmerer, Klempner, Heizungsbauer, Tischler, Elektriker) = Rohbau & Innenausbau Architekt Hausanschlusskosten innerhalb des Grundstücks an öffentlichen Kanal und an Strom- und Gasnetz, Kanalanstichgebühr Kabelanschluss Kosten für Umzäunung oder "lebende Umzäunung" (Hecken, Büsche, Bäume an Grenze), wenn das Grundstück nicht unverhältnismäßig groß ist. Baugenehmigung Bauplanungskosten
Kosten für das Verlegen von Auslegeware auf Estrich (Teppichboden) Einbauküche inkl. Spüle und Herd, Einbauschränke Baumängelbeseitigung (auch wenn dies erst nach Fertigstellung geschieht) Entschädigungs- oder Abfindungszahlungen an Mieter/Pächter für vorzeitige Räumung zur Errichtung eines Gebäudes Fahrtkosten des Steuerpflichtigen zur Baustelle in tatsächlicher Höhe Prozesskosten, falls Folgekosten der Herstellungskosten
Vermietung und Verpachtung
6
402
Kosten des Grund- und Bodens
Kosten des Grund- und Bodens (nicht abzugsfähig)
Abbruchkosten, ohne Zusammenhang mit Neubau Anliegerbeiträge Ansiedlungsbeiträge Auflassungskosten, evtl. anteilig Beiträge nach dem Kommunalabgabengesetz Erschließungsbeiträge Fußgängerzone Hofbefestigung Grundbuchkosten, evtl. anteilig Grunderwerbsteuer, evtl. anteilig
Vermietung und Verpachtung
Kanalanschlussgebühren der Gemeinde Kaufpreis, evtl. anteilig Maklerprovision, evtl. anteilig Notarkosten, evtl. anteilig Steuerberatungskosten zum Grundstückskauf Straßenanliegerbeiträge Straßenzufahrt Zwangsversteigerungskosten, Grundstückserwerb
31
7
209
31
Band 1
402
Sofort abzugsfähige Aufwendungen
sofort abzugsfähige Aufwendungen
Schuldzinsen Geldbeschaffungskosten Bereitstellungszinsen Bearbeitungsgebühren Disagio laufende Betriebskosten Notarkosten für Grundschuldbestellung Heizung Bauzeitversicherung Steuerberatungskosten
Erhaltungsaufwendungen Grundsteuer Versicherungskosten Hauswart Straßenreinigung Müllabfuhr sonstige Kosten, die der Erzielung und Sicherung der Mieteinnahmen dienen nicht abzugsfähig: Darlehenstilgung (AK/HK)
Vermietung und Verpachtung
8
402
Zum Teil vermietete und zum Teil selbst genutzte Immobilie 31
Vermietung und Verpachtung 210
9
Vermietung und Verpachtung
31 402
Zum Teil vermietete und zum Teil selbst genutzte Immobilie sinnvolle Kaufpreisaufteilung (im Kaufvertrag) selbst genutzter Teil
Einsatz des Eigenkapital ggfs getrennter zweiter Darlehensvertrag und zweites Baukonto => Finanzierungskosten nicht abzugsfähig
Vermietung und Verpachtung
vermieteter Teil Darlehensvertrag / Baukonto => Finanzierungskosten als Werbungskosten abzugsfähig
10
402
Verbilligte Vermietung (an Angehörige) 31
Vermietung und Verpachtung
11
211
31
Band 1
402
Verbilligte Vermietung an Angehörige Umfang des Werbungskostenabzugs unter 56% der üblichen Miete
Aufteilung des Mietverhältnisses in entgeltlichen und unentgeltlichen Teil maßgebend Verhältnis der tatsächlich vereinbarten Miete zur ortsüblichen Miete Werbungskosten nur anteilig für den entgeltlichen Teil abzugsfähig
zwischen 56 und 75%
Überprüfung der Einkunftserzielungsabsicht anhand einer Überschussprognose über Zeitraum von 30 Jahren bei positiver Prognose: voller Abzug bei negativer Prognose: Aufteilung in entgeltlichen / unentgeltlichen Teil
mindestens 75%
voller Werbungskostenabzug bei ansonsten fremdüblichem Mietverhältnis: abweichend vom BGB (Erhöhung max. 20% in 3 Jahren) erkennt das FA eine Mieterhöhung von mehr als 20% an
Vermietung und Verpachtung
12
402
Verkauf einer Immobilie aus dem Privatvermögen 31
Vermietung und Verpachtung 212
13
Vermietung und Verpachtung
31 402
Verkauf einer Immobilie aus dem Privatvermögen Privates Veräußerungsgeschäft Ausnahme
Grundsatz
Gewinne sind nur dann steuerpflichtig, wenn zwischen Kauf und Verkauf nicht mehr als 10 Jahre (Kaufvertrag) liegen Gewinnermittlung: Veräußerungspreis ./. Anschaffungskosten + Abschreibungen (§ 52 Abs. 39 EStG beachten) ./. Veräußerungskosten = Veräußerungsgewinn/-verlust
Vermietung und Verpachtung
Verkauf einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Immobilie ist nicht steuerpflichtig wenn das Objekt ununterbrochen seit dem Erwerb oder im Jahr des Verkaufs und in den beiden vorangegangen Jahren zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurde
14
402
Verträge zwischen nahen Angehörigen 31
Verträge zwischen nahen Angehörigen
1
213
Vermietung und Verpachtung
31 402
Verkauf einer Immobilie aus dem Privatvermögen Privates Veräußerungsgeschäft Ausnahme
Grundsatz
Gewinne sind nur dann steuerpflichtig, wenn zwischen Kauf und Verkauf nicht mehr als 10 Jahre (Kaufvertrag) liegen Gewinnermittlung: Veräußerungspreis ./. Anschaffungskosten + Abschreibungen (§ 52 Abs. 39 EStG beachten) ./. Veräußerungskosten = Veräußerungsgewinn/-verlust
Vermietung und Verpachtung
Verkauf einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Immobilie ist nicht steuerpflichtig wenn das Objekt ununterbrochen seit dem Erwerb oder im Jahr des Verkaufs und in den beiden vorangegangen Jahren zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurde
14
402
Verträge zwischen nahen Angehörigen 31
Verträge zwischen nahen Angehörigen
1
213
32
Band 1
402
Angehörige i.S.d. Rechtsprechung
Ehegatten (auch geschieden)
Problematik: Versagung der steuerlichen Anerkennung
Eltern wirtschaftlich gleichgestellte Interessen
Kinder
Verlobte nichtehelicher Lebensgefährte
Verträge zwischen nahen Angehörigen
2
402
Allgemeines - Prüfung und Planung Prüfung Steuervorteile: Fremdvergleich:
Gesamtbetrachtung hätte man diese Vereinbarung auch in dieser Form mit einem fremden Dritten getroffen? Planung
32
umfassende Regelung zu Beginn des Vertragsverhältnisses Formvorschriften (Schriftform sollte zur Beweisvorsorge gewählt werden) zivilrechtliche Wirksamkeit des Vertrages (z.B. notarielle Beurkundung eines Grundstücksverkaufs) Definition der Hauptleistungspflichten Angemessenheit tatsächliche Durchführung
Verträge zwischen nahen Angehörigen 214
3
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32 402
Allgemeines – Vollzug des Vertrages
Vollzug des Vertrages: tatsächliche Umsetzung des schriftlich fixierten Vertrages, sonst Scheingeschäft (z.B. Zahlungen müssen pünktlich zum vereinbarten Termin geleistet werden, Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge müssen einbehalten werden)
Verträge zwischen nahen Angehörigen
4
402
Verträge mit Minderjährigen - Wirksamkeit Verträge mit Minderjährigen - Wirksamkeit Erforderlichkeit eines Ergänzungspflegers (§§ 1909 ff BGB)
Erforderlichkeit einer vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung
Interessenkollision
„Risikogeschäfte“
mit eigenen Interessen o Fälle des § 181 BGB mit zumindest „auch fremden“ Interessen o Fälle der §§ 1629 Abs. 2, 1795 BGB, insbesondere Rechtsgeschäfte mit nahe stehenden Personen Aufgabe von Sicherheiten zugunsten Vormund/Elternteil Rechtsstreitigkeiten mit nahe stehenden Personen
(§§ 1821, 1822 BGB) z.B. Vornahme von Grundstücksgeschäften Vermögensübertragung im Ganzen erbrechtliche Verfügungen Dauerschuldverhältnisse länger als 1 Jahr Beteiligung Minderjähriger an erwerbswirtschaftlichen Gesellschaften Übernahme von Verbindlichkeiten / Kreditaufnahme entgeltliche Rechtsgeschäfte über Einzelunternehmen
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32
5
215
32
Band 1
402
Arbeitsverträge
Arbeitsverträge
Abgrenzung von üblichen Unterhaltsleistungen genaue Definition der Aufgaben des Arbeitnehmers Geldfluss teilweiser Rückfluss des Entgelts hat indizielle Wirkung Nichteinbehaltung und Abführung von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen hat indizielle Wirkung
Verträge zwischen nahen Angehörigen
6
402
Arbeitsverträge zwischen Eltern und Kindern
Arbeitsverträge mit Kindern < 14 Jahre sind unwirksam
Volle Mitarbeit im Betrieb bei Kind > 14 Jahre: Æ Summe aus Barentlohnung und Sachleistungen muss monatlich 400,00 € übersteigen Æ Mindestentlohnung in bar muss monatlich 100,00 € betragen Aushilfstätigkeit: Æ keine Hilfsleistungen der Kinder im elterlichen Betrieb (Arbeit des Kindes muss eine fremde Arbeitskraft ersetzen; nicht nur Telefondienst oder Botengänge)
32 Verträge zwischen nahen Angehörigen 216
7
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32 402
Arbeitsverträge zwischen Ehegatten
vereinbarte Leistungen müssen über übliche familiäre Hilfsleistungen hinausgehen
Gehalt muss klar und eindeutig in den alleinigen Einkommens- und Vermögensbereich des Arbeitnehmer-Ehegatten übergehen, der ohne Beschränkung durch den Arbeitgeber-Ehegatten über das Geld verfügen kann (Zahlung auf ein Oder-Konto ist zulässig) wechselseitige Ehegattenarbeitsverträge sind zulässig, wenn sie sich auf eine Teilzeitbeschäftigung beschränken und einem Fremdvergleich standhalten
Verträge zwischen nahen Angehörigen
8
402
Mitverhältnisse
Mietverhältnisse
Festlegung Hauptpflichten der Parteien Nebenkosten regeln, abrechnen und zahlen keine Haushalts- oder Lebensgemeinschaft Mietverhältnis mit studierendem Kind wird grundsätzlich anerkannt; räumliche Trennung beachten; gilt auch, wenn Kind die Miete aus dem von Eltern gewährten Barunterhalt bestreitet Überkreuzvermietung => Gestaltungsmissbrauch
32 Verträge zwischen nahen Angehörigen
9
217
32
Band 1
402
Mietverträge Miethöhe unter 56% der üblichen Miete
Aufteilung des Mietverhältnisses in entgeltlichen und unentgeltlichen Teil maßgebend Verhältnis der tatsächlich vereinbarten Miete zur ortsüblichen Miete Werbungskosten nur anteilig für den entgeltlichen Teil abzugsfähig
zwischen 56 und 75%
Überprüfung der Einkunftserzielungsabsicht anhand einer Überschussprognose über Zeitraum von 30 Jahren bei positiver Prognose: voller Abzug bei negativer Prognose: Aufteilung in entgeltlichen / unentgeltlichen Teil
mindestens 75%
voller Werbungskostenabzug bei ansonsten fremdüblichem Mietverhältnis: abweichend vom BGB (Erhöhung max. 20% in 3 Jahren) erkennt das FA eine Mieterhöhung von mehr als 20% an
Verträge zwischen nahen Angehörigen
10
402
Darlehensverträge
Darlehensverträge wichtige Aspekte: Laufzeit, Zinssatz, Fälligkeiten, Tilgungszeitpunkt, Kündigungsrecht Sicherheiten sollten gestellt werden bei Unverzinslichkeit: Schenkung
32 Verträge zwischen nahen Angehörigen 218
11
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32 402
Steuerliche Anerkennung von Familiengesellschaften Anforderungen an Inhalt Gesellschaftsvertrag
Fremdvergleich freie Wahl der Rechtsform und der Regelungen im Gesellschaftsvertrag muss aber grds. Gesellschaftsverhältnis unter Fremden wirtschaftlich gleichwertig sein
Ergänzungspfleger und ggfs. zusätzlich vormundschaftliche Genehmigung bei Minderjährigen Schenkungsversprechen: notarielle Beurkundung
tatsächlicher Vollzug des Gesellschaftsverhältnisses
Mitunternehmereigenschaft Einkünfte werden dem zugerechnet, der die Einkünfte (wirtschaftlich) erzielt für betriebliche Einkünfte Mitunternehmerstellung erforderlich MU-Initiative MU-Risiko
Angemessenheit der Gewinnverteilung
zivilrechtliche Form
tatsächliche Handhabung des Vertrages muss mit Vertragsinhalt übereinstimmen Eltern können Gesellschaftsrechte für Minderjährige ausüben; keine Dauerergänzungspflegschaft erforderlich
Gewinnverteilungsabreden müssen denen unter fremden Dritten entsprechen maßgebend sind Umstände des Einzelfalles: insbesondere Höhe Kapitalbeteiligung, Haftungsrisiko, Umfang der Arbeitsbelastung Richtwerte der Finanzverwaltung (o)
zivilrechtlich beachten: Sonderkündigungsrecht des volljährig gewordenen Gesellschafters (§ 723 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 3 BGB) ist unabdingbar => Abfindungsansprüche
Verträge zwischen nahen Angehörigen
12
402
Richtwerte angemessene Gewinnverteilung Richtwerte für angemessene Verzinsung der Einlage eines nahen Angehörigen (siehe H 15.9 (5) EStH) Mitunternehmeranteil
(typisch) stille Beteiligung Schenkung
15% vom „tatsächlichen Wert des Mitunternehmeranteils“
15% der Einlage bei Gewinn- und Verlustbeteiligung 12% der Einlage bei Ausschluss der Verlustbeteiligung
entgeltlicher Erwerb die unter Fremden übliche Gestaltung (Drittvergleich)
35% der Einlage bei Gewinn- und Verlustbeteiligung 25% der Einlage bei Ausschluss der Verlustbeteiligung
32
Überschreitung der Richtsätze: übersteigender Betrag ist Einkommensverwendung
Verträge zwischen nahen Angehörigen
13
219
32
Band 1
402
Gesamtplanrechtsprechung - Voraussetzungen Voraussetzungen
Verfolgung eines Gesamtziels unter Umsetzung in Teilschritten Æ
sachlicher Zusammenhang im Rahmen einer einheitlichen Planung
enger zeitlicher Zusammenhang Æ
zeitliche Eingrenzung unklar (diskutiert wird eine Eingrenzung auf einige Monate / 1 Jahr / 5 Jahre)
Beherrschbarkeit sämtlicher Teilschritte Verträge zwischen nahen Angehörigen
14
402
Gesamtplanrechtsprechung - Rechtsfolge Rechtsfolge
Teilschritt 1
Teilschritt 2
Teilschritt 3
Verklammerung sämtlicher Teilschritte zu einem einzigen wirtschaftlichen Vorgang wirtschaftliches Endergebnis wird – ggfs. über mehrere Veranlagungszeiträume hinweg - unter den Steuertatbestand subsumiert (Vergleich Ausgangssachverhalt mit Endsachverhalt) von Beginn an beabsichtigtes Gesamtergebnis wird abgebildet Zwischenschritte, die Ausweich- oder Korrekturgeschäfte darstellen, bleiben unberücksichtigt
32
kann zugunsten oder zuungunsten des Steuerpflichtigen wirken Verträge zwischen nahen Angehörigen 220
15
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32 402
Gesamtplanrechtsprechung - Anwendungsbereiche wesentliche Anwendungsbereiche bei Umstrukturierungen BFH vom 6.9.2000 (Tariffragen)
Fallgruppe „Ausgliederung“ vor Veräußerung (§§ 16, 34 EStG)
Finanzverwaltung (auch bei Buchwertfortführungen) Fallgruppe „Ausgliederung“ vor Einbringung (§§ 20, 24 UmwStG)
Fallgruppe „Ausgliederung“ vor vorweggenommener Erbfolge (§ 6 Abs. 3 EStG)
weitere Fälle in der Rechtsprechung, z.B.:
Aufgabe von Mitunternehmeranteilen unentgeltliche Betriebsübertragung Schenkung mit anschließender Darlehensgewährung zwischen nahestehenden Personen gewerblicher Grundstückshandel Veräußerungen i.S.d. § 17 EStG Schwesterpersonengesellschaften
Verträge zwischen nahen Angehörigen
16
402
Gesamtplanrechtsprechung - Vermeidung Vermeidung der Gesamtplanrechtsprechung Gestaltungsberatung keine dokumentierte vertragliche Verpflichtung zum nächsten Teilschritt Gesamtplanrechtsprechung auch in Buchwertfortführungsfällen beachten
Abwehrberatung Anwendbarkeit der Gesamtplanrechtsprechung generell, zumindest aber in Buchwertfortführungsfällen bestreiten Widerlegung Voraussetzungen
Gefahr in der Praxis:
FA behauptet Vorliegen von § 42 AO (Gestaltung nur aus steuerlichen Gründen) Steuerpflichtiger legt wirtschaftliche Hintergründe dar FA hat u.U. Argumentationspotenzial für Gesamtplan
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32
17
221
32
Band 1
402
Gestaltungsmissbrauch, § 42 AO
Voraussetzungen
Gestaltung ist: unangemessen Æ gemessen an dem erstrebten Ziel soll der Steuerminderung dienen ist nicht durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche nichtsteuerliche Gründe zu rechtfertigen
Verträge zwischen nahen Angehörigen
18
402
Gestaltungsmissbrauch, § 42 AO
Rechtsfolge Sachverhalt 1 Æ aus steuerlichen Gründen tatsächlich durchgeführter Sachverhalt
Sachverhalt 2 Æ wirtschaftlich „angemessener“ Sachverhalt
statt des Sachverhalts 1 wird der Sachverhalt 2 der Besteuerung zugrunde gelegt
32 Verträge zwischen nahen Angehörigen 222
19
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32 402
Gestaltungsmissbrauch, § 42 AO
Vermeidung
Darlegung außersteuerlicher Gründe
Vorsicht: Gesamtplan
Verträge zwischen nahen Angehörigen
20
402
Wegzugsbesteuerung
32 Wegzugsbesteuerung
1
223
Verträge zwischen nahen Angehörigen
32 402
Gestaltungsmissbrauch, § 42 AO
Vermeidung
Darlegung außersteuerlicher Gründe
Vorsicht: Gesamtplan
Verträge zwischen nahen Angehörigen
20
402
Wegzugsbesteuerung
32 Wegzugsbesteuerung
1
223
33
Band 1
402
Grundlagen Hintergrund:
Wohnsitzverlagerung in Niedrigsteuerland
Gefahr:
erweiterte beschränkte Einkommensteuerpflicht in BRD
Prüfung vor Wohnsitzverlagerung:
natürliche Person Deutscher in den letzten 10 Jahren mindestens 5 Jahre unbeschränkt steuerpflichtig Einkünfte Inland > 16.500 € neuer Wohnsitz in Niedrigsteuergebiet ÆNiedrigsteuergebiet = bei Einkommen > 77.000 € ergibt sich mehr als ѿ Steuerersparnis gegenüber ESt in BRD Æ Vorzugsbesteuerung im neuen Wohnsitzstaat
Wegzugsbesteuerung
2
402
Wesentliche wirtschaftliche Interessen im Inland
wesentliche wirtschaftliche Interessen in BRD sind:
Unternehmer oder Mitunternehmer eines inländischen Gewerbebetriebs mehr als 25% Gewinnanteile an einer inländischen KG Beteiligung an einer inländischen GmbH mit mind. 1% inländische Einkünfte > 120.000 € inländische Einkünfte > 30% aller Einkünfte inländisches Vermögen > 154.000 €, das Einkünfte generiert (z.B. vermietete Immobilie) inländisches Vermögen > 30% des Gesamtvermögens
33 Wegzugsbesteuerung 224
3
Wegzugsbesteuerung
33 402
Vorrang von DBA Kein DBA mit
DBA z.B. mit:
Österreich Luxemburg Italien ÆBesteuerungsrecht wird durch DBA zugeteilt
Liechtenstein Monaco Andorra Bahamas Bermudas Turks- und Caicosinseln Tonga Neue Hebriden Hongkong Kanalinseln (Guernsey, Jersey, Alderney, Sark, Herm)
Sonderfall Schweiz 5 Jahre nach Wegzug Besteuerung in BRD
Wegzugsbesteuerung
4
402
Einkünfte aus V + V
Besteuerung im Belegenheitsstaat des Grundstücks
Veräußerung außerhalb der Spekulationsfrist kann sich anbieten
Vorsicht bei gewerblichem Grundstückshandel
33 Wegzugsbesteuerung
5
225
33
Band 1
402
Dividenden
bei Vorliegen eines DBA Besteuerung im Ansässigkeitsstaat i.d.R. auch Quellenbesteuerung mit 15% und Anrechnung im Ausland
kein Vorliegen eines DBA Besteuerung in BRD, wenn Schuldner hier seinen Sitz hat Überlegung:
Investitionstransfer in ausländische Wertpapiere
Wegzugsbesteuerung
6
402
Wegzugsbesteuerung natürliche Person
10 Jahre unbeschränkte Steuerpflicht
Ende der unbeschränkten Steuerpflicht durch Wegzug
Anwendung des § 17 EStG bei Beteiligungen von mindestens 1% (§ 17 EStG = Besteuerung der stillen Reserven)
Besonderheiten innerhalb der EU beachten (Diskriminierungsverbot)
33 Wegzugsbesteuerung 226
7
Wegzugsbesteuerung
33 402
Erbschaftsteuerliche Gründe
Wegzug aus BRD zur Vermeidung oder Reduzierung von anfallender Erbschaftsteuer
unbeschränkte Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer knüpft sowohl an Erblasser/Schenker als auch an Erwerber an sobald es sich auf einer Seite der Beteiligten um Steuerpflichtige mit deutscher Staatsangehörigkeit handelt, unterliegen sämtliche Vermögensanfälle der deutschen Erbschaftsteuer Inlandsvermögen unterliegt der deutschen Erbschaftsteuer, auch wenn keiner der Beteiligten ein Inländer ist
Wegzugsbesteuerung
8
33
227