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German Pages 162 [169] Year 2007
Geschichte des Husserl-Archivs History of the Husserl-Archives
Geschichte des Husserl-Archivs History of the Husserl-Archives
Husserl-Archiv Leuven Husserl-Archives Leuven
A C.I.P. Catalogue record for this book is available from the Library of Congress
ISBN 978 - 1- 4020- 5726 - 7 (PB) ISBN 978 - 1- 4020- 5727- 4 (e- book)
Published by Springer, P.O. Box 17, 3300 AA Dordrecht, The Netherlands. www.springer.com
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Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit (Rudolf Bernet)
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Foreword 1
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Die Rettung von Husserls Nachlass und die Gründung des HusserlArchivs (Herman Leo Van Breda)
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The Rescue of Husserl’s Nachlass and the Founding of the HusserlArchives
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Kurze Geschichte des Husserl-Archivs in Leuven und der HusserlEdition (Thomas Vongehr)
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A Short History of the Husserl-Archives Leuven and the Husserliana
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Bilder – Images
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Appendix – Husserliana
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Zum Geleit
Das Husserl-Archiv in Leuven hat sich in seiner bald siebzigjährigen Geschichte in den Dienst der Erschließung, der Veröffentlichung und der Diskussion des philosophischen Werkes von Edmund Husserl gestellt. Die Gewährung eines freien Zugangs zu Husserls Nachlass, die Verteilung der Editionsarbeit unter die verschiedenen Archive sowie die offene Berichterstattung über unsere Tätigkeit bestimmten von Anfang an den Stil und das Ethos unserer Arbeit. Als „gemeinnütziger“ Institution lag uns jeder Hang zur Selbstdarstellung oder Selbstprofilierung in einem immer mehr auf Konkurrenz ausgerichteten akademischen Umfeld bisher recht fern. Es überwogen die Sorge um die Beschaffung der finanziellen Mittel zur Fortsetzung unserer Editionsarbeit, die alltägliche wissenschaftliche und administrative Arbeit, die Betreuung von Forschern und Besuchern, die Organisation von akademischen Lehrverantstaltungen, Arbeitsgruppen und internationalen Kolloquien über Husserls Denken. Der Anstoß zur Veröffentlichung dieser kleinen Schrift über die Gründung und wechselvolle Geschichte unseres Archivs sowie unserer Zweigstellen kommt denn auch von außen. Wir stellen in den letzten Jahren nicht ohne Erstaunen fest, dass das Archiv selbst und seine langjährige Aktivität vermehrt zum Gegenstand historischen Interesses geworden sind. Um den interessierten Forschern und Besuchern die Geschichte des Archivs und seine inzwischen weit verzweigten Tätigkeiten lückenhaft und im Eiltempo immer wieder neu erzählen zu müssen, haben wir uns zusammen mit unseren Zweigstellten zur Veröffentlichung dieser kleinen Dokumentation entschlossen. Ohne die Unterstützung des Verlags, in dem die „Husserliana“ und die anderen vom Archiv herausgegebenen Reihen erscheinen, hätte sich dieses Vorhaben allerdings nicht in dieser Form verwirklichen lassen. Dieses kleine Buch kommt aber nicht nur einem Bedürfnis nach historischer Information entgegen, es ist zugleich Ausdruck unserer Freude über das Interesse und die vielfältigen Formen der Unterstützung, die dem HusserlArchiv über die vielen Jahre seines Bestehens hinweg erhalten geblieben sind. Als ein Buch der Erinnerung ist es zugleich als ein Zeichen der Dankbar-
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keit all denjenigen Personen zugedacht, welche als Editoren und Forscher, als Direktoren der verschiedenen Husserl-Archive und Zweigstellen sowie als Hochschulpolitiker und Verwalter von Forschungsgeldern die lange und erfolgreiche Geschichte des Husserl-Archivs wesentlich mitgestaltet haben. Aber niemand verdient es mehr, von uns dankbar geehrt zu werden als Pater Herman Leo Van Breda, der 1974 verstorbene Gründer und langjährige Leiter des Archivs. Die nachfolgende „Kurze Geschichte des Husserl-Archivs in Leuven und der Husserl-Edition“ ist denn auch im Wesentlichen als eine Dokumentation des Lebenswerkes von Van Breda konzipiert und berichtet über die zielstrebige Gründung des Leuvener Archivs, den anfänglichen Kampf ums Überleben, über seinen unermüdlichen Ausbau, seine internationale Wirkung sowie über die Errichtung der Zweigstellen. Diesem Bericht wird ein Text vorangestellt, in dem Van Breda selbst zu Worte kommt und die Geschichte seiner abenteuerlichen Rettung von Husserls Nachlass erzählt. Die Tätigkeit seines Nachfolgers, Samuel IJsseling, der das Archiv in den Jahren 1974 bis 1997 leitete, hätte zweifellos eine ausführlichere Darstellung verdient, als es der beschränkte Rahmen dieser kleinen Publikation zuließ. Dasselbe gilt auch für Rudolf Boehm, dem langjährigen Berater von IJsseling in Editionsfragen, sowie für André Wylleman, der in der Zeit sowohl Van Bredas als auch IJsselings als Präsident des Verwaltungsrates die Geschicke des Leuvener Archivs lange mitbestimmt hat. Unsere kleine Geschichte des Husserl-Archivs stützt sich übrigens ganz wesentlich auf eine von Wylleman verfasste, unveröffentlichte Chronik des Lebenswerkes von Van Breda. Auch Urbain Dhondt, Wyllemans Nachfolger als Verwaltunsratspräsident, hat sich um das Leuvener Archiv in den letzten Jahren sehr verdient gemacht. Meine eigene Tätigkeit als Direktor des Husserl-Archivs Leuven seit 1997 war nur möglich mit der Hilfe von Ullrich Melle, der in den vergangenen Jahren mit mir die Verantwortlichkeit für die Editionsarbeit in freundschaftlicher Zusammenarbeit geteilt hat. Ihm sei an dieser Stelle besonders gedankt. Der dankbare Rückblick auf die Geschichte des Husserl-Archivs und der zufriedene Überblick über die stattliche Anzahl von Bänden, die in den Reihen „Husserliana“, „Phaenomenologica“, „Collected Works“ sowie in der vom Felix Meiner Verlag betreuten Studienausgabe erschienen sind, sollte aber nicht den Eindruck erwecken, als hätten wir unsere besten Jahre bereits hinter uns. Mit dem in weniger als fünf Jahren anstehendem Abschluss der Editionsarbeit an Edmund Husserls Nachlass erwachsen den Husserl-Archiven neue Aufgaben und neue Tätigkeitsfelder. Unsere bewährte Zusammenarbeit mit dem Kölner und dem Freiburger Archiv bei der Erschließung, Transkription und Veröffentlichung von Husserls stenographischem Nachlass soll in Zukunft durch die gemeinsame Organisation von wissenschaftlichen Tagungen sowie durch
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den Austausch von Studenten und Dozenten fortgesetzt werden. Wir hoffen auch auf die Beihilfe unserer Zweigstellen bei der sich noch über einige Jahre hinziehenden Transkriptionsarbeit an den stenographischen Handschriften. Erst nach Schließung der letzten Transkriptionslücken wird Husserls philosophischer Nachlass der Forschung ganz zur Verfügung stehen. Neben der Fortsetzung unserer derzeitigen Bemühungen um die Digitalisierung und Konservierung von Husserls handschriftlichem Nachlass und seiner privaten Bibliothek, um kleinere Editionsvorhaben, um die Veröffentlichung wertvoller phänomenologischer Studien in der Reihe „Phaenomenologica“, um die Anregung und Überwachung von Übersetzungen usw. entstehen dem Archiv durch die neuen Möglichkeiten des elektronischen Zugriffs auf seine Bestände neue Aufgaben. Aber die Erhaltung der in den langen Jahren der Editionsarbeit und wissenschaftlichen Forschung erworbenen Expertise auf dem Gebiete der Husserlschen Phänomenologie wird auch in Zukunft unser erstes Anliegen bleiben. Viele der von uns in den letzten Jahren in den „Husserliana“ veröffentlichten Texte warten nämlich noch immer auf eine denkerische Bearbeitung, der wir uns nun nach getaner philologischer Editionsarbeit vermehrt widmen wollen. Husserls Werk wurde in Leuven zwar schon von Anfang an mit zeitgenössischen Denkern ins Gespräch gebracht, aber wir wollen uns in Zukunft verstärkt auch darum bemühen, die Husserlsche phänomenologische Perspektive in interdisziplinäre Forschungsprojekte einzubringen. Im Sommer 2006 Rudolf Bernet Direktor des Husserl-Archivs in Leuven
Foreword
Over its nearly seventy-year history, the Husserl-Archives in Leuven has been devoted to the research, publication, and discussion of the philosophical works by Edmund Husserl. The extension of free access to Husserl’s Nachlass, the distribution of edition work between the different Archives, as well as the policy of openly reporting on our activities have from the beginning molded the way and the ethos in which we have worked. In an academic milieu that has become more and more competitive in recent times, we have always been reluctant to seek public recognition as an “institution of excellence.” Our concerns have been more directed toward the modest tasks of finding the financial means to continue the edition work, fulfilling our daily academic and administrative duties, guiding researchers and visitors, and organizing academic lectures, workshops, and international conferences concerning Husserl’s thought. It should come as no surprise then that the idea to publish this little account of the founding and the eventful history of the Leuven Archives and its branches was first suggested to us by our visitors and friends. They have made us increasingly aware of the fact that the Husserl-Archives itself and its long-running activities have become an object of historical interest. Since we dislike giving interested researchers and visitors an incomplete and rushed account of the history of the Archives and its wide-ranging activities, we decided in collaboration with our branch Archives to put together this chronicle. Without the support of our publisher, which has remained associated from the beginning with the Husserliana as well as with the other series edited by the Archives, it would not have been possible to realize this undertaking in such a fashion. However, this small book is not only meant to satisfy those interested in our historical background. It is also the expression of our delight at the interest and the various forms of support that the different Husserl-Archives have continued to receive since their foundation. As a commemorative volume, it is also a token of gratitude to all the people who have contributed as editors and researchers, as directors of the Husserl-Archives and its various branches,
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as well as officials overseeing university education and research funding, to a long and successful story. No one deserves our thanks and recognition more than Father Herman Leo Van Breda, the founder and longtime director of the Archives who passed away in 1974. The following “Short History of the Husserl-Archives in Leuven and the Husserliana” is thus essentially conceived as a report on Van Breda’s lifework. It retells the story of the single-minded endeavor to found the Leuven archive, its early struggle to survive, its continual expansion, its international influence, and also the establishment of its branches. Prior to this record, we present a text in which Van Breda himself relates the adventure of rescuing Husserl’s Nachlass. Without a doubt, the activities of his successor, Samuel IJsseling, who directed the Archives from 1974 to 1997, deserved a more extensive treatment than was possible to give in this small publication. The same holds true for Rudolf Boehm, IJsseling’s long-standing advisor on all questions concerning edition work. This can also be said of André Wylleman, who as chairman of the advisory board played an instrumental role in the fortune of the Archives during both Van Breda’s and IJsseling’s directorships. Our little story of the Husserl-Archives actually owes much to an unpublished chronicle by Wylleman. Equally, Urbain Dhondt deserves great esteem for the services he has rendered to the Archives as Wylleman’s successor. My own activities as director of the Husserl-Archives Leuven since 1997 have only been possible with the help of Ullrich Melle. Over the past few years, he has shared responsibility with me for edition work in amicable cooperation. I would like to take this opportunity to convey my sincere gratitude toward him. A thankful gaze back over the history of the Husserl-Archives and a contented look at the imposing number of volumes making up the Husserliana, the Phaenomenologica, the Collected Works, and the Felix Meiner Verlag Studienausgabe should not, however, leave one with the impression that our best years are behind us. With the conclusion of edition work on Edmund Husserl’s Nachlass being foreseeable within the next five years, the Husserl-Archives is looking ahead to new duties and new fields of activity. Our time-honed cooperation with the Cologne and Freiburg Archives in the investigation, transcription, and publication of Husserl’s stenographic Nachlass shall be carried forward in the future by the joint organization of academic conferences and also by the exchange of students and professors. We also hope to receive help from our branches for the remaining transcription work on Husserl’s stenographic writings. Only when the last transcriptions have been completed shall we finally be able to present the whole of Husserl’s philosophical Nachlass for research.
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Apart from the continuation of our current efforts to digitize and conserve Husserl’s hand-written Nachlass and his private library, to undertake smaller edition projects, to add significant phenomenological studies to the Phaenomenologica series, to promote and supervise translations, and so forth, there have also arisen new tasks for the Archives through the new electronic possibilities for sharing our documents. However, one of our chief aims for the future is the preservation of the rich expertise developed through long years of edition work and scientific research in the area of Husserlian phenomenology. Many of the texts published by us in the Husserliana series over the last few years still need thoughtful exploration, and this is something we look forward to intensifying after completing our philological edition work. Although the Leuven Archives has sought to bring Husserl’s work into contact with contemporary thinkers from the outset, in the future we would like to expand our efforts to incorporate Husserl’s phenomenological perspective in interdisciplinary research projects. Summer 2006 Rudolf Bernet Director of the Husserl-Archives in Leuven
Herman Leo Van Breda — Die Rettung von Husserls Nachlass und die Gründung des Husserl-Archivs†
Am 27. April 1938 starb in Freiburg im Breisgau, im Alter von fast 79 Jahren, nach über fünfmonatiger Krankheit, Edmund Husserl. Am 15. August desselben Jahres kam ich selbst in Freiburg an. Ich kam in der Absicht, Husserls nachgelassene Papiere zu inventarisieren und zu studieren und die Nachwirkungen seiner Lehrtätigkeit kennenzulernen. Ich war damals 27 Jahre alt und hatte gerade am Philosophischen Institut der Universität Leuven den Grad eines Lizentiaten der Philosophie erworben. Ich war übrigens noch als Student an dieser Universität immatrikuliert; denn ich wollte mein Studium fortsetzen bis zur Promotion zum Dr. phil. Von 1936 bis 1938 hatte ich mich mit aller Energie dem Studium der Philosophie Husserls gewidmet. Meine im Juni 1938 in Leuven vorgelegte Lizenzarbeit hatte das Frühstadium der philosophischen Entwicklung Husserls zum Thema und enthielt überdies eine ausführliche Analyse seiner Veröffentlichungen bis zum Jahre 1914. Diese Arbeit sollte einer umfangreicheren Studie über die phänomenologische Reduktion zur Einleitung dienen, die ich als Doktorarbeit vorzulegen beabsichtigte. Der Hauptzweck meiner Freiburger Reise war, mir die unentbehrlichen und erforderlichen Unterlagen für diese Dissertation zu beschaffen. Wie jeder andere aufmerksame Leser der Veröffentlichungen Husserls um 1930 hatte ich bemerkt, dass er wiederholt auf die Existenz noch unveröffentlichter philosophischer Texte aus seiner Feder hinwies. Er fügte selbst hinzu, dass er einigen seiner Schüler der letzten Periode Einsicht in diese Texte ge† Erstveröffentlichung
im Jahr 1959 (siehe Anhang).
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geben hatte. Diese unveröffentlichten Arbeiten, so sagte er, enthielten wichtige Beiträge zum Verständnis der bis dahin allein veröffentlichten Werke und klärten eine Reihe von Problemen auf, welche deren Kommentatoren nicht zu lösen vermochten. Ich reiste also nach Freiburg, um Zugang zu diesen unveröffentlichten Schriften oder doch einigen von ihnen zu gewinnen und um sie wenn möglich für meine in der Entstehung begriffene Studie über die Reduktion zu benutzen. Nur wenige Tage vor meiner Abreise von Leuven hatte ich jedoch noch einen Plan ganz anderer Art gefasst, dessen Ausführung ich ebenfalls gelegentlich meiner Freiburger Reise ins Auge zu fassen gedachte. Auch hierbei handelte es sich um jene unveröffentlichten Manuskripte aus dem Nachlass Husserls; aber nicht bloß darum, sie aufzufinden und zu studieren, sondern darum, eventuell ihre Veröffentlichung zu ermöglichen. Es war in philosophischen Kreisen bekannt, dass Edmund Husserl jüdischer Abstammung war. Es war nicht schwer, daraus zu schließen, dass das Hitlerregime jeden Versuch zur Veröffentlichung von Nachlasswerken Husserls in Deutschland vereiteln würde. Dass Husserl sich schon 1887 hatte taufen lassen und Lutheraner war und dass er sich während seiner langen akademischen Laufbahn stets von der jüdischen Gemeinschaft entfernt gehalten hatte, konnte schwerlich etwas daran ändern, dass sein Nachlasswerk unter die geltenden Maßregeln gegen jederlei Schriften jüdischer Autoren fiel. Obwohl die Nazis den Verkauf der früher von Husserl bei Niemeyer in Halle veröffentlichten Bücher bislang nicht in aller Form verboten hatten und diese Bücher noch in den deutschen Bibliotheken zugänglich waren, war es gewiss, dass in Deutschland selbst jede Neuauflage und um so mehr jede neue Veröffentlichung von Schriften aus seiner Feder vollständig ausgeschlossen waren. Es war ebenso gewiss, dass keinerlei offizielle Institution in Deutschland und kein Forscher, der in irgendeiner Weise von einer solchen abhing, an die Vorbereitung einer Edition des Nachlasses Husserls denken konnte. Ich wusste übrigens, dass die Nazibehörden bereits seit 1933 Husserl den für alle Professoren jüdischer Abstammung geltenden Bestimmungen unterworfen hatten. Er wurde von der offiziellen Liste der Universitätsprofessoren gestrichen. Der Zugang zu den Universitätsgebäuden war ihm untersagt. Es wurde ihm mitgeteilt, dass er den deutschen Delegationen zu den internationalen philosophischen Kongressen in Prag 1933 und in Paris 1937 nicht angehören könnte und dass ihm das Visum verweigert werden würde, wollte er auch nur als Privatperson an ihnen teilnehmen. Zu alledem hatte ich erfahren, dass Husserl von 1933 bis zu seinem Tode in Freiburg in ständig zunehmender Vereinsamung gelebt hatte und nur wenige Freunde und Kollegen den Mut hatten, ihn während seiner letzten Krankheit zu besuchen und
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schließlich an seinem Begräbnis teilzunehmen. All diese und noch viele andere Umstände redeten eine hinreichend deutliche Sprache: es konnte kein Zweifel darüber sein, welche die Antwort des offiziellen Deutschland auf jeden im Reich selbst gemachten Versuch sein würde, den geistigen Nachlass des verstorbenen Philosophen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wie ich schon sagte, war mir der Gedanke einer eventuellen Veröffentlichung des Nachlasses Husserls in Belgien erst wenige Tage vor meiner Abreise von Leuven gekommen. Ich hatte mir des näheren überlegt, ob eine solche Edition nicht im Rahmen der Veröffentlichungen des Leuvener Philosophischen Instituts würde unternommen werden können. Im Hinblick darauf hatte ich mich an meinen Doktorvater, Professor Joseph Dopp, und an Professor Louis De Raeymaeker, einen meiner anderen Lehrer, gewendet. Sie unterbreiteten diesen Plan Monsignore Léon Noël, bei dem als Präsidenten des Philosophischen Instituts die Entscheidung liegen musste. Als Ergebnis der Beratung wurde mir gesagt, dass der Plan im Prinzip ausführbar schien. Ich wurde aufgefordert, gelegentlich meiner Reise die nötigen Nachforschungen zu unternehmen, um an Ort und Stelle die Gegebenheiten des Editionsproblems zu versammeln. Insbesondere war es erforderlich, dass ich mir eine möglichst genaue Vorstellung vom Umfang und von der verhältnismäßigen Bedeutung des Nachlasswerkes sowie von dem mehr oder minder veröffentlichungsreifen Zustand seiner verschiedenen Teile zu verschaffen suchte. Schließlich und vor allem musste ich mich genau über die Haltung der Inhaber der Rechte gegenüber einem eventuellen Leuvener Editionsprojekt und über die Rechtslage selbst betreffend den literarischen Nachlass Husserls – nach den Verfügungen Husserls selbst und der jetzigen Inhaber der Rechte – informieren. Niemand, der Léon Noël, den zweiten Nachfolger Merciers als Präsident des Leuvener Philosophischen Instituts, gekannt hat, niemand, der seine Vorlesungen gehört hat, wird erstaunt sein, zu erfahren, dass er jenen Plan ohne Zögern guthieß und prinzipiell seine Durchführung im Rahmen der Arbeiten des Instituts zu ermöglichen bereit war. Während seiner ganzen langen Laufbahn hat er sich stets mit Nachdruck und Überzeugung zu den Prinzipien bekannt, auf welche Mercier das von ihm errichtete Institut gegründet hatte. Noël war wie Mercier selbst einer der anerkannt führenden Köpfe der Erneuerung der scholastischen Philosophie. Doch diese Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schule hat weder den einen noch den anderen daran gehindert, sich eine tiefgehende Kenntnis der Klassiker der neuzeitlichen Philosophie anzueignen und aus nächster Nähe die bedeutendsten Bewegungen des zeitgenössischen Denkens zu verfolgen. Ihre Haltung war stets der Devise Nova et vetera treu, die Mercier mit Bedacht für sein Institut gewählt hatte. In diesem Geiste hatte sich Noël, seit 1906 Professor für neuzeitliche und
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zeitgenössische Philosophie am Institut, auch für Husserls 1900/1901 erschienenen Logische Untersuchungen interessiert. Schon in seinen ersten Vorlesungen hatte er seine Studenten auf die Bedeutung dieses Werkes aufmerksam gemacht. Unter dem Titel „Les frontières de la Logique“ veröffentlichte er 1910 in der Revue Néo-Scolastique de Philosophie (XVII, S. 211-233) eine ausführliche Studie, in welcher er Husserls Kritik an der psychologischen Erklärung logischer Gesetze zustimmte und den Wert der in diesem Werke enthaltenen phänomenologischen Analysen anerkannte. Wie wir selbst uns haben überzeugen können, ist Husserl das Erscheinen dieser Studie Noëls keineswegs entgangen, und dies um so weniger, als es sich um die erste Veröffentlichung französischer Sprache handelte, die sich mit seinem Denken befasste. 1939 hatten wir die Freude, in Husserls persönlicher Bibliothek den die Widmung Noëls tragenden Sonderdruck jener Studie aufzufinden, den dieser jenem zugesandt hatte. Etwa 1913 hatte Noël ferner einen seiner begabtesten Schüler, den Redemptoristen René Kremer, dazu angeregt, unter seiner Leitung eine Doktorarbeit über Husserls Phänomenologie zu schreiben. Infolge des Krieges konnte Kremer, der schon 1934 einen frühzeitigen Tod finden sollte, erst 1919 seine Arbeit La Philosophie d’Edmund Husserl einreichen. Auf Anregung seines Lehrers hatte Kremer sich vorgenommen, seine Studie weiter auszuarbeiten und mit ihrer Veröffentlichung den Magistergrad des Philosophischen Instituts zu erwerben, also sich zu habilitieren. Der Weltkrieg und die von ihm in Belgien und besonders in Leuven erregten deutschfeindlichen Gefühle veranlassten ihn jedoch, diesen Plan fallen zu lassen. Aus einem unfreiwilligen Aufenthalt in den angelsächsischen Ländern Vorteil ziehend, wohin er während des Krieges seinem Lehrer gefolgt war, sammelte er dort das Material für sein Buch Le néo-réalisme américain, mit dem er 1920 zum Magister promovierte. Wäre aber nicht 1914 der Krieg ausgebrochen, so wäre wahrscheinlich die erste unter Noëls Leitung entstandene Magisterdissertation eine dem Denken Husserls gewidmete Arbeit gewesen. Seit 1928 Präsident des Instituts, fuhr Noël in seiner Lehrtätigkeit in den Jahre 1930 bis 1940 fort, die Bedeutung der phänomenologischen Forschungsrichtung hervorzuheben, deren fruchtbare Entwicklung in der Zeit zwischen den beiden Kriegen bekannt ist. Wenn im Laufe dieser Jahre mehrere Studenten des Instituts ihre Forschungen auf diese Richtung des zeitgenössischen Denkens konzentriert haben, so gewiss nicht zuletzt unter dem Einfluss jener Vorlesungen. Was mich selbst betrifft, so möchte ich hier aussprechen, dass es einige eindrucksvolle Bemerkungen Noëls über die Phänomenologie waren, die mein persönliches Interesse für Husserl erweckten. Unter ihrem Eindruck habe ich mich dann dem Studium seines Denkens gewidmet. Von jenem In-
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teresse und von diesem Studium her aber geriet ich in die Verwicklungen, die schließlich in der Gründung des Husserl-Archivs zu Leuven ihre Lösung finden sollten. Da Monsignore Noël in den für sie entscheidenden Augenblicken der Jahre 1938 und 1939 und bis zu seinem Rücktritt von der Präsidentschaft des Instituts uns niemals seinen wertvollen Rat versagt hat und dem Archiv die größte moralische Unterstützung hat angedeihen lassen, darf ich hier die sehr wesentliche Rolle, die er bei der Gründung und der weiteren Entwicklung des Husserl-Archivs selbst spielte, nicht mit Stillschweigen übergehen. Im August 1938 in Freiburg angekommen, erfuhr ich, dass die Gattin des Philosophen, Frau Malvine Husserl geb. Steinschneider, ihren Mann überlebt hatte und noch immer das Haus bewohnte, in dem dieser vier Monate zuvor verschieden war. Die Leere, mit der das Naziregime alle so genannten Nichtarier zu umgeben gewusst hatte, war so vollständig, dass es einer ganzen Reihe von Nachforschungen und der bereitwilligen Hilfe einiger meiner Freiburger franziskanischen Mitbrüder bedurft hatte, um auch nur zu dieser einfachen Feststellung zu gelangen. Und es handelte sich um die Witwe des Mannes, der von 1916 bis 1933 einer der bedeutendsten Träger des Ruhmes dieser alten Universität war; und Husserl ruhte erst seit kurzem im Grabe. Am Montag, den 29. August, empfing mich Frau Husserl in ihrem Hause. In dem Brief, in dem ich sie um eine Unterredung gebeten hatte, hatte ich in ausdrücklicher Form lediglich von meiner Absicht gesprochen, eine umfangreiche Arbeit über Husserls Lehre von der Reduktion zu schreiben. Nur sehr vage hatte ich angedeutet, dass ich ihr außerdem einen Vorschlag des Leuvener Philosophischen Instituts zu übermitteln hätte, ohne zu erwähnen, dass dieser Vorschlag die unveröffentlichten Schriften ihres Mannes betraf. Ich hatte ihr mitgeteilt, dass ich Belgier, Priester und Franziskaner und Student an der Universität Leuven sei. Was die Philosophie betraf, hatte ich hinzugefügt, konnte ich mich allenfalls als fortgeschrittenen Studenten betrachten. Frau Husserl bewohnte damals noch das schöne und geräumige Haus in der Schöneckstraße am Rande der Stadt, in dem Husserl die zwei letzten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Wie ihr Gatte war auch sie jüdischer Abstammung und geboren im alten Österreich-Ungarn. Sie war eine Verwandte Moritz Steinschneiders, des bekannten Spezialisten für die hebräischen Manuskripte und die jüdische Literatur des Mittelalters. Semitischer Abkunft, war sie wie ihr Gatte von den antisemitischen Maßnahmen des Regimes betroffen und lebte so seit 1933 in derselben Vereinsamung wie er. Ihren Freunden eng verbunden und mehr für das gesellschaftliche Leben eingenommen als ihr Mann, empfand sie diese Einsamkeit mehr noch als er; und dies um so mehr, als sie klarer als er begriff, welchen Anteil die menschliche Feigheit so mancher an dieser zunehmenden Isolierung hatte. Doch sie beherrschte ihre Empfindun-
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gen so vollständig, dass viele, selbst unter den nächsten Freunden des Hauses, sie ihr kaum anmerkten. Wenigstens äußerlich richtete sie ihr Leben in den Grenzen des Möglichen ein, fasste wichtigste Entschlüsse, führte eine umfängliche Korrespondenz, traf mit den Freunden ihrer Wahl zusammen und lebte, als gäbe es kein Naziregime, und ohne merken zu lassen dass sie ein Opfer dieses Regimes war. Außergewöhnliche Charakterstärke und Willenskraft zeichneten sie aus. Aber was sie vor allem in jenen tragischen Jahren aufrecht hielt, war ihr unerschütterlicher Glaube an die Bedeutung der philosophischen Sendung ihres Mannes. Seit dem Tode Husserls im Jahre 1938 bis zu dem Augenblick, in dem 1945 die Erhaltung seines geistigen Erbes und dessen wissenschaftliche Erschließung endgültig gesichert waren, hat Frau Husserl alles andere der Ermöglichung der Rettung und Verwertung des Nachlasswerkes ihres Mannes und damit der Erfüllung seiner philosophischen Sendung untergeordnet. Das war für sie eine einfache Pflicht, die zu erfüllen weder ihr fortgeschrittenes Alter – sie war 1860 geboren – noch alle schrecklichen Gefahren, die sie bedrohten, sie verhindern durften. Dieser von Leiden geprüften, doch niemals gebrochenen Frau dankt die philosophische Welt in erster Linie die Erhaltung und die Sicherstellung der sämtlichen Originaldokumente, die sich heute im Besitz des Husserl-Archivs befinden. Gelegentlich jener ersten Unterredung, die ich am 29. August 1938 mit Frau Husserl hatte, gewann ich zum ersten Mal ein Bild von dem erstaunlichen Umfang der philosophischen Aufzeichnungen, die Husserl im Augenblicke seines Todes der Nachwelt überlassen hatte. Eugen Fink, Husserls getreuer und scharfsinniger Mitarbeiter in seinen letzten Jahren, wohnte der Unterredung ebenfalls bei. Er machte mir schon in diesem Augenblick die gewaltige Bedeutung von Husserls Nachlasswerk deutlich. Tief ergriffen, ließ ich den Blick über die eindrucksvolle Reihe von Manuskriptmappen gleiten, welche 40000 Seiten stenographischer Handschriften Husserls, dazu etwa 10000 Seiten Transkriptionen enthielten, handschriftlich oder maschinenschriftlich hergestellt von Edith Stein, Ludwig Landgrebe und Eugen Fink, die nacheinander Husserls Assistenten gewesen waren. Auf diese Transkriptionen, erklärte mir Fink, hatte Husserl in seinen letzten Büchern Bezug genommen; einige seiner Schüler hätten sie in den vergangenen Jahren konsultieren dürfen. Sie waren zahlreich genug; aber was bedeuteten sie, sagte ich mir, im Vergleich mit der riesigen Masse der noch nicht transkribierten Stenogramme! Dann zeigten mir Frau Husserl und Fink die große philosophische Bibliothek, die Husserl sich von 1880 bis 1938 gesammelt hatte. Über 2700 Bände und eine bedeutende Sammlung von etwa 2000 Sonderdrucken umfassend, hatte sie überdies, da viele der Bücher und Hefte Originalwidmungen der Verfasser trugen, ein besonderes bibliophiles Interesse. Doch unvergleichlich
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war die Bedeutung dieses persönlichen Arbeitsinstruments Husserls für die historische Erforschung seines Denkens. Denn alle Bücher und Artikel, die er gründlich studiert hatte, wiesen zahllose Randnoten von seiner Hand auf, die er mit Bleistift in seiner feinen Schrift während der Lektüre angebracht hatte. Ein sorgfältiges Studium dieser Randnoten, bemerkte Fink, ermöglichte die Lösung des schwierigen Problems der literarischen Quellen des Denkens Husserls. Überdies läge hier der Schlüssel zu einer ganzen Reihe weiterer Fragen, die sich beim Lesen und für die Interpretation der unveröffentlichten stenographischen Manuskripte stellen würden, die man mir gezeigt hatte. Schließlich erfuhr ich aus dem Munde von Frau Husserl, dass ihr Mann die Verwaltung seines geistigen Nachlasses testamentarisch seinem Sohn, Professor Gerhart Husserl, übertragen hatte. Gerhart Husserl hatte jedoch 1934 Deutschland verlassen; er weilte gegenwärtig in den Vereinigten Staaten und war Professor am Washington College of Law. Da er sich durch die Entfernung in die Unmöglichkeit versetzt sah, die Anordnungen zu treffen, die es an Ort und Stelle zu treffen galt, hatte er die Rechte, die ihm sein Vater testamentarisch zugedacht hatte, teilweise seiner Mutter übertragen. Während ich all diese ersten Auskünfte erhielt, bereitete ich mich im Geiste auf das Gespräch über den Editionsplan vor, den wir in Leuven entworfen hatten. Denn ich hoffte, diesen ersten Besuch bei Frau Husserl mit einer Diskussion über diesen Plan beschließen zu können. Als dann am Ende dieser ausführlichen Besichtigung der Nachlasssammlung Frau Husserl mich nach dem „Leuvener Plan“ fragte, über den ich ihr in dem bereits erwähnten Briefe Andeutungen gemacht hatte, fühlte ich mich, wie ich gestehe, einigermaßen verwirrt. Ich begann, zu berichten, wie man in Leuven geglaubt hatte, eventuell das Problem der Veröffentlichung des einen oder anderen Manuskripts lösen zu können. Ich fügte sogleich hinzu, dass die Übersicht über das Vorhandene, die ich soeben hatte gewinnen können, mir gezeigt hätte, dass die vorgesehene Lösung nicht nur unzulänglich, sondern schlechterdings unausführbar war. Unter diesen Umständen, fuhr ich fort, wollte ich jedoch nichts desto weniger sogleich einen anderen Vorschlag machen, welchen mir die vorgenommene Durchsicht der Dokumente eingegeben hatte. Dieser neue Vorschlag ging bei weitem über denjenigen hinaus. den ich meinen Leuvener Professoren unterbreitet hatte, und könnte für sie also in keiner Weise verbindlich sein. Er konnte bestenfalls als Voranschlag einer theoretisch möglichen Lösung des Problems gelten, dessen eventuelle Verwirklichung in erster Linie vom Einverständnis der Erben Husserls, alsdann von der Entscheidung der Leuvener Universitätsbehörden abhing. Da nun dieser Plan, den ich dann vortrug, im Wesentlichen einige Monate
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später in Form der heute unter dem Namen des Husserl-Archivs bekannten Institution Wirklichkeit wurde, gestatte ich mir, hier wiederzugeben, was ich damals Frau Husserl und Eugen Fink darlegte. Die Bedeutung des geistigen Nachlasses Husserls war solcher Art, sagte ich, dass man sich, wenn irgend möglich, entscheiden müsste, ihn voll und ganz der Forschung zur Verfügung zu stellen. Selbst wenn die gegenwärtigen Umstände zunächst nur die Veröffentlichung von Teilen zuließen, so müsse dies mit Rücksicht darauf geschehen, dass die philosophische Welt späterhin ohne jeden Zweifel wünschen würde, diese Teile im Zusammenhang des Gesamtwerkes studieren zu können. Wenn aber die Arbeit an den Nachlasspapieren unter diesem maßgeblichen Hinblick zu geschehen hätte, dann war der einzig aussichtsreiche Weg, den es zu ihrer wissenschaftlichen Erschließung zu gehen gälte, der der Schaffung eines Husserl-Archivs, wie ich es in jenem Augenblick schon nannte. In diesem Archiv, das als dem Denken und Werk Husserls gewidmete Studien- und Forschungsstätte zu errichten wäre, gälte es zunächst, die sämtlichen Stücke, die ich an jenem Nachmittag gesehen hatte, zu vereinigen und diese Sammlung dann um jederlei weitere Dokumente zu vervollständigen, die geeignet waren, auf Husserls Werk und die Geschichte der phänomenologischen Forschungsrichtung, die daran anschloss, ein Licht zu werfen. Da die Arbeit eine besondere Spezialisierung erforderte, würde diese Institution auf die Mitarbeit qualifizierter Forscher angewiesen sein, welche die notwendigen Forschungsarbeiten ausführen und die Verantwortung der Editionen tragen müssten. Die erste Aufgabe dieser Mitarbeiter würde zweifellos die der Übertragung eines beträchtlichen Teiles der von Husserl selbst stenographisch niedergeschriebenen Texte in Kurrentschrift sein, nach den Regeln der philologischen Akribie. Alsdann gälte es, jeden einzelnen Text soweit irgend möglich in dem historischen Zusammenhang seiner Entstehung und seiner Zuordnung durch Husserl zu situieren. Schließlich wäre eine kritische Edition der wichtigsten Teile des Nachlasses in Angriff zu nehmen, wobei die Beziehungen der dann edierten Texte zu den bereits bekannten Schriften Husserls deutlich zu machen wären. Um diese Erschließung des Nachlasses sachgemäß durchführen zu können, müssten die damit befassten Forscher Husserls persönliche Bibliothek konsultieren können und Zugang zu allen Dokumenten haben, die sie über den akademischen und philosophischen Werdegang des Verfassers zu unterrichten vermöchten. Ich sei mir, sagte ich sodann, über die Schwierigkeiten, die sich der Verwirklichung eines solchen Vorhabens entgegenstellten, im Klaren. Die Errichtung einer solchen Forschungsstätte war damals in Deutschland, infolge der Einstellung seiner derzeitigen Herren und Meister, ausgeschlos-
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sen. Da dem so war, blieb, wenn man sich gleichwohl zu ihrer Errichtung entschließen wollte, nur die Möglichkeit, einen geeigneten Ort außerhalb der Reichsgrenzen zu finden. Dann könnte man z.B. an Leuven denken, wo die Verantwortlichen des Philosophischen Instituts sich bereits dem Gedanken, in dieser Hinsicht etwas zu unternehmen, günstig gezeigt hatten. Freilich würde man sich gewiss in diesem Falle auf endlose Schwierigkeiten vonseiten der Nazis im Augenblick eines eventuellen Transports der umfänglichen Dokumentensammlung von Freiburg nach ihrem neuen Verbleib jenseits der deutschen Grenzen gefasst machen müssen. Gelänge es, den Schikanen der Nazis zum Trotz den Transport zuwege zu bringen, so würden die Schwierigkeiten jedoch erst beginnen. Zunächst einmal die Schwierigkeiten finanzieller Art: wie die notwendigen Mittel finden, um Lokale zu mieten, Mitarbeiter zu bezahlen und die Editionskosten zu tragen? Diese erste Liste der erforderlichen Ausgaben war so wenig vollständig, dass in ihr noch nicht einmal die Kosten des Transports des in Freiburg befindlichen Nachlasses nach Leuven veranschlagt waren. Um den entworfenen Plan zu verwirklichen, gälte es endlich und vor allem eine Reihe von Schwierigkeiten zu überwinden, die mit Problemen persönlicher Art verbunden waren. Die Schaffung der Forschungsstätte war nicht denkbar, wenn nicht die Mitarbeit der beiden letzten Assistenten Husserls, Ludwig Landgrebes und Eugen Finks, oder wenigstens eines von beiden, gewonnen werden konnte. Man musste sich also ihre Mitarbeit sichern; und dies für eine Institution, die infolge der Umstände außerhalb der deutschen Grenzen zu errichten wäre. Hieß das nicht, wie die Dinge zur Zeit lagen, ihnen zumuten, sich zu einem – in gewissen Hinsichten wenig annehmlichen – Emigrantendasein de facto zu entschließen? Dass aber ihre Mitarbeit völlig unentbehrlich war, war für jedermann, der die fraglichen Dokumente des näheren kannte, absolut einleuchtend. Keinerlei Verarbeitung der riesigen Masse stenographischer Dokumente war möglich ohne Kenntnis der Stenographie Husserls. Zwar hielt sich Husserl im Allgemeinen ziemlich genau an das so genannte System Gabelsberger, mit dem viele Deutsche und Österreicher damals mehr oder weniger vertraut waren. Doch hatte Husserls im Laufe der fünfzig Jahre, während derer er sich dieser Schrift bediente, von sich aus eine ganze Reihe von Abkürzungen eigener Erfindung geformt. Überdies war es notwendig, ehe man an die Entzifferung und wissenschaftliche Ausarbeitung der Autographe gehen konnte, nicht nur über eine solide Kenntnis des Denkens Husserls zu verfügen, sondern auch die vorliegende Klassifizierung der Handschriften zu erfassen, das Verweisungssystem zu beherrschen, dessen Husserl sich bediente, und tausend andere Einzelheiten zu wissen, mit denen man nur nach längerem Umgang mit Do-
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kumenten dieser Art vertraut sein kann. Im Jahre 1938 aber waren Landgrebe und Fink die einzigen, die über ein solches Wissen verfügten und imstande waren, weitere Forscher in die Arbeit einzuführen. Landgrebe war damals junger Privatdozent an der Deutschen Universität Prag und arbeitete dort übrigens schon seit zwei Jahren an der Transkription einiger stenographischer Manuskripte Husserls. Fink hatte seit 1933 aus Treue zu seinen persönlichen Überzeugungen und zu seinem Lehrer verschiedene ihm angebotene Lehraufträge ausgeschlagen und wohnte immer noch in Freiburg. Er war damals – im August-September 1938 – im Begriff, verschiedene Husserls Papiere betreffende Arbeiten abzuschließen. Beide waren seit kurzem verheiratet. Sie lebten, sehr zurückgezogen übrigens, von den bescheidenen Einkünften, die jungen Forschern beschieden sind, die sich der Philosophie verschrieben haben. Würden sie akzeptieren, an dem Institut mitzuarbeiten, das geschaffen werden sollte? Und selbst wenn sie dazu bereit waren, würde es ihnen möglich sein, mit ihren Familien ihre augenblicklichen Wohnorte zu verlassen, um in ein anderes Land überzusiedeln, z.B. nach Belgien? Als ich im Laufe jener denkwürdigen Unterredung von dem Problem sprach, das die unentbehrliche Mitarbeit Landgrebes und Finks stellen würde, sah ich sogleich auch noch ein anderes entstehen, das ebenfalls persönlicher Art war. Obwohl ich sorgfältig vermied, von ihm sogleich zu sprechen, war mir klar, dass es sich bald genug als unausweichlich erweisen würde. Entschied man sich, Husserls geistiges Erbe an einen Ort außerhalb Deutschlands zu verbringen, so gab es nichts mehr, was seine Witwe noch in Freiburg zurückhielt. Ja, sobald das Nachlasswerk im Wesentlichen fortgeschafft und in Sicherheit gebracht war, forderte es die einfache Klugheit, dass Frau Husserl so bald wie möglich sich entschloss, ihrerseits zu emigrieren. Denn es bedurfte keiner prophetischen Gaben, um das tragische Ende zu ahnen, welches das Dritte Reich seinen Bürgern semitischer Abkunft bereiten würde. Ihre beiden Kinder, die einzigen nahen Verwandten, die sie besaß, waren schon in den Jahren 1933-35 ins Exil gegangen. Sie wohnten seitdem mit ihren Familien in den Vereinigten Staaten. Die Kinder hatten schon versucht, ihre Eltern zu überreden, ebenfalls zu emigrieren, als 1933 die University of Southern California Husserl einen philosophischen Lehrstuhl angeboten hatte. Husserl hatte jedoch nicht geglaubt, diesen „Ruf“ annehmen zu sollen, der in der Meinung seiner Urheber offenbar nur dazu bestimmt war, ihn nach Möglichkeit aus Deutschland zu entfernen, und weniger dazu, ihn allen Ernstes in den Lehrkörper der Universität aufzunehmen. Auch dem Drängen der Seinen gegenüber blieb Husserl standhaft; wo er gelebt und gearbeitet habe, erwiderte er, da wolle er auch sterben. Seitdem war jedoch die Lage der Nichtarier in Deutschland immer unerträglicher geworden, und sie verschlimmerte sich noch ständig.
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Daraus ergab sich, dass Frau Husserls Emigration, wenn sie irgend möglich war, in kürzester Zeit vor sich gehen musste. Wie ich oben schon sagte, war mir diese logische Folgerung aus der Situation, der wir gegenüberstanden, keineswegs entgangen. Wenn ich nicht auf der Stelle die Sprache darauf brachte, so gewiss, um meine Gesprächspartnerin zu schonen, aber auch – das will ich nicht verbergen – weil ich mich scheute, den Schwierigkeiten der eventuellen Ausführung dieser weiteren Aufgabe ins Auge zu sehen . . . Frau Husserl war meinen langen Ausführungen, die ich hier zusammengefasst habe, mit größter Aufmerksamkeit gefolgt. Mehrmals hatte sie mich unterbrochen, um ihrer Zustimmung Ausdruck zu geben oder mir Fragen zu stellen. Nach einigen Augenblicken des Nachdenkens sagte sie mir dann, dass sie wie ich überzeugt war, allein die Errichtung einer Husserl-Forschungsstätte, wie ich sie erwog, könne die wissenschaftliche Erschließung des Gesamtwerkes ihres Mannes garantieren. Es wäre klar, fuhr sie fort, dass ein solches Institut, wenn es jetzt zu errichten wäre, nur außerhalb Deutschlands seinen Ort finden könne. Gewiss, zahllose Schwierigkeiten seien zu überwinden. Doch sie wäre entschlossen, es mit ihnen aufzunehmen und sie zu ihrem Teile zu tragen. Ihre – gewiss für eine Dame von 78 Jahren erstaunliche – Erklärung beschließend, sagte sie mir, Leuven scheine ihr auf den ersten Blick ein ausgezeichneter Ort für die eventuelle Gründung eines solchen Instituts, und sie forderte mich auf, mich um eine Stellungnahme meiner Vorgesetzten am Leuvener Philosophischen Institut zu bemühen. Frau Husserl ihrerseits wollte Gerhart Husserl, ihren Sohn, und Frau Elisabeth Rosenberg-Husserl, ihre Tochter, von dem wesentlichen Inhalt unseres heutigen Gesprächs unterrichten. Ihren Sohn, den Husserl zum Testamentsvollstrecker für seinen literarischen Nachlass bestimmt hatte, würde sie außerdem um die Erteilung seines prinzipiellen Einverständnisses zu eventuellen Verhandlungen mit dem Leuvener Philosophischen Institut bitten. Drei Tage später, am Donnerstag, den 1. September 1938, ließ Frau Husserl mich wissen, nach eingehender allseitiger Erwägung des von mir unterbreiteten Vorschlages hätte sie sich entschlossen, ihn anzunehmen. Sobald meine Universitätsbehörden mir ihr prinzipielles Einverständnis mitgeteilt haben würden, wäre sie bereit, wie sie hinzufügte, mit mir in die Erörterung aller mit der Ausführung verbundenen Einzelheiten einzutreten, um die Errichtung des in Leuven geplanten Forschungsinstituts so rasch wie möglich in die Wege zu leiten. Sie zweifelte nicht, auch von ihrem Sohne günstigen Bescheid zu erhalten. Es schiene angezeigt, in Erwartung seiner Antwort unverzüglich mit der Untersuchung der zahlreichen praktischen Probleme zu beginnen, die es zu lösen gälte. Der Leser dieses Berichts wird zweifellos über die Raschheit erstaunt sein,
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mit der Frau Husserl diesen Entschluss fasste. Ich selbst war übrigens damals ganz überrascht. Zum Verständnis bedarf es zunächst der Erinnerung an die allen das Reich noch bewohnenden Juden damals drohenden schweren Gefahren und den äußerst gespannten Zustand, in dem gerade diejenigen unter ihnen lebten, die „sich nicht unterkriegen ließen“. In jedem Augenblick mussten sie zu den gewichtigsten Entschlüssen bereit sein. Unter jenen Mutigen aber war Malvine Husserl gewiss eine der Mutigsten. Die Gabe des Mutes besaß sie in hervorragendem Maße, und ihre Entschlusskraft, gerade in den schwersten Stunden, war mit Recht in ihrem Freundeskreise sprichwörtlich geworden. Dass sie sich so rasch den Gedanken zueigen machte, Leuven könne für die Errichtung eines Husserl-Archivs der natürliche Ort sein, hatte jedoch noch andere Gründe. Der erste davon war, glaube ich, dass der Vorschlag, den ich als Vertreter Leuvens gemacht hatte, klar und konkret war. Es war sozusagen ein Vorschlag nach ihrem Herzen. Außerdem hatte sie im Laufe der langen Jahre ihres Lebens in akademischen Kreisen oft genug von der Leuvener Universität sprechen hören und kannte sie den guten Namen, den die alte brabantische Alma mater sich in Deutschland durch die zahlreichen von Leuvener Gelehrten veranstalteten kritischen Texteditionen erworben hatte. Die ausgezeichnete philologische Arbeit, die in Leuven geleistet wurde, garantierten ihr zum Voraus die Qualität der Husserl-Ausgabe, die man dort eines Tages zu veranstalten hoffte. Schließlich war die Universität Leuven bekannt als eine katholische Hochschule. Husserl selbst und seine Frau aber hatten seit 1933 mit wachsender Bewunderung den Widerstand der christlichen Kirchen überhaupt und besonders der katholischen Kirche gegen das Hitlerregime sich entwickeln sehen. Ganz besonders wussten sie die von vielen Christen bezeugte Ablehnung der judenfeindlichen Gesetze sowie die unverbrüchliche herzliche Freundschaft zu schätzen, die einige ausgezeichnete Katholiken ihnen zu bezeigen fortfuhren, als die Leere um sie herum immer größer wurde. Schon in unseren ersten Gesprächen sprach Frau Husserl von der rührenden Treue einiger Katholiken ihrer nächsten Umgebung, ganz besonders von Fräulein Josephine Näpple, ihrer treuen Haushälterin, die ihr übrigens ins Exil folgen sollte, und von Schwester Adelgundis Jägerschmidt, von der wir noch weiterhin sprechen werden, wie noch von mehreren anderen. Ebenso beständig lobte sie übrigens auch verschiedene Protestanten. Der Umstand also, dass die Leuvener Universität eine Institution unter der Obhut der Römischen Kirche war, flößte ihr offenbar Vertrauen ein; sie war überzeugt, dass konfessionelle Kreise sich gegebenenfalls bei der Verteidigung des geistigen Erbes ihres Mannes besonders standhaft zeigen würden. Ich wollte das Wochenende vom 2. bis 5. September zur Abfassung eines
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eingehenden Berichtes an meinen Doktorvater Joseph Dopp über die geführten Verhandlungen benutzen. Ich musste aber die Ausführung dieses Vorsatzes um einige Tage verschieben, da in diesem Augenblick Gaston Berger und Ludwig Landgrebe in Freiburg ankamen. Berger, der damals sein Buch Le cogito dans la philosophie de Husserl und seine Recherches sur les conditions de la connaissance vorbereitete, besuchte am Sonnabend, den 3. September, Frau Husserl. Ich selbst begegnete ihm noch am selben Tage, und seit diesem Augenblick bestehen die große Freundschaft und das außerordentliche Wohlwollen, die dieser hervorragende Philosoph, jetzt Generaldirektor des französischen Hochschulwesens, dem Leuvener Archiv und dem Verfasser dieser Zeilen stets bekundet hat. Frau Husserl erklärte ihm in wenigen Worten die Gründe meines Aufenthalts in Freiburg und teilte ihm die Ergebnisse unserer Besprechungen der letzten Tage mit. Äußerst besorgt über die dem Nachlass Husserls drohenden Gefahren, betonte Berger nachdrücklich die Notwendigkeit, ihn in Sicherheit zu bringen, d.h. aus dem von den Nazis kontrollierten Gebiet fortzuschaffen. Leuven, fuhr er fort, schiene ihm alle erforderlichen Sicherheiten für die Errichtung eines Husserl-Archivs zu bieten; die Manuskripte würden dort gewiss sorgfältig aufbewahrt werden und die Qualität der dort geleisteten wissenschaftlichen Arbeit bilde eine Garantie für das, was man dort in dieser Hinsicht zu tun gedenke. Am Montag, den 5. September, kam Ludwig Landgrebe in Freiburg an. Er war, wie schon erwähnt, Husserls persönlicher Assistent gewesen und so vollständig mit allen Problemen vertraut, die die Erschließung der Husserlschen Handschriften stellte. Auch nach seinem Weggang von Freiburg 1929 und nach seiner Habilitation in Prag 1935 unterbrach er seine Zusammenarbeit mit Husserl nicht. Das hervorragendste Ergebnis dieser treuen Zusammenarbeit war sein Buch Erfahrung und Urteil, das 1939 in Prag erschien und das seitdem von allen Spezialisten der Philosophie Husserls benutzt worden ist. Neben dieser Arbeit, die vor allem in der definitiven Redaktion unveröffentlichter Manuskripte seines Lehrers bestanden hatte, hatte Landgrebe mit der systematischen Transkription stenographischer Aufzeichnungen Husserls fortgefahren. Nach seiner Ankunft in Prag war es ihm sogar gelungen, den dortigen Cercle philosophique für diese Transkriptionsarbeit zu interessieren und seine Unterstützung dafür zu erlangen. Seit 1936 gewährte ihm diese Vereinigung einen bescheidenen Zuschuss zur Deckung seiner Bürounkosten und zur Ermöglichung der notwendigen Reisen nach Freiburg. Aus Dankbarkeit für diese finanzielle Unterstützung hatte Husserl seine Zustimmung zur ferneren Aufbewahrung aller von Landgrebe in Prag transkribierten Originale am Sitz des Cercle gegeben. Bis zum September 1938 waren bereits etwa 1500
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Seiten diesen Weg gegangen und wurden zur Zeit also in Prag aufbewahrt. Übrigens war der Zweck von Landgrebes Besuch in Freiburg in jenem Augenblick kein anderer, als die regelmäßige Fortsetzung der von ihm unternommenen Arbeiten nach dem Tode Husserls sicherzustellen. Denn gewiss ergaben sich daraus einige Veränderungen in der Form ihrer weiteren Ausführung. Doch war Landgrebe fest entschlossen, seine Arbeiten weiterzuführen, und gedachte, eine neue Serie von Handschriften mit sich nach Prag zu nehmen. Er war nicht wenig erstaunt, als er bei seiner Ankunft erfuhr, eine belgische Universität interessiere sich aufs lebhafteste für eben diese Manuskripte und erwäge, ihre vollständige Erschließung auf sich zu nehmen. Zu meiner großen Freude nahm Landgrebe diese Neuigkeit unmittelbar sehr günstig auf. Wie sehr er den vom Prager Cercle geleisteten Beitrag zu schätzen wusste, so begriff er doch sogleich, dass der Leuvener Plan weit umfassender und somit, wenn er verwirklicht werden konnte, weit eher zufriedenstellend war. Am 6. September hatten dann Landgrebe, Fink und ich eine letzte lange Besprechung zu dreien, deren Gegenstand vor allem ihre eventuelle Mitarbeit bei der Leuvener Institution war. Beide sagten mir zunächst, dass sie die Hauptprinzipien der von mir vorgeschlagenen Lösung vorbehaltlos billigten. Eine von Leuven an sie ergehende Einladung zur Mitarbeit würden sie mit der größten Aufmerksamkeit prüfen, und sie hofften von ganzem Herzen, dass die Umstände ihnen gegebenenfalls die Annahme einer solchen Einladung ermöglichen würden. Die Wichtigkeit dieser prinzipiellen Erklärung Landgrebes und Finks brauche ich nicht zu unterstreichen. Jetzt war der Augenblick für mich gekommen, unverzüglich die Stellungnahme meiner Leuvener Professoren zu all diesen Projekten einzuholen. Am 8. September konnte ich endlich an Professor Dopp einen ausführlichen handschriftlichen Bericht über das Vorgegangene absenden, der es ihm ermöglichen sollte, die sich stellenden Probleme mit den leitenden Herren des Philosophischen Instituts zu diskutieren. Ich beschrieb ihm zunächst die reichen Bestände des Nachlasses, den ich vorgefunden hatte. Ich fasste alsdann die Ergebnisse zusammen, zu denen ich hinsichtlich der Frage ihrer Auswertung gelangt war. Dabei stellte ich ohne Umschweife fest, dass die Verlagerung des gesamten Materials an einen Ort außerhalb Deutschlands notwendig war und dass meiner Meinung nach die Gründung einer eigenen Forschungsstelle der einzige Weg zur Erschließung des Nachlasses Husserls war. Eine fruchtbare Arbeit wäre aber undenkbar, wenn man sich nicht vor allem der Mitarbeit Landgrebes und Finks oder wenigstens eines von beiden versichern könne. Für die ersten zwei oder drei Jahre wären ihre Hilfe und ihr Rat unentbehrlich; ihre Gegenwart an Ort und Stelle schiene mir unbedingt erforderlich. Schließlich teilte ich Professor Dopp die zweifellos eindrucksvollste
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Nachricht mit, Frau Husserl hätte mich in aller Form beauftragt, der Leitung des Philosophischen Instituts ihren Vorschlag zur Errichtung eines solchen Forschungsinstituts in Leuven, im Rahmen des Instituts, zu übermitteln. So konnte mein Brief als ein offizielles Anerbieten von ihrer Seite betrachtet werden. Meinerseits erklärte ich mich bereit, Frau Husserl von der Antwort des Instituts zu unterrichten, die man mir mitteilen würde. Mein langer handschriftlicher Brief an Dopp vom 8. September existiert wohl nicht mehr. In meinen Akten befinden sich nur die Notizen, die ich zu seiner Abfassung benutzte. Doch bewahre ich sorgfältig die Antwort, die mir Dopp am 12. September nach Freiburg sandte. Diese Antwort war, wie er sagte, sowohl im Namen von Monsignore Noël als auch in seinem eigenen Namen geschrieben. Doch konnten der äußerst freundliche Ton dieses Briefes wie auch die Glückwünsche seines Verfassers zu meinen erfolgreichen Bemühungen mich nicht über die wahre Bedeutung des Inhalts des Schreibens täuschen. Das Leuvener Institut, hieß es dort, sähe sich zur Zeit außerstande, die mit der von mir vorgeschlagenen Gründung eines Husserl-Instituts selbstverständlich verbundenen Lasten, besonders finanzieller Art, auf sich zu nehmen. Vor allem, schrieb mir Professor Dopp, fürchtete Monsignore Noël, „in die Lage zu kommen, in gewisser Weise für den Lebensunterhalt eines Mitarbeiters sorgen zu müssen“. Den Gedanken, Husserls letzte beide Mitarbeiter, oder auch nur einen von ihnen, nach Leuven kommen zu lassen, müsse man also fallen lassen. Aus Besorgnis, was man mit gutem Rechte für ein Versprechen würde halten können, eines Tages nicht erfüllen zu können, wolle der Präsident des Instituts auch nicht den geringsten Schritt in dieser Richtung tun. In einem Augenblick, in dem „ihm die wirtschaftliche Zukunft zu ungewiss schien, um für die Zukunft irgendeine Verpflichtung auf sich zu nehmen“, zwinge ihn seine „absolute Ehrlichkeit“ zu dieser Haltung. Doch diese Ablehnung des von mir vorgebrachten umfänglichen Projekts, fuhr Dopp fort, schließe nicht aus, dass Leuven an dem Unternehmen der Edition der Manuskripte Husserls teilzunehmen wünsche. Leuvens Beteiligung könne indessen nur eine „sehr beschränkte“ sein. Sicherlich aber „würden präzise Vorschläge in Leuven mit dem größten Wohlwollen geprüft werden“; diese Vorschläge könnten z.B. die Edition „eines oder einiger weniger Bände“ umfassen. Abschließend fügte Professor Dopp noch hinzu: Wenn ich auch bei der Vorbereitung einer Edition die Hilfe Dritter würde in Anspruch nehmen müssen, so wäre es doch in jeder Hinsicht wünschenswert, dass die in Leuven erscheinenden Bände unter meinem Namen herausgegeben würden. Denn in diesem Falle könnte die Veröffentlichung auf eine Unterstützung vonseiten belgischer wissenschaftlicher Stiftungen rechnen. Man wird wohl nicht verwundert sein, wenn ich hier gestehe, dass der
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Inhalt dieses Briefes, so sehr er in gewisser Hinsicht auch ermutigend war, wenig mit dem Zustande der Begeisterung in Einklang war, der mich seit einigen Tagen ergriffen hatte. Ohne zu verkennen, dass meine Pläne die zur Zeit in Leuven bestehenden Möglichkeiten überstiegen, gab ich es nicht auf, doch noch die Mittel zu ihrer Verwirklichung zu finden. Als ich Frau Husserl die Antwort meiner Lehrer mitteilte, fügte ich sofort hinzu, dass sie meines Erachtens nur als eine erste und übrigens sehr begreifliche Reaktion interpretiert werden müsse; dass ich aber meinerseits fest entschlossen sei, nach meiner Rückkehr nach Leuven das gesamte Problem neuerlich zu überprüfen. In meinem jugendlichen Enthusiasmus schloss ich mit der Versicherung meines unerschütterlichen Glaubens an die baldige Gründung dessen, was ich neuerlich das Husserl-Archiv zu Leuven nannte. Freitag, den 16. September, zwei oder drei Tage nach der Unterredung, während deren ich Frau Husserl von der Leuvener Antwort unterrichtet hatte, telefonierte sie mich früh am Morgen an und bat mich, sie aufzusuchen, sobald ich frei wäre. Am späten Vormittage desselben Tages ging ich zu ihr. Unter dem Vorwand der Unterdrückung der deutschen Bevölkerung des so genannten Sudetenlandes durch den tschechischen Staat hatten Naziregierung und -partei einige Tage zuvor ihre Angriffe gegen die Tschechoslowakei begonnen. Angesichts der Schärfe dieser Ausfälle musste man binnen kurzem mit einer bewaffneten Aktion des Reiches rechnen. Die aber würde wohl zu einem allgemeinen Konflikt führen. Es begannen die Ereignisse abzurollen, die unter dem Namen der Münchener Krise in die Geschichte eingehen sollten. An diesem 16. September, als Frau Husserl mich zu sich bat, ließ noch nichts voraussehen, dass zwei Wochen später Frankreich und England in München die vom „Führer“ diktierten Beschlüsse ohne weiteres akzeptieren würden. Ganz im Gegenteil schien alles auf die Unvermeidlichkeit eines französisch-deutschen Konflikts hinzudeuten. Bewegt, wenn auch beherrscht, sprach mir Frau Husserl von ihrer großen Besorgnis angesichts der internationalen Lage. In dieser Situation sehe sie sich zu dem schweren Entschluss gezwungen, unverzüglich den gesamten wissenschaftlichen Nachlass oder doch zum allerwenigstens die Handschriften aus Freiburg fortschaffen zu lassen. Verschiedene Freunde, darunter ihr Bankier, Herr Krebs, hatten sie auf die Gefahren hingewiesen, denen die Manuskripte im Kriegsfalle in Freiburg ausgesetzt wären. Freiburg, wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt, würde ohne Zweifel eines der ersten Ziele feindlicher militärischer Aktionen sein. Überzeugt von der Notwendigkeit, für die von ihr behüteten Dokumente anderswo einen Zufluchtsort zu finden, bat mich Frau Husserls, die Ausführung ihres Entschlusses auf mich zu nehmen. Das verpflichte mich übrigens in keiner Weise, fügte sie hinzu, zur Gründung der Institution, von der
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wir zuvor gesprochen hatten. Unabhängig davon vertraute sie mir zunächst die Aufgabe an, das Wesentliche des Nachlasswerkes ihres Mannes, d.h. vor allem die Masse der Handschriften, in Sicherheit zu bringen. Wenn ich diese Aufgabe übernehmen wollte, so würden sie und ich gemeinsam über die wesentlichen Maßnahmen, die es zu ergreifen gälte, beschließen; in allen Fragen der konkreten Ausführung ließe sie mir völlige Freiheit. Ich antwortete, ich wisse sehr wohl das Vertrauen zu schätzen, das sie mir mit diesem Vorschlage bezeugte, und hielte es für meine Pflicht, ihn anzunehmen. Ich fügte jedoch hinzu: Wäre es beschlossene Sache, die Manuskripte aus Freiburg zu entfernen, so dürften sie meiner Meinung nach nicht bloß an einen anderen Ort in Deutschland, sondern müssten sofort ins Ausland verbracht werden. Gewiss würde im Kriegsfalle Freiburg besonders exponiert sein; aber in Nazideutschland würde immer und überall noch eine andere Gefahr drohen. Irgendeine Verordnung der Herren des Tages oder auch nur irgendeine Laune irgendeines untergeordneten lokalen Machthabers könnten ja die vollständige Vernichtung all dessen zur Folge haben, was Frau Husserl mit so großer Sorgfalt bewahrte. Folglich schlug ich vor, unverzüglich alle Möglichkeiten zu prüfen, wenn nicht das Ganze des Nachlasses Husserls, so doch jedenfalls die sämtlichen Originalmanuskripte und die bereits hergestellten Transkriptionen an einen Ort jenseits der Reichsgrenzen zu bringen. Nach allem, was ihr Mann und sie selbst in den letzten Jahren vonseiten der Nazis schon hatten ausstehen müssen, verstand Frau Husserl nur zu rasch, wie sehr ich recht hatte. Ohne Zögern hieß sie die Idee gut, außerhalb Deutschlands einen sicheren Ort zur Bewahrung der Manuskripte zu suchen. Doch auch in dem Augenblick, in dem sie diesen schwerwiegenden Entschluss fasste, verließ sie nicht ihr praktischer Sinn. Kaum hatte sie sich mit meinem Vorschlag grundsätzlich einverstanden erklärt, so fragte sie mich auch schon, wie ich ihn auszuführen gedachte. Genau in diesem Augenblick kam mir zum ersten Mal mit Klarheit der Gedanke, Husserls Nachlass eventuell mit Hilfe der belgischen diplomatischen Vertretungen in Deutschland in Sicherheit zu bringen. Obwohl ich damals nur wenig über die Rechte und Privilegien der Diplomaten wusste, glaubte ich mich doch zu erinnern, dass zunächst einmal die Legationsgebäude – selbst im Kriegsfalle, bis zur Zurückziehung der diplomatischen Missionen – exterritoriale Rechte genössen; ferner, dass Beamte in diplomatischem Dienst die Möglichkeit zu ungehinderter Korrespondenz mit der von ihnen vertretenen Regierung hatten: ihre Botschaften und Sendungen passierten die Grenzen, ohne den üblichen Prüfungen und Kontrollen unterworfen zu werden. Es ist klar, dass diese beiden Vorrechte der diplomatischen Vertretungen für die Lösung des schwierigen mir gestellten Problems unvergleichlich vor-
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teilhafte Möglichkeiten boten. Wenn die Exterritorialität in der Tat die von mir vermuteten Rechte einschloss, so ergab sich, dass die Unterbringung der Manuskripte in einem exterritorialen Gebäude ihrer Sicherstellung gleichkam. Dort wären sie endgültig dem Zugriff antisemitischer Maßnahmen der Nazis entzogen. Andererseits würde das meiner Annahme nach dem „Diplomatengepäck“ – denn an diese Einrichtung dachte ich eben – zustehende Vorrecht eventuell einen gefahrlosen Transport der Manuskripte über die Staatsgrenzen, z.B. nach Belgien gestatten. Obwohl ich infolge meiner mangelnden Vertrautheit mit diplomatischen Kreisen eine gewisse Unsicherheit nicht zu verbergen vermochte, zögerte ich nicht, Frau Husserl darzulegen, was mir soeben als eine mögliche Lösung unseres Problems erschienen war. Wenn sie selbst der Ansicht wäre, dass eine solche Lösung wenigstens den Versuch lohnte, sie in die Wege zu leiten, fuhr ich fort, so wäre ich meinerseits bereit, mit einem belgischen Konsul oder mit einem Diplomaten der belgischen Botschaft in Berlin in Unterhandlungen einzutreten. Nachdem sie Eugen Fink zu Rate gezogen hatte, beauftragte mich Frau Husserl noch während dieses selben Gespräches, sobald wie möglich Verhandlungen mit einem der offiziellen Vertreter der belgischen Regierung in Deutschland aufzunehmen. Da das nächste belgische Konsulat sich in Frankfurt am Main befand, wurde beschlossen, dass ich noch am selben Abend einen Zug nach dieser Stadt nahm. Am folgenden Tage würde ich versuchen, dort den leitenden Beamten des Konsulats zu sprechen. Es entging uns indessen nicht, dass selbst im Falle meine Verhandlungen in Frankfurt von Erfolg gekrönt sein würden, die Ausführung des soeben beschlossenen Planes einige Tage, wenn nicht zwei bis drei Wochen erfordern würde. Indessen war die internationale Lage derart gespannt, dass sich Freiburg von einem Tage zum anderen im Mittelpunkt militärischer Operationen befinden konnte. Im Hinblick darauf wurde zwischen Frau Husserl, Fink und mir verabredet, dass wir – auf diskreteste Weise – einen sicheren Ort in größerer Entfernung von der Grenze suchen würden, wo die Manuskripte bis zu ihrer endgültigen Aussiedlung aus Deutschland untergebracht werden könnten. Am Sonnabend, den 17. September, gelang es mir in der Tat, in Frankfurt am Main von dem deutschen Staatsbürger, der dort das Konsulat meines Landes leitete, zu einer Unterredung empfangen zu werden. Ich würde übertreiben, behauptete ich, dass meine Darlegungen sein ganz besonderes Interesse erregten, wiewohl er als guter Beamter trotz der etwas freien Art und Weise, in der ich mir Eintritt in sein Büro verschafft hatte, sehr korrekt und liebenswürdig war. Wenn er mir nur mit halbem Ohre zuhörte, so in Wahrheit nicht aus
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wirklichem Mangel an Interesse oder an Hilfsbereitschaft, sondern aus dem guten Grunde, dass er gleich zu Beginn meiner Darlegungen deutlich sah, dass alle meine Vorstellungen am falschen Orte angebracht waren, zumindest bei ihm. Ich setzte nämlich zu Unrecht voraus, ein gewöhnliches Konsulat genösse exterritorialer Rechte und der Vorrechte des Diplomatengepäcks. Tatsächlich besaß kein Konsulat, wie mein Gesprächspartner mir sagte, diese Privilegien. Unter allen im Reichsgebiet bestehenden belgischen Vertretungen besaßen einzig und allein die Gebäude der Botschaft in Berlin exterritoriale Rechte, und als Diplomatengepäck galten nur die von der Botschaft als solches deklarierten Dokumente. Es ergab sich daraus, wenn ich gleichwohl an dem von mir vorgetragenen Plan festhalten wollte, dass ich mein Gesuch an die zuständigen Beamten der belgischen Botschaft in Berlin würde richten müssen. Am Abend desselben Tages wieder in Freiburg angelangt, teilte ich alles, was ich erfahren hatte, Frau Husserl mit. Nach reiflicher Erwägung wurde beschlossen, dass der einmal beschrittene Weg weiter verfolgt werden und dass ich also nach Berlin reisen sollte. Doch sollte diese Reise noch um einige Tage verschoben werden: ehe ich sie antrat, schien es angezeigt, zuerst einmal die Verlagerung der Manuskripte an einen weiter im Inneren des Landes gelegenen, sichereren Ort in die Wege zu leiten. Vorsichtig diese Frage bei einigen meiner Oberen im Orden anschneidend, erhielt ich sogleich einen Beweis für die ernstlichen Schwierigkeiten, auf die wir uns bei dieser Suche nach einem sicheren Ort auf deutschem Boden gefasst machen mussten, wo wir wenigstens vorübergehend die einigen hundert Kilogramm stenographischer Texte unterbringen könnten. Nicht wenige der Oberen meines Ordens hatten zuvor schon deutliche Beweise ihrer entschiedenen Opposition gegen das Hitlerregime und seine antisemitischen Verordnungen geliefert. Dennoch war es klar genug, dass sie nur nach langem Zögern die ihnen Anvertrauten den zusätzlichen Risiken aussetzen würden, welche die Bewahrung jüdischer Dokumente von solcher Bedeutung – überdies zum größten Teil in Stenographie abgefasst – mit sich bringen musste. Da die Nazis damals bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit Haussuchungen in den Klöstern vornahmen und jedes noch so unverdächtige Dokument, das sie auffanden, zur Belastung der Klosterangehörigen benutzten, konnte ich diese Ablehnung, die mir wiederholt zuteil wurde, schwerlich kritisieren. Als ich mich dann an einige Zivilpersonen wandte, denen man Vertrauen schenken konnte, hatte ich kaum mehr Erfolg. So standen die Dinge am Abend des 17. September, als Schwester Adelgundis Jägerschmidt, eine Benediktinerin aus dem Lioba-Kloster in Güntersthal bei Freiburg, die ich oben schon erwähnte, uns einen Vorschlag machte, dem wir sogleich all unsere Aufmerksamkeit widmeten.
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Vor ihrem Eintritt ins Kloster hatte Schwester Adelgundis, damals noch Protestantin, in Freiburg bei Husserl Vorlesungen gehört. Ihre Konversion und ihr Eintritt ins Kloster hatten ihre vielen Freunde und Bekannten um so mehr beeindruckt, als beides kurz nach ihrer mit Glanz erfolgten Promotion – mit einer historischen Doktorarbeit – geschehen war. Im Jahre 1938 hatte sie sich bereits einen wirklichen Namen in süddeutschen akademischen Kreisen gemacht, wo sie verschiedentlich über religiöse Probleme Vorträge gehalten hatte. Den physischen und moralischen Mut, den sie während der ganzen Zeit des Naziregimes bewies, dankte sie vielleicht ihrer Abstammung aus einer alten Offiziersfamilie. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte sie niemals aufgehört, in aller Offenheit im Hause Husserl Besuche abzulegen. Oft hatte sie während des letzten Leidens des Philosophen an seinem Krankenbette gewacht, und nach seinem Tode hatte sie seiner Witwe mit ihrem Rate und ihrer Anhänglichkeit beigestanden. Von Frau Husserl über die in Gang befindlichen Pläne und die Schwierigkeiten unterrichtet, denen wir begegneten, schlug sie vor, die Manuskripte sogleich in eine kleine Niederlassung zu verbringen, die die Lioba-Schwestern in Konstanz besäßen. Einige der südlichen Vororte dieser Stadt lägen unmittelbar an der Schweizer Grenze. Da die Tätigkeit der Schwestern jener Niederlassung sich sowohl auf die schweizerische wie auf die deutsche Seite der Grenze erstreckten, könnten sie bei ihren Hin- und Wiedergängen die Manuskripte nach und nach in die Schweiz bringen. Die Mutter Äbtissin von Lioba, von der auch das Konstanzer Haus abhing und an die Schwester Adelgundis sich wandte, ließ uns wissen, dass sie ihren Nonnen, um die Sicherstellung dieser wichtigen Dokumente zu ermöglichen, die Ausführung dieses Auftrages erlauben wollte, wenn sie selbst sich in aller Freiheit dazu bereit erklären wollten. Wie der Leser bereits bemerkt haben wird, beschränkte sich dieser von Schwester Adelgundis vorgeschlagene Plan keineswegs bloß auf die Sicherstellung der Manuskripte an einem anderen Ort in Deutschland. Wenn es gelang, diesen Plan auszuführen, dann hätte man eo ipso auch schon die Lösung des dornigen Problems der Überschreitung der Grenze und der Verbringung der Papiere ins Ausland gelöst. Ich muss gestehen, dass ich vom ersten Augenblicke der Erwägung dieses Vorschlages an ernstliche Zweifel an der Möglichkeit seiner Verwirklichung hegte. Ich glaubte überdies, die internationale Situation könne in kurzem zur Schließung der sämtlichen Grenzen führen, so dass wir Gefahr liefen, unser Unternehmen auf halbem Wege abbrechen zu müssen. Diese Besorgnisse habe ich im Laufe der Diskussionen keineswegs verborgen. Doch setzte ich hinzu, wenn ich auch nicht recht sähe, wie auf diesem Wege die Manuskripte auf Schweizer Gebiet verbracht werden könnten, so wäre
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ich doch überzeugt, dass es unverzüglich diese providentielle Gelegenheit zu ergreifen gälte, sie aus Freiburg zu entfernen und in Konstanz niederzulegen. So wurde beschlossen, dass Schwester Adelgundis am Montag, den 19. September, die Reise nach Konstanz unternehmen und fast sämtliche stenographischen Manuskripte mit sich dorthin nehmen sollte. Als ich an diesem Montag morgen in Schwester Adelgundis’ Eisenbahnabteil die drei schweren Koffer mit mehr als 40000 Seiten Handschriften absetzte, hatte für Husserls Werk die Stunde des exodus e patria geschlagen. Was uns Schwester Adelgundis bei ihrer Rückkehr berichtete, erwies, dass wohl nicht darauf gerechnet werden könnte, die Manuskripte auf diesem Wege in die Schweiz zu verbringen. Wir hörten diesen ihren Bericht am Dienstag, den 20. September, also einen Tag nach dem ihrer Abreise. Die Nonnen des Konstanzer Hauses, sagte sie uns, hätten sich ohne Zögern bereit erklärt, die Handschriften Husserls bei sich aufzubewahren. Doch waren sie der Meinung, dass ein Transport der Dokumente in die Schweiz in diesem Augenblick ein äußerst gefährliches Unternehmen war. Wenn das Unternehmen, den geheimen Grenzübergang einer solchen Masse stenographischer Texte in die Wege zu leiten, nicht schlechterdings unmöglich war, so war es doch so gefahrvoll, dass kein verständiger Mensch es riskieren könnte. Schwester Adelgundis hatte überdies die Gelegenheit wahrgenommen, an Ort und Stelle mit einem Schweizer Freund der Familie Husserl zu sprechen, der derselben Meinung war. Es sei noch erwähnt, dass Schwester Adelgundis während der wenigen Stunden, die sie sich auf Schweizer Boden aufgehalten hatte, einen langen informativen Brief an ihre Freundin Elisabeth Rosenberg-Husserl, die Tochter des Philosophen, abgesandt hatte. So würden in kurzem sie und ihr Bruder, Gerhart Husserl, im Besitz eines ausführlichen Berichts über die wichtigen Ereignisse sein, die sich im Hause ihrer Mutter abgespielt hatten. Schwester Adelgundis’ Erzählung befestigte mich nur in meiner schon gefassten Meinung: einzig und allein ein direktes Gesuch an den belgischen Botschafter in Berlin konnte uns noch einen Ausweg eröffnen. Während eines langen Meinungsaustausches, der am 20. September abends im Hause von Frau Husserl stattfand, gab ich dieser Überzeugung ohne Umschweife Ausdruck. Auch Schwester Adelgundis und Eugen Fink nahmen an dieser Diskussion teil. Nach vollständiger Überprüfung der Situation, wie sie sich in diesem Augenblick darstellte, schlossen sich alle meiner Ansicht an. So bat mich Frau Husserl, mich sobald wie möglich nach Berlin zu begeben, um bei der dortigen belgischen Botschaft alle Schritte einzuleiten, die mir geeignet schienen, die Sicherstellung des Nachlasswerkes ihres Mannes und den Transport der Papiere ins Ausland zu gewährleisten. Ehe ich mich nach Berlin begab, wür-
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de ich jedoch zunächst noch nach Konstanz fahren, um die Manuskripte dort wieder abzuholen. So könnte ich nämlich, wenn meine Schritte bei der Botschaft von Erfolg gekrönt sein würden, auf der Stelle die Dokumente in der Botschaft deponieren. Man wird ohne Mühe verstehen, dass ich diese neue mir zugedachte Aufgabe nur akzeptieren konnte; hatte ich doch selbst den Plan in Vorschlag gebracht, aus dem sie sich ergab. Doch ehe ich an die Ausführung ging, schien es mir nützlich, wenn nicht notwendig, mich in den Besitz eines von Frau Husserl gezeichneten schriftlichen Dokuments zu setzen, welches es mir in Berlin erleichtern konnte, die Herren von der Botschaft für das Schicksal der Manuskripte zu interessieren. Der Frankfurter Konsul hatte mir nämlich angedeutet, dass die Botschaft im Prinzip nur solche Gegenstände in Depot nehmen konnte, die Eigentum eines Angehörigen des Staates waren, dessen Regierung sie vertrete. Daraus folgte, schien mir, dass ich in Berlin Gefahr lief, auf der Stelle abgewiesen zu werden, wenn ich zugeben musste, nicht Eigentümer der fraglichen Stücke zu sein. Um einen solchen Schiffbruch angesichts des Hafens zu vermeiden, schien es mir absolut notwendig, dass Frau Husserl mich mit einem Schriftstück versah, das bescheinigte, dass sie mir kraft ihrer Vollmachten das Eigentum an den Manuskripten ihres Mannes übertragen hätte. Ich füge sogleich hinzu, dass ein solches Schriftstück, wiewohl es den vollkommenen Anschein der Echtheit haben musste, meiner Absicht nach weder Frau Husserl noch ihre Familie im Ernst binden sollte. Es war lediglich dazu bestimmt, eine rechtliche Situation zu schaffen, deren ich zur Erreichung meiner Ziele bedurfte. Übrigens entschloss ich mich, sobald ich die Notwendigkeit jenes „Schenkungs“aktes gesehen hatte, ein zweites Schriftstück aufzusetzen, das ich selbst zeichnen wollte. Darin wollte ich feststellen, dass jene Schenkung rein fiktiver Natur war und dass alle Rechte betreffend die Manuskripte der Familie wieder zufallen würden, sobald die Papiere einmal über die Grenze gebracht wären. Als ich mir am Ende unserer Unterredung erlaubte, Frau Husserl zu fragen, ob sie wohl bereit wäre, einen solchen Schenkungsakt zu unterzeichnen – unter den genannten Bedingungen –, antwortete sie auf der Stelle bejahend. Mit Hilfe Finks und einer jüdischen Rechtsanwältin, der Sachwalterin der Familie Husserl, wurden die zwei Texte ausgearbeitet und fertig gestellt. Der erste enthielt nichts anderes als den Schenkungsakt, von dem ich soeben sprach; der zweite legte meine Verpflichtungen der Familie gegenüber fest. Im Augenblick der Unterzeichnung der beiden Dokumente, am 21. September, fügte Frau Husserl dem zweiten einen handschriftlichen Zusatz bei. Darin bestimmte sie, dass ich von diesem Tage an das unverlierbare Recht zur Mitarbeit an jeglichem Unternehmen zur Edition der Werke ihres Mannes besäße. Wiewohl
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ich in diesem Augenblick eine solche Zusicherung schon nicht mehr ganz unverdient erhielt, wusste ich doch vollkommen das große mir damit erwiesene Vertrauen zu schätzen. So war denn alles bereit für meine Reise nach Berlin. Am Donnerstag, den 22. September, fuhr ich zunächst nach Konstanz, um dort die Koffer mit den Manuskripten wieder abzuholen. In der Nacht vom 22. zum 23. reiste ich von Konstanz nach Berlin. Dort angekommen, brachte ich die Koffer fürs erste im Franziskanerkloster in Berlin-Pankow unter. Noch am selben Tage, Freitag, den 23. September, am Nachmittage, glückte es mir, von zwei Diplomaten der belgischen Botschaft zu einer Unterredung empfangen zu werden. Zunächst sprach ich mit dem Generalkonsul, Herrn Halleux (?), von dem ich erfuhr, dass die Entscheidung in allen Fragen, sowohl die die Sicherstellung belgischen Guts in der Botschaft betrafen als auch hinsichtlich der Zulassung nichtamtlicher Stücke zum Diplomatengepäck, grundsätzlich dem Botschafter selbst vorbehalten war. Da der Botschafter zur Zeit nicht in Berlin weilte, konnte nur sein Vertreter, der Botschaftssekretär, sich zu den von mir dargelegten Problemen äußern. Den Posten des Botschaftssekretärs bekleidete in Berlin im Jahre 1938 Vicomte J. Berryer, dem späterhin eine äußerst glänzende diplomatische Laufbahn beschieden sein sollte. Er empfing mich in diesen für mich so denkwürdigen Umständen außerordentlich zuvorkommend. Damals war ich überrascht von dem vollständigen Vertrauen, das er mir entgegenbrachte, wie ich mich auch später noch immer wieder darüber gewundert habe. Unzweifelhaft verdienen das unmittelbare Verständnis und die Energie, die dieser feine Mann in jenem ernsten und für das Schicksal des Werkes Husserls entscheidenden Augenblick bewies, in diesem Bericht dankbare Erwähnung. Mit großer Aufmerksamkeit hörte er die außergewöhnliche Geschichte meiner vorangegangenen Erlebnisse an und erklärte sich sogleich damit einverstanden, dass ich noch am folgenden Tage die Manuskripte in der Botschaft deponierte. Von diesem Augenblicke an, so versicherte er mir, würden sie jeglichem Zugriff der Nazis vollständig entzogen sein. Um sie noch besser zu schützen, würde er ihnen einen Platz in dem gewaltigen Stahlschrank der Botschaft einräumen. Freilich, sagte er mir sodann, die Entscheidung über einen eventuellen Transport der Manuskripte nach Brüssel als Diplomatengepäck könne nicht er fällen. Auch der Botschafter selbst, Vicomte J. Davignon, würde wahrscheinlich die Verantwortung für eine solche Sendung nicht tragen wollen, wenn nicht zuvor das Außenministerium in Brüssel sein Einverständnis wissen ließe. Herr Berryer riet mir darum, mich vorläufig mit der Sicherstellung der von mir überbrachten Dokumente in der Botschaft zu begnügen. Wenn ich wieder in Belgien wäre, würde ich gewiss mit Hilfe der Leuvener Universitäts-
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behörden leicht die Genehmigung erwirken können, die Papiere Husserls auf diplomatischem Wege nach Belgien transportieren zu lassen. Am folgenden Tage, den 24. September, gegen 11 Uhr vormittags, übergab ich Herrn Berryer persönlich die Manuskripte, und gemeinsam schlossen wir sie im Safe der Botschaft ein. Der wesentlichste Bestandteil des Nachlasswerkes Husserls war damit endlich an einem sicheren Ort. Es stand zu hoffen, dass die endgültige Sicherstellung in absehbarer Zeit würde bewerkstelligt werden können. Dies erreicht, hielt mich nichts mehr in der Reichshauptstadt zurück. Es drängte mich, zunächst Frau Husserl über das Ergebnis meiner Reise zu unterrichten und sodann so bald wie möglich Deutschland zu verlassen und nach Belgien zurückzukehren. Dieser Wunsch, in mein Land zurückzukehren, wird niemanden erstaunen, der sich der dramatischen Ereignisse erinnert, die Europa in jenen Tagen erlebte. Die Münchener Krise hatte ihren Höhepunkt erreicht. Jedermann hielt den Krieg für unvermeidlich und seinen Ausbruch für nahe bevorstehend. Erst nach dem 25. September, nach Chamberlains und Hitlers Zusammenkunft in Godesberg und der zu trauriger Berühmtheit gelangten Münchener Konferenz, kam es zu einer fühlbaren – freilich illusorischen – Entspannung. Doch während der ganzen Dauer meiner Berliner Reise war eine Entspannung der Lage nicht absehbar. Rings um mich sah ich nur von der Sorge gezeichnete Gesichter und von der Angst vor einem schrecklichen Krieg ergriffene Menschen. Dieses in einem Zustande höchster Erregung befindliche Land durchquerend, das vielleicht binnen kurzem das meine angreifen würde, hatte ich nur den brennenden Wunsch, es zu verlassen, sobald ich die Aufgabe erfüllt haben würde, der ich mich unterzogen hatte. Dass ich mir sehr wohl darüber im Klaren war, was ich mit ihrer Ausführung in Nazideutschland riskierte, verstärkte noch meinen brennenden Wunsch, sobald als nur möglich davonzukommen. Seit dem 16. September, dem Tage, an dem ich mir die Rettung der Manuskripte zur Aufgabe gemacht hatte, hatte mich eine dumpfe Angst nicht mehr verlassen. Ich wusste, dass wenige Dinge der in diesem Lande herrschenden strengen polizeilichen Überwachung entgingen und nicht die geringste Übertretung einer Verordnung ungeahndet blieb. Würde ich im Gebiet des Reichs auf frischer Tat ertappt, so musste ich auf die ärgsten Repressalien gefasst sein, und da ich Ausländer und überdies Priester und Franziskaner war, würde man nur um so härter zugreifen . . . Meine Reise nach Freiburg, am 25. September, und sodann, am 27. September, die Fahrt von Freiburg nach Leuven, waren nur zwei Etappen einer einzigen überstürzten Flucht. Die fürchterliche Spannung war mir unerträglich geworden. Ich sehnte mich nach Leuven und nach den Meinen. So glücklich Frau Husserl über den erfolgreichen Ausgang meines Unternehmens war,
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so verstand sie doch sogleich, dass ich nun ein Ende machen und nach Belgien zurückkehren wollte. Übrigens war sie sich darüber klar, dass keinerlei dringende Aufgabe mehr meine Gegenwart in Deutschland erforderte, indessen meine Rückkehr nach Belgien schon darum erforderlich war, um dort meine Bemühungen weiterzutreiben und den Transport der Manuskripte über die Grenze zuwege zu bringen. Während ich nun, Frau Husserl verlassend, mit Freude daran dachte, endlich der allgegenwärtigen Polizeiüberwachung des Hitlerregimes zu entgehen, so zog sich mir doch jedes Mal das Herz zusammen, wenn ich an die alte Dame dachte, die ich nun ihrem Schicksal überließ. Doch gab sie, wiewohl sichtlich bewegt, eine neue Probe ihrer außergewöhnlichen Tapferkeit. Ich wäre ihr wie ein Sohn gewesen, sagte sie mir, und ich hätte mich um das Werk ihres Mannes sehr verdient gemacht. Selbst wenn ein Krieg zwischen uns unübersteigbare Schranken errichten würde, so wisse sie doch, dass alles, was ich für Husserls Werk tun würde, in ihrem Geiste und im Einklang mit ihren Wünschen geschehen würde. Ich könnte immer auf ihr vollstes Vertrauen rechnen, und von ganzem Herzen wünschte sie mir allen Erfolg. Am Abend des 26. September nahm ich von Frau Husserl Abschied. Am nächsten Morgen verließ ich Freiburg, um nach Leuven zurückzukehren. In meinen Koffern führte ich bereits einen nicht unbeträchtlichen Teil des Nachlasswerkes mit mir, nämlich je ein Exemplar der sämtlichen bis dahin schon von Husserls Assistenten, Edith Stein, Ludwig Landgrebe und Eugen Fink, hergestellten Transkriptionen, die ausgewählte Autographe in Reinschrift wiedergaben. Glücklicherweise zeigten die Beamten der deutschen Sicherheitspolizei an der Grenze keinerlei Interesse für diesen Teil meines umfänglichen Gepäcks. So vollzog sich dieser erste Akt der Emigration des Erbes Husserls nach Belgien ohne Zwischenfall. Wenn ich gehofft hatte, in Belgien eine weniger gespannte Atmosphäre als in Deutschland vorzufinden, so belehrte mich, was ich gleich bei meiner Ankunft sah, rasch eines Besseren. Die Mobilisation, die auf Hochtouren lief, schien nicht recht zu klappen. Überall herrschte Verwirrung, und ein dumpfer Zorn gegen alle stieg auf, die auch nur die geringste verantwortliche Position innehatten. In diesen Tagen, glaube ich, war den Belgiern ihr vielgerühmter gesunder Menschenverstand abhanden gekommen, als hätten sie ihn nie besessen. In diesem Chaos brauchte ich mehrere Tage, um auch nur meine Leuvener Professoren aufzufinden. Die einen waren zur Armee einberufen, indessen die übrigen, die an Ort und Stelle geblieben waren, vor allem an die dringlichsten Sicherheitsmaßnahmen denken mussten, um der Situation gefasst entgegentreten zu können. Als es mir endlich am 1. Oktober gelang, mit
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Monsignore L. Noël, Professor L. De Raeymaeker und Professor J. Dopp zusammenzukommen, begann ich den Bericht über meine außergewöhnlichen Erlebnisse mit einer Mitteilung, die ihnen fast unglaublich scheinen musste: Nach Frau Husserls ausdrücklichem Willen, sagte ich, war mir, bis auf einige Einschränkungen, die vollständige Verfügung über die literarischen Rechte betreffend Husserls Nachlasswerk übertragen. Insbesondere überbrächte ich ein neues Angebot von Frau Husserl an das Philosophische Institut zu Leuven, diesem die Erschließung und Veröffentlichung des Nachlasses anzuvertrauen. Allerdings würde dieses Angebot erst völlige Gültigkeit erlangen, wenn es von Gerhart Husserl, dem Sohn des verstorbenen Philosophen und Inhaber der Rechte, in aller Form bestätigt wäre. Nach Frau Husserls Überzeugung, die zum Ausdruck zu bringen sie mich ermächtigt hatte, würde aber ihr Sohn nach völliger Unterrichtung nicht zögern, das Angebot zu bestätigen. Schließlich, fügte ich hinzu, wären mir die sämtlichen Nachlassschriften Husserls zu treuen Händen anvertraut worden. Aus Gründen der Vorsicht hätte ich die stenographischen Manuskripte vorläufig in der belgischen Botschaft in Berlin niedergelegt, indessen sich eine bedeutende Reihe von Transkriptionen jener Texte in diesem Augenblick bereits in Leuven befänden. Da sie bis zu diesem Augenblick von alledem nicht das geringste gewusst hatten, trauten meine Zuhörer. kaum ihren Ohren. Doch schien es ihnen weniger unglaublich, nachdem sie angehört hatten, was ich seit Anfang September in Deutschland erlebt hatte. Nach meiner langen Erzählung davon billigte Monsignore Noël rückhaltlos meine Handlungsweise und beglückwünschte mich zu meinem Verhalten. Frau Husserls Anerbieten, sagte er dann, ehre gewiss das Institut, und mehr noch den Studenten des Instituts, an den es in erster Linie gerichtet war. Jetzt gelte es, zunächst die Stellungnahme Gerhart Husserls abzuwarten und unterdessen den Vorschlag nach allen Seiten auf die Möglichkeit hin zu prüfen, ob er in Leuven realisierbar sei. Monsignore Noël fügte hinzu, er wolle mir jedoch nicht verbergen, dass seine ersten Bedenken gegen ein Unternehmen solchen Ausmaßes sich nach meinen Ausführungen keineswegs verringert, sondern eher noch verstärkt hätten. Ich müsse also mit der größten Umsicht vorgehen und dürfe bis auf weiteres bei niemandem auch nur den Eindruck erwecken, das Institut sei bereits entschlossen, sich zur Aufbewahrung des Husserl-Nachlasses und zu seiner Erschließung bereitzuerklären. Diesen Vorbehalt müsse ich jedoch nicht als eine Ablehnung des Vorschlages durch die Verantwortlichen des Instituts betrachten. Er entspräche den großen Bedenken, die ein Vorschlag von solcher Tragweite unvermeidlich bei jedem Verantwortungsbewussten erwecken müsste, selbst wenn der Wunsch bestünde, ihn annehmen zu können. In dem Bericht, mit dem ich dieses Gespräch einleitete, hatte ich beson-
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ders nachdrücklich darauf hingewiesen, dass unsere Berliner Botschaft erst auf ausdrückliche Anweisung der Brüsseler Dienststellen die stenographischen Manuskripte als Diplomatengepäck nach Belgien senden würde. Nichts hindere, sagten mir meine Gesprächspartner, unverzüglich entsprechende Schritte zu unternehmen. Der Umstand, dass über die Gründung eines HusserlForschungsinstituts nichts definitiv entschieden sei, verhindere nicht, schon jetzt geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die Dokumente an einen sicheren Ort zu bringen. Es wurde beschlossen, dass Monsignore Noël sich unmittelbar an Paul-Henri Spaak wenden würde, unseren damaligen Ministerpräsidenten und Außenminister. Gewiss, glaubte man, würde der Bescheid des Ministers ein günstiger sein, und so würde denn das letzte Hindernis, das sich dem Transport der Manuskripte nach Belgien noch entgegenstellte, rasch beseitigt sein. Spaaks Antwort lautete in der Tat günstig. Schon am 11. Oktober empfing mich Herr E. Nicaise, Kabinettssekretär im Außenministerium, um mit mir die Einzelheiten des Transports zu besprechen. Noch vor Ende November waren die Dokumente, die ich in Berlin niedergelegt hatte, wieder vereinigt, und zwar nunmehr im Safe der Leuvener Universitätsbibliothek. So glaubte ich sie nunmehr vor den Nazis sichergestellt. Denn damals sah ich nicht voraus, dass die sich keine zwei Jahre später ihrerseits in Belgien installieren würden und dass ich gezwungen sein würde, den Schatz, den ich ihnen entrissen hatte, über vier Jahre lang neuerlich zu verbergen. Ich will hier erwähnen, dass der belgische diplomatische Dienst im MaiJuni 1939 nochmals dazu beitragen sollte, einen letzten Teil Husserlscher Handschriften dem Zugriff der Nazis zu entziehen. Ich berichtete oben bereits, unter welchen Bedingungen und zu welchem Zwecke Husserl eine Reihe von Manuskripten dem Prager Cercle philosophique anvertraut hatte. Bekanntlich annektierte Hitler am 15. März 1939 ohne weitere Umstände die Tschechoslowakei, wo nun ebenfalls seine antisemitischen Gesetze in Kraft traten. Daraus ergab sich, dass die in Prag niedergelegten Manuskripte sich nicht mehr in Sicherheit befanden. In Ausführung eines zuvor – gelegentlich einer Reise nach Prag, von der ich noch zu berichten haben werde – von mir mit der Direktion des Cercle philosophique geschlossenen Abkommens haben sich die Dienststellen des belgischen Außenministeriums bereiterklärt, dieses letzte Dokumentenpaket ebenfalls nach Brüssel zu transportieren. Am 12. Juni 1939 teilte mir Herr Nicaise mit, dass der Koffer mit diesen Papieren in Brüssel angekommen sei und zu meiner Verfügung bereitstehe. Erfüllte mich diese glückliche Lösung des Transportproblems mit Freude, so kann ich doch nicht verbergen, dass ich von der zögernden Haltung, die meine Lehrer zunächst dem Projekt der Errichtung eines Husserl-Archivs in
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Leuven gegenüber eingenommen hatten, beunruhigt war. Die von Monsignore Noël zum Ausdruck gebrachten Vorbehalte ließen mich fürchten, er würde schließlich meinen Vorschlag zurückweisen. Ich fühlte wohl, dass mir die Sympathie des Präsidenten des Instituts und meiner Professoren gewiss war und dass sie mich weiterhin unterstützen würden. Doch in meinem Zustande glühender Begeisterung war ich schlechterdings unfähig, die meinen Plänen entgegenstehenden sehr realen Hindernisse zu erkennen, und so zweifelte ich – sehr zu Unrecht, wie ich bald einsehen sollte – an den wirklichen Absichten jener, die die Dinge nüchterner betrachteten. Meinerseits blieb ich jedenfalls entschlossen, alles zu versuchen, dass Husserls Nachlasswerk in Belgien bleiben könnte und hier seine Erschließung in die Wege geleitet würde. Da ich nun in jenem Augenblick fürchtete, Leuven würde sich dazu nicht bereiterklären oder wenigstens würde die Leitung des Instituts jene Aufgabe nicht allein auf sich nehmen wollen, so fragte ich mich, ob die angezeigte Lösung des Problems nicht darin bestünde, das von mir erträumte Archiv unter der gemeinsamen Ägide der vier Universitäten Belgiens zu konstituieren. Ich wusste, dass im Laufe der letzten Jahre mehrere Inhaber philosophischer Lehrstühle an unseren Universitäten Interesse für das Denken Husserls gezeigt hatten. In Gent lehrte Edgar De Bruyne, eine allseitig anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Phänomenologie. Professor Jean Lameere in Brüssel stand seit mehreren Monaten in lebhafter Korrespondenz mit Frau Husserl und mit verschiedenen Phänomenologen; bereitete er doch die Veröffentlichung eines Husserl-Heftes der Revue Internationale de Philosophie vor. Da mir diese günstigen Vorbedingungen bekannt waren, schien mir, es müsse möglich sein, aus Vertretern der vier Universitäten ein Komitee zu bilden, worin sie gemeinsam die Entscheidung träfen, ein Husserl- Forschungsinstituts zu errichten und seine Leitung zu übernehmen. Schon durch seine Zusammensetzung, glaubte ich ferner, würde sich ein solches Komitee in vorteilhafter Position befinden, wenn es sich darum handelte, bei belgischen öffentlichen Institutionen und wissenschaftlichen Stiftungen Subsidien zu beantragen. Es würde nicht leicht sein, ein Gesuch abzulehnen, das von den berufenen Vertretern der vier Universitäten gemeinsam vorgelegt würde. Professor De Raeymaeker, mit dem ich über diesen neuen Plan sprach, erhob zwar einige Einwände, schien aber grundsätzlich ihm nicht ablehnend gegenüberzustehen. Ich wollte um jeden Preis so bald wie möglich zu irgendeinem positiven Ergebnis kommen, und so benutzte ich einige Tage später eine zufällig sich bietende Gelegenheit, meinen Plan Professor Edgar De Bruyne und seinem damaligen Genter Kollegen H. J. De Vleeschauwer vorzutragen. In meiner Hast hatte ich sogar versäumt, zuvor Monsignore Noël oder Professor Dopp von meinem geplanten Schritt zu verständigen. Erst später begriff ich,
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dass ich auf diese Art gegen alle geltenden Spielregeln verstieß und meine Handlungsweise sich in den Augen meiner Leuvener Professoren ein wenig sonderbar ausnehmen musste. Am 12. Oktober war ich De Bruyne begegnet, und am 14. hatte ich in Gent eine Unterredung mit De Vleeschauwer. Beide hatten den Gedanken, auf dem Wege interuniversitärer Zusammenarbeit ein Husserl-Archiv zu gründen und zu leiten, günstig aufgenommen. Eine solche Zusammenarbeit schien ihnen nicht nur möglich, sondern bot ihrer Meinung nach beträchtliche Vorteile. Stolz über dieses Ergebnis, berichtete ich darüber Professor De Raeymaeker und bat ihn, den Präsidenten des Instituts davon zu informieren. Ich gestehe, dass mich die Antwort meiner Professoren nicht wenig überraschte: Monsignore Noël teilte mir nämlich mit, dass er unterdes seine Entscheidung getroffen hätte. Zwischen dem 1. und dem 15. Oktober hatte er die verschiedenen sich aus der eventuellen Gründung eines Husserl-Archivs ergebenden Probleme des näheren überprüft und war nunmehr entschlossen, im Rahmen des von ihm geleiteten Instituts ein solches Archiv einzurichten. Sogleich schritt er zur Tat. Jetzt machte ich die Entdeckung, dass dieser würdige gelehrte Prälat, der den Ruf hatte, nicht leicht zu irgendeinem Entschluss zu kommen und noch langsamer in der Ausführung eines solchen zu sein, nötigenfalls auch über die Gaben eines Mannes der Tat verfügte. In weniger als zehn Tagen gelang es im Verlauf mehrerer Besuche an verschiedenen Orten dem schon bejahrten und überdies fast erblindeten Herrn, zunächst die prinzipielle Zustimmung des Rektors der Universität, Monsignore Paulin Ladeuze, zur Errichtung des in Frage stehenden Forschungsinstituts zu erlangen. Mit dessen Einverständnis holte der Präsident des Instituts sodann die Meinung der belgischen Bischöfe ein, die den Verwaltungsrat der brabantischen Alma mater bilden. Nach Erlangung des Nihil obstat der Bischöfe reichten Noël und Ladeuze gemeinsam schließlich einen ausführlich begründeten Antrag bei den belgischen wissenschaftlichen Forschungsstiftungen ein, um die notwendigen Mittel zur Gründung und Unterhaltung der geplanten Institution zu erhalten. Auf diesen Antrag hin beschloss der Verwaltungsrat der FrancquiStiftung (Fondation Francqui ) in seiner Sitzung vom 27. Oktober 1938, dem Archiv für zumindest zwei Jahre eine jährliche Unterstützung in Höhe von 75000 belgischen Franken zu bewilligen. Dieser Betrag sollte dem Leuvener Philosophischen Institut zur Verfügung gestellt werden und zur Deckung der Aufenthalts- und Unterhaltskosten zweier qualifizierter Spezialisten dienen, die am Leuvener Archiv mitarbeiten sollten. Die beiden Forscher, an die dabei gedacht war, waren niemand anders als Ludwig Landgrebe und Eugen Fink, die sich grundsätzlich zu einem Aufenthalt von einiger Dauer in Leuven bereiterklärt hatten; ihre erste Aufgabe würde die systematische Entzifferung
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der stenographischen Manuskripte sein. Mit Recht, glaube ich, wird man diesen 27. Oktober, den Tag, an dem die Francqui-Stiftung den genannten Beschluss fasste, als das eigentliche Geburtsdatum des Husserl-Archivs zu Leuven betrachten können. Denn an diesem Tage wurde das letzte Hindernis, das der Gründung des Archivs entgegenstand, endgültig beseitigt; und zweifellos handelte es sich da um kein geringfügiges Hindernis . . . Alle wesentlichen Entscheidungen waren jetzt gefallen, und die Unterhaltsmittel für das Archiv waren sichergestellt. Endlich hatte die Stunde der konkreten Verwirklichung all der großen Pläne geschlagen, die ich, wie Paul von Tarsus, in plagis, in laboribus et in vigiliis multis gefasst hatte. Ich begnüge mich hier, nur einige der wichtigsten unter den Ereignissen der folgenden Monate kurz hervorzuheben. Von Anfang November 1938 bis Ende Juni 1939 bestand meine Aufgabe hauptsächlich in der Ausführung der erwähnten Beschlüsse. Während einer neuen Reise, die ich vom 12. bis 25. November 1938 unternahm, hielt ich mich zunächst in Freiburg im Breisgau auf, um dort mit Frau Husserl und Eugen Fink zusammenzutreffen. Danach begab ich mich von Freiburg nach Prag, um dort Ludwig Landgrebe das von Leuven ausgehende Angebot an ihn, am Archiv mitzuarbeiten, vorzulegen. Während meines Besuches in Freiburg wurde zunächst beschlossen, dass Frau Husserl so bald wie möglich Deutschland verlassen sollte, in der Hoffnung, sie würde ihren Kindern in die Vereinigten Staaten nachfolgen können. Da ich gelegentlich eines kurzen Besuches in Stuttgart auf dem dortigen amerikanischen Konsulat erfuhr, dass in ihrem Falle eine sofortige Besorgung der Einwanderungspapiere ausgeschlossen war, schlug ich Frau Husserl vor, vorläufig nach Belgien zu kommen. Damit würde sie den Gefahren entgehen, denen sie in Deutschland ständig ausgesetzt war, und sie könnte so in Ruhe den Augenblick abwarten, in dem ihre Einwanderung nach Amerika möglich würde. Während des gleichen Freiburger Aufenthaltes konnte ich schon, mit Finks bereitwilliger Hilfe, den Entwurf eines Vertrages zwischen der Familie Husserl und dem Leuvener Philosophischen Institut ausarbeiten. Dieser Vertrag sollte für die Gesamtheit des Nachlasswerkes Husserls die Rechte und Pflichten der beiden Teile bestimmen. Obwohl Frau Husserl den Entwurf auf der Stelle guthieß, so verstand sich doch von selbst, dass er nicht in Kraft treten sollte, ehe er nicht auch von Gerhart Husserl, als dem rechtmäßigen Vertreter der Familie in diesen Angelegenheiten, und andererseits von Monsignore Noël, dem Präsidenten des Instituts, gebilligt war. Nach diesem Vertragsentwurf, der bis auf einige unbedeutende Veränderungen in der Tat im nachfolgenden Monat Dezember unterzeichnet werden sollte, blieb der Familie das Eigentum an
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sämtlichen Originalhandschriften und persönlichen Papieren Husserls; doch wurde dem Institut – wenigstens in gewissen Grenzen – das Recht zur Transkription, zur Benutzung und zur Veröffentlichung der Texte erteilt. Bevor ich Freiburg verließ, hatte ich schließlich die Genugtuung, Finks Erklärung seiner Bereitschaft zur Übersiedlung nach Leuven und zur Mitarbeit an der Erschließung des Husserl-Nachlasses unter den von der FrancquiStiftung gebotenen Bedingungen zu erhalten. Gelegentlich meiner Reise nach Prag vom 18. bis 22. November musste ich auf eigene Gefahr zweimal das Sudetenland durchqueren, das soeben dem Reich einverleibt worden war. Noch herrschten dort Anarchie und Unordnung, und um sich durch diesen Landstrich durchzuschlagen, bedurfte es einiger Geschicklichkeit. In Prag selbst hatte die soeben durch die Münchener Verträge erfahrene schmachvolle Erniedrigung der Tschechen zur Folge, dass die Menschen Ausländern gegenüber wenig freundlich gestimmt waren, wenn sie keine andere Sprache als Deutsch oder Französisch sprachen: beide Sprachen waren ihnen in diesem Augenblick gleich verhasst. Der freundliche Empfang, den mir Herr und Frau Landgrebe bereiteten, und die Gastfreundschaft Jan Patoˇckas ließen mich indessen die in der Stadt herrschende bedrückende Atmosphäre vergessen – einer Stadt übrigens von strahlender Schönheit. Rasch erlangte ich die Zustimmung Ludwig Landgrebes zu der Einladung, nach Leuven überzusiedeln, um dort an der neuen Forschungsstelle mitzuarbeiten. Wie Fink akzeptierte auch er die ihm gebotenen Bedingungen. Dank der Vermittlung Landgrebes und Patockas konnte ich in Prag auch mit Emil Utitz zusammentreffen, dem Präsidenten des Prager Cercle philosophique, unter dessen Schirmherrschaft die oben schon erwähnten Transkriptionen Husserlscher Autographe hergestellt wurden und der die bereits transkribierten Originale in seine Obhut genommen hatte. Bei dieser Gelegenheit wurde zwischen dem Cercle und dem Leuvener Institut die grundsätzliche Abmachung getroffen, dass die in Prag befindlichen Originale nach Belgien verbracht werden sollten, wenn je die Gefahr einer vollständigen Besetzung der Tschechoslowakei durch das Reich Wirklichkeit werden sollte. Ich habe oben schon berichtet, wie diese Abmachung im Frühjahr 1939, nachdem Hitler den nach München verbliebenen Rest der Tschechoslowakischen Republik an sich gerissen hatte, zur Ausführung kam. Bevor ich Prag verließ, machte ich schließlich noch einen kurzen Besuch im Brentano-Archiv, das dort Professor Oskar Kraus gegründet hatte und leitete. Auch er war jüdischer Abstammung und sollte wenige Monate später zu einer überstürzten Flucht nach London gezwungen sein, um den Nazis zu entgehen. Nur einen kleinen Teil der von ihm in seinem Archiv mühevoll versammelten Dokumente konnte er mit sich nehmen, und sein Fortgang bedeu-
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tete zugleich die vollständige Unterbrechung der Editionsarbeit des BrentanoArchivs. Obwohl er mir nicht seinen Unwillen über den maßlosen Einfluss des Denkens Husserls auf Kosten dessen Brentanos – so drückte er sich aus – verbarg, zeigte er mir doch bereitwillig die Sammlung seines Archivs und teilte mir manches über die bei ihrer Erschließung angewandten Methoden mit. Obwohl seine Feindseligkeit gegen Husserl mich einigermaßen erschütterte, so imponierte mir doch, wie ich gestehe, seine Erfahrung in jenen Dingen, und später erinnerte ich mich oft dessen, was ich bei ihm gesehen hatte. Am 25. November nach Leuven zurückgekehrt, fand ich dort einen langen Brief von Professor Gerhart Husserl vor, der, wie schon mehrfach erwähnt, Inhaber der literarischen Rechte an Husserls geistigem Nachlass war. Ich meinerseits hatte ihn am 17. Oktober brieflich von allen Vorgängen unterrichtet und um Äußerung seiner Stellungnahme zu den erwogenen Plänen gebeten. In seiner Antwort gab er seine volle Zustimmung zur Errichtung eines Archivs in Leuven und stellte nur die Bedingung, dass sich das Institut der – seiner Überzeugung nach unentbehrlichen – Mitarbeit Landgrebes und Finks an diesem Archiv versicherte. Da hierüber seit meiner Reise keinerlei Zweifel mehr bestand, leitete ich ihm unverzüglich den einige Tage zuvor in Freiburg von Fink und mir selbst ausgearbeiteten Vertragsentwurf zu, den Frau Husserl bereits gebilligt hatte. Nach Anbringung einiger rein äußerlicher Änderungen und nachdem auch Frau Elisabeth Rosenberg-Husserl den Text gutgeheißen hatte, wurde der Vertrag – die rechtliche Grundlage des Husserl-Archivs – von beiden Seiten unterzeichnet. Für das Institut zeichnete Monsignore Noël, und am 25. Dezember 1938 unterschrieb auch Gerhart Husserl. Das akademische Jahr 1938-39, während dessen ich auch noch am Institut mein Vorlesungsprogramm für die Vorbereitung des Doktorats zu erledigen hatte, war für mich von fieberhafter Tätigkeit erfüllt; und diese Zeit sollte mir fast gesundheitlich teuer zu stehen kommen. Da ich im Verlauf dieses Jahres jedoch die vielfältigen Früchte meiner vorangegangenen Bemühungen ernten konnte, ist es mir in erfreulicher Erinnerung geblieben. Am 16. März 1939 kam Fink in Belgien an; bald darauf begann er seine Transkriptionsarbeit. Hatten sich sein Umzug und die Einrichtung seiner Familie in Leuven ohne zu große Schwierigkeiten vollzogen, so war das keineswegs für Herrn und Frau Landgrebe und ihren kleinen Jungen der Fall, die – kurz nach der Annexion der Tschechoslowakei – alle nur denkbaren Schwierigkeiten hatten, die Ausreisegenehmigung zu erlangen, und beinahe bei ihrer Emigration ihre sämtlichen Möbel verloren hätten. Nach endlosen Scherereien sowohl mit den Nazis als auch mit tschechischen Beamten kamen Landgrebes endlich am 24. April in Leuven an; erst am 14. August langte schließlich auch ihr Möbeltransport in Leuven an, den sie Ende März in Prag expediert hatten!
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Unterdessen war es uns auch gelungen, die Frage der Emigration Frau Husserls nach Belgien zu lösen. Dank der nachdrücklichen Unterstützung zweier bedeutender belgischer Politiker, A. Carnoy und A. De Vleeschauwer, beide übrigens Leuvener Professoren, war es mir nach endlosen Bemühungen endlich gelungen, dem Justizministerium Einreisevisum und Aufenthaltsgenehmigung für Frau Husserl – ich muss sagen: zu entreißen. Vom 13. bis zum 18. Januar war ich ein drittes Mal nach Freiburg gefahren, um ihr diese Nachricht zu überbringen, zwar eine gute Nachricht, die aber doch für sie auch den Anfang des Exils und damit den vollständigen Bruch mit ihrem bisherigen Leben bedeutete. So sehr sie darunter litt, so verlor sie doch auch jetzt weder ihre Entschlusskraft noch ihren praktischen Sinn. Sobald die Möglichkeit ihrer Auswanderung gesichert war, entschied sie sich dazu aus freien Stücken und bereitete aufs methodischste und sorgfältigste ihre Übersiedlung nach Belgien vor. Mit der ihr eigenen, sie nie verlassenden Energie gelang es ihr überdies, die notwendigen Genehmigungen zu erwirken, nicht nur das wertvolle Mobiliar ihres schönen Hauses sondern auch die umfangreiche Bibliothek ihres verstorbenen Mannes mit sich zu nehmen. Am 20. Juni 1939 kam Frau Husserl, begleitet von ihrer treuen Wirtschafterin Josephine Näpple, in Belgien an. Einige Tage zuvor hatte ich für sie die Zollangelegenheiten für die in 60 Kisten verpackte Bibliothek und einen riesigen Lift, der ihre sämtlichen Möbel enthielt, geregelt. Nach unser aller Voraussicht sollte Frau Husserl nur solange in Belgien bleiben, bis sie nach den Vereinigten Staaten weiterreisen könnte, wo sie zu ihren Kindern ziehen wollte. Innerhalb einiger Monate, so glaubten wir, würde sich das Einreisevisum beschaffen lassen. Sehr bald mussten wir uns aber darüber klar werden, dass die amerikanischen Behörden in einem Falle wie diesem weit weniger entgegenkommend waren, als wir es gehofft hatten. Die Beamten des State Department blieben unerschütterlich, und bei aller Korrektheit weigerten sie sich, auch den wärmsten Anempfehlungen – selbst vonseiten Paul Van Zeelands, der sich bei ihnen doch des größten Ansehens erfreute – nur im geringsten Rechnung zu tragen. Nichts hatte sich an dieser Situation geändert, als uns im September 1939 der Ausbruch des Krieges zum Verzicht auf jederlei Plan einer Reise nach den Vereinigten Staaten zwang. Entgegen aller Voraussicht sollte sich Frau Husserls Aufenthalt in Belgien bis zum Mai 1946 verlängern; erst dann konnte ich die mittlerweile 86-jährige alte Dame nach Goeteborg bringen, wo sie endlich das Schiff nach Amerika besteigen sollte. Vom Juni 1939 bis zum 6. Mai 1946 bewohnte sie bescheidene Kämmerchen in einem Nonnenkloster in Herent bei Leuven. Während der ganzen Zeit der Nazibesetzung musste sie in der Verborgenheit leben und all das ertragen, was ein solches Leben mit sich bringt. Neuerlich bewies sie auch hierbei ih-
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ren unerschütterlichen Mut. Unsere Bemühungen um die abermalige Rettung des Lebenswerkes ihres Mannes und die herzliche Anhänglichkeit der guten Schwestern und vor allem ihrer unvergleichlichen Stütze, Josephine Näpple, halfen ihr am meisten, diese lange Einsamkeit und die endlosen Jahre des Wartens zu ertragen. Ganz ohne mein Zutun sprach sie mir 1941 ihren Wunsch aus, in die Römische Kirche einzutreten. Ihr neu gewonnener Glaube und ihre Teilnahme am religiösen Leben wurden ihr in einem Augenblick, in dem ihr keinerlei Hoffnung mehr zu bleiben schien und ihr von allen Seiten nur Gefahren drohten, zu einer Quelle neuer Kraft. Unglücklicherweise wurde im September 1940 der Lift mit den Möbeln, von dem ich oben sprach, durch Kriegseinwirkung vernichtet; in Erwartung des Augenblicks, wo wir ihn nach Amerika würden verschiffen können, hatten wir den Lift im Hafen von Antwerpen unterstellen lassen. Infolge eines alliierten Bombenangriffs am 16. September 1940 und der daraus entstandenen Feuersbrunst wurden zwei Bildnisse des jungen Husserl von seinem Lehrer Franz Brentano und ein bedeutender Teil seiner Korrespondenz – darunter die an ihn gerichteten Briefe Martin Heideggers – vernichtet. Doch habe ich an der Unglücksstelle noch die Reste der Urne wiederfinden können, die seine Asche enthielt. Vor seinem Tode hatte Husserl bestimmt, dass seine Leiche eingeäschert werden sollte. Zu dieser Maßnahme hatte er sich entschlossen, um zu verhindern, dass fanatisierte Nazis sich an seinem Grabe vergriffen. Schon im Jahre 1938 waren ja Begräbnisstätten von Juden in dieser Weise geschändet worden. Während der ganzen Dauer des Krieges habe ich es vermieden, Frau Husserl von dem schweren Verlust zu unterrichten, den sie durch die Vernichtung des Lifts erlitten hatte. Was die Asche betrifft, so bewahrte ich sie unterdes in meiner Franziskanerzelle in Leuven. Nach dem Kriege gab ich sie der Familie zurück. Im Jahre 1950, nach Frau Husserls Tode, beschlossen ihre Kinder, die Asche ihres Vaters neben dem Sarge ihrer Mutter auf dem Friedhof von Güntersthal bei Freiburg beizusetzen; die Grabstätte ist mit einem einfachen, aber schönen Steine geschmückt. Gelang es uns von dem gesamten Inhalt des Lifts allein die Asche Edmund Husserls zu retten, so waren wir glücklicher in unseren Bemühungen, die Bibliothek zu erhalten. Trotz allen Gefahren, denen sie von 1940 bis 1945 ausgesetzt war, und zwar sowohl vonseiten der Nazibesetzung als auch durch die alliierten Bombenangriffe, ist Husserls Bibliothek noch heute Bestandteil des in Leuven aufbewahrten Erbes Husserls. Hat sich bis heute die Familie das Eigentum an Husserls Handschriften und den dem Archiv anvertrauten persönlichen Dokumenten vorbehalten, so hat sie doch die gesamten Rechte über die Bibliothek des Philosophen der Universität Leuven übertragen. Am 24. April 1939 informierte ich telegraphisch Gerhart Husserl von einem vom
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Rektor der Universität, Monsignore Ladeuze, ausgehenden Kaufangebot; am folgenden Tage teilte uns Gerhart Husserl mit, dass er das Angebot annehme. So wurde die Bibliothek Eigentum der Universität, der das Archiv angeschlossen ist. Nach Ankunft der uns von Frau Husserl bestimmten Sendungen waren so alle wesentlichen Teile des wissenschaftlichen Nachlasses Husserls in Leuven vereinigt. Unterdessen waren durch ordnungsmäßig unterzeichnete Kontrakte alle rechtlichen Regelungen getroffen, die erforderlich waren, um die Erschließung des Nachlasses zu ermöglichen. Wissenschaftliche Mitarbeiter, die die für die Archivarbeit erforderlichen Kenntnisse besaßen, waren zur Stelle. Kurzum, Ende Juni 1939 war die Periode der Konstitution des Husserl-Archivs zu Leuven beendet, und die wirkliche Arbeit konnte nunmehr bereits beginnen. Während des ganzen Sommers des Jahres 1939 und weiterhin bis zum Mai 1940 arbeiteten dann Landgrebe und Fink mit aller Konzentration an der maschinenschriftlichen Transkription einer eindrucksvollen Reihe stenographischer Handschriften ihres Lehrers. Selbst während des „komischen Krieges“, der im September 1939 begann, verminderten sie in keiner Weise ihre Tagesleistung. Erst am Freitag, den 10. Mai 1940, wurde die Arbeit unterbrochen. An diesem Tage wurde bekanntlich auch Belgien von den Armeen des Reiches angegriffen. In wenigen Stunden verwandelte sich das ganze Land in ein gewaltiges Schlachtfeld. Innerhalb von zwei Tagen war die kleine Gruppe von Emigranten, die ich um das Archiv versammelt hatte, zerstreut. Als deutsche Staatsbürger wurden Landgrebe, Fink und dessen Frau noch am Morgen des 10. Mai interniert, um bald darauf nach Südfrankreich abtransportiert zu werden. Erst im Juli, nachdem Frankreich die Waffen niedergelegt hatte, kehrten sie zurück. Frau Husserl und ihre Wirtschafterin wie auch Frau Landgrebe und ihre beiden Kinder – das zweite war am 8. Mai 1940 geboren! – fanden in einer großen Klinik bei Brüssel Unterkunft. Am frühen Morgen des 13. Mai musste auch ich Leuven verlassen. Nach den Anweisungen der Regierung war es allen belgischen Bürgern vom 16. bis zum 35. Lebensjahr zur Pflicht gemacht, sich den Deutschen zu entziehen und sich der Armee zur Verfügung zu halten. Da ich noch nicht wusste, wie bald diese Maßnahmen gegenstandslos werden sollten, gehorchte ich der Anordnung. Die Unterkünfte, die ich vor meinem Fortgang für die Archivbestände gefunden hatte, waren, wie mir wohl bewusst war, im Kriegsfalle wertlos; aber was war in dieser Situation vollständiger Desorganisation Besseres zu tun? Wie groß war meine Freude, als ich nach fast dreimonatiger Abwesenheit im August nach Leuven zurückkehrte und all die Menschen, die ich ihrem Schicksal hatte überlassen müssen, wohlbehalten wiederfand – und auch die
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wertvollen Dokumente, die ich hatte im Stich lassen müssen, in unversehrtem Zustande! So groß freilich meine Erleichterung war, ich konnte mir doch nicht verbergen, dass die deutsche Besetzung sowohl für die Menschen als auch für die Dokumente noch größere Gefahren mit sich bringen würde als die, die wir bisher überstanden hatten. Sogleich wurden neue Entschlüsse notwendig. Das Archiv als solches verschwand von der öffentlichen Bildfläche und hatte fortan mit all den Schwierigkeiten zu kämpfen, die sich der Arbeit aller Institutionen entgegenstellten, die entgegen den geltenden Anordnungen ihre Tätigkeit fortsetzen wollten. Wir sagten schon, dass Frau Husserl über vier Jahre lang zum Leben im Verborgenen in einem von der deutschen Besetzung bedrückten Lande gezwungen war. Infolge der – allerdings fiktiven – Auflösung des Archivs fand sich die Francqui-Stiftung außerstande, noch fernerhin irgendwelche Subventionen zu gewähren. Landgrebe und Fink, deren Aufenthalt in Belgien übrigens das Misstrauen der Nazis zu erwecken begann, entschlossen sich, nach Deutschland zurückzukehren. Ihre überstürzte Abreise im November 1940 bedeutete zugleich die jähe Unterbrechung der gesamten Arbeit, die sie nur wenige Monate zuvor auf so fruchtbare Weise begonnen hatten. So schien Ende 1940 das in den Jahren 1938-39 mit soviel Mühe in die Wege geleitete Unternehmen wenn nicht zur völligen Auflösung, so doch zur Unterbrechung aller produktiven Tätigkeit verurteilt zu sein. Ganz abgesehen von allen Schwierigkeiten und Beschränkungen, die jeder Krieg für alle der reinen Forschung gewidmeten wissenschaftlichen Institutionen mit sich bringt, bedrohte die Anwesenheit und das Überwachungssystem der Nazis die Archivbestände selbst mit der vollständigen Vernichtung. So begann im November 1940 ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Rettung des nachgelassenen Werkes Husserls. Zum zweiten Male innerhalb von weniger als zwei Jahren stellten uns die Umstände die schwierige Aufgabe, den Nachlass den Nazis zu entziehen und seine Erschließung sicherzustellen. Auch diesmal konnte diese doppelte Aufgabe, wie man weiß, schließlich erfüllt werden. Es gelang selbst, die Arbeit an den Manuskripten auf intensive Weise wiederaufzunehmen, noch lange ehe die Eindringlinge gezwungen wurden, Belgien zu verlassen. Doch wollen wir uns einen ausführlicheren Bericht aus diesen langen, schweren Jahren für eine andere Gelegenheit aufsparen. Konnten wir sie schließlich mit Gottes Hilfe glücklich überstehen, so dankten wir es auch diesmal dem trefflichen Beistand unserer vielen Freunde, und ganz besonders der finanziellen Unterstützung meiner Brüder und dem moralischen Rückhalt, den ich stets bei meinen Lehrern am Institut gefunden habe. 1941 war ich deren junger Kollege geworden. Hatten sie schon im Laufe der Ereignisse, von denen ich hier berichtet habe, mir nie ihre Sympathie und ihre Hilfe versagt, so betrachteten sie von 1941 an alle ohne Ausnahme das Archiv
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als eine Art Familienunternehmen und trugen ohne Zögern ihren Anteil an allen aus seiner Existenz sich ergebenden Gefahren und Risiken. Diesen meinen Lehrern und meinen Freunden, ob sie noch am Leben sind oder verstorben sind, seien diese Blätter gewidmet. Die Sicherstellung von Husserls Werk und die Gründung des Husserl-Archivs, sagt man gemeinhin, sind das Werk des Verfassers dieser Zeilen. Dieser langer Bericht zeigt, wie ich hoffe, welch großer Anteil an dem uns so großmütig zugebilligten Verdienst von Rechts wegen anderen zukommt. Mögen alle die, die mir in jenen oft tragischen Stunden ihr Vertrauen geschenkt, ihren Rat gewährt und mich durch ihre Verbundenheit gestärkt haben, diese Seiten als ein Zeichen treuer Dankbarkeit entgegennehmen. Als rechter Jünger des Poverello von Assisi möchte ich ihnen allen gegenüber die schönen Verse Terenz’ wahrmachen: Quanta haec mea paupertas est, tamen ad hoc curavi unum hoc quidem, ut mihi esset fides. (Übersetzt aus dem Französischen von Rudolf Boehm)
Herman Leo Van Breda — The Rescue of Husserl’s Nachlass and the Founding of the Husserl-Archives†
On 29 April 1938, Edmund Husserl passed away in Freiburg im Breisgau at the age of 79, after five months of ill health. On 15 August of that same year, I set out for Freiburg, with the intention of studying and cataloguing Husserl’s notes and personal writings. At the time, I was twenty-seven years old and had just received a Licentiate in philosophy from the Higher Institute of Philosophy at the University of Leuven. I was still registered as a student at the university, and wanted to continue my studies with a view toward obtaining a doctorate of philosophy. From 1936 to 1938, I devoted myself to the study of Husserl’s philosophy. My Licentiate thesis at Leuven, submitted in June 1938, dealt with Husserl’s early development. It also contained a detailed analysis of his publications up to 1914. This thesis was intended to preface a more extensive doctoral work on the phenomenological reduction. The main aim of my trip to Freiburg, then, was to gather the documents necessary for the composition of such a dissertation. Like every other attentive reader of Husserl’s publications up to 1930, I had noticed that he repeatedly referred to his unpublished philosophical works. It appeared that he had even allowed some of his most recent students to examine these texts. According to him, these unpublished papers contained important contributions for understanding his prior publications and clarified problems that their commentators had been unable to solve. At the outset of my trip to Freiburg, I accordingly took it upon myself to track down these un† First
published in 1959 (see appendix).
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published writings in the hope of using them for my project on the reduction. However, only a few days prior to my departure from Leuven, I came up with a plan of a different kind, whose realization I was still imagining up until my trip to Freiburg. This plan also involved the unpublished manuscripts of Husserl’s Nachlass. In this case, however, the aim was not simply to find and study them, but rather to ensure their publication to the greatest extent possible. It was well known in philosophical circles that Husserl was of Jewish descent. Thus, it was not difficult to conclude that the Hitler regime would bar any attempt to print Husserl’s unpublished writings in Germany. Husserl had been baptized in the Lutheran church in 1887 and had kept his distance from the Jewish community throughout his long academic career. However, such circumstances would not have prevented his posthumous work from falling prey to the same rules that were being applied to all writings by Jewish authors. Even though the Nazis had not yet disallowed the sale of Husserl’s books at Niemeyer’s in Halle, and despite the fact that they were still readily accessible in German libraries, it was nonetheless certain that any reprint of his previously published works, let alone the publication of new writings, would have been absolutely prohibited in Germany. Similarly, it was clear that neither an official institution in Germany, nor any researcher in any way dependant upon funding, could think about preparing an edition of Husserl’s Nachlass. In fact, I knew that from 1933 on Husserl had been forced to submit to measures that the Nazi authorities had imposed upon all professors of Jewish descent. He was erased from the list of university professors and was denied access to university buildings. He was informed that he would be unable to take part in the German delegations to the international philosophical congresses in Prague in 1933 and in Paris in 1937, and that he would be refused a visa if he tried to attend on his own. I had also learned that Husserl, from 1933 until his death, had lived in growing conditions of isolation, and that only a few friends and colleagues had had enough courage to visit him during his final illness and to attend his funeral. These circumstances, among others, definitively demonstrated that there could be no doubt as to the response of German officials to any attempt to make the Nachlass of this deceased philosopher publicly accessible. As I have already mentioned, the thought of possibly publishing Husserl’s Nachlass in Belgium only came to me a few days prior my departure from Leuven. To myself, I had thought about the concrete possibility of such a publication falling within the scope of editions put out by the Higher Institute of Philosophy in Leuven. With this in mind, I turned to my doctoral advisor, Professor Joseph Dopp, and another of my teachers, Professor Louis De Raey-
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maeker. They in turn proposed this plan to Monsignor Léon Noël, with whom, as president of the Higher Institute of Philosophy, the final decision lay. The outcome of this discussion, I was told, was that the plan seemed feasible in principle. During my visit, I was to make the enquiries necessary for assessing the situation. In particular, I needed to attain as complete a picture as possible of the scope and relative import of the work comprising the Nachlass, as well as ascertain the extent to which it was publishable. Finally and above all, I was to ascertain the willingness, on the part of those representing Husserl, to support a possible edition project in Leuven, as well as the legal status of the Nachlass per se, as determined by Husserl and those to whom he left it. It shall come as no surprise to those who knew or ever heard the lectures of Léon Noël – the second successor to Cardinal Mercier as president of the Institute of Philosophy of Leuven – to learn that he approved of this plan without a moment’s hesitation and was in principle in favor of its being carried out within the scope of the work conducted at the Institute. Throughout his lengthy career, he had always professed his faith in the principles upon which Mercier had founded the institute. Like Mercier before him, Noël was recognized as one of the leaders of the renewal of Scholastic philosophy. However, such Scholastic ties did not prevent either of them from disposing of in-depth knowledge of the classics in modern philosophy, nor from closely following the most influential currents in contemporary thought. Their broad perspective bore testament to the maxim, nova et vetera, that Mercier had so carefully chosen for his institute. It was in this spirit that Noël, who had been lecturing on modern and contemporary philosophy since 1906, also took an interest in Husserl’s Logical Investigations of 1900/1901. Already in his first lectures, he drew his students’ attention to the importance of this work. In 1910, he published a long study entitled “Les frontières de la Logique” in the Revue Néo-Scolastique de Philosophie (XVII, pp. 211-223). There, he endorsed Husserl’s criticism of the psychological explanation of logical laws and esteemed the phenomenological analysis contained in the work. The publication of Noël’s study certainly did not go unnoticed by Husserl himself, especially since it was the first French publication devoted to his thought. In 1939, we had the pleasure of finding a 1910 copy of this study in Husserl’s own library, bearing a dedication addressed to him by Noël. Around 1913, Noël encouraged one of his best students, the Redemptionist René Kremer, to write a doctorate on Husserl’s phenomenology under his supervision. Due to the war, this monk, who would later die before his time, in 1934, was only able to hand in La philosophie d’Edmund Husserl in 1919. At the suggestion of his teacher, Kremer decided to elaborate upon his study,
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and thereby to submit it, in published form, in order to obtain the title of “maître agrégé ” at the Institute of Philosophy. The First World War and the anti-German sentiments it incited, especially in Leuven, brought him to abandon this project. Taking full advantage of a forced stay in English-speaking countries with Noël during the war, Kremer gathered material for his book, Le néo-réalisme américain, thanks to which he obtained his agrégation in 1920. Had war not broken out in 1914, it is likely that the first agrégation thesis elaborated under the auspices of Noël would have dealt with Husserl’s thought. After being made president of the Institute of Philosophy in 1928, Noël continued to emphasize the significance of phenomenological research – whose fruitful development between the two wars is well known – in his lectures from 1930 to 1940. The extent to which many students in Leuven chose to concentrate their research on this current of contemporary thought must ultimately be ascribed to those lectures. I would like to point out here that certain insightful remarks of his concerning phenomenology lie at the origin of my own interest in Husserl. Influenced by such teachings, I set about studying Husserl’s thought. Moreover, on account of such study, I became caught up in a series of events that would ultimately lead to the foundation of the HusserlArchives in Leuven. Since Monsignor Noël provided the Archives with his utmost moral support and never failed to give his invaluable council at the most decisive moments of its history – from 1938 right up until his own resignation as president of the institute – I feel that the integral role he himself played in the creation and development of the Husserl-Archives must not be forgotten. Upon my arrival in Freiburg in August 1938, I learned that the philosopher’s widow, Mrs. Malvine Husserl née Steinschneider, was still living in the same house in which Husserl had passed away four months earlier. The Nazi authorities had managed to place her, and all so-called ‘non-Aryans,’ in such absolute isolation that a whole series of inquiries, as well as the help of many of my Franciscan brothers in Freiburg, was needed in order to come by this very simple information. It should be remembered that this was the widow of a man who had brought considerable fame to the venerable University of Freiburg between 1916 and 1933 and that only a short time had passed since Husserl’s death. On Monday 29 August, Mrs. Husserl received me at her home. In my letter requesting a meeting, I had only explicitly referred to my intention to write an extensive work on Husserl’s doctrine of the reduction. I had vaguely alluded to a proposal from the Institute of Philosophy in Leuven, without mentioning that it concerned her husband’s unpublished writings. I had informed her that I was a Belgian, a Franciscan priest, and a student at the University of Leuven.
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I had also added that I considered myself to be little more than an ‘advanced student’ of philosophy. At the time, Mrs. Husserl still lived in the handsome and spacious house in the Schöneckstrasse at the edge of the city, in which Husserl had spent the last two years of his life. Like her husband, she was also of Jewish descent and had been born in former Austro-Hungary. She was a relative of Moritz Steinschneider, the well known expert on Hebrew manuscripts and medieval Jewish literature. Like her husband, she too had been affected by the regime’s anti-Semitic measures and had lived in much the same isolation since 1933. Because of her close attachment to her friends and her greater affinity for social life, she proved more susceptible to these solitary conditions than her late husband. This was all the more true because she understood, better than he, the role played by human cowardice in this growing isolation. Nevertheless, she conducted herself so flawlessly that many people, and even some of her most intimate acquaintances, hardly took notice of her pain. To all appearances and to the greatest extent possible, Mrs. Husserl arranged her affairs, made hard decisions, kept up with a heavy load of correspondence, and met with friends of her choice, all as if the Nazi regime did not exist and without showing that she was its victim. Her strong personality was exceptional and had become proverbial. Most of all, though, her unwavering esteem of her husband’s philosophical message sustained her through those tragic years. From Husserl’s death in 1938 up until 1945, when it became clear that his Nachlass would be saved and published, Mrs. Husserl subordinated all else to its conservation, and consequently to the preservation of his philosophical message. She believed that this was her strict duty, from which neither her advanced age – she was born in 1860 – nor horrific and very pressing dangers would deter her. Thus, the world of philosophy is primarily indebted to this woman who went through so much without ever relenting. Her efforts protected and later rescued almost all of the original documents that today reside at the Husserl-Archives. During my first meeting with Mrs. Husserl, on 29 August 1938, I was first able to grasp the astonishing quantity of philosophical documents that Husserl had left to the world. Eugen Fink, his loyal and knowledgeable assistant during his last years, was also in attendance. Already at that moment, he stressed the capital importance of Husserl’s posthumous work. Deeply stirred, I let my gaze scan the impressive row of folders, comprising some 40,000 pages of stenographic material that had been handwritten by Husserl, as well as around 10,000 pages of typed or hand written transcriptions. The transcription work had been done by Husserl’s successive assistants, namely, Edith Stein, Ludwig Landgrebe, and Eugen Fink. Fink explained that Husserl had been referring to
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these transcriptions in his last books, and that some of his students had been able to examine them over the last few years. While these transcriptions were already an impressive sight, they were dwarfed by the immense quantity of pages still to be transcribed from the stenography! Mrs. Husserl and Fink then showed me the extensive philosophical library that Husserl had collected between 1880 and 1938. It consisted of over twothousand-seven-hundred volumes, including a remarkable collection of twothousand off-prints. Apart from its intrinsic value, it also possessed particular bibliophilic interest, since many of the books and journals carried their author’s original dedication to Husserl. On the other hand, as Husserl’s personal research tool, it had unique importance for the historical exploration of Husserl’s thought. This was especially because all these books and articles were covered in finely printed notes in pencil, which he had inserted in the margins during the course of his reading. According to Fink, a careful study of these marginal notes alone would permit one to solve the difficult problem of ascertaining the sources of Husserl’s thought. Furthermore, such a study of these notes would provide answers to the problems associated with interpreting Husserl’s unpublished stenographical manuscripts. Finally, Mrs. Husserl herself informed me that her late husband had left their son, Professor Gerhart Husserl, in charge of managing the entire Nachlass. However, Gerhart Husserl had left Germany in 1934 and was then in the United States, teaching at the Washington College of Law. Because the distance made it impossible for him to take care of the necessary arrangements in Freiburg, he had asked his mother to take on some of the duties bequeathed to him by his late father. Throughout this first guided tour of this significant bulk of documents, I was mentally preparing myself for the discussion of Leuven’s edition proposal. I was in fact hoping to close my first meeting with Mrs. Husserl with a discussion of this proposal. However, I must admit that I was somewhat taken aback when, immediately after a detailed inspection of all the documents in question, Mrs. Husserl asked me about the “Leuven proposal” hinted at in my letter. I started by summarizing the manner in which we had envisioned the project of editing certain manuscripts. I immediately added that an overview of the situation convinced me that the proposal envisaged was not only insufficient, but also wholly inapplicable. Be that as it may, I continued, I nevertheless wanted to submit, then and there, another proposal suggested to me by the preceding inspection of the documents. This new proposal far exceeded what I had discussed with my professors at Leuven and I could therefore in no way oblige them to it. At best, it could only be considered an outline of a theoretically possible solution,
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whose realization would eventually depend, in the first place, on the consent of Husserl’s heirs as well as the authorities in Leuven. Since the project I then elaborated was, in essence, to become a reality just a few months later, in the form of the institution currently known as the Husserl-Archives, I shall now recount the proposal I put together for Mrs. Husserl and Eugen Fink at that moment. I stated that Husserl’s Nachlass was so important as to require making it available to research in its entirety. Even if the circumstances at the time would only permit part of it to be published, this had to be done with a view to the fact that the philosophical world would undoubtedly desire to set these various parts against the whole of Husserl’s work. Thus, if work on the manuscripts had to be situated within this perspective, then the only effective means for elaborating it were, without a doubt, the creation of the Husserl-Archives, as I was already referring to them at that time. This archive was to be established as a place of study and research dedicated to Husserl’s thought and work. It would have to bring together all the different documents I had seen that afternoon. Moreover, it would have to collect any other documents that could throw light on Husserl’s work and on the phenomenological movement that developed from it. Since the work would demand a high degree of specialization, this institution would require the collaboration of qualified researchers in order to carry out the requisite research work and to produce editions. The first task for these assistants would undoubtedly be the transcription of a significant portion of Husserl’s texts, following the rules of philological precision. It would then be necessary to situate, as accurately as possible, each and every text in the historical setting in which it had been conceived and classified by Husserl. Finally, a critical edition of the most important parts of the Nachlass would have to be undertaken, in which light would be shed on the relationships between these texts and Husserl’s previously published writings. To ensure that the publication of the Nachlass would meet a high standard, the researchers involved in this work would have to be able to consult Husserl’s personal library and have access to any other documents that might inform them on his philosophical career. At that point, I next said that I was fully aware of the difficulties that could hamper such a project. At the time, the establishment of such a research center in Germany was clearly out of the question, in light of the mindset of those in power. If one were nevertheless to press ahead with its foundation, the only option would be to situate it beyond the reach of the Reich. It was then natural to think of Leuven, for example, where those in charge of its Institute of Philosophy had
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already responded favorably to the idea of doing something similar. However, such a hypothetical would surely also involve countless difficulties with the Nazis in the process of transporting the documents from Freiburg to their new home outside Germany. Once this logistic feat would be accomplished in spite of Nazi harassment, the problems would be far from over. To begin with, it would be hard to fund the workspace, employee salaries, and publishing costs. The first list of expenditures did not even include the transport costs to be incurred in bringing the Nachlass from Freiburg to Leuven. However, the proposed project would above all have to overcome staffing problems. In short, it would be unthinkable to try to found such a center without the total collaboration of at least one, if not both, of Husserl’s last assistants, Ludwig Landgrebe and Eugen Fink. They would have to commit to working at an institution that, due to circumstances, would be situated outside Germany. Was that not to ask Fink and Landgrebe to accept the station of immigrants at a time when it was most undesirable to do so? Nevertheless, their necessity of their collaboration went without saying, as was clear to anyone who had ever seen these texts. Indeed, none of the manuscripts could be reworked in any way without in-depth knowledge of Husserl’s stenography. For the most part, Husserl faithfully adhered to the Gabelsberger system of stenography that was more or less well known to many Germans and Austrians at the time. However, over the course of fifty years, he had expanded that system with numerous abbreviations of his own design. Moreover, for the handwritten texts to be understood and interpreted, one would not only require a good understanding of Husserl’s thought. One would also need intimate knowledge of the order of these texts, the system of references used in them, and a thousand other details solely apparent to those familiar with such documents. In 1938, however, only Landgrebe and Fink had such knowledge at their disposal, and only they could train other researchers to do this kind of work. At that time, Landgrebe was a young lecturer at the German University of Prague and had been working on the transcription of numerous Husserlian manuscripts for two years. Since 1933, Fink had rejected a number of teaching positions, on account of his personal convictions and his loyalty to his teacher, and had preferred to remain in Freiburg. At that time, between August and September 1938, he was just completing some papers on Husserl. Both men had recently been married and lived relatively secluded lives, making do with the humble income given, in those days, to young researchers dedicated to philosophy. The question was whether they would accept working at an institute that still had to be established. If so, would it be possible for them to
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move their families from where they currently lived to another country like Belgium? During that memorable discussion concerning the employment of Landgrebe and Fink by the Archives, another issue came to mind – the unfortunate situation of Malvine Husserl. While I carefully avoided drawing direct attention to this concern, it was inevitable that it would soon become more pressing. Once Husserl’s Nachlass would be moved from Germany, there would no longer be anything keeping his widow in Freiburg. Indeed, in that case, the wisest choice would be for Mrs. Husserl to immigrate as soon as possible. It was obvious that all Jewish citizens within the Third Reich faced a tragic end. Her two children, who were her only close relatives, had already fled Germany in 1934/1935, and from then on had lived with their family in the United States. The children had already urged their parents to move in 1933, when the University of Southern California had offered Husserl a chair in its philosophy department. However, Husserl was not interested in a post that, according to the well-meaning intentions of its backers, was aimed more at removing him as far as possible from Germany, than at making him part of the academic staff. He resisted pressure from those urging him to leave, insisting that he would die in the country in which he had lived and worked. Because the situation regarding so-called ‘non-Aryans’ residing in Germany had become even more unbearable and was steadily escalating, it followed that Mrs. Husserl’s immigration had to happen as quickly as possible. This realization had not escaped me in the slightest. However, I avoided broaching it immediately not simply because I wanted to spare Mrs. Husserl from the ramifications of her situation, but also because, as I must now admit, I did not yet dare to face up to the full implications of the new task that then lay before me. Mrs. Husserl followed my exposition with utmost attention. Sometimes, she interrupted me, either to express her approval or to ask me a question. Then, after reflecting for a few moments, she stated that she too was convinced that only the establishment of a Husserl archive, as I had proposed it, could guarantee the academic publication of all her husband’s work. It was clear, she continued, that such an institution, were it to be established immediately, could not be established within Germany. Countless difficulties would surely have to be overcome. However, in a manner remarkable for a woman of her age, she asserted that she was prepared to take them on and to do whatever would be asked of her. She finished by stating that, upon first impressions, Leuven seemed a perfect place for such an institution, and bade me to ascertain the position of my superiors regarding this matter. Mrs. Husserl was going to relate the details of our discussion that day to Gerhart Husserl and
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Mrs. Elisabeth Rosenberg-Husserl, her son and daughter respectively. In addition, she was going to ask her son, whom Husserl had designated as executor of his will, to consent to possible negotiations with the Institute of Philosophy in Leuven. Three days later, on Thursday 1 September 1938, Mrs. Husserl informed me that after careful consideration she had decided to accept my proposal. She added that as soon as the university authorities had given me their consent she would be ready to discuss all the details of the plan, in order to set up the Leuven research center as soon as possible. Whilst awaiting her son’s answer, which in her mind would undoubtedly be favorable, she thought we should immediately begin considering the practical problems that would arise. The reader will surely have remarked the speed with which Mrs. Husserl had made this decision. Indeed, I myself was astonished by it. To understand this better, one has to remember the grave danger posed to all Jews still living in the Reich and the strained situation in which they tried to carry on with their lives. At every moment, they had to be ready to make life changing decisions. While there were many such courageous souls, Malvine Husserl was still an exceptional case. It was common knowledge among her friends that she had been blessed with the gift of courage and determination in difficult times. However, there were other reasons for her swift reception of the idea that Leuven was the natural place to establish the Husserl-Archives. Firstly, I believe that it was due to the clear and concrete nature of the proposal. One might say that its style appealed to her. Furthermore, in the course of spending a long time in academic circles, she had often heard about the University of Leuven, and was acquainted with the reputation that the old Brabant alma mater had in Germany, especially in light of the numerous critical editions of texts that specialists in Leuven had produced. In her eyes, the excellent philological work being conducted in Leuven would set the proper precedent for the quality of the planned editions of Husserl’s Nachlass. Finally, the University of Leuven was recognized as a Catholic university. Since 1933, both Husserl and his wife had appreciated the resistance of Christian churches in general – and by the Catholic Church in particular – to the Hitler regime. They had particular respect for the aversion that many Christians showed toward the anti-Jewish laws, as well as the kind friendship that many open Catholics continued to extend to them during their ever growing isolation. Already in our first conversations, Mrs. Husserl had spoken of the touching loyalty shown by a number of Catholics within their circle. Among others, she spoke highly of Ms. Josephine Näpple, the housekeeper who would follow her into exile, and Sister Adelgundis Jägerschmidt, whose
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role in this story will later be explained, and had equal praise for members of the Protestant faith. Thus, the fact that the University of Leuven came under the auspices of the Roman Catholic Church gave her an enormous sense of trust. She was convinced that, if need be, denominational circles would show themselves to be hardy defenders of her husband’s Nachlass. I had intended to use the first weekend of September to draft a detailed report of all the negotiations for my promoter, Joseph Dopp. However, I had to put this off for a few days, due to the arrival of Gaston Berger and Ludwig Landgrebe in Freiburg. Berger, who was then writing Le cogito dans la philosophie de Husserl and Recherches sur les conditions de la connaissance, visited Mrs. Husserl on 3 September. I was able to meet him that same day. Ever since then, this excellent philosopher – later the director-general of higher education in France – has exhibited the utmost friendship and kindness to the Husserl-Archives in Leuven and myself. From Mrs. Husserl, he learned about the reasons for my stay in Freiburg as well as the results of the discussions of the preceding days. Because of his great concern regarding the dangers looming over Husserl’s Nachlass, Berger stressed that it had to be rescued and moved out of Nazicontrolled territory. He added that Leuven offered all the safeguards necessary for establishing a Husserl archive, that the manuscripts would be well cared for, and that the quality of academic work carried out there would vouch for the quality of the proposed project. On Monday 5 September, Landgrebe arrived in Freiburg. As Husserl’s personal assistant, he was thus thoroughly familiar with most of the problems to be encountered in reworking Husserl’s handwritten texts. Neither his departure from Freiburg in 1929, nor his appointment (Habilitation) to the University of Prague in 1935, had interrupted his collaboration with Husserl. The most outstanding result of this loyal cooperation was his book Erfahrung und Urteil, which was published in Prague in 1939. Up to this day, this work has remained a touchstone for any specialist in Husserlian philosophy. Besides this first work, which chiefly consisted of editing Husserl’s unpublished manuscripts, Landgrebe had continued the systematic transcription of Husserl’s stenographic notes. Shortly after having arrived in Prague, Landgrebe was able to get Prague’s Cercle Philosophique to take an interest in and support the transcription of the manuscripts. Since 1936, the association had furnished him with a modest grant, which went toward his necessary trips to Freiburg and his day-to-day expenses. As a token of appreciation for this financial support, Husserl had permitted the original manuscripts that Landgrebe was transcribing to remain in the care of the Cercle in Prague. By September 1938, some fifteen hundred pages had been moved to Prague in this manner.
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As a matter of fact, the aim of Landgrebe’s visit to Freiburg around that time was to ensure that his work would continue after Husserl’s death. While his passing inevitably meant changes in the working process, Landgrebe had resolved to continue his work and was hoping to take a new series of folders back with him to Prague. Thus, on his arrival, he was astonished to learn that a Belgian university had shown strong interest in these manuscripts, and was considering the task of their complete publication. I was overjoyed when I heard that Landgrebe’s first reaction to this news was positive. As much as he valued the contribution of Prague’s Cercle, he was aware that, once implemented, Leuven’s project would be more extensive and thus more satisfactory. On 6 September, Landgrebe, Fink, and I had a final detailed discussion in order to go over their possible collaboration with the Institute of Philosophy in Leuven. Both men unreservedly agreed to the main components of the proposed plan. They had also decided gratefully to accept any offer to collaborate on the project. They wholeheartedly hoped that circumstances would not prevent them from embracing Leuven’s invitation. It would be impossible to overemphasize the importance of this declaration of intent by both Landgrebe and Fink. It was thus time for me to find out how my professors in Leuven would react to the various aspects of this project. On 8 September, I finally managed to send Professor Dopp a detailed handwritten account of what had happened during my trip. This information would then enable him to discuss the possible problems with those in charge at the Institute of Philosophy. I started by describing the impressive quantity of Nachlass material that I had discovered in Freiburg, and continued by summarizing all my conclusions concerning the possibility of its publication. Regarding this last matter, I unequivocally declared that the relocation of all these materials outside Germany was pressing, and that in my opinion establishing a large research center would be the only way properly to edit Husserl’s Nachlass for publication. However, any proper work on the manuscripts would be inconceivable if the collaboration of at least one of his two assistants could not first be guaranteed. During the first two or three years, I would have been lost without their help and counsel; their presence was an absolutely necessity. Lastly, I told Professor Dopp about the most impressive piece of news, concerning how Mrs. Husserl had formally asked me to go my superiors with the proposal of establishing such a research center in Leuven itself, within the framework of the Institute of Philosophy. In other words, my letter was to be taken as an official offer on her behalf, and I took it upon myself to relate to her the Institute’s answer. I assume that the lengthy handwritten letter to Professor Dopp from 8 September no longer exists. In my files, I have only found draft notes for it.
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However, I still have the response that Professor Dopp sent to Freiburg on 12 September, which had also been written in the name of Monsignor Noël. The extremely friendly tone of the letter, along with the congratulations of its author as to the success of my endeavors, nevertheless could not belie its true significance. It stated that at that moment the Institute in Leuven could not assume practical and, above all, financial responsibility for the Husserl archive that I had proposed. In the main, Professor Dopp wrote, Monsignor Noël feared that he would “be obligated, in one way or another, to vouchsafe the livelihood of an assistant.” The idea of bringing both, or even one, of Husserl’s last two assistants to Leuven would thus have to be abandoned. Due to the worry that he would one day find himself unable to keep such a promise, the president of the Institute was unwilling to take any steps in this direction. His “absolute loyalty” forced him to adopt this position at a time when “to him the economical future seemed too uncertain to be able to take aboard any obligation for the future.” Nonetheless, the rejection of the extensive project I had proposed, Professor Dopp continued, did not exclude Leuven from wishing to take part in editing Husserl’s manuscripts, even if its contribution could only be “very limited.” He was certain that any “precisely outlined proposal would be treated with the utmost consideration;” it could include, for example, the editing “of one or a few volumes.” He concluded by saying that even if I were to rely upon the help of others in preparing an edition, it would still be preferable that the volumes published in Leuven should bear my name. On account of this, such publications could then count on aid from the Belgian foundations that support academic research. It should come as no surprise that this reply, while perhaps being encouraging, did little to bolster the enthusiasm I had felt over the preceding few days. Without denying that my plans went beyond the possibilities that Leuven could offer at that moment, I did not relent in finding sufficient funds to realize them. When I related my teachers’ response to Mrs. Husserl, I unhesitatingly added that, in my opinion, it was only a first, understandable reaction. I also declared that I myself was resolute in wanting to reassess the entire situation upon my return to Leuven. In my youthful enthusiasm, I concluded by expressing my unshakable belief in the founding of what would soon be named the Husserl-Archives Leuven. On Friday 16 September, two or three days after I informed Mrs. Husserl of Leuven’s answer, she telephoned me early in the morning and asked me to come see her as soon as possible. I visited her early that same afternoon. A few days earlier, using the pretext of an alleged Czech suppression of the German population in the so-called Sudetenland, the Nazis had commenced
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their first attacks against Czechoslovakia. These attacks were so violent that they had to be seen as a precursor to military action by the Reich, which in turn would lead to a more widespread conflict. The events that historians refer to as the ‘Munich Crisis’ were starting to take shape. Thus, on the day when Mrs. Husserl requested a meeting, nothing seemed to suggest that only two weeks later, in Munich, France and England would acquiesce to the terms dictated by the ‘Führer.’ Indeed, quite the opposite was true: the developments seemed to signal the inevitability of a Franco-German conflict. Visibly moved, yet still with an air of composure, Mrs. Husserl told me of her deep concern regarding the international situation. Those circumstances were forcing her immediately to get the entire Nachlass – or at least all that was handwritten and in Freiburg – to safety. Several of her friends, including her banker, Mr. Krebs, had highlighted the danger posed to the manuscripts in Freiburg if a war should break out. Situated a few kilometers from the French border, Freiburg would surely be one of the first targets of foreign military action. Convinced by the necessity of finding a refuge for the documents she had already been storing elsewhere, Mrs. Husserl then asked me to take charge of rescuing the manuscripts. This, she added, in no way bound me to founding the archive that had been the subject of our previous discussions. Thus, she entrusted me with the task of deliver the most substantial part of her husband’s Nachlass from danger. If I was to accept this task, we would agree upon the most essential measures together, but I would be given free reign over their execution. My reply was that I greatly valued the trust that her proposal evinced, and that I felt it was my duty to accept it. I added, however, that if the manuscripts had to leave Freiburg, they should not simply be relocated within Germany, but should immediately be taken abroad. Surely, in the event of a war with France, Freiburg would be especially exposed to danger. However, the unpublished manuscripts would never be safe in Nazi Germany. The slightest decree by the powers that be, or even by some fickle local party leader, could result in the total destruction of everything that Mrs. Husserl had so diligently preserved. Thus, I proposed that we immediately examine all the possibilities of transporting the entire Nachlass beyond the reach of the Reich. After all that she and her husband had suffered at the hands of the Nazis over the last few years, Mrs. Husserl knew only too well that I spoke the truth. Without delay, she approved the idea of finding refuge for the manuscripts outside Germany. At that difficult hour, after having made the gravest of decisions, she remained as pragmatic as ever. No sooner had she agreed to my proposal than she asked me how I would carry it out.
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It was precisely at this moment that I first had the idea of rescuing the Nachlass with the help of the Belgian diplomatic corps in Germany. While I knew relatively little about diplomatic rights and privileges, I supposed that embassy buildings – even in times of war, perhaps even right up until the retraction of diplomatic contact – enjoyed extraterritorial rights. Moreover, I assumed that officials in the diplomatic service had the privilege of unhindered correspondence with their government, and that their messages and consignments passed through the borders without being subjected to the usual inspections and controls. Clearly, these two privileges that diplomatic delegations presumably enjoyed presented an unprecedented opportunity for solving the difficult problem we faced. If extraterritoriality truly was one of these diplomatic rights, it meant that storing the manuscripts in an embassy building would guarantee their safety. There, they would definitively be out of the reach of the Nazis’ anti-Semitic tactics. Moreover, my assumption that immunity also applied to a diplomat pouch – which the manuscripts were to be passed off as – would possibly even permit the safe passage of the manuscripts across the border, and into Belgium, for example. Although I was unsure of myself due to my total lack of familiarity with diplomatic circles, this did not prevent me from explaining to Mrs. Husserl what I had just envisaged as a possible solution to our problem. I said that if she felt such a solution was worth undertaking, I would be willing to try to negotiate with a consulate or diplomat at the Belgian embassy in Berlin. After consulting with Eugen Fink, Mrs. Husserl instructed me, in the course of that same conversation, immediately to commence negotiations with an official representative of the Belgian government in Germany. Since the closest Belgian consulate was located in Frankfurt, I was to take a train there that very evening. The following day, I would try to speak with the official in charge at the consulate. We were still aware, however, that even if the outcome of the negotiations was favorable, the execution of our plan would take a few days, and perhaps even two or three weeks. Now, the international situation was such that at any given moment Freiburg could find itself caught in the middle of military operations. With this in mind, Mrs. Husserl, Eugen Fink, and I decided to find, as discretely as possible, a safe place at a greater distance from the border, where the manuscripts could be kept until their eventual move from Germany. On Saturday 17 September, I managed to speak to the German who was in charge of the Belgian consulate in Frankfurt. I would be exaggerating if I were to claim that my exposition roused any particular interest. Nevertheless, the official’s response was judicious and friendly, in spite of the rather cavalier
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manner in which I had burst into his office. If my solicitation seemed to fall on deaf ears, this was not out of any lack of interest or helpfulness. Rather, it was due to the fact that he, from the very outset of my explanation, had seen a critical flaw in my line of reasoning. In short, I had incorrectly presupposed that all consulates enjoyed exterritorial rights and that all diplomatic pouches possessed immunity. Indeed, as my counterpart informed me, no consulate possessed such privileges. Of all the Belgian delegations within the Reich’s borders, only the embassy buildings in Berlin enjoyed exterritorial rights. Furthermore, only documents explicitly declared as such by the embassy would be regarded as a diplomatic pouch. From this, it followed that if I were determined to carry out my proposed plan, I would have to direct my request to the officials in charge at the Belgian embassy in Berlin. Upon my return to Freiburg, on the eve of that same day, I reported all this information to Mrs. Husserl. After careful consideration, it was decided that I would further pursue this course, and was thus to travel to Berlin without further delay. However, this journey was to be postponed by a few days, since it seemed more urgent first to transfer the manuscripts to a safe house situated deeper inside the country’s borders. As I delicately raised this question with some of my superiors within my order, I was given evidence of the grave difficulties we were going to encounter in finding a safe house on German soil where we could store, even temporarily, a few hundred kilograms of texts. Quite a few of the superiors within the Order had long since proved their staunch opposition to the Hitler regime and its anti-Semitic decrees. It was clear, however, they were hesitant to incur the additional risks associated with housing Jewish documents of such importance, which were also composed in stenography. At that time, the Nazis were thoroughly inspecting monasteries at every given opportunity and were using the slightest suspicious document as grounds for incriminating anyone attached to the monastery. Accordingly, I could hardly criticize their refusal to help. However, I was no more successful when I subsequently turned to more secular circles. This was the situation we found ourselves in on the night of 17 September, when Sister Adelgundis Jägerschmidt – the Benedictine nun mentioned above from the Lioba convent of Guntersthal near Freiburg – made an offer that immediately caught our attention. Before she converted from Protestantism and entered the convent, Sister Adelgundis had attended Husserl’s lectures in Freiburg. Since her doctoral thesis, written from a historical perspective, had earned her outstanding marks, her subsequent conversion and oath to the convent had rather surprised her friends and acquaintances. In 1938, she had made a name for herself in the
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academic circles of southern Germany, where she had given several lectures on religious themes. Her descent from a long line of officers undoubtedly furnished her with the moral and physical courage that she evinced throughout the Nazi reign. In contrast to others, she never ceased openly paying visits to the Husserl household. She often sat beside Edmund Husserl during the last stages of his illness and, following his death, gave support and counsel to his widow. Well informed by Mrs. Husserl as to the plans we had set in motion and the difficulties we were encountering, she proposed that we immediately bring the manuscripts to a small house belonging to the Lioba Sisters in Konstanz. Some of its southernmost suburbs ran along to the Swiss border. Since some of the Sisters at that residence did work on both sides of the border, their frequent commutes could enable them transport small portions of the manuscripts to Switzerland. After being consulted by Sister Adelgundis, the head nun at Lioba insisted that she would not force her nuns in Konstanz to transport these important documents, and that they would be free to decide whether to do so. As is easy to see, the plan put forward by Sister Adelgundis did not restrict itself to relocating the manuscripts to a safer region in Germany. It equally offered a solution to the sticky problem of getting the documents across the border. I have to admit that already upon first considering this proposal I had serious doubts about it. Moreover, I believed that the international situation would shortly lead to the closure of all borders, thereby incurring the risk of having to break off the operation half way. I could not conceal these concerns during our meetings. However, I did add that even though I could not quite envisage the manuscripts being moved to Swiss territory in this fashion, I was convinced that this nearly providential opportunity was to be seized upon and that the manuscripts were to be taken from Freiburg to Konstanz. It was decided that on 19 September, Sister Adelgundis would travel to Konstanz and take the manuscripts with her. That Monday, as I dropped off three heavy suitcases containing over 40,000 handwritten pages in Sister Adelgundis’s train compartment, it was clear that the time of exodus e patria had come for the Husserlian Nachlass. What Sister Adelgundis reported upon her return only confirmed my suspicions regarding the transport of the manuscripts to Switzerland. It was apparent that any such plan would undoubtedly fail. On Tuesday 20 September, only one day after her departure, she told us that the nuns at the monastery in Konstanz had unhesitatingly declared their willingness to keep Husserl’s writings safe. However, they thought that smuggling the documents into Switzerland in these troubled times was an extremely perilous undertaking. While
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the act of smuggling such a mass of texts may not have been impossible outright, it was so dangerous that no one of sound mind would risk it. Moreover, Sister Adelgundis had taken the opportunity to speak with a Swiss friend of the Husserl family, who had been of the same opinion. It should also be remarked that Sister Adelgundis, in the few hours she had spent on Swiss soil, had posted a long informative letter to her friend and Husserl’s daughter, Elisabeth Rosenberg. Thus, she and her brother, Gerhart Husserl, would shortly receive a detailed account of the important events that had been taking place in their mother’s household. Sister Adelgundis’s report on the situation at the Swiss border only reinforced the opinion I had already formed, namely, that only direct solicitation of the Belgian ambassador in Berlin could open up a way forward. During a meeting that took place at Mrs. Husserl’s house on the night of 20 September, I clearly stated my position on the matter. Sister Adelgundis and Eugen Fink also took part in this meeting. Following a thorough assessment of the current situation, everyone endorsed my opinion. Mrs. Husserl thus asked me to go to the Belgian embassy in Berlin as soon as possible, so that I could take the steps necessary to ensure the safety of her late husband’s Nachlass and their transport abroad. Before making my way to Berlin, I would first have to go to Konstanz to retrieve the manuscripts. In this way, if my measures at the embassy were to be successful, I could at once deposit the documents there. It is not difficult to understand that I had to do what was asked of me, seeing that I was the one who had proposed this plan. Before I set out, it seemed useful, if not necessary, to take with me a written document signed by Mrs. Husserl, whose aim would be to get the embassy to take an interest in the fate of the manuscripts. The consul in Frankfurt had mentioned that in principle embassies only take objects into their safekeeping when such items belong to a citizen of the country it represents. It seemed to me that if they found out that I did not own the documents in question I would run the risk of being turned away immediately. Not wishing to stumble during the homestretch, it seemed necessary that Mrs. Husserl issue me with a document certifying that she had bestowed upon me her powers of attorney regarding her husband’s manuscripts. I should immediately add that such a document, while carrying all the hallmarks of complete authenticity, was never meant to be binding for either Mrs. Husserl or her family. It was simply meant to establish the legal situation necessary for me to achieve our common goal. To be sure, as soon as I realized the need for such a legal document, I composed a second document. This last stipulated that the act of donation was purely fictitious and that all rights pertaining to the manuscripts would rest with the family once the documents had crossed the border. At the end of our
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meeting, I asked Mrs. Husserl if she was prepared to sign a document that would grant me her powers of attorney over the Nachlass. She unhesitatingly agreed. With the help of Fink and a Jewish lawyer representing the Husserl family interests, two texts were drafted. The one concerned the act of donation just described, while the other established my obligations to the family. When both documents were signed on 21 September, Mrs. Husserl added a second, handwritten disclaimer in which she stated that henceforth I would possess the right to collaborate on any undertaking involving the edition of her husband’s works. While I had scarcely merited such a gesture, I nevertheless greatly appreciated the confidence it showed toward me. Thus, everything was ready for my trip to Berlin. On Thursday 22 September, I set off for Konstanz by train to collect the suitcases with the manuscripts. I spent that night traveling from Konstanz to Berlin. On Friday 23 September, after leaving the manuscripts at the Franciscan monastery in Berlin-Pankow, I secured an appointment with two Belgians diplomats for that afternoon. I first spoke with the consul general, Mr. Halleux (?). He told me that the ambassador himself was responsible for all decisions concerning the deposit of Belgian property at the embassy as well as the inclusion of non-official items in the diplomatic pouch. Since the ambassador was not in Berlin at the time, only his secretary could see to my request. Viscount J. Berryer was the secretary to the ambassador in Berlin in 1938, in what would prove to be an early stage of a brilliant diplomatic career. In those most memorable circumstances, the warmth of his welcome was exceptional. Even to this day, I am still astonished by the total confidence that he placed in me. The immediate sympathy and energy shown by this refined man, especially at that most serious and decisive time for the fate of the Husserl’s work, undoubtedly deserves special mention. With great attentiveness, he listened to the remarkable story of what had happened to me. He immediately gave his consent for the deposit, the very next day, of the manuscripts at the embassy. Furthermore, he assured me that from that moment on they would be remain safely out of Nazi reach. For their greater protection, he would place them in the embassy’s massive safe. However, he added that he could not decide whether the manuscripts could be transported to Brussels as a diplomatic pouch. Without the prior consent of the foreign ministry in Brussels, the ambassador, Viscount J. Davignon, would surely refuse to assume responsibility for such a conveyance. Thus, Mr. Berryer advised me to be satisfied with the fact that the documents would be kept safely kept at the embassy. He assured me that once I had returned to Belgium and had enlisted the help of the authorities in Leuven, it would be relatively easy to get the permission for Husserl’s papers to be transported to
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Belgium via diplomatic routes. The next day, 24 September, at around 11 o’clock I personally handed over the manuscripts to Mr. Berryer and together we placed them in the embassy’s safe. Sanctuary had finally been found for the most essential portion of Husserl’s oeuvre. In addition, there was hope that its final safety would soon be ensured. Having achieved this, there was nothing further keeping me in the capital of the Reich. I felt the urge first to inform Mrs. Husserl of the fruits of my labors and then, as soon as possible, to leave Germany and return to Belgium. This desire to return to my country will seem natural to those who can remember the dramatic events that Europe was experiencing at that time. The Munich Crisis had reached its climax. Everyone believed that war was inevitable and that its onset was imminent. Matters calmed down a bit, however superficially, only after 25 September, following Chamberlain’s meeting with Hitler in Godesberg and the sadly notorious Munich conference. However, for the duration of my entire trip to Berlin, no such détente was in sight. All around me, I could only see worried faces and people deeply stirred by the fear of a war. As I crossed that extremely agitated country, which would perhaps shortly attack my own, the only pressing desire I had was to leave as soon as the task I set myself had been accomplished. The fact that I was fully aware of what I had risked in carrying out my objective in Nazi Germany only strengthened my ardent desire to leave as soon as possible. Since 16 September – the day on which I had made rescuing the manuscripts my priority – I had felt a blunt sense of anxiety. I knew that almost nothing escaped the German police surveillance and that there was no mercy for even the slightest infringement of the law. If I were to have been caught in the act within the Reich, I would have had to expect the harshest of reprisals, and their fierceness would only have been exacerbated the fact that I was a foreigner and, to make matters worse, a Franciscan priest. My trip to Freiburg on 25 September and the subsequent journey from Freiburg to Leuven two days later seemed like two segments of a single rushed escape. I could no longer bear the tension and longed to be with my friends and family in Leuven. While Mrs. Husserl was overjoyed at the news of my successful trip, she completely understood my longing to be back in Belgium. As a matter of fact, she realized that, on the one hand, there was no longer anything requiring my presence in Germany and that, on the other, my return to Belgium would actually be conducive to the effort of transporting the manuscripts across the border. Upon leaving Mrs. Husserl, the thought of finally escaping the ubiquitous police surveillance of the Hitler regime was a happy one. However, the de-
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cision to leave this noble lady to her fate weighed heavily upon my heart. Although she was moved to tears on my departure, she once again demonstrated exceptional bravery in the period that followed. She told me that I had been like a son to her and that I had admirably served the work of her late husband. Even if a war were to erect insurmountable barriers between us, she was sure that anything I would do for Husserl’s work would be in his spirit and according to his desires. Reciprocally, I could always count on her fullest trust and she wholeheartedly wished me success in everything I would do. I took leave of Mrs. Husserl on the night of 26 September. The next morning, I left Freiburg to return to Leuven. My luggage contained a significant part of Husserl’s Nachlass, namely, a copy of the transcriptions completed by Husserl’s assistants – Edith Stein, Ludwig Landgrebe and Eugen Fink. Luckily, the German border guards showed no interest in that part of my rather substantial luggage. The first step in moving Husserl’s Nachlass to Belgium had been accomplished. I had hoped to find a more relaxed atmosphere in Belgium than in Germany. My arrival home quickly revealed an entirely different situation. The mobilization of the army was in full swing, but was hardly going smoothly. Confusion abounded and muffled anger was rising against those in authority. During that time, the renowned Belgian common sense seemed to disappear, as if by magic. In that chaos, it took me quite a few days simply to locate my professors in Leuven. Some had been drafted, while those who remained had to focus on security measures that would best prepare them to face the looming situation. When I finally met with Monsignor L. Noël, Professor L. De Raeymaeker and Professor J. Dopp, on 1 October, I prefaced the account of my adventures with what must have seemed like an incredible announcement. I reported that, apart from a few minor restrictions, Mrs. Husserl had explicitly entrusted me with all the copyrights to Husserl’s posthumous work. More specifically, I was delivering Mrs. Husserl’s new offer to the University of Leuven, according to which she would put the Institute in charge of editing and publishing the Nachlass. However, this offer would only be completely valid upon its formal approval by Gerhart Husserl, the late philosopher’s son and trustee. According to Mrs. Husserl, as she authorized me to inform them, her son would not hesitate to confirm her offer. I also explained that the complete writings of Husserl’s Nachlass had been given to me for safekeeping and that out of reasons of caution I had provisionally deposited the manuscripts at the Belgian embassy in Berlin. Finally, I concluded that I had already brought a considerable number of transcriptions to Leuven. Since, up until that moment, my listeners knew nothing of all these devel-
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opments, they must have been dumbstruck by what they heard. Their disbelief was dispelled once I recounted my experiences in Germany since the beginning of September. After my detailed account, Monsignor Noël unconditionally commended me for my initiative and my conduct. Mrs. Husserl’s offer surely honored the institute, but this was even more true for the student who had procured it. Most importantly, it was necessary to wait for Gerhart Husserl’s letter, while thoroughly examining the offer with regards to its feasibility in Leuven. Monsignor Noël candidly added that that my report had all the more reinforced, rather than diminished, his initial concerns regarding a venture of such size. Thus, I would have to act cautiously and avoid giving anyone the impression that the institute had already decided to house and re-edit Husserl’s entire Nachlass. However, such reservations were not to be taken as a rejection of my proposal. They merely reflected the serious uncertainties that a proposal with such vast consequences necessarily evoked in any conscientious individual, no matter how much they might wish to undertake it. In my account, I placed strong emphasis on the fact that the embassy in Berlin would only send the manuscripts to Belgium under the rubric of a diplomatic pouch on condition that they receive instructions from the authorized offices in Brussels. My superiors informed me that nothing prevented me from immediately taking whatever steps necessary. The fact that no decision had yet been taken concerning the foundation of a Husserl archive within the Institute of Philosophy was not to stand in the way of rescuing the precious documents. It was decided that Monsignor Noël would immediately contact Paul-Henri Spaak, who was then both Prime Minister and the Minister of Foreign Affairs. It was assumed that the Minister’s response would undoubtedly be favorable, and that the last hurdle preventing the transport of the manuscripts to Belgium would thereby be traversed. Mr. Spaak’s answer was indeed favorable. Sooner than expected, on 11 October, I was summoned by Mr. E. Nicaise, the cabinet secretary of the Foreign Ministry, in order to discuss the details of the transport. By the end of November, the documents I had deposited in Berlin were housed in the University of Leuven’s library vault, safely out of Nazi reach. At the time, no one could foresee that less than two years later the Germans would invade Belgium, and that I would find myself forced to hide the treasure that I had wrested from them for a further four years. At this point, I would like to mention that the Belgian diplomatic service would once again be of assistance, namely, between May and June 1939, in keeping the final part of Husserl’s writings out of Nazi reach. Husserl had entrusted the Cercle Philosophique in Prague with a number of manuscripts. However, they too were in danger on account of Hitler’s annexation
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of Czechoslovakia on 15 March 1939. His anti-Semitic laws, which already vigorously being enforced, threatened their complete destruction. Thus, in the course of following up on a prior agreement reached with the Cercle Philosophique during my earlier trip to Prague, the authorities at the Belgian Foreign Ministry declared their readiness also to transport these last documents back to Brussels. On 12 July 1939, Mr. Nicaise informed me that the suitcase with these papers had arrived in Brussels and were at my disposal. Although this somewhat serendipitous solution to the problem of shipping filled me with joy, I must say that I was rather alarmed by the hesitation my superiors had shown to the project of setting up a Husserl archive in Leuven. Noël’s reservations made me fear that he would ultimately reject my proposal, even though I felt I had secured the support of the Institute’s president and my professors. However, in my state of glowing enthusiasm I was incapable of making out the concrete obstacles that stood in the way of my plans, and thus doubted – wrongly, as I would soon realize – the intentions of those who viewed the situation more soberly. For my part, I was set on doing whatever I could in order to keep Husserl’s Nachlass in Belgium and in order to situate the project of its edition at the University of Leuven. Since I then feared that Leuven – or at that least those in charge at the Institute – would either turn down this project or refuse to undertake it alone, I asked myself whether the appropriate solution to the problem might be the foundation of the Archives under the aegis of the four Belgian universities together. I knew that in the last few years many of the philosophy professors at our universities had shown an interest in Husserlian thought. In Ghent, there was Edgar De Bruyne, an acknowledged authority in the area of phenomenology. In addition, Professor Jean Lameere in Brussels, who was regularly in contact with Mrs. Husserl and many phenomenologists, was planning the publication of a Husserl issue of the Revue Internationale de Philosophie. Being aware of these circumstances, it seemed to me quite possible to form a committee of representatives from the four universities, which would collectively found a Husserl research center and take charge of its direction. Moreover, I thought that the composition of such a committee would offer certain advantages, especially when it came to applying for subsidies from official Belgian institutions and scientific foundations. Indeed, it would not be easy for the latter to reject an application jointly submitted by the appointed representatives of the four universities. While Professor De Raeymaeker, with whom I briefly spoke to about my latest plan, did raise some objections, he generally did not reject it outright. Since I was keen on getting a positive result as soon as possible and at any price, I used an opportunity that presented itself, by chance, a few days later to
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convey my plan to Professor De Bruyne and his colleague at the time, H. J. De Vleeschauwer. In my haste, I had neglected to inform either Monsignor Noël or Professor Dopp of this next planned step. It was only too late when I realized I had broken with the rules of the game, and that my conduct could have seemed strange to my professors at Leuven. I met De Bruyne on 12 October and spoke with De Vleeschauwer two days later. Both welcomed the idea of using the Husserl-Archives as a means to further collaboration between our universities. To them, such cooperation not only seemed possible, but also brought with it considerable advantages. Armed with this answer, I reported to Professor De Raeymaeker and kindly asked him to inform the president of the institute on this matter. The answer I obtained from my professors came as quite a surprise. Monsignor Noël informed me that since our last meeting he had reached a decision. Between 1 and 15 October, he had closely examined the different problems that could arise in founding such a Husserl archive and concluded that such an archive was possible within the framework of the institute under his directorship. He immediately proceeded to act. I then learned that the dignified and wise prelate, who was known for not making decisions easily – and for being even slower at carrying them out – was also, when need be, a man of action. In less than ten days, while also paying official visits to countless institutions, this elderly, half-blind man had acquired the approval of the university’s Rector, Monsignor Paulin Ladeuze, for the foundation of the research institute in question. With the Rector’s consent, the president of the Institute promptly obtained the counsel of the Belgian bishops making up the University of Leuven’s administrative council. Once having obtained their nihil obstat, Noël and Ladeuze were then able to submit a properly sanctioned application to the Belgian scientific research foundation. Their aim was to obtain the funds necessary for the establishment and upkeep of the planned center. In a meeting held on 27 October 1938, the administrative council of the Francqui Foundation decided to award the annual sum of seventy-thousand Belgian Francs to the Archives for a period of two years. This sum was to be at the disposal of the Institute of Philosophy in Leuven in order to cover the lodging and living expenses of the two qualified specialists who were to collaborate with the Husserl-Archives. These two researchers, namely, Ludwig Landgrebe and Eugen Fink, were both ready and willing to a stay in Leuven for a period of time. Their first task would be systematically to decipher the stenographic manuscripts. I believe that particular day – 27 October, when the Francqui Foundation made this decision – can be considered the birthday of the Husserl-Archives
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Leuven. On that day, the last major obstacle to the Archives’ establishment was lifted, and it had been a heavy one indeed . . . With the arrival of that news, the most essential decisions became finalized and financial support for the archive was assured. Finally, the hour had come for the concrete realization of the ambitious plans that I, like Paul of Tarsus, had made in plagis, in laboribus et in vigiliis multis. In what follows, I shall limit myself to highlighting the most important events of the subsequent months. From the beginning of November 1938 until the end of June 1939, my main task consisted in seeing through the course upon which we had embarked. On another trip from 12 to 25 November 1938, I first stayed in Freiburg and met again with Mrs. Husserl and Eugen Fink. I then continued to Prague, where I presented Ludwig Landgrebe with Leuven’s offer of collaboration at the Archives. During my visit in Freiburg, it was decided that Mrs. Husserl should leave Germany as soon as possible, in the eventual hope of following her children to the United States. Upon finding out from the American consulate in Stuttgart that she could not immediately acquire the necessary immigration papers, I suggested that Mrs. Husserl provisionally accompany me to Belgium. In that way, she would avoid the dangers she would normally have faced in Germany and could calmly wait for her United States visa. During that same visit to Freiburg, Fink kindly helped me to work out the draft of a contract between the Husserl family and the Institute of Philosophy in Leuven. This contract would determine the rights and obligations of both parties for the entire Husserlian Nachlass. Even though Mrs. Husserl unhesitatingly approved of this document, it was understood that it would not come into force until it was accepted by both Gerhart Husserl and Monsignor Noël, the rightful family representative and the Institute’s president, respectively. According to this contract, which would be signed virtually unchanged the following month, all of Husserl’s manuscripts and personal documents would remain property of the family, while the institute would – within certain limits – be given the right to transcribe, use, and publish the texts. Before leaving Freiburg, I was extremely pleased to receive a letter from Fink. In it, he declared his readiness to move to Leuven and to participate in the edition of the Husserl Nachlass under the preconditions outlined by the Francqui Foundation. On my Prague trip from 18 to 22 November, I found myself forced to cross the Sudetenland twice, at my own risk. It had just been annexed by the Reich. At that time, anarchy and chaos were still rampant and negotiating one’s way through that area required some skill. The humiliating degradation of the
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Czechs, in light of the very recent Munich Treaty, meant that people in Prague were not friendly towards foreigners. This was especially true of foreigners who could only speak German or French, since both languages were equally hated at the time. However, Mr. and Mrs. Landgrebe’s warm welcome as well as Jan Patoˇcka’s hospitality soon made me forget the oppressive atmosphere bearing down on such city of radiant beauty. I quickly received Ludwig Landgrebe’s acceptance of the invitation to move to Leuven and collaborate with the new research center. Like Fink, he also promptly agreed to the conditions offered. Thanks to Landgrebe’s and Patoˇcka’s introductions, I was able to meet Emil Utitz. He was the president of the Cercle Philosophique in Prague, which had made possible the transcriptions of some of Husserl’s manuscripts. On that occasion, the Cercle Philosophique and the Institute of Philosophy of Leuven entered into an agreement stipulating that the originals currently in Prague were to be brought to Belgium immediately, if ever the danger of a full occupation of Czechoslovakia by Hitler should become a reality. I have already described how such terms from this agreement came into effect, in light of Hitler’s speedy annexation of the rest of the Czechoslovakian Republic after the Munich conference. Finally, before leaving Prague, I paid a brief visit to the Brentano-Archives, which had been founded by Professor Oskar Kraus. He too was of Jewish descent and would be forced to flee in haste to London only a few months later, in order to avoid a confrontation with the Nazis. Unfortunately, he was only able to take a small part of the carefully conserved documents with him. His departure brought with it the complete suspension of editorial work at the Brentano-Archives. Although he did not conceal his displeasure at how the widespread impact of Husserlian thought appeared to come at the expense of Brentano, he still quite willingly showed me the collection housed in his archive. He also explained some of the details concerning the methods used in its publication. While I was quite surprised by his hostility towards Husserl, I was admittedly rather impressed by his experience concerning the establishment of the Brentano-Archives. Upon my return to Leuven on 25 November, I received a long letter from Professor Gerhart Husserl. On 17 October, I had written him an account of everything that had taken place and had asked for his opinion regarding all our plans. In his reply, he gave his full consent to the establishment of an archive in Leuven. The only condition was that the Institute give both Landgrebe and Fink a place at the archive. I was in full agreement with him and immediately forwarded him the contract that Fink and I had worked out a few days earlier in Freiburg, and which Mrs. Husserl had already accepted.
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He only made a few purely formal changes before sending it on to Mrs. Elisabeth Rosenberg-Husserl as well for her approval. This founding charter of the Archives was then signed by both parties on Christmas Day 1938. Monsignor Noël and Gerhart Husserl were its two signatories, in the name of the Institute of Philosophy and the Husserl family respectively. The feverish pace of the academic year 1938/1939, during which I was also expected to continue with my doctoral studies, nearly left me in a state of ill health. However, since I was also able to reap the fruits of my earlier labor, I have only the best of memories of that time in my life. On 16 March 1939, Fink arrived in Belgium and promptly began transcription work. While Fink found it relatively easy to settle his family in Leuven, Mr. and Mrs. Landgrebe and their young son faced all sorts of problems. Since Czechoslovakia had just been annexed by Germany, they found it difficult to procure immigration papers and nearly lost all of their belongings. After countless hassles by both Nazi and Czech officials, the Landgrebe family finally arrived in Leuven on 24 April. However, their effects were not delivered until 14 August, even though they had been shipped from Prague at the end of March. In the meantime, we also succeeded in bringing Mrs. Husserl to Belgium. Thanks to the support of two important Belgian politicians and professors at Leuven, A. Carnoy and A. de Vleeschauwer, I finally managed to wrest a visa and residence permit for Mrs. Husserl from the Ministry of Justice. From 13 to 18 January, I went to Freiburg for a third time to bring her the news. However, these tidings also marked the beginning of her exile and a complete rupture with the life she had led. Even though this clearly pained her, she lost neither her decisiveness nor her common sense. As soon as she was certain of being able to emigrate, she began, all on her own, methodically and carefully to prepare for her move to Belgium. With her unfailing energy, she managed to obtain all the documentation necessary to ensure that her late husband’s extensive library could be taken to Leuven, along with her valued belongings. On 21 June 1939, Mrs. Husserl arrived in Belgium, accompanied by her housekeeper. A few days prior to this, I had had Husserl’s library – packed into 60 boxes – and the container with all her furniture cleared through customs in her name. We all thought that Mrs. Husserl would only stay in Belgium for a short time, prior to her departure for the United States. It was thought that her visa could be acquired within a few months. However, we quickly found out that in her case the American authorities were less obliging than we had hoped. The officials at the State Department were immovable on this matter. While remaining courteous, they nevertheless refused to take into account even the
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most impassioned recommendations on her behalf. Not even a testimonial by Mr. Paul Van Zeelands, who was then considered an outright authority in such matters, could persuade the United States bureaucrats. By September 1939, when the outbreak of the War necessitated that any plan of journeying to the United States be abandoned, little had changed concerning Mrs. Husserl’s immigration status. Contrary to all expectations, Mrs. Husserl ended up staying in Belgium until May 1946; only then was I able to bring her – then an eighty-six year-old lady – to Göteborg, where she would finally embark for America. From 19 June 1939 to 6 May 1946, she lived in a few modest rooms in a convent in Herent, near Leuven. Throughout the Nazi occupation, she was forced to live in terrible seclusion. Once again, she showed her unshakable courage. Our repeated efforts in rescuing her husband’s life work, the warm company of the good Sisters, and especially the incomparable support of Josephine Näpple helped her through that long period of isolation and interminable abeyance. In 1941, without my having said anything, she expressed her desire to enter the Roman Catholic Church. Her newly acquired belief and participation in religious life had become a source of new energy for her, at a time when all hope seemed to have deserted her and when danger seemed to lurk on all sides. Unfortunately, the container with all her furniture was destroyed as a result of the war. Anticipating the moment when we would be able to ship it to America, the container had been sent to the port of Antwerp. Following an allied bomb raid on 16 September and the subsequent fires, two portraits Husserl had made of his teacher Franz Brentano and a significant part of his correspondence – including the letters Heidegger had wrote him – were destroyed. However, I was able to recover what was left of the urn containing his ashes from the scene of the accident. Before his death, he had decided to be cremated. This measure was meant to prevent Nazi fanatics from raiding his tomb, given the fact that already in 1938 Jewish burial sites had been vandalized in this way. During wartime, in order to spare her further grief, I had avoided telling Mrs. Husserl about the container’s destruction. I kept the ashes in my Franciscan cell in Leuven. After the war, I returned them to the family. In 1950, following Mrs. Husserl’s death, her children decided to place their father’s ashes next to their mother’s coffin, at Güntersthal cemetery near Freiburg. The grave bears a simple, elegant headstone. Whereas Edmund Husserl’s ashes were all that could be recovered from the container, we had more success with his library. Even though it had been in grave danger of being destroyed between 1940 and 1945, as much from
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Allied bombing as from Nazi occupation, Husserl’s library today constitutes an integral part of Husserl-Archives in Leuven. While Husserl’s handwritten texts and personal documents remain the property of the Husserl family, the University of Leuven has been given outright possession of all the rights concerning his library. On 24 August, I informed Gerhart Husserl by telegraph that the university’s rector had offered to purchase the library from the Husserl family. Gerhart Husserl accepted the offer the next day. In this way, Husserl’s library became the property of the university to which the Husserl-Archives are attached. After the arrival of all the materials that Mrs. Husserl had earmarked for us, all the important parts of Husserl’s Nachlass were united in Leuven. Meanwhile, contractual agreements settled all the remaining legal matters necessary for the publication of the Nachlass. Scientific researchers possessing the requisite credentials were at hand. In short, the last days of July 1939 brought the process of establishing the Husserl-Archives Leuven to an end. The real work could then begin. Landgrebe and Fink spent the entire summer of 1939, right up until May 1940, working on a typed transcription of an important series of Husserl’s stenographic manuscripts. Even during that ‘Phony War,’ which began in September 1939, their daily productivity did not suffer. Work continued until 10 May 1940. As is well known, the armies of the Reich attacked Belgium on that day. In a matter of hours, the entire country was turned into an enormous battlefield. Within two days, the small group of émigrés linked to the Archives had been completely disbanded. Because of their German citizenship, Landgrebe, Fink and his wife were interned on the morning of 10 May, in order then to be taken away to the south of France. They would only return in July, after France had surrendered. Mrs. Husserl and her housekeeper, as well as Mrs. Landgrebe and her two children, the second of whom had been born on 8 May 1940, found shelter in a large hospital near Brussels. In the early hours of 13 May, I also had to leave Leuven. Government orders demanded all Belgian citizens between the ages of sixteen and thirtyfive to evade capture by the Germans and to be ready to join the army. Since I could not know that such measures would come to nothing, I followed orders. I knew that the place where I had stored the Archives’ documents would be worthless when fighting broke out. Despite being well aware of this, what else was there to be done in the midst of such complete chaos? I was thus overjoyed when, after a three-month absence, I returned to Leuven in August to discover that everyone I had left behind was safe and sound. Even the precious documents were perfectly intact. As great as my
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relief was after such an ordeal, I could not hide from the fact that the German occupation presented even greater dangers to both the Husserl-Archives’ staff and its documents. New decisions needed to be made immediately. The Archives as such had to disappear from the public domain. Moreover, as was typical at the time for any institution wishing to continue its activities despite the official decrees, the Archives had to bear up under the difficult circumstances imposed on it by the Nazi occupation. We have already spoken of Mrs. Husserl’s life in isolation for over four years, while hiding in a country under German occupation. Because of the dissolution of the Archives, fictional though it may have been, the Francqui Foundation found it impossible to allocate them any subsidies at all. Landgrebe and Fink, whose stay in Belgium had begun to rouse the suspicion of the Nazis, moved back to Germany. Their somewhat rushed departure in November 1940 signaled the brutal interruption of all the work at the Archives that had, just a few months earlier, started so promisingly. Thus, by the end of 1940, it seemed as if the work on the project, so arduously set in motion in 1938/1939, would be completely terminated, or at least effectively interrupted for an indefinite period. Apart from the difficulties and restrictions every war forces upon any institution fully dedicated to scientific research, the presence and surveillance of the Nazis constantly threatened the Husserl-Archives with total annihilation. Thus began a new chapter in the rescue of Edmund Husserl’s Nachlass. For the second time in less than two years, circumstances demanded that we keep the Nachlass out of Nazi reach and that we ensure its publication for the academic community. In the meanwhile, we not only fulfilled this twofold task, but were even able to restart intensive work on the manuscripts long before the occupying forces were forced to leave Belgium. However, we will save a detailed report of those long and difficult years for another occasion. By the grace of God, we came out on top, and we owe this victory to the resourceful assistance of our many friends, and especially to the financial backing of my Order and the moral support of my teachers at the Institute. In 1941, I became their young colleague. Throughout the events recounted above, they never failed to lend their sympathy and support. Without exception, they viewed the Husserl-Archives as a kind of family enterprise and unhesitatingly bore a share of the risks and dangers entailed by it. These pages are dedicated to all my teachers and friends, both living and dead. While I have often been attributed with the rescue of Husserl’s Nachlass and the foundation of the Husserl-Archives, I hope my detailed report shows that my professors and friends, rather than myself, should be held in high esteem for the role they played in this story. Everyone who gave me confidence, counsel, and support in those difficult times should take these pages as a sign
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of my honest gratitude towards them. As a disciple of Saint Francis, the Poverello of Assisi, I would wish that my conduct towards them reflect Terence’s beautiful verse: Quanta haec mea paupertas est, tamen ad hoc curavi unum hoc quidem, ut mihi esset fides. (Translated by David Ulrichs and Basil Vassilicos)
Thomas Vongehr — Kurze Geschichte des Husserl-Archivs in Leuven und der Husserl-Edition†
Seit seiner Gründung im Jahre 1938 ist das Husserl-Archiv an der Katholischen Universität zu Leuven in Belgien für die Edition des Nachlasses von Edmund Husserl verantwortlich. Die Gründung des Archivs erfolgte durch den Franziskanerpater Herman Leo Van Breda, dem es kurz nach Husserls Tod gelungen war, den umfangreichen und bedeutsamen Nachlass, der wegen Husserls jüdischer Herkunft von Vernichtung durch nationalsozialistische Behörden bedroht war, von Freiburg i. Br. nach Leuven in Sicherheit zu bringen. Seit seinen Anfängen besteht die Hauptaufgabe des Husserl-Archivs in der wissenschaftlichen Erschließung und Herausgabe dieses Nachlasses.
Leben und Werk Edmund Husserl wurde am 8. April 1859 in Prossnitz (Mähren) geboren. Er studierte Mathematik und Philosophie in Leipzig, Berlin und Wien. In Wien promovierte er 1883 mit einer mathematischen Arbeit über die Variationsrechnung. Im Anschluss daran war er für kurze Zeit Mitarbeiter des Mathematikers Carl Weierstraß in Berlin, der Husserls Interesse für die philosophischen Grundlagenprobleme der Mathematik weckte. Den entscheidenden Impuls zur Philosophie erhielt Husserl durch die Wiener Vorlesungen Franz Brentanos. In Halle habilitierte sich Husserl 1887 bei dem Psychologen und Brentanoschüler Carl Stumpf mit einer im Untertitel als Psychologische Analysen gekennzeich† Die nachfolgenden Ausführungen beruhen auf den im Anhang angegebenen Arbeiten von S. IJsseling, U. Melle und A. Wylleman.
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neten Arbeit Über den Begriff der Zahl, die er später in sein erstes Buch, die Philosophie der Arithmetik, einarbeitete. Bis 1901 blieb Husserl als Privatdozent in Halle. Von 1901 bis 1916 war er zunächst als außerordentlicher, von 1906 an als ordentlicher Professor in Göttingen tätig. Von dort wechselte er 1916 nach Freiburg, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1928 lehrte. Husserl starb am 27. April 1938 in Freiburg. Der Umfang des von Husserl selbst veröffentlichten Werkes ist gemessen an dem, was Pater Van Breda bei seinem ersten Besuch in Freiburg kurz nach dem Tode Husserls an nachgelassenen Manuskripten vorfand, vergleichsweise klein. Husserls erstes großes philosophisches Werk, die Philosophie der Arithmetik, erscheint 1891, gefolgt von den Logischen Untersuchungen 1900 bzw. 1901. Das Husserls gesamtes Philosophieren bestimmende Problem des Zusammenhangs von Objektivität und Subjektivität wird in diesen beiden Werken vor allem in Hinsicht auf die mathematischen und logischen Gegenstände in ihrer Beziehung zu den subjektiven Akten des Zählens, Urteilens, Schließens erörtert. Die Logischen Untersuchungen, vor allem ihr erster Band, die Prolegomena zur reinen Logik, die eine scharfsinnige Widerlegung des Psychologismus in der Logik enthalten, machen Husserl bekannt und erwerben ihm einen über Göttingen hinausreichenden Schülerkreis. 1911 erscheint in der Zeitschrift Logos Husserls Aufsatz mit dem für die Phänomenologie programmatischen Titel Philosophie als strenge Wissenschaft. Husserl übt hier scharfe Kritik an den zeitgenössischen Strömungen des Naturalismus, Psychologismus und Historizismus. Im Jahr 1913 veröffentlicht Husserl als eine allgemeine Einführung in die transzendentale Phänomenologie die Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Viele seiner damaligen Schüler sehen in diesem Werk eine Abkehr Husserls von der metaphysisch neutralen Position der Logischen Untersuchungen vollzogen und das Tor zum Idealismus in der Phänomenologie aufgestoßen. 1929 erscheint die Formale und transzendentale Logik, in welchem Werk Husserl die Thematik seiner Logischen Untersuchungen wieder aufnimmt, um sie aber auf dem Boden seiner transzendental ausgebildeten Phänomenologie weiter zu bearbeiten. Nur in Frankreich und in französischer Sprache werden 1931 die Méditations Cartésiennes veröffentlicht, wiederum eine Einleitungsschrift in die Phänomenologie und ihre Grundprobleme. Von seinem letzten großen Werk, Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie, werden zu Lebzeiten Husserls nur die ersten beiden Teile gedruckt, und zwar 1936 in der Belgrader Zeitschrift Philosophia. Martin Heidegger gibt 1928 die von Edith Stein für den Druck vorbereiteten Vorlesun-
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gen zur Philosophie des inneren Zeitbewußtseins von Husserl heraus. Nur mit Einschränkungen als authentischer Text Husserls können die von Ludwig Landgrebe redigierten und 1939 posthum unter dem Titel Erfahrung und Urteil herausgegebenen Untersuchungen zur Genealogie der Logik gelten.1 Mit der Gründung des Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung im Jahre 1913 – die Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie erschienen als Eröffnungsbeitrag des Jahrbuchs – schuf Husserl ein Sprachrohr für die durch ihn inaugurierte phänomenologische Bewegung. Die bis 1930 erschienenen Bände vereinigen eine große Anzahl bedeutender phänomenologischer Untersuchungen, zu denen z.B. Max Schelers Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik und Martin Heideggers Werk Sein und Zeit gehören. Husserls unmittelbarer und mittelbarer Einfluss auf das Geistesleben des 20. Jahrhunderts war außerordentlich vielfältig und ging weit über die akademische Philosophie hinaus. In der Psychologie, Soziologie, Anthropologie und Theologie, in der Literaturwissenschaft und Linguistik, selbst in der Rechtswissenschaft hat die Phänomenologie anregend gewirkt und wurden ihre Methoden und Grundbegriffe übernommen. Allseits bekannt ist, wie wichtig für Martin Heidegger, Husserls Nachfolger auf dem Freiburger Lehrstuhl, die kritische Auseinandersetzung mit Husserls eidetisch-deskriptiver Wissenschaft vom Bewusstsein und seinen Gestalten für die Ausbildung seiner eigenen Philosophie gewesen ist. Auch die Arbeiten der anderen deutschen Phänomenologen wie Adolf Reinach, Moritz Geiger, Alexander Pfänder, Ludwig Landgrebe, Eugen Fink, Edith Stein, Oskar Becker, Hedwig Conrad-Martius u.a. stehen unter dem Einfluss Husserls. Gleiches gilt für die französische Philosophie des 20. Jahrhunderts. Das Werk von Sartre, Merleau-Ponty, Levinas, Ricœur und Derrida ist in Auseinandersetzung mit den Schriften Husserls entstanden und ohne diese nicht denkbar. In den letzten Jahrzehnten ist die Fruchtbarkeit von Husserls Denken auch in den Bereichen der Logik, der Sprachwissenschaft, der Wissenschaftstheorie und der Mathematik deutlich geworden. Husserls Versuch, eine grundlegende Erneuerung der Philosophie als strenge Wissenschaft in letzter rationaler Verantwortung ins Werk zu setzen und vor allem seine Überzeugung, dass allein durch ein radikales Zuendedenken und Wahrmachen des neuzeitlichen Subjektivismus in der Phänomenologie die von diesem Subjektivismus ausgehende Bedrohung durch Skeptizismus und Relativismus überwunden werden kann, sind weiterhin Gegenstand aktueller philosophischer Diskussion.
1 Vgl. Dieter Lohmar: „Zu der Entstehung und den Ausgangsmaterialien von Edmund Husserls Werk Erfahrung und Urteil“ (1996).
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Husserls Nachlass Bereits zu seinen Lebzeiten hat Husserl häufig auf die große Anzahl seiner unveröffentlichten Manuskripte hingewiesen, in denen das in seinen veröffentlichten Schriften oft nur einleitend entworfene und skizzierte Programm einer transzendentalen Wissenschaft vom reinen Bewusstsein, in dessen Erlebnissen sich die mannigfachen Arten von gegenständlichen Einheiten und die reale Welt als Universalhorizont konstituieren, in konkrete analytische Arbeit umgesetzt würde. Diese nachgelassenen Manuskripte umfassen etwa 40000 überwiegend in Gabelsberger’scher Stenographie beschriebene Seiten meist vom Format 21,5 x 17 cm sowie ca. 10000 weitere, bereits zu Lebzeiten Husserls von seinen Assistenten transkribierte Manuskriptseiten. Wenige Monate nach dem Tod von Husserl gelang es Van Breda, diese Manuskripte zusammen mit Husserls großer philosophischer Privatbibliothek von über 2700 Bänden und etwa 2000 Sonderdrucken – viele von ihnen mit Randnotizen und Anstreichungen von seiner Hand versehen – vor dem Zugriff der Nationalsozialisten zu bewahren und nach Leuven zu bringen. Von dieser abenteuerlichen und engagierten Rettung des Nachlasses und der Gründung des Archivs hat Van Breda ausführlich berichtet.2 Zu dem heute im HusserlArchiv in Leuven befindlichen Nachlass zählen auch die vielen über die Jahrzehnte gesammelten Dokumente über Husserls Leben und seine philosophische Laufbahn, die Briefe an und von Husserl, Vorlesungsnachschriften seiner Schüler sowie zahlreiche Dokumente zur Geschichte der phänomenologischen Bewegung. Dieser umfangreiche Nachlass dokumentiert beinahe lückenlos die Entwicklung von Husserls Philosophie und gibt einen faszinierenden Einblick in die vielschichtigen und ineinander verwobenen Wachstumsprozesse eines philosophischen Werkes.
Die Gründung des Husserl-Archivs in Leuven Als Gründungsdatum des Husserl-Archivs gilt der 27. Oktober 1938. An diesem Tage erfolgte die positive Entscheidung der belgischen Francqui-Stiftung, die nötigen finanziellen Mittel für zunächst zwei Jahre bereitzustellen. Vorangegangen waren im August und September 1938 mehrere Gespräche zwischen Pater Van Breda, der Witwe Malvine Husserl, und den beiden ehemaligen Assistenten, Eugen Fink und Ludwig Landgrebe, die in der Freiburger Wohnung in der Schöneckstraße 6 stattfanden – dort, wo Husserl nur wenige Monate zuvor, am 27. April, gestorben war. Am 1. Weihnachtsfeiertag 1938 unterschreibt 2 Siehe dazu den in diesem Band wieder abgedruckten Bericht von Pater Van Breda: „Die Rettung von Husserls Nachlass und die Gründung des Husserl-Archivs“.
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der Sohn Husserls, Gerhart Husserl, als Nachlassverwalter einen Vertrag mit dem philosophischen Institut in Leuven. Das Husserl-Archiv wird mit der Herausgabe der Schriften beauftragt, die Originalmanuskripte sollen der Katholischen Universität Louvain/ Leuven zur Aufbewahrung anvertraut werden, bleiben aber weiterhin im Besitz der Familie Husserl. Nur die Privatbibliothek Husserls wird an das philosophische Institut (Hoger Instituut voor Wijsbegeerte) verkauft. Es ist ausdrücklicher Wunsch von Gerhart Husserl, dass die beiden letzten Assistenten seines Vaters, die mit ihm zusammen an mehreren Publikationsprojekten sowie an der Ordnung seiner Manuskripte gearbeitet hatten, mit der Vorbereitung der künftigen Editionen beauftragt werden. Husserl selbst hatte aus Sorge um das Schicksal seiner Manuskripte ursprünglich geplant, seinen Nachlass nach Prag bringen zu lassen. Zur Durchführung dieser Aufgabe war Landgrebe schon 1935 – unterstützt durch den Cercle Philosophique de Prague und die Rockefeller-Foundation – nach Prag gegangen. Nach Husserls Tod setzte er die Transkriptionsarbeit in Prag zunächst fort. Auch Fink arbeitete weiter an der Fertigstellung der unter Husserl begonnenen Publikationsprojekte – es handelt sich dabei vor allem um die Veröffentlichung der Zeitmanuskripte Husserls und um eine Fortsetzung seiner Cartesianischen Meditationen. Pater Van Breda kann sowohl Fink als auch Landgrebe für die Arbeit an Husserls Nachlass gewinnen. Im Frühjahr 1939 ziehen sie mit ihren Familien nach Leuven und beginnen mit der systematischen Transkription der größtenteils in einer nicht mehr gebräuchlichen Kurzschrift verfassten Manuskripte Husserls, um so eine verlässliche Grundlage für künftige Editionen zu schaffen. In den schwierigen Kriegsjahren muss Van Breda nicht nur den Nachlass Husserls mehrmals vor Bombenangriffen in Sicherheit bringen, sondern auch die Mitarbeiter des Archivs schützen und verstecken. Zwar kehren Fink und Landgrebe als Folge der deutschen Invasion in Belgien schon im November 1940 wieder nach Deutschland zurück, sie nehmen jedoch einige Manuskripte aus dem Nachlass zur Fortsetzung ihrer Arbeit mit. Im Leuvener Archiv selbst kann erst ab Juni 1942 weiter transkribiert werden. Für diese Arbeit stellt Van Breda das Ehepaar Gertrude und Stephan Strasser an. Beide sind jüdischer Herkunft und mussten nach der Annexion aus Österreich fliehen. Auch Lucy Gelber, ebenfalls Österreicherin jüdischer Herkunft, wird in diesem Jahr Mitarbeiterin des Husserl-Archivs. Ihre Arbeit umfasst insbesondere die Erstellung von Katalogen und die bibliographische Erfassung von Husserls Bibliothek. Was die Einteilung der Manuskripte in verschiedene Sektionen betrifft, so konnte Van Breda sich auf eine im Jahre 1935 noch im Auftrag von Husserl und unter dessen Leitung durch Landgrebe und Fink vorgenommene Einteilung stützen. Auch heute noch ist der Hauptteil der Manuskripte dieser
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Einteilung entsprechend geordnet.3 Lucy Gelber hat sich auch mit der Inventarisierung und Herausgabe des Nachlasses von Edith Stein befasst. Edith Stein war von 1916 bis 1917 Husserls Assistentin in Freiburg und stand auch nach ihrer Assistentenzeit noch mit der Familie Husserl in Verbindung. Als Van Breda im April 1942 in das Kloster Karmel in Echt (Holland) reiste, um sich mit Edith Stein über die Zeit ihrer Zusammenarbeit bei Husserl zu unterhalten, hat er sie bei dieser Gelegenheit zwar vor der drohenden Deportation aus Holland warnen, aber nicht zur Flucht in die Schweiz überreden können. Wenige Monate später, am 9. August 1942, wurde Edith Stein im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Der größte Teil ihres schriftlichen Nachlasses konnte später gerettet werden. Er wurde zunächst im Husserl-Archiv Leuven aufbewahrt. Wegen ihrer jüdischen Abstammung wurde es für Malvine Husserl zu gefährlich, länger in Deutschland zu bleiben. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Van Breda kommt sie im Juni 1939 – also kurz nach Fink und Landgrebe – in Begleitung ihrer langjährigen Haushälterin Josephine Näpple ebenfalls nach Leuven. Sie hofft, von Belgien aus schneller ein Visum für die Reise zu ihren in den USA lebenden Kindern zu erhalten. Van Breda bringt sie in einem in der Nähe von Leuven gelegenen Gebäude eines Nonnenklosters in Sicherheit, wo sie fast sieben Jahre, bis Mai 1946, auf die Erteilung eines Ausreisevisums warten muss. Die mittellose Witwe – Ende November 1941 werden ihr noch auf deutschen Banken deponiertes Vermögen eingezogen und ihre Versorgungsansprüche gelöscht – lässt sich am 21. März 1942 von Van Breda taufen und tritt damit vom evangelischen zum katholischen Glauben über. Die Entscheidung zur Konversion sei, so schreibt sie wenig später an ihre Kinder, „aus einem inneren Prozess organisch erwachsen“, und sie betont auch, dass sie ohne Van Bredas Hilfe, „ohne seine nie versagende treue Fürsorge für meine Sicherheit, ohne seinen rasch zugreifenden Verstand, die große Weltklugheit, die weiten Beziehungen in einflussreichen Kreisen, die tiefe Verehrung für Papa längst mit der allerseits geübten Grausamkeit irgendwohin verschleppt worden , wo kein Hahn nach einem kräht.“ In der langen Zeit des Wartens unterhält sie eine umfangreiche Korrespondenz, u.a. mit vielen ehemaligen Schülern ihres Mannes. So unterstützt sie Van Breda, der Kontakte zu phänomenologisch interessierten Philosophen aufzunehmen versucht – wohl wissend, dass die Erschließung des umfangreichen Husserl’schen Nachlasses nicht nur auf Unterstützung finanzieller, sondern auch fachlicher Art angewiesen ist.
3 Vgl. die Aufstellung des Nachlassverzeichnisses im Anhang und den Aufsatz von Sebastian Luft: „Die Archivierung des husserlschen Nachlasses 1933-1935“ (2004).
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Die Tätigkeit des Archivs in den ersten Jahren Von Anfang an gewährt Van Breda interessierten Forschern ungehinderten Zugang zu allen Dokumenten des Archivs. Dieser „bedingungslosen ,Politik der offenen Tür’“ – wie er es einmal formulierte – ist das Husserl-Archiv bis heute treu geblieben. So konnten viele wissenschaftliche Arbeiten entstehen, die auf die Existenz und Bedeutung wichtiger Nachlasstexte lange vor deren Veröffentlichung in der Husserliana hinwiesen und manchmal auch große Erwartungen bezüglich der im Weiteren noch zu hebenden philosophischen Schätze des Nachlasses weckten. Der erste, philosophisch am Husserl-Nachlass interessierte Besucher des Leuvener Archivs ist Maurice Merleau-Ponty. Er kommt im April 1939 auf Anraten von Jean Hering, einem ehemaligen Schüler Husserls. Er liest das Manuskript der Ideen II und Erfahrung und Urteil, die §§ 28-72 aus der Krisis-Schrift sowie Transkriptionen des wenig später veröffentlichten HusserlManuskriptes mit dem Titel Umsturz der Kopernikanischen Wende. Die UrArche Erde bewegt sich nicht. Im Jahr 1944 folgt der Besuch des vietnamesischen Philosophen Tran-Duc-Thao von der Pariser École normale supérieure. Seine Forschungen, die Husserls Entwicklung der phänomenologischen Methode und dessen Lebensweltkonzept gelten, finden ihren Niederschlag im ersten Teil seines 1951 erschienenen Buches Phénoménologie et matérialisme dialectique. An ihn wie später auch an Paul Ricœur, der im Januar 1947 zum ersten Mal nach Leuven kommt, übergibt Van Breda zahlreiche Kopien der Transkriptionen. Ricœur, der zu dieser Zeit noch an der Universität in Straßburg lehrte, richtet dort Anfang der 50er Jahre eine erste Zweigstelle des Husserl-Archivs Leuven ein. Die dort von ihm aufbewahrten HusserlTranskriptionen werden im Jahr 1957, als Ricœur an die Faculté des Lettres de Paris wechselt, an das Leuvener Archiv zurückgegeben. Die frühe Auseinandersetzung mit den Nachlasstexten hat vor allem die Husserl-Rezeption in Frankreich nachhaltig beeinflusst. Auch Jacques Derrida kommt im Februar 1954 für zwei Wochen nach Leuven; er arbeitet an seiner Studie über La notion de la genèse dans la philosophie de Husserl. Wegen des starken Interesses besonders der jungen französischen Philosophengeneration nicht nur am Studium, sondern auch an der Übersetzung der Werke und Manuskripte Husserls – Ricœur veröffentlicht 1950 die französische Übersetzung der Ideen I – bietet Van Breda Merleau-Ponty und Jean Cavaillès schon im Juli 1942 an, Kopien von Husserl-Transkriptionen fest in der Pariser Bibliothek an der Sorbonne zu deponieren. Leider findet sich zu diesem Zeitpunkt noch keine verantwortliche Instanz dazu bereit, einen Vertrag über die Regelung der Nutzungs- und Zugangsbedingungen für die Transkriptionen zu unter-
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schreiben. Auch der Vorstoß von Van Breda, die Ausleihe von Transkriptionen an ein bestimmtes Entgelt zu binden – auf diese Weise sollte die Transkriptionsarbeit in Leuven finanziert werden –, scheitert, u.a. am Einspruch von Merleau-Ponty, der die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stellen kann. Nach jahrelangen Verhandlungen wird schließlich im Mai 1957 durch Mithilfe von Gaston Berger, Paul Ricœur, Jean Wahl, Jean Hyppolite und Merleau-Ponty das Centre d’Archives Husserl an der Sorbonne in Paris offiziell eröffnet. Die Leitung des Archivs in Paris übernimmt zunächst Merleau-Ponty, nach dessen Tod im Jahr 1961 Ricœur. Heute wird das Archiv von Jean-François Courtine geleitet. Das vor allem in den Anfangsjahren des Archivs immer wieder neu auftauchende Problem, die notwendigen finanziellen Mittel für die Arbeit am Nachlass sicher zu stellen, wird von Van Breda unter großen Anstrengungen und mit Geschick gelöst. Für das akademische Jahr 1942/43 gibt es zwar Geldmittel von der belgischen Francqui-Stiftung, um, wie es heißt, „die Vorbereitung der Husserl-Edition fortzusetzen“, aber spätestens ab 1946 ergeben sich größere finanzielle Probleme. Vom März 1944 bis August 1948 erhält Van Breda nämlich keinerlei offizielle Unterstützung – nur die Räume des Archivs werden weiterhin von der Leuvener Universität zur Verfügung gestellt. Immer wieder helfen zwar in dieser Zeit Spenden von Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern Van Bredas; langfristig hängt die Zukunft des Archivs jedoch von der auch unter finanziellen Gesichtspunkten erfolgreichen Veröffentlichung von Husserls nachgelassenen Schriften ab. Den für den ersten Band der neuen Ausgabe vorgesehenen Text von Husserls Cartesianischen Meditationen, es handelt sich dabei um den Text des Vortrages, den Husserl im Februar 1929 in Paris hielt, und um seine sich daran anschließenden Ausarbeitungsversuche, kann Stephan Strasser zwar noch im Laufe des Jahres 1946 fertig stellen, aber es findet sich zunächst kein geeigneter Verlag, der bereit wäre, Husserls Werke zu veröffentlichen. Trotz der schwierigen finanziellen Lage des Archivs gelingt es Van Breda, zum 1. Januar 1946 zwei neue Mitarbeiter für die Editionsarbeit anzustellen. Walter Biemel, der zuvor bei Heidegger in Freiburg studiert hatte, soll eine schon von Landgrebe transkribierte Vorlesung Husserls aus dem Jahr 1907 mit dem Titel Die Idee der Phänomenologie für die Veröffentlichung vorbereiten – eine Aufgabe, die er noch im Laufe des Jahres 1946 abschließen kann. Gleichzeitig beginnt er mit der Arbeit an der Neuveröffentlichung von Husserls Ideen I. Marly Biemel, seine Frau, arbeitet unterdessen an Manuskripten, die schon Edith Stein und Ludwig Landgrebe für die von Husserl angekündigte Fortsetzung der Ideen I bearbeitet hatten; es handelt sich um die später als Ideen II und III in der Husserliana veröffentlichten Bände. Das Ehepaar Biemel bleibt
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bis 1951 bzw. 1952 (Marly Biemel) in Leuven; durch Privatseminare und durch die regelmäßig in ihrem Haus veranstalteten Diskussionsrunden mit Studenten tragen sie auch zum philosophischen Leben des Leuvener Archivs bei. Unabhängig von den Arbeiten an der Husserl-Edition waren in den späten 30er und frühen 40er Jahren schon verschiedene Manuskripte aus dem Husserl-Nachlass veröffentlicht worden. Das von Landgrebe aufgrund von Husserls Manuskripten redigierte und dann im Mai 1939 veröffentlichte HusserlWerk Erfahrung und Urteil konnte allerdings in der philosophischen Öffentlichkeit zunächst kaum zur Kenntnis genommen werden, da davon nur wenige Exemplare in den Buchhandel gelangten. Auch Fink hatte im Januar bzw. März 1939 zwei kurze Texte Husserls veröffentlicht. Ein Manuskript mit dem Titel Die Frage nach dem Ursprung der Geometrie als intentional-historisches Problem erschien in der der Philosophie Husserls gewidmeten Revue internationale de philosophie. Ein weiteres Manuskript erschien unter dem Titel Entwurf einer „Vorrede“ zu den „Logischen Untersuchungen“, und zwar im ersten Band der gerade neu in Leuven gegründeten Tijdschrift voor Filosofie, in der ein Jahr darauf auch Van Breda ein durch Edith Stein bearbeitetes Husserl-Manuskript mit dem Titel Phänomenologie und Psychologie veröffentlichte. Derweil entwickelt sich eine Konkurrenz für die von Van Breda zwar geplante, aber immer noch nicht realisierte Husserl-Edition. Im Dezember 1939 gründet der ehemalige Husserl-Schüler, Marvin Farber, in den USA zunächst die International Phenomenological Society und ein Jahr später zusammen mit deutschen phänomenologischen Emigranten die Zeitschrift Philosophy and Phenomenological Research, die als Nachfolger von Husserls Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung angekündigt wird. Neben Fink und Landgrebe, sowie Gaston Berger, Dorion Cairns, V. J. McGill, Felix und Fritz Kaufmann, Alfred Schütz, Herbert Spiegelberg und John Wild gehört auch der Sohn Husserls zu den Gründungsmitgliedern. Gerhart Husserl, der seit seiner Auswanderung 1936 in die USA mit Farber in Kontakt steht, unterstützt dessen Vorhaben, in der neu gegründeten Zeitschrift regelmäßig Texte aus dem Nachlass seines Vaters zu veröffentlichen. In der Zeitschrift Philosophy and Phenomenological Research und in dem 1940 von Farber herausgegebenen Gedenkband Philosophical Essays in Memory of Edmund Husserl werden so bis 1946 insgesamt vier weitere Manuskripte aus dem Husserl-Nachlass veröffentlicht. Die Prinzipien, nach denen die Manuskripte in der geplanten Werkausgabe ediert werden sollen, und die Frage nach Inhalt und Reihenfolge der Bände werden nun von Van Breda und seinen Mitarbeitern und in den amerikanischen Kreisen um Farber immer häufiger diskutiert. Während Van Breda
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mit der Edition derjenigen Manuskripte Husserls beginnen will, von denen im Nachlass schon Abschriften vorliegen und die ohne große editorischen Eingriffe druckfertig gemacht werden können, drängen Fink und Landgrebe auf eine baldige Veröffentlichung von sachlich relevanten, zumeist späten und weitgehend unbekannten Manuskripten. Bestens vertraut mit dem Charakter solcher Manuskripte sind eigentlich nur Fink und Landgrebe – hatten sie ja schon in der Zusammenarbeit mit Husserl einen bestimmten Bearbeitungsstil für die Nachlassmanuskripte entwickelt. Landgrebe schlägt eine kritische Bearbeitung dieser Forschungsmanuskripte vor, und zwar derart, dass Texte Husserls, die zwar aus verschiedenen Zeiten stammen, aber dennoch einen thematischen Zusammenhang besitzen, zusammengestellt und, wo notwendig, durch stilistische Eingriffe aneinander angepasst und mit Überleitungen und Kommentaren des Herausgebers versehen werden. Das Buch Erfahrung und Urteil gilt als Orientierung für diese Form der Bearbeitung. Auch Fink betont gegenüber Van Breda wiederholt die Probleme, die sich bei der Veröffentlichung der Forschungsmanuskripte Husserls stellen. Es handle sich dabei nicht um Abhandlungen, wie Fink an Van Breda schreibt, sondern „um die stenographischen Monologe eines in jahrzehntelangen, forschungsthematisch eingespannten Denkens“, und er hebt in eindringlicher Weise hervor, „dass streckenweit Husserl bei schlechter Arbeitsdisposition in alte überwundene Denkvorstellungen zurückfällt, dass dann plötzlich das produktive Strömen der Gedanken beginnt, die subtilen Analysen an Präzision gewinnen. Seitenlang können die Manuskripte bloße Schreibübungen sein, um zwischen Schlacken ausgebrannten Geistes plötzlich lebendiges Feuer aufglühen zu lassen.“ Seine Erfahrungen aus der engen Zusammenarbeit mit Husserl möchte er daher in die neu zu schaffende Edition einbringen. In einem Brief an die Witwe Husserls, die im Mai 1946 kurz vor ihrer lang erwarteten Überfahrt in die USA steht, schreibt Fink: „Auf meine Mitwirkung, soweit sie erwünscht ist, kann das Husserl-Archiv immer zählen. Ich glaube auch sagen zu dürfen, dass in meinen eigenen Forschungen im Felde der Philosophie immer noch jene lebendige Kraft am Werke ist, die ich aus der jahrelangen Begegnung mit einem schöpferischen Geiste, einem Philosophen antiker Größe, empfing. Das Charisma Edmund Husserls ist mir, auch in den schweren Jahren des Krieges, zum wesentlichen Besitztum geworden.“ Im September 1946 macht Fink dann dem Nachlassverwalter, Gerhart Husserl, via Farber den Vorschlag, die Husserl-Manuskripte unter die Ägide der International Phenomenological Society zu stellen. Nur Phänomenologen, die eine tiefgehende Kenntnis des Werkes Husserls besitzen, sollen künftig mit der Herausgabe seiner Schriften betraut werden. Auch möchte Fink zusammen mit Landgrebe als Unterabteilung der International Phenomenological
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Society eine deutsche phänomenologische Gesellschaft und ein deutschsprachiges Jahrbuch gründen. Van Breda reagiert zurückhaltend, aber auch mit diplomatischem Geschick auf diesen Vorschlag, sieht er darin doch die Gefahr, dass die Arbeit des Husserl-Archivs Leuven künftig auf die Transkriptionsarbeit beschränkt und die eigentliche Editionsarbeit in andere Hände gelegt werden könnte. Die mit einer Edition der Forschungsmanuskripte verbundenen Probleme, so antwortet Van Breda auf den Vorschlag Finks, würden sich für ihn und seine Mitarbeiter zu Beginn noch nicht stellen, da ja zunächst nur die von Husserl selbst veröffentlichten und die von ihm zur Veröffentlichung vorbereiteten Werke sowie seine Vorlesungen ediert werden sollen. In dieser für das Leuvener Archiv bedrohlichen Situation kommt Van Breda auch die Witwe Husserls zu Hilfe. Für sie ist der Vorschlag, dass „die Manuskripte alle nach Amerika gehen sollten, . . . unmöglich“, da – wie sie schreibt – „Van Breda durch tausend Mühen und Sorgen die Manuskripte vor den Bombenangriffen gerettet hat, von dem moralischen Rechte der Universität Louvain zu schweigen, die Geld und Sorge für die Erhaltung der Manuskripte opferte.“ Gespräche zwischen Van Breda und Gerhart Husserl sowie mit Marvin Farber bringen im Jahr 1947 schließlich eine Einigung. Im Juli des Jahres werden bei einem Besuch von Gerhart Husserl in Leuven die Richtlinien für die weitere Archivarbeit besprochen, vor allem die Regelung der Ausleihe der Transkriptionen und die Edition der Husserl-Manuskripte. Über diesen Besuch schreibt Gerhart Husserl an seine Mutter: „Die zahlreichen Besprechungen mit Pater Van Breda und seinen Mitarbeitern haben mich überzeugt, dass Papa’s Werk dort in besten Händen ist. Bei unseren Besprechungen haben sich keine wesentlichen Meinungsverschiedenheiten ergeben. Der günstige Eindruck, den ich seit langem von Pater Van Breda hatte, hat sich in diesen Tagen voll bestätigt. Ich habe Vertrauen zu ihm.“ In einem Ende 1946 von Van Breda an die International Phenomenological Society geschickten Vertragsentwurf wurde die Deponierung und Übersendung von Transkriptionen noch an ein finanzielles Entgelt gebunden. Wenngleich Van Breda durch solche Regelungen nicht – wie er in einem Brief betont – „als Verkäufer von Husserl-Texten“ angesehen werden möchte, so schien er in dieser Zeit doch keine andere Möglichkeit zu sehen, die Arbeit im Archiv langfristig zu sichern. Zu einer direkten finanziellen Unterstützung des Husserl-Archivs Leuven sahen sich damals weder Farber als Direktor der Society noch andere amerikanische Kreise in der Lage. Er „sehne“ sich danach, so schreibt Van Breda in einem Brief aus diesen Jahren an Malvine Husserl, „endlich einmal aller technischen, bzw. finanziellen Sorgen enthoben zu sein, damit ich mich ganz ungestört wissenschaftlichen Arbeiten widmen kann.“
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An den Besuch von Gerhart Husserl schließt sich im September 1947 der Besuch von Farber an. Als Ergebnis ihrer Gespräche vereinbaren Van Breda und Farber eine enge Kooperation. Auf diese Kooperation wird im Impressum der ersten Bände der Husserliana mit den Worten hingewiesen „publiée sous les auspices de l’International Phenomenological Society“. Das Recht der Veröffentlichung von Husserl-Manuskripten bleibt beim Husserl-Archiv in Leuven; nur bestimmte Texte, die nicht unmittelbar in die Gesamtausgabe der Husserliana übernommen werden, sollen künftig von Farber in dessen Zeitschrift veröffentlicht werden. Die von Farber gegründete International Phenomenological Society soll – so der Wunsch von Van Breda – „das Organ der phänomenologischen Schule sein, das den weiten Kranz der Schüler umfasst und leitet.“ Zudem wird beschlossen, der Universität von Buffalo, an der Farber lehrt, unentgeltlich Kopien von allen Transkriptionen der Husserl-Manuskripte zukommen zu lassen. Das durch diese Vereinbarung eingerichtete so genannte Buffalo-Archiv existiert bis Anfang der 70er Jahre. Nach den erfolgreichen Verhandlungen mit Gerhart Husserl und Marvin Farber konzentriert sich Van Breda nun verstärkt darauf, das HusserlArchiv als eine international tätige Institution aufzubauen. Van Breda will keine Institution gründen, die ausschließlich die Lehre Husserls vertritt, das Husserl-Archiv soll vielmehr ein Forschungszentrum werden, das Raum für verschiedene phänomenologische Richtungen bietet. Seine diesbezüglichen Pläne schildert er Malvine Husserl im April 1947 wie folgt: „Vielleicht wird Löwen eines Tages das Zentrum , wo alle bedeutenden Phänomenologen der Welt sich treffen, um, vom Geiste Husserls angeregt, in seinem Geiste weiter fortwirken zu können. Sie werden sagen, das ist bloß Zukunftsmusik, aber vielleicht braucht man auch Zukunftsmusik, um auf dem Weg nicht zu erlahmen. Immerhin ist schon manches verwirklicht worden, was noch vor einigen Jahren auch bloß als Zukunftsmusik angesehen werden konnte.“ Als ein Beleg für das Vertrauen und das wachsende Interesse, das man den Aktivitäten des Archivs entgegenbringt, kann gelten, dass der von Van Breda Ende der 40er Jahre bei der UNESCO gestellte Antrag auf langfristige finanzielle Unterstützung von zahlreichen Philosophen aus aller Welt unterstützt wird. Tatsächlich wird das Husserl-Archiv Leuven in diesen Jahren mehr und mehr von internationalen Forschern besucht, so z.B. im Oktober 1946 von Alfred Schütz, der später eine führende Rolle in der amerikanischen HusserlRezeption spielen wird. Aus Japan kommt Manjiro Yamamoto. Er übersetzt die „Cartesianischen Meditationen“ Husserls ins Japanische. Hubert Dreyfus, der amerikanische Phänomenologe und Kognitionswissenschaftler, hält sich von 1956-1957 im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums im Archiv auf. Eine weitergehende rechtliche Selbständigkeit bekommt das Husserl-Archiv Leuven im
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Jahr 1962, als es als VZW (Vereniging zonder Winstoogmerk ) anerkannt wird. Erster und langjähriger Vorsitzender der VZW ist der Leuvener PhilosophieProfessor André Wylleman, dem 1997 Professor Urbain Dhondt folgt. Neben dem Aufbau einer phänomenologischen Forschungsbibliothek, in der die ganze Breite der phänomenologischen Bewegung vertreten sein soll, richtet Van Breda sein Augenmerk nun auch auf den Erwerb anderer Phänomenologen - Nachlässe. So wurde der Nachlass von Edith Stein bis zur Gründung des Archivum Carmelitanum Edith Stein im Jahr 1955 in Leuven aufbewahrt. Gespräche mit der Witwe von Max Scheler im Dezember 1947 über eine Übergabe des Nachlasses ihres Mannes an das Husserl-Archiv scheiterten jedoch – Maria Scheler hatte Bedenken, dass die Kritik Schelers an der katholischen Kirche bei einer Ausgabe seiner Schriften in Leuven nicht ausreichend zur Geltung kommt. Dennoch gelangen in den folgenden Jahren zahlreiche phänomenologisch relevante Nachlässe in das Husserl-Archiv Leuven, so z.B. der Nachlass des Husserl-Schülers Fritz Kaufmann oder der umfangreiche Nachlass von Husserls Lehrer, Franz Brentano, der dem Archiv von seinem Sohn in Form von Mikrofilmen übergeben wird. Viele Dokumente zum Lebens- und Denkweg Husserls sowie zur phänomenologischen Bewegung sammelt Herbert Spiegelberg für das Archiv. Karl Schuhmann, der seine Tätigkeit im Husserl-Archiv im Januar 1967 beginnt, setzt diese Arbeit mit seiner Frau Elisabeth Schuhmann fort.
Die Husserl-Archive in Freiburg und Köln werden gegründet Die Gründung eines Husserl-Archivs auch in Deutschland, nämlich an der letzten Wirkungsstätte Husserls in Freiburg, wird im April 1950 von Van Breda, Fink, Biemel, Landgrebe und Gerhart Husserl – der mittlerweile nach Deutschland zurückgekehrt war – beschlossen. Die Zweigstelle des HusserlArchiv Leuven in Deutschland soll den Namen Internationale Forschungsstelle für Phänomenologie tragen, allerdings nicht direkt an der Herausgabe der Werke Husserls mitarbeiten, sondern ein intensives Studium der Husserl-Texte ermöglichen. Kopien aller in Leuven vorhandenen Transkriptionen werden dafür nach Freiburg geschickt. Das neu gegründete Archiv ist nicht mit der Universität Freiburg, sondern mit der Person Finks verbunden, der 1949 – nach seiner Habilitation mit einer unter Husserl begonnenen wissenschaftlichen Arbeit – in Freiburg Ordinarius für Philosophie und Erziehungswissenschaft wird. Die finanzielle Unterstützung des Landes Baden-Württemberg ist zunächst an Finks Lehrauftrag gebunden. Wenig später wird auch ein Husserl-Archiv in Köln gegründet. Nach einem
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Besuch in Köln hatte Van Breda nämlich überraschend die Zusage für finanzielle Unterstützung von der Kultusministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Christine Teusch, erhalten. Abschließende Verhandlungen über die Statuten des Archivs finden am 27. August 1951 statt. Das Kölner Archiv soll als weitere Zweigstelle des Leuvener Archivs den Zugang zum Nachlass Husserls ermöglichen, Manuskripte transkribieren und Editionen vorbereiten, sowie – worauf in der Nachkriegszeit vom Ministerium und dem damaligen Universitätsrektor Kroll besonderer Wert gelegt wird – Kontakte zum Ausland pflegen. Zahlreiche ausländische Philosophen, z.B. Frederik J. J. Buytendijk, Eric Weil, Hendrik J. Pos, Wladislaw Tatarkiewicz, Jean Beaufret, Gabriel Marcel, Hannah Arendt, Hans Jonas, Aron Gurwitsch, Jan Patoˇcka, Jean Hyppolite, Alphonse De Waelhens, kommen in den folgenden Jahren zu Vorträgen an das Kölner Husserl-Archiv. Leiter des Kölner Archivs ist über viele Jahre der GadamerSchüler Karl-Heinz Volkmann-Schluck, der durch den von Leuven an das neugegründete Kölner Archiv gewechselten Walter Biemel in der Funktion eines „Hauptdienstmitarbeiters“ unterstützt wird. Landgrebe, der zuvor Ordinarius in Hamburg und Kiel gewesen war, übernimmt dann nach seiner Berufung an die Universität Köln im Jahr 1956 zusammen mit Volkmann-Schluck die Leitung des Kölner Archivs. Fink und Landgrebe werden fast zeitgleich zu Beginn der 70er Jahre emeritiert. Anlässlich der im Frühjahr 1971 in Leuven stattfindenden phänomenologischen Studientage wird ihnen die Ehrendoktorwürde der Katholischen Universität Leuven verliehen. Neben ihrem eigenen wissenschaftlichen Werk werden sie auch für ihr besonderes Engagement beim Aufbau des HusserlArchivs geehrt. Zum Nachfolger von Fink als Direktor des Freiburger Archivs wird Werner Marx ernannt, der an der Freiburger Universität den Lehrstuhl von Husserl und Heidegger innehat. Unter seiner Leitung wird nun erstmals auch in Freiburg eine Husserl-Edition durchgeführt. Sie wird, wie es auch bei anderen an den deutschen Husserl-Archiven entstandenen Editionen der Fall ist, aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. So kann Bernhard Rang am 1. Oktober 1971 mit der Arbeit an der Edition von Husserls frühen Aufsätzen und Rezensionen beginnen, die später als Band XXII der Husserliana erscheinen. Rang leitet das Husserl-Archiv Freiburg von 1994 bis zu seinem frühen Tod im September 1999. Heutiger Direktor des Freiburger Archivs ist Hans-Helmuth Gander. In Köln führt Landgrebe auch nach seiner Emeritierung die Geschicke des Archivs weiter, ab Anfang Oktober 1971 zusammen mit Volkmann-Schluck und Elisabeth Ströker. In den letzten Jahren wurde das Kölner Archiv von Klaus Düsing und Klaus-Erich Kaehler geleitet. Seit der Emeritierung von Klaus Düsing im Oktober 2005 ist Michael Quante zusammen mit Klaus-Erich Kaehler neuer Direktor des Husserl-Archiv Köln.
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Die ersten Bände der Husserliana erscheinen Es war nicht einfach für Van Breda, in der Nachkriegszeit einen Verlag für die Veröffentlichung der von Strasser und Biemel seit etwa 1946 fertig bearbeiteten Husserl-Manuskripte zu finden. Im März 1948 kommt es endlich zum Vertragsabschluss mit dem niederländischen Martinus Nijhoff Verlag, der dann Ende der 80er Jahre vom Kluwer-Verlag übernommen wird und heute zum Springer-Verlag gehört. 1950 ist es dann soweit: Die ersten Bände der Gesammelten Werke Husserls, die Husserliana, werden veröffentlicht. In einer Auflage von zunächst 300 Exemplaren erscheinen am 10. März 1950 als Husserliana Band I die Cartesianische Meditationen. Der von Stephan Strasser bearbeitete Band enthält auch den Vortragstext, den Husserl im Februar 1929 an der Sorbonne in Paris hielt. Der Band erscheint mit einem Vorwort von Van Breda, in dem er die Konzeption der neu eingerichteten Husserliana-Reihe erläutert. Die fast gleichzeitig bewilligte und dann über mehrere Jahre laufende Unterstützung des Archivs durch die UNESCO ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur finanziellen Absicherung des Archivs. Neben der Bereitstellung von akademischem und administrativem Personal durch die Katholische Universität in Leuven sind es in den Jahren etwa ab 1962 vor allem der Fonds voor Kollektief Fundamenteel Onderzoek (F.K.F.O.) bzw. der Fonds voor Wetenschappelijk Onderzoek Vlaanderen (FWO) gewesen – belgische Fonds für die wissenschaftliche Forschung –, die die Editionsarbeit des Leuvener Archivs finanziell unterstützen. Die Zweigstellen in Deutschland werden zunächst durch die Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften und später, wie schon erwähnt, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. So zeugt auch die Finanzierung der Husserl-Edition von ihrem internationalen Charakter. Am 10. April 1950 erscheint die Idee der Phänomenologie als Band II der Husserliana. Es handelt sich um den ersten Teil einer Göttinger Vorlesung Husserls aus dem Jahr 1907. Der Band wird mit einer Einleitung von Walter Biemel herausgegeben. Und schon im Juli 1950 folgt als dritter Band die ebenfalls von Walter Biemel bearbeitete Neuausgabe der Ideen I, in deren Text Biemel Husserls spätere handschriftlichen Zusätze und Korrekturen eingearbeitet hat. Doch das Jahr 1950 bringt auch eine traurige Nachricht. Malvine Husserl, die zusammen mit ihren Sohn Gerhart nach Deutschland zurückgekehrt war, stirbt am 21. November 1950 nach längerem Krankenhausaufenthalt in Freiburg. Pater Van Breda hält den Begräbnisgottesdienst. Er hat Malvine Husserl in den letzten Wochen ihres Lebens mehrmals besuchen können. So ist es
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der 90-jährigen Witwe Edmund Husserls noch vergönnt gewesen, den gerade erschienenen ersten Band der Gesammelten Werke ihres Mannes in Händen zu halten. Fast 10 Jahre zuvor, im März 1941, antwortete sie dem Doktorvater von Van Breda, dem Leuvener Philosophie-Professor Joseph Dopp, der ihr eine „monumentale Edition“ der Schriften ihres Mannes angekündigt hatte, mit den bewegenden Worten: „Welch eine beglückende Botschaft dies für mich ist, kann man nur ermessen, wenn man sich gegenwärtig hält, dass ich über ein halbes Jahrhundert das übermenschliche geistige Schaffen von E. H. mit meiner passiven und aktiven Teilnehmung begleitet habe. Dass es der leitende Lichtstrahl in meinem so dunkel gewordenen Erdendasein ist, E. H.’s Gedankenwelt weiter wirken zu sehen.“ Die Editionsarbeiten gehen weiter. Im Jahr 1952 erscheinen – bearbeitet von Marly Biemel – die Ideen II als Band IV und kurz danach die Ideen III als Band V der Husserliana. Die durch Walter Biemel bearbeiteten Manuskripte Husserls, die zum Teil den 1935 in Prag und Wien gehaltenen Vorträgen sowie einer darauf beruhenden Veröffentlichung aus dem Jahr 1936 aus der Belgrader Zeitschrift Philosophia entstammen, werden 1954 unter dem Titel Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie als Band VI der Husserliana in Gemeinschaft mit dem Husserl-Archiv Köln veröffentlicht. Im März 1952 war Rudolf Boehm nach Leuven gekommen. Zuvor hatte er bei Volkmann-Schluck und kurze Zeit zusammen mit Walter Biemel am Kölner Archiv gearbeitet. Er wird dem Husserl-Archiv Leuven über Jahrzehnte verbunden bleiben. In den Jahren 1956 und 1959 veröffentlicht Boehm in zwei Bänden (Husserliana VII und VIII) Husserls Vorlesungen aus den 20er Jahren über Erste Philosophie. 1966 werden von ihm Husserls Manuskripte zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins als Band X der Husserliana ediert. Die insbesondere beim zweiten Band der Vorlesung von 1923/24 (Husserliana VIII) angewandten Editionsmaßstäbe bei der Veröffentlichung von Forschungsmanuskripten entfachen die Diskussion zwischen Van Breda, Fink und Landgrebe aufs Neue. Auch der ältere Husserl-Schüler Roman Ingarden beteiligt sich an dieser Diskussion. Er möchte, wie er im April 1956 an Van Breda schreibt, „an dem Aufbau der Sammlungen des Husserl-Archivs irgendwie beteiligt werden“, und wünscht für die Zukunft eine für alle Husserl-Forscher offene Diskussion über die Editionsprinzipien.
Der Beginn einer neuen Auseinandersetzung Das schnelle Erscheinen der ersten Bände der Husserliana und die darin veröffentlichten unbekannten Texte aus dem Nachlass setzten die Rezeption des
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Husserl’schen Werkes, die durch die Folgen des Krieges unterbrochen wurde, wieder in Gang. Eine wichtige Rolle in der neu beginnenden Auseinandersetzung mit der Phänomenologie spielen die nach dem Krieg von den Archiven veranstalteten Kongresse, insbesondere die internationalen Kolloquien für Phänomenologie, die in Brüssel (1951), Krefeld (1956), Royaumont (1957) und Schwäbisch Hall (1969) stattfinden. So kommt es z.B. im April 1951 auf dem „Colloque International de Phénomenologie“ in Brüssel, wo Merleau-Ponty, Ricœur und Fink Vorträge zum Thema des Kongresses „Die aktuellen Probleme der Phänomenologie“ halten, zum ersten größeren Austausch zwischen deutschen und französischen Phänomenologen – für die Einladung von amerikanischen Phänomenologen fehlen noch die Mittel. Auf dem im November 1956 in Krefeld unter dem Titel „Husserl et la pensée moderne“ stattfindenden Kongress erinnert Van Breda in einem Vortrag an die Rettung des Husserl-Nachlasses und an die Gründung des HusserlArchivs. Er wird dafür mit einer stehenden Ovation geehrt. Wenige Jahre später wird ihm von der Universität Freiburg – anlässlich der 1959 in Freiburg stattfindenden Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Edmund Husserl – die Ehrendoktorwürde verliehen. In seinem Dankwort sagt Van Breda, „dass die Bedeutung der phänomenologischen Philosophie Husserls kaum überschätzt werden kann und dass demzufolge seine Nachlassenschaft als solche der größten Mühe und Arbeit mehr als würdig ist“. Er macht aber auch auf die großen Schwierigkeiten der Edition von Husserls Nachlass aufmerksam; die von manchen erhobene Forderung nach einem Gesamteditionsplan setze etwas voraus, was gewissermaßen erst nach Abschluss der Editionsarbeiten möglich werde, nämlich „das Ganze von Husserls Nachlasswerk vollständig zu überblicken und die in ihm sich ausdrückenden Gedanken bis in ihre letzten Verästelungen zu durchdringen“. 1960 wird Van Breda das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im Jahr 1956, und zwar auf dem Krefelder Kongress, wird eine für die Husserl-Rezeption wichtige Entscheidung getroffen: Eine Reihe mit Monographien zur Phänomenologie – die Phaenomenologica – wird ins Leben gerufen. Im Jahr 1958 erscheint der erste Band dieser von Van Breda gegründeten und unter den Auspizien der verschiedenen Husserl-Archive erscheinenden Reihe, in die nicht nur historische und systematische Studien zur Husserl’schen Phänomenologie aufgenommen werden, sondern vor allem Arbeiten, die einen wichtigen Beitrag zur phänomenologischen Forschung liefern. Traditionsgemäß wird diese Reihe durch den jeweiligen Direktor des Leuvener Archivs geleitet. In der Phaenomenologica, die bis heute mehr als 180 Titel umfasst, sind unter anderem Arbeiten von Roman Ingarden, Ludwig Landgrebe, Eugen Fink, Emanuel Levinas, Jan Patoˇcka, Alfred Schütz, Herbert Spiegelberg und
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Alphonse De Waelhens erschienen. Auf der im September 1969 von den Archiven in Leuven, Freiburg und Köln gemeinsam organisierten Tagung in Schwäbisch-Hall, die unter dem Thema „Vérité et Vérification / Wahrheit und Verifikation" steht, kommt es durch die Initiative von Helmut Kuhn, Bernhard Waldenfels und Reinhold Gladiator zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung, die seitdem zahlreiche phänomenologische Tagungen organisiert hat. Auch in Leuven fand im Jahr 1998 unter der Präsidentschaft von Rudolf Bernet eine Tagung der Deutschen Gesellschaft mit dem Titel „Die Sichtbarkeit des Unsichtbaren“ statt. Die Beiträge der Tagungen wurden zu Beginn in der Phaenomenologica und später entweder in den Phänomenologischen Forschungen oder als Bücher bei verschiedenen deutschen Verlagen veröffentlicht. Neueste Forschungsbeiträge zur Husserl’schen Phänomenologie werden auch auf den vom Kölner Husserl-Archiv im Jahr 1999 initiierten und inzwischen abwechselnd von den Archiven in Köln, Leuven und Freiburg organisierten Husserl Arbeitstagen vorgestellt und diskutiert. Dem wachsenden amerikanischen Interesse an Husserls Phänomenologie wird in den 60er Jahren durch die Einrichtung eines neuen Archivs entsprochen. Am 15. Februar 1966 kommt es in New York zur offiziellen Gründung des Husserl-Archives Established in the Memory of Alfred Schütz at the New School for Social Research. Das Archiv ist Alfred Schütz gewidmet, der maßgeblichen Anteil am Aufbau der phänomenologischen Forschung in den USA hatte; sein gegenwärtiger Leiter ist James Dodd. Als Folge der Scheidung der Universität Leuven in eine flämische und eine französisch-sprachige autonome Universität wird Anfang der 70er Jahre auch ein neues Archiv in Belgien gegründet. Das in Louvain-la-Neuve angesiedelte Centre d’Etudes Phénoménologiques an der Université Catholique de Louvain wird über viele Jahre von Jacques Taminiaux, einem langjährigen Mitarbeiter Van Bredas, geleitet. Der jetzige Direktor des Archivs ist Heinz Leonardy. Seit 1984 gibt es am Simon Silverman Phenomenology Center an der Duquesne University in Pittsburgh eine weitere amerikanische Zweigstelle des Husserl-Archivs, die – wie die anderen Zweigstellen in Freiburg, Köln, Paris, New York und Louvain-la-Neuve – über Transkriptionen und andere Dokumente zu Husserls Nachlass verfügt. Neben der eigentlichen Editionstätigkeit, die ausschließlich an den Archiven in Leuven, Köln und Freiburg durchgeführt wird, besteht ein wichtiger Aufgabenbereich des Leuvener Husserl-Archivs in der Koordination der an den Filialen verrichteten Editionsarbeit sowie in dem Informationsaustausch mit phänomenologischen Forschern und philosophischen Institutionen. Dazu zählt auch die wissenschaftliche Begleitung von Forschern, die für kürzere oder längere Studienaufenthalte ins Husserl-Archiv nach Leuven kommen. Die
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administrative und organisatorische Betreuung wird von Ingrid Lombaerts übernommen, die seit 1968 als Sekretärin für das Archiv arbeitet. Sowohl für diese Gäste als auch für die eigene wissenschaftliche und editorische Tätigkeit, vor allem für die dabei erforderlichen historischen und systematischen Studien, ist die phänomenologische Bibliothek immer weiter ausgebaut worden. In ihr ist nun praktisch vollständig die Sekundärliteratur zu Husserl und darüber hinaus ein großer Teil der phänomenologischen Literatur im weiteren Sinn (zu Heidegger, Merleau-Ponty, Levinas, Sartre, Gurwitsch etc.) versammelt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Husserl-Archiv in Leuven mehr und mehr – ganz der oben zitierten Vision Van Bredas entsprechend – zu einem bedeutenden Zentrum für die phänomenologische Philosophie, dessen Schätze Forscher aus der ganzen Welt nach Leuven locken. Pater Van Breda stirbt unerwartet am 3. März 1974 im Alter von nur 63 Jahren. Walter Biemel – ein früherer Mitarbeiter des Husserl-Archivs und verdienter Editor – hat daran erinnert, dass Van Breda nicht nur der Gründer des Husserl-Archivs gewesen ist: „Van Breda vergaß nie, dass er Geistlicher ist. Zu seinem Beruf gehörte, den Menschen zu helfen. Es ist unglaublich, wie viele Menschen sich an ihn wandten, mit der Bitte um Hilfe. Wenn bei seiner Beerdigung 1974 eine große Menschenmenge ihn begleitete, so war das der Dank für die geleistete Hilfe, die er nie versagte.“ Samuel IJsseling wird nach dem Tod von Van Breda neuer Direktor des Leuvener Husserl-Archivs. Unter seiner Leitung werden zahlreiche neue internationale Kontakte geknüpft, und die Husserliana wird durch eine Dokumenten-Reihe sowie eine beim Felix Meiner Verlag erscheinende Studienausgabe erweitert. Auch werden die rechtlichen Grundlagen der Ausgabe sowohl mit dem Verlag als auch mit der Familie Husserl nach dem Tod von Gerhart Husserl (1973) neu geregelt. Als wissenschaftlicher Verantwortlicher für die Edition tritt ihm Rudolf Boehm zur Seite. Nach der Emeritierung von Samuel IJsseling folgt im Jahr 1997 als Direktor der frühere, langjährige Mitarbeiter des Archivs, Rudolf Bernet, der seitdem zusammen mit Ullrich Melle auch die Editionsarbeit für die Husserliana betreut. Unter ihrer gemeinsamen Leitung und unter Mitwirkung von Karl Schuhmann werden die Husserliana durch eine bisher acht Bände umfassende Reihe von Materialien ergänzt.
Ein Überblick über die Husserliana Bis heute sind in der Reihe Husserliana – Edmund Husserl: Gesammelte Werke 38 Bände erschienen. Innerhalb dieser Reihe, die nach ihrem Abschluss fast 45 Bände umfassen wird, lassen sich grob betrachtet zwei bzw. drei Bandtypen unterscheiden.
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Erstens: Bände, die textkritische Neuausgaben von schon zu Lebzeiten erschienenen Werken Husserls bringen. Sie sind in „Haupttext“ und „Ergänzende Texte aus dem Nachlass“ unterteilt, d.h., der ursprünglich von Husserl veröffentlichte Text wird durch einschlägiges Nachlassmaterial (wie z. B. Vorarbeiten und Umarbeitungen Husserls) ergänzt. Zweitens: Bände, die ausschließlich Nachlassmaterial enthalten. Bei diesen Bänden gibt es zwei Typen. Zum einen: Nachlassbände, deren Schwerpunkt in Texten liegt, die Husserl im Hinblick auf eine Veröffentlichung oder öffentliche Mitteilung (Vorlesungen, Vorträge etc.) geschrieben hat, bringen einen solchen Text als „Haupttext“ und ergänzen ihn durch sachlich dazugehörige so genannte „Forschungsmanuskripte“, bei denen es sich um monologische Niederschriften von Gedankengängen und rein privaten Meditationen handelt, die von Husserl meist ohne jede Absicht auf eine Mitteilung verfasst wurden. Der zweite Typ von Nachlassbänden basiert ausschließlich oder primär auf diesen Forschungsmanuskripten. In solchen Bänden sind Texte unter einem thematischen Gesichtspunkt, der aus Husserls eigenen Arbeitsschwerpunkten und Publikationsvorhaben gewonnen wird, versammelt und nach systematischen und evtl. chronologischen Gesichtspunkten angeordnet. Die erste Edition dieses Typs stellen die drei im Jahre 1973 von Iso Kern veröffentlichten Bände zur Phänomenologie der Intersubjektivität dar. Die Bandfolge innerhalb der Edition ist frei, sie entspricht also selbst keinem festen, etwa chronologischen oder systematischen Prinzip. Zunächst wurde mit der kritischen Neuausgabe bereits von Husserl veröffentlichter Werke begonnen. Auch wurden die von Husserl selbst schon für eine Publikation zusammengestellten Textbestände, vor allem seine Vorlesungen, für die Veröffentlichung berücksichtigt, wie die folgende Übersicht zeigt. In den Husserliana-Bänden II und VII bis XI wurden vorwiegend Vorlesungsmanuskripte Husserls veröffentlicht.4 Der von Lothar Eley 1970 herausgegebene Band XII brachte – wie schon die Bände I, III, IV, V und der Band VI, in denen die Cartesianischen Meditationen, die Ideen und die Krisis veröffentlicht wurden – ein schon zu Lebzeiten Husserls publiziertes Werk, und zwar die erstmals 1891 unter dem Titel Philosophie der Arithmetik erschienene erweiterte Fassung seiner Habilitationsschrift. Die dazu passenden Studien Husserls zur Arithmetik und Geometrie aus den Jahren 1886 bis 1901 wurden im Jahr 1983 von Ingeborg Strohmeyer als Band XXI der Husserliana veröffentlicht. Die erste thematische Edition von Forschungsmanuskripten innerhalb der Husserliana bildeten die schon erwähnten 1973 von Iso Kern veröffentlichten Bände XIII bis XV. Sie dokumentieren auf mehr als 1500 Seiten die Entwick4 Ausführlichere
Angaben zu den Bänden der Husserliana finden sich im Anhang.
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lung von Husserls Intersubjektivitätslehre unter Berücksichtigung des gesamten Nachlasses. In diesen drei Bänden, deren Editionskonzept für die Edition von Forschungsmanuskripten maßgebend geworden ist, werden zum ersten Mal konkrete Analysen Husserls zu einem zentralen Thema seiner Phänomenologie in einem Umfang veröffentlicht, der für dieses Thema nicht nur repräsentativ, sondern auch erschöpfend ist. Unter den von Kern ausgewählten Manuskripten befindet sich im ersten der drei Bände auch ein Vorlesungsmanuskript; dieses hat aber nicht mehr den Status eines Haupttextes, dem die anderen Texte des Bandes als Ergänzende Texte zugeordnet sind. Die Titel der Texte, der Beilagen und der Untergliederungen in Paragraphen wurden zum Teil vom Herausgeber gewählt. Diese Titel sind die einzige Möglichkeit für den Leser, sich in der Vielzahl von Texten sachlich zu orientieren, da die Bände keinen Sachindex haben. In den folgenden Bänden XVII bis XIX wurden Husserls logische Hauptwerke neu herausgegeben, und zwar die Formale und transzendentale Logik (hrsg. von Paul Janssen) und die Logischen Untersuchungen (hrsg. von Elmar Holenstein bzw. von Ursula Panzer). Die zur VI. Logischen Untersuchung gehörigen umfangreichen Umarbeitungsentwürfe Husserls sind erst in jüngster Zeit in zwei Ergänzungsbänden, Husserliana XX/1 und XX/2, von Ullrich Melle herausgegeben worden. In den von Bernhard Rang, Thomas Nenon und Hans Rainer Sepp editierten Bänden XXII, XXV und XXVI erschienen alle Aufsätze, Rezensionen und Vorträge Husserls. Mit diesen in den Jahren 1979 bis 1989 herausgegebenen Bänden war die Wiederveröffentlichung aller schon zu Husserls Lebzeiten erschienenen, größeren und kleineren Publikationen innerhalb der Husserliana abgeschlossen. Die Vorlesungstätigkeit Husserls ist in zahlreichen Bänden der Husserliana dokumentiert. Die Vorlesungen aus der Göttinger Zeit (1901-1916) findet der Leser in den Bänden II (hrsg. von Walter Biemel), XVI (hrsg. von Ulrich Claesges), XXIII (hrsg. von Eduard Marbach), XXIV und XXVIII (hrsg. von Ullrich Melle), XXVI (hrsg. von Ursula Panzer), XXXVI (hrsg. von Robin Rollinger in Verbindung mit Rochus Sowa) und XXXVIII (hrsg. von Thomas Vongehr und Regula Giuliani). Mit einer Veröffentlichung der wichtigsten Vorlesungen, die Husserl in Freiburg von etwa 1916 bis zu seiner Emeritierung 1928 gehalten hat, wurde innerhalb der Husserliana erst relativ spät begonnen; der Leser findet die Freiburger Vorlesungen im Band XI (hrsg. von Margot Fleischer) und dann in den ab 1996 erschienenen Bänden XXX (hrsg. von Ursula Panzer), XXXII (hrsg. von Michael Weiler), XXXV (hrsg. von Berndt Goossens) und in Band XXXVII (hrsg. von Henning Peucker). Weitere Vorlesungen Husserls, die zumeist aus seiner Hallenser Zeit (vor 1901) stammen, wurden in den letzten Jahren in der
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neu eingerichteten Reihe, den Husserliana Materialien, veröffentlicht. Zwei Ergänzungsbände erschienen innerhalb der Husserliana 1993 bzw. 2000. Als Band XXIX veröffentlichte Reinhold N. Smid Texte, die in das thematische Umfeld der in Band VI veröffentlichten Krisis-Schrift gehören. Roland Breeur veröffentlichte als Band XXXI einen Ergänzungsband zu den Analysen zur passiven Synthesis (Husserliana XI). Die so genannten Bernauer Manuskripte Husserls über das Zeitbewusstsein aus den Jahren 1917/18, um deren Bearbeitung sich schon Fink bemüht hatte, wurden im Jahr 2001 von Rudolf Bernet und Dieter Lohmar in Band XXXIII der Husserliana veröffentlicht. Es handelt sich hier – wie auch bei dem 2002 von Sebastian Luft herausgegebenen Band XXXIV mit Texten zur phänomenologischen Reduktion – um einen Band, der ausschließlich Forschungsmanuskripte Husserls enthält. Für alle Bände der Reihe Husserliana – Edmund Husserl: Gesammelte Werke gilt in gleicher Weise, dass die ausgewählten Texte ungekürzt wiedergegeben werden. Die Texte werden zudem jeweils durch eine vorangehende „Einleitung des Herausgebers“ und einen nachfolgenden „Textkritischen Anhang“ ergänzt. In der Einleitung begründet der Herausgeber die Textauswahl und situiert die im jeweiligen Band abgedruckten Texte in Husserls Gesamtwerk und in Bezug auf die damalige zeitgenössische philosophische Diskussion. Die Einleitung soll möglichst frei von persönlicher Interpretation der Texte sein und den Leser historisch und sachlich an die Lektüre heranführen. Der textkritische Anhang orientiert über die Textgestaltung, über Abweichungen und Varianten im Originaltext sowie gegebenenfalls über Eingriffe des Herausgebers, die sich im Wesentlichen auf die Zeichensetzung und die Rechtschreibung beschränken. Die gegenwärtige Editionsarbeit gilt hauptsächlich den bisher noch am wenigsten erschlossenen, in sachlicher Hinsicht aber oft besonders ergiebigen Forschungsmanuskripten. Zum Teil kurz vor der Veröffentlichung stehen Editionen mit Themen zu Gemüt und Wille, zur Lebensweltthematik, zur Urteilstheorie, zur Eidetik, zur Raumkonstitution und zu den Grenzproblemen von Theologie und Teleologie. Mit der Edition dieser Manuskripte sind besondere Schwierigkeiten und Probleme verbunden, vor allem was Auswahl und Anordnung der zu veröffentlichenden Manuskripte betrifft. Grundsätzlich kommen für eine Aufnahme solche Texte in Frage, die für die philosophische Forschung von systematischem Interesse sind und deren Kenntnis für ein Verständnis des Zusammenhangs des Denkens und des Werkes Husserls und seiner Nachfolger bedeutsam ist. Mit der von Karl Schuhmann herausgegebenen Husserl-Chronik wurde im Jahr 1977 eine die Gesammelten Werke ergänzende Reihe begonnen – die Husserliana Dokumente, in der 1994 von Karl und Elisabeth Schuhmann der
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umfangreiche Briefwechsel Husserls in insgesamt zehn Bänden veröffentlicht wurde. Auch die von Fink noch in seiner Assistentenzeit bei Husserl begonnene Fortführung der Cartesianischen Meditationen – von der zu Beginn kurz die Rede war – wurde in dieser Reihe aufgenommen und 1988 in zwei Bänden von Hans Ebeling, Jan Holl und Guy van Kerckhoven herausgegeben. Zuletzt wurde in dieser Reihe im Jahr 1999 durch Steven Spileers eine umfassende Husserl-Bibliographie veröffentlicht. Zusätzlich zur Husserliana – Gesammelte Werke und zu den Husserliana Dokumenten wurde im Jahr 2001 eine neue Reihe, die Husserliana Materialien, eingerichtet. In dieser Reihe werden Texte Husserls ohne aufwändige textkritische Bearbeitung veröffentlicht. Bei den in diese Reihe aufgenommenen Texten handelt es sich vor allem um Vorlesungen Husserls. Elisabeth Schuhmann hat in den Husserliana Materialien bisher sechs frühe Vorlesungen Husserls, zumeist aus seiner Hallenser Zeit und zu logischen und erkenntnistheoretischen Themen, herausgegeben. Auch eine Vorlesung Husserls zu Natur und Geist, die in engem Zusammenhang mit dem ebenfalls von Michael Weiler in Band XXXII der Husserliana veröffentlichten Vorlesungstext steht, ist in diese Reihe aufgenommen worden. Die neu eingerichtete Reihe bietet aber auch die Möglichkeit, Forschungsmanuskripte zu veröffentlichen, für die bislang noch kein überzeugendes textkritisches Editionskonzept gefunden werden konnte. So wurden von Dieter Lohmar in den Husserliana Materialien die so genannten C-Manuskripte Husserls zur Zeitproblematik, und zwar ohne größere editorischen Eingriffe, d.h. gemäß der im Nachlass vorgefundenen Anordnung veröffentlicht. Neben der Husserliana – Gesammelte Werke, den Husserliana Dokumenten und den Husserliana Materialien betreut das Husserl-Archiv seit 1980 auch eine besondere Reihe mit englischen Übersetzungen, um so dem wachsenden Interesse für Husserl und die Phänomenologie im angelsächsischen Sprachraum Rechnung zu tragen. In der Reihe Edmund Husserl Collected Works erscheinen die wichtigsten Werke Husserls in einer der Husserliana ähnlichen Aufmachung, allerdings ohne die umfangreichen Angaben des Textkritischen Anhangs. Den Anfang in dieser Reihe machten die Ideen III : Phenomenology and the Foundations of the Sciences sowie eine Neuübersetzung der Ideen I. Zuletzt erschienen als Band 10 der Collected Works Husserls frühe Publikation, die Philosophie der Arithmetik, als Band 11 unter dem Titel Phantasy, Image Consciousness, and Memory (1898-1925) eine Übersetzung von ausgewählten Texten aus Husserliana XXIII und als Band 12 The Basic Problems of Phenomenology. From the Lectures, Winter Semester, 1910-1911. Das Husserl-Archiv betreut darüber hinaus alle anderen Übersetzungen der Werke Husserls. In einer Studienausgabe der Husserliana, die das Husserl-Archiv Leuven in
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Verbindung mit dem Felix Meiner Verlag herausgibt, werden wichtige Texte Husserls in einer preiswerten Ausgabe zugänglich gemacht. Die Texte werden in der Studienausgabe seitenidentisch nach den Bänden der Husserliana wiedergegeben, allerdings wird auch hier auf einen Abdruck des Textkritischen Anhangs der Husserliana verzichtet. Die jeweils neu verfasste, ausführliche Einleitung ist auf die besonderen Erfordernisse einer Studienausgabe zugeschnitten.
Aktuelle und zukünftige Projekte der Husserl-Archive Neue Aufgabenfelder ergeben sich für die künftige Arbeit des Archivs aus den zunehmenden Möglichkeiten der Digitalisierung. Die elektronische Volltextsuche im bislang veröffentlichten Nachlass ist ein in der nahen Zukunft immer wichtiger werdendes Hilfsmittel, um sich in der überwältigenden Textfülle der Husserliana orientieren zu können. Ein solches elektronisches Hilfsmittel würde zudem ein gedrucktes Sach- und Namensregister zu den Bänden der Husserliana ersetzen, das schon länger ein Desiderat ist. Schon jetzt kann das an den Signaturen orientierte Verzeichnis der Manuskripte Husserls auf der Web-Seite des Archivs elektronisch durchsucht werden.5 Da in den letzten Jahrzehnten zumeist konkrete Editionsprojekte finanziert wurden, darf es nicht verwundern, dass die systematische Transkription des gesamten Nachlasses, d.h. die Ersttranskription von nicht editionsrelevanten Manuskripten sowie die Kollationierung alter unvollständiger Transkriptionen, immer noch nicht völlig abgeschlossen ist. Hier liegt ein Desiderat der Arbeit des Archivs. Da ein Ende der Editionstätigkeit in der Husserliana – Gesammelte Werke absehbar ist, werden zur Zeit verschiedene Möglichkeiten erwogen, wie und ob digitalisierte Transkriptionen von Husserl Manuskripten, die nicht in die Husserliana aufgenommen werden sollen, in der Zukunft z.B. durch das Medium des Internets einem weiteren Kreis von interessierten Forschern zugänglich gemacht werden sollten. Erst dann wäre die Türe zum Nachlass, von der Van Breda oben sprach, gänzlich aufgestoßen und die Auswertung des gesamten Nachlasses durch die Forschergemeinschaft möglich. In einem großangelegten Projekt, das durch die Katholische Universität Leuven finanziert wird, werden zur Zeit alle Manuskripte Husserls sowohl in digitalen Bilddateien erfasst als auch in mehreren Exemplaren auf säurefreiem Papier als Faksimile vervielfältigt. Die zum Teil mehr als hundert Jahre alten Manuskripte Husserls brauchen so für künftige Arbeiten am Nachlass 5 http://www.hiw.kuleuven.be/hiw/eng/husserl/
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nicht länger mehr im Original herangezogen werden und können endlich den konservatorischen Erfordernissen entsprechend aufbewahrt werden. Der Abschluss des von Van Breda begonnenen Werkes rückt, was die Veröffentlichung des Nachlasses von Husserl anbelangt, nach fast 70-jähriger Tätigkeit der Archive in greifbare Nähe. Mit dem nahenden Ende der Editionstätigkeit wird es indes immer wichtiger, dass die Husserl-Archive auf der Grundlage der edierten und in Transkriptionen zugänglich gemachten Werke Husserls zur internationalen Rezeption seines Denken in der heutigen philosophischen Diskussion und wissenschaftlichen Forschung beitragen. Die mühevolle Arbeit an der Erforschung und Erschließung des Nachlasses findet, so bezeugt Van Breda 1959 in Freiburg, „seine einfache und vollständige Erklärung in der Tatsache, dass die Leuvener Phänomenologen die Philosophie des Begründers der Phänomenologie prinzipiell als ein geistiges Werk von nun schon historischer Bedeutung betrachten, als das Zeugnis und die Frucht lebenslangen Ringens eines großen Denkers und ehrfurchtgebietenden unermüdlichen Forschers um die Wahrheit: als die Hinterlassenschaft einer philosophischen Erfahrung, deren Früchte der Menschheit nicht verloren gehen dürfen.“
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Anhang Verzeichnis der Gliederung des Nachlasses Die Einteilung der Manuskripte in die Gruppen A bis F folgt der von Husserl in Zusammenarbeit mit Fink und Landgrebe 1935/36 erstellten Anordnung:6 A. Mundane Phänomenologie I. II. III. IV. V. VI. VII.
Logik und formale Ontologie Formale Ethik, Rechtsphilosophie Ontologie (Eidetik und ihre Methodologie) Wissenschaftstheorie Intentionale Anthropologie (Person und Umwelt) Psychologie (Lehre von der Intentionalität) Theorie der Weltapperzeption
B. Die Reduktion I. II. III. IV.
Wege zur Reduktion Die Reduktion selbst und ihre Methodologie Vorläufige transzendentale Intentionalanalytik Historische und systematische Selbstcharakteristik der Phänomenologie
C. Zeitkonstitution als formale Konstitution D. Primordiale Konstitution (Urkonstitution) E. Intersubjektive Konstitution I. Konstitutive Elementarlehre der unmittelbaren Fremderfahrung II. Konstitution der mittelbaren Fremderfahrung (die volle Sozialität) III. Transzendentale Anthropologie (transzendentale Theologie, usw.) F. Vorlesungen und Vorträge I. II. III. IV.
Vorlesungen und Teile aus Vorlesungen Vorträge mit Beilagen Manuskripte der gedruckten Abhandlungen mit späteren Beilagen Lose Blätter
Die Gliederung in die Gruppen K bis X erfolgte in späteren Jahren, um neu erworbene Handschriften Husserls aber auch Material zu Husserls Biographie einzuordnen. 6 Detaillierte Informationen zur Nachlassordnung, den Publikationen der Husserliana und der Phaenomenologica, sowie zu den sonstigen Aktivitäten des Husserl-Archivs Leuven finden sich auch auf dessen Webseite unter http://www.hiw.kuleuven.be/hiw/eng/husserl/
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K. Autographe, in der kritischen Sichtung von 1935 nicht aufgenommen I. II. III. IV.-V. VI. VII. IX. und XI.
Manuskripte vor 1910 Manuskripte von 1910-30 Manuskripte nach 1930 zur Krisisproblematik Lose Blätter Nachträglich vom Archiv erworbene Manuskripte Kopien von Erstdrucken von Artikeln Husserls Abschriften von Randbemerkungen Husserls in den Büchern seiner Bibliothek
L. Bernauer Manuskripte (stenographische Manuskripte vor allem zum Zeitbewusstsein, die sich bei Eugen Fink befanden) M. Abschriften von Manuskripten Husserls in Kurrentschrift bzw. Maschinenschrift, vor 1938 von seinen Assistenten in Freiburg ausgeführt: I. Vorlesungen II. Vorträge III. Entwürfe für Publikationen N. Nachschriften P. Manuskripte anderer Autoren Q. Notizen Husserls in den Vorlesungen seiner Lehrer R. Briefe I. II. III. X.
Briefe Briefe Briefe Briefe
von Husserl an Husserl über Husserl Malvine Husserls (nach 1938)
X. Archivaria (Ernennungsurkunden, Anschlagszettel, Vorlesungsverzeichnisse, Tagebücher)
Weiterführende Literatur Bernet, Rudolf/ Kern, Iso/ Marbach, Eduard: „Notiz zu Husserls Nachlaß“, in: Edmund Husserl. Darstellung seines Denkens, Hamburg 1996, S. 225-228 Biemel, Walter: „Dank an Löwen. Erinnerungen an die Zeit von 1945-1952“, in: Phänomenologische Forschungen, 22 (1989), S. 236-268 Biemel, Walter: „Zur Gründung des Kölner Husserl-Archivs. Die Bedeutung eines Traums“, in: Studia Phaenomenologica I (2001) 3-4, S. 39-61 Boehm, Rudolf: „Das Husserl-Archiv zu Löwen“, in: Hochschuldienst (Bonn), 6, 1953, p. 369
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Van Breda, Herman Leo: „Das Husserl-Archiv in Löwen“, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 2 (1947), S. 172-176 Van Breda, Herman Leo: „The posthumous manuscripts of Edith Stein“, in: Philosophy and Phenomenological Research 8 (1947-1948), S. 303-305 Van Breda, Herman Leo und Boehm, Rudolf: „Aus dem Husserl-Archiv zu Löwen“, in: Philosophisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft, 62 (1953), S. 241-252 Van Breda, Herman Leo: „Die Rettung von Husserls Nachlaß und die Gründung des Husserl-Archivs“, in: Husserl et la Pensée Moderne, La Haye 1959 (Phaenomenologica 2), S. 42-77 (wiederabgedruckt in diesem Band und erstmals in englischer Übersetzung) Van Breda, Herman Leo: „Der gegenwärtige Stand der Arbeiten am Nachlaß Edmund Husserls“, in: Phänomenologie: Lebendig oder tot? Zum 30. Todesjahr Edmund Husserls, Karlsruhe 1969, S. 41-46 Van Breda, Herman Leo: „Merleau-Ponty and the Husserl Archives at Louvain“, in: Merleau-Ponty: Texts and Dialogues, edited with an introduction by Hugh J. Silverman and J. Barry (Contemporary studies in philosophy and the human sciences), 1992, S. 150-161 IJsseling, Samuel: „Das Husserl-Archiv in Leuven und die Husserl-Ausgabe“, in: Buchstabe und Geist. Zur Überlieferung und Edition philosophischer Texte, hrsg. von Walter Jaeschke u.a., Hamburg 1987, S. 137-146 Ingarden, Roman: „Über die gegenwärtigen Aufgaben der Phänomenologie“, in: Archivio di Filosofia, n. 1 (1957), S. 229-241 Lohmar, Dieter: „Zu der Entstehung und den Ausgangsmaterialien von Edmund Husserls Werk Erfahrung und Urteil“, in: Husserl Studies 13 (1996), S. 31-71 Luft, Sebastian: „Die Archivierung des husserlschen Nachlasses“ 1933-1935, in: Husserl Studies 20 (2004), S. 1-23 Melle, Ullrich: „Die Husserl-Edition, ihre Wirkungsgeschichte und die Rezeption des Nachlasses. Stadien einer Wechselwirkung.“ Vortrag auf der Tagung des Albertus-Magnus-Institut in Bonn, Februar 2005, im Erscheinen begriffen Mödersheim, Sabine: „Husserls Nachlaß und seine Erschließung“, in: Edmund Husserl und die phänomenologische Bewegung. Zeugnisse in Text und Bild. hrsg. von Hans Rainer Sepp, Freiburg/ München 1988, S. 103-115 Wylleman, André: Herman Leo Van Breda en het Husserl-Archief te Leuven, een Kroniek 1938-1974, Leuven 1994 (unveröffentlichtes Manuskript des HusserlArchivs Leuven)
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Since its establishment in 1938, the Husserl-Archives at the University of Leuven in Belgium has been responsible for editing Edmund Husserl’s Nachlass. A Franciscan, Father Herman Leo Van Breda, founded the Archives after rescuing Husserl’s Nachlass from the Nazi German authorities. Because Husserl was Jewish, the Nachlass was in grave danger of being destroyed. Although he was only a young philosophy student, Van Breda bravely rescued it and transported it from Freiburg to Leuven. From the beginning, the chief mission of the Husserl-Archives has been to publish critical editions and to give the academic world access to Husserl’s Nachlass.
Life and Work Edmund Husserl was born in Prossnitz (Moravia) on 8 April 1859. He studied mathematics and philosophy in Leipzig, Berlin and Vienna. He completed his Ph.D. in Vienna in 1883 in the area of variational calculus. For a short time afterwards, he worked under Carl Weierstrass in Berlin. Weierstrass inspired in Husserl a profound interest in the foundational philosophical problems of mathematics. Husserl’s turn towards philosophy per se came whilst attending Franz Brentano’s lectures in Vienna. Husserl received his qualification as university lecturer in Halle in 1887, under the supervision of Brentano’s former student, Carl Stumpf. His Habilitationsschrift was entitled On the Concept of † The following text is based upon writings by S. IJsseling, U. Melle, and A. Wylleman (see appendix).
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Number and subtitled Psychological Analyses, and later became part of his first book, Philosophy of Arithmetic. He lectured in Halle until 1901. Subsequently, he was an associate professor in Göttingen, until his promotion to full professor in 1906. Husserl took a position in Freiburg in 1916, and spent the rest of his life there. In 1928, he was appointed emeritus professor by the University of Freiburg. He died on 27 April 1938. In comparison to the large number of manuscripts Van Breda found during his first visit to Freiburg, the amount published during Husserl’s lifetime seems rather modest. His first major work, the Philosophy of Arithmetic, was published in 1891 and was followed by the Logical Investigations of 1900 and 1901. It was already clear in these early works that Husserl’s guiding question was the connection between objectivity and subjectivity. This question is addressed with regard to mathematical and logical objects in their relation to subjective acts such as inference, enumeration, and judgment. The success of the Logical Investigations, and especially its first volume, the Prolegomena to Pure Logic, with its extremely insightful refutation of psychologism in logic, earned him a reputation and a following that extended far beyond Göttingen. In 1911, the journal Logos featured an article by Husserl with the programmatic title, Philosophy as Rigorous Science. In this article, he strongly criticized the contemporary currents of Naturalism, Psychologism, and Historicism. In 1913, Husserl published Ideas Pertaining to a Pure Phenomenology and to a Phenomenological Philosophy. This work was intended to be a general introduction to transcendental philosophy. However, many of his students saw it as a renunciation of the metaphysically neutral position of the Logical Investigations, and thought that it effectively opened the floodgates to idealism within the discipline of phenomenology. In Formal and Transcendental Logic, published in 1929, Husserl readdressed the theme of the Logical Investigations, only to elaborate it further within the framework of transcendental phenomenology. In 1931, another introduction to phenomenology and its fundamental problems was published in French under the title of Méditations Cartésiennes. His last major work to appear in print during his own lifetime was The Crisis of European Sciences and Transcendental Phenomenology, in 1936, of which the first two parts appeared in the Belgrade journal, Philosophia. Then in 1928, Martin Heidegger published Husserl’s Lectures on the Philosophy of Internal Timeconsciousness, which had been edited by Edith Stein. Finally, Experience and Judgment, subtitled Investigations in a Genealogy of Logic was published. However, sice it was posthumously compiled by Ludwig Langrebe in 1939, it
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cannot be considered a wholly authentic Husserlian text.1 With the foundation in 1913 of the Yearbook for Philosophy and Phenomenological Research – whose opening piece was Ideas Pertaining to a Pure Phenomenology and to a Phenomenological Philosophy – Husserl created an effective mouthpiece for the phenomenological movement that he had inaugurated. This journal, which continued to publish until 1930, included numerous works of important phenomenological research, including Max Scheler’s Formalism in Ethics and Non-Formal Ethics of Value and Martin Heidegger’s Being and Time. Husserl’s direct and indirect impact on twentieth century thought reaches far beyond the bounds of academic philosophy. The influence of phenomenology has made itself felt in the fields of psychology, sociology, anthropology, and theology, as well as in literary studies and linguistics, and even extends into legal science. Areas in each of these disciplines have adopted fundamental phenomenological concepts and methods. It is well known that Heidegger, Husserl’s successor at Freiburg, elaborated his own philosophy through a critical discussion with Husserl’s eideticdescriptive science of consciousness and its various forms. In addition, the writings of many other German phenomenologists have come under Husserl’s influence. The most prominent among them include Adolf Reinach, Moritz Geiger, Alexander Pfänder, Ludwig Landgrebe, Eugen Fink, Edith Stein, Oskar Becker and Hedwig Conrad-Martius. Similarly, much of twentieth-century French philosophy has been influenced by Husserl’s thought. The work of Jean-Paul Sartre, Maurice Merleau-Ponty, Emmanuel Levinas, Paul Ricœur and Jacques Derrida originates in the attempt to come to terms with Husserl’s writings, and would be unthinkable without it. More recently, the relevance of his ideas for logic, linguistics, mathematics, and philosophy of science has also become apparent. Husserl attempted to entrench the fundamental renewal of philosophy as a rigorous science in a far-reaching sense of rational responsibility. This endeavor was coupled, above all, with the conviction that the threat stemming from subjectivism, in the forms of skepticism and relativism, could only be overcome by a radical rethinking and re-appropriation of modern subjectivism in phenomenology. Such concerns clearly continue to be the object of contemporary philosophical discussions.
1 See Dieter Lohmar: “Zu der Entstehung und den Ausgangsmaterialien von Edmund Husserls Werk Erfahrung und Urteil” (1996).
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Husserl’s Nachlass During his lifetime, Husserl often referred to his profuse unpublished manuscripts, claiming that these writings more clearly elaborated the project that his published works had merely sketched out and introduced. His project aimed to develop, in a concrete, analytic form, a transcendental science of pure consciousness vis-à-vis its constitution of the manifold kinds of objective unities and the real world as universal horizon. Husserl left behind approximately forty thousand manuscript pages, most of them written in Gabelsberger stenography and on small format stationary (21.5 x 17 cm). Furthermore, an additional ten thousand pages were transcribed during his lifetime by his assistants. Only a few months after Husserl’s death, Van Breda was able to prevent the manuscripts from falling into the Nazi’s possession by bringing them to Leuven. In addition, he transported Husserl’s extensive philosophy library, which comprises over two thousand seven hundred volumes and approximately two thousand offprints. Many of these texts include Husserl’s own marginal notes, annotations, and underlinings. Van Breda has thoroughly recounted the tale of rescuing these valuable resources and of subsequently founding the HusserlArchives.2 Today, the Nachlass at the Husserl-Archives in Leuven comprises numerous writings collected over the years about Husserl’s life and his philosophical career. It includes letters sent to and by Husserl, as well as students’ transcripts of his lectures and numerous documents on the history of the phenomenological movement. In documenting the development of Husserl’s philosophy almost in its entirety, the extensive Nachlass provides a fascinating look at the multifaceted and intricately interwoven development of a philosophical oeuvre.
The Foundation of the Husserl-Archives Leuven On 27 October 1938, the Husserl-Archives were founded in Leuven, when the Belgian Francqui Foundation confirmed that it would financially support this project for two years. The foundation of the Archives was the result of numerous meetings in the apartment at Schöneckstrasse 6 (the same apartment in which Husserl had passed away only a few months before) between Father Van Breda, Malvine Husserl, and Husserl’s last two assistants, Eugen Fink and Ludwig Landgrebe. On Christmas Day 1938, Gerhart Husserl signed, in the capacity of executor of his father’s will, a contract with the Institute of Phi2 See Van Breda’s “The Rescue of Husserl’s Nachlass and the Founding of the HusserlArchives” reprinted in this volume.
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losophy in Leuven (Hoger Instituut voor W i jsbegeerte), commissioning the Husserl-Archives to edit and publish the philosopher’s writings. The originals were entrusted to the University of Leuven for safekeeping, while still remaining the property of the Husserl family. Only Husserl’s private library was sold outright to the Institute of Philosophy. On the explicit wishes of Gerhart Husserl, his father’s last two assistants were appointed as editors for the future editions. Both had worked together with Husserl on several previous publications and on the organization of his manuscripts. Husserl himself had been worried about the fate of his manuscripts, and had originally planned on moving his Nachlass to Prague. To this purpose, Landgrebe – supported by the Cercle Philosophique de Prague and The Rockefeller Foundation – had gone to Prague, in order to continue transcribing his late teacher’s manuscripts. Similarly, Fink continued work on projects he had begun under Husserl’s supervision. He had been preparing for the publication of Husserl’s manuscripts on time and a sequel to the Cartesian Meditations. Father Van Breda convinced both Fink and Landgrebe to come to work on Husserl’s Nachlass, and in spring 1939, they moved to Leuven with their respective families. There, they began to systematically transcribe Husserl’s manuscripts, most of which had been written in an outdated form of shorthand, in order to create a reliable resource for further research activities. During the war, Van Breda had to protect the Nachlass and the archive’s staff and their families from shelling on several occasions. Due to the German invasion of Belgium, Fink and Landgrebe returned to Germany in November 1940, but they managed to take some manuscripts with them, enabling them to continue their work abroad. Transcription work at the Archives in Leuven only resumed in June 1942. For that undertaking, Van Breda enlisted the help of the Austrian couple, Gertrude and Stephan Strasser. They were of Jewish descent and had been forced to flee Austria during its annexation. Later that year, Lucy Gelber, another Austrian of Jewish descent, became a researcher at the Husserl-Archives as well. Her work mostly consisted in compiling bibliographies and catalogues of Husserl’s private library. To help divide the manuscripts correctly into their different sections, Van Breda used the ordering that Landgrebe and Fink had devised under Husserl’s supervision in 1935. To this day, most manuscripts are still categorized in this manner.3 Lucy Gelber was also involved in the inventory and publication of Edith 3 See the overview of the Nachlass’s ordering at the end of this essay as well as: Luft, Sebastian, “Die Archivierung des Husserlschen Nachlasses 1933-1935,” Husserl Studies 20 (2004): 1-23.
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Stein’s Nachlass. Edith Stein had been Husserl’s assistant in Freiburg from 1916 to 1917 and had had a close relationship with the Husserl family, even after her assistantship. In April 1942, Van Breda visited Edith Stein at the Karmel Convent in Echt (Holland) in order to talk about her time working alongside Husserl. Even though he warned her that she faced deportation if she stayed there, he was unable to persuade her to flee to Switzerland. Only a few months later, on 9 August 1942, Edith Stein was murdered at the concentration camp in Auschwitz. Most of her Nachlass was later saved and provisionally kept at the Husserl-Archives in Leuven. In light of the dangers in Germany for those of Jewish descent, Malvine Husserl had to flee. With the tireless assistance of Van Breda, Malvine Husserl, together with her housekeeper Josephine Näpple, also moved to Leuven in June 1939, shortly after Fink and Landgrebe. She hoped that it would be easier for her to acquire a visa in Belgium so that she could join her children in the United States. Van Breda accommodated her at a house near Leuven that belonged to a convent, and she lived there for seven years before finally being granted her visa in May 1946. The penniless widow – whose financial assets had been confiscated by German banks and whose pension had been cancelled in November 1941 – was baptized by Van Breda on 21 March 1942 and was thereby converted to Catholicism. Her decision to convert, as she wrote to her children a short while after, “was born naturally, out of an inner process.” In the same letter, she emphasized that without Van Breda’s help, “without his unremitting and devoted concern for my safety, without his quick-witted judgment, his worldly wisdom, his contacts in influential circles, his deep admiration for Papa, [. . . ] at a time when there were barbarities being carried out on all sides, I would certainly have been dragged away and left to be forgotten.” During the long wait, she corresponded extensively with a host of her late husband’s former students and other acquaintances. In this way, she supported Van Breda in his endeavor to contact any and all philosophers interested in phenomenology. He was well aware that the development of the vast Nachlass would depend on intellectual as well as financial resources.
The First Years at the Archives From the very beginning, Van Breda gave researchers unhindered access to all the documents in the Archives. To this day, the Husserl-Archives in Leuven remain faithful to what Van Breda once called its “unrestrictive ‘open door policy’.” Indeed, such a research policy has made possible a multitude of academic works that refer to and stimulate interest in important and often
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unpublished texts from Husserl’s prolific Nachlass. In this way, these works have brought to light important manuscripts long before they were published in the Husserliana. The first visitor to take a philosophical interest in Husserl’s Nachlass in Leuven was Maurice Merleau-Ponty, whose visit in April 1939 came on the suggestion of Jean Hering, one of Husserl’s former students. During his stay, he read Ideas II, Experience and Judgment and sections 28 to 72 of the Crisis, as well as the transcription of what was shortly afterwards to be published as Umsturz der Kopernikanischen Wende: Die Ur-Arche Erde bewegt sich nicht. Five years later, in 1944, the Vietnamese philosopher Tran-Duc-Thao, of the École normale supérieure, also visited the Husserl-Archives. His research, focusing on Husserl’s development of the phenomenological method and the connected concept of lifeworld, later resulted in the first part of a work titled Phénoménologie et matérialisme dialectique (1951). Van Breda gave copies of transcriptions to Tran-Duc-Thao as well as Paul Ricœur, who first visited Leuven in January 1947. At the time, Ricœur was teaching at the University of Strasbourg, where he would later establish the Husserl-Archives’s first branch archive in the early 1950s. The transcriptions housed there were given back to the Husserl-Archives in Leuven in 1957, when Ricœur moved to the Faculté des Lettres de Paris. The new perspectives opened up by Husserl’s Nachlass particularly influenced the reception of Husserl in France. For instance, in February 1954, Jacques Derrida came to Leuven for two weeks in order to work on his La notion de la genèse dans la philosophie de Husserl. His visit was just one instance of the strong interest shown by a generation of young French philosophers in both studying and translating the works and manuscripts of Husserl, as was equally reflected in Ricœur’s French translation of Ideas I in 1950. In 1942, on account of such an intellectual climate, Van Breda offered Merleau-Ponty and Jean Cavaillès transcriptions of Husserl’s texts for the library at the Sorbonne in Paris. Unfortunately, at that time no institution was prepared to sign a contract guaranteeing conditions of use and access for the transcriptions similar to those prescribed in Leuven. In another failed attempt to finance transcription work in Leuven, Van Breda tried to lend out transcriptions in return for a fixed sum of money. Merleau-Ponty, for one, was unable to procure the necessary funding for such an agreement. Nonetheless, due to the collaborative efforts of Gaston Berger, Paul Ricœur, Jean Wahl, Jean Hyppolite and Merleau-Ponty, the Centre d’Archives Husserl at the Sorbonne in Paris was officially inaugurated in May 1957. Merleau-Ponty was its first director, and upon his death in 1961 Paul Ricœur took over that role. The current director of the Centre d’Archives Husserl is Jean-François
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Courtine. During the first few years, the Husserl-Archives in Leuven were constantly plagued by financial problems that jeopardized further work on the Nachlass. Van Breda worked assiduously to alleviate this situation. Although the Belgian Francqui-Foundation provided financial support to “continue edition work on Husserl’s manuscripts” for the academic year 1942/43, by 1946 the HusserlArchives were facing serious economic problems. Apart from the workspace that was being provided by the University of Leuven, there were no official funds available to Van Breda between March 1944 and August 1948. While aid was found in the form of donations by private institutions during this time, the Archives’s long-term future, both philosophically and financially, would depend on the successful publication of Husserl’s writings. In the meantime, Van Breda repeatedly found help through acquaintances, friends, and family members. The first volume of the new edition was to consist of Husserl’s Cartesian Meditations, a lecture he gave in Paris in February 1929, as well as Husserl’s further elaborations of this text. Although Stephan Strasser completed work on this volume in the course of 1946, there seemed to be no publisher seriously interested in publishing Husserl’s Nachlass. Despite the strained economic situation of the Husserl-Archives, Van Breda managed to employ two additional researchers to begin work on editions on 1 January 1946. Walter Biemel, one of Heidegger’s former students in Freiburg, was made responsible for editing Landgrebe’s transcription of a lecture series that Husserl had held in 1907, entitled The Idea of Phenomenology. That year, while completing work on that volume, he also began to work on a new edition of Husserl’s Ideas I. At the same time, his wife, Marly Biemel, began working on the manuscripts that Edith Stein and Ludwig Landgrebe had already been preparing as Husserl’s intended continuation of Ideas I. These volumes were published as Ideas II and Ideas III in the Husserliana series. Walter Biemel left Leuven in 1951, and his wife followed him a year later. Through private seminars and meetings held with students at their home, they also contributed to the philosophical atmosphere at the Husserl-Archives in Leuven. Independent from the work on the Husserliana series, certain manuscripts from Husserl’s Nachlass had already been published in the late 1930s and early 1940s. For instance, Landgrebe compiled a number of Husserl’s manuscripts and published them under the title Experience and Judgment in May 1939. Due to the fact that only very few copies of this volume found their way into bookshops, it remained rather unnoticed by the philosophical community. Fink also published two shorter manuscripts by Husserl, in January and May 1939. The manuscript Die Frage nach dem Ursprung der Geometrie als intentional-historisches Problem was published in the Revue in-
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ternationale de philosophie, in an edition devoted to Husserlian philosophy. A second manuscript, titled Entwurf einer ‘Vorrede’ zu den ‘Logischen Untersuchungen,’ appeared in the first volume of Leuven’s Tijdschrift voor Filosofie. Then, the following year Phänomenologie und Psychologie – a Husserlian manuscript that Edith Stein had been preparing – was also published by Van Breda in this journal. Meanwhile, Van Breda’s as yet unrealized project of publishing a Husserl edition was facing competition. In 1939, Marvin Faber, a former student of Husserl, set up the International Phenomenological Society in the United States. A year later, together with expatriate German phenomenologists, he published the journal, Philosophy and Phenomenological Research, which was announced as a successor to Husserl’s Yearbook for Philosophy and Phenomenological Research. Besides Fink and Landgrebe, its founding members also included Gaston Berger, Dorion Cairns, V. J. McGill, Felix and Fritz Kaufmann, Alfred Schütz, Herbert Spiegelberg and John Wild, as well as Husserl’s son. Since his immigration to the United States in 1936, Gerhart Husserl had been in contact with Farber and had supported all his plans to publish texts from the Nachlass in his recently-established journal. Thus, by 1946, four additional manuscripts from Husserl’s Nachlass had been published in Philosophy and Phenomenological Research and in a memorial volume edited by Farber, appearing in 1940 under the title, Philosophical Essays in Memory of Edmund Husserl. At that time, the principles for editing the manuscripts planned for publication and questions regarding the content and sequence of volumes were often discussed both by Van Breda and his colleagues, and by the American circle of phenomenologists around Farber. Van Breda and his colleagues wanted to begin with editing the transcribed manuscripts in the Nachlass, which could be made ready for publication with relative ease. On the other hand, Fink and Landgrebe were pushing for the prompt publication of more clearly relevant, though mostly later and largely unknown manuscripts. Only Fink and Landgrebe were well acquainted with the nature of such manuscripts. After all, they had already developed, together with Husserl, a procedure for reworking the Nachlass manuscripts. Landgrebe proposed a critical edition of certain research manuscripts, because although Husserl’s texts were originally written at different periods, they still followed a specific theme. Langrebe thus thought that they should be collated and, where necessary, edited for style, with introductions and commentary by the respective editors. Experience and Judgment is an example of this kind of re-working. In addition, Fink repeatedly warned Van Breda of the problems raised by any attempt to publish Husserl’s research manuscripts. Fink emphasized that
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those texts were not complete treatises, but were rather, as Fink himself wrote to Van Breda, “stenographical monologues resulting from decades of researchoriented thought.” He stressed that “in certain periods, when Husserl was less disposed toward his work, he would relapse into old thought patterns. Then, suddenly, the productive stream of thought would begin, with the subtle analyses increasing in precision. One can find entire passages in the manuscripts that are mere writing exercises, functioning only to rekindle the fire of thought in an exhausted mind.” For the preparation of new editions, Fink thus wanted to make use of his experience of working closely together with Husserl. In a letter to Husserl’s widow, shortly before her long-awaited move to the United States in May 1946, Fink wrote: “The Husserl-Archives in Leuven can always count on my collaboration for as long as it is welcome. I believe I can say that the thriving energy still at work in my own philosophical research comes from the long years of working alongside such a creative mind, such a philosopher of ancient greatness. The charisma of Edmund Husserl has remained, even through the difficult years of the war, an essential part of my life.” In September 1946, Fink proposed, via Farber, to Gerhart Husserl, the executor of Husserl’s will, to place Husserl’s manuscripts under the aegis of The International Phenomenological Society. Henceforth, only phenomenologists with a thorough knowledge of Husserl’s work would be entrusted with the responsibility of editing his works. In addition, Fink and Landgrebe wanted to found a German phenomenological society and annual journal as a branch of The International Phenomenological Society. Van Breda reacted cautiously to this proposal, yet never without employing the necessary diplomacy. He feared that such steps would diminish the role of the Husserl-Archives in Leuven, by leaving it merely responsible for transcription work, while the editing would be carried out elsewhere. Van Breda’s response to Fink’s proposal was that problems connected to editing the research manuscripts were not yet a pressing concern, since he and his researchers would begin by editing texts that had either already been published or prepared for publication by Husserl, as well as his lectures. With the Archives in Leuven caught in this vulnerable position, aid came in the form of an intervention by Husserl’s widow. In her eyes, the proposal of “bringing all the manuscripts to America” was “impossible,” especially considering “the countless trials and tribulations that Van Breda went through in rescuing them from all the bombing, and considering the moral obligations towards the University of Leuven, which used its own money and spared no effort to preserve the manuscripts.” In 1947, Van Breda, Gerhart Husserl, and Marvin Farber finally reached
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an agreement. On a visit to Leuven in July of the same year, Gerhart Husserl discussed the guidelines for the continued work at the archive, including the regulations governing the loan of transcriptions and the editions of Husserl’s manuscripts. Of this visit, Gerhart Husserl wrote to his mother that “the numerous discussions with Father Van Breda and his colleagues have convinced me that Papa’s work is in the best hands imaginable. No major differences of opinion emerged from our discussions. The positive impression that I had already had of Father Van Breda has been fully confirmed over the last few days. I trust him.” By the end of 1946, Van Breda had prepared and sent a draft version of a contract to The International Phenomenological Society, which still stipulated that a fee be paid to the Husserl-Archives in Leuven in return for the loan and transfer of transcriptions. Although he set up such a system of exchange, Van Breda did not wish to be looked upon as a “dealer of Husserl manuscripts,” as he once remarked in a letter. Nevertheless, he saw such measures as necessary in order to ensure that work on Husserl’s Nachlass could continue at the Archives in Leuven. Indeed, neither Farber, as the director of The International Phenomenological Society, nor anyone else in the American circle of phenomenologists saw themselves in a position to financially support the Husserl-Archives in Leuven. In a letter addressed to Malvine Husserl from around the same time, Van Breda wrote that he “longed (. . . ) finally to be rid of all the technical and financial worries, thereby to be able to dedicate myself wholly to unimpaired academic work.” In September 1947, shortly after Gerhart Husserl’s visit, Marvin Farber also visited the Husserl-Archives in Leuven. The product of the discussions between Van Breda and Farber was a resolution for close cooperation. The first volumes of the Husserliana referred to this cooperation with the words, “publiée sous les auspices de l’International Phenomenological Society.” However, the publishing rights for Husserl’s manuscripts were still entirely held by the Husserl-Archives in Leuven. Only certain texts not intended for publication in the Husserliana series were allowed to be published in Farber’s journal. According to Van Breda’s wishes, Farber’s International Phenomenological Society was “to be (. . . ) the phenomenological body that would encompass and guide the wide circle of scholars.” In addition, it was decided that the University of Buffalo, where Farber was teaching, would be given copies of all the transcriptions of Husserl free of charge. These agreements thus established the Buffalo-Archives, which remained active until the early 1970s. Following these successful negotiations with Gerhart Husserl and Marvin Farber, Van Breda concentrated even more on promoting the Husserl-Archives in Leuven as an institution active on the international stage. Van Breda did
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not want to restrict the Husserl-Archives to the exclusive study of Husserl’s theories. Rather, he envisaged it as a research center in which phenomenology’s various branches could find a home. He related his plans to Malvine Husserl in April 1947, writing: “Perhaps one day, Leuven will become a center for all the major phenomenologists from around the world, where they will come, stimulated by Husserl’s thought, in order to continue their work in his spirit. You may say that this is a mere pipe dream, but perhaps such dreams are needed to keep people from giving up. After all, much of what has already been accomplished could only be considered a dream just a few years ago.” At the end of the 1940s, Van Breda managed to enlist the support of philosophers from all over the world in order to apply for long-term financial aid from the international organization UNESCO. This international cooperation testified to the level of confidence and the rising interest in the activities of the Husserl-Archives in Leuven. In fact, more and more international researchers started visiting the Archives during those years. Alfred Schütz, who would later play a leading role in the Husserl reception in the United States, visited the Archives in October 1946. Manjiro Yamamoto, who translated Husserl’s Cartesian Meditations into Japanese, visited from Japan. Hubert Dreyfus, the American phenomenologist and cognitive scientist, visited the Archives on a Fulbright scholarship for one year in 1956. In 1962, the Husserl-Archives became legally autonomous and received the status of a nonprofit organization (V ereniging zonder winstoogmerk ). Its first long-standing chairman was Professor André Wylleman, who was succeeded by Professor Urbain Dhondt in 1997. Besides setting up a research library dedicated to documenting the entire scope of the phenomenological movement, Van Breda developed a keen interest in acquiring the Nachlass of other phenomenologists. Hence, the Nachlass of Edith Stein was kept – and prepared for publication – by the HusserlArchives in Leuven, up until the establishment of the Archivum Carmelitanum Edith Stein in 1955. Van Breda was also interested in the Nachlass of Max Scheler. However, negotiations in December 1947 with his widow concerning the possible acquisition of her late husband’s Nachlass were unsuccessful. She was worried that Scheler’s criticism of the Catholic Church would not be sufficiently recognized in Leuven. Nevertheless, the subsequent years saw the addition of other significant Nachlässe to the Husserl-Archives’s collection. For example, the Nachlass of one of Husserl’s students, Fritz Kaufmann, and the extensive Nachlass on microfilm of Husserl’s tutor, Franz Brentano – donated by his son – both came into the possession of the Husserl-Archives. Herbert Spiegelberg also collected a large number of documents relating to Husserl’s life and the development
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of his thought, as well as on the phenomenological movement in general. Karl Schumann, who started working for the Husserl-Archives in January 1967, would later continue this activity together with his wife, Elisabeth Schuhmann.
The Establishment of the Husserl-Archives in Freiburg and Cologne In April 1950, Van Breda, Fink, Biemel, Landgrebe and Gerhart Husserl – who had by this time returned to Germany – decided to set up a HusserlArchives in Freiburg, the city where Husserl had spent his last days. The branch of the Husserl-Archives in Germany would be called the Internationale Forschungsstelle für Phänomenologie, and was conceived as a center facilitating the intensive study of Husserl texts, rather than having any direct involvement in the editions of Husserl’s work. Copies of all the transcriptions in Leuven were sent to Freiburg. The newly founded archives were not directly connected to the University of Freiburg, but was instead tied to Eugen Fink, who in 1949 – after completing the habilitation he had started under Husserl – was appointed ordinary professor of philosophy and pedagogy at the University of Freiburg. The financial support for the project by the regional authorities of Baden-Württemberg was closely tied to Fink’s appointment as professor at the university. Shortly after, a branch of the Husserl-Archives was also established in Cologne. Following a visit to the city, Van Breda unexpectedly received an offer of financial support from Christine Teusch, the Minister of Culture for Nordrhein-Westfalen. Final negotiations determining the details of the Archives’s statutes took place on 27 August 1951. It was agreed that the HusserlArchives in Cologne would also serve as a further branch of the Leuven Archives, providing scholars with access to Husserl’s Nachlass, transcribing manuscripts, and preparing editions. In addition, it was also meant to promote international relations, which was a high priority both for the post-war Ministry of Culture and for Rector Kroll at the University of Cologne. A plethora of foreign philosophers, including Frederik J. J. Buytendijk, Eric Weil, Hendrik J. Pos, Wladislaw Tatarkiewicz, Jean Beaufret, Gabriel Marcel, Hannah Arendt, Hans Jonas, Aron Gurwitsch, Jan Patoˇcka, Jean Hyppolite and Alphonse De Waelhens, gave lectures at the Husserl-Archives in Cologne. Karl-Heinz Volkmann-Schluck, a student of Gadamer, served as director of the Husserl-Archives in Cologne for many years, and was supported by Walter Biemel, who had been made “head researcher” upon his transfer there from Leuven. Landgrebe, who had been ordinary professor in Hamburg and
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Kiel, was offered a chair at the University of Cologne in 1956 and thus joined Volkmann-Schluck in co-directing the Cologne Archives. In the early 1970s, both Landgrebe and Fink were made emeritus professors. Then, in spring 1971, on the occasion of a phenomenology workshop held in Leuven, they each received an honorary doctorate from the University of Leuven. This was not only in recognition of their academic work, but also in consideration of their exceptional commitment to the establishment of the Husserl-Archives. Fink’s successor as the director of the HusserlArchives in Freiburg was Werner Marx, the holder of the Husserl and Heidegger chair at the university of Freiburg. The first Husserliana edition to come out of Freiburg was prepared under his supervision and, as would be the case with later editions prepared in Germany, was supported by the Deutsche Forschungsgemeinschaft. Thanks to such funding, on 1 October 1971, Bernhard Rang was able to begin editing Husserl’s early essays and reviews, which would later be published as Husserliana XXII. Rang took over as director at the Husserl-Archives in Freiburg in 1994, remaining in this position until his untimely death in September 1999. The current director of the Husserl-Archives in Freiburg is Hans-Helmut Gander. Despite his emeritus status, Ludwig Landgrebe continued to manage the affairs of the Husserl-Archives in Cologne, and from October 1971 onwards was joined by Volkmann-Schluck and Elisabeth Ströker. More recently, the Cologne Archives have been under the guidance of Klaus Düsing and KlausErich Kaehler. Since Klaus Düsing’s emeritus appointment in October 2005, Michael Quante has directed the Husserl-Archives in Cologne together with Klaus-Erich Kaehler.
The First Volumes of the Husserliana In the post-war period, it was not an easy task for Van Breda to find a publisher for the manuscripts that Strasser and Biemel had finished reworking by 1946. Finally, in March 1948, an agreement was reached with Martinus Nijhoff, the Dutch publishing house later to be taken over by Kluwer Publishing in the 1980s. Today, the Husserliana are printed by the Springer Publishing Company. In 1950, the first volumes of Husserl’s collected works, the Husserliana, finally appeared in print. On 10 March, a first run of 300 copies marked the very first release of the Husserliana, entitled Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge. This volume, edited by Stephan Strasser, consisted of the text that Husserl used as the basis for his lecture at the Sorbonne, Paris, from February 1929. It also included an introduction by Van Breda, in which he
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elucidated the idea behind the newly established Husserliana series. Almost at the same time, UNESCO accepted the Husserl-Archives’s application for financial aid, thereby providing the Archives with greater stability and furthering it on its route towards financial security. While the University of Leuven has provided funding for academic and administrative personnel, the Fonds voor Kollektief Fundamenteel Onderzoek and the Fonds voor Wetenschappelijk Onderzoek Vlaanderen (Belgian educational funds) have been primarily responsible for the financial support of edition work at the Husserl-Archives in Leuven since around 1962. In the beginning, the German branches of the Husserl-Archives (Cologne and Freiburg) received financial aid from the Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften and later from the Deutsche Forschungsgemeinschaft. Such diverse sources of funding have thus only added to the international character of the Husserliana series. On 10 April 1950, the second volume of the Husserliana – edited by Walter Biemel – was published. Bearing the title, Die Idee der Phänomenologie. Fünf Vorlesungen, it comprises the first part of Husserl’s lecture course in Göttingen, 1907. A few months later, in July, Biemel also completed a third volume of the Husserliana. This newly reworked version of Ideas I incorporated Husserl’s later handwritten annotations and corrections. However, 1950 also brought some sad news. Malvine Husserl, who together with her son Gerhart had returned to Germany, passed away on 21 November after a long period of hospitalization in Freiburg. Father Van Breda conducted the funeral service, after having been able to visit Malvine Husserl on several occasions during the last weeks of her life. On one of these visits, the ninetyyear-old widow was granted the opportunity to hold the recently published volume of her husband’s Gesammelte Werke with her own two hands. Almost ten years before, in March 1941, she had signaled the import of that moment in response to the promise of a “monumental edition” of her husband’s work. Replying to Professor Joseph Dopp, Van Breda’s promoter, she wrote: “The excitement with which I have received the news can only be gauged against the fact that I have, in passive and active participation, accompanied the extraordinary intellectual achievement of E. H. for over half a century. Seeing E.H.’s world of thought become more of a reality is the beacon of light in my otherwise so darkly shrouded mortal existence.” Work on the editions went forward. In 1952, Ideas II, and shortly afterwards Ideas III – both edited by Marly Biemel – were published as Husserliana IV and V respectively. Walter Biemel re-edited lectures Husserl had held in Prague and Vienna in 1935, as well as his publication in the Belgrade journal, Philosophia, for Husserliana VI. This volume, entitled Die Krisis der
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europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie, was published in 1954 in collaboration with the Husserl-Archives in Cologne. In March 1952, Rudolf Boehm came to Leuven. He had worked both with Volkmann-Schluck and briefly with Walter Biemel at the Husserl-Archives in Cologne. He would remain a vital member of the Husserl-Archives in Leuven for decades. In 1956 and 1959, Boehm edited two volumes (Husserliana VII and VIII) of Husserl’s lectures from the 1920s on First Philosophy. In 1966, he also edited Husserl’s manuscripts on time-consciousness and published them as Husserliana X under the title, Zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins (1893-1917). However, the particular criteria used for publishing the second volume of Husserl’s lectures from 1923/24 (Husserliana VIII) once again reanimated the debate between Van Breda, Fink, and Landgrebe concerning the editing of research manuscripts. Roman Ingarden, one of Husserl’s former students, also took part in this debate. In a letter written to Van Breda dated April 1956, he wrote that he would like to “be given a role in the development of the Husserl-Archives,” and that he hoped that, in the future, there would be an open discussion among all Husserl scholars on the guidelines of editing.
The Beginnings of a New Discussion The rapid succession of the first volumes of the Husserliana, with their previously unpublished texts from the Nachlass, gave new life to the interest in Husserl’s work, which had somewhat abated in the aftermath of the war. In addition, conferences initiated and organized by the Husserl-Archives following the war also played a significant role in the discussions concerning phenomenology. Particularly noteworthy were the international colloquia for phenomenology in Brussels (1951), Krefeld (1956), Royaumont (1957) and Schwäbisch Hall (1969). The “Colloque International de Phénoménologie,” held in Brussels in April 1951, marked the first substantial opportunity for exchange between German and French phenomenologists. The conference’s theme was “Die aktuellen Probleme der Phänomenologie” and included lectures by MerleauPonty, Ricœur, and Fink. Due to limited funding at the time, the invitation could not yet be extended to American phenomenologists. At a conference titled “Husserl et la pensée moderne”, held in Krefeld in November 1956, Van Breda recounted the rescue of Husserl’s Nachlass and the story of the foundation of the Husserl-Archives. His lecture was received with a standing ovation. Later, on the occasion of the commemoration of Husserl’s 100th birthday in Freiburg, Van Breda would be awarded an honorary doctorate from university of Freiburg. In his acceptance speech, he remarked that “the significance of Husserl’s phenomenological philosophy can hardly
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be overstated and that, therefore, his Nachlass more than merits all the work and effort put into it.” However, he also made note of the great difficulties involved in editing Husserl’s Nachlass. He warned that a more advanced plan for all further edition work, which some were then expecting, would presuppose something that could only be properly determined upon completion of all edition work, namely, “a complete overview of Husserl’s entire Nachlass and a thorough penetration into all the ramifications of the thought expressed in it.” In 1960, the Federal Republic of Germany awarded Van Breda a medal of honor. That same conference in Krefeld also marked a watershed for the international reception of Husserlian thought. Namely, the first steps were taken towards the launch of a new series of monographs on phenomenology, entitled Phaenomenologica. The first volume of this series, founded by Van Breda under the auspices of the different archives, was published in 1958. The series would not simply comprise historical and systematic analyses dealing with Husserlian phenomenology, but would predominantly feature important contributions to phenomenological research. Traditionally, editorial responsibilities for this series have always fallen to the acting director of the Leuven Archives. To date over one hundred and eighty titles, including works by Roman Ingarden, Ludwig Landgrebe, Eugen Fink, Emmanuel Levinas, Jan Patoˇcka, Alfred Schütz, Herbert Spiegelberg, and Alphonse De Waelhens have been published in Phaenomenologica. In 1969, the Husserl-Archives in Leuven, Freiburg, and Cologne together organized a conference in Schwäbisch-Hall on the theme of “Vérité et Vérification/ Wahrheit und Verifikation.” On that occasion, the Deutsche Gesellschaft für phänomenologische Forschung was founded on the initiative of Helmut Kuhn, Bernhard Waldenfels and Reinhold Gladiator. Ever since, it has organized numerous phenomenology conferences. In 1998, under the presidency of Rudolf Bernet, this society held a conference in Leuven entitled “Die Sichtbarkeit des Unsichtbaren.” The lectures given at these conferences were published early on in the Phaenomenologica series and later either appeared in the Phänomenologischen Forschungen or were published by various German publishers. More recent contributions to research in Husserlian phenomenology have also been presented and discussed at the Husserl Arbeitstage. This was an initiative of the Husserl-Archives in Cologne in 1999; the responsibility for this conference now rotates between the Archives in Cologne, Leuven, and Freiburg. As an answer to the surge in interest in Husserlian phenomenology in the 1960s in the United States, a new archive was founded in New York on 15 February 1966. The Husserl-Archives Established in the Memory of Alfred
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Schütz at the New School for Social Research was officially dedicated to Alfred Schütz, who played a vital role in establishing phenomenological research in the United States. The current director of this archive is James Dodd. In the 1970s, the University of Leuven was divided into two separate universities – one Flemish, one French – and as a result, a new archive was also established in Belgium. The Centre d’Études Phénoménologiques à l’Université Catholique de Louvain, located in Louvain-la-Neuve, was first directed for many years by Jacques Taminiaux, a long-standing colleague of Van Breda. Its current director is Heinz Leonardy. Since 1984, the Simon Silverman Phenomenology Center at Duquesne University, in Pittsburgh, also houses a branch of the HusserlArchives. Like the Archives in Freiburg, Cologne, Paris, New York and Louvainla-Neuve, it too contains transcriptions and other documents pertaining to Husserl’s Nachlass. Besides official edition work, which is only carried out at the Archives in Leuven, Cologne, and Freiburg, a further important function of the HusserlArchives in Leuven consists in the coordination of editorial activities carried out at the other Archives. In addition, it must foster the exchange of information among phenomenology researchers and philosophical institutions. It also offers academic oversight to researchers who come to do either short- or long-term research at the Husserl-Archives in Leuven. Since 1968, Ingrid Lombaerts has been the Husserl-Archives’s academic secretary and has looked after its administration and organization. The phenomenology library in Leuven is constantly being expanded in order to meet the needs of guest researchers as well as the Archives’s own academic and editorial activities, above all in light of its essential historical and systematic studies. It contains practically all of the secondary literature on Husserl, as well as an extensive collection of titles dealing with phenomenology in general (on Heidegger, Merleau-Ponty, Levinas, Sartre, Gurwitsch, etc.). Over the years, the Husserl-Archives in Leuven has come to realize Van Breda’s vision of an important center for phenomenological philosophy, whose rich resources attract researchers from all over the world. On 3 March 1974, Van Breda unexpectedly died at the age of sixty-three. Walter Biemel –a former colleague and valued editor at the Husserl-Archives – recalled that Van Breda, besides being the founder of the Husserl-Archives, “never for a moment forgot that he was a priest. Helping people was part of his calling, and it is unbelievable how many people came to him for help. The enormous congregation of mourners at his funeral in 1974 came out of gratitude for the help he extended to all and sundry.” After Van Breda’s death, Samuel IJsseling took over as director at the Husserl-Archives in Leuven. During his time as director, new international links were forged, and he oversaw
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the launch of a new series, Husserliana Dokumente, as well as a ‘Studienausgabe’ series of select volumes of the Husserliana published by Felix Meiner Verlag. After the death of Gerhart Husserl in 1973, IJsseling also established new agreements concerning the legal framework of the Husserliana series with both the publisher and the Husserl family. Further, under his directorship, and with the help of Rudolf Boehm, the preparation and completion of editions continued. When Samuel IJsseling was awarded emeritus status in 1997, the directorship of the Leuven Archives was passed to Rudolf Bernet, a full professor at the University of Leuven and a long-standing researcher at the Husserl-Archives. Since then, he has supervised the edition work for the Husserliana series together with Ullrich Melle. Also, under their joint guidance and with the collaboration of Karl Schuhmann, the Husserliana have been complimented by a Materialien series thus far comprising eight volumes.
An Overview of the Husserliana To date, thirty-eight volumes have been published in the Husserliana – Edmund Husserl: Gesammelte Werke series. Within this series, which will eventually comprise forty-five volumes, there are roughly speaking two or three different types of volumes. First, there are new critical editions of texts published during Husserl’s lifetime. These volumes have a two-part structure: a main text and supplementary texts from the Nachlass. Effectively, this means that the text as it was originally published is supplemented by relevant material from Husserl’s Nachlass, specifically, preparatory and revision work by Husserl. Second, there are volumes that contain texts from the Nachlass exclusively. Here, a further distinction can be made. One type of volume contains text generally written by Husserl for publications or lectures. These volumes are composed of a main text and appendices comprising relevant so-called research manuscripts. The latter are often written as monologues or private meditations, mostly composed by Husserl without the least intention of communicating their content. A second type of volume either exclusively or primarily concerns these research manuscripts. The texts in these volumes are collected according to theme, using guidelines taken either from Husserl’s publication projects or from specific topics he approached recurrently, and are then arranged systematically and in some cases chronologically. This last type of edition first appeared in 1973, in the Phenomenology of Intersubjectivity, a three-volume edition by Iso Kern. The sequence of volumes within the Husserliana series is more or less open, and does not reflect any fixed chronological or systematic principle. A
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new critical edition of Husserl’s previously published works was the first part to be undertaken. Also, as the following overview shows, texts that Husserl himself had already put together for publication – especially his lecture courses – were equally considered for publication. Volumes II and VII to XI of the Husserliana chiefly published Husserl’s lecture notes. Like volumes I, II, IV, V and XI before it – in which extant works like Cartesian Meditations, the Ideas and the Crisis were re-published – volume XII, edited by Lothar Eley, contains an extended version of the Philosophy of Arithmetic. Originally published in 1891, this was an elaboration of the thesis that qualified Husserl to be a university lecturer [Habilitationsschrift ]. His studies of arithmetic and geometry, written between 1886 and 1901, were edited in 1983 by Ingeborg Strohmeyer and published as Husserliana XXI. The first thematically organized editions of research manuscripts to appear in the Husserliana series were the aforementioned volumes XIII-XV, published by Iso Kern in 1973. Surveying the entire Nachlass, they document, in over one thousand five hundred pages, the development of Husserl’s theory of intersubjectivity. Over the years, these three volumes have become the template for later volumes focused on Husserl’s research manuscripts. They were the first to furnish an exhaustive, rather than merely representative, overview of Husserl’s concrete analyses of a central theme in his phenomenology. Kern begins the first volume with a lecture course manuscript. However, this cannot be considered the main text, with the other texts in the volume serving merely as optional reading. Moreover, the editor has carefully chosen the titles and layout of these appendices. These titles are indispensable for orienting oneself thematically with respect to the numerous texts, especially because the volumes are not indexed. The subsequent volumes, Husserliana XVII to XIX, consist of revised editions of Husserl’s main writings on logic, and especially his Formal and Transcendental Logic (ed. Paul Janssen) and the Logical Investigations (ed. Elmar Holenstein and Ursula Panzer). After having been edited by Ullrich Melle, Husserl’s own suggested revisions of the Sixth Logical Investigation have recently been published in two supplementary volumes, Husserliana XX/1 and XX/2. Bernhard Rang, Thomas Nenon and Hans Rainer Sepp edited volumes XXII, XXV and XXVI respectively, which include all of Husserl’s essays, reviews, and conference lectures. The volumes of the Husserliana edited between 1979 and 1989 thus comprise everything that Husserl had published during his lifetime. A large part of the Husserliana documents Husserl’s lecture courses. The lectures from his period in Göttingen (1901 – 1916) can be found in volumes II (ed. Walter Biemel), XVI (ed. Ulrich Claesges), XXIII (ed. Eduard Marbach),
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XXIV and XXVIII (ed. Ullrich Melle), XXVI (ed. Ursula Panzer), XXXVI (ed. Robin Rollinger, in collaboration with Rochus Sowa) and XXXVIII (ed. Thomas Vongehr and Regula Giuliani). The publication of Husserl’s most important Freiburg lectures, dating from around 1916 until his emeritus appointment in 1928, began relatively late. These lectures can be found in volume XI (ed. Margot Fleischer) and, from 1996 on, in the later volumes XXX (ed. Ursula Panzer), XXII (ed. Michael Weiler), XXXV (ed. Berndt Goossens) and XXXVII (ed. Henning Peucker). Other lectures and especially those from Husserl’s early, pre-1901 period in Halle have recently appeared in a newly conceived series called Husserliana Materialien. Two further supplementary volumes appeared in the Husserliana series, in 1993 and 2000 respectively. In Husserliana XXIX, Reinhold N. Smid collected manuscripts pertinent to the Crisis texts of volume VI. In Husserliana XXXI, Roland Breeur prepared a supplementary volume to Analyses Concerning Passive Synthesis (Husserliana XI). Husserliana XXXIII comprises Husserl’s so-called ‘Bernauer manuscripts’ on time-consciousness, which are a collection of texts written between 1917 and 1918 that Fink had already been reworking. After being edited by Rudolf Bernet and Dieter Lohmar, they were finally published in 2001. In Husserliana XXXIV, published in 2002, Sebastian Luft brought together texts on the phenomenological reduction. Both of these last two volumes exclusively consist of research manuscripts. As a general rule, all the volumes in the Husserliana are comprised of integral texts. Furthermore, they are preceded by an “editorial introduction” and followed by a “text critical appendix.” In the introduction, the editors justify their choice of included texts, situate them within Husserl’s writings, and elucidate their relevance to the predominant philosophical discussions of the time. The introduction is to be as free as possible from any personal interpretations of the text and is to provide the reader with a historical and objective guide to reading the text. The text critical appendix informs the reader as to the layout of the text, shifts and variants in the original manuscripts, and editorial changes, which are generally restricted to minor interventions concerning punctuation and spelling. Current edition work is concentrated on those manuscripts that, while being the least thoroughly explored, constitute some of Husserl’s most fruitful research. Forthcoming are editions dealing with emotion and will, the lifeworld, the theory of judgment, eidetics, the constitution of space, and the limit problems of theology and teleology. There are a particular number of difficulties and problems attached to the edition work on these manuscripts, which above all have to do with the selection and meaningful arrangement
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of the texts. As a rule, texts are chosen on the basis of whether they possess systematic interest for those involved in philosophical research and whether they will prove conducive for a better understanding of Husserl’s thought and works, as well as that of his successors. In 1977, Karl Schuhmann edited the Husserl–Chronik, which would be the first volume in yet another supplementary series to the Gesammelte Werke. In this series, entitled Husserliana Dokumente, Karl and Elisabeth Schumann would later publish the ten volumes of Husserl’s Briefwechsel in 1994. The series also include Fink’s continuation of the Cartesian Meditations, which he had already been working on as Husserl’s assistant. After being edited by Hans Ebeling, Jan Holl and Guy van Kerckhoven, it was published as two volumes in 1998. The most recent volume in this series is the extensive HusserlBibliographie, edited by Steven Spileers. In addition to the Husserliana – Gesammelte Werke and Husserliana Dokumente, a series entitled Husserliana Materialien was initiated in 2001. This series publishes Husserl’s texts without any critical apparatus. Its purpose is to make Husserl’s lecture courses available. In total, Elisabeth Schuhmann has edited six of Husserl’s early courses for this series, mostly from his Halle period, when he focused on logic and theory of knowledge. This series also includes Michael Weiler’s edition of Husserl’s course on Natur und Geist, which has important connections with Husserliana XXXII. This new series also makes it possible to publish research manuscripts for which no critical editorial strategy has yet been determined. In this way, Dieter Lohmar was able to publish Husserl’s so-called ‘C-manuscripts’ on temporality within the Husserliana Materialien, without significant editorial intervention. That is, they were published in the same order as they are to be found in the Nachlass. Besides the Husserliana – Gesammelte Werke, the Husserliana Dokumente, and the Husserliana Materialien, the Husserl-Archives has also been responsible for the publication of English translations of Husserl’s writings since 1980. This long-awaited undertaking came as an effort to respond to the rising interest in Husserl and phenomenology in the English-speaking world. Entitled Edmund Husserl Collected Works, this series publishes the most important works of Husserl, while foregoing the extensive documentation of the text critical appendix. The opening volumes in this series were Ideas III : Phenomenology and the Foundations of the Sciences and the revised translation of Ideas I. More recent additions to this series include the following: Husserl’s early work, Philosophy of Arithmetic, as volume 10; volume 11 on Phantasy, Image Consciousness, and Memory (1898-1925) ; and in volume 12, a translation of selected texts taken from Husserliana XXIII entitled The Basic Problems of Phenomenology. In addition to this English series, the Husserl-Archives oversee
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all other translations of Husserl’s work. In a ‘Studienausgabe’ series of the Husserliana published by the HusserlArchives in collaboration with the Felix Meiner Verlag, important Husserlian texts are made available at an affordable price. While the main texts in this soft-cover edition are identical to those in the Husserliana, the text critical appendix has once again been omitted, just as with the English version. However, for each volume, a new, comprehensive introduction is provided, tailored to the specific needs of those interested in studying Husserl.
Current and Future Projects at the Husserl-Archives With the increasing possibilities and popularity of digitalization, the Archives are being presented with a myriad of new tasks for the future. In the foreseeable future, an electronically searchable version of the published Nachlass texts will become an important research tool, used to orient oneself within the extensive Husserliana series. Such an electronic resource would effectively replace a printed index to the Husserliana, which is a project that the HusserlArchives have often considered. It is already possible to search the index of Husserl’s manuscript titles online on the Archives’s website.4 Since in the last few decades only specific edition projects have been financed, it should come as no surprise that the systematic transcription of the entire Nachlass has not yet been completed. The bulk of the remaining work concerns those manuscripts that have not been earmarked for publication and older texts that have yet to be collated. However, the completion of this work remains a top priority at the Husserl-Archives. As edition work on the Husserliana – Gesammelte Werke series is nearing completion, the issue of digitalization has become ever more pressing. It remains to be seen whether and how digitalized transcriptions of those Husserlian manuscripts not suitable for publication are to be made available to researchers via the Internet in the future. Consequently, the realization of this feat would reinforce Van Breda’s aforementioned ‘open door policy’ concerning the Nachlass and would enable its investigation by the academic community. In a major project, financed by the university of Leuven, the HusserlArchives in Leuven is currently producing high-grade facsimiles of the entire Nachlass, printed on acid-free paper, while simultaneously creating a digital, scanned version of the manuscripts. The desired outcome is that Husserl’s original manuscript pages, many of which are over one hundred years old, will 4 http://www.hiw.kuleuven.be/hiw/eng/husserl/
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no longer need to be handled and can finally be conserved in more suitable conditions. After nearly seventy years of work at the Husserl-Archives, the completion of the work initiated by Van Breda, vis-à-vis the publication of Husserl’s Nachlass, is drawing ever closer. While the end of edition work at the HusserlArchives may be approaching, its mission is far from over. Now, perhaps more than ever, it is necessary that it contributes, by means of the transcribed and edited works, to the philosophical discussions and academic research that underlie Edmund Husserl’s international reputation. In the words of Van Breda in 1959, the assiduous work invested in researching and completing Husserl’s Nachlass has “only one simple explanation: the Leuven circle of phenomenologists holds that phenomenology’s founding-father is already historically important. In their eyes, his philosophy is the culmination of a lifelong struggle in the search for truth by a great thinker and a rigorous yet respectful researcher. As well, it is the testimony of a philosophical experience, the fruits of which should never be lost to humankind.” (Translated from the German by David Ulrichs and Basil Vassilicos)
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Appendix Index of the structure of the Nachlass The following groupings of the manuscripts, from A to F, still corresponds to the order established by Husserl and his assistants Fink and Landgrebe in 1936/1937.5 A. Mundane Ph enomenology I. II. III. IV. V. VI. VII.
Logic and Formal Ontology Formal Ethics, Philosophy of Law Ontology (Eidetics and its Methodology) Theory of Science Intentional Anthropology (Person and Surrounding-World) Psychology (Doctrine of Intentionality) Theory of World Apperception
B. The Reduction I. II. III. IV.
The Way to the Reduction The Reduction itself and its Methodology Preliminary Transcendental Intentional Analysis Historical and Systematic Self-characterization of Phenomenology
C. Time-Constitution as Formal Constitution D. Primordial Constitution ( “Urkonstitution”) E. Intersubjective C onstitution I. Basic Constitutional Doctrine of the Immediate Experience of the Other II. Constitution of the Mediate Experience of the Other (Full Sociality) III. Transcendental Anthropology (Transcendental Theology, etc.) F. Lecture Courses and Public Lectures I. II. III. IV.
Lecture Courses and Parts of Lectures Public Lectures with Appendices Manuscripts of Published Treatises with Later Appendices Loose Sheets
5 Detailed information on the ordering of the Nachlass, the Husserliana, and recent activities at the Husserl-Archives in Leuven can be found at: http://www.hiw.kuleuven.be/hiw/eng/husserl/
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The arrangement of the groups of manuscripts labelled K to X was undertaken in later years, in order to incorporate bibliographically newly acquired writings, letters etc. K. Autographs N ot I ncluded in the Critical I nventory of 1935 I. II. III. IV.-V. VI. VII. IX. & XI.
Manuscripts earlier than 1910 Manuscripts from 1910-30 Manuscripts later than 1930 – on the problems of the Crisis Loose Sheets Manuscripts later acquired by the Archives Copies of the First Offprints of Husserl’s Articles Copies of Marginal Notes in Books from his Personal Library
L. Bernauer Manuscript s ( S tenographi c Manuscript s focused on T imeC onsciousness, O riginally G iven to Eugen Fink ) M. Copies of Manuscripts in Longhand or Typescript, Made by H usserl’s Assistants earlier than 1938. I. Lecture Courses II. Public Lectures III. Sketches for Publication N. Transcriptions P. Manuscript s by Other Authors Q. Husserl’s Notes from Lecture Courses by His Teachers R. Letters I. II. III. X.
Letters Letters Letters Letters
from Husserl to Husserl about Husserl by Malvine Husserl (later than 1938)
X. Archival Material ( Letters of Appointment , Placards, Lecture Schedul es, Diaries)
Suggested Reading Bernet, Rudolf, Kern, Iso, and Marbach, Eduard. “Note on Husserl’s Nachlass.” An Introduction to Husserlian Phenomenology. Evanston: Northwestern University Press, 1993. 245-249. Biemel, Walter. “Dank an Löwen. Erinnerungen an die Zeit von 1945-1952.” Phänomenologische Forschungen, 22 (1989): 236-268.
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Biemel, Walter. “Zur Gründung des Kölner Husserl-Archivs. Die Bedeutung eines Traums.” Studia Phaenomenologica I (2001) 3-4: 39-61. Boehm, Rudolf. “Das Husserl-Archiv zu Löwen.” Hochschuldienst 6 (Bonn, 1953): 369. IJsseling, Samuel. “Das Husserl-Archiv in Leuven und die Husserl-Ausgabe.” Buchstabe und Geist. Zur Überlieferung und Edition philosophischer Texte. Ed. Walter Jaeschke et al. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 1987. 137-146. Ingarden, Roman. “Über die gegenwärtigen Aufgaben der Phänomenologie.” Archivio di Filosofia 1 (1957): 229-241. Lohmar, Dieter: „Zu der Entstehung und den Ausgangsmaterialien von Edmund Husserls Werk Erfahrung und Urteil“, in: Husserl Studies 13 (1996), S. 31-71 Luft, Sebastian. “Die Archivierung des Husserlschen Nachlasses 1933-1935.” Husserl Studies 20 (2004): 1-23. Melle, Ullrich. “Die Husserl-Edition, ihre Wirkungsgeschichte und die Rezeption des Nachlasses. Stadien einer Wechselwirkung.” Forthcoming. (Conference presentation at the Albertus-Magnus-Institut in Bonn, February 2005.) Mödersheim, Sabine. “Husserls Nachlaß und seine Erschließung.” Edmund Husserl und die phänomenologische Bewegung. Zeugnisse in Text und Bild. Im Auftrag des Husserl-Archivs Freiburg im Breisgau. Ed. Hans Rainer Sepp. Freiburg/ München: Verlag Karl Alber, 2nd. ed., 1988. 103-115. Van Breda, Herman Leo. “Das Husserl-Archiv in Löwen.” Zeitschrift für philosophische Forschung 2 (1947): 172-176. Van Breda, Herman Leo. “The posthumous manuscripts of Edith Stein.” Philosophy and Phenomenological Research 8 (1947-1948): 303-305. Van Breda, Herman Leo and Boehm, Rudolf. “Aus dem Husserl-Archiv zu Löwen.” Philosophisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft 62 (1953): 241-252. Van Breda, Herman Leo. “Die Rettung von Husserls Nachlaß und die Gründung des Husserl-Archivs.” Husserl et la Pensée Moderne. La Haye: Martinus Nijhoff, 1959 (Phaenomenologica 2 ). 42-77. (reprinted in this volume, with an English translation) Van Breda, Herman Leo. “Der gegenwärtige Stand der Arbeiten am Nachlaß Edmund Husserls.” Phänomenologie: Lebendig oder tot? Zum 30. Todesjahr Edmund Husserls. Karlsruhe: Badenia Verlag, 1969. 41-46. Van Breda, Herman Leo. “Merleau-Ponty and the Husserl Archives at Louvain.” Merleau-Ponty: Texts and Dialogues. Ed. Hugh J. Silverman and J.
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Barry. Humanities Press, 1992 (Contemporary studies in philosophy and the human sciences). 150-161. Wylleman, André. Herman Leo Van Breda en het Husserl-Archief te Leuven, een Kroniek 1938-1974. Leuven, 1994. (Unpublished essay courtesy of the Husserl-Archives Leuven.)
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Van Breda und Malvine Husserl im Hafen von Antwerpen, kurz vor ihrer Abreise nach den USA – Van Breda and Malvine Husserl in the harbor of Antwerp, shortly before her departure to the United States
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Van Breda im Kreise seiner Mitarbeiter – Van Breda among his staff (r-l: Rudolf Boehm, Van Breda, Lucy Gelber, Bettina Boehm, Magda Raport) c.a. 1952
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Die Tagung in Royaumont 1957 – The meeting in Royaumont 1957 (l-r: Alfred Schütz, Eugen Fink, Emanuel Levinas, Hans-Georg Gadamer)
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Van Breda mit einigen Mitarbeitern des Husserl-Archivs – Van Breda with some colleagues of the Husserl-Archives (Van Breda, Jacques Taminiaux, Bettina Boehm, Manjiro Yamamoto, Marthe Verhelst, Rudolf Boehm) c.a. 1958
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Van Breda, Aaron Gurwitsch in New York, 1969
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Paul Ricœur, Van Breda, 1970
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1971: Eugen Fink & Ludwig Landgrebe Doctores Honoris Causa (l-r: Rudolf Boehm, Walter Biemel, Fink, Albert Dondeyne, Landgrebe, Van Breda.)
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Werner Marx, Emmanuel Levinas, 1971
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Karl-Heinz Volkmann-Schluck, Pater Van Breda, Ludwig Landgrebe, Gerd Brand
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Das Husserl-Archiv Leuven / The Husserl-Archives Leuven
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Die Mitarbeiter des Husserl-Archivs Leuven in den achtziger Jahren / The staff of the Husserl-Archives Leuven in the 1980’s (l.-r.: Steven Spileers, Marianne Rijckeboers, Ingrid Lombaerts, André Wylleman, Rudolf Bernet, Samuel IJsseling, Philip Buckley, Ullrich Melle)
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Die Mitarbeiter des Husserl-Archivs Leuven (2006) / The staff of the Husserl-Archives Leuven (2006) (l.-r.: Roland Breeur, Rudolf Bernet, Hanne Jacobs, Ullrich Melle, Filip Mattens, Rochus Sowa, Carlo Ierna, Thomas Vongehr)
Appendix – Husserliana
Springer (formerly Kluwer Academic Publishers, formerly Martinus Nijhoff), who publishes the Husserliana and the Phaenome nologica, is in the process of digitalizing its complete book and journal program. All publications as of 2005, such as Husserliana 20/2 Logische Untersuchungen, Ergänzungsband, Zweiter Teil, are already available online as full text. The entire collection will be available electronically in the next few years (www.springerlink.com).*
*** Der Springer Verlag (ehemals Kluwer Academic Publishers, vor mals Martinus Nijhoff), der sowohl die Husserliana als auch die Phaenomenologica verlegt, ist derzeit im Begriff sein gesamtes Buch- und Zeitschriftenprogramm zu digitalisieren. Seit dem Jahr 2005 erschienene Bücher wie Husserliana 20/2 Logische Untersu chungen, Ergänzungsband, Zweiter Teil sind bereits als Volltext online zugänglich. Die gesamten Buchreihen werden innerhalb der nächsten Jahre elektronisch erhältlich sein (www.springerlink.com).
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Husserliana – Edmund Husserl: Gesammelte Werke
1. Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge. Hrsg. und eingeleitet von Stephan Strasser. Nachdruck der 2. verb. Auflage. 1991. xxii + 260 pp. 2. Die Idee der Phänomenologie. Fünf Vorlesungen. Hrsg. und eingeleitet von Walter Biemel. Nachdruck der 2. erg. Auflage. 1973. xii + 94 pp. 3. Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Erstes Buch: Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie. In zwei Bänden. 1. Halbband: Text der 1.-3. Auflage; 2. Halbband: Ergänzende Texte (1912 - 29). Neu hrsg. von Karl Schuhmann. Nachdruck. 1976. lvii + 706 pp. 4. Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Zweites Buch: Phänomenologische Untersuchungen zur Konstitution. Hrsg. von Marly Biemel. Nachdruck. 1991. xx + 426 pp. 5. Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Drittes Buch: Die Phänomenologie und die Fundamente der Wissenschaften. Hrsg. von Marly Biemel. Nachdruck. 1971. vi + 166 pp. 6. Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Eine Einleitung in die phänomenologische Philoso phie. Hrsg. von Walter Biemel. Nachdruck der 2. verb. Auflage. 1976. xii + 558 pp. 7. Erste Philosophie (1923/24). Erster Teil: Kritische Ideengeschichte. Hrsg. von Rudolf Boehm. 1956. xxxiv + 460 pp.
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8. Erste Philosophie (1923/24). Zweiter Teil: Theorie der phänomenologischen Reduktion. Hrsg. von Rudolf Boehm. 1959. xlii + 592 pp. 9. Phänomenologische Psychologie. Vorlesungen Sommersemester 1925. Hrsg. von Walter Biemel. 2. verb. Auflage. 1968. xxvii + 650 pp. 10. Zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins (1893-1917). Hrsg. von Rudolf Boehm. Nachdruck der 2. verb. Auflage. 1969. xliv + 484 pp. 11. Analysen zur passiven Synthesis. Aus Vorlesungs- und Forschungsmanuskripten (1918-1926). Hrsg. von Margot Fleischer. 1966. xxiv + 532 pp. 12. Philosophie der Arithmetik. Mit ergänzenden Texten (1890-1901). Hrsg. von Lothar Eley. 1970. xxxx + 586 pp. 13. Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlass. Erster Teil: 1905-1920. Hrsg. von Iso Kern. 1973. xlviii + 548 pp. 14. Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlass. Zweiter Teil: 1921-1928. Hrsg. von Iso Kern. 1973. xxxvi + 624 pp. 15. Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlass. Dritter Teil: 1929-1935. Hrsg. von Iso Kern. 1973. lxx + 742 pp. 16. Ding und Raum. Vorlesungen 1907. Hrsg. von Ulrich Claesges. 1973. xxviii + 432 pp. 17. Formale und transzendentale Logik. Versuch einer Kritik der logischen Vernunft. Mit ergänzenden Texten. Hrsg. von Paul Janssen. 1974. xlvi + 512 pp. 18. Logische Untersuchungen. Erster Band: Prolegomena zur reinen Logik. Text der 1. und 2. Auflage. Hrsg. von Elmar Holenstein. 1975. livi + 288 pp. 19. Logische Untersuchungen. Zweiter Band: Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis. Hrsg. von Ursula Panzer. 1984. 1024 pp. in zwei Bänden. 20/1 Logische Untersuchungen. Ergänzungsband. Erster Teil. Entwürfe zur Umarbeitung der VI. Untersuchung und zur Vorrede für die Neuafulage der Logischen Untersuchungen (Sommer 1913). Hrsg. von Ullrich Melle. 2002, liv + 442 pp.
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20/2 Logische Untersuchungen. Ergänzungsband. Zweiter Teil. Texte für die Neufassung der VI. Untersuchung: Zur Phänomenologie des Ausdrucks und der Erkenntnis (1893/94 -1921). Hrsg. von Ullrich Melle, 2005, LVI + 633 pp. 21. Studien zur Arithmetik und Geometrie. Texte aus dem Nachlass (18861901). Hrsg. von Ingeborg Strohmeyer. 1983. lxxii + 506 pp. 22. Aufsätze und Rezensionen (1890-1910). Hrsg. von Bernhard Rang. 1979. lviv + 486 pp. 23. Phantasie, Bildbewusstsein, Erinnerung. Zur Phänomenologie der anschaulichen Vergegenwärtigungen. Texte aus dem Nachlass (1898-1925). Hrsg. von Eduard Marbach. 1980. lxxx + 724 pp. 24. Einleitung in die Logik und Erkenntnistheorie. Vorlesungen 1906/07. Hrsg. von Ullrich Melle. 1984. lii + 554 pp. 25. Aufsätze und Vorträge (1911-1921). Hrsg. von Thomas Nenon und Hans Rainer Sepp. 1987. xxiv + 408 pp. 26. Vorlesungen über Bedeutungslehre. Sommersemester 1908. Hrsg. von Ursula Panzer. 1987. xxx + 270 pp. 27. Aufsätze und Vorträge (1922-1937). Hrsg. von Thomas Nenon und Hans Rainer Sepp. 1989. xxx + 334 pp. 28. Vorlesungen über Ethik und Wertlehre (1908-1914). Hrsg. von Ullrich Melle. 1988. xlx + 524 pp. 29. Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Ergänzungsband. Texte aus dem Nachlass 1934-1937. Hrsg. von R.N. Smid. 1993. lxvi + 624 pp. 30. Logik und allgemeine Wissenschaftstheorie. Vorlesungen Wintersemester 1917/18. Mit ergänzenden Texten aus der ersten Fassung von 1910/11. Hrsg. von Ursula Panzer. 1996. lxii + 556 pp. 31. Aktive Synthesen. Aus der Vorlesung "Transzendentale Logik" 1920/21. Ergänzungsband zu Änalysen zur passiven Synthesis". Hrsg. von Roland Breeur. 2000, xii + 144 pp. 32. Natur und Geist. Vorlesungen Sommersemester 1927. Hrsg. von Michael Weiler, 2001, lii + 368 pp. 33. Die Bernauer Manuskripte über das Zeitbewusstsein (1917/18). Hrsg. von Rudolf Bernet und Dieter Lohmar. 2001, lii + 464 pp.
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34. Zur phänomenologischen Reduktion. Texte aus dem Nachlass (19261935). Hrsg. von Sebastian Luft, 2002, 712 pp. 35. Einleitung in die Philosophie. Vorlesungen 1922/23. Hrsg. von Berndt Goossens, 2002, 816 pp. 36. Transzendentaler Idealismus. Texte aus dem Nachlass (1908-1921). Hrsg. von Robin D. Rollinger in Verbindung mit Rochus Sowa, 2003, xxxviii + 240 pp. 37. Einleitung in die Ethik. Vorlesungen Sommersemester 1920 und 1924. Hrsg. von Henning Peucker. 2004, xlv + 502 pp. 38. Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Texte aus dem Nachlass (18931912). Hrsg. von Thomas Vongehr und Regula Giuliani. 2004, lii + 550 pp.
Husserliana Materialien
1. Logik. Vorlesung 1896. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann. 2001, xviii + 332 pp. 2. Logik. Vorlesung 1902/03. Hrsg von Elisabeth Schuhmann. 2001, xvi + 312 pp. 3. Allgemeine Erkenntnistheorie. Vorlesung 1902/03. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann. 2001, xviii + 260 pp. 4. Natur und Geist. Vorlesungen Sommersemester 1919. Hrsg. von Michael Weiler. 2002, 256 pp. 5. Urteilstheorie. Vorlesung 1905. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann. 2002, 184 pp. 6. Alte und neue Logik. Vorlesung 1908/09. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann. 2003, xxiv + 282 pp. 7. Einführung in die Phänomenologie der Erkenntnis. Vorlesung 1909. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann. 2005, xviii + 192 pp. 8. Späte Texte über Zeitkonstitution (1929-1934): Die C-Manuskripte Hrsg. von Dieter Lohmar. 2006, xx + 455 pp.
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Husserliana Dokumente
1. Karl Schuhmann Husserl-Chronik. Denk- und Lebensweg Edmund Husserls. 1977. xxii + 516 pp. 2. Eugen Fink VI. Cartesianische Meditation. -Teil I: Die Idee einer transzendentalen Methodenlehre. Hrsg. von H. Ebeling, J. Holl und G. van Kerckhoven. 1988. xii + 242 pp. -Teil II: Ergänzungsband. Hrsg. von G. van Kerckhoven. 1988. x + 328 pp. 3. Edmund Husserl Briefwechsel. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann in Verbindung mit Karl Schuhmann. 1994. -
Band Band Band Band Band Band Band Band Band Band
3.1. Die Brentanoschule. 3.2. Die Münchener Phänomenologen. 3.3. Die Göttinger Schule. 3.4. Die Freiburger Schüler. 3.5. Die Neukantianer. 3.6. Philosophenbriefe. 3.7. Wissenschaftlerkorrespondenz. 3.8. Institutionelle Schreiben. 3.9. Familienbriefe. 3.10. Einführung und Register.
4. Edmund Husserl Bibliography. Compiled by Steven Spileers. 1999, vi + 450 pp.
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Collected Works
1. Ideas Pertaining to a Pure Phenomenology and to a Phenomenological Philosophy. Third Book: Phenomenology and the Foundation of the Sciences. Translated by Ted Klein and William Pohl. 1980. xviii + 130 pp. 2. Ideas Pertaining to a Pure Phenomenology and to a Phenomenological Philosophy. First Book: General Introduction to a Pure Phenomenology. Translated by Fred Kersten. 1982. xxiv + 402 pp. 3. Ideas Pertaining to a Pure Phenomenology and to a Phenomenological Philosophy. Second Book: Studies in the Phenomenology of Constitution. Translated by R. Rojcewicz and A. Schuwer. 1989. xx + 440 pp. 4. On the Phenomenology of the Consciousness of Internal Time (1893 1917). Translated by John Barnett Brough. 1991. lviii + 408 pp. 5. Early Writings in the Philosophy of Logic and Mathematics. Translated by D. Willard. 1994. xlviii + 505 pp. 6. Psychological and Transcendental Phenomenology and the Confrontation with Heidegger (1927-1931). The Encylopaedia Britannica Article, the Amsterdam Lectures, “Phenomenology and Anthropology”, and Husserl’s Marginal Notes in Being and Time and Kant and the Problem of Metaphysics. Translated by Thomas Sheehan and Richard E. Palmer. 1997. xviii + 510 pp. 7. Thing and Space: Lectures of 1907. Translated by Richard Rojcewicz. 1997. xxxii + 349 pp. 8. The Idea of Phenomenology. A Translation of “Die Idee der Phänomenologie”, Husserliana II. Translation and Introduction by Lee Hardy. 1999. 72 pp.
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9. Analyses Concerning Passive and Active Synthesis: Lectures on Transcendental Logic. Translated by Anthony J. Steinbock. 2001, lxviii +660 pp. 10. Philosophy of Arithmetic. Translated by Dallas Willard. 2003, lxiv + 513 pp. 11. Phantasy, Image Consciousness, and Memory (1898-1925) Translated by John Barnett Brough. 2005, LXVII + 723 pp. 12. The Basic Problems of Phenomenology. From the lectures, Winter Semester, 1910-1911. Translated by Ingo Farin and James G. Hart. 2006, xxxvi + 179 pp.
Phaenomenologica
1. Fink, E.: Sein, Wahrheit, Welt. Vor-Fragen zum Problem des PhänomenBegriffs. 1958, viii + 156 pp. 2. Van Breda, H.L. and Taminiaux, J. (eds.): Husserl et la pensée moderne. Husserl und das Denken der Neuzeit. Actes du deuxième Colloque International de Phénoménologie. Akten des zweiten Internationalen Phänomenologischen Kolloquiums. Krefeld 1.-3. Nov. 1956. 1959, x + 250 pp. 3. Piguet, J.C.: De l’esthétique à la métaphysique. 1959, vi + 292 pp. 4. Husserl, E.: 1859-1959. Recueil commémoratif publié à l’occasion du centenaire de la naissance du philosophe. 1959, vi + 306 pp. 5/6. Spiegelberg, H.: The Phenomenological Movement. A Historical Introduction. 1981, 3rd revised ed., xlviii + 768 pp. 7. Roth, A.: Edmund Husserls ethische Untersuchungen. Dargestellt anhand seiner Vorlesungsmanuskripte. 1960, xvii + 172 pp. 8. Levinas, E.: Totalité et infini. Essai sur l’extériorité. 4th ed., 5th printing, 1988, 284 pp. 9. De Waelhens, A.: La philosophie et les expériences naturelles. 1961, 212 pp. 10. Eley, L.: Die Krise des Apriori in der transzendentalen Phänomenologie Edmund Husserls. 1962, vi + 146 pp. 11. Schutz, A.: Collected Papers I. The Problem of Social Reality. Edited and introduced by M. Natanson. 1962. 5th printing, 1982, xlviii + 362 pp. 12. Broekman, J.M.: Phänomenologie und Egologie. Faktisches und transzendentales Ego bei Edmund Husserl. 1963, x + 224 pp. 13. Richardson, W.J.: Heidegger. Through Phenomenology to Thought. Preface by Martin Heidegger. 3rd ed., 1974, xxx + 768 pp.
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14. Mohanty, J.N.: Edmund Husserl’s Theory of Meaning. 2nd ed., 1969, xii + 150 pp. 15. Schutz, A.: Collected Papers II. Studies in Social Theory. Edited and introduced by A. Brodersen. Photomechanical reprint, 1977, xvi + 300 pp. 16. Kern, I.: Husserl und Kant. Eine Untersuchung über Husserls Verhältnis zu Kant und zum Neukantianismus. 1984, 2nd edition, 422 pp. 17. Zaner, R.M.: The Problem of Embodiment. Some Contributions to a Phenomenology of the Body. 1964, 2nd ed., 1971, xii + 294 pp. 18. Sokolowski, R.: The Formation of Husserl’s Concept of Constitution. 1964; photomechanical reprint, 1970, xii + 250 pp. 19. Claesges, U.: Edmund Husserls Theorie der Raumkonstitution.1964, x + 148 pp. 20. Dufrenne, M.: Jalons. 1966, 212 pp. 21. Fink, E.: Studien zur Phänomenologie, 1930-1939. 1966, x + 224 pp. 22. Schutz, A.: Collected Papers III. Studies in Phenomenological Philosophy. Edited by I. Schutz. With an introduction by Aron Gurwitsch. 1966, photomechanical reprint, 1975, xxxii + 192 pp. 23. Held, K.: Lebendige Gegenwart. Die Frage nach der Seinsweise des transzendentalen Ich bei Edmund Husserl, entwickelt am Leitfaden der Zeitproblematik. 1966, xviii + 190 pp. 24. Laffoucrière, O.: Le destin de la pensée et ‘La Mort de Dieu’ selon Heidegger. 1968, xii + 268 pp. 25. Husserl, E.: Briefe an Roman Ingarden. Mit Erläuterungen und Erinnerungen an Husserl. Hrsg. von R. Ingarden. 1968, x + 186 pp. 26. Boehm, R.: Vom Gesichtspunkt der Phänomenologie, Husserl-Studien. 1968, xxiv + 266 pp. 27. Conrad, T.: Zur Wesenslehre des psychischen Lebens und Erlebens. Mit einem Geleitwort von H.L. Van Breda. 1968, xiv + 86 pp. 28. Biemel, W.: Philosophische Analysen zur Kunst der Gegenwart. 1969, viii + 264 pp. 29. Thinès, G.: La problématique de la psychologie, 1968, viii + 220 pp. 30. Sinha, D.: Studies in Phenomenology. 1969, viii + 136 pp. 31. Eley, L.: Metakritik der formalen Logik. Sinnliche Gewissheit als Horizont der Aussagenlogik und elementaren Prädikatenlogik. 1969, viii + 380 pp.
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32. Frings, M.S.: Person und Dasein. Zur Frage der Ontologie des Wertseins. 1969, xvi + 118 pp. 33. Rosales, A.: Transzendenz und Differenz. Ein Beitrag zum Problem der ontologischen Differenz beim frühen Heidegger. 1970, xvi + 320 pp. 34. Saraïva, M.M.: L’imagination selon Husserl. 1970, xvi + 282 pp. 35. Janssen, P.: Geschichte und Lebenswelt. Ein Beitrag zur Diskussion van Husserls Spätwerk. 1970, xxii + 218 pp. 36. Marx, W.: Vernunft und Welt. Zwischen Tradition und anderem Anfang. 1970, x + 114 pp. 37. Mohanty, J.N.: Phenomenology and Ontology. 1970, viii + 220 pp. 38. Aguirre, A.: Genetische Phänomenologie und Reduktion. Zur Letztbegründung der Wissenschaft aus der radikalen Skepsis im Denken E. Husserls. 1970, xxiv + 198 pp. 39. Geraets, T.F.: Vers une nouvelle philosophie transcendentale. La genèse de la philosophie de Maurice Merleau-Ponty jusqu’à la ‘Phénoménologie de la perception’. Préface par E. Levinas. 1971, xvi + 212 pp. 40. Declève, H.: Heidegger et Kant. 1970, x + 380 pp. 41. Waldenfels, B.: Das Zwischenreich des Dialogs. Sozialphilosophische Untersuchungen in Anschluss an Edmund Husserl. 1971, xiv + 428 pp. 42. Schuhmann, K.: Die Fundamentalbetrachtung der Phänomenologie. Zum Weltproblem in der Philosophie Edmund Husserls. 1971, xlviii + 202 pp. 43. Goldstein, K.: Selected Papers/Ausgewählte Schriften. Edited by A. Gurwitsch, E.M. Goldstein Haudek, W.E. Haudek. Introduction by A. Gurwitsch. 1971, xxiv + 504 pp. 44. Holenstein, E.: Phänomenologie der Assoziation. Zu Struktur und Funktion eines Grundprinzips der passiven Genesis bei E. Husserl. 1972, xxvi + 370 pp. 45. Hammer, F.: Theonome Anthropologie? Max Schelers Menschenbild und seine Grenzen. 1972, xxiv + 304 pp. 46. Pazanin, A.: Wissenschaft und Geschichte in der Phänomenologie Edmund Husserls. 1972, xii + 190 pp. 47. Almeida, G.A. de: Sinn und Inhalt in der genetischen Phänomenologie E. Husserls. 1972, viii + 230 pp. 48. Renéville, J.R. de: Aventure de l’absolu. 1972, xx + 318 pp.
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49. Claesges, U. und K. Held (eds.): Perspektiven transzendental-phänomenologischer Forschung. Für Ludwig Landgrebe zum 70. Geburtstag von seinen Kölner Schülern. 1972, x + 196 pp. 50. Kersten, F. and R.M. Zaner (eds.): Phenomenology; Continuation and Criticism. Essays in Memory of Dorion Cairns. 1973, xii + 266 pp. 51. Biemel, W. (ed.): Phänomenologie Heute. Festschrift für Ludwig Landgrebe. 1972, 222 pp. 52. Souche-Dagues, D.: Le développement de l’intentionalité dans la phénoménologie husserlienne. 1972, 306 pp. 53. Rang, B.: Kausalität und Motivation. Untersuchungen zum Verhältnis von Perspektivität und Objektivität in der Phänomenologie Edmund Husserls. 1973, viii + 248 pp. 54. Levinas, E.: Autrement qu’etre ou au-delà de l’essence. 1st ed., 4th printing, 1988, x + 234 pp. 55. Cairns, D.: Guide for Translating Husserl. 1973, x + 146 pp. 56. Schuhmann, K.: Die Dialektik der Phänomenologie. Band 1: Husserl über Pfänder. 1973, x + 212 pp. 57. Schuhmann, K.: Die Dialektik der Phänomenologie. Band 2: Reine Phänomenologie und phänomenologische Philosophie. Historischanalytische Monographie über Husserls ‘Ideen I’. 1973, viii + 198 pp. 58. Williame, R.: Les fondements phénoménologiques de la sociologie compréhensive : Alfred Schutz et Max Weber. 1973, 202 pp. 59. Marbach, E.: Das Problem des Ich in der Phänomenologie Husserls. 1974, xvi + 348 pp. 60. Stevens, R.: James and Husserl: The Foundations of Meaning. 1974, viii + 192 pp. 61. Van Breda, H.L. (ed.): Vérité et Vérification/Wahrheit und Verifikation. Actes du quatrième Colloque International de Phénoménologie, Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg), 8-11 septembre 1969/Akten des vierten Internationalen Kolloquiums für Phänomenologie (Baden-Württemberg), 8.-11. September 1969. 1974, vi + 224 pp. 62. Bossert, Ph.J.: (Preface by). Phenomenological Perspectives. Historical and Systematic Essays in Honor of Herbert Spiegelberg. 1975, x + 280 pp. 63. Spiegelberg, H.: Doing Phenomenology. Essays on and in Phenomenology. 1975, xxvi + 290 pp.
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64. Ingarden, R.: On the Motives which Led Husserl to Transcendental Idealism. Translated from the Polish by Arnór Hannibalsson. 1975, viii + 72 pp. 65. Kuhn, H., Avé-Lallemant, E. and Gladiator, R. (eds.): Die Münchener Phänomenologie. Vorträge des Internationalen Kongresses in München, 13.-18. April 1971. 1975, 188 pp. 66. Cairns, D.: Conversations with Husserl and Fink. Edited by the HusserlArchives in Louvain. With a foreword by R.M. Zaner. 1975, xiv + 114 pp. 67. Hoyos Vásquez, G.: Intentionalität als Verantwortung. Geschichtsteleologie und Teleologie der Intentionalität bei Husserl. 1976, viii + 212 pp. 68. Patocka, J.: Le monde naturel comme problème philosophique. Traduit du tchèque par Jaromir Danek et Henri Declève. Postface de l’auteur. 1976, vi + 184 pp. 69. Fuchs, W.W.: Phenomenology and the Metaphysics of Presence. An Essay in the Philosophy of Edmund Husserl. 1976, vi + 98 pp. 70. Cunningham, S.: Language and the Phenomenological Reductions of Edmund Husserl. 1976, x + 102 pp. 71. Moneta, G.C.: On Identity. A Study in Genetic Phenomenology. 1976, viii + 100 pp. 72. Biemel, W. und das Husserl-Archiv zu Löwen (eds.): Die Welt des Menschen. Die Welt der Philosophie. Festschrift für Jan Patocka. 1976, xx + 318 pp. 73. Richir, M.: Au-delà du renversement copernicien. La question de la phénoménologie et son fondement. 1976, 184 pp. 74. Mongis, H.: Heidegger et la critique de la notion de valeur. La destruction de la fondation métaphysique. Lettre-préface de Martin Heidegger. 1976, xii + 222 pp. 75. Taminiaux, J.: Le regard et l’excédent. 1977, xii + 182 pp. 76. De Boer, Th.: The Development of Husserl’s Thought. Translated by Th. Plantinga. 1978, x + 538 pp. 77. Cox, R.R.: Schutz’s Theory of Relevance: a Phenomenological Critique. 1978, xii + 234 pp. 78. Strasser, S.: Jenseits von Sein und Zeit. Eine Einführung in Emmanuel Levinas’ Philosophie. 1978, xiv + 416 pp.
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Husserl-Archiv Leuven
79. Murphy, R.T.: Hume and Husserl. Towards Radical Subjectivism. 1980, 148 pp. 80. Spiegelberg, H.: The Context of the Phenomenological Movement. 1981, xvi + 240 pp. 81. Mensch, J.R.: The Question of Being in Husserl’s Logical Investigations. 1981, x + 212 pp. 82. Loscerbo, J.: Being and Technology. A Study in the Philosophy of Martin Heidegger. 1981, xii + 284 pp. 83. Boehm, R.: Vom Gesichtspunkt der Phänomenologie, II. Studien zur Phänomenologie der Epoché. 1981, viii + 262 pp. 84. Spiegelberg, H. and Avé-Lallemant, E. (eds.): Pfänder-Studien. 1982, xiv + 386 pp. 85. Valdinoci, S.: Les fondements de la phénoménologie husserlienne. 1982, x + 302 pp. 86. Yamaguchi, I. : Passive Synthesis und Intersubjektivität bei Edmund Husserl. 1982, xiv + 164 pp. 87. Libertson, J.: Proximity. Levinas, Blanchot, Bataille and Communication. 1982, 356 pp. 88. Welton, D.: The Origins of Meaning. A Critical Study of the Thresholds of Husserlian Phenomenology. 1983, x + 338 pp. 89. McKenna, W.R.: Husserl’s ‘Introductions to Phenomenology’. Interpretation and Critique. 1982, x + 240 pp. 90. Miller, J.P.: Numbers in Presence and Absence: A Study of Husserl’s Philosophy of Mathematics. 1982, x + 148 pp. 91. Melle, U.: Das Wahrnehmungsproblem und seine Verwandlung in phänomenologischer Einstellung. Untersuchungen zu den phänomenologischen Wahrnehmungstheorien von Husserl, Gurwitsch und MerleauPonty. 1983, x + 166 pp. 92. Hamrick, W.S. (ed.): Phenomenology in Practice and Theory. Essays for Herbert Spiegelberg. 1985, 218 pp. 93. Reiner, H.: Duty and Inclination. The Fundamentals of Morality Discussed and Redefined with Special Regard to Kant and Schiller. 1983, xiv + 306 pp. 94. Harney, M.: Intentionality, Sense and the Mind. 1984, 208 pp. 95. Cho, Kah Kyung (ed.): Philosophy and Science in Phenomenological Perspective. 1984, xxiv + 252 pp.
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Studienausgabe
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