AM Mini Handbuch 1.3 PDF [PDF]

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Zitiervorschau

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Für Fragen und Anregungen: [email protected] www.lebendiges-trinkwasser.de Herausgeber: Aquamichel Ltd. & Co KG Dr. Michael Scholze Parkstraße 8 14947 Nuthe-Urstromtal Deutschland Registergericht: Amtsgericht Potsdam, HRA 6801 P Persönlich haftende Gesellschafterin: Aquamichel Management Ltd. Clifton House, Office 29, Fitzwilliam Street Lower Dublin D02XT91, Irland Firmenregister Irland, Register-Nr.: 606280 Geschäftsleitung: Dr. Michael Scholze © 2019 Dr. Michael Scholze Parkstraße 8 14947 Nuthe-Urstromtal Deutschland Kein Teil dieses Buchs und der dazugehörigen Videos darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgend einer Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verbreitet, verarbeitet oder vervielfältigt werden. Die in diesem Buch veröffentlichten Empfehlungen und Ratschläge wurden vom Autor und Herausgeber mit größter Sorgfalt erarbeitet, geprüft und über einen längeren Zeitraum selber angewendet. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Jede Anwendung erfolgt im Rahmen der Eigenverantwortlichkeit auf eigenes Risiko. Ebenso ist die Haftung des Autors oder Herausgebers für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

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Inhaltsverzeichnis Einführung........................................................................4 Welche Schadstoffe filtert der Aquamichel® Mini..............9 Reinstes Wasser - es geht auch preiswert......................13 So filtert der Aquamichel® Mini.......................................15 Das Besondere am Aquamichel® Mini............................18 Hochwertige Materialien............................................18 Reineres Wasser.......................................................22 Schutz vor unerwünschten Stoffen aus Plastik..........24 Technische Daten...........................................................26 Installation und Anschluss des Filters.............................27 Die Anschlüsse am Filter...........................................33 Anschluss am Leitungswasser...................................35 Anschluss am Abwasser............................................39 Der Reinwasserausgang............................................42 Die erste Inbetriebnahme des Aquamichel® Mini...........45 Einstellung der Spülwassermenge.............................48 Die Wasserqualität überprüfen...................................51 Die tägliche Benutzung...................................................54 So hat die Membran eine lange Lebensdauer...........55 So wird die bestmögliche Wasserqualität gefiltert......56 So wird ökologisch gefiltert........................................59 Zusammenfassung: So wird Osmosewasser gefiltert.....60 Energetisierung und Belebung........................................61 Filterpausen im Urlaub....................................................64 So geht der Aquamichel® Mini auf Reisen......................66 Wartung und Filterwechsel..............................................67 Wechsel der Vorfilter..................................................69 Desinfektion...............................................................74 Wechsel der Membran...............................................80 Weitere Informationen.....................................................82

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Einführung Zuerst ein wichtiger Hinweis: Der Aquamichel® Mini wird immer wieder weiter entwickelt und erfährt kleinere und manchmal auch größere Verbesserungen. Deshalb kann es vorkommen, dass diese Osmoseanlage in Details etwas anders aussieht als auf den Bildern hier im Buch. Die Änderungen und Verbesserungen am Aquamichel® Mini werden ausführlich auf der Service Seite zum Aquamichel® Mini gezeigt: https://www.lebendiges-trinkwasser.de/am-mini/

Und nun zum Wasser: Das Wasser gehört zu den größten Wundern, die es auf dieser Erde gibt. Ohne Wasser gäbe es keine Menschen, keine Tiere, keine Pflanzen und überhaupt gar kein Leben! Wasser kann sich mit vielem verbinden, kann viele Stoffe lösen und transportieren. Das ist vermutlich auch seine Hauptaufgabe in dieser Welt. Es transportiert Nährstoffe von unserem Verdauungssystem bis in die Zellen, es transportiert Abfallprodukte der Zellen aus dem Körper hinaus.

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Auch bei anderen Lebensformen funktioniert es ähnlich. Das Wasser löst Nährstoffe aus dem Boden und bringt es über die Wurzeln bis in die Zellen der Pflanzen, die dann so wachsen können. Damit das Wasser so viele Nährstoffe transportieren kann, muss es sauber und rein sein. In ein Wasser, in dem schon viele Stoffe sind, passt nicht mehr viel hinein. Deshalb gibt es in der Natur einen riesigen Wasserfilter, der das Wasser immer wieder säubert.

Dieser Filter arbeitet nach dem Prinzip der Destillation und ist im täglichen Wettergeschehen so allgegenwärtig, dass wir ihn schon gar nicht mehr als solchen wahrnehmen.

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Durch Sonnenwärme und Wind verdunsten täglich große Mengen an Wasser, z.B. aus den Ozeanen und Pflanzenblättern. Das verdunstete Wasser ist zunächst unsichtbar und gasförmig. Es enthält keine Verunreinigungen mehr. Diese bleiben bei der Verdunstung nämlich zurück. Der unsichtbare Wasserdampf steigt auf und kühlt sich in großer Höhe ab. Durch Kondensation bilden sich dann große Mengen winziger Tröpfchen, die wir als Wolken sehen. Irgendwann kommt das Wasser als Regen wieder zurück auf die Erdoberfläche. Das Regenwasser ist destilliertes Wasser und wäre tatsächlich sehr sauber, wenn es die von Menschen gemachte Luftverschmutzung nicht gäbe. Die Natur hat diesen großartigen Filter, weil das gleiche Wasser für alle Le-

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bewesen immer wieder verwendet werden muss. Es gibt in der Natur kaum Prozesse, bei denen neues Wasser hergestellt wird. Ebenso gibt es kaum Prozesse, bei denen Wasser vernichtet wird. Technisch wäre das in sehr kleinen Mengen zwar möglich, hat aber keine praktische Bedeutung. Viel einfacher ist es, das vorhandene Wasser immer wieder zu reinigen und neu zu nutzen – so wie die Natur es zeigt. Auch wenn es eine ungewöhnliche Vorstellung ist, so ist doch ein Teil des Wassers, welches wir heute trinken, während der letzten 100.000 Jahre schon durch viele Menschen, Tiere und Pflanzen gegangen. Leider hat der Mensch in den letzten Jahrhunderten so viele naturfremde und für das Leben ungesunde Stoffe in die Umwelt gebracht! Darunter eine Vielzahl an Giften, wie Glyphosat & Co (so genannte Pflanzen“schutz“mittel), Nitrat aus Massentierhaltung und Überdüngung in der industriellen Landwirtschaft, Antibiotika und andere Medikamentenreste, … . Diese Liste ließe sich noch lange fortführen. Es sind inzwischen vermutlich mehrere Tausend verschiedene Schadstoffe. Der Regen, der vom Himmel fällt und aus der Luft schon einige dieser Schadstoffe aufgenommen hat, versickert im Boden, löst daraus weitere der o.g. Schadstoffe und bringt sie so ins Grundwasser. Dieses wird dann von den Wasserwerken gefördert und aufbereitet, bevor es als Trink-

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wasser in den Haushalten aus dem Hahn kommt. Zum Teil muss es von den Wasserwerken gereinigt oder mit saubererem Wasser aus anderen Quellen gemischt werden, damit die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Das ist nicht immer einfach. In den Jahren 2017/2018 wurde Deutschland von der EU verklagt, da viel zu wenig gegen die hohe Nitratbelastung im Grundwasser getan wurde. Auf einem Drittel der Fläche Deutschlands lag der Nitratgehalt des Grundwassers schon oberhalb des Grenzwerts der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Innerhalb der EU gab es nur ein einziges Land, nämlich Malta, wo die Nitrat Situation noch schlechter war als in Deutschland. Ein trauriger Rekord unserer Massentierhaltung. Das deutsche Leitungswasser gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Aber was bedeutet das wirklich? Kontrolliert wird mit deutscher Gründlichkeit, ob die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Wenn das der Fall ist wird das Wasser als „gesund und trinkbar“ eingestuft. In der Trinkwasserverordnung gibt es weniger als 100 einzuhaltende Grenzwerte. Was ist mit den anderen Schadstoffen, für die es keine Grenzwerte gibt? Es sind vermutlich mehrere Tausend potentielle Schadstoffe, nach denen gar nicht geschaut wird.

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Woran orientiert sich die Höhe der festgesetzten Grenzwerte? Sind es wirklich nur gesundheitliche Aspekte? Oder spielen auch die technische Machbarkeit und die Kosten für die Wasseraufbereitung eine Rolle bei der Festsetzung der Grenzwerte? Manche Schadstoffe entfalten ihre gesundheitsschädigende Wirkung erst durch Langzeiteinwirkung, so dass der Schaden möglicherweise erst Jahrzehnte später sichtbar wird. Wie kann man für solche Auswirkungen überhaupt Grenzwerte festsetzen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen die Verantwortung für ihr Trinkwasser selber in die Hand nehmen und nicht mehr darauf vertrauen, dass das Leitungswasser, welches der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, das gesündeste Wasser sein soll.

Welche Schadstoffe filtert der Aquamichel® Mini Der Wasserfilter Aquamichel® Mini ist eine Umkehrosmoseanlage. Andere Filtertechnologien, wie z.B. die Aktivkohlefilter, sind auf bestimmte Schadstoffgruppen spezialisiert und können andere Schadstoffe nicht filtern. Aktivkohlefilter filtern z.B. kein Nitrat oder Kalk aus dem Wasser heraus.

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Bei der Umkehrosmose ist das anders, hier gibt es keine Spezialisierung auf bestimmte Schadstoffgruppen. Es wird nahezu alles heraus gefiltert. Das ist vorteilhaft, weil man dann gar nicht so genau wissen muss, welche Schadstoffe gerade im Wasser sind. Neben der Umkehrosmose ist auch die Destillation ein Filterverfahren, mit dem ohne Spezialisierung auf bestimmte Schadstoffgruppen nahezu alles gefiltert wird. So macht es ja auch die Natur, wie oben beschrieben. Ich kenne kein weiteres Verfahren, das so gut filtert, wie die Umkehrosmose oder Destillation. Die Destillation braucht zum Verdunsten des Wassers sehr viel Energie. In der Natur ist das kein Problem, da passiert das mit Sonnenenergie, die nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht. Wenn man das aber mit einem elektrischen Destilliergerät in der eigenen Küche nachmachen möchte, werden Unmengen an Strom benötigt, wodurch das ganze ökologisch unsinnig und sehr teuer wird. Deshalb ist für den Gebrauch in der Küche eine Umkehrosmoseanlage wie der Aquamichel® Mini die wesentlich kostengünstigere Alternative zum Destilliergerät. Ich habe oben geschrieben, dass eine Umkehrosmoseanlage nahezu alles herausfiltert. Was heißt hier „nahezu“? Wird doch noch etwas durch gelassen? Ja, so ist es, aber es lohnt, genauer hinzuschauen.

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Wir Menschen neigen dazu, diese Dinge zu stark vereinfacht zu betrachten. Wir denken oft, dass ein Filter einen Schadstoff entweder komplett oder gar nicht aus dem Wasser heraus filtern kann. Tatsächlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen diesen Extremen. Es gibt für jeden Schadstoff eine Zahl, die wird „Rückhaltequote“ genannt. Sie gibt an, wieviel Prozent eines Schadstoffes vom Filter zurück gehalten werden. Wenn ein Filter einen Stoff komplett herausfiltern kann, ist die Rückhaltequote 100%. Wenn ein Filter einen Stoff gar nicht entfernt, ist die Rückhaltequote 0%. Eine Umkehrosmoseanlage wie der Aquamichel® Mini hat sehr hohe Rückhaltequoten. Für viele Stoffe, wie z.B. Kalk oder Salze aus Düngeresten, liegt die Rückhaltequote über 98%. Das heißt, mindestens 98% dieser Stoffe werden aus dem Wasser entfernt. Manchmal geht die Rückhaltequote sogar in den Bereich um 99% oder noch etwas näher an 100% heran. Praktisch werden die 100% aber nie erreicht. Wenn überhaupt, kann man das nur in einem sehr gut ausgestatteten Labor erreichen. Gegner von Osmoseanlagen behaupten oft, dass das Osmosewasser komplett mineralfrei und deshalb ungesund sei. Das stimmt so nicht. Da die Rückhaltequote für die meisten Mineralien im Bereich um 98% oder 99% liegt, verbleibt eine geringe Mineralienkonzentration im Wasser. Es ist also nicht mineralfrei, sondern nur mineralarm. Der

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Mineraliengehalt im Osmosewasser in vielen deutschen Städten (5 - 20 ppm) ist vergleichbar oder etwas höher als der Mineraliengehalt, den ich in Schweden und Norwegen sehr oft in den großen Seen (5 - 10 ppm) dieser Länder gemessen habe.

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Reinstes Wasser - es geht auch preiswert Bei den Umkehrosmosefiltern gibt es ein unüberschaubares Angebot von 40 € bis über 4000 €. Diese Anlagen unterscheiden sich stark in Komfort, Reinigungsleistung und Qualität. Ein hoher Preis bedeutet hier nicht automatisch, dass die Filteranlage hochwertig ist. Ein extrem niedriger Preis deutet aber schon auf den Einsatz minderwertiger Materialien hin. Mein erster Umkehrosmosefilter war ein Markengerät für ca. 2500€. Nach 8 Jahren Benutzung habe ich es zerlegt und umgebaut, weil es nicht mehr richtig funktioniert hat. Dabei lernte ich, dass es möglich ist, mit nur ca. 10% dieser Anschaffungskosten einen Filter zu bauen, der sogar reineres Wasser lieferte. So entstand die Idee, einen minimalistischen Umkehrosmosefilter mit vergleichsweise sehr geringen Kosten selber zu bauen. Beim Entwurf dieses Filters setzte ich mir folgende Ziele: ✔ Er soll reinstes Wasser liefern. Das ist die wichtigste Prämisse, bei der möglichst wenig Kompromisse gemacht werden sollen. ✔ Er soll aus hochwertigen Materialien bestehen.

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✔ Er soll möglichst einfach zu bauen sein, so dass man ihn auch selber zusammenbauen kann. ✔ Er soll möglichst klein, handlich und transportabel sein. ✔ Er soll möglichst wenig kosten. ✔ Um Kosten zu sparen, wird auf Komfort verzichtet. Komfort in der Benutzung ist weniger wichtig. Damit war die Idee zum Aquarius Minimus geboren. Ein Umkehrosmosefilter für Minimalisten. Minimal in Größe, Kosten und Komfort bei maximaler Reinheit des gefilterten Wassers. Das war die Zielsetzung für mein erstes Wasser-Forschungsprojekt, in dem ich einen Wasserfilter entwickeln wollte, den man ganz leicht selber nachbauen kann. Diese kleine Osmoseanlage wurde in den letzten Jahren von sehr vielen Menschen nachgebaut und genutzt. Es kamen später noch ein paar gute Ideen dazu, welche halfen die Osmoseanlage noch besser zu machen. So entstand das Nachfolgemodell, der Aquamichel® Mini, um den es in diesem Buch geht. In diesem Buch und den dazugehörigen Videos zeige ich, was die Osmoseanlage Aquamichel® Mini kann und wie sie benutzt und gewartet wird.

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So filtert der Aquamichel® Mini Der Umkehrosmosefilter Aquamichel® Mini ist ein aus 2 Vorfilterstufen und einer Umkehrosmosemembran bestehendes Filtersystem.

Die beiden Vorfilter haben in erster Linie die Aufgabe, die Umkehrosmosemembran vor grobem Schmutz sowie Chlor zu schützen. Kleine Kalk- und Rostkrümelchen aus dem Leitungsnetz und Chlor, das gelegentlich vom Wasserwerk zugesetzt wird, um das Wasser keimfrei zu halten, würden die Lebensdauer der Membran ohne solche Vorfilter deutlich verkürzen. Der Aktivkohlefilter bindet auch schon einige Schadstoffe, wie z.B. viele Pflanzenschutzgifte. Er entlastet und unter-

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stützt so die Umkehrosmosemembran. Vor allem bei einigen Schadstoffen, bei denen die Umkehrosmosemembran eine etwas ungünstigere Rückhaltequote hat, wird so die Rückhaltequote des gesamten Filtersystems verbessert. Das Besondere beim Aquamichel® Mini ist, dass der eingesetzte Aktivkohlefilter eine bessere Filterwirkung hat, da er ein extra feines Aktivkohlegranulat enthält.

Ursprünglich wurde der

Aquamichel® Mini mit einem

Kohleblockfilter entworfen. Kohleblockfilter haben den Ruf eine bessere Filterwirkung als Granulatfilter zu haben. Begründet wird das mit den viel engeren Poren, wo das Wasser durchgedrückt wird.

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In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass Kohleblockfilter auch mit höheren Risiken verbunden sind. Ein Kohleblock kann bei stärkeren Erschütterungen während des Transports brechen. Wenn die Enden des Kohleblocks nicht gut abgedichtet sind, kann so eine Kartusche in der Filterwirkung nahezu wirkungslos werden. Da diese Inline Kartuschen geschlossen sind kann man von aussen nicht erkennen ob Beschädigungen oder Fehler vorliegen. Wegen dieser Risiken werden solche Kohleblockfilter beim Aquamichel® Mini nicht mehr eingesetzt. Granulatfilter sind wesentlich einfacher aufgebaut und nicht so fehleranfällig. Je feiner das Granulat, desto wirkungsvoller der Filter. Im Aquamichel® Mini wird jetzt ein Granulatfilter mit extra feinem Granulat eingesetzt. Ausführlichere Infos dazu gibt es in diesem Video: https://youtu.be/u7-RX7EJMDU Die Umkehrosmosemembran ist das Herzstück, welches die eigentliche Filterarbeit übernimmt. Sie besteht aus einer mehrschichtigen dünnen Kunststofffolie, die so fein perforiert ist, dass nur das H2O Molekül hindurch passt. Glücklicherweise sind die Verunreinigungen im Wasser größer als ein H2O Molekül und können diese Folie nicht durchdringen. Das gilt sogar für gelöste Mineralien und Salze. Eine so feine Filterung kann heute nur per Umkehrosmose oder Destillation erreicht werden.

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Wenn man das Leitungswasser mit dem Leitungsdruck einfach nur durch die Membran drücken würde, würde sich diese nach kurzer Zeit zusetzen, weil die zurückgehaltenen Verunreinigungen die feinen Kanäle, durch die das H2O die Folie passiert, blockieren. Damit das nicht passiert, werden diese zurück gehaltenen Verunreinigungen mit etwas Leitungswasser von der Membran in den Abfluss gespült. Beim Aquamichel® Mini werden dafür 2-3 Liter Spülwasser pro Liter gefiltertes Wasser benötigt. Das entspricht einer langsamen Wasserströmung über die Membran.

Das Besondere am Aquamichel® Mini Es gibt Filter auf dem Markt, die oberflächlich betrachtet ähnlich aussehen, wie der Aquamichel® Mini. Was ist das Besondere beim Aquamichel® Mini?

Hochwertige Materialien Das gefilterte Wasser aus einem Umkehrosmosefilter ist extrem rein und frei von Fremdstoffen. Physikalisch verhält sich so ein Wasser, wenn es mit irgendwelchen Fremdstoffen in Berührung kommt, wie ein trockener leerer Schwamm, der gierig alles aufsaugt, was mit ihm in Berührung kommt. So ein Wasser versucht alle Stoffe, mit denen es in Berührung kommt, zu lösen.

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Auf der einen Seite hat demzufolge Osmosewasser eine ideale Reinigungswirkung in unserem Körper oder auch als Putzwasser. Auf der anderen Seite muss man gut aufpassen, dass es nicht unerwünschte Stoffe in sich löst, bevor es genutzt wird. Das können z.B. chemische Bestandteile aus Kunststoffen oder möglicherweise auch Schwermetalle aus ungeeignetem Edelstahl sein. Man sieht, dass die richtige Auswahl der Materialien bei der Konstruktion eines Wasserfilters einer der wichtigsten und auch schwierigsten Punkte ist. Mit Abstand das beste Material ist Glas. Einen kompletten Filter kann man aber damit nicht so einfach bauen. Es ist so, dass es hier keine 100% perfekte Lösung gibt. Also bleibt nur der Weg, die Materialien so zu wählen, dass das Risiko einer nachträglichen Verschmutzung des Osmosewassers aus den Kunststoffen so gering wie möglich gehalten wird. Beim Aquamichel® Mini bestehen die Filtergehäuse aus Polypropylen (PP) und die Schlauchverbinder aus Acetal (POM). Diese Kunststoffe sind im Vergleich zu anderen Kunststoffen, die in dem Bereich zum Einsatz kommen, chemisch sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen aus Ketten von Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen – alles harmlose Materialien. Weichmacher werden bei der Herstellung nicht benötigt. Das Risiko, dass aus PP oder POM unerwünschte Stoffe ins Wasser kommen kön-

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nen ist geringer als bei anderen Kunststoffen, da aufgrund der einfachen chemischen Struktur gar nicht so viel Unerwünschtes drin ist. Im Aquamichel® Mini sind alle Trinkwasser führenden Fittinge aus POM von der Marke DMfit®. Sie sind frei von Weichmachern und nach folgenden internationalen und deutschen Normen für die Verwendung mit Trinkwasser geprüft und zugelassen: ✔ US FDA ✔ WRAS ✔ ANSI/NSF - 51 / 61 ✔ ACS ✔ KTW ✔ DVGW-W270 Die Fittinge der Marke DMfit ® werden von der Firma DMT hergestellt. DMT ist ein großes, international arbeitendes Unternehmen, dessen Produkte weltweit in hochwertigen Wasserfiltern eingesetzt werden. In Ausnahmefällen, wenn z.B. bestimmte Fittinge der Marke DMfit® nicht lieferbar sind, werden im Aquamichel® Mini ersatzweise entsprechende Fittinge aus gleichem Material von der Firma John Guest verwendet. Auch die Fittinge von John Guest sind nach deutschen und interna-

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tionalen Normen für die Verwendung mit Trinkwasser geprüft und zugelassen. John Guest Fittinge sind ebenfalls Markenware einer großen international arbeitenden Firma. Die Schläuche des Aquamichel® Mini sind Markenschläuche von DMfit®. Sie bestehen aus LLDPE, einer speziellen Art von Polyethylen (PE), ebenfalls ein Kunststoff aus Ketten von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen. Diese Schläuche von DMfit® sind ebenfalls frei von Weichmachern und nach folgenden internationalen und deutschen Normen für die Verwendung mit Trinkwasser geprüft und zugelassen: ✔ ANSI/NSF – 51 / 61 ✔ WRAS ✔ FDA ✔ DVGW-W270 Damit wurde erst mal das Möglichste getan, um Kunststoffe mit dem geringsten Risiko zu wählen. Aus der Filmdokumentation „Plastic Planet“ ist ersichtlich, dass dies jedoch keine Garantie dafür ist, dass der Kunststoff wirklich nichts ans Wasser abgibt. Bei der Herstellung von Kunststoffen werden immer in geringen Mengen Zuschlagstoffe verwendet, die oft noch nicht mal der Her-

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steller des Filtergehäuses oder Bauteils kennt, weil es das Betriebsgeheimnis der Kunststoff Produzenten ist. Sensibel ist der Bereich, in dem das gefilterte reine Osmosewasser durch Kunststoff geführt wird. Dieser Bereich ist beim Aquamichel® Mini besonders klein, da es nach dem Austreten aus dem Membrangehäuse keinen Kontakt mehr mit Kunststoff hat, sondern durch einen Auslaufhahn aus Glas geführt wird. Glas ist, wie gesagt, das beste Material im Zusammenhang mit reinem, mineralarmen Wasser. Bisher war nicht nachweisbar, dass der Kunststoff doch in geringsten Mengen etwas Unerwünschtes ins Wasser gibt. Dennoch würde ich vorsichtshalber davon ausgehen, dass es passieren könnte und dass ein sehr geringes Restrisiko bleibt. Weiter unten ist beschrieben, wie der Aquamichel® Mini dieses Restrisiko durch eine geschickte Art des Betriebes noch weiter minimiert.

Reineres Wasser Das Herzstück im Aquamichel® Mini ist die Umkehrosmosemembran. Die Qualität dieses Filterelements bestimmt entscheidend die Reinheit des gefilterten Wassers. Im Aquamichel® Mini filtert eine 150 GPD (Gallon Per Day) Markenmembran der Firma Applied aus den USA. Diese Membran gehört zu den besten auf dem Markt. Sie hat ein Rückhaltevermögen für z.B. Salze von mindestens

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98%. Praktisch werden meistens sogar noch deutlich bessere Werte im Bereich um 99% erreicht. Sobald bei einem Osmosefilter der Filtervorgang beendet ist und das Wasser sich nicht mehr bewegt, beginnt das Wasser aus mehreren Gründen zu verschmutzen: 1.

Die Membran wird durchlässiger. Die Membran lässt nun unerwünschte Stoffe passieren. Das hat weniger mit der Qualität der verwendeten Membran zu tun; es ist viel mehr ein grundlegendes Phänomen in der Umkehrosmosetechnologie.

2.

Falls Keime im Wasser sind, vermehren sich diese.

3.

Falls der Kunststoff etwas ans Wasser abgeben sollte, reichert sich das jetzt in der Filterpause immer mehr im Wasser an.

All diese Effekte, die die Wasserqualität verschlechtern, sind zunächst gering, doch je länger das Wasser im Filter steht, desto stärker wird diese Verschmutzung. Vor allem über Nacht oder wenn der Filter mehrere Tage lang nicht genutzt wird. Der Aquamichel® Mini wird so verwendet, dass dieses verunreinigte Stehwasser sich nicht mit dem Reinwasser vermischt. So wird noch reineres Wasser erhalten. Bei vielen Umkehrosmosefiltern auf dem Markt wird das Wasser, wenn es aus dem Hahn kommt, sofort verwen-

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det. Dabei wird das verunreinigte Stehwasser einfach mitgetrunken.

Schutz vor unerwünschten Stoffen aus Plastik Wie oben beschrieben, werden im Aquamichel® Mini Kunststoffe verwendet, die im Vergleich zu anderen Kunststoffen ein besonders geringeres Risiko für die Abgabe unerwünschter Stoffe ans Wasser haben. Eine 100% Garantie, dass die Kunststoffe wirklich komplett harmlos sind, haben wir jedoch nicht und die wird es auch wohl nie geben. Wenn der Kunststoff etwas ans Wasser abgeben sollte, wird das ein gleichmäßig ablaufender Prozess sein, bei dem sich immer mal wieder etwas vom Kunststoff im Wasser löst. Das ist weitgehend unabhängig davon, ob der Filter gerade ruht oder filtert. Da der Filter die meiste Zeit ruht und nicht filtert, wird sich der größte Teil der potentiell unerwünschten Stoffe während der Filterpausen im Wasser anreichern. Bei einem 2 Personen Haushalt wird der Filter, grob geschätzt, am Tag ca. 1/2h filtern. Das bedeutet, wir haben ca. 2% Filterzeit und 98% Stehzeit = Filterpause. Das bedeutet aber auch, dass, falls der Kunststoff etwas ans Wasser abgibt, davon dann 98% im Stehwasser lan-

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den. Der Aquamichel® Mini wird deshalb so verwendet, dass das Stehwasser ausgesondert und nicht ins Reinwasser gemischt wird. Durch diese einfache Maßnahme nehmen wir quasi den größten Teil (ca. 98%) der sich im Stehwasser angereicherten Schadstoffe heraus. Das sind nicht nur Problemstoffe, die der Kunststoff eventuell noch abgeben könnte, sondern auch Keime, die sich im Stehwasser gerne vermehren und anreichern.

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Technische Daten Parameter

Wert

Membranleistung

150 GPD

Filterzeit pro Liter bei 6 Bar & 16ºC

ca. 2,5 Minuten

Filterzeit pro Liter bei 3 Bar & 16ºC

ca. 5,5 Minuten

Reinwasser- zu Abwasserverhältnis

1:2 bis 1:3

Maximaler Betriebsdruck

6 Bar

Minimaler Betriebsdruck

3 Bar

Filterwechselintervall für die Vorfilter

max. 6 Monate

Kapazität der Vorfilter

5700 Liter

Maximaler TDS Wert für das zu filternde Leitungswasser

700 ppm (ca. 1400 µS/cm)

Maximale Wasserhärte vom zu filternden Leitungswasser

23ºdH

Breite

ca. 18,5 cm

Höhe

ca. 38 cm

Tiefe

ca. 10 cm

Umgebungstemperatur im Betrieb

5° – 40° C

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Installation und Anschluss des Filters Vorab zwei wichtige Hinweise: • Der Betrieb des Aquamichel® Mini an einer Niederdruckarmatur hinter offenen drucklosen WarmwasserKleinspeichern ist nicht möglich. • Der benötigte Leitungsdruck liegt bei mindestens 3 Bar, sonst filtert der Aquamichel® Mini zu langsam oder gar nicht. Der maximale Leitungsdruck darf nicht über 6 Bar liegen, weil einige Komponenten für höhere Drücke nicht ausgelegt sind. Falls die Umkehrosmosemembran noch nicht ins Membrangehäuse eingesetzt ist, sollte man das jetzt machen. Wie eine neue Membran eingesetzt wird ist im Kapitel „Wechsel der Membran“ beschrieben. Vorbereitend folgen auf den nächsten Seiten Übersichtsbilder, die die einzelnen Bestandteile des Aquamichel® Mini zeigen.

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Übersicht Vorderseite

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Übersicht Rückseite

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Übersicht Wasser- & Abwasseranschluss

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Installation des Aquamichel® Mini Es gibt viele Möglichkeiten, den Aquamichel® Mini zu installieren und zu nutzen.

Meistens wird er aufrecht an der Wand hinter der Spüle befestigt, weil so der Auslaufhahn aus Glas am besten genutzt werden kann. In dieser aufrechten Position können auch Luftblasen aus den Filtergehäusen am besten entweichen. Es ist aber auch möglich, den Aquamichel® Mini einfach nur auf die Spüle zu legen und statt des Auslaufhahns aus Glas ein Stück weißen Schlauchs für das ausfließende Osmosewasser zu verwenden. Das ist praktisch, wenn man ihn z.B. im Urlaub in der Ferienwohnung nutzen möchte.

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Man kann den Aquamichel® Mini aber auch in irgend einer anderen Position in der Nähe der Spüle an passender Stelle befestigen, z.B. hängend unter einem Hängeschrank oder liegend in einem Regal. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Man sollte nur beachten, dass man beim täglichen Betrieb den kleinen blauen Kugelhahn betätigen muss. Dieser sollte leicht zugänglich sein. Deshalb ist eine Montage unter der Spüle nicht so günstig. Für die erste Inbetriebnahme und die dabei durchzuführenden Spülungen und Einstellungen ist es vorteilhaft den Aquamichel® Mini einfach auf die Spüle zu legen und wie unten beschrieben am Leitungswasser anzuschließen. Für diese ersten Schritte wird der Abwasserschlauch zunächst einfach in die Spüle geleitet und noch nicht fest installiert.

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Die Anschlüsse am Filter Der Aquamichel® Mini hat vier Schlauchanschlüsse. An der Farbe der Schläuche kann man erkennen welches Wasser sie führen.

• Leitungswasserzufuhr: über einen blauen Schlauch vom Wasserhahn der Spüle (Blau = Leitungswasser) • Spülwasserausgang: über einen roten Schlauch in die Spüle oder direkt am Abwasserrohr angeschlossen (Rot = Spülwasser / Abwasser) • Reinwasserausgang: entweder über den Auslaufhan aus Glas oder über einen weißen Schlauch (Weiß = Osmosewasser)

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• Desinfektionseingang: am Rückschlagventil zwischen Aktivkohle- und Sedimentfilter – Er ist normalerweise verschlossen Da in den dünnen Schläuchen der Druckverlust recht hoch ist, sollten für Leitungswasser und Abwasser nur Schlauchlängen von weniger als 2m verwendet werden. In Einzelfällen, bei ausreichend hohem Leitungsdruck, sind auch längere Schläuche möglich. Wer solche Schlauchverbindungen noch nicht hergestellt und gelöst hat, sollte sich jetzt dieses Video ansehen. Darin wird ausführlich gezeigt, wie es geht: https://youtu.be/WtPatahooRk

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Anschluss am Leitungswasser Der Anschluss für den blauen Leitungswasserschlauch

er-

folgt mit dem umschaltbaren Adapter direkt am Wasserhahn der Spüle. Dazu wird das vorhandene Perlatorsieb abgeschraubt und durch den Adapter ersetzt. Den schwarzen Dichtungsring im Adapter nicht vergessen, sonst spritzt es! Mit dem schwarzen Hebel am Adapter kann man den Wasserfluss zwischen Spüle und Filter umschalten. Bitte darauf achten, dass ausschließlich kaltes Wasser in den Filter geleitet wird. Heißes Wasser kann ihn zerstören. Wenn es doch mal passiert, einige Minuten kalt spülen und den TDS-Wert (siehe Seite 51) prüfen. Hat er sich nicht verschlechtert , hat man Glück gehabt und die Umkehrosmosemembran hat keinen Schaden genommen. Wenn vor dem Wasserhahn ein druckloser Warmwasserboiler installiert ist und der Wasserhahn eine so genannte Niederdruckarmatur ist, darf hier überhaupt kein Wasserfilter angeschlossen werden. Bitte beachtet dazu unbedingt die Anleitung des Warmwasserspei-

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chers. Bei fehlerhaftem Anschluss kann der Warmwasserspeicher zerstört werden. Manche Wasserhähne haben einen anderen Anschluss mit Innengewinde, wo der Adapter nicht direkt aufgeschraubt werden kann. Dafür gibt es das kleine Adapterstück, welches man direkt in den Hahn schrauben

kann.

Je nach

Ausführung kann man dieses Adapterstück mit einem Inbusschlüssel oder einer Münze festschrauben oder lösen. Auch hier den Dichtungsring nicht vergessen. Auf dieses kleine Adapterstück kann dann der Adapter mit dem blauen Schlauch aufgeschraubt werden. Bevor dieser Adapter am Wasserhahn angeschlossen wird, muss der blaue Schlauch mit dem Adapter verbunden werden.

Falls der blaue Schlauch sich nur schwer auf den Anschluss am Hahn aufschieben lässt, kann man ihn in et-

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was heißes Wasser tauchen, damit er weicher wird. Die Schraube wird mit mäßiger Kraft aufgeschraubt um den Schlauch zu sichern. Manche Adapter für den Anschluss am Wasserhahn der Spüle haben einen Schlauchanschluss

ohne

Befesti-

gungsschraube am Schlauch. Diese Anschlüsse haben ein etwas

längeres

geriffeltes

Rohr, über das der Schlauch geschoben werden muss. Die scharfkantige Riffelung schneidet sich leicht von innen in den Schlauch und hält diesen auch ohne Befestigungsschraube fest. Sogar so fest, dass man ihn nicht mehr abziehen kann. Der Schlauch lässt sich viel leichter über dieses Rohr schieben, wenn man ihn vorher in heißes Wasser eintaucht. Man kann kochendes Wasser in eine Tasse gießen und kurze Zeit später den Schlauch ca. 2 cm tief in dieses Wasser für 10 – 20 Sekunden eintauchen und ihn dann sofort aufschieben.

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Falls man den Schlauch doch mal entfernen möchte, kann man mit einem scharfen Messer vorsichtig etwas Schlauch abschaben, wie auf dem Bild zu sehen ist. Dann lässt er sich wieder abziehen. Der blaue Schlauch wird dann auf die passende Länge gekürzt und am Leitungswasseranschluss vom Aquamichel® Mini angeschlossen.

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Anschluss am Abwasser Am Aquamichel® Mini wird der rote Abwasserschlauch am Spülwasserausgang angeschlossen. Ein fester Anschluss am Abwasser ist nicht zwingend erforderlich. Besonders auf Reisen wird man den roten Abwasserschlauch einfach nur in die Spüle hängen. Man sollte ihn aber irgendwo befestigen, weil er einen gewissen Rückstoß erfährt, wenn die Membranspülung durchgeführt wird. Sonst spritzt es eventuell quer durch die Küche. Am

Ende

des

Abwasser-

schlauches sollte auf jeden Fall ein Rückschlagventil eingebaut werden. Das verhindert in den Betriebspausen, dass Keime rückwärts über die rote Abwasserleitung in den Filter gelangen. Der Pfeil auf dem Rückschlagventil zeigt in Fließrichtung des Abwassers. Bei fester Installation des Filters in der Küche ist ein direkter Anschluss am Abwasserrohr der Spüle eine praktische Lösung. Dazu wird eine gerade Stelle am Abwasserrohr ausgewählt, an der sich die Abwasserschelle gut befestigen lässt. Es sollte kein Bereich vom Abwasserrohr sein,

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der dauerhaft mit Wasser gefüllt ist, also nicht der Bogen mit dem Geruchsverschluss.

Man hält die Abwasserschelle ans Rohr und markiert die Stelle auf dem Abwasserrohr, die unmittelbar unter dem Schlauchanschluss der Abwasserschelle liegen wird. Dort wird ein ca. 5 mm großes Loch ins Abwasserrohr gebohrt und darüber die Dichtung aufgeklebt (liegt der Abwasserschelle bei), so dass das Loch in der Dichtung genau über dem Bohrloch liegt. Das Loch in der Dichtung ist vorgestanzt und muss eventuell noch frei gelegt werden. Dann wird die Abwasserschelle angeschraubt, so dass der Schlauchanschluss genau über Bohrloch und Dichtung liegt. Die Schrauben nur mäßig anziehen. Der rote Abwasserschlauch kann nun einfach mit der Abwasserschelle verbunden werden. Hat sie einen Schraub– anschluss muss die Schraube leicht gelöst, dann der Schlauch eingefügt und anschließend die Schraube mäßig festgezogen werden. Der Schlauch darf sich nicht mit der Hand herausziehen lasen. Viele Abwasserschellen haben anstatt des Schlauchanschlusses einen Quickver-

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binder, der genau so verwendet wird, wie die anderen Quickverbinder am Aquamichel® Mini.

Manchmal werden die Abwasserschellen anstatt mit einer Schaumgummidichtung zum Ankleben mit einem O-Ring geliefert. Dieser Gummiring wird dann in die Schelle eingesetzt. Die Schelle wird dann mitsamt dem Ring genau über dem Bohrloch auf dem Abwasserrohr angeschraubt. Falls der Ring bei der Montage heraus fallen sollte, kann man ihn mit etwas Vaseline an der Schelle „anheften“. Das kleine weiße Röhrchen, welches gelegentlich beiliegt, wird nur für ganz weiche Schläuche benötigt, um sie an der Anschlussstelle zu stabilisieren. Bei den hier verwendeten festeren Schläuchen wird es nicht benötigt. Gelegentlich kann es vorkommen, dass am Schlauchanschluss das Loch nicht ganz frei ist, weil eine dünne Kunststoffschicht den Weg versperrt. Diese Schicht entsteht manchmal bei der Herstellung und sollte mit einem spitzen Gegenstand durchstoßen werden. Dazu wird die

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schwarze Schraube zum Festquetschen des Schlauches ganz abgeschraubt, um daran nichts zu beschädigen.

Der Reinwasserausgang Der Anschluss am Reinwasserausgang hängt davon ab, wie der Aquamichel® Mini installiert wird. Es gibt 2 Arten, wie man das Reinwasser (Osmosewasser) entnehmen kann. Der Auslaufhahn aus Glas Wenn der Aquamichel® Mini an der Wand hinter oder neben dem Spülbecken senkrecht befestigt wird, kann der Auslaufhahn aus Glas verwendet werden. Der Aquamichel® Mini wird dafür am besten so positioniert, dass das aus dem Glashahn laufende Wasser direkt im Spülbecken landet. Dann läuft kein Wasser in die Küche, wenn man mal vergisst, den Filter rechtzeitig auszuschalten. Der Auslaufhahn aus Glas kann direkt in den Schlauchverbinder vom Reinwasserausgang gesteckt werden. An diese Stelle kommt kein blauer Sicherungsclip wie bei den Schlauchverbindungen.

Der

Auslaufhahn braucht oben einen Gegenhalt, der mit ei-

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nem Halteclip hergestellt wird. Das Loch im Halteclip eignet sich hervorragend für die Aufnahme des Glasrohres. Der Halteclip muss so gedreht sein, dass das Glasrohr nicht unter Spannung steht. Der Auslaufhahn

ist

dann

leicht drehbar.

Der Reinwasserschlauch Wenn der Aquamichel® Mini auf Reisen genutzt wird ist der Auslaufhahn aus Glas weniger praktisch. Viel einfacher ist es, ein Stück des weißen Schlauchs dabei zu haben und darüber das Osmosewasser zu entnehmen. Ebenso kann es sinnvoll sein, auch bei der Installation in der Küche den weißen Schlauch statt des Auslaufhahns zu verwenden. Dies ist z.B. der Fall, wenn der Auslaufhahn nicht senkrecht angebaut werden kann, um das Osmosewasser in die Spüle laufen zu lassen. Oder wenn z.B. über der Spüle ein Hängeschrank montiert ist, könnte man den weißen Schlauch unter dem Hängeschrank befestigen und das Osmosewasser so von oben in die Spüle laufen lassen. Die Wassergefäße für

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das Osmosewasser kann man dann zum Füllen einfach in die Spüle stellen. Wenn möglich, würde ich aber den Auslaufhahn aus Glas bevorzugen, da damit das gereinigte Wasser weniger Kontakt mit Kunststoff hat.

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Die erste Inbetriebnahme des Aquamichel® Mini Bei der ersten Inbetriebnahme des Aquamichel® Mini müssen umfangreiche Spülungen in einer bestimmten Reihenfolge erfolgen. Außerdem wird geprüft, ob die richtige Spülwassermenge beim Filterbetrieb durch die Membran fließt und ob die Reinigungsleistung des Filters zufriedenstellend ist. Naturgemäß sind fabrikneue Filterelemente nicht ganz frei von Resten aus dem Produktionsprozess. Der Aktivkohlefilter enthält z.B. feine Kohlenstaubpartikel, und auch die neue Membran hat auf ihrer Oberfläche chemische Bestandteile, die vor Gebrauch abgespült werden müssen. Da es eventuell sein kann, dass durch Montagefehler Wasser aus dem Filter austreten könnte, legt man am besten den komplett montierten Filter erst mal auf die Spüle und befestigt den roten Abwasserschlauch gut, damit er nicht umher fliegt wenn ein kräftiger Strahl heraus kommt. Dann wird der Filter am Leitungswasser angeschlossen und man befestigt provisorisch etwas weißen Schlauch am Reinwasserausgang, aus dem das gefilterte Wasser kommen wird. Man kann jetzt nochmal alle Schlauchverbindungen beherzt zusammendrücken. Das geht auch, wenn die blauen Clipse schon drauf sind. Der

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ein oder andere Schlauch rutscht vielleicht noch einige Millimeter in den Verbinder hinein. Nun wird zuerst der Kugelhahn für die Membranspülung und dann langsam die Wasserzufuhr geöffnet. Dabei wird der Filter genau beobachtet und geprüft, ob alles dicht ist. Sollte irgendwo an unerwünschter Stelle Wasser austreten, kann es sein, dass der Schlauch nicht richtig im Verbinder sitzt oder zu wenig Teflon Dichtband auf einem Schlauchverbinder ist. Die beiden folgenden Videos zeigen, wie Schlauchverbinder gedichtet und Schlauchverbindungen gemacht werden: https://youtu.be/WtPatahooRk https://youtu.be/xx_nIFOy5sQ Bei dieser ersten Spülung werden die Vorfilter und die Membran kräftig gespült, aus dem roten Schlauch kommt ein starker Strahl. Diese Spülung sollte ca. 15 Minuten dauern. Es kann sein, dass bereits jetzt etwas Wasser aus dem weißen Schlauch kommt. Nach diesen 15 Minuten wird der Kugelhahn für die Membranspülung geschlossen. Der Filter geht nun in den normalen Filterbetrieb über. Im Filter ändern sich jetzt die Druckverhältnisse, deshalb sollte man nochmal kurz prüfen, ob immer noch alles dicht ist.

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Das erste Filterwasser ist nicht zum Trinken geeignet, es enthält noch Verunreinigungen der Membran. Der Filter sollte jetzt ca. 4 Stunden laufen, bevor das Wasser als Reinwasser zum Trinken verwendet wird. Den Filter dabei unbedingt beaufsichtigen , falls doch noch was undicht werden sollte oder Wasser daneben läuft. Es ist nicht erforderlich diese lange Spülung 4 Stunden zusammenhängend an einem Stück zu machen. Es geht auch in Etappen – z.B. 4 mal jeweils eine Stunde. Man kann es sogar auf mehrere Tage verteilen. Aus dem roten Schlauch kommt jetzt viel weniger Wasser als bei der ersten Spülung. Insgesamt wird bei dieser vierstündigen Spülung in etwa eine Badewanne voll Wasser benötigt. Das kostet in der Regel weniger als 1€. Das Osmosewasser aus dem weißen Schlauch kann man in Eimern auffangen – es ist sehr gut als Putzwasser geeignet. Zu Beginn dieser langen Spülung wird die Spülwassermenge richtig eingestellt. Das ist im nächsten Kapitel beschrieben.

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Einstellung der Spülwassermenge Für die Einstellung und Überprüfung der richtigen Spülwassermenge muss der blaue Kugelhahn geschlossen sein. Um das Verhältnis von Reinwasser zu Abwasser zu prüfen und ggf. richtig einzustellen werden gleichzeitig zwei gleich große Gefäße (z.B. zwei Trinkgläser) unter den roten und den weißen Schlauch gestellt. Wenn der rote Schlauch etwas länger ist und später am Abwasser angeschlossen wird sollte für diese Messung genau dieser Schlauch in dieser Länge verwendet werden. Ein kürzerer Schlauch würde die Messung verfälschen. Ebenso muss für diese Messung das Rückschlagventil in der Spülwasserleitung eingebaut sein. Das Glas unter dem roten Schlauch sollte zuerst voll sein. Sobald das der Fall ist, werden beide Gefäße weggenommen. Das Gefäß unter dem weißen Schlauch sollte dann 1/3 bis 1/2 voll sein. Dann liegt ein Reinwasser - zu Abwasserverhältnis von 1:3 bei 1/3 Füllung oder 1:2 bei halber Füllung vor. Oder entsprechend dazwischen. Neben dem Deckel des Membrangehäuses befindet sich ein einstellbarer Durchflussreduzierer, der an den roten Schläuchen angeschlossen ist.

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Er hat oben eine kleine Rändelschraube, die mit einem Sicherungsring gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert werden kann. Mit dieser Rändelschraube kann die Spülwassermenge eingestellt werden. Dazu ist zuerst der Sicherungsring auf der Rändelschraube zu lösen, so dass sich die Rändelschraube frei drehen lässt. Wenn die Rändelschraube heraus gedreht wird vergrößert sich die Spülwassermenge, die aus dem roten Schlauch kommt. Umgekehrt verringert sich die Spülwassermenge, wenn die Rändelschraube hinein gedreht wird. Wenn sie ganz bis zum Anschlag eingedreht wird, fließt gar kein Spülwasser mehr. Für das Einspülen der Membran bei der Inbetriebnahme ist die Spülwassermenge jetzt so einzustellen, dass auf 1 Teil Reinwasser ca. 3 Teile Spülwasser kommen. Falls weniger Spülwasser kommt ist die Rändelschraube immer

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weiter zu öffnen, bis die gewünschte Spülwassermenge erreicht ist. Falls bei ganz geöffneter Rändelschraube immer noch weniger als 3 Teile Spülwasser auf 1 Teil Reinwasser kommen ist das auch ok, es sollten aber nicht weniger als 2 Teile Spülwasser pro Teil Reinwasser sein. Wenn bei ganz geöffneter Rändelschraube weniger Spülwasser kommen sollte, ist der Durchflussreduzierer durch Verunreinigungen (z.B. Kalkkrümel) verstopft und muss gereinigt oder ersetzt werden. Falls deutlich mehr als 3 Teile Spülwasser auf ein Teil Reinwasser kommen, ist die Rändelschraube weiter zu schließen, bis die gewünschte Menge von 3 Teilen Spülwasser pro Teil Reinwasser erreicht ist. Weiter sollte die Rändelschraube jetzt nicht geschlossen werden. Wenn nach 4 Stunden das Einspülen der Membran abgeschlossen ist, kann die Spülwassermenge noch einmal überprüft und auf den Wert für den normalen täglichen Betrieb eingestellt werden. Bei sehr kalkhaltigem Wasser ist es besser die Spülwassermenge etwas höher zu lassen; bei weichem Wasser kann sie geringer sein. Die Rändelschraube sollte nun so eingestellt werden, dass auf ein Liter Reinwasser: • ca. 2 Liter Spülwasser bei weichem Leitungswasser aus dem roten Schlauch kommen.

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• ca. 2,5 Liter Spülwasser bei mittelhartem Leitungswasser aus dem roten Schlauch kommen. • ca. 3 Liter Spülwasser bei hartem Leitungswasser aus dem roten Schlauch kommen. Diese Werte dürfen nicht unterschritten werden, da die Gefahr besteht, dass die Membran vorzeitig verkalkt und sich zusetzt. Wenn die Spülwassermenge richtig eingestellt ist, wird vorsichtig der Sicherungsring an der Rändelschraube fest geschraubt. Dabei muss die Rändelschraube festgehalten werden, damit sie sich nicht verstellt. Abschließend wird vorsichtshalber nochmal die Spülwassermenge geprüft, da sich beim Drehen des Sicherungsringes die Rändelschraube unbeabsichtigt verstellen kann.

Die Wasserqualität überprüfen Nachdem die ersten Liter durch den Filter gelaufen sind, kann man mit einer TDS Messung (elektrische Leitfähigkeit) prüfen, ob der Filter ausreichend filtert. Ausführliche Informationen zur TDS-Messung gibt es hier: http://www.lebendiges-trinkwasser.de/leitfaehigkeit-tdsmessung-ppm-mikrosiemens/ Man misst nun den TDS-Wert des Leitungswassers und vergleicht ihn mit dem TDS-Wert des Filterwassers. Der

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TDS-Wert des Filterwassers sollte nicht mehr als 10% vom TDS-Wert des Leitungswassers haben. Da das gefilterte Wasser unmittelbar nach dem Einschalten des Filters erst mal einen höheren TDS-Wert hat, wird der TDSWert erst gemessen, nachdem wenigstens 1 Liter Wasser gefiltert wurde. In den nächsten Tagen wird der TDS-Wert möglicherweise noch leicht sinken und sich dann auf den für das lokale Leitungswasser normalen Wert einstellen. Dieser Wert sollte dann notiert werden. Wenn er sich in einigen Jahren verschlechtert, ist das der Hinweis für einen Membranwechsel . Sollte der TDS Wert des gefilterten Wassers deutlich höher liegen, kann das z.B. folgende Gründe haben: • Reinwasseranschluss

und

Abwasseranschluss

am

Membrangehäuse wurden verwechselt. Das ist der Fall, wenn der TDS Wert des Wassers aus dem roten Schlauch niedriger ist, als der des Wassers aus dem weißen Schlauch. Aus dem weißen Schlauch würde dann auch ein starker Strahl kommen. • Beim Einsetzen der Membran ins Membrangehäuse hat sich einer der Dichtringe am Auslaufrohr der Membran verkantet. Dann wird die Membran aus dem Membrangehäuse genommen, die Dichtringe überprüft und mit Leitungswasser angefeuchtet. Der große Dichtring am

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anderen Ende der Membran wird ebenfalls mit Leitungswasser befeuchtet

und dieMembran wird mit leichter

Drehbewegung wieder eingesetzt., Sie sollte mit wenig Kraftaufwand ganz rein rutschen.

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Die tägliche Benutzung Ziel ist es, aus dem Aquamichel® Mini die bestmögliche Wasserqualität mit höchster Reinheit zu bekommen und dabei gleichzeitig den Filter so zu benutzen, dass die Umkehrosmosemembran eine möglichst lange Lebensdauer hat. Dafür wird eine etwas kompliziertere Bedienung in Kauf genommen, die durch die Berücksichtigung der Eigenheiten der Umkehrosmosemembran deren Lebensdauer verlängert. Genau wie jedes andere Gerät, das am Leitungswasser angeschlossen ist (z.B. die Waschmaschine), sollte man auch den Aquamichel® Mini nicht unbeaufsichtigt laufen lassen, damit man rechtzeitig eingreifen kann falls mal Wasser an einer unerwünschten Stelle austritt. Bitte darauf achten, dass, ✔ der Filter nur mit kaltem Wasser betrieben wird. ✔ der Filter frostfrei bleibt. ✔ der Leitungsdruck mindestens 3 Bar beträgt. ✔ der Leitungsdruck nicht über 6 Bar liegt. ✔ der Filter nicht längere Zeit ungenutzt ist.

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So hat die Membran eine lange Lebensdauer Die Umkehrosmosemembran muss beim Filtern permanent frei gespült werden, damit sich die feinen Poren, durch die das Wasser gedrückt wird, nicht zusetzen. Das passiert automatisch während des Filterbetriebs mit dem Spülwasser, welches etwa in der doppelten bis dreifachen Menge des Filterwassers fließt. Dabei ist der Kugelhahn für die Membranspülung geschlossen. Diese permanente Spülung ist noch nicht ganz ausreichend, da sich im Laufe der Zeit auf der Membran kleine Ablagerungen bilden können. Um diese Ablagerungen wegzuspülen wird täglich morgens vor dem ersten Filterbetrieb eine kurze kräftige Extraspülung gemacht, indem der Kugelhahn für die Membranspülung für ca. 5 Sekunden geöffnet wird während das erste Wasser durch den Filter fließt. Bei dieser Spülung fließt das Leitungswasser mit voller Kraft über die Membran und hat so eine viel stärkere Spülwirkung als die permanente Spülung, bei der das Wasser durch den bremsenden Durchflussreduzierer muss. Dann ist es wichtig, nach dem Filtern ebenfalls eine Membranspülung zu machen. Bei dieser Spülung soll das Wasser ca. 15 bis 20 Sekunden bei geöffnetem blauen Kugelhahn kräftig fließen. So wird das Risiko der vorzeitigen Membranverkalkung nochmal deutlich reduziert.

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Zum Verständnis: Auf der Leitungswasserseite im Membrangehäuse befindet sich Wasser mit erhöhtem Kalkgehalt In diesem Wasser ist nicht nur der Kalk, der sowieso schon im Leitungswasser ist, sondern zusätzlich Kalk, der aus dem Osmosewasser (welches ja nahezu kalkfrei ist) heraus gefiltert wurde. Während der Ruhezeit des Filters können sich aus dem Wasser mit erhöhtem Kalkgehalt leichter Kalkkristalle auf der Membran bilden und die Poren dann zusetzen. Um das zu verhindern, wird nach dem Filtern die Membran nochmal mit offenem blauen Kugelhahn gespült. Dadurch wird das Wasser mit dem erhöhten Kalkgehalt ausgespült und durch normales Leitungswasser ersetzt.

So wird die bestmögliche Wasserqualität gefiltert Das reinste Wasser kommt aus der Membran, wenn der Filter läuft und läuft und läuft … . Wenn der Filter Pause hat und nicht mehr filtert, wird das Wasser aus mehreren Gründen unsauber: Steht das Wasser, verliert die Membran einen Teil ihrer Filterleistung – sie wird durchlässiger. So können Partikel oder gelöste Substanzen, die eigentlich gefiltert werden sollten, die Membran passieren und in den Reinwasserbereich durchdringen. Je länger das Wasser steht, desto mehr geschieht das. Das kann man mit dem TDS-Mess-

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gerät leicht selber nachmessen. Aufgrund dieses Vorgangs – gerade über Nacht, kann das erste Wasser, welches morgens aus dem Filter kommt, einen sehr viel höheren PPM-Wert haben, als im Tagesverlauf bei steter Verwendung. Falls der Kunststoff der Membran, des Filtergehäuses oder der Schläuche irgendwelche unerwünschten Stoffe an das Wasser abgeben sollte, so würden sich diese auch am stärksten während der Filterpausen im Stehwasser anreichern. Sobald Wasser, bei dem nicht zu 100% Keimfreiheit garantiert ist, steht, besteht das Risiko, dass sich Keime vermehren und anreichern. Je länger das Wasser steht, desto mehr Keime werden im Filter sein. Bei Pausen bis zu 2 Tagen hält sich das alles noch im Rahmen und ist unproblematisch. Aus diesen drei Gründen sollte das Stehwasser aus dem Filter nicht als Reinwasser verwendet werden. Dazu wird morgens, nachdem die oben beschriebene Membranspülung durchgeführt wurde, das erste gefilterte Wasser (ca. 0,5 – 0,75 Liter) nicht als Trinkwasser genutzt. Man kann es gut für die Blumen oder als Putzwasser verwenden, welches eine höhere Reinigungskraft als Leitungswasser hat.

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Das Wasser, welches nach der Entnahme des Stehwassers aus dem Filter kommt, hat dann die beste Qualität, die der Filter liefern kann. Wenn der Filter kurz hintereinander mehrmals genutzt wird und die letzte Filternutzung weniger als ca. 15 Minuten zurück liegt, ist das Stehwasser noch so gut wie nicht verunreinigt und kann als Reinwasser oder Trinkwasser verwendet werden. Nach dem Filtern sollte eine Membranspülung von ca. 15 - 20 Sekunden Dauer folgen. Dazu wird der Kugelhahn geöffnet. Das passiert als letztes, bevor die Wasserzufuhr zum Filter geschlossen wird. Damit reduziert man, wie oben schon beschrieben, das Risiko der Membranverkalkung. Es gibt aber noch einen zweiten Grund für diese Spülung. Mit der Membranspülung nach dem Filtern wird bewirkt, dass im Spülwasserbereich des Membrangehäuses, in dem sich ja noch der zuletzt herausgefilterte Schmutz befindet, genau dieser Schmutz durch Leitungswasser ausgespült wird und nicht im Membrangehäuse verbleibt. Das hilft die o.g. Probleme mit dem Stehwasser zu reduzieren, kann sie aber nicht ganz verhindern. Wenn der Filter kurz hintereinander mehrmals genutzt wird, reicht es aus, diese Spülung nur einmal nach dem letzten Filtervorgang zu machen.

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So wird ökologisch gefiltert Die o.g. Spülungen führen zu einem gewissen zusätzlichen Wasserverbrauch. Wenn jede kleine Wassermenge, die über den Tag verteilt benötigt wird, auf diese Weise gefiltert wird, kommen erhebliche Mengen Spülwasser zusammen. Deshalb ist es am besten, morgens den gesamten Wasserbedarf für einen Tag zu filtern und in Glasbehältern aufzubewahren. In die Glasgefäße können dann auch gleich einige Edelsteine, z.B. Bergkristall, Rosenquarz oder Amethyst gelegt werden. So kann man viel Spülwasser einsparen. Man sollte das aber auch nicht zu verbissen sehen, es ist überhaupt kein Problem, wenn man am Tage merkt, dass das Wasser doch nicht reicht, den Filter mit allen Spülungen nochmal zu benutzen. Man sollte einfach darauf achten, nicht jede kleine Portion einzeln zu filtern, sondern am besten immer einige Liter auf einmal, dann bleibt das mit der Spülwassermenge auch im Rahmen.

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Zusammenfassung: So wird Osmosewasser gefiltert 1.

Den blauen Kugelhahn für die Membranspülung öffnen. Er wird meistens von der letzten Membranspülung noch offen sein.

2.

Wasserzufuhr für den Filter öffnen.

3.

Nach ca. 5 Sekunden den blauen Kugelhahn für die Membranspülung schließen.

4.

Ca. 0,5 – 0,75 Liter gefiltertes Wasser nicht zum Trinken, sondern für Blumen, Putzwasser oder ähnliches nehmen.

5.

Das Reinwasser für den Tag in Glasbehälter füllen.

6.

Nochmal für ca. 15 - 20 Sekunden den blauen Kugelhahn für die Membranspülung öffnen.

7.

Wasserzufuhr für den Filter schließen, der blaue Kugelhahn darf offen bleiben.

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Energetisierung und Belebung Wenn das gefilterte Wasser aus der Membran kommt ist es zwar sauber, aber energetisch nicht mehr sehr lebendig. Einige Wasserfilter auf dem Markt haben daher hinter der Umkehrosmosemembran eine Kunststoffkartusche mit Elementen für die Energetisierung und Belebung des Wassers. Da bei dem Aquamichel® Mini das gefilterte Reinwasser mit so wenig Kunststoff wie möglich in Berührung kommen soll, gibt es hier keine Belebung in einer Kartusche aus Plastik. Es folgen einige Vorschläge, wie man das Wasser plastikfrei beleben kann. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es für die Belebung des Wassers generell hilfreich ist, wenn einige wenige Mineralien im Wasser sind – viel weniger als im Leitungswasser, aber etwas mehr als im Osmosewasser oder in destilliertem Wasser. Dieser Beitrag zeigt eine einfache Methode der Remineralisierung mit Kristallsalz: https://www.lebendiges-trinkwasser.de/remineralisierungvon-osmose-wasser/ Ein auf diese Weise leicht remineralisiertes Wasser kann dann auf verschiedene Arten belebt werden.

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Eine ungewöhnlich kraftvolle und einfache Methode besteht darin, das Reinwasser in der Alladin Karaffe, mit der Blume des Lebens im Boden, aufzubewahren.

Es reicht schon, wenn das Wasser einige Minuten in der Karaffe ist. Aber am besten steht immer eine gefüllte Karaffe auf dem Tisch. Die äußere Form der handgeblasenen Karaffe aus bleifreiem Glas ist nicht nur wunderschön anzusehen. Mir schmeckt das Wasser aus der Karaffe auch deutlich weicher.

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Im folgenden Video zeige ich, wie wir unser Wasser mit Kristallsalz remineralisieren und mit der Alladin Karaffe beleben: https://youtu.be/vSpK13tmLcI Eine weitere Methode der Wasserbelebung besteht darin, in die Glasbehälter, in die morgens der Tagesvorrat an Reinwasser gefüllt wird, Kristallsteine zu legen, z.B. Bergkristall, Rosenquarz, Amethyst. Diese sollten regelmäßig nach einigen Wochen gesäubert und energetisch behandelt werden. Diese Methode kann auch sehr schön mit der Alladin Karaffe kombiniert werden. Aber besser nicht die Steine in die Karaffe gleiten lassen, weil sie das mit ihrem dünnen Glas möglicherweise nicht schadlos übersteht. Besser die Steine in einem stabilen großen Vorratsbehälter für den Tagesvorrat legen und daraus dann die Karaffe immer wieder nachfüllen. Dann gibt es noch die Möglichkeit, das Wasser zu wirbeln, z.B. per Hand mit 2 Flaschen, die über ein Schlauchstück miteinander verbunden sind.

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Filterpausen im Urlaub Da das Risiko einer Verkeimung bereits nach wenigen Tagen der Nichtnutzung erheblich ansteigt, sollten solche Situationen unbedingt vermieden werden. Wenn man länger nicht zu Hause sein kann, gibt es folgende Möglichkeiten: • Man nimmt den Aquamichel® Mini mit auf die Reise und nutzt ihn täglich weiter. • Man gibt den Filter einem Freund, der ihn täglich nutzt. • Ein Freund kommt täglich oder wenigstens alle 2 Tage in unsere Wohnung und filtert einige Liter Wasser, die er z.B. gut für die Blumen verwenden kann. • Wenn der Filter nur wenige Tage (bis zu 1 Woche) nicht genutzt werden kann, kann man ihn auch zur Not in den Kühlschrank legen, um das Risiko einer Verkeimung zu reduzieren. Auf keinen Fall darf der Filter einfrieren, das würde ihn komplett zerstören! Man kann die Membran auch nicht ausbauen und trocknen, um sie länger zu lagern. Sie kann dabei einen großen Teil ihrer Filterleistung verlieren. Bei der Lagerung im Kühlschrank sollten die 3 Wasseranschlüsse mit Stopfen verschlossen werden. Bevor der Filter dann wieder regulär genutzt wird, muss er einmal kräftig gespült werden. Am besten 5 Minuten mit geöffnetem Kugelhahn und dann 20 Minuten mit geschlossenem Kugelhahn.

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• Wenn der Filter bis zu 2 Wochen nicht genutzt werden kann, kann man ihn auch, wie beschrieben, in den Kühlschrank legen und vor der ersten Nutzung kräftig spülen. Zusätzlich sollte er aber nach dieser Spülung und vor der ersten Nutzung wie im Kapitel „Desinfektion“ beschrieben mit Wasserstoffperoxid desinfiziert werden. • Wenn der Filter 3 - 4 Wochen nicht genutzt werden kann, sollte er vor der Reise wie im Kapitel „Desinfektion“ beschrieben mit Wasserstoffperoxid desinfiziert werden. Dann kann man ihn verschließen und in den Kühlschrank legen. Vor der ersten Nutzung sollte er wie beschrieben kräftig gespült und anschließend noch einmal desinfiziert werden. Die Desinfektion vor der großen Pause soll dafür sorgen, dass der Filter schon relativ keimfrei in den Kühlschrank kommt und so auch eine längere Pause gut überstehen kann. • Wenn der Filter länger als 4 Wochen nicht genutzt werden kann, muss er komplett zerlegt und getrocknet werden. Die Vorfilter und die Membran lassen sich nicht trocknen und müssen durch neue ersetzt werden. Das ist alles sehr aufwändig und man kann sich schon fragen, ob sich das ganze überhaupt lohnt oder ob man den Filter gleich komplett ersetzt. Falls eine Umkehrosmoseanlage, wie z.B. der Aquamichel® Mini, doch mal mehrere Wochen ungenutzt steht und das Wasser nicht durch Spülungen in Bewegung ge-

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halten wird, können sich Keime und Bakterien so stark vermehren und festsetzen, dass sich ein sog. Biofilm bildet. Besonders hoch ist dieses Risiko bei Wärme. So ein Biofilm kann durch eine einfache Desinfektion mit Wasserstoffperoxid nicht mehr sicher entfernt werden.

So geht der Aquamichel® Mini auf Reisen Der Aquamichel® Mini ist auf Grund seiner Größe und einfachen Anschlussmöglichkeiten sehr gut geeignet, mit auf Reisen zu gehen. Damit im Koffer alles trocken bleibt, werden die Schläuche für Leitungswasser, Abwasser und Reinwasser vom Filter getrennt. Diese Schläuche lässt man leer laufen. Die Anschlüsse am Filter werden mit den Stopfen verschlossen (siehe Abbildung auf Seite 33). Wenn der Filter nach so einem Transport wieder in Betrieb genommen wird, macht man als erstes eine extra gründliche Spülung: 1 Minute Membranspülung mit offenem Kugelhahn und dann die ersten 2 Liter Filterwasser ablaufen lassen. Während des Transports muss der Filter frostfrei bleiben, wenn er innen nass ist. Frost ist der sichere Tod für die Membran. Gepäckräume von Flugzeugen sind möglicherweise nicht frostfrei.

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Wartung und Filterwechsel Wartung und Filterwechsel werden leider oft vernachlässigt. Eine Osmoseanlage, bei der die vorgesehenen Filterwechsel und Wartungsarbeiten nicht gemacht werden, kann verkeimen und die Wasserqualität des Osmosewassers wird sich früher oder später verschlechtern. Am besten, man trägt sich die Termine für Wartung und Filterwechsel gleich in den Kalender ein. Wann sollten die Filter gewechselt werden? In einem Haushalt mit 1-2 Personen reicht es in der Regel aus, die Vorfilter alle 6 Monate zu wechseln, um das Verkeimungsrisiko gering zu halten. Bei 3-5 Personen sollten die Vorfilter schon nach 3 Monaten gewechselt werden. Wenn der Filter intensiv genutzt wird und viel Wasser filtert, kann es vorkommen, dass sich der Sediment Filter schon eher zusetzt, erkennbar an einer deutlich langsamer werdenden Filtergeschwindigkeit. Ob das passiert hängt stark von der Wasserqualität des Leitungswassers ab. In so einem Fall sollten die beiden Vorfilter schon eher gewechselt werden.

Die Umkehrosmosemembran wird erst gewechselt, wenn die Filterleistung nachlässt. Man erkennt das daran, dass

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der TDS-Wert (ppm) im Filterwasser ansteigt. Einige Tage nach der ersten Inbetriebnahme sollte der TDS-Wert, nachdem einige Liter Wasser gefiltert wurden, gemessen und notiert werden. Das ist in etwa der niedrigste Wert, den die Membran mit diesem Leitungswasser erreichen kann. Etwa einmal im Monat, spätestens jedoch alle 6 Monate beim Vorfilterwechsel, wird der TDS-Wert kontrolliert. Wenn er deutlich angestiegen ist und auch nach längerer Filterzeit nicht mehr sinkt, sollte die Membran gewechselt werden. Meistens erfolgt der Anstieg des TDS-Wertes langsam, so dass es ausreicht, den Membranwechsel beim nächsten Vorfilterwechsel mit einzuplanen. Beispiel: wenn der normale TDS-Wert bei 15 ppm liegt und nach 2 Jahren 20 ppm nicht mehr unterschritten werden, sollte beim nächsten Vorfilterwechsel die Membran mit gewechselt werden. Die Lebensdauer der Membran hängt von der Wasserqualität des Leitungswassers und den Membranspülungen ab. Vor allem die Membranspülung nach dem Filtervorgang beeinflusst die Membranlebensdauer positiv. Hilfreich ist ein kleines Filterprotokoll, um die Termine für den Filterwechsel im Blick zu behalten. Ein einfaches Blatt Papier, auf dem jeder Filterwechsel mit Datum protokolliert wird und wo auch die gemessenen TDS-Werte ver-

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merkt werden. Zusätzlich wird der nächste Filterwechsel im Terminkalender eingetragen.

Wechsel der Vorfilter Welche Vorfilter können verwendet werden? Der Aquamichel® Mini benötigt Inlinefilter mit 2 Zoll Durchmesser. Inlinefilterpatronen sind Filterpatronen, bei denen das Filtergehäuse gleich dabei ist. Benötigt wird ein Sedimentfilter mit einer Feinheit von 5 Micron für Schwebstoffe sowie ein Aktivkohlefilter – vorzugsweise mit extra feinem Aktivkohlegranulat. Gelegentlich erscheinen neue Filterkartuschen auf dem Markt, die dann von uns getestet werden. Die aktuell am besten geeigneten Filterkartuschen werden mit Bezugsquellen auf der Supportseite vom Aquamichel® Mini genannt: https://www.lebendiges-trinkwasser.de/am-mini Vorfilter mit und ohne Quickverbinder Es gibt Vorfilter, die schon mit Quickverbindern versehen sind. Das ist praktisch, weil man dort die Schläuche direkt einstecken kann. Es gibt aber auch Vorfilter mit Schraubanschlüssen. Dort muss erst ein Quickverbinder eingeschraubt werden. Die-

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ser ist dabei mit etwas Teflonband abzudichten. Die Quickverbinder kann man aus den alten verbrauchten Vorfiltern ausschrauben und wieder verwenden. Wie Quickverbinder mit Teflonband abgedichtet und eingeschraubt werden zeigt dieses Video: https://youtu.be/xx_nIFOy5sQ

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Die Vorfilter wechseln Hinweis: Die für die Vorfilter verwendeten Kartuschen können von den hier auf den Bildern gezeigten abweichen. Wenn auf dem Markt bessere Kartuschen erscheinen, werden wir diese für den Aquamichel® Mini empfehlen und anbieten. Die Empfehlung für die aktuell besten Kartuschen gibt es auf der Serviceseite vom Aquamichel® Mini: https://www.lebendiges-trinkwasser.de/am-mini/ Da beim Filterwechsel etwas Wasser aus dem Filter laufen kann, macht man das am besten auf der Spüle in der Küche.

Zuerst werden die Schläuche von den Vorfilterkartuschen entfernt. Dabei bleiben die Winkelstücke am Schlauchen-

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de mit dem Schlauch verbunden und es wird das Winkelstück aus dem Quickverbinder im Vorfilter gezogen. Wie solche Verbindungen hergestellt und gelöst werden können zeigt dieses Video: https://youtu.be/WtPatahooRk Die Vorfilterkartuschen werden aus den Halteclipsen genommen. Falls die neuen Vorfilterkartuschen einen Schraubanschluss haben, werden jetzt von den alten Vorfilterkartuschen die Quickverbinder abgeschraubt. Altes Teflonband wird ggf. entfernt. Neu mit Teflonband abgedichtet, werden die Quickverbinder dann in die neuen Vorfilterkartuschen geschraubt. Videoanleitung dafür: https://youtu.be/xx_nIFOy5sQ Dieser Arbeitsschritt entfällt, wenn die neuen Vorfilterkartuschen schon mit Quickverbindern ausgestattet sind. Die Kartuschen werden wieder in die Halteclipse gesetzt. Dabei ist zu beachten, das es eine Fließrichtung gibt. Ein Pfeil auf der Kartusche zeigt diese Fließrichtung an. Beim Aquamichel® Mini fließt das Wasser bei aufrechter Montage immer von unten nach oben durch die Vorfilter. Als erstes fließt das Wasser durch den Aktivkohlefilter und danach durch den Sedimentfilter. Die Schläuche werden wieder angeschlossen.

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Der Filter wird wieder am Leitungswasser & Abwasser angeschlossen. Jetzt wird der Filter einmal kräftig durchgespült. Dazu wird, wie bei der Membranspülung, zuerst der blaue Kugelhahn geöffnet. Dann wird die Leitungswasserzufuhr geöffnet und der Filter ca. 10 min kräftig gespült. Anschließend mit geschlossenem Kugelhahn einige Minuten spülen. Falls Luft im Membrangehäuse sein sollte, kann diese am besten entweichen, wenn man den Filter nun in die Hand nimmt und eine Weile so hält, dass die beiden Ausgänge des Membrangehäuses oben sind. Dafür ggf. den Auslaufhahn aus Glas vorher entfernen. Zum Schluss sollte die ganze Wasserfilteranlage, wie im folgenden Kapitel „Desinfektion“ beschrieben, desinfiziert werden.

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Desinfektion Eine Umkehrosmoseanlage ist kein Gerät, das permanent steril und keimfrei ist. So etwas ist einfach unrealistisch. Wichtig ist dennoch, die Anzahl der Keime so gering wie möglich zu halten. Das geht am besten, wenn der Filter regelmäßig benutzt wird. Bei jeder Nutzung und den dazugehörigen Spülungen werden neue Keime gleich wieder hinaus gespült. So bleibt die Keimzahl auf einem akzeptablen, geringen Niveau. Trotzdem werden sich im Laufe der Zeit einige wenige Keime im Filter festsetzen. Deshalb ist es sinnvoll, die gesamte Anlage gelegentlich mit Wasserstoffperoxid zu desinfizieren. Wasserstoffperoxid hat die chemische Formel H2O2 und ist damit dem Wasser H2O sehr verwandt. Wenn Wasserstoffperoxid zerfällt können daraus nur Wasserstoff, Sauerstoff, Wasser oder Kombinationen davon entstehen. Das sind alles ungiftige Stoffe. Wasserstoffperoxid wird auch medizinisch eingesetzt, z.B. für Munddesinfektion oder die Desinfektion offener Wunden. Die desinfizierende Wirkung basiert auf der stark oxidierenden Wirkung des enthaltenen Sauerstoffs. Die Keime werden nicht vergiftet, sondern durch Oxidation abgetötet.

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Weil Wasserstoffperoxid alleine nicht sehr stabil ist und schnell zerfallen würde, wird es durch Zusatz einer geringen Menge Phosphorsäure stabilisiert. Die Phosphorsäure wird durch die Spülung wieder aus der Anlage entfernt. Sie wird von der Osmosemembran gut zurück gehalten und gelangt nicht ins Reinwasser. Dagegen ist das Wasserstoffperoxid dem Wasser so ähnlich, dass ein kleiner Anteil davon auch durch die Osmosemembran hindurch kommt und auch die Reinwasserseite desinfizieren kann. Wenn das Ausgangswasser, wie z.B. das normale Leitungswasser in Deutschland, im Wesentlichen kaum keimbelastet ist genügt es, den Filter alle 6 Monate nach dem Wechsel der Vorfilter zu desinfizieren. Für die Desinfektion wird Wasserstoffperoxid 3% und eine 20 ml Einwegspritze benötigt. Beides gibt es für wenig Geld in der Apotheke. Die Einwegspritze ist praktisch, um das Wasserstoffperoxid genau zu dosieren. Nach Gebrauch kann man die Einwegspritze zerlegen und die beiden Teile unter fließendem kalten Wasser gründlich spülen und trocknen lassen, um sie beim nächsten Mal wieder zu verwenden. Da auch bei sorgfältigem Arbeiten nicht ausgeschlossen werden kann, dass versehentlich ein Spritzer Wasserstoffperoxid durch die Luft fliegt, muss eine Schutzbrille getra-

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gen werden. Wasserstoffperoxid kann bei Augenkontakt schwere Schäden am Auge verursachen! Falls Wasserstoffperoxid auf die Haut kommt, sollte die Stelle sofort mit reichlich Wasser abgespült werden. Darüber hinaus müssen alle auf der Wasserstoffperoxid Flasche genannten Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden. Während der Desinfektion, wenn Wasserstoffperoxid im Filter ist, darf auf keinen Fall Wasser aus diesem Filter getrunken werden. Bitte unbedingt dafür sorgen, dass jeder sofort erkennt, dass Desinfektionsmittel im Filter ist und das Wasser nicht getrunken werden darf. Am besten wird mit einem Schild oder Zettel deutlich darauf hingewiesen, da der Filter während der länger dauernden Desinfektion unbeaufsichtigt sein kann. Insbesondere ist sicher zu stellen, dass Kinder sich kein Wasser aus dem Filter nehmen können. Wird die Desinfektion zusammen mit dem Wechsel der Vorfilter durchgeführt, sollten zuerst die neuen Vorfilter eingebaut werden.

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Vorbereitung für die Desinfektion ✔ Wasserstoffperoxid 3% und eine 20 ml Einwegspritze aus der Apotheke besorgen. ✔ Ein kleines Gefäß mit ca. 200 ml Fassungsvermögen zum Auffangen von Spülwasser und Osmosewasser bereit stellen. ✔ Den blauen Kugelhahn für die Membranspülung schließen. ✔ Falls der rote Spülwasserschlauch fest installiert und mit dem Abfluss verbunden ist, sollte dieser vom Filter entfernt und durch ein kurzes Schlauchstück, das in die Spüle geführt wird, ersetzt werden. ✔ Den Filter kurz laufen lassen und die Schläuche so legen, dass man das Spülwasser und das gefilterte Osmosewasser in dem 200 ml Gefäß auffangen kann. Dann die Leitungswasserzufuhr schließen.

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Durchführung der Desinfektion

• Den Stopfen aus dem oberen Rückschlagventil entfernen und ein kurzes Schlauchstück einsetzen. Dort mit der Einwegspritze 20 ml Wasserstoffperoxid 3% einspritzen. • Für kurze Zeit die Leitungswasserzufuhr öffnen, so dass ca. 150 - 200 ml Spülwasser & Osmosewasser ablaufen. Diese am besten in das 200 ml Gefäß laufen lassen, um die richtige Menge zu bestimmen. Falls nach dem Schließen der Leitungswasserzufuhr noch etwas Wasser nachläuft, ist das ok. • Bei geschlossener Leitungswasserzufuhr nun weitere 20 ml Wasserstoffperoxid 3% einspritzen.

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• Erneut für kurze Zeit die Leitungswasserzufuhr öffnen, so dass wieder ca. 150 - 200 ml Spülwasser & Osmosewasser ablaufen. • Nun das Wasserstoffperoxid wenigstens 1 Stunde oder über Nacht einwirken lassen, aber nicht länger als 8 Stunden. • Die Einwegspritze und das Schlauchstück können wieder aus dem oberen Rückschlagventil entfernt werden. Der Verschlussstopfen wird wieder eingesetzt. • Falls die Osmoseanlage normalerweise fest am Abwasser angeschlossen ist, kann dieser Anschluss nun wieder hergestellt werden. • Nach der Einwirkzeit von wenigstens 1 Stunde und höchstens 8 Stunden werden ca. 0,5 Liter Osmosewasser gefiltert. Dieses Wasser nicht verwenden! Das dabei aus dem Reinwasserbereich austretende Wasserstoffperoxid desinfiziert den Auslaufhahn. • Dann folgt eine Membranspülung von 5 Minuten, um den größten Teil des Wasserstoffperoxids heraus zu spülen. • Zuletzt nochmal 5 Liter Osmosewasser filtern und nicht zum Trinken verwenden. Für Pflanzen oder zum Putzen ist es aber schon gut geeignet. Jetzt ist der Filter wieder normal verwendbar.

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Wechsel der Membran Die Umkehrosmosemembran wechselt man am besten dann, wenn die Vorfilter auch gewechselt werden. Wenn die beiden Vorfilter entfernt sind ist es am einfachsten, das Membrangehäuse zu öffnen. Zuerst werden aber alle Schläuche und Clipse von der Membran entfernt. Dann greift man das Membrangehäuse fest mit einer Hand und löst den Deckel des Membrangehäuses mit dem dafür vorgesehenen Schlüssel. Die Membran sitzt sehr fest im Membrangehäuse. Man braucht jetzt etwas Kraft. Mit einer Zange greift man die Membran am Rohrstutzen und zieht kräftig. Wenn man die Membran dabei leicht dreht geht es leichter. Bei Bedarf kann man das Membrangehäuse mit etwas kaltem Wasser reinigen. Bei Kalkablagerungen kann auch Essig zum Reinigen verwendet werden. Bei der neuen Membran werden der große schwarze Dichtring und die beiden kleinen Dichtringe am Reinwasserrohr mit weißer Vaseline dünn eingestrichen, damit die Membran leichter ins Membrangehäuse rutscht. Eine kleine Tube weiße Vaseline gibt es preiswert in der Apotheke. Wenn keine weiße Vaseline vorhanden ist, kann man die Dichtringe auch leicht mit Leitungswasser anfeuchten.

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Jetzt wird die Membran vorsichtig ins Membrangehäuse geschoben. Bei den letzten Zentimetern muss man leicht drücken, damit das Reinwasserrohr mit den beiden Dichtungen in den Rohrstutzen rutscht. Die Membran muss so weit ins Membrangehäuse hinein, dass das Rohrstück am offenen Ende des Membrangehäuses nur wenige Millimeter herausragt.

Nun werden noch die beiden Dichtringe des Membrangehäuses mit weißer Vaseline gefettet oder mit Leitungswasser befeuchtet. Den Deckel schraubt man dann ohne Schlüssel nur mit der Kraft der Hand auf das Membrangehäuse und dreht ihn so fest, wie es die Hände schaffen. Jetzt werden die Vorfilter und alle Schläuche wieder angeschlossen. Die neue Membran und die neuen Vorfilter müssen nun gespült werden. Das geht so, wie bei der Inbetriebnahme und ist im Kapitel Die erste Inbetriebnahme des Aqua-

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michel® Mini beschrieben. Auch das Reinwasser- zu Abwasserverhältnis sollte nach dem Membranwechsel neu eingestellt werden. Jetzt wird noch der TDS-Wert gemessen. Er kann am Anfang etwas höher liegen, sollte nach einigen Stunden aber in die Größenordnung kommen, wie er einige Wochen nach der ersten Inbetriebnahme war. Falls der TDS Wert wesentlich größer sein sollte, kann es sein, dass die beiden kleinen Dichtringe am Reinwasserrohr der Umkehrosmosemembran verrutscht sind und nicht richtig dichten. So etwas kommt aber nur ganz selten vor. Dann sollte man die Membran nochmal aus dem Membrangehäuse nehmen, diese beiden Dichtringe prüfen und gut mit Leitungswasser befeuchten und alles wieder zusammenbauen.

Weitere Informationen Weitere Infos und Videos gibt es auf der Service Seite für den Aquamichel® Mini: https://www.lebendiges-trinkwasser.de/am-mini

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