Mutproben : Ein Plädoyer für Ehrlichkeit und Konsequenz
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Zitiervorschau

Z E I T U NG F Ü R D E U T S C H LA N D Freitag, 20. April 2012 · Nr. 93 / 16 D 2

HERAUSGEGEBEN VON WERNER D’INKA, BERTHOLD KOHLER, GÜNTHER NONNENMACHER, FRANK SCHIRRMACHER, HOLGER STELTZNER

Sarkozy: Assad will Homs ausradieren

You can leave your hat on

Gefährliche Dynamik Von Peter Sturm

Berlin erklären – Ein Lieblingswort in der oft umständlichen

Diktion von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist das Adjektiv „hilfreich“ (wie in: die Formulierungen Thilo Sarrazins seien „nicht hilfreich“). Nun hat sie dem nigerianischen Präsidenten mit dem großartigen Namen Goodluck Jonathan zuge-

Streit um das Phantasialand Der Freizeitpark bei Brühl will wachsen. Das geht nur in den Staatswald hinein: Der Konflikt mit Umweltschützern und Anliegern war programmiert. Wirtschaft, Seite 12

Talent zum Bad in der Menge François Hollande könnte nach Mitterrand der zweite sozialistische Präsident der V. Republik werden. Er muss nicht nur auf eigene Qualitäten bauen – er setzt auch auf Sarkozys Unbeliebtheit. Politik, Seite 3

Ferkeleien im Plenum Weil sich die Parlamentarier im Berliner Abgeordnetenhaus zunehmend der Fäkalsprache bedienen, befasst sich der Ältestenrat mit dem Verfall der Gesprächskultur in dem einst Hohen Hause. Politik, Seite 4

sagt, wo immer Deutschland „hilfreich“ sein könne im Kampf gegen islamistischen Terrorismus, werde es das auch. Ob Jonathan mit der Behauptung Investoren anlocken kann, seine Regierung sei trotz aller Gewalt „Herr der Lage“, bleibt, auch weil das Land korrupt ist, ungewiss. Seite 2. Foto Reuters

Indien testet atomwaffenfähige Interkontinentalrakete Agni-V hat Reichweite von 5000 Kilometern / Peking: Wir fühlen uns nicht bedroht pes. FRANKFURT, 19. April. Indien hat am Donnerstag – nach eigenen Angaben erfolgreich – eine Interkontinentalrakete getestet. Der dreistufige Flugkörper vom Typ „Agni-V“ hat eine Reichweite von 5000 Kilometern. Etwa zwanzig Minuten nach dem Start auf einer Insel, die zum Bundesstaat Orissa gehört, erreichte sie nach Angaben der indischen Regierung das Zielgebiet im Meer vor Indonesien. Die „Agni-V“ wäre in der Lage, jeden Punkt in China zu erreichen. Indiens Raketenprogramm gilt als Antwort vor allem auf entsprechende Bemühungen Chinas. Die Regierung in Peking gab sich gelassen. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, Indien und China seien keine Rivalen, sondern Partner. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Län-

dern sollten aufrechterhalten und weiterentwickelt werden. China fühle sich von Indien nicht bedroht. Der indische Ministerpräsident Manmohan Singh sprach von einem „Meilenstein für die Sicherheit des Landes“, Verteidigungsminister A. K. Anthony von einem „stolzen Moment für Indien“. Nach Angaben der indischen Organisation für Forschung und Entwicklung im Verteidigungssektor (DRDO), die die Rakete gebaut hat, ist die „Agni-V“ 17,5 Meter lang und kann eine Nutzlast von 1,5 Tonnen befördern. Diese Nutzlast kann entweder aus einem Satelliten bestehen oder aus einem Atomsprengkopf. Das Navigationssystem der Rakete basiert nach Angaben der Zeitschrift „Indian Defence Review“ auf russischer Technologie. Sie

kann von mobilen Rampen abgeschossen werden, ist also für gegnerische Systeme schwer auszuschalten, weil sie jederzeit überall im Land aufgebaut werden kann. Nach diesen Angaben plant Indien eine Weiterentwicklung der Rakete, damit sie in Zukunft auch Mehrfachsprengköpfe transportieren kann. Bei dieser Technik werden mehrere Atomsprengköpfe unabhängig voneinander in verschiedene Ziele gelenkt. Die Agni soll in Zukunft bis zu zehn Sprengköpfe tragen können. Geplant ist auch eine Version der Rakete, die von U-Booten aus gestartet werden kann. Ziel des Programms sei der Aufbau einer glaubwürdigen Zweitschlagskapazität, so die Zeitschrift. China ist nach indischen Angaben in der Raketentechnik weit überlegen. (Fortsetzung Seite 2.)

Größter Musikverlag der Welt Die Wettbewerbskommission der Europäischen Union hat Sony genehmigt, die EMI zum Teil zu übernehmen. Damit wird Sony zur Nummer eins im Geschäft mit Musikrechten. Wirtschaft, Seite 17

Kloses römische Freuden Der deutsche Nationalstürmer über italienische Fußballverhältnisse, seinen Papstbesuch, die Verehrung der Fans und seinen ungebrochenen Ehrgeiz: Sein Weg soll noch lange nicht zu Ende sein. Sport, Seite 30

Unter Piraten Freies Netz für freie Bürger? Der Fernsehregisseur Niki Stein erklärt, weshalb eine Lockerung des Urheberrechts nichts mit Demokratie, aber viel mit Enteignung zu tun hat. Feuilleton, Seite 31

Flexible Investoren Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien bleibt hoch. Zu Jahresbeginn hat sich in den Nutzungsarten der Schwerpunkt jedoch wieder von Einzelhandelsobjekten auf Büros verlagert. Immobilienmarkt, Seite 37

Mitteilung des Verlags: Immobilien- und Beteiligungsanzeigen auf den Seiten 25 sowie 37 bis 40

atürlich hat es eine gewisse Logik, wenn Indien seine Raketenrüstung dem Stand seines Nachbarlandes China anzugleichen versucht. Aber Politik, Rüstungspolitik zumal, entwickelt zuweilen eine Dynamik, die für alle Beteiligten höchst unerfreulich sein kann. Von einem Wettrüsten in Asien ist schon lange die Rede. Dabei blicken die Fachleute aber meistens nach Ostasien. In Südasien ging es bislang deutlich ruhiger zu, was damit zusammenhing, dass Indien seine Aufrüstung nicht derart konsequent wie China forcierte. Man darf bezweifeln, dass sich das in näherer Zukunft ändern und dass Indien versuchen wird, auf allen Feldern zu China aufzuschließen. Aber die Rhetorik, mit der die indische Regierung und Öffentlichkeit den erfolgreichen Raketentest begleiten, muss nachdenklich stimmen. Denn es wird gar nicht mehr versucht, den Eindruck zu erwecken, als sei der Schritt nicht gegen China gerichtet. Die erste offizielle Reaktion aus Peking klingt zwar betont gelassen. Aber man kann sicher sein, dass das nicht das letzte Wort sein wird. Auch in Chi-

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mic./Her./anr. PARIS/ABU DHABI/ FRANKFURT, 19. April. Der französische Präsident Sarkozy hat den syrischen Präsidenten Assad als „schamlosen“ Lügner bezeichnet, der die Oppositionellen in der Stadt Homs „ausradieren will, so wie Gaddafi es mit Benghasi vorgehabt hatte“. Im libyschen Fall hatte Frankreich den Einsatz zum Schutz der Bevölkerung von Benghasi mit angeführt. Sarkozy äußerte sich vor einem Treffen der Außenminister wichtiger Staaten aus der Gruppe der „Freunde Syriens“. Der russische Außenminister Lawrow, der die Einladung ausschlug, beklagte den Versuch, den Friedensplan des Sondervermittlers Annan schon für gescheitert zu erklären. In Syrien wurden auch am Donnerstag wieder Homs und andere Städte beschossen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte den Sicherheitsrat dennoch auf, das Mandat für eine 300 Mann starke Beobachtertruppe zu erteilen, die die Waffenruhe überprüfen sollen. Sechs bereits in Syrien anwesende UN-Beobachter, die zunächst nicht nach Homs durften, erreichten eine erste Grundsatzeinigung mit der Regierung. (Siehe Seite 6.)

Heute

2,10 € D 2954 A

Friedrich: Salafistischer Extremismus inakzeptabel Islamkonferenz befasst sich mit Koran-Aktion / Zwangsehen und häusliche Gewalt verurteilt sat. BERLIN, 19. April. Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) hat sich anders als geplant doch mit dem radikalen Salafismus befasst und dessen Aktionen verurteilt. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der sich ursprünglich dagegen ausgesprochen hatte, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, sagte am Donnerstag in Berlin, Religion dürfe nicht für „ideologische Machtansprüche“ missbraucht werden. „Wir sind uns alle einig, dass salafistischer Extremismus nicht akzeptabel ist und nicht in eine freie Gesellschaft, wie wir sie in Deutschland haben, passt“, sagte er mit Blick auf die jüngsten Koran-Verteilungen durch Salafisten in deutschen Städten. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, mahnte indes,

die Salafisten in Deutschland nicht überzubewerten. Die Islamkonferenz habe sich bereits mehrfach ausdrücklich gegen jede Form von radikalem Islamismus gewandt, sagte er. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) forderte, die Salafisten zu beobachten. Sie wollten einen Scharia-Staat aufbauen und wendeten sich gegen Christen, Juden und verfassungstreue Muslime. Die DIK behandelte in ihrer jährlichen Plenarsitzung auch die Themen Muslime auf dem deutschen Arbeitsmarkt und Geschlechtergerechtigkeit. Die Konferenz verabschiedete eine Erklärung, in der Zwangsverheiratungen und häusliche Gewalt verurteilt werden. Beides seien „Verstöße gegen fundamentale Menschenrechte“, jeder habe ein Recht auf körperli-

che und seelische Unversehrtheit und das Recht, aus eigenem Entschluss eine Ehe einzugehen. Friedrich nannte die Erklärung ein wichtiges Signal, erstmals hätten sich Muslime unterschiedlicher Herkunft und Religiosität in Deutschland gemeinsam mit staatlichen Vertretern auf einen Text verständigt, der in der Ächtung dieser Praktiken unmissverständlich sei. Friedrich sprach nach der Plenarsitzung insgesamt von einer „differenzierten, guten Diskussion“. Auch der Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde in Deutschland, Ali Dogan, lobte die Gesprächsatmosphäre auf der Konferenz. Anders als in früheren Jahren gab es zum Abschluss diesmal keine gemeinsame Pressekonferenz der Teilnehmer. (Fortsetzung Seite 2, siehe Seite 10.)

Amerika behält Zugriff auf Fluggastdaten

Straßburger Gerichtshof wird reformiert

Luxemburg stärkt Rechte von Bewerbern

nbu. BRÜSSEL, 19. April. Die Vereinigten Staaten können auf Transatlantikflügen weiter die persönlichen Daten von europäischen Fluggästen polizeilich auswerten. Das Europäische Parlament stimmte am Donnerstag einem entsprechenden Abkommen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten zu. Die Auswertung der Fluggastdaten dient der Terrorbekämpfung. Die EU hat in den Verhandlungen versucht, europäische Datenschutznormen durchzusetzen. (Siehe Seite 5.)

Lt. LONDON, 19. April. Eine Ministerkonferenz des Europarates hat in Brighton eine Reform des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte beschlossen. Die Neuerungen sollen es dem Gericht ermöglichen, den dramatischen Rückstau anhängiger Klagen (mehr als 150 000 Fälle) zügig zu vermindern. Der Generalsekretär des Europarates, Jagland, wertete die beabsichtigten Änderungen als Stärkung der Rolle des Gerichtshofes. (Siehe Seite 5.)

jja. BERLIN, 19. April. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat die Rechte von abgelehnten Stellenbewerbern gestärkt. Arbeitgeber müssen künftig mit Schadensersatzklagen rechnen, wenn sie einem abgewiesenen Kandidaten nicht die Gründe für die Absage erläutern. Arbeitsrechtler halten nun ihren bisherigen Rat an die Betriebe für überholt, Absagen möglichst gar nicht zu begründen, um keinen Aufhänger für Klagen vor Gericht zu liefern. (Siehe Wirtschaft, Seite 11.)

Briefe an die Herausgeber ............... 9 Immobilienmarkt .................................. 37 Deutschland und die Welt .............. 7 Das Kreuzworträtsel ............................ 8

Zeitgeschehen ...................................... 10 Wirtschaft ................................................. 11 Menschen und Wirtschaft ............ 12 Unternehmen ........................................ 16

Branchen und Märkte ....................... 21 Wetter .......................................................... 22 Finanzmarkt ........................................... 23 Kurse ............................................................ 26

Sport ............................................................. 29 Feuilleton .................................................. 31 Medien ........................................................ 35 Fernsehen und Hörfunk ................ 36

Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH; Abonnenten-Service: 0180 - 2 34 46 77 (6 Cent pro Anruf aus dem dt. Festnetz, aus Mobilfunknetzen max. 42 Cent pro Minute). Briefe an die Herausgeber: [email protected] Belgien 2,80 € / Dänemark 21 dkr / Finnland, Frankreich, Griechenland 2,80€ / Großbritannien 2,80 £ / Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande 2,80€ / Norwegen 29 nkr / Österreich 2,80 € / Portugal (Cont.) 2,80 € / Schweden 28skr / Schweiz 4,80 sfrs / Slowenien 2,80€ / Spanien, Kanaren 2,80 € / Ungarn 720 Ft

F. A. Z. im Internet: faz.net

na gibt es Radikale. Wie weit deren Einfluss auf die Politik reicht, lässt sich nicht genau sagen, schon gar nicht in diesem Jahr, wo sich Partei und Staat auf eine neue Führung einrichten müssen. Gegenüber Indien ist China militärisch deutlich im Vorteil. Da lässt es sich leicht gelassen bleiben. Aber Peking wird sich nicht von Indien überflügeln lassen wollen. Und bis auf weiteres reicht seine Wirtschaftskraft allemal für ein echtes Wettrüsten mit der zweiten potentiellen Weltmacht in Asien. Die Vereinigten Staaten, die die Atommacht Indien durch das 2008 unterzeichnete Nuklearabkommen international „geadelt“ haben, schauen mit Sorge auf die wachsende Militärmacht Chinas. Insofern wird die Entwicklung einer indischen Interkontinentalrakete in Washington keine große Beunruhigung hervorrufen. Über einen sich beschleunigenden Rüstungswettlauf auch in Südasien müsste man sich allerdings schon Gedanken machen. Zum einen hat man es auf allen Seiten mit aggressiven Nationalismen zu tun. Zum anderen neigt vor allem China dazu, auf internationaler Bühne nur solchen Regeln zuzustimmen, die es selbst aufgestellt hat. Das allerdings widerspricht dem Geist des Kompromisses, der auch in Rüstungsfragen zum Ziele führen kann.

Im Wirbel der Ereignisse Von Günther Nonnenmacher ie Region, die vom südlichen Ufer des Mittelmeers über den Nahen Osten bis zum Persischen Golf und darüber hinaus nach Afghanistan reicht, hat sich in den vergangenen Jahren stärker verändert als in Jahrzehnten zuvor. Der westliche Versuch, in Afghanistan den Terror zu bekämpfen, war verbunden mit einem Modernisierungs- und Zivilisierungsprojekt. Wenigstens der zweite Teil ist gescheitert, wenn auch nicht so kläglich wie die Intervention sowjetischer Truppen vor mehr als dreißig Jahren, die maßgeblich zum Untergang der Sowjetunion beitrug. Sichtbar wurden aber die Grenzen militärischer Macht ebenso wie die Unmöglichkeit, westliche Standards von Demokratie oder gutem Regieren in Staaten oder Stammesgesellschaften einzuführen, die von Konflikten durchzogen werden, die nach unseren Begriffen archaisch sind. Überdeutlich sind auch im Irak die Hindernisse, die einer demokratischen Entwicklung immer noch entgegenstehen, in diesem Fall etwa die politisch-religiöse Kluft zwischen Schiiten und Sunniten. Zurück bleiben Länder, die weder befriedet oder stabil noch demokratisch sind, deren Bevölkerung einen hohen Blutzoll entrichtet hat und in denen Tausende westlicher Soldaten ihr Leben ließen. Erst vorläufig lassen sich die Ergebnisse beurteilen, welche der „Arabische Frühling“ hervorgebracht hat. Tunesien und Ägypten sind noch weit von Stabilität entfernt. Der Enthusiasmus westlicher Beobachter hat sich abgekühlt, seit Wahlen gezeigt haben, dass die „Freiheitsbewegungen“ nicht säkulare oder liberale Kräfte in den Sattel gehoben haben, sondern islamistische Parteien unterschiedlich radikaler Prägung Profiteure der Entwicklung sind. Ungewiss ist, ob eine politische Revolte, die bisher keine wirtschaftlichen Verbesserungen für die Masse gebracht hat, nicht eines Tages in eine soziale Revolution umschlägt. In Libyen hat der Westen militärisch dabei geholfen, den Diktator Gaddafi hinwegzufegen, aber die Lage ist unruhig und unübersichtlich geblieben. Als politischer Kollateralschaden ist eine Krise in Mali entstanden, die den Bestand des Staates in Frage stellt und die Gefahr birgt, dass sich im Norden des Landes ein Ableger von Al Qaida einnistet oder eine andere islamistische Terrorgruppe ihr „Kalifat“ errichtet. Solche negativen Erfahrungen mögen dazu beigetragen haben, dass niemand im Westen ernsthaft daran denkt, in den Bürgerkrieg in Syrien einzugreifen. Mehr als ökonomische Sanktionen und diplomatische Pressionen gibt es bisher nicht, Finanzhilfe oder Waffenlieferungen für Assads Gegner – ein zerstrittenes Zweckbündnis – kommen aus der Golf-Region, aus Saudi-Arabien oder Qatar, die sich als sunnitische Speerspitze gegen das von Iran geförderte schiitische Ausgreifen

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in die arabische Welt verstehen. Klar ist nur, dass die Rebellion gegen Assads Regime nicht mehr in die Flasche zurückzudrängen ist, wie das den iranischen Mullahs mit der „grünen Revolution“ vorerst gelungen zu sein scheint. Unklar ist dagegen, was aus dem multireligiösen und multiethnischen Land wird, wenn die eiserne Faust verschwindet, mit der die Assad-Dynastie den Staat seit Jahrzehnten zusammengehalten hat. Neben diesem Wirbel der Ereignisse und der Umbrüche wirkt der eigentliche Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern wie eingefroren. Er wird quasi überdeckt von der Auseinandersetzung zwischen Sunniten und Schiiten. Israel verstärkt das noch dadurch, dass Ministerpräsident

Für Israel ist der Belagerungszustand zum Habitus geworden. Netanjahu allerorts auf die Gefährdung Israels und der regionalen Stabilität durch die Nuklearrüstung Irans hinweist und die Welt mit der Ankündigung in Atem hält, Israel werde notfalls mit militärischen Mitteln verhindern, dass die Mullahs in den Besitz einer Atombombe kommen. Die Gefährdung des Weltfriedens durch das iranische Nuklearprogramm wird nicht kleingeredet, wenn man kritisiert, dass Netanjahus Regierung nichts dazu beigetragen hat, den Konflikt mit den Palästinensern zu entschärfen, der Israels Beziehungen zur arabischen Welt vergiftet. Netanjahus Lippenbekenntnis zu einer Zwei-Staaten-Lösung wird konterkariert von der israelischen Siedlungspolitik. Israel macht der verhandlungsbereiten Führung im Westjordanland nicht die politischen Zugeständnisse, die deren Autorität und Legitimität stärken könnten. Es dringt weiterhin auf die Isolierung der Hamas im Gazastreifen, obwohl diese Politik dort nicht zu dem erwünschten Aufstand der Bevölkerung geführt hat. Israel setzt auf seine militärische Macht und seine Abschreckungsfähigkeit. Im Übrigen versucht es, sich durch Sicherungsanlagen, Mauern und Zäune an seinen Grenzen zu schützen. Das ist der Reflex eines Landes, das mehr als sechzig Jahre in einem Belagerungszustand gelebt hat, der ihm zum Habitus geworden ist als Demokratie in einer Umwelt von Diktaturen. Es ist ein Armutszeugnis, dass Israel, als die Diktatoren wankten oder fielen, diese Entwicklung nur als Risiko wahrgenommen, jedenfalls sich kaum bemüht hat, auf sie Einfluss zu nehmen, zum Beispiel durch ein Zugehen auf die Palästinenser. Israel, so scheint es, benutzt die Konflikte, um der schweren Entscheidung über die Aufteilung des Heiligen Landes zu entgehen.

SE IT E 2 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

Politik

FPM

FR ANK FU RTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Entspannt gegen Terrorismus und Armut

STREIFZÜGE Görlitz

Eine Wahl ohne Parteien

Nigerias Präsident in Berlin / Von Christoph Ehrhardt

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ie Görlitzer erleben bei der Oberbürgermeisterwahl an diesem Sonntag das Finale eines denkwürdigen Wahlkampfes zwischen zwei parteilosen Kandidaten. Der aus der CDU ausgetretene Amtsinhaber, Joachim Paulick, kämpft auf einsamem Posten für seine Wiederwahl, während sein Herausforderer Siegfried Deinege, ein parteiloser Generalmanager des Waggonbauers Bombardier, von fast allen Parteien im Stadtrat unterstützt wird: CDU, FDP, Grüne, Bündnis Bürger für Görlitz und Linkspartei. Die SPD hat keine Wahlempfehlung ausgesprochen, was als Unterstützung für Paulick ausgelegt wird, für dessen Wahl sich einzig die Wählerinitiative „zur Sache“ ausspricht, die im Stadtrat acht Sitze hat. Das Ungleichgewicht zwischen den Bewerbern ist auch im Stadtbild zu erkennen. Während der All-ParteienKandidat von Großplakaten in die Straßen schaut, muss man das Porträt Paulicks an den Laternenmasten suchen. Paulick war 2008 aus der CDU ausgetreten, weil ihn seine eigene Partei nicht an der Spitze der CDU-Fraktion im Kreistag haben wollte. Für Paulick war das der Höhepunkt einer langen Reihe von Sticheleien. Er gilt als eigenwilliger Mann, der sich im Stadtrat oft gegen die CDU-Fraktion gestellt hat. Neben Parteipräferenzen spielt auch die Biographie der Kandidaten im Wahlkampf eine Rolle. Die private Liaison des Oberbürgermeisters mit seiner Büroleiterin, die er bis zu einer Gerichtsentscheidung bestritt, sorgte für Gesprächsstoff. Mit der Lokalredaktion der „Sächsischen Zeitung“, die das Verhältnis öffentlich gemacht hatte, meidet Paulick bis heute jeden Kontakt. Seit einiger Zeit wird auch Deineges frühere SED-Mitgliedschaft absichtsvoll ins Gespräch gebracht.

Überparteiliche Wahlplakate

Foto ZB

Nach sieben Jahren im Amt kann Paulick eine positive Bilanz vorweisen. Die Pro-Kopf-Verschuldung hat er von 900 Euro auf etwa 500 Euro nahezu halbiert. Von Deinege erhoffen sich manche eine bessere Wirtschaftspolitik. Als Generalmanager von Bombardier hat er Aufträge herangeschafft und Arbeitsplätze gesichert, sagen die einen. Er habe aber auch Entlassungen und Kurzarbeit zu verantworten, sagen andere. In einer Umfrage führt Deinege derzeit mit 44 Prozent vor Paulick mit 19 Prozent. Für beide Kandidaten geht es ums Ganze: Deinege wird bei Bombardier ausscheiden. Was Paulick macht, wenn er nicht mehr Oberbürgermeister ist, weiß er noch nicht. PETER SCHILDER

Provokation unter Partnern? Die indische Regierung veröffentlichte dieses Foto vom Start der „Agni-V“.

Foto dpa

Raketenhafter Aufstieg Indien sieht sich seit jeher als Großmacht. Es hat nie den Vertrag zur Nichtverbreitung von Kernwaffen unterzeichnet, sondern sein Programm stetig ausgebaut. Amerika half mit. Von Peter Sturm FRANKFURT, 19. April. Indien lebt seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947, nicht nur durch Verschulden anderer, in einer unfriedlichen Umgebung. An Selbstbewusstsein mangelte es den Führern des Landes nie. Deshalb haben sie Indien immer als Großmacht verstanden, die es in Wirklichkeit und in der Wahrnehmung der internationalen Gemeinschaft aber erst in den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten wurde. Zu einer Großmacht gehört nach allgemeiner Auffassung auch eine große und gut ausgestattete Armee. Indien war – und ist in weiten Teilen immer noch – ein armes Land. Deshalb waren seine machtpolitischen Möglichkeiten immer eingeschränkt. Nicht einmal in seiner unmittelbaren Umgebung ist es der „Großmacht“ gelungen, eigenen Einfluss dauerhaft zu sichern. So richtet sich zum Beispiel Sri Lanka heute mehr nach China als nach Indien aus. Materiell, politisch, aber auch emotional am stärksten in Anspruch genommen wurde Indien von Anfang an durch den Konflikt mit Pakistan, das erst durch die Teilung Britisch-Indiens ein separater Staat geworden war. Drei Kriege wurden seitdem zwischen den Nachbarstaaten geführt. Ein anderer militärischer Konflikt, der mit China um den Grenzverlauf im Himalaja im Jahre 1962, gilt hingegen als Anstoß zu einer forcierten Aufrüstung in Indien. Zu größerer internationaler Aufregung führte das im Mai 1974, als Indien einen Atomtest durchführte. Zwar betonte die Regierung, sein Atomprogramm die-

ne ausschließlich friedlichen Zwecken. Aber abgesehen davon, dass das international mit großer Skepsis zur Kenntnis genommen wurde, gab es schon damals Forderungen aus der indischen Opposition, das Land solle eine eigene nukleare Abschreckungskapazität aufbauen. Diesen Schritt ging Indien aber erst im Jahre 1998. Wieder erntete Delhi viel Kritik. Die Vereinigten Staaten verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Indien, weil das Land weiterhin weder den Nichtverbreitungsvertrag für Atomwaffen unterzeichnet hatte noch dem Teststoppabkommen beigetreten war. Die Atomtests entsprachen aber durchaus militärischer Logik. Schon im März 1988 hatte – unter großem Jubel der stolzen Nation – ein erster Test mit einer ausschließlich im Lande entwickelten Boden-Boden-Rakete stattgefunden. Die „Prithvi“ hatte zwar nur eine Reichweite von etwa 250 Kilometern. Aber die Beherrschung der Raketentechnik in Indien schritt seitdem stetig voran. Schon im Mai 1989 bestand eine „Agni“-Mittelstreckenrakete ihren ersten Test. Wie weit die Aufrüstung auf dem indischen Subkontinent mittlerweile gediehen war, verdeutlichte das „Geständnis“ der pakistanischen Regierung vom August 1994, man verfüge über eigene Atomwaffen. Indien äußerte sich zwar empört über den Nachbarn, verfolgte aber sein eigenes Atomwaffenprogramm unbeirrt weiter. Im August 1999 veröffentlichte die indische Regierung einen Entwurf für eine Nukleardoktrin. Darin sicherte Delhi zu, in einem Konflikt nicht als erstes Land Atomwaffen einzusetzen. Nichtkernwaffenstaaten sollten ebenso wenig mit dem Einsatz nuklearer Waffen bedroht werden wie solche Länder, die nicht mit einer anderen Atommacht verbündet waren. Diese Regelung wurde 2003 in der endgültigen Fassung der Nukleardoktrin aufgeweicht. Nunmehr hieß es, der Einsatz nuklearer Waffen sei auch als Reaktion auf einen Angriff mit biologischen oder chemischen Waffen erlaubt.

Die Entscheidung über einen etwaigen Einsatz der Waffen wird einem Gremium unter Leitung des jeweiligen Ministerpräsidenten übertragen. In der endgültigen Fassung bekräftigte Indien sein allgemeines Bekenntnis zu nuklearer Abrüstung. Diese müsse allerdings auf strikter Gegenseitigkeit basieren, alle anderen Atommächte müssten also auf ihre Kernwaffen verzichten. Obwohl Indien weiterhin nicht Mitglied des Nichtverbreitungsvertrages ist, erzielte das Land 2006 einen großen diplomatischen und politischen Erfolg. Anlässlich eines Besuchs des amerikanischen Präsidenten Bush in Delhi im März vereinbarten beide Länder die Grundzüge eines Abkommens, das de facto die Anerkennung Indiens als Atommacht durch die Vereinigten Staaten bedeutet. Indien erhielt vollen Zugang zu amerikanischer Nukleartechnologie und Brennstoffversorgung. Im Gegenzug sicherte Delhi zu, Inspekteuren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Zugang zu zivilen Atomanlagen im Land zu gewähren. Während Präsident Bush dafür kritisiert wurde, dass er das Vorgehen eines Staates legitimiere, der sich nicht an internationale Abkommen halte, sah sich auch die indische Regierung schweren Vorwürfen ausgesetzt. Ihr warf man den „Ausverkauf“ nationaler Interessen vor. Bis zur Unterschrift unter das Abkommen dauerte es noch mehr als zwei Jahre. Erst am 3. Oktober 2008, kurz vor dem Ende der Amtszeit Bushs, wurde der Vertrag unterzeichnet. Kurz zuvor hatte die IAEA einen Kontrollplan für 14 indische Reaktoren genehmigt und damit erlaubt, dass Indien offiziell Strom aus Atomkraft gewinnen darf. Als wichtiges Motiv des amerikanischen Vorgehens galt von vornherein die Sorge Washingtons vor der wachsenden Macht Chinas. Indien weist zwar jeden Gedanken an eine „Komplizenschaft“ mit den Vereinigten Staaten gegen China zurück. Den Kollateralnutzen, den es aus den amerikanischen Ängsten ziehen konnte, hat es aber auch nicht ausgeschlagen.

nen. Der Grenzkonflikt zwischen beiden Ländern, der 1962 in einen Krieg mündete, ist „ruhiggestellt“, aber nicht gelöst worden. Außerdem wetteifern beide Länder um Einfluss und Rohstoffe in der näheren und weiteren Umgebung. Ein Zielgebiet dieses Wettlaufs ist seit Jahren das beiden Ländern benachbarte Burma. Indische Fachleute sehen trotz der offiziellen Freundschaftsbekundungen China als Bedrohung für indische Interessen. Ihnen gilt die neue Rakete zwar als

Fortschritt. Um China strategisch verwundbar zu machen, seien aber Flugkörper deutlich größerer Reichweite nötig, heißt es. Indien sagt, es werde in einem Konflikt nie als erster Staat Atomwaffen einsetzen. Indien tue eigentlich genau das, was China auch mache, sagt der Indien-Fachman der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik, Christian Wagner. Nur tue es dies etwa zehn Jahre später als Peking und mit der ihm eigenen beschränkten Effektivität.

Heute Fortsetzung von Seite 1

Tag der Hoffnung In gerade einmal 24 Stunden muss die FDP auf ihrem Bundesparteitag die Hoffnungen ihrer Anhänger erfüllen. Besonders die Stellung des Parteivorsitzenden Rösler gilt als bedroht. Politik, Seite 4

Am Morgen danach Die Gelage von Beamten des amerikanischen Secret Service mit Prostituierten in Kolumbien sind wegen lautstark ausgetragener Streitigkeiten über den Preis der Dienstleistungen aufgeflogen. Politik, Seite 6

Schaden durch Tacho-Betrug Innerhalb von Minuten lassen die Täter über die Diagnoseschnittstelle des Wagens gefahrene Kilometer einfach verschwinden. Der ADAC fordert jetzt härtere Strafen. Deutschland und die Welt, Seite 7

„Berühren ja, zupfen nicht“ Der deutsche Meister in Freistil Kinnbart, Willi Chevalier, spricht vor seinem nächsten großen Wettkampf über Vorbilder wie Kaiser Wilhelm II. und Tom Selleck. Deutschland und die Welt, Seite 7

Wundschmerz Bei der letzten Wahl verlor die CDU Baden-Württembergs nach 57 Jahren die Macht. Auch die alltägliche Arbeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, wie tief die Wunde noch immer ist. Zeitgeschehen, Seite 10

Raketentest in Indien China besitzt Raketen mit einer Reichweite von mehr als 11 000 Kilometern. Außerdem hat es in Xinjiang und Tibet viele Kurz- und Mittelstreckenraketen stationiert, die Ziele in Indien erreichen kön-

BERLIN, 19. April. Als ein Ohnmächtiger ist er nicht gekommen. Der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan zeigt sich am Donnerstag in Berlin mit der ihm nachgesagten Gelassenheit. Dabei ist seine Regierung im Norden des Landes mit dem Terror der Islamistenorganisation Boko Haram konfrontiert. Außerdem muss er die Staatsfinanzen sanieren, die Wirtschaft zum Laufen bringen und die Korruption bekämpfen. Doch Jonathan ist gekommen, um trotz allem um Investoren zu werben. Nach dem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel attestiert diese der Führung in Abuja „tiefe Entschlossenheit“ im Kampf gegen die Islamisten und bietet Hilfe etwa bei Ausbildung und Logistik an. Auch später in einem Pressegespräch gibt sich Jonathan kämpferisch. „Die Souveränität des Landes steht nicht zur Debatte“, sagt er. Die Minister und Gouverneure seiner Delegation, die ihn in einer Stuhlreihe flankieren, klatschen Beifall. Die Gruppe Boko Haram, deren Name Bücher (Boko) und damit westliche Bildung zur Sünde (Haram) erklärt, fordert die Souveränität des Landes mit Selbstmordanschlägen oder Überfällen auf Polizeistationen heraus. Längst ist die Gruppe, die auch Verbindungen zu Al Qaida haben soll, zu einer Bedrohung der nationalen Sicherheit geworden. Die Sicherheitskräfte jagen einen Feind, den sie nicht zu fassen bekommen. Sie gehen dabei aber mit so großer Brutalität vor, dass sie sich in der Bevölkerung noch unbeliebter machen. Dabei ist der Ärger über die Zentralregierung mit ihren korrupten Staatsbeamten so schon groß. Jonathan sagt, die Sicherheitsbehörden kennten die Namen „einiger Schlüsselfiguren“ der Gruppe. Anfang Januar hatte er geäußert, Boko Haram habe Unterstützer in der Regierung, im Parlament, in den Justizbehörden und im Sicherheitsapparat. Verhaftungen wurden im Anschluss aber nicht bekannt. Der nigerianische Präsident sagt auch: „Ich weiß nicht, wer Boko Haram ist.“ Wenn jemand von ihnen vortreten würde, könne er die Islamisten im Gespräch stellen und fragen, warum sie westlichen Lebensstil ablehnten, aber Autos aus dem Westen oder Mobiltelefone nutzen. Auch wenn Jonathan zugesteht, dass Armut zu Radikalisierung führt, stellt er den Boko-Haram-Terror als ein neues Phänomen dar, das einfach eine neue Sicherheitsarchitektur erfordere. Nicht die Korruption und die soziale Ungerechtigkeit seien die Ursache. „Ein armer Mann kann sich ein teures Sturmgewehr gar nicht leisten.“ Nach den Worten Jonathans sind die Islamisten einfach Fanatiker, welche die Scharia einführen wollen. Es gebe keinen Kulturkampf in Nigeria, es werde auch keine Spaltung geben.

Sein Land ist tatsächlich nicht einfach in einen christlich geprägten ölreichen Süden (aus dessen Reichtum sich die Eliten bedienen) und einen vernachlässigten muslimisch geprägten Norden geteilt. Es ist auch entlang der Armutsgrenze gespalten. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung müssen von zwei Dollar am Tag leben. Im Teilstaat Borno, wo das Morden der radikalen Islamisten begann, leben etwa drei Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die Mächtigen leben in protzigen Anwesen. Die Islamisten versprechen, unter der Scharia werde Gerechtigkeit hergestellt. Doch auch Jonathan benennt Ungerechtigkeiten in seinem Land. Er will die Landwirtschaft im Norden fördern und ein Netz für öffentlichen Personentransport spinnen. Zu Beginn des Jahres hatte er im Rahmen eines Milliarden Dollar umfassenden Sparprogramms die Subventionen für Benzin gestrichen. Obwohl in Nigeria täglich zwei Millionen Barrel Rohöl gefördert werden, muss das Land Benzin importieren. Die Folge war eine zwischenzeitliche Verdopplung des Benzinpreises, Proteste und ein tagelang andauernder Generalstreik. „Wir wollen nicht das Benzin der Eliten mit ihren teuren Autos subventionieren“, sagt der Präsident. Die einfachen Leute müssten sich Mobilität leisten können, sagt er und erneuert sein Versprechen, das gesparte Geld in die Infrastruktur und Stromversorgung des Landes zu investieren. Eine Absichtserklärung, die sein Energieminister mit der Firma Siemens über die Lieferung mehrerer Kraftwerkturbinen unterzeichnet hat, kann er aus Berlin schon mit nach Hause bringen.

Jonathan in Berlin

Foto Matthias Lüdecke

Fortsetzung von Seite 1

Islamkonferenz zu Salafismus Zuvor hatte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Kauder, für eine Debatte gesorgt, weil er der Aussage des früheren Bundespräsidenten Wulff widersprach, der Islam gehöre zu Deutschland. „Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland.“ Muslime indes gehörten dazu, hatte der CDU-Politiker der Zeitung „Passauer Neue Presse“ gesagt. Friedrich, der sich zu Amtsantritt im vergangenen Jahr ebenfalls in dieser Sache von Wulff distanziert hatte, sagte nun, „wir müssen nicht immer wieder aufwärmen, was ausgesprochen ist“. Maria Böhmer (CDU), die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, zeigte sich überrascht von Kauders Wortmeldung und widersprach: Die Diskussion sei längst weiter, und der „Islam ist aktuell ein Teil von Deutschland“. Auch Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte, natürlich gehöre der Islam heute zu Deutschland. Scharf kritisiert

wurde Kauder von der Opposition: Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Oppermann, nannte Kauder den „letzten Kreuzritter der Union“. Und der Grünen-Vorsitzende Özdemir äußerte, Kauder mache „einen auf Kulturkampf“, damit wolle er Konservative in der Union mobilisieren. Die Islamkonferenz war während der großen Koalition 2006 gegründet worden. Vertreter muslimischer Verbände und Einzelpersonen treffen dort mit Politikern aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen. Für die kommende Zeit will sich die Konferenz mit dem Thema Prävention und Verhinderung extremistischer Gewalt befassen. Friedrich würdigte die Fortschritte, welche die Islamkonferenz in den vergangenen Jahren erzielt habe, vor allem bei der Verankerung des islamischen Religionsunterrichts in den Schulen sowie bei der Ausbildung von Imamen. Pilotprojekte in einigen Städten seien beispielhaft. „Es bewegt sich was“, sagte er.

STIMMEN DER ANDEREN Indiens militärischer Ehrgeiz Der Mailänder „Corriere della Sera“ meint zum indischen Test einer atomwaffenfähigen Interkontinentalrakete: „Das Bedürfnis, sich als Großmacht zu bestätigen, und die Rivalität mit China treiben Indien zu einem Rüstungswettlauf, der Ratlosigkeit hervorruft. ... Die indische Regierung geht davon aus, dass das Wirtschaftswachstum begleitet sein muss von einer starken militärischen Schlagkraft. In der Region gibt es tatsächlich Gefahren. Derzeit sind die Beziehungen zu Peking gut, aber es mangelt nicht an Grenzstreitigkeiten, und Delhi ist besorgt angesichts einer Entwicklung, die man als chinesische Expansionspolitik im Indischen Ozean ansieht. Und die Spannungen mit Pakistan können jeden Moment wieder aufflammen. Indien ist also davon überzeugt, dass der Weg hin zur Regionalmacht mit bedeutenden militärischen Muskeln gemeistert werden will, da man sonst das Wirtschaftswachstum aufs Spiel setzt.“ Ohne Strategie Die „Schwäbische Zeitung“ beanstandet das Konzept der Piratenjagd: „Deutsche Soldaten sollen im Rahmen der Mission Atalanta an Somalias Küsten Jagd auf Piraten machen. Also nicht nur auf hoher See, wie sie das schon seit Jahren tun, sondern an Land, respektive aus der Luft. In Berlin wurde gleich präzisiert, dass man aber nur in einem Korridor von zwei Kilometern landeinwärts tätig werden wolle. Ist das eine Militärstrategie? Nein, das ist Spielerei. Je weniger manche Experten in den Geheimdiensten von Somalia wissen, umso größer scheint ihr Selbstbewusstsein, ver-

wegene Ideen zu entwickeln. Man kann nicht ein paar Fischerhütten am Tausende Kilometer langen Strand Somalias bombardieren und meinen, man schrecke so die Täter ab. Zumal die Hintermänner der Piraterie sowieso in Nairobi, Dubai und London sitzen und nicht in den Weiten Somalias. Und ist denn das historische Gedächtnis der Bundesminister wirklich so kurz, als dass sie vergessen hätten, wie die Bundeswehr vor knapp 20 Jahren aus Somalia abgezogen ist? Mit einem bescheidenen Leistungsausweis nämlich: es gab weder Frieden noch wurde den Terroristen das Handwerk gelegt. In Somalia herrschen Clans und Stämme, das korreliert nicht mit einer akkuraten Bundeswehr. In Afghanistan haben die Amerikaner jetzt die Zahl ihrer Luftangriffe reduziert, weil oft ganze Hochzeitsgesellschaften ausgelöscht wurden anstatt Talibanbanden. Nein, bei dieser Entscheidung des Bundeskabinetts scheint es mehr um Solidarität mit den Verbündeten gegangen zu sein als um wirksame Strategie.“ Kirchner kopiert Chávez Zum Streit Argentiniens mit Spanien um die Enteignung des Repsol-Konzerns bemerkt die Moskauer Tageszeitung „Kommersant“: „Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner hat sich gleichzeitig mit zwei EU-Staaten angelegt, dadurch drohen ein Handelskrieg und ein politischer Konflikt zwischen Buenos Aires und dem gesamten Europa. . . . Kirchner folgt damit dem Weg von Hugo Chávez – der venezolanische Präsident hat einst auch das Eigentum fremder Ölfirmen nationalisiert. Frau Kirchner hat von Chávez nicht nur seine Sozialpolitik übernommen, sondern auch die nationalistische, antiwestliche Rhetorik. Dies wurde

vor allem Anfang April deutlich, am 30. Jahrestag der von Argentinien verlorenen Schlacht um die Falkland-Inseln. Die Präsidentin brandmarkte den britischen Imperialismus und versprach, die Falkland-Inseln früher oder später wieder unter die Kontrolle von Buenos Aires zu bringen. Nach Ansicht von Experten hat das wieder gestiegene Interesse Argentiniens an den umstrittenen Inseln auch wirtschaftliche Motive.“ Enttäuschende Privatisierung Die geplante Verstaatlichung des Ölkonzerns YPF in Argentinien schadet dem Land, stellt die niederländische Zeitung „NRC Handelsblad“ fest: „Argentinien ist keine Insel, das Land ist Teil der Weltwirtschaft. Ohne ausländische Investitionen wird es seine ökonomischen Probleme nicht in den Griff bekommen ... Die Privatisierungen der neunziger Jahre, zu denen Argentinien durch das Ausland ermutigt wurde, haben dem Land nicht das Erhoffte gebracht. Die Enttäuschung der Bevölkerung ist verständlich, aber man kann die Privatisierungen nicht einfach rückgängig machen. Neue Vertragsverhandlungen wären der bessere Weg gewesen, so wie es in anderen Ländern Lateinamerikas gehandhabt wurde. Nun geht es darum, Argentinien davon zu überzeugen, dass es einen Schritt in die falsche Richtung gemacht hat, und eine weitere Eskalation zu verhindern.“ Monarchie braucht Modernisierung Zur öffentlichen Reue des spanischen Königs Juan Carlos nach seiner Elefantenjagd in Afrika schreibt die Madrider Zeitung „El País“:

„Die Erklärung von Juan Carlos gereicht dem König zur Ehre. Noch nie hat eine politische Autorität in Spanien so offen einen Fehler eingestanden. Der Monarch hat versprochen, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. Nun liegt es an den Politikern und vor allem an der Regierung festzulegen, in welcher Form das Königshaus modernisiert werden soll. Es ist längst überfällig, das Funktionieren der Monarchie den heutigen Zeiten anzupassen. Dabei darf man nicht, wie die Skandalpresse oder der Populismus es tun, die Kritik an einem Mitglied des Königshauses oder am König selbst mit einer Debatte über die Zukunft der Monarchie verwechseln.“ Beziehungen belastet Durch die Begrenzung der Einwanderung aus osteuropäischen EU-Ländern verärgere die Schweiz die EU, heißt es im Zürcher „Tages-Anzeiger“: „Das bereits belastete Klima zwischen Bern und Brüssel wird sich damit noch einmal verschlechtern. Im schlimmsten Fall rufen die Oststaaten nach Gegenmaßnahmen. In jedem Fall aber nimmt der Goodwill gegenüber der Schweiz, die die Europäer zunehmend als widerspenstig empfinden, weiter ab. Dennoch hat der Bundesrat mit seinem Beharren auf der eigenen Interpretation des Freizügigkeitsabkommens einen richtigen Entscheid gefällt. Denn würde er wegen des Drucks aus der EU auf die Ventilklausel verzichten, sähe er sich wohl bald noch größeren Problemen gegenüber ... Die Gefahr wäre groß, dass das Volk das Vertrauen in die Regierung verliert und in einer der kommenden Abstimmungen über die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf künftige EU-Länder ein Nein einlegt.“

Politik

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

FREITAG, 20. APRIL 2012 · NR . 9 3 · S E I T E 3

„Wir, das Volk Frankreichs“: François Hollande im Kreise seiner Anhänger beim Treffen der Sozialisten in Lille

LILLE, 19. April egenböen peitschen über den Vorplatz des Bahnhofs „Lille Europe“, als eine gutgelaunte Gesellschaft den Hochgeschwindigkeitszug aus Paris verlässt. Es wird gekichert und getratscht, eine junge Frau mit langen dunklen Haaren fotografiert mit dem Mobiltelefon ihre Mitstreiter. Zu dem Treffen der Sozialistischen Partei Frankreichs in der früheren Hochburg der Arbeiterbewegung in Lille sind so ziemlich alle gekommen, die etwas auf sich halten: frühere Minister und solche, die es werden wollen, Abgeordnete, Senatoren, Europaparlamentarier und die führenden Köpfe aus der Wahlkampfzentrale. Nur François Hollande, der Mann, dem ihr ganzes erwartungsfrohes Hoffen gilt, fehlt. Er hat sich entgegen seiner Gewohnheit nicht in ein überfülltes Zweite-Klasse-Abteil gequetscht, umlagert von Journalisten und umworben von Parteifreunden. Wenige Tage vor der ersten Runde der Präsidentenwahlen, die ihn den Umfragen zufolge am 6. Mai in den Élysée-Palast führen könnten, gönnt sich der „normale Kandidat“ eine Pause von der „Normalität“ der zweiten Bahnklasse. Er lässt sich in einer dunkelblauen Limousine von einem Chauffeur aus Paris in den Norden fahren. Es liegt ein Hauch kommender Macht über dem Abstecher nach Lille. Vorfreude auf den angekündigten Sieg erhellt die Mienen der Parteigranden auf den weißen Plastikstühlen der Ehrentribüne in der „Grand Palais“ genannten Messehalle. Der schlohweiße Schopf des hochgewachsenen früheren Regierungschefs und glücklosen Präsidentschaftskandidaten von 2002 überragt sie alle wie ein lebendiges Mahnmal, sich nicht zu früh der Siegesgewissheit hinzugeben: Lionel Jospin. Er ergreift nicht das Wort, es ist nicht der Abend der Verlierer. Er hebt nur seine Hand zum V-Zeichen für „victoire“ („Sieg“), als das Publikum ihn mit anhaltendem Applaus würdigt. Lille sollte ursprünglich die letzte Station von Hollandes Wahlmarathon bilden, den er am 31. März vorigen Jahres, Wochen bevor Dominique Strauss-Kahn sich in New York aus der Politik katapultierte, in seiner Wahlheimat Tulle begonnen hatte. Seither hat er im Zug oder mit dem Flugzeug jeden Landstrich Frankreichs und der französischen Übersee besucht, Hunderttausende Hände geschüttelt und ebenso viele „Bonjour“ und „Bonsoir“ verteilt. Allein war er nur in den ersten Wochen; seit Monaten umgeben ihn Hunderte Kameraleute, Fotografen und Journalisten. Es ist ihm kein Überdruss anzumerken, immer wieder nimmt er sich die Zeit für kleine „Off“-Stelldicheins mit der Presse, plaudert locker, versprüht Witz. So hat er in den Vorwahlen im Herbst über Martine Aubry triumphiert, die Bürgermeisterin von Lille und sozialistische Parteivorsitzende, die jetzt als leidenschaftliche Hollande-Verehrerin auf die Bühne tritt. „Madame la Première Secrétaire“, wie die Sozialisten ihre Parteichefin nennen, trägt eine elegante rote Kostümjacke und hohe Absätze. Der Jubel der heimischen Anhänger begleitet sie. Martine Aubry hat die Partei übernommen, als sie darniederlag, ausgezehrt von der dritten Niederlage bei Präsidentenwahlen in Folge, zerrissen von Machtkämpfen. Sie hat Hollande, ihren Vorgänger im höchsten Parteiamt, ein bisschen dafür verantwortlich gemacht, seinen Harmoniefimmel und seine Führungsschwäche. Es waren schwere Zeiten, für sie und für ihn, der plötzlich gar nichts mehr war, eine rundliche Ulknudel in zerknitterten Anzügen, den die wohlgestalte Ségolène Royal öffentlich vor die Tür gesetzt hatte. Gute drei Jahre ist das jetzt her, und wer es nicht weiß, kann es nicht erahnen, als Martine Aubry jetzt „vom künftigen Präsidenten Hollande“ schwärmt, der „Frankreich einen wird, wie er die Linke geeint hat“. Sie lobt „die ruhende Kraft“ Hollandes. Im Vorwahlkampf vor einigen Monaten hatte sie in ihm noch einen „schlaffen Linken“ gesehen. Heute drischt sie auf Nicolas Sarkozy ein, den „scheidenden Präsi-

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Flanieren auf den Spuren Mitterrands François Hollande, der der zweite sozialistische Präsident der V. Republik werden könnte, kann im Wahlkampf vor allem auf sein Talent zum Bad in der Menge zählen – und auf die Unbeliebtheit des Amtsinhabers. Von Michaela Wiegel denten“, der „Frankreich mit einer verfehlten Politik in die Knie gezwungen hat“. Sie spricht von den vier Millionen Arbeitslosen, dem Verlust der besten Bonitätsnote AAA, der unerträglichen Schuldenlast, von Sarkozys „schlimmer Bilanz“. Das Publikum buht, das Reizwort „Sarkozy“ bringt Leben in die Reihen. Die Tochter Jacques Delors’ redet mit dem Eifer einer Frau, die ins Amt der Premierministerin strebt. Auch an Europa hat die Gastgeberin gedacht und aus dem benachbarten Belgien den sozialistischen Parteichef Thierry Giet und Premierminister Elio Di Rupo eingeladen. Frankreich werde nach dem Machtwechsel zum Leuchtturm Europas, prophezeit Giet. Im Saal rollen Hunderte von Teilnehmern eine meterlange Trikolorefahne über ihren Köpfen aus. Wo ist Hollande? Diese Frage bewegt die Anhänger, die zu Tausenden in die Hal-

Rosenrot: Hollande-Fan in Lille

Foto dpa

Lachen mit Le Pen Die Initialen Nicolas Sarkozys wecken bei Jean-Marie Le Pen Assoziationen mit dem Nationalsozialismus. Darüber hat der 83 Jahre alte Ehrenpräsident des Front National mit einem Journalisten des staatlichen Parlamentsfernsehsenders LCP gescherzt. Er verglich Sarkozys Wahlkampfkundgebung auf der Place de la Concorde indirekt mit den Nazi-Aufmärschen in Nürnberg. Sarkozys Initialen zieren seine Wahlkampfplakate, die auch auf dem Platz aushingen. „Ich glaubte, dass das Nürnberg sei, mit NS“, sagte Le Pen lachend, woraufhin auch der Journalist lachte. Der Filmausschnitt, der am Rande der Wahlkampfkundgebung von Marine Le Pen in Paris aufgenommen wurde, kann im Internet eingesehen werden. Ihr Vater war bereits bei einer anderen Kundgebung aufgefallen, als er ein Gedicht des Autors Robert Brasillach zitierte, der mit den Nationalsozialisten kollaboriert hatte. (mic.)

le geströmt sind und Regenschirme gegen Fahnenstäbe eingetauscht haben. „Le changement, c’est maintenant“, „Der Wandel jetzt!“, steht auf ihren weißen Flaggen mit roter Schrift. So lautet auch der Text des offiziellen Wahlkampfsongs, der aus den Lautsprechern dröhnt. Die Vorgruppe, eine in die Jahre gekommene Rockband, deren Namen auch Kampagnensprecher Manuel Valls nicht weiß, ist da schon von der Bühne abgetreten. Musikalisch wird es nicht besser. Im Internet stehen nur höhnische Kommentare über den Song, zu dem der abtrünnige, ins Präsidentenlager gewechselte Sozialist Eric Besson twitterte: „Der ist ja noch schlimmer als unserer, auch wenn das schwer zu schaffen war.“ Aber das nervtötende Lied ist die Erkennungsmelodie für denjenigen, der nun beginnt, durch die Menge zu wandeln. Hollande kommt als Kandidat zum Anfassen, fragt mit rauher Stimme „Bonsoir, ça va?“, blickt die neugierigen Gesichter freundlich durch seine randlosen Brillengläser an. Hände reißen an seinem Jackett, er geht kaum selbst voran, sondern lässt sich von der Menge schieben, immer wieder verbeugt er sich, Küsschen hier, Küsschen da, die Frauen vom Parteiverband des Nordens strahlen, „ça va?“, wieder Küsschen, ein fester Händedruck, „ach, Sie sind aus Belgien?“, „bonsoir“. „Déambulation“ nennen die Kommunikationsmanager aus seinem Wahlkampfstab diese Tuchfühlung mit den Wählern, wörtlich übersetzt heißt das so viel wie Flanieren. Dieses hundertfach erprobte Bad in der Menge, der Albtraum der Leibwächter, hält Christian Gravel, einer der Pressechefs, für die Wunderwaffe des Kandidaten. Es muss etwas dran sein, denn Hollande versteht sich nicht auf mitreißende Bühnenspektakel, wie sie Sarkozys Markenzeichen sind. Seine Anhänger verhalten sich nicht wie aus der Fassung geratene Fans wie diejenigen Sarkozys bei dessen Auftritten; ihnen fehlt die „Inbrunst“, wie es Hollandes Sohn Thomas einmal bemerkte. Hollande profitiert von der Nähe, weniger vom Scheinwerferlicht. Die Sicherheitsbeamten haben ein gewisses Geschick entwickelt, die Kamerateams auf Abstand zu halten. Irgendetwas muss dabei schiefgegangen sein, denn auch die Direktübertragung auf den Großleinwänden in der Halle bricht zusammen. Hollande flaniert mit stoischer Ruhe weiter, hat er es nicht bemerkt, oder tut er nur so? Er hat jetzt die Stufen hinauf zur Bühne erklommen und sieht ein wenig kurzatmig aus. Zehn Kilo hatte er sich heruntergehungert, auf Schokolade, Wein und Käse verzichtet, aber in einem solchen Wahlkampf mit Terminen von morgens bis abends hält das kein normaler Mann durch. „Sie haben wieder zugenommen, oder?“, hat ihn kürzlich eine Journalistin gefragt. „Ja, fünf Kilo.“ – „Darf ich das schreiben?“ – „Schreiben Sie zwei!“ Martine Aubry hat ihn erwartet, jetzt treten sie gemeinsam, Hand in Hand, auf die Bühne, die Arme in die Höhe gestreckt. Hollande nimmt sich Zeit für den gemeinsamen Auftritt. In den Zeitungen wird stehen, dass die gereckten Hände so

Foto Denis Allard/REA/Laif

etwas wie eine Segnung für die künftige Regierungschefin gewesen seien. Der Händedruck fiel Hollande leichter als vor Wochen in Rennes der mit seiner früheren Lebensgefährtin. Wahrscheinlich waren alle erleichtert, dass Ségolène Royal nicht nach Lille gekommen ist, allen voran Hollandes jetzige Gefährtin Valérie Trierweiler, die kerzengerade neben Jospin sitzt. In Interviews hat Ségolène Royal bedauert, nicht stärker zu Rate gezogen zu werden. Immer klingt durch, dass sie es nicht fassen kann, dass sich ausgerechnet Hollande 31 Jahre nach François Mitterrand die Tore des Élysée-Palasts öffnen könnten. Die Mitterrand-Ära war die Geburtsstunde des Paares Hollande/Royal. An der Kaderschmiede Ena lernten sie sich kennen, sie eine Brillenschlange mit knielangen Röcken aus einer Lothringer Offiziersfamilie, er ein pummeliger Arztsohn mit mittellanger Protestmähne und Schlabber-

anzügen aus der Normandie. Hollandes Vater hatte sich aus Zorn über Charles de Gaulles Algerien-Politik der extremen Rechten angeschlossen, die Mutter, eine Sozialarbeiterin, hegte große Bewunderung für Mitterrand. Hollande ist diese mütterlich genährte Bewunderung nicht losgeworden, der Schlüsselmoment seines Kampagnenclips auch in Lille ist das Fernsehbild von 1981, das die Wahl Mitterrands verkündet. „Mitterrand“: Hollande ruft ihn an, als müsse er einen Heiligen beschwören. Vergessen die „Pflicht zur Inventur“, es ist die Macht, nicht die Taten sind es, die Hollande an dem einzigen sozialistischen Präsidenten der V. Republik zu bewundern scheint. Hollande ist selbstbewusster geworden in den letzten Wochen des Wahlkampfes, er druckst nicht mehr herum, wenn es um seine europäische Positionierung geht, als Widersacher der Bundeskanzlerin ist er

porträtiert worden, und Widersacher will er jetzt auch sein. „Die Europäer erwarten von uns, dass wir, das Volk Frankreichs, Europa eine andere Perspektive, eine andere Richtung, eine andere Orientierung geben“, ruft er mit seiner krächzenden, von den vielen Wahlkampfreden überstrapazierten Stimme, an der neuerdings ein „Stimmcoach“ herumbastelt. Er will den Fiskalpakt, den er in „Merkel-SarkozyPakt“ umtauft, neu verhandeln, er will notfalls alles blockieren, sagt er, „ohne Wachstum können wir nichts“. Es wird geklatscht, aber erst als er Sarkozys unredliche Versprechen anprangert, steigt die Intensität des Applauses. Hollande wagt einen Sprechkanon, es sind nur noch ein paar Tage bis zur Wahl. „Was soll Sarkozy machen?“, fragt er in die Menge. „Paaartir“, ruft es zurück, abtreten, gehen, verschwinden. Das ist die Botschaft, die Hollande den Weg zum Sieg ebnen soll.

Politik

SE IT E 4 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

Inland in Kürze Scholz will Solidarzuschlag erhalten –

Der Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat eine Fortsetzung des Solidaritätszuschlags über 2019 hinaus vorgeschlagen, um damit nach Inkrafttreten der Schuldenbremse 2020 eine Tilgung der Länderschulden zu erleichtern. „Der Bund erhebt weiter den Soli, kassiert die Einnahmen daraus und finanziert damit die Zinslast auf die Länderschulden. Die Länder verpflichten sich im Gegenzug, ihre Schulden zu tilgen“, sagte Scholz am Donnerstag in Hamburg. Wie viel jedes Land dann pro Jahr zurückzahle, solle in einem Tilgungsplan entsprechend der Wirtschaftskraft des Landes vereinbart werden. (dpa) Landtag erlaubt Frankenfahne – Die fünf Fraktionen des Bayerischen Landtages haben sich am Donnerstag im Verfassungsausschuss darauf geeinigt, das Hissen des rot-weißen fränkischen Rechens über Gebäuden des Freistaats zum alljährlichen Tag der Franken zu erlauben. Damit setzte sich der Landtag über die Rechtsmeinung des Innenministeriums hinweg, das eine Beflaggung von Staatsgebäuden mit der sogenannten Frankenfahne untersagt hatte. Der Verfassungsausschuss ist der Auffassung, dass es sich bei der Frankenfahne nicht um eine staatliche Flagge handle, sondern um eine Art Werbemittel. (dpa) (Kommentar Seite 10.) Kritik an Berliner Piratenvorsitzendem

– Drei Berliner Piraten, darunter der Abgeordnete Oliver Höfinghoff, haben den Landesvorsitzenden Hartmut Semken in einer öffentlichen E-Mail zum Rücktritt aufgefordert. Semken ist im Landesverband heftiger Kritik ausgesetzt, seitdem er in einem Blogbeitrag zu der Debatte über rechtsextreme Mitglieder schrieb, nicht diese seien das „Naziproblem“, sondern diejenigen, die sie ausschließen wollten. In der E-Mail der drei Berliner heißt es: „Es geht uns darum, dass durch dein Verhalten dein Bild in der Piratenpartei Berlin gerade stark angegriffen ist.“ „Bitte tue dir selbst den Gefallen und trete zurück, wir machen uns Sorgen um dich.“ (mkwa.) Eucharistischer Kongress in Köln – 53 Jahre nach dem Eucharistischen Weltkongress in München laden die deutschen Bischöfe zum ersten Mal zu einem Nationalen Eucharistischen Kongress ein. Er soll vom 5. bis zum 9. Juni in Köln stattfinden. Wie der Weltjugendtag 2005, der ebenfalls in Köln stattfand, sollen die Tage geprägt sein von Gottesdiensten, Glaubensunterweisung, Gespräch und Besinnung. (D.D.) Lob für Kretschmann aus der CDU – Der CDU-Bundestagsabgeordnete Bareiß, der zu den Wortführern des konservativen „Berliner Kreises“ gehört, hat seiner Partei den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann (Grüne) als Vorbild empfohlen. Bareiß sagte im Deutschlandradio Kultur, Kretschmann zeige, „dass man mit gewissen Grundhaltungen und einem klaren Kurs . . . auch Vertrauen in der Bevölkerung erzeugen“ könne. Er fügte an: „Ich glaube, das muss auch für die CDU gelten.“ Seine eigene Partei habe in den vergangenen Jahren ihren Kurs geändert. Das habe für Verunsicherung gesorgt und Vertrauen zerstört. Die CDU müsse sich mehr an Grundwerten wie Freiheit und Eigenverantwortung orientieren, sagte Bareiß, der auch CDU-Bezirksvorsitzender in Südwürttemberg ist. (ban.) Priesterseminar in Essen am Ende – Das Bistum Essen wird vom kommenden Wintersemester an die Ausbildung und das Studium der angehenden Priester von Bochum nahezu vollständig nach Münster verlagern. Für das 1958 gegründete „Ruhrbistum“ bereiten sich derzeit insgesamt elf Männer auf das Priesteramt vor. Nur fünf von ihnen leben in dem 57 Zimmer umfassenden Seminar in der Nähe der Ruhr-Universität Bochum. (D.D.) (Kommentar Seite 10.) Köhler wird Nachfolger Küngs – Der frühere Bundespräsident Horst Köhler soll im März 2013 Präsident der Tübinger „Welt-Ethos-Stiftung“ werden. Sie wurde vor 17 Jahren von dem katholischen Theologen Hans Küng gegründet. In dieser Woche ist auch das Weltethos-Institut gegründet worden, dessen Direktor der Ethikwissenschaftler Claus Dierksmeier ist. Er hatte zuvor an der Universität Boston gelehrt. Finanziert wird das Institut mit Stiftungsgeldern von Karl Schlecht. Der Unternehmer ist Gründer des Betonpumpenherstellers Putzmeister. (rso.)

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Eine Lanze für die Volksvertreter

Im Lärm sind die bösesten Wörter gar nicht zu verstehen

Bundespräsident Joachim Gauck besucht Stuttgart und lobt die repräsentative Demokratie, ohne vom Bahnhofsstreit zu sprechen.

Sind Parlamentarier zu zähmen? / Von Mechthild Küpper

Von Rüdiger Soldt STUTTGART/DETTENHAUSEN, 19. April. Die Ausstellung zu Ehren des badischen Freiheitskämpfers Friedrich Hecker ließ die Landtagsverwaltung nachbessern. Mit einem Wandteller, einem PorträtTuch und einer Hecker-Figur – alle Exponate stammen aus dem Jahr 1848 – war die Ausstellung aufgehübscht worden. Man kann also sagen, dass in Baden-Württemberg alles getan wurde, um Bundespräsident Gauck, dessen Lebensthema die Freiheit ist, einen freundlichen Empfang zu bereiten. Schließlich hatte sich Gauck entschieden, Baden-Württemberg als erstes Bundesland zu bereisen. Parlamentspräsident Guido Wolf bezeichnete es zwar als vermessen, die Visite in Baden-Württemberg auf eine Stufe zu stellen mit der Entscheidung Gaucks, seine erste Auslandsreise nach Polen zu machen, doch ganz ohne Hintergedanken war diese Anspielung auch nicht. Die prompte Einladung der grün-roten Regierung und das Jubiläum der Landesgründung sollen für den Bundespräsidenten den Ausschlag für seine Reiseplanung gegeben haben. Große Mühe hatte sich die grün-rote Landesregierung gegeben, für den Präsidenten ein grünes Besuchsprogramm vorzubereiten und ideelle Gemeinsamkeiten zu bekunden: „Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung, in dieser Hinsicht, Herr Bundespräsident, verbindet uns einiges“, sagte Kretschmann im Landtag zur Begrüßung. Doch als der Bundespräsident im Parlament zu reden begann, zeigte sich, wo es Gemeinsamkeiten gibt und wo nicht: Die grün-rote Regierung beansprucht für sich, eine „Politik des Gehörtwerdens“ zu machen; die Bürger sollen größere Möglichkeiten der Mitsprache haben. Gauck setzte einen Kontrapunkt. Das

Er war so frei: Bundespräsident Gauck besuchte zuerst Baden-Württemberg.

Wort „Stuttgart 21“ nahm er nicht in den Mund, doch brach er eine Lanze für die repräsentative Demokratie und ihre Freunde: „Wer ist es, der mich vertritt in den Versammlungen unseres Gemeinwesens, von der Gemeinde bis zum Bund? Bin ich zufrieden mit ihrer oder seiner Arbeit? Was kann ich ihr oder ihm mitgeben? Könnte ich es vielleicht besser machen?“ Das war ein Aufruf, die vorhandenen Institutionen der Demokratie ernst zu nehmen. „Partizipation ist in der Bundesrepublik nicht nur ein abstraktes Sehnsuchtswort. Sie ist politische Wirklichkeit.“ Das war gegen das Lamento derjenigen gerichtet, die den Fortbestand des demokratischen Systems einzig von seiner partizipativen Erweiterung abhängig machen. Bürger und Politik, so Gauck, sollten in Deutschland nichts Getrenntes sein. Das war die Warnung an die Politiker aller im Parlament anwesenden Parteien, die Distanz zwischen Bürgern und Politik nicht auch noch durch eigenes Reden zu vergrößern. Gaucks Besuch war ein bemerkenswertes Ereignis. Es zeigte sich, wie wenig von der alten bundesrepublikanischen Ordnung geblieben ist: Da kommt ein konser-

Foto dpa

vativer Bundespräsident, den SPD und Grüne in dieses Amt gebracht haben, mit seinem konservativen Lebensthema Freiheit in ein einst konservatives Land und wird von einem grünen Ministerpräsidenten begrüßt, der sich in seiner Rede in die Tradition seiner CDU-Vorgänger Erwin Teufel und Lothar Späth stellt. Am Nachmittag besuchte Gauck in Dettenhausen ein Sonnenkollektoren-Werk des Schokoladenfabrikanten Alfred T. Ritter. In Tübingen ließ sich Gauck durch die erste Gemeinschaftsschule führen. Der dortige grüne Oberbürgermeister Boris Palmer konnte mühelos etwas zum Thema Freiheit beisteuern, indem er an den „Tübinger Vertrag“ von 1514 erinnerte, der als „württembergische Magna Charta“ gilt. Gaucks Besuch endete mit einem Bürgerempfang im Evangelischen Stift, aus dem Hegel und Hölderlin hervorgegangen sind. Den badischen Landesteil ließ Gauck völlig außen vor. Er will allerdings schon bald wieder kommen, und zwar in das Freilichtmuseum im badischen Rastatt, das einst auf Anregung des früheren Bundespräsidenten Heinemann gegründet worden ist.

Der Bundesparteitag der FDP am Samstag könnte Röslers letzter sein / Von Peter Carstens

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lasst, beherzt zusammenzustückeln was vorlag, und dann noch die neue Wachstums-Doktrin seines Parteivorsitzenden Rösler in den Text einzuarbeiten. Danach blieb nicht mehr allzu viel Zeit, den Entwurf in Landes- Kreis- und Ortsverbänden zu diskutieren. Wo das geschah, wurde viel Änderungsbedarf angemeldet, etwa 600 Anträge zum Programm gingen bei der Parteiführung ein. Die Diskussion darüber, die der Parteitag in Karlsruhe führen soll, soll laut Tagesordnung etwa vier Stunden dauern, das entspräche etwa zweieinhalb Änderungsanträgen pro Minute. Natürlich lässt sich vieles zusammenfassen und straffen, viele Änderungswünsche betreffen nur sprachliche Nuancen. Dennoch fühlten sich etliche Delegierte gehetzt, und manche verlangen sogar eine Verlängerung der Programmdiskussion. Die aber lehnt die Parteiführung ab, sie will das halb gelungene Grundsatzprogramm nun ausfertigen, man könnte auch sagen: in einer Schublade mit der Aufschrift „Erledigt“ verschwinden lassen. Die Diskussion darüber, ob der einst verantwortliche Grundsatzpolitiker Christian Lindner seiner Aufgabe entflohen sei, gilt als unerwünscht. Denn Lindner hat sich ja nach kurzem Exil wieder zum Parteidienst zurückgemeldet und führt nun die nordrhein-westfälische FDP in ihren wohl schwierigsten Wahlkampf seit Jahrzehnten. Mit der Energie eines Kraftwerks versucht Lindner den erlahmten Liberalismus wieder zu elektrisieren. Ähnliches probiert in Schleswig-Holstein der FDP-Spitzenkandidat Kubicki. Unabhängig von den landespolitischen Aspekten werden beide Politiker bundespolitisch auch danach beurteilt, ob ihre Wahlkämpfe mit oder gegen die Bundesführung geführt werden. Rösler hält sich im Wahlkampf zurück, er hilft bei Veranstaltungen, wenn er gerufen wird, aber er drängt sich nicht auf. Das wiederum legen ihm manche schon wieder als Schwäche aus. Die Stellung des Parteivorsitzenden gilt als bedroht. Nach seinem – durch die Auflösung der Koalition im Saarland – verunglückten Jahresstart hatte er wäh-

berg; Natur und Wissenschaft: Joachim Müller-Jung; Neue Sachbücher: Jürgen Kaube; Politische Bücher: Prof. Dr. Rainer Blasius; Recht und Steuern: Prof. Dr. Joachim Jahn; Reiseblatt: Freddy Langer; Staat und Recht: Dr. Reinhard Müller; Technik und Motor: Holger Appel. Bildredaktion: Christian Pohlert; Chefin vom Dienst: Dr. Elena Geus; Grafische Gestaltung: Johannes Janssen; Informationsgrafik: Thomas Heumann. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Tobias Trevisan (Sprecher); Dr. Roland Gerschermann. VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN: Andreas Formen (Verlagsgeschäftsführer); für

Anzeigenproduktion: Stephan Puls. Anzeigenpreisliste Nr. 72 vom 1. Januar 2012 an; für Stellenanzeigen: F.A.Z.-Stellenmarkt-Preisliste Nr. 6 vom 1. Januar 2012 an. MONATSBEZUGSPREISE: Abonnement Deutschland-Ausgabe 44,90 €; einschließ-

lich Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 51,90 €. Abonnement Rhein-Main-Ausgabe 44,90 €; einschließlich Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 51,90 € (bei Postbezug Lieferung am Montag – bei Feiertagen am darauffolgenden Werktag). Studierende (gegen Vorlage einer Bescheinigung) 22,40 €, einschließlich Frankfurter Allgemeine Hochschulanzeiger 22,90 €. Weitere Preise auf Anfrage oder unter www.faz.net. Alle Preise bei Zustellung frei Haus, jeweils einschließlich Zustell- und Versandgebühren sowie 7 % Umsatzsteuer; im Ausland 54,30 € einschließlich Porto, gegebenenfalls zuzüglich Luftpostgebühren. Erscheint werktäglich. Ihre Daten wer-

rend der Koalitionskrise um die GauckNominierung einen Achtungserfolg errungen. Den allerdings verspielte er mit kindischen Späßchen über Bundeskanzlerin Merkel in der darauffolgenden Woche. Seither sehen manche Beobachter seine Autorität schwinden. Je näher sich die Landtagswahlkämpfer an die FünfProzent-Hürde herankämpfen, desto schwächer erscheint der Vorsitzende. Rösler weiß, dass sein Parteivorsitz am Erfolg oder Misserfolg der Landtagswahlen im Mai hängt. Scheitert die FDP in beiden Ländern, wäre ein rascher Führungswechsel wahrscheinlich. Besonnene Präsidiumsmitglieder fragen aber, ob sich die Lage der Partei wirklich verbessert, wenn der Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle das Ruder übernähme. Oder vielleicht Dirk Niebel, der Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit? Erringt die FDP in Nordrhein-Westfalen einen Achtungserfolg wäre nicht Rösler, sondern der Wiedereinsteiger Lindner der Gewinner und so etwas wie der „heimliche Vorsitzende“ der FDP. Sollte man dann in diesem Zustand in die Bundestagswahl ziehen oder lieber gleich den besten Redner und erfolgreichen Wahlkämpfer an die Spitze bitten? Solche Spekulationen eignen sich bestens für Presseabende, die traditionell am Vorabend von Parteitagen stattfinden sollten. Dort begegnen und belauern sich Spitzenpolitiker und Journalisten, werden gewöhnlich Szenarien durchgespielt, kleine Bosheiten lanciert und Stimmungen verbreitet. In Karlsruhe aber hat die FDP-Führung den Presseabend kurzerhand aus dem Programm gestrichen. Das hat auch finanzielle Gründe. Die Partei ist klamm, der Sonderparteitag im vergangenen Herbst hat fast eine Million Euro verschlungen, und die Zahl der Sponsoren ist im Schatten der Wulff-Affäre zu einem kleinen Häuflein geschmolzen. Vielleicht hat es auch sein Gutes, denken manche, dass die Zeit vorbei ist, wo Parteitage zugleich als Leistungsschauen der deutschen Automobil- oder Zigarettenindustrie herhielten. Aus der Konzentration auf das Wesentliche also muss die FDP Hoffnung schöpfen.

Merkel drängt zur Eile sat. BERLIN, 19. April. Eine Woche vor Ablauf des Ultimatums der EU-Kommission hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Innenminister Friedrich (CSU) aufgefordert, schnell die EU-Vorgaben zur Vorratsdatenspeicherung zu erfüllen. „Die Richtlinie als solche liegt auf dem Tisch, und sie muss umgesetzt werden“, sagte Frau Merkel am Donnerstag in Berlin. Sie verwies darauf, dass es nicht um einen Kompromiss von zwei Ministern über einen Gegenstand gehe, den Berlin neu regeln wolle. Es gebe vielmehr die EU-Richtlinie, die neu umgesetzt werden müsse, weil das Bundesverfassungsgericht die alte Regelung in Teilen für nicht verfassungskonform erklärt habe. „Niemand von uns möchte mit Strafzahlungen belegt werden“, sagte Frau Merkel weiter. Zwar mied sie ein von der Opposition gefordertes Machtwort, doch richtet sich der zeitliche Druck gegen die Justizministerin.

Friedrich hatte wiederholt hervorgehoben, er wolle die Richtlinie umsetzen, die eine sechsmonatige Speicherung der Telekommunikationsdaten zur Kriminalitätsbekämpfung vorsieht. Frau Leutheusser-Schnarrenberger will Internetund Telefonverbindungsdaten dagegen nur bei konkreten Anlässen speichern lassen und den Ermittlern bei Bedarf zur Verfügung stellen. Nach einem monatelangen Streit brachte auch ein Gespräch der beiden Ressortchefs am Mittwochabend keine Einigung. Friedrich sagte danach: „Ich muss mich nicht einigen, Frau Leutheusser muss sich auf die Richtlinie der Europäischen Kommission einlassen.“ Er könne keinen Kompromiss eingehen, der unterhalb der Rechtslage der EU liege. Frau Leutheusser-Schnarrenberger sagte indes, ihr Ziel sei es, „im Gespräch zu bleiben und zu verhandeln“. Allerdings habe Friedrich Maximalpositionen vorgelegt, die weit über die Richtlinienumsetzung hinausgingen.

Auflösung des Saarlands Böhnhardt und Zschäpe hätte Mehrheit wollten sich stellen oge. FRANKFURT, 19. April. Eine Mehrheit der Saarländer kann sich vorstellen, auf die Eigenständigkeit ihres Bundeslandes zu verzichten und mit einem anderen Bundesland zu fusionieren. Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach wären 46 Prozent der Befragten damit einverstanden, nur 43 Prozent der 1004 Befragten sprachen sich dagegen aus, fünf Prozent waren unentschlossen, sechs Prozent machten ihre Zustimmung von der Wahl des Bundesland abhängig, mit dem das Saarland fusionieren würde. Bei jüngeren Saarländern war die Skepsis am größten: Unter den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren waren 60 Prozent gegen eine Fusion und lediglich 28 Prozent dafür. Unter den Befragten, die älter als 60 Jahre waren, votierten hingegen 53 Prozent für eine Fusion, 35 Prozent waren dagegen. Die Umfrage fand schon im November 2011 statt, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. (Kommentar Seite 10.)

den zum Zweck der Zeitungszustellung an Zustellpartner und an die Medienservice GmbH & Co. KG, Hellerhofstraße 2 – 4, 60327 Frankfurt am Main, übermittelt. Abonnementskündigungen sind schriftlich mit einer Frist von 20 Tagen zum Monatsende bzw. zum Ende des vorausberechneten Bezugszeitraumes möglich. Gerichtsstand Frankfurt am Main. NACHDRUCKE: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wird in gedruckter und digitaler Form vertrieben und ist aus Datenbanken abrufbar. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Zeitung oder der in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, besonders durch Vervielfältigung oder Verbreitung, ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nicht anderes ergibt. Besonders ist eine Einspeicherung oder Verbreitung von Zeitungsinhalten in Datenbanksystemen, zum Beispiel als elektronischer Pressespiegel oder Archiv, ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Sofern Sie Artikel dieser Zeitung nachdrucken, in Ihr Internet-Angebot oder in Ihr Intranet übernehmen oder per E-Mail versenden wollen, können Sie die erforderlichen Rechte bei der F.A.Z. GmbH online erwerben unter www.faz-rechte.de. Auskunft erhalten Sie unter [email protected] oder telefonisch unter (069) 7591-2985. Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch unter (0 30) 28 49 30, PMG Presse-Monitor GmbH. © FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG GMBH, FRANKFURT AM MAIN

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formen mehrfach angesprochen. In der nächsten Woche sollen sie im Ältestenrat erörtert werden. Schneider versteht seinen Brief als reinen „Appell“, er habe sich ausdrücklich nicht über einzelne Kollegen oder Fraktionen beschwert und auch nicht nur an manche gewendet: „Ich bin selbst ein Rüpel, aber ich vergreife mich niemals im Ton“, sagt er. Den Moment, in dem er gemerkt habe, dass es „so nicht weitergehen kann“, hat er gut in Erinnerung. Er wurde aus einer Sitzung des Hauptausschusses (so heißt in Berlin der Haushaltsausschuss) gerufen, weil die Finanzstaatssekretärin sich in einem anderen Ausschuss nicht sicher fühlte. Beiläufig erfuhr er, dass ein Besucher dieses Ausschusses eine Journalistin auf das Unflätigste beschimpft hatte. Bei der Rückkehr in den Hauptausschuss beschwerte sich wiederum der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky: Der Pirat Gerwald Claus-Brunner habe ihn als „Rassisten“ bezeichnet. Doering spitzt die Beschreibung der parlamentarischen Umgangsformen in Berlin so zu: Wer je nach 18 Uhr im Abgeordnetenhaus gesessen habe, erlebe Missachtung des Parlaments durch das Parlament: Es werde hemmungslos gequatscht, rein- und rausgelaufen, falls jemand Fäkalsprache benutze, sei das im Zweifelsfall wegen des hohen Geräuschpegels gar nicht zu verstehen. Die meisten aber wissen, auch wenn sie Neulinge sind, wie man ohne hässliche Worte verletzen kann. Der Sozialdemokrat Tom Schreiber nannte den Piraten Christopher Lauer „Schnittchenkönig“, und der beschwerte sich dann derartig larmoyant über den Übergriff von „Herrn Schneider“, bis dieser seinen richtigen Namen schrie. Auch Wowereit versteht es, die Herrschaften von der Konkurrenz vor dem Parlament nach allen Regeln der Kunst zu piesacken.

Einigung im Streit über Vorratsdatenspeicherung

Vierundzwanzig Stunden Angst KÖLN, 19. April. Der FDP-Parteitag, der am Samstag in Karlsruhe beginnt, ist ein Parteitag der Hoffnung. Die Delegierten erwarten ein Signal des Aufbruchs, das vom neuen Grundsatzprogramm ausstrahlen soll. Sie hoffen auf eine kraftvolle Rede des Parteivorsitzenden Rösler, die Zweifel an seiner Autorität hinwegfegen möge. Sie wollen mit neuer Zuversicht und Selbstvertrauen an ihre politische Alltagsarbeit zurückkehren. Die Wahlkämpfer in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wünschen sich die Anmutung von Geschlossenheit und Zusammenhalt und erwarten beachtenswerte Beiträge ihrer Spitzenkandidaten Lindner und Kubicki. Sie hoffen darauf, dass der Parteitag der FDP im öffentlichen Ansehen, also in Meinungsumfragen, Auftrieb geben möge. Schließlich hoffen Patrick Döring und Otto Fricke darauf, dass die Delegierten ihnen bei ihrer Wahl zum Generalsekretär beziehungsweise zum Schatzmeister der FDP den Rücken stärken. Das ist sehr viel verlangt für einen kurzen, geradezu eiligen Parteikonvent, der alle diese Erwartungen innerhalb von gerade einmal 24 Stunden erfüllen soll. Im Mittelpunkt der Diskussionen und Abstimmungen steht der Entwurf eines neuen Grundsatzprogramms. Es soll die Wiesbadener Grundsätze von 1997 ablösen, die zu einer Zeit gefasst wurden, als Helmut Kohl noch Bundeskanzler war und das Internet eine Ausnahmeerscheinung. Der frühere Generalsekretär Lindner hatte es erarbeiten sollen und dafür seit 2010 ein Dutzend Programmforen mit mehr als 150 Experten veranstaltet, Tausende Parteimitglieder und Sympathisanten beteiligt. Bei seinem überraschenden Rücktritt im Dezember 2011 hinterließ Lindner allerdings ein Stückwerk, das bestenfalls als Prolegomena eines neuen Programms gelten konnte. Die Arbeit war durch die monatelange Diskussion um die Euro-Mitgliederbefragung in Unordnung geraten und vielleicht auch etwas zu ambitioniert angelegt gewesen. Lindners Nachfolger jedenfalls, der Pragmatiker Döring, sah sich ab Januar veran-

BERLIN, 19. April. Der Vorstoß gegen vermeintlich verrohte Sitten im Berliner Abgeordnetenhaus wird wohl keinen parlamentarischen „Knigge“ hervorbringen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), gehört seit der Wahl 2011 nicht einmal mehr dem Parlament an, aber einen „Knigge“, also einen Leitfaden für den menschlichen Umgang in der landespolitischen Arena, lehnte er entschieden ab. Wer in den Protokollen der Plenarsitzungen dieser Wahlperiode nachschaut, um zu erfahren, wem die vom parlamentarischen Geschäftsführer der SPD, Thorsten Schneider, monierte „mehrfach präsidial gerügte Fäkalsprache im Plenarsaal“ zuzurechnen ist, wird keine Ordnungsrufe des Präsidenten finden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Piratenpartei, die sich von der Kritik vor allem gemeint fühlen darf, Martin Delius, gab zu Protokoll: „Scheiße muss auch mal erlaubt sein.“ Knapper kann es auch der Geschäftsführer der Grünen, Benedikt Lux, nicht formulieren. Die Grünen, sagt er, würden sich hüten, sich an der Diskussion zu beteiligen, die Schneider und Vizepräsident Andreas Gram (CDU) mit Briefen an die Fraktionen beziehungsweise mit ihrem Wunsch nach einer Geschäftsordnungsänderung angestoßen haben. Früher seien schließlich sie diejenigen gewesen, die gegen die als überlebt empfundenen parlamentarischen Gepflogenheiten rebellierten, nun könne man schlecht als „Sittenwächter“ auftreten. Als rüde und roh empfindet Lux das „Durchzocken von Mehrheiten“ der großen Koalition. Rot-Rot ist seiner Erinnerung nach besser gewesen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linkspartei, Uwe Doering, und Parlamentspräsident Ralf Wieland berichten, sie hätten die parlamentarischen Umgangs-

HAMBURG, 19. April (AFP). Zwei der mutmaßlichen Gründer der rechtsextremistischen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ haben offenbar im Jahr 2000 erwogen, sich den Behörden zu stellen. Das berichtete die ARDSendung „Panorama“ am Donnerstag nach Gesprächen mit den Eltern von Uwe Böhnhardt. Bei einem Treffen im Jahr 2000 hätten „unser Sohn und Beate Zschäpe gesagt, sie würden sich stellen. Aber der Uwe Mundlos war nicht bereit“, sagte die Mutter von Böhnhardt. In dem Interview schilderten die Eltern außerdem, wie sie weiterhin den Kontakt zu den seit 1999 im Untergrund lebenden Rechtsextremisten hielten. „Irgendwann lag ein Zettel im Briefkasten“, sagte die Mutter, „mit Uhrzeit und Ort.“ Mehrmals hätten sie sich mit dem Trio in einem Park verabredet. Von der Mordserie, der mutmaßlich zehn Menschen zum Opfer fielen, wussten die Eltern nach eigenen Angaben nichts. 2002 sei der Kontakt dann abgerissen.

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Politik

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

EU-Parlament billigt Abkommen / Besserer Datenschutz nbu. BRÜSSEL, 19. April. Die Vereinigten Staaten können auf Transatlantikflügen weiterhin die persönlichen Daten von europäischen Fluggästen polizeilich auswerten. Das Europäische Parlament stimmte am Donnerstag mit 409 gegen 226 Stimmen bei 33 Enthaltungen einer Neufassung eines entsprechenden Abkommens zwischen der EU und der amerikanischen Regierung zu. Für das Abkommen stimmten die Fraktionen der Christlichen Demokraten, der Konservativen (Tories), eine Mehrheit der Sozialdemokraten sowie ein Teil der Liberalen. Die Fraktionen der Grünen und der Linken waren geschlossen dagegen. Die EU hat seit 2004 mehrere Abkommen mit den Vereinigten Staaten geschlossen, um die Auswertung der Fluggastdaten, die der Terrorismusbekämpfung dient, auf eine verlässliche rechtliche Grundlage zu stellen und europäische Datenschutzanforderungen durchzusetzen. Innenkommissarin Malmström hat jüngst ein neues Abkommen mit Washington ausgehandelt, das im Vergleich zur bisher gültigen Fassung un-

ter anderem Einschränkungen bei der Speicherdauer der Daten enthält. So sollen Angaben zu Name, Adresse, Telefonnummer, Kreditkarte oder Sitzplatz künftig nach sechs Monaten „depersonalisiert“ werden, so dass die amerikanischen Beamten die Angaben zur Person nicht mehr erkennen können. Linke und linksliberale Abgeordnete hatten sich gegen das Abkommen gewandt, weil ihnen die Speicherdauer (insgesamt bis zu 15 Jahre) immer noch zu lange war und sie den Verwendungszweck nicht eindeutig auf Terrorismus und Schwerstkriminalität begrenzt sahen. Die Befürworter waren dagegen der Ansicht, dass kein besseres Abkommen herauszuholen war und die Amerikaner ohne Abkommen die Daten trotzdem von den Fluggesellschaften verlangen würden, dann aber ohne europäische Mitsprache beim Datenschutz. Die Mitgliedstaaten, die von den Amerikanern über Ergebnisse der Datenauswertung informiert werden müssen, hatten dem Abkommen schon im Dezember zugestimmt; Deutschland enthielt sich.

Lawrow verlangt klare Garantien Russland beharrt auf Kritik an Nato-Raketenabwehr nbu. BRÜSSEL, 19. April. Der russische Außenminister Lawrow hat bei einem Auftritt in Brüssel noch einmal Bedenken gegen die geplante Raketenabwehr der Nato in Europa vorgetragen. Nach einer Sitzung des Nato-RusslandRates am Donnerstag sagte er, er hoffe, dass die Allianz auf ihrem Gipfeltreffen im Mai in Chicago nichts beschließe, was die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zunichtemache. Man brauche „klare Garantien“, dass die Raketenabwehr nicht gegen Russland gerichtet sei. Diplomaten fiel auf, dass Lawrow nicht wie bisher von „rechtlich verbindlichen“ Garantien sprach. Ob das eine Abmilderung der russischen Position sei, lasse sich derzeit aber nicht sagen. Russland hat bisher einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zur Kontrolle der Raketenabwehr verlangt, was in der

Nato als undurchsetzbar in Amerika gilt. Die Allianz bietet stattdessen eine politische Erklärung an, dass sie Russland nicht als Bedrohung sehe und sich das Abwehrsystem nicht gegen das Land richte. In Chicago will das Bündnis eine vorläufige Einsatzfähigkeit des Systems verkünden, das Europa insbesondere vor ballistischen Raketen aus Iran schützen soll. Russland ist auf das Angebot der Nato zur Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr bisher nicht eingegangen, auch wenn dazu in Ottobrunn im vergangenen Monat eine gemeinsame Simulationsübung beider Seiten stattfand. Außenminister Westerwelle warb in Brüssel für eine vertiefte Zusammenarbeit, bezweifelte aber, dass die Stationierung und Modernisierung russischer Raketen in Kaliningrad (Königsberg) hilfreich sei.

Absolventen verlassen Europa Bleibewillige Ausländer scheitern an rechtlichen Hürden oll. BERLIN, 19. April. Studierende aus dem nichteuropäischen Ausland, die Hochschulen in europäischen Ländern besuchen, bleiben nach ihrem Abschluss meist nicht in diesen Ländern. Das hat eine Online-Befragung von 6239 Studenten an 25 Universitäten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Schweden ergeben. Während 79,8 Prozent der Befragten in Deutschland gern in ihrem Studienland bleiben würden, bleibt nur ein Viertel. Diese Diskrepanz weise auf erhebliche Hürden hin, heißt es in einer Studie des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration und der Migration Policy Group in Brüssel. Keines der fünf Länder schöpfe die Potentiale der internationalen Studierenden tatsächlich aus. Während Deutschland die Bleibebedingungen deutlich liberalisiert habe, zeigten sich in Großbritannien und den Niederlanden gegenläufige Tendenzen. So wurde in Großbritannien der Verbleib nach dem Studium erschwert, in den Niederlanden wurden die Zulassungskriterien für internationale Studierende verschärft. Nur 5,3 Prozent der Befragten in Großbritannien und 12,5 Prozent der Befragten in Deutschland planten, länger als fünf Jahre im Studienland zu bleiben. Die verbreitete Annahme, dass internationale Studierende aus Nicht-EULändern von vornherein ein Sprungbrett zur dauerhaften Einwanderung in ein hochentwickeltes Land suchten, er-

weise sich damit als falsch. Studierende der Ingenieur- und Naturwissenschaften wollten häufiger bleiben als Sozial- und Geisteswissenschaften. Studierende aus asiatischen Ländern (vor allem aus China und Indien) sowie Osteuropa zeigten ein größeres Interesse am Verbleib als Studierende aus Nord- wie Südamerika und Afrika. Viele Studierenden beklagten fehlende Informationen über die rechtlichen Möglichkeiten eines weiteren Aufenthalts im Studienland. In Deutschland waren solche Informationen nur einem Viertel der Befragten bekannt. Viele der in Deutschland Studierenden sagten, es gebe zu wenig Informationsmaterial auf Englisch. In Großbritannien und den Niederlanden waren die rechtlichen Bleiberegelungen besser bekannt. Studierende werden in der Regel als potentielle hochqualifizierte Einwanderer gesehen. Doch ein Studium scheint die Einwanderung nicht ohne weiteres zu erleichtern, wenn die Landessprache nicht beherrscht wird, berufliche Kontakte fehlen, das Wissen über Gepflogenheiten auf dem Arbeitsmarkt nicht ausreicht und Diskriminierung hinzukommt. Internationale Studierende brauchten deshalb mehr Unterstützung bei der Integration. Hochschulen vor allem in Deutschland sollten mehr Sprachkurse anbieten und auch im Rahmen einer Karriereberatung stärker auf die spezifischen Belange internationaler Studierender eingehen, wird in der Studie gefordert.

Breivik: Wollte weitere Opfer Massenmörder spricht in Oslo über Anschlagspläne frs. FRANKFURT, 19. April. Im Prozess um die Anschläge von Oslo und Utøya hat der Massenmörder Anders Behring Breivik am Donnerstag ausgesagt, er habe weitaus mehr Menschen töten wollen als seine 77 Opfer. Neben dem Anschlag mit einer 950-Kilogramm-Bombe im Regierungsviertel von Oslo, durch deren Explosion am 22. Juli vorigen Jahres acht Menschen getötet wurden, habe er weitere Bombenanschläge auf den Sitz der regierenden Arbeiterpartei und ein drittes Ziel geplant. Ins Auge gefasst habe er etwa den Sitz der Zeitung „Aftenposten“, das Parlament und das Rathaus. Er habe die gesamte Regierung töten wollen. Teil des Plans sei gewesen, nach den Anschlägen mit einem Motorrad zu einem besetzten Haus, der Zentrale der Zeitung „Dagsavisen“ und dem Sitz der Sozialistischen Linkspartei zu fahren und dort „so viele Menschen wie möglich hinzurichten“, sagte Breivik laut Agenturberichten. Einen Angriff auf die internationale Journalisten-Konferenz Skup im April 2011 habe er aus Zeitgründen nicht realisieren können. Stattdessen fuhr Breivik

zum Sommerlager der Jugendorganisation der Arbeiterpartei auf der Insel Utøya, wo er 69 Menschen tötete. Breivik wiederholte, er sei „kein Kindermörder“, denke aber, „dass alle politischen Aktivisten, die sich dem Kampf für eine multikulturelle Gesellschaft verschrieben haben“, ein „legitimes Ziel“ seien. Er habe keine andere Wahl gehabt, als die Jugendlichen anzugreifen, da die Behörden den Kauf von Bomben-Bauteilen extrem erschwert hätten. Zudem sagte Breivik, er habe auf Utøya auch die frühere Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland gefangen nehmen und nach dem Vorbild von Dschihadisten vor laufender Kamera enthaupten wollen; sie hatte die Insel bei seiner Ankunft schon verlassen. Sein Gewehr habe er nach dem „magischen Speer“ des nordischen Gottes Odin „Gungnir“ genannt und die Pistole „Mjølnir“, nach dem „Hammer des Kriegergottes Thor“. Nach Bitten von Überlebenden und seiner Anwälte verzichtete Breivik zu Beginn des vierten Prozesstages erstmals darauf, den rechten Arm mit geballter Faust zu heben. Der Prozess soll zehn Wochen dauern.

Gescheitertes Geschäftsmodell Die Partei „Öffentliche Angelegenheiten“ in Prag wurde als Kämpferin gegen die Korruption gewählt. Nun bereitet ihr die Korruption in den eigenen Reihen das Ende. Von Karl-Peter Schwarz RIJEKA, 19. April. Noch steht in den Sternen, ob die Regierung des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Nečas dieses Wochenende überlebt. Als sicher aber gilt, dass ihr die Partei „Öffentliche Angelegenheiten“ (VV) dann nicht mehr angehören wird. Die Spaltung der VV durch den Austritt der stellvertretenden Ministerpräsidentin Karolína Peake und weiterer sechs VV-Abgeordneter hat die Regierungsbeteiligung der Partei beendet, über die der Prager Unternehmer Vít Bárta bisher verfügte, als sei sie eine Firma und er ihr Eigentümer. VV hat ihren Ursprung im ersten Prager Gemeindebezirk. Sie begann als eine Initiative von Bürgern, die sich gegen die Misswirtschaft im Rathaus zur Wehr setzten. Vereinigungen dieser Art haben Tradition im Milieu der Prager Intellektuellen: Zu kommunistischen Zeiten traf man sich im Café Slavia und schimpfte auf das Politbüro, nach der Wende traf man sich im Café Slavia und schimpfte auf Václav Klaus, die eiskalte Marktwirtschaft und das verkommene Parteiensystem, stets fest davon überzeugt, dass die öffentlichen Angelegenheiten in den Händen der Intellektuellen am besten aufgehoben seien. Vor zehn Jahren, im „Fernsehkrieg“ gegen das Parlament um die Kontrolle über die öffentlichen Sendeanstalten, wurde „öffentliche Angelegenheiten“ zu einer politischen Kampflosung. Die heutigen Protagonisten der Partei dieses Namens, die damals entstand, sind in diesem Prager Milieu groß geworden. Die 37 Jahre alte Karolína Peake, geborene Kvačková, und der um zwei Jahre ältere Vít Bárta kennen einander seit ihrer Kindheit. Sie ist die Tochter eines Anwalts und einer Journalistin, den englischen Namen Peake hat sie von ihrem australischen Ehemann. Bárta entstammt einer Ärztefamilie, versuchte sich selbst in einem Medizinstudium, brach es aber ab und promovierte als Jurist auf der Polizeihochschule. Schon während des Studiums entdeckte Bárta sein unternehmerisches Talent und gründete im Alter von 19 Jahren die „Agentur des weißen Löwen“ (ABL), die zunächst nur Sicherheitsberatung, später selbst Sicherheitsdienste anbot und rasch zu einem der führenden Unternehmen dieser Branche aufstieg. Da dieses Geschäft naturgemäß umso erfolgreicher ist, je staatsnäher es betrieben wird, gründete Bárta mit einigen Freunden den „Klub

der engagierten Unternehmer“. Der Klub stellte der inzwischen zur Partei herangewachsenen Gruppe „Öffentliche Angelegenheiten“ zuerst für die EU-Wahlen 2009, dann für die Parlamentswahlen im Mai 2010 fast eine Million Euro zur Verfügung. Die Absicht, die Bárta damit verfolgte, hatte er bei einer Konferenz mit dem Führungspersonal seiner Sicherheitsagentur im Oktober 2008 dargelegt. Laut einem Bericht der Zeitung „Mlada Fronta Dnes“ soll er dort ein Strategiepapier vorgelegt haben, in dem er die Bildung einer Partei als politischer Arm zur Förderung der wirtschaftlichen Interessen des Unterneh-

mens vorschlug. Als Zwischenziel habe er die Bildung einer Koalition zwischen der konservativen ODS und VV im Prager Stadtparlament angestrebt. Oberbürgermeister von Prag war damals Pavel Bem, dessen Ära von Korruption und Misswirtschaft geprägt war. Zu den Parlamentswahlen 2010 trat VV mit Kampflosungen gegen die „Dinosaurier“ in der Politik an. Die Zeit war günstig für neu antretende Parteien, die sich noch als sauber gerieren konnten. Als Spitzenkandidaten hatte Bárta Rudolf John engagiert, einen prominenten Fernsehmoderator. Das Kalkül ging auf. Auf Anhieb erhielt VV mehr als zehn Pro-

Verurteilt: Vít Bárta verlässt am 13. April mit seiner Frau das Gericht.

Foto AFP

zent der Stimmen und 24 Abgeordnete. Bárta verkaufte seine Sicherheitsagentur an seinen Bruder und führte persönlich die Koalitionsverhandlungen mit der ODS und TOP 09, der ebenfalls zum ersten Mal ins Parlament gelangten Partei von Außenminister Karel Schwarzenberg. Zunächst bestand Bárta darauf, selbst Innenminister zu werden, musste sich aber mit dem Verkehrsministerium begnügen. Innenminister wurde der getreue John, der ausführte, was er von ihm erwartete. Um Einfluss zu gewinnen, griff Bárta schon vor seiner politischen Karriere immer wieder zu unkonventionellen Mitteln. 2006 ließ er von Spezialisten seiner Agentur Prager Kommunalpolitiker bespitzeln. Allein über die ODS-Bürgermeisterin des elften Prager Gemeindebezirks legten die ABL-Spione insgesamt 50 Dossiers an, die Dokumente, Briefe und E-Mails enthielten, sowie 280 Fotos und 54 Videoaufzeichnungen. Ans Licht gelangte diese Affäre allerdings erst im September 2010, als die nach Sauberkeit und Transparenz rufende VV bereits an der Regierung war. Zunächst glaubte Bárta, sich schützen zu können, indem er in einem Gespräch mit Ministerpräsident Nečas die Überwachung glattweg bestritt. Im Januar 2011 legte „Mlada Fronta Dnes“ jedoch handfeste Beweise vor, sie konnte sogar den Namen des ABL-Detektivs nennen, der die Operation geleitet hatte. Bárta musste sich öffentlich entschuldigen. Die nächste Affäre kostete ihn das Amt des Verkehrsministers. Im April 2012 bezichtigten ihn zwei VV-Abgeordnete der Bestechung. Als Gegenleistung für unverzinste Darlehen sollten sie über die illegalen Methoden der Finanzierung der Partei Stillschweigen bewahren und sich Bárta gegenüber loyal verhalten. Bárta bestritt alle Vorwürfe. Sein Rücktritt sei kein Schuldeingeständnis, sagte er damals. Er wolle nur der Regierung nicht schaden und eine rasche Klärung der Affäre in die Wege leiten. Zugleich kündigte er an, auf dem VV-Kongress im Juni für den Parteivorsitz zu kandidieren. Dazu kommt es nun nicht mehr. Vorige Woche wurde Bárta wegen Bestechung zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er suspendierte seine Parteimitgliedschaft und trat aus der Parlamentsfraktion aus. Seine Jugendfreundin Karolína Peake folgte indes dem Lockruf der konservativen Koalitionspartner und spaltete die VV. Das Geschäftsmodell „Öffentliche Angelegenheiten“ dürfte damit vorerst gescheitert sein. Das Überleben der Regierung, die vor zwei Jahren stolz mit einer Mehrheit von 118 der 200 Abgeordneten und einem ambitionierten Reformprogramm angetreten war, hängt davon ab, ob Frau Peake an diesem Wochenende genügend Überläufer findet, um die von Nečas verlangte „stabile Mehrheit“ garantieren zu können.

Europäischer Menschenrechtsgerichtshof wird reformiert Mitgliedstaaten beschließen in Brighton verkürzte Berufungsfrist und erleichtern Abweisung von Klagen Lt. LONDON, 19. April. Die Reform des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte ist von einer Ministerkonferenz des Europarates in Brighton mit zahlreichen Kompromissen beschlossen worden. Die Neuerungen, die teilweise in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert werden müssen, sollen es dem Gericht ermöglichen, den dramatischen Rückstau anhängiger Klagen (mehr als 150 000 Fälle) zügig zu vermindern. Der Generalsekretär des Europarates, Jagland, wertete die Änderungen als Stärkung der Rolle des Gerichtshofes. Auch die britische Präsidentschaft des Europarates, die den Reformbeschluss aushandelte, zeigte sich zufrieden, obwohl sie einige ihrer Vorstellungen, die Kompetenzen des Gerichtshofes enger zu fassen, nicht durchsetzen konnte. Nach einigen Urteilen der Straßburger Richter, die in jüngster Zeit bei der britischen Regierung auf Widerspruch gestoßen waren (unter anderem zum Wahlrecht für Strafgefangene), hatte der britische Premierminister Cameron die Reform des Gerichtshofes zum ausdrücklichen Anliegen seiner Regierung gemacht. Zu den Vorstellungen zur besseren Ausstattung des Gerichtshofes und zur einfacheren Ablehnung unbegründeter Fälle, die schon länger in den Reformplänen enthalten waren, fügte die britische Präsidentschaft des Europarates den Vorschlag hinzu, das Gericht solle künftig bei der Annahme von Fällen zwei Prinzipien verpflichtend beachten: zum einen den Ermessensspielraum von Nationalstaaten bei der Interpretation der Menschenrechtskonvention, zum anderen das Subsidiaritätsprinzip, wonach die Entscheidungen der nationalstaatlichen Gerichte in den betreffenden Fällen zu respektieren seien, falls keine groben Verfahrensfehler vorlägen. Der ursprüngliche britische Reformvorschlag lautete, diese Gebote ausdrücklich in den Text der Menschenrechtskonvention aufzunehmen. In dem Beschluss, der jetzt in Brighton von den 47 Mitgliedstaaten gefasst wurde, ist stattdessen nur noch die Empfehlung enthalten, in der Präambel der Konvention künftig auf die Prinzipien der Subsidiarität und des nationalen Ermessensspielraumes Bezug zu nehmen. Weitere britische Vorschläge hatten zum Ziel, dem Gerichtshof die Annahme solcher Fälle zu verwehren, die zuvor von Gerichten der Nationalstaaten unter Berücksichtigung der Menschenrechtskonvention verhandelt und ent-

schieden worden waren. Ausnahmen davon sollten nur für Fälle gelten, in denen die nationalen Gerichte „klare Fehler“ begingen oder die betreffenden Sachverhalte ernsthafte neue Fragen in der Anwendung der Konvention aufwürfen. Auch dieser Passus ist im Brightoner Beschluss des Ministerrats umgestellt worden: Jetzt soll es künftig dem Gericht selber überlassen sein, über die Unzulässigkeit eines Falles zu befinden, sofern dieser zuvor in einem nationalen Instanzenzug korrekt abgehandelt wurde. Zu den Brightoner Beschlüssen, mittels derer die Arbeitsbelastung des Gerichts begrenzt werden soll, zählt eine von sechs Monaten auf vier Monate verkürzte Berufungsfrist: Binnen dieses Zeitraums muss künftig ein Fall nach der endgültigen Entscheidung eines nationalen Gerichtes in Straßburg eingereicht werden. Außerdem kann das Gericht künftig einfacher solche Fälle abweisen, in denen den Klägern keine „wesentliche Benachteiligung“ durch eine mögliche Ver-

letzung ihrer Menschenrechte entstanden ist. Schließlich soll die befristete Einstellung zusätzlicher Richter erwogen und die Altershöchstgrenze künftiger Richter angehoben werden. Diese Reformschritte sollen bis zum Ende des kommenden Jahres durch Einfügungen in der Menschenrechtskonvention verankert werden, sie treten nach ihrer folgenden Ratifizierung durch die 47 Mitgliedstaaten in Kraft. Jagland wertete die Brightoner Beschlüsse als eine Stärkung der Rolle und des Gewichts des Straßburger Gerichtshofes. Er ermahnte die Mitgliedstaaten des Europarates, die Einhaltung der Konvention in den jeweiligen Staaten sicherzustellen: Die größten Anteile des Klagerückstaus, der in Straßburg auftrat, beziehen sich auf Verfahren aus Russland und einigen anderen osteuropäischen Ländern. Jagland gab an, er unterstütze die Suche nach effektiven Maßnahmen, die jene Staaten treffen sollten, die es dauerhaft versäumten, Urteile des Menschen-

rechtsgerichtshofes anzuwenden, und damit schwere Menschenrechtsverletzungen bestehen ließen. Der Generalsekretär erinnerte die Staaten des Europarates daran, dass sie durch ihre Mitgliedschaft verpflichtet seien, den Status, die Unabhängigkeit und die Autorität des Menschenrechtsgerichtshofes zu respektieren. Der parlamentarische Staatssekretär im Justizministerium Stadler, der die deutsche Delegation in Brighton anführte, zeigte sich mit den Reformergebnissen zufrieden. Es sei notwendig gewesen, die starke Überlastung des Gerichts zu vermindern. Der Zugang zu Klagen in Straßburg sei offengehalten worden; die Verkürzung der Klagefrist auf vier Monate sei „vertretbar“, sagte Stadler. Der Bundesregierung sei wichtig gewesen, dass zumindest die Option offengehalten werde, befristete zusätzliche Richterstellen am Menschenrechtsgerichtshof zu schaffen; darüber solle nun bis Ende des nächsten Jahres eine Entscheidung fallen.

Neuerliche Wirren um Abschiebung Abu Qatadas Bemühungen der britischen Regierung um Überstellung des radikalen Klerikers stocken Lt. LONDON, 19. April. Die bislang vergeblichen Versuche, den radikalen muslimischen Kleriker Abu Qatada abzuschieben, haben die britische Regierung in eine missliche Lage gebracht und drohen vor allem zu einer Blamage für das Londoner Innenministerium zu werden. Innenministerin May beteuerte am Donnerstag vor dem Unterhaus, sie habe alle Schritte zum richtigen Zeitpunkt veranlasst, um die Abschiebung Abu Qatadas wieder in Gang zu bringen, der in seinem Heimatland Jordanien wegen der Verwicklung in zwei Terroranschläge vor Gericht gebracht werden soll. Abu Qatada hatte nach zehn Jahre währenden Bemühungen zuletzt im Januar die Absichten der Londoner Regierung vereitelt. Damals hatte seine Anrufung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte teilweise Erfolg: Die Richter urteilten, es sei in Jordanien kein faires Verfahren gegen ihn gewährleistet, da Aussagen gegen ihn womöglich unter Folter zustande gekommen seien. Ministerin May reiste daraufhin im März persönlich nach Jordanien, um Zusicherungen für ein rechtsstaatlich unangreifbares Verfahren gegen Abu Qatada

zu erreichen. Sie konnte jedoch nicht verhindern, dass ein Gericht in London unterdessen die Abschiebungshaft gegen den radikalen Kleriker aufhob und ihn in seine Londoner Wohnung entließ, wo er seither strikte Ausgangsbeschränkungen zu beachten hatte. Am Dienstag nahm Innenministerin May das Verfahren gegen Abu Qatada wieder auf, in der Annahme, die Frist einer weiteren Revisionsanrufung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes sei verstrichen. Sie ließ Abu Qatada neuerlich in Haft nehmen, den Vollzug seiner Abschiebung vorbereiten und die Haft von einem Auslieferungsgericht bestätigen. Die Anwälte des Klerikers fochten jedoch nicht nur die neuerliche Inhaftierung ihres Mandanten in England an, sondern legten am Dienstagabend auch Rechtsmittel in Straßburg gegen das Urteil vom Januar ein, das damals eigentlich in ihrem Sinne gelautet hatte. Diese Verfahrenstaktik und die daraus resultierende Verzögerung könnte dazu führen, dass Abu Qatada von Londoner Richtern wieder aus der Abschiebungshaft entlassen werden muss, weil nun erst der Ausgang des Straßburger Verfah-

rens abgewartet werden müsste. Die Innenministerin bestritt vehement, dass Abu Qatadas Revisionsantrag an die Große Kammer des Straßburger Gerichtshofes noch fristgerecht Abu Qatada gestellt wurde. Die Richter, die in Straßburg über die Zulässigkeit der Revisionsklage entscheiden, werden dabei auch deren fristgerechten Eingang zu überprüfen haben. Dem Vernehmen nach wird der Eingang des Schriftsatzes am vergangenen Dienstag gegen 22 Uhr durchaus als rechtzeitig angesehen. Der britische Justizminister Clarke suchte die Aufregung über den Datumsirrtum am Donnerstag herunterzuspielen. Clarke nannte die Aufschiebung „keine große Sache“; die juristischen Prozeduren vor einer Abschiebung Abu Qatadas würden sich in jedem Fall einige Monate lang hinziehen. Foto dapd

Amerikaner behalten Zugriff auf europäische Fluggastdaten

FREITAG, 20. APRIL 2012 · NR . 9 3 · S E I T E 5

SE IT E 6 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

Südkorea stationiert Flugkörper – Die

Streitkräfte in Südkorea haben nach eigenen Angaben neue Marschflugkörper stationiert, die potentielle Ziele in ganz Nordkorea erreichen können. Diese Lenkflugkörper hätten eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometern und könnten jede Raketen- oder Atomanlage im Nachbarland treffen, sagte Generalmajor Shin Won Sik vom Verteidigungsministerium am Donnerstag in Seoul. Die Waffen würden für den Fall „rücksichtsloser Provokationen“ durch Nordkorea eingesetzt. Zudem wurden den Angaben zufolge neue ballistische Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern in Südkorea aufgestellt. Das Ministerium machte keine näheren Angaben zu den Marschflugkörpern. Südkoreanische Medien hatten aber bereits vor zwei Jahren berichtet, dass das Land einen neuen Marschflugkörper vom Typ Hyunmu-3C entwickle, der eine Reichweite von bis zu 1500 Kilometern habe. Damit könnte dieser nicht nur Nordkorea, sondern auch Gebiete in China, Japan und Russland erreichen. Südkoreas Bekanntmachung über die Aufstellung neuer Raketen und Marschflugkörper kommt zu einer Zeit neuer Spannungen in der Region. Nordkorea hatte vor einer Woche eine Mehrstufenrakete gestartet, die kurz nach dem Abheben in der Luft explodierte. (dpa) Prozessbeginn gegen Timoschenko – Der Prozess gegen die ukrainische Oppositionsführerin Julija Timoschenko hat am Donnerstag in Abwesenheit der Angeklagten begonnen. Die frühere Ministerpräsidentin blieb der Verhandlung in der ostukrainischen Industriestadt Charkiw wegen eines schmerzhaften Bandscheibenvorfalls fern. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Löning, hat das Verfahren und die vorausgehenden Verhöre am Krankenbett als Verstoß gegen den Antifolterparagraphen der Europäischen Menschenrechtskonvention bezeichnet, nachdem deutsche Ärzte Frau Timoschenko attestiert hatten, wegen ihrer Schmerzen seit Monaten weder vernehmungs- noch verhandlungsfähig zu sein. Die ukrainische Staatsanwaltschaft wirft ihr Vergehen aus den neunziger Jahren vor, unter anderem Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung. Frau Timoschenko, die 2004 als eine Führerin der demokratischen „Revolution in Orange“ den jetzigen Präsidenten Janukowitsch vorübergehend von der Macht vertrieben hatte, ist bereits in einem vorausgehenden Verfahren zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. (ul.) Iren noch unentschieden – Sechs Wochen vor der Volksabstimmung in Irland über den Europäischen Fiskalpakt zeigen sich die meisten Iren noch unschlüssig. Eine Umfrage der Zeitung „The Irish Times“ ermittelte einen Anteil von 30 Prozent Befürwortern des Vertrages; 23 Prozent der Befragten kündigten ein Nein an. 39 Prozent zeigten sich hingegen noch unentschieden, wie sie am 31. Mai votieren sollten. Acht Prozent gaben an, sie wollten nicht abstimmen. Vor vier Jahren hatten ähnliche Umfragen vor dem Referendum über den Lissabonner Vertrag einen höheren Anteil an Befürwortern ausgewiesen, trotzdem war der Vertrag in einer ersten Volksabstimmung von einer Mehrheit abgewiesen worden. (Lt.) Neue Anschlagswelle im Irak – Im Irak sind bei der größten Anschlagswelle seit dem 20. März am Donnerstag mindestens 36 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. In Bagdad und anderen Städten waren die mehr als 20 Bomben überwiegend gegen irakische Sicherheitskräfte gerichtet. Ein Sprecher des irakischen Militärs in Bagdad machte Al Qaida für die Anschläge verantwortlich. Bei der von Al Qaida am 20. März verübten Anschlagswelle waren wenige Tage vor einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Bagdad 50 Menschen getötet und 255 verletzt worden. Die tägliche Gewalt ist im Irak zwar stark zurückgegangen. Durch koordinierte Anschlagswellen bleibt die Zahl der Opfer jedoch hoch. Die Anschläge von Donnerstag ereigneten sich innerhalb von 90 Minuten. Die Attentäter setzten Autobomben, unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen sowie Selbstmordattentäter ein. (Her.) Tadschikistan verurteilt Terroristen – In einem Massenprozess im autoritär regierten Tadschikistan haben insgesamt 34 mutmaßliche Terroristen Haftstrafen zwischen acht und 28 Jahren erhalten. Menschenrechtler und Eltern der Verurteilten warfen der Justiz der ehemaligen Sowjetrepublik in Zentralasien vor, Geständnisse mit Folter erpresst zu haben. Die angeblichen Mitglieder der Islamischen Bewegung Usbekistans wurden hinter verschlossenen Türen unter anderem wegen Mordes, Anstiftung zu religiösem Hass und Raubüberfalls verurteilt. Das teilte ein Gericht in Chudschand etwa 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Duschanbe am Donnerstag mit. Das verarmte Tadschikistan grenzt an Afghanistan und gilt als Rückzugsort für Terroristen. Schätzungen zufolge gab es 2011 in dem Hochgebirgsland etwa 200 radikale Islamisten. (dpa)

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Sarkozy: Der Lügner Assad will Homs ausradieren Frankreich fordert humanitäre Korridore / Krisentreffen in Paris / Ban will Mandat für 300 Beobachter / Viele Tote mic./anr./Her. PARIS/FRANKFURT/ ABU DHABI, 19. April. Vor einem Treffen wichtiger Staaten zur Syrien-Krise in Paris hat der französische Präsident Nicolas Sarkozy am Donnerstag die Einrichtung von Korridoren zur humanitären Hilfe für Aufständische in Syrien gefordert. In einem Radiogespräch bezichtigte Sarkozy den syrischen Präsidenten der Lüge. „Baschar al Assad lügt schamlos, er will Homs ausradieren, so wie Gaddafi es mit Benghasi vorgehabt hatte“, sagte Sarkozy. Frankreich wolle jene arabischen Staaten unterstützen, die eingreifen wollten, sagte der Präsident. Er sei „überzeugt“, dass das syrische Regime keine Zukunft habe, fügte Sarkozy hinzu, der Assad am 14. Juli 2008 in Paris als Ehrengast zum französischen Nationalfeiertag empfangen hatte. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon bestätigte in einem Brief an den Sicherheitsrat, dass die Waffenruhe in Syrien „eindeutig unvollständig“ befolgt werde. Dennoch forderte er den Rat auf, die Entsendung einer bis zu 300 Mann starken Beobachtermission zu beschließen. Die unbewaffneten Militärbeobachter und zivilen Berater sollten binnen einiger Wochen an etwa zehn verschiedenen Orten im Land stationiert werden. In einer Resolution hatte der Sicherheitsrat am Samstag seine Ab-

sicht bekundet, eine Mission zur Überwachung der Waffenruhe aufzustellen, sofern alle Seiten diese „nachhaltig“ einhielten. Ban dagegen will das Mandat des Sicherheitsrats für den Einsatz sofort haben und dann selbst entscheiden, wann er die Beobachter entsendet. Der Rat beriet am Donnerstag darüber. Das chinesische Außenministerium teilte mit, Peking erwäge eine Beteiligung an der Mission, die Unsmis heißen soll. Ban wies darauf hin, dass für den Lufttransport der Beobachter im Land gesorgt werden müsse. Er hatte zuletzt die EU aufgefordert, Hubschrauber bereitzustellen, aber noch keine Antwort erhalten. Der französische Außenminister Alain Juppé forderte vor dem Pariser Treffen von 14 Kernmitgliedern der Gruppe der „Freunde Syriens“, 300 bis 400 Beobachter in das Land zu entsenden. Zu dem Treffen wurden auch Außenminister Guido Westerwelle und die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton erwartet. Das französische Außenministerium teilte mit, die Außenminister Chinas und Russlands hätten Einladungen ausgeschlagen. Moskau begründete das damit, dass kein Vertreter der syrischen Regierung geladen sei. Der russische Außenminister Sergej Lawrow suchte in Brüssel den Eindruck

zu zerstreuen, Moskau habe großen Einfluss auf Assad. Russland fordere ihn „täglich“ auf, für ein Ende der Gewalt zu sorgen. Die syrische Regierung sei aber nicht an allem schuld. Man müsse sich vor Vereinfachungen wie dieser hüten: „Da ist ein schlimmes Regime und jeden Morgen fährt es in Panzern herum und beginnt auf unschuldige Zivilisten zu schießen.“ In Syrien gebe es vielmehr Gruppen, die aus dem Ausland bewaffnet würden, und „koordinierte Terrorangriffe“, sagte Lawrow. Gegner Assads wollten den Friedensplan des Sondervermittlers Kofi Annan untergraben, um dann Pufferzonen zu fordern und militärische Gewalt gegen die Regierung legitimieren zu lassen. Juppé bekräftigte, die französische Regierung glaube nicht, dass Assad seine Verpflichtungen aus Annans Plan erfülle. Daher müssten alternative Maßnahmen vorbereitet werden. Ban schrieb, trotz neuer Gewaltakte und fehlender Anzeichen für einen Rückzug der syrischen Armee hätten die Regierung und die anderen Konfliktparteien ihr Bekenntnis zu der Waffenruhe erneuert. Die sechs bisher in Syrien anwesenden UN-Beobachter eines Vorausteams unterzeichneten am Donnerstag in Damaskus eine erste Vereinbarung mit der Regie-

Ersehnt und machtlos: Regimegegner drängten die UN-Beobachter am Mittwoch zu einem Kontrollpunkt der Armee.

Foto AFP

rung. Diese soll als Grundlage für Verhandlungen über ein Protokoll dienen, das die Befugnisse und Aufgaben der Mission wie der Regierung umfassend klärt. Den sechs Beobachtern habe die Regierung einen Besuch der Oppositionshochburg Homs verweigert, weil die Sicherheitslage das nicht zulasse; die Stadt wurde am Donnerstag wieder beschossen. Bei Besuchen anderer Orte hätten die Beobachter aber Bewegungsfreiheit gehabt, schrieb Ban. In Arbeen wurden sie Zeugen einer Gewalteskalation, als Regimegegner die UN-Fahrzeuge zu einem Kontrollpunkt der regulären Armee gedrängt hätten, woraufhin die Menge mit Schüssen auseinandergetrieben worden sei. Es sei unklar, wer die Schüsse abgegeben habe, teilte Ban mit. Einwohner von Homs veröffentlichten im Internet einen Appell an die UN-Beobachter, ihre Stadt bald zu besuchen. In Jobar, einer Vorstadt von Damaskus, fand ein Generalstreik aus Protest dagegen statt, dass die Einwohner nicht mit den UN-Beobachtern hätten sprechen können, da diese bei einem Besuch von syrischen Sicherheitskräften abgeschirmt worden seien. Allenfalls teilweise habe Syrien auch die anderen Bestimmungen von Annans Sechs-Punkte-Plan erfüllt, schrieb Ban. Nach wie vor würden Demonstranten eingeschüchtert und seien die Schicksale Tausender Festgenommener ungeklärt. Hilfsorganisationen bekämen keinen Zugang zur notleidenden Bevölkerung. Ban teilte mit, er unterschätze nicht die „ernsthaften Herausforderungen“. Es könne aber sein, dass die gegenwärtige Lage Gelegenheit für Fortschritte biete. Die syrische Armee beschoss am Donnerstag außer Homs auch die Stadt Qusair nahe der Grenze zum Libanon; Flüchtlinge hatten gerade begonnen, dorthin zurückzukehren. Die Armee verstärkte auch ihre Einheiten um Daraa. In der ostsyrischen Stadt Deir al Zor ging sie gegen Deserteure vor. Aus etlichen Städten wurden Tote gemeldet. Viele Bewohner flohen aus der Stadt Bosra al Harir, die die Armee am Mittwoch gestürmt und teilweise zerstört hatte. Die oppositionellen Lokalen Sicherheitskomitees teilten mit, am Mittwoch hätten 46 Menschen einen gewaltsamen Tod gefunden, davon 27 in Homs. Die Staatspresse berichtete, in Aleppo seien vier Soldaten getötet worden. Der Nachrichtensender Al Arabija berichtete über eine geheime „Krisenzelle“ der syrischen Regierung, die einen Monat nach Beginn des Aufstands auf Anregung Assads gegründet und mit ranghohen Sicherheitskräften besetzt worden sei. Sie sei mit der militärischen Niederschlagung des Aufstands beauftragt gewesen.

Eine zweite Matratze für besonders Einflussreiche Der russische Blogger Aleksej Nawalnyj wird von „Time“ zu den 100 einflussreichsten Personen der Welt gezählt. Er will den Kampf gegen Putin nun in die Provinz tragen. Von Michael Ludwig MOSKAU, 19. April. Das amerikanische Magazin „Time“ führt Aleksej Nawalnyj, den bekanntesten russischen Blogger, Kämpfer gegen die Korruption und Mitorganisator der Protestbewegung gegen das „System Putin“, auf seiner am Mittwoch veröffentlichten Liste der 100 einflussreichsten Personen der Welt. In seinem Blog reagierte Nawalynyj auf diese Nachricht mit der für ihn charakteristischen sarkastischen Ironie: Bei Demonstrationen könne er künftig der Polizei durch das Megafon mitteilen, dass ihre „ungesetzlichen Handlungen einem der einflussreichsten Männer der Welt missfallen. Wenn Sie nicht aufhören, wird er darüber auf Twitter berichten.“ Außerdem erinnere er sich genau, dass in den Haftregeln im Moskauer Untersuchungsgefängnis Nummer 1 – dorthin werden verhaftete Demonstranten meist gebracht – der Punkt enthalten sei,

dass Bürgern, die zu den 100 einflussreichsten Personen der Welt zählten, eine zweite Matratze auszuhändigen sei und dass sie Nudeln mit einer Gabel essen dürften statt wie die Mithäftlinge mit einem Löffel. Bei der ersten Moskauer Großdemonstration sechs Tage nach der zugunsten der Putin-Partei Einiges Russland gefälschten Parlamentswahl vom 4. Dezember war der nun von „Time“ geadelte Oppositionelle noch verhindert: Nawalnyj war in Haft, weil er am Abend nach der Wahl eine Protestkundgebung von mehreren Tausend Menschen angeführt hatte. Bei der nächsten Großkundgebung auf dem SacharowProspekt war Nawalnyj dann Redner: Der wieder freigekommene Rechtsanwalt erwies sich dabei vor 100 000 Menschen als begabter Einpeitscher. Eine Putin nahestehende Moskauer Zeitschrift druckte danach eine Fotomontage, die Nawalnyj neben Göbbels zeigte. Verehrer des Bloggers prägten derweil ein politisches Markenzeichen für Nawalnyj , mit dem der erhoffte Wandel bereits vorweggenommen wurde: „NRP“ (Neuer russischer Präsident), und ein russisches Magazin schrieb, für Nawalnyj sei es an der Zeit, Personalpolitik zu betreiben, um eine Schattenregierung zusammenzustellen. Nawalnyj selbst sah die Dinge nüchterner. Es werde ein langer Kampf, in dem nur durch permanente Unterstützung der

Massen auf den Straßen etwas erreicht werden könne. Die bröckelte jedoch, wie sich nach der Präsidentenwahl Anfang März zeigte, die Putin gewann und bei der ebenfalls längst nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war. Medien, die die Protestbewegung anfangs noch als verheißungsvollen Aufbruch gegen die Autokratie gepriesen hatten und bereits überall Runde Tische stehen sahen, an denen Machthaber und Volksvertreter sich versammeln würden, um gleichberechtigt den Übergang zur Demokratie zu bereden, gefielen sich nun in hämischen Kommentaren: Die Moskauer „Hipster und Blogger“ hätten keine Chance gegen das Putin-Regime und eigentlich auch kein Konzept. Immerhin war die russische Führung von den Protesten aber so schockiert, dass der scheidende Präsident Medwedjew Ende Dezember eine auch von Putin gebilligte Reform des politischen Systems versprach. So sollten etwa die Gouverneure wieder direkt vom Volk gewählt oder die Zulassung von Parteien radikal liberalisiert und das Staatsfernsehen durch eine öffentliche Fernsehanstalt ergänzt werden. Allerdings hat das Abflauen der Protestbewegung dazu geführt, dass die Führung eine Kehrtwende vollzog. So wurde die Registrierung von neuen Parteien zwar erheblich erleichtert, aber Wahlbündnisse

mehrerer Parteien blieben verboten, so dass die Machtpartei und deren Satelliten weiter beste Aussichten haben, die Mandate unter sich aufzuteilen. Von Volkswahl der Gouverneure spricht die Aleksej Nawalnyj Obrigkeit nicht mehr. Das öffentliche Fernsehen soll von einer Person geführt werden, die der Kreml ernennt. Das alles könnte jedoch Anlass für neue Proteste bieten, etwa am Tag vor der Amtseinführung Putins als neuer Präsident am 7. Mai. Nawalnyj will diese Proteste mitorganisieren. Er gehörte auch zu jenen, die den Kampf gegen das System in die Provinz tragen wollen. Überall dort, wo die Obrigkeit sich bei Wahlen Durchstechereien zuschulden kommen lasse, müsse die Moskauer Avantgarde Präsenz zeigen und die Bevölkerung vor Ort unterstützen, schrieb er jüngst während des Aufbegehrens gegen Wahlfälschungen in Astrachan. Demnach ist mit einer langen und strapaziösen Reise in viele Provinzen und an zahlreiche Orte zu rechnen, in denen bald Kommunal- oder Regionalwahlen stattfinden. Foto Reuters

Ausland in Kürze

Politik

Geheime Dienstleistungen für den Secret Service Die Affäre um Gelage amerikanischer Personenschützer in Kolumbien zieht weite Kreise / Von Matthias Rüb WASHINGTON, 19. April. Es ist noch nicht vorbei, sagt Pete King. Der republikanische Abgeordnete aus New York ist Vorsitzender des Heimatschutzausschusses im Repräsentantenhaus und will den Sexskandal um elf Beamte des Secret Service sowie um zehn Mitarbeiter des Pentagons noch tiefer ausleuchten. Inzwischen wurden wegen der nicht nur peinlichen, sondern wohl auch gefährlichen Vorfälle vor dem Amerika-Gipfel in der kolumbianischen Küstenstadt Cartagena drei Mitarbeiter des Secret Service vom Dienst entfernt. Die anderen acht Beamten sowie die zehn uniformierten und zivilen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums bleiben weiter vom Dienst suspendiert. Die Untersuchungen des Heimatschutz- und des Haushaltsausschusses sowie Recherchen verschiedener Medien haben ergeben, dass die Vorauskommandos des Secret Service und des Pentagons, die rund eine Woche vor dem Gipfeltreffen der amerikanischen Staats- und Regierungschefs vom Wochenende in Cartagena eingetroffen waren, nach Dienstschluss tüchtig „Dampf abgelassen“ ha-

ben. Der Secret Service ist für den Schutz des Präsidenten und seiner Familie sowie anderer ranghoher Politiker verantwortlich, das Pentagon unterstützt den Dienst mit Fachleuten für Sprengstoffe und auch mit Elitesoldaten. In einschlägigen Bars hielten die Sicherheitsleute nicht nur Trinkgelage ab, sondern ließen sich mit mindestens 21 Prostituierten beziehungsweise Escort-Damen ein, die sie in bester Feierlaune in das luxuriöse Strandhotel „Caribe“ einluden, in dem sie auf Kosten der amerikanischen Steuerzahler abgestiegen waren. Vielleicht wären die fidelen Sicherheitsleute nie aufgeflogen, wenn es wegen der Sprach- und Kulturbarriere nicht schwere Missverständnisse gegeben hätte. Ein Beamter des Secret Service geriet mit seiner Begleiterin am Morgen danach heftig in Streit, weil es unterschiedliche Auslegungen über den Wert der erbrachten Dienstleistung gab. Die junge Frau – sie soll immerhin volljährig gewesen sein – bestand darauf, keine Straßenprostituierte, sondern eine „Escort“-Dame zu sein, mit der man sich auch in der Öffentlichkeit sehen

lassen könne. Für ihre Dienste, zu denen auch die Beschaffung eines Kondoms gehörte, verlangte sie umgerechnet 800 Dollar. Der Freier vom Secret Service, der mit seinem Damenbesuch gerade nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden wollte, wollte offenbar zunächst gar nichts, später dann 30 Dollar bezahlen. Da keine Einigung in dem am Ende offenbar sehr lautstarken Streit abzusehen war, beschwerte sich die Kolumbianerin bei der Hotelrezeption, die ihrerseits die Polizei rief. Der amerikanische Beamte und ein inzwischen alarmierter Kollege versuchten, die Angelegenheit mit der Zahlung von 225 Dollar aus der Welt zu schaffen. Doch die Sache war längst in der Welt: Es gab einen Bericht der Polizei, die zudem das amerikanische Konsulat in Cartagena informierte – und die Angestellten des Hotels schwiegen auch nicht gegenüber der Presse. Die Beamten des Secret Service wurden am Donnerstag vor einer Woche eilig nach Hause beordert, die Pentagon-Leute bis zu ihrer geplanten Heimreise vom Sonntag unter Hausarrest gestellt.

Für den Ausschussvorsitzenden King und andere Abgeordnete sowie für die amerikanische Öffentlichkeit stellen sich drängende Fragen. Haben die Sicherheitsleute mit ihrem Verhalten sensible Informationen über den Aufenthalt und den Tagesablauf des Präsidenten preisgegeben? Haben sie sich nicht nur persönlich und politisch kompromittiert, sondern auch erpressbar gemacht? Gibt es beim Secret Service eine laxe Arbeitsauffassung, für die letztlich der Chef des Dienstes, Mark Sullivan, verantwortlich ist? Bisher halten das Weiße Haus und der Ausschussvorsitzende King zu Sullivan. Dieser muss aber auf Ersuchen des Repräsentantenhauses rasch Auskunft über sämtliche Disziplinarmaßnahmen gegen Beamte des Dienstes bei Auslandsaufenthalten seit 2007 erteilen. Sullivan müsse „das Vertrauen der Welt“ in den Secret Service wiederherstellen, fordern Abgeordnete beider Parteien. Im vergangenen Haushaltsjahr betrug das Budget des Dienstes mit 3500 Beamten in Zivil und 1400 uniformierten Offizieren 1,5 Milliarden Dollar.

Netanjahus Warnungen Irans Atomprogramm und Lehren aus dem Holocaust Von Hans-Christian Rößler JERUSALEM, 19. April. Um zehn Uhr am Donnerstag brachten die Sirenen das öffentliche Leben in Israel für zwei Minuten zum Stillstand. Das Land gedachte der Opfer des Holocaust. Doch dieses Jahr war der Blick nicht nur in die Vergangenheit gerichtet: Ministerpräsident Netanjahu erweckte in einer für diesen Anlass ungewöhnlich politischen Rede den Eindruck, als könnten die Sirenen in Israel schon bald vor einem neuen Krieg warnen. Jeder, der die Gefahr durch das iranische Atomprogramm für übertrieben halte, „hat nichts vom Holocaust gelernt“, sagte er während der offiziellen Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Yad Vashem am Mittwochabend. Als Regierungschef müsse er die „unangenehme Wahrheit“ aussprechen, dass ein nuklear bewaffnetes Iran eine „existentielle Gefahr“ für Israel und den Weltfrieden sei. Netanjahu wies Kritiker zurück, die seine früheren Vergleiche zwischen dem Hitler-Regime in Deutschland und Iran als unzutreffend bezeichnet hatten: „Es gibt Leute, die das jüdische Volk auslöschen wollen.“ In der israelischen Presse wurde Netanjahu vorgehalten, er übergehe dabei, dass Israel heute nicht so machtlos sei, wie es die Juden in Europa in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren. Die Zeitung „Maariv“ merkte warnend an, dass Netanjahu mit seiner Rede alle israelischen Politiker und Militärs disqualifiziere, die eine andere Sicht des Atomkonflikts hätten. Zuvor hatte der stellvertretende Ministerpräsident Meridor in einem Interview mit dem arabischen Sender Al Dschazira präzisiert, dass die iranische Führung Israel nicht offen mit der Vernichtung drohe. Die Iraner haben „niemals gesagt, wir werden es (Israel) auslöschen. Aber dass es nicht überleben werde, ein Krebstumor sei, der beseitigt werden müsse“, sagte Meridor. Israel sei auch nicht wegen des Holocaust gegründet worden, sondern weil es damals keinen Staat Israel gegeben habe, fügte das für Geheimdienste und Atomfragen zuständige Regierungsmitglied später hinzu. Die Angst vor einem „zweiten Holocaust“ ist in Israel bis heute groß. In einer Umfrage äußerten 64 Prozent der Befragten die Ansicht, dass israelische Atomwaffen das verhindern könnten. Der Gedenktag am 27. Tag des jüdischen Monats Nissan erinnert an den Beginn des Aufstands im Warschauer Getto am 19. April 1943.

Australien: Bis 2014 kampfbereit nbu./rüb. BRÜSSEL/WASHINGTON, 19. April. Die australische Regierung hat sich am Donnerstag bemüht, Irritationen in der Nato über ihre Pläne für einen beschleunigten Abzug aus Afghanistan zu beseitigen. Zu einer Sitzung des Bündnisses in Brüssel veröffentlichte die Regierung eine Erklärung von Außenminister Carr und Verteidigungsminister Smith, in der es heißt: „Wir alle müssen weiterhin zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte da sein und in Kampfbereitschaft bleiben, bis die Übergabe Ende 2014 abgeschlossen ist.“ Auch in Gesprächen mit Ministern aus Nato-Staaten suchten die Australier den Eindruck zu zerstreuen, dass sie sich vor dem geplanten Ende des Isaf-Einsatzes vollständig aus Afghanistan zurückziehen wollten. Premierministerin Gillard hatte am Dienstag gesagt, dass der Großteil der australischen Soldaten zwölf bis achtzehn Monate nach Übergabe der Provinz Uruzgan, wo sie eingesetzt sind, heimgekehrt sein werden. Da diese Übergabe für diesen Sommer geplant ist, verstand man diese Ankündigung in Brüssel so, dass die Australier schon Ende 2013 weitgehend abgezogen sein wollen. Das stieß bei Bündnispartnern auf Unverständnis, da bis Ende 2014 genug Kampftruppen in Afghanistan sein sollen, um den afghanischen Sicherheitskräften im Notfall helfen zu können. Verteidigungsminister de Maizière hatte Australien, das 1550 Soldaten in Afghanistan stellt, scharf kritisiert. Der amerikanische Präsident Obama hat derweil bekräftigt, dass die für Fotos mit Leichen und Leichenteilen mutmaßlicher afghanischer Extremisten verantwortlichen amerikanischen Soldaten zur Rechenschaft gezogen würden. „Ekelerregend“ nannte der afghanische Präsident Karzai die Aufnahmen, die im Jahr 2010 in der afghanischen Südostprovinz Sabol aufgenommen und am Mittwoch von der Zeitung „Los Angeles Times“ veröffentlicht wurden. Karzai nannte das Verhalten der amerikanischen Soldaten „unmenschlich und provozierend“. Der einzige Weg, solche Skandale zu beenden, sei „die beschleunigte und vollständige Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanischen Truppen“. Verteidigungsminister Wardak sagte in Brüssel, er fürchte aber keine Racheakte gegen die Isaf, da die Bilder „nicht so drastisch wie andere“ seien.

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Deutschland und die Welt

N R. 93 · S E I T E 7 F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2

Autokennzeichen nach Umzug weiter verwendbar

Milliardenschaden durch Tacho-Betrug Die Täter lassen über die Diagnoseschnittstelle des Wagens gefahrene Kilometer einfach verschwinden. Von Karin Truscheit MÜNCHEN, 19. April. Würden Sie von diesem Mann einen Gebrauchtwagen kaufen? Früher verhinderten Menschenkenntnis und ein paar Kfz-Kenntnisse die schlimmsten Reinfälle beim Gebrauchtwagenkauf. Heute sieht man einem Tacho nicht an, dass mit einem speziellen Laptop vor dem Verkauf kurz 25 000 Kilometer gelöscht wurden. Durch manipulierte Tachometer entstehe jährlich ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund sechs Milliarden Euro, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer am Donnerstag in München bei der Vorstellung dieser Zahlen. Jeder Käufer eines so manipulierten Autos müsse im Durchschnitt einen Schaden von 3000 Euro hinnehmen. Die Kosten können noch schnell steigen, wenn nach dem Kauf plötzlich Reparaturen dazukommen, die durch den hohen, aber nicht angezeigten Kilometerstand entstehen – zum Beispiel durch gerissene Zahnriemen und kaputte Motoren. So bemüht Meyer ein starkes Bild, um den Schaden zu verdeutlichen: „Deutschland hat mehr finanziellen Verlust zu tragen, als die gesamte Weltwirtschaft beispielsweise durch Piraterie im Meer vor Afrika verkraften muss.“ Weniger als eine Minute dauert nach ADAC-Angaben die Manipulation des Kilometerstandes. Dazu müsse der Tacho nicht ausgebaut und mühsam zerlegt werden, wie es früher der Fall war. Es genügt heute, ein bestimmtes Gerät an die sogenannte Diagnoseschnittstelle, die inzwischen fast jedes Auto hat, anzuschließen. Danach kann jeder gewünschte Kilometerstand über die Tastatur eingegeben werden – der Tacho springt dann um. „Man merkt es nicht“, sagt Meyer. „Denn manipuliert wird nicht nur der Tacho, sondern die gesamte Biographie des Autos.“ So wird der Tachostand nicht erst kurz vor dem Verkauf geändert. Es gebe Fahrer von Leasing-Fahrzeugen,

die alle sechs Monate irgendwo auf einen Hinterhof fahren und sich für etwa 50 Euro innerhalb von Minuten 3000 Kilometer löschen ließen. Sogar die automatischen Angaben zu Inspektionsintervallen können elektronisch dem gefälschten Kilometerstand angeglichen werden. Auch schriftliche Einträge in ServiceHeften würden entsprechend geschönt. Nur wenn dort stehe „garantierter Kilometerstand“, hafte der Verkäufer später, wenn die Manipulation nachgewiesen werde, heißt es beim ADAC. Die entsprechenden Geräte zur Manipulation kosteten zwar 10 000 Euro. „Doch die Besitzer verdienen sehr gut daran.“ Nach Meyers Angaben kann man es auch äußerlich den Autos nicht mehr ansehen, dass sie schon weit mehr Kilometer gefahren sind. „Es gibt für ein paar hundert Euro eine spezielle Polster- und Lederaufarbeitung, sogar spezielle Parfums, die den Innenraum eines Wagens wie fabrikneu riechen lassen.“ Da glaube man dann gerne, dass das Auto angeblich „nur in der Garage gestanden hat“. Der ADAC fordert somit die Autohersteller auf, Autos sicherer zu machen. „Das kostet nur zehn bis 20 Euro pro Fahrzeug.“ So könnten die Hersteller dafür sorgen, dass man über die Diagnoseschnittstelle nur Informationen herauslesen, aber nicht Daten ändern oder neue aufspielen könne. Die Industrie habe kein großes Interesse an solchen Änderungen, da der Schaden durch Manipulationen die Hersteller ja nicht betreffe. Meyer forderte hier jedoch die Hersteller dazu auf, ihre Kunden besser zu schützen. Ähnlich erfolgreich sei zum Beispiel der Einbau automatischer Wegfahrsperren gewesen. „Hier konnte die Diebstahlquote drastisch gesenkt werden.“ Zudem tritt der ADAC für eine härtere Ahndung des Tacho-Fälschens ein und beruft sich auf ähnliche Forderungen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Um abzuschrecken, solle die gesetzliche Höchststrafe, vor allen für Täter, die gewerbsmäßig Tachos manipulierten, weit über die heutige Strafandrohung von bis zu einem Jahr hinausgehen. Nach den Angaben des ADAC ist das Betrügen mit dem manipulierten Tachostand ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. „Das zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten.“

Sie kamen von dort unten Flötenspieler von Men At Work tot aufgefunden

Foto Getty Images

Wenn einem bekannte Melodien verdächtig bekannt vorkommen, dann handelt es sich manchmal um ein Plagiat – man denke an George Harrisons „My Sweet Lord“, das vielen so eingängig im Ohr klang, dass schnell jemand auf die Quelle kam. Die australische Gruppe Men At Work, die vor dreißig Jahren mit „Down Under“ einen Welthit landete, konnte diesen Treffer, dem weitere, mindere folgten, erst Greg Ham, 1985 in vollen Zügen genießen, bis es jemandem auffiel, woher diese fröhliche Flötenmelodie eigentlich stammte: von einem Pfadfinderlied mit dem Titel „Kookaburra Sits in the Old Gum Tree“, das eine Lehrerin namens Marion Sinclair 1934 geschrieben hatte. Gespielt hat sie in der Pop-Vision, bei der auch Leute mitwipp-

ten, die sich für solche Musik eigentlich gar nicht interessierten, Greg Ham. Der Erfolg dieses Liedes war so überwältigend, dass die Gruppe im öffentlichen Bewusstsein eine Saison lang als Synonym für australische Popmusik existierte. Ein Gericht entschied erst im vergangenen Jahr, dass die Plattenfirma von Men At Work an die Rechtebesitzer einen Teil ihrer Tantiemen zu zahlen habe – wie viel genau, lässt sich schwer sagen; es wird aber, bei der Verbreitung des Liedes, eine Menge gewesen sein. Greg Ham, der 1953 in Melbourne geboren wurde, bei Men At Work auch das Saxophon bediente und sich später als Schauspieler versuchte, ist über diese Blamage nie richtig hinweggekommen. Man werde ihn nicht als Schöpfer fröhlicher Musik in Erinnerung behalten, befürchtete er, sondern als jemanden, der eine gestohlene Melodie gespielt habe. Erfahren wird er es nicht mehr. Greg Ham wurde am Donnerstag tot in seiner Wohnung in Melbourne EDO REENTS aufgefunden.

enn. BERLIN, 19. April. Autofahrer sollen bei einem Umzug künftig nicht nur ihr Auto, sondern auch das Kennzeichen mitnehmen können. Ein neues Nummernschild müssen sie dann nicht mehr beantragen. Die Länderverkehrsminister haben auf ihrer Konferenz in Kassel einen solchen Vorschlag gebilligt. So soll das Modell, das in Hessen seit 2009 praktiziert wird, auf ganz Deutschland ausgedehnt werden. Der hessische Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) sagte, wenn die technischen und gesetzlichen Vorarbeiten rasch erledigt würden, könnten Autofahrer schon von 2013 an ihr Kennzeichen dauerhaft behalten. Bei der Polizei stößt die Idee auf Widerstand. Die Deutsche Polizeigewerkschaft kritisierte, der Vorschlag erschwere die Polizeiarbeit. Der Deutsche Landkreistag hieß das Vorhaben hingegen als Entlastung der Zulassungsbehörden gut, verband eine Zustimmung aber mit einer Forderung: Die Kreise könnten eine solche Regelung nur mittragen, wenn die Länder im Gegenzug auf die Einführung sogenannter Alt-Kennzeichen verzichteten. „Die Wiederbelebung von teilweise seit den siebziger Jahren nicht mehr gebräuchlichen Kennzeichen hat nichts mit Identitätsstiftung zu tun, sondern ist anachronistisch“, sagte Landkreistagspräsident Hans Jörg Duppré.

Kurze Meldungen Gesamtkunstwerk: der Versicherungsvertreter Willi Chevalier an einem Wettkampftag der Deutschen Bart-Meisterschaft

Foto privat

„Berühren ja, zupfen nicht“ Willi Chevalier, deutscher Meister im Kinnbart-Freistil, über Bärte und Frauen Guten Tag, Herr Chevalier, heute schon rasiert? Nein, ich habe den Bart ausgewaschen und geföhnt, dass er wieder schön glatt ist. Wochentags, wenn ich nicht weggehe, wird er nicht gestylt. Dann ist der Bart nachher ganz natürlich. Am Samstag findet die Deutsche BartMeisterschaft in Bad Schussenried statt. Wie sieht Ihr Wettkampftag aus? Am Wettkampftag geht es um sieben Uhr morgens ins Bad. Pro Kringel brauche ich eine halbe Stunde, damit ich zufrieden bin. Nach zweieinhalb Stunden kommt dann noch das richtige Outfit. Sie sind deutscher Meister in Freistil Kinnbart. Seit wann nehmen Sie an Meisterschaften teil? Meinen allerersten Pokal habe ich 1996 gewonnen. Seitdem bin ich immer als Sieger hervorgegangen. Wie sehen Sie die Chancen, Ihren Titel zu verteidigen? Man weiß ja, wer an den Start geht. Es gibt immer Überraschungen, die anderen Bartträger wissen ja auch, was Sache ist. Sie werden immer schlauer und versuchen Bärte wie meinen zu kopieren. Gott sei Dank ist es bis heute nicht gelungen. Nehmen Sie Hilfsmittel? Ja. Als Bartträger mit gestyltem Bart ist das erlaubt. Es ist ja kein natürlicher Bart. Ich nehme extra starken Haarlack, weil der Bart den ganzen Tag halten muss. Wie pflegen Sie Ihren Bart? Er wird jeden Tag ausgewaschen, glatt geföhnt, weil der Bart ja auch oft strapaziert wird durch Haarlack oder heiße Luft vom Föhn. Dann bekommt mein Bart alle paar Wochen eine Kurpackung, damit

sich der Bart wieder erholen kann. Dasselbe Zeug, was die Frauen auf ihre Haare geben. Behindert Ihr pompöser Bart Sie eigentlich im Alltag, beim Essen zum Beispiel? Als Bartträger weiß man, wie man isst und trinkt. Manchmal fixiere ich aber auch den Oberlippenbart mit Haarlack. Und wie sieht’s beim Küssen aus? Wenn die Damen mal mit der Zunge durch die Haare durchkommen, dann ist alles gleich. Haben Sie einen Namen für Ihren Bart? Nein, den habe ich nicht. Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, dass Sie seit 40 Jahren im Versicherungsgeschäft tätig sind. Was sagen Kunden denn zu Ihrem Look? Die reagieren alle positiv. Selbst wenn ich vor einer neuen Haustür stehe, gehe ich auf Empfehlung. Die wissen dann meist schon: Da kommt der Chevalier mit dem Bart. Wie kamen Sie überhaupt dazu? War Ihr Vater Bartträger? Ihr Großvater? Nein. Vor 40 Jahren hörte ich auf zu rauchen, von heute auf morgen. Wie jeder Raucher, der Schluss macht, brauchte ich einen Ersatz. 1996 habe ich das erste Mal bei einer Meisterschaft mitgemacht und gesehen, was man mit einem Bart alles machen kann. Und ich bin Mitglied eines Bartclubs geworden.

Skurrile zumindest. Einfärbungen sind nicht mehr gerne gesehen, Grün oder Rot oder Neonfarben. Der Bart sollte doch ein klein wenig natürlich aussehen. Man darf auch das Alter sehen. Der Bart muss letztlich zum Kopfhaar passen. Früher gab es mehr Bartträger. Bedauern Sie den heutigen fast bartlosen Zustand der Gesellschaft? Das kann man nicht so stehen lassen. Es gibt den Trend zu ausrasierten Konturenbärten zum Beispiel. Oder denken Sie an Politiker oder Schauspieler. Viele Bartkategorien lehnen sich an historische Bärte an. Denken Sie an Dalí, Garibaldi, die Freiheitskämpfer oder die buschigen ungarischen Bärte. Auch die Musketiere, die kaiserlichen Bärte Wilhelms I. oder des II. waren Vorbilder. Mit dem Bart von Errol Flynn brach eine regelrechte Barthysterie aus. Oder denken Sie an Tom Selleck. Die Frauen standen auf diesen Bart. Und wie kommt Ihr Bart bei Frauen an? Positiv. Wenn der Bart ausgekämmt und gewaschen ist, möchten schon viele Frauen irgendwie in den Bart reinlangen. Bei den Meisterschaften bin ich aber empfindlich. Da meint speziell die Damenwelt, dass sich so ein Bartträger freut, wenn eine Dame mal kräftig reinlangt. Ich meine: Berühren ja, Zupfen nicht. Da haben die Frauen oft kein Verständnis.

Was machen Sie da so? Wir treffen uns jeden Monat einmal, um Erfahrungen auszutauschen, Freundschaften zu pflegen, Meisterschaften und neue Trends zu besprechen.

Zuletzt: Sind Sie schon mal gegen Frauen angetreten? Bisher nicht. In einer Jury saß mal eine Frau mit Bart, mit einem richtigen Ziegenbart. Ich glaube aber nicht, dass jemals ein Frau an einer Meisterschaft teilnimmt. Hat nix mit Diskriminierung der Damenwelt zu tun: Frauen wachsen einfach keine Bärte. Und ich muss schon sagen: Gott sei Dank.

Gibt es verpönte Bärte in der Szene?

Die Fragen stellte Maximilian Weingartner.

Die Stadt Prag nimmt davon Abstand,

in Großbritannien mit „olympischen Disziplinen“ wie „Synchron-Saufen“ und „Morgen-Slalom“ um Besucher zu werben. Die Londoner Anwälte der von ihr beauftragten Werbeagentur rieten dringend davon ab, solche Sujets in eine Kampagne aufzunehmen, die im Mai beginnt und darauf zielt, sportverdrossene Briten während der Spiele in die tschechische Biermetropole zu locken. Die britischen Gesetze erlaubten es nicht, gleichzeitig für Sport und Alkohol zu werben, sagte ein Sprecher des Prager Magistrats der Wirtschaftszeitung „Hospodářské Noviny“. (kps.) In den Coffeeshops, den niederländischen Haschisch-Cafés, dürfen Ausländer vom 1. Mai an nicht mehr bedient werden. Damit will die konservative Regierung in Den Haag dem Rauschgifttourismus begegnen. Die Regelung betrifft zunächst nur die südlichen Grenzprovinzen Zeeland, Nord-Brabant und Limburg – im übrigen Land soll erst ab 1. Januar 2013 an überprüft werden, ob die neuen Vorschriften auch tatsächlich eingehalten werden. Die Coffeeshops müssen sich in Vereine mit höchstens 2000 Mitgliedern umwandeln. An Mitglieder dürfen weiterhin jeweils bis zu fünf Gramm Cannabis verkauft werden. Als Mitglieder zugelassen werden jedoch nur Erwachsene mit Wohnsitz in Holland. (dpa) Die Zugspitze soll für Touristen künftig schneller erreichbar sein. Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn (BZB) plant eine neue Seilbahn vom Eibsee zum Gipfel des höchsten Bergs in Deutschland (2962 Meter). Lange Wartezeiten – im Sommer bis zu zwei Stunden – sollen damit der Vergangenheit angehören. Nach fast 50 Jahren Betrieb der alten Bahn sei ein Neubau dringend nötig, sagte am Donnerstag ein Unternehmenssprecher und bestätigte damit einen Bericht des „Münchner Merkur“. Die Eibsee-Seilbahn kann bis zu 300 Personen in der Stunde auf den Berg bringen, die neue Anlage soll dann eine Kapazität von 700 Passagieren haben. (dpa)

Ole von Beust 208 Seiten / geb. mit Schutzumschlag € 19,99 (D) / € 20,60 (A) / CHF* 28,50 ISBN 978-3-579-06662-2

GÜTERSLOHER VERLAGSHAUS Foto © picture-alliance_dpa_Carsten Rehder

www.gtvh.de

*empf. Verkaufspreis

»Dieses Buch ist keine Bewerbung um ein politisches Amt, dieses Buch ist kein Parteiprogramm. Dieses Buch ist der Versuch, meine Sicht auf die Dinge darzulegen, auf die Motive meines Handelns.«

Deutschland und die Welt

SE IT E 8 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

Werbung fürs Grab

PERSÖNLICH

Madonna will strenger sein Die für provokante Auftritte und ruppige Statements berüchtigte Madonna scheint im Privatleben unerwartet nachgiebig zu sein. Nach der Veröffentlichung von Fotos, die ihre 15 Jahre alte Tochter Lourdes in New York mit Zigarette zeigen, offenbarte die Sängerin jetzt eine weiche Seite. „Ich bin nicht so streng, wie ich sein sollte. Erziehung ist eine schwierige Angelegenheit, weil jeder Tag neu verhandelt werden muss“, berichtete die alleinerziehende Mutter von vier Kindern dem Sender NBC. Ihre Karriere als Musikerin („Girl Gone Wild“) und das Familienleben miteinander zu vereinbaren sei aber weit schwerer als erwartet, sagte die 53 Jahre alte Sängerin, deren jüngste Platte nicht gerade ein Erfolg ist, schränkte aber ein: „Ich beschwere mich zwar dauernd, aber noch habe ich den Sinn für Humor nicht verloren.“ Seit Madonna sich vor vier Jahren von dem britischen Regisseur Guy Ritchie scheiden ließ, lebt sie allein mit den Kindern Lourdes, Rocco, David und Mercy in New York. Als die Popdiva vor einigen Monaten ankündigte, Lourdes als Backup-Tänzerin bei ihrer nächsten Tour zu beschäftigen, entbrannte in den Vereinigten Staaten eine heftige Debatte über den Erziehungsstil der Sängerin. (ceh.)

Kim Kardashian will Politikerin sein Nach lukrativen Ausflügen in die Tiefen der Realityshows, der Mode und der Literatur will sich Kim Kardashian jetzt als Politikerin versuchen. „Ich habe mich dazu entschlossen, als Bürgermeisterin von Glendale zu kandidieren“, eröffnete die Amerikanerin mit armenischen Wurzeln ihrer Schwester Khloé Kardashian vor der gewohnten Kamera. Dass jeder vierte der etwa 200 000 Bewohner der südkalifornischen Stadt aus Armenien stammt, soll Kardashians Ambitionen entgegenkommen. Dass die Glendaler ihren Bürgermeister aber nicht direkt wählen, könnte sich als Hindernis erweisen. „Das Amt wird nicht über eine Direktwahl besetzt“, klärte Glendales Stadtsprecher Tom Lorenz die 31 Jahre alte Politiknovizin nun auf. „Gewählt wird der Stadtrat, der den Bürgermeisterposten dann den Mehrheitsverhältnissen des Gremiums entsprechend besetzt.“ Vor Erreichen des politischen Olymps in dem schmucklosen Vorort von Los Angeles müsste das Starlet,

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Sawyer Rosenstein erhält Millionen

Hängepartie

Foto dapd

guyen Manh Phan, vietnamesischer Verkehrspolizist, kommt seinen Pflichten mit viel Einsatzwillen nach, wie diese Aufnahme aus einem Videofilm beweist. Phan hatte den Bus mit 39 Passagieren im Distrikt Ba Vi bei Hanoi wegen Geschwindigkeitsübertretung herausgewinkt. Der Busfahrer hielt auch an, weigerte sich dann aber, die Papiere vorzuzeigen, gab Gas und fuhr davon. Da klebte der Polizist aber schon an der Windschutzscheibe. Nach knapp einem Kilometer Fahrt, mittlerweile von anderen Polizisten und Zivilpersonen verfolgt, lenkte der Fahrer sowohl ein als auch den Bus an den Straßenrand. Dem Vernehmen nach löste sich Phan erst von dem Nahverkehrsmittel, als es schon längere Zeit zum Stillstand gekommen war. Auch an seinen Bußgeldabsichten hielt er fest. (F.A.Z.)

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das mit der Realityshow „Keeping up with the Kardashians“ („Schritthalten mit den Kardashians“) zur mehrfachen Millionärin wurde, deshalb viele Stunden in wenig glamourösen Sitzungszimmern verbringen, womöglich sogar ohne Kameras. Zumindest die Stadtväter Clendales scheinen aber nicht abgeneigt zu sein. „Alles, was der Lokalpolitik Aufmerksamkeit beschert, ist gut“, sagte der Stadtrat Ardashes Kassakhian zu den politischen Ambitionen Kardashians. Der Stadtrat Ara Najarian hat Kardashian inzwischen sogar ein Ehrenamt als Stabschefin im Rathaus von Glendale angeboten. Kim Kardashians Zusage lässt aber noch auf sich warten. (ceh.)

Sechs Jahre nach dem Schlag eines für Gewalttätigkeiten bekannten Schülers, der den damals 12 Jahre alten Sawyer Rosenstein in den Rollstuhl zwang, hat sich ein Schulbezirk im amerikanischen Bundesstaat New Jersey zur Zahlung von 4,2 Millionen Dollar bereit gefunden. Wie Rosenstein und seine Familie während des Prozesses gegen den Schulbezirk von Ramsey belegten, hatte der damalige Siebtklässler den Vertrauenslehrer der Eric Smith Middle School zuvor ausdrücklich um Hilfe gebeten. „Ich möchte Ihnen mitteilen, dass das Mobbing heftiger geworden ist. Ich würde gern herausfinden, wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll“, schrieb Rosenstein dem Lehrer im Frühjahr 2006. Wie der Sender CBS meldet, soll der Angreifer ein Jahr zuvor schon einen anderen Mitschüler verprügelt haben, ohne dass die Schule einschritt. Im Mai 2006 versetzte der Gewalttäter seinem Mitschüler Rosenstein daraufhin den Schlag in den Bauch, der am nächsten Tag zu einer bis heute andauernden Lähmung der unteren Körperhälfte führte. Nach dem Suizid des homosexuellen Studenten Tyler Clementi im September 2010, der in den Wochen vor seinem Tod von einem Kommilitonen bloßgestellt worden war, hat New Jersey im vergangenen Jahr strengere Gesetze gegen das „Bullying“ an Schulen und Universitäten verabschiedet. Obwohl der Bundesstaat auch zum Zeitpunkt von Rosensteins Verletzung schon Anti-Mobbing-Regeln formuliert hatte, fehlten damals konkrete Vorschriften. (ceh.)

Ilham gibt das Rauchen auf Der acht Jahre alte Junge in Indonesien, der seit seinem vierten Lebensjahr pro Tag mehr als eine Schachtel Zigaretten geraucht hat, ist endlich von den Glimmstängeln losgekommen. Einige Wochen nach Beginn einer Entziehungskur in Jakarta habe Ilham mit dem Rauchen aufgehört, sagte Arist Merdeka Sirait von der indonesischen Kinderschutzkommission der Nachrichtenagentur AFP. Die Eltern des Kindes, dessen Launen unkontrollierbar geworden waren, hatten die Behörden um Hilfe gebeten. Sie hatten berichtet, dass ihr Sohn Gegenstände oder Fenster zerschmiss, wenn er keine Zigaretten bekam. (AFP)

Ein Friedhof in Dresden macht auf eine sterbende Begräbniskultur aufmerksam P.S. DRESDEN, 19. April. Der „alte katholische Friedhof“ ist eine der ältesten Begräbnisstätten in Dresden. August der Starke ließ ihn 1721 anlegen. Damals lag er außerhalb der Stadt. Heute liegt er immer noch dort, wo die Innenstadt in ein Gewerbegebiet übergeht. Zunächst war er für den katholischen Hofstaat Augusts bestimmt, später für alle Katholiken der Stadt, inzwischen ist er für alle Konfessionen offen. Es ist ein idyllisches Plätzchen mit 1200 Grabstellen. Unter den vielen historischen Denkmalen ist auch die Grabstelle des Komponisten Carl Maria von Weber. Ruhig, zu ruhig ist es hier. 20 Beerdigungen im Jahr reichen nicht aus, um den Unterhalt des mehr als ein Hektar großen Grundstückes sicherzustellen. Es fehlt ein fünfstelliger Eurobetrag. Deshalb macht die Friedhofsstiftung jetzt mit einem Großplakat auf den Gottesacker aufmerksam. Die Eigenwerbung soll anstoßen, aber nicht anstößig sein. Nun verbindet der Text die grundlegende christliche Glaubensaussage mit dem Totengedenken. Er heißt: „Auferstehung ist unser Glaube –

Foto Bodo Grzelak

Wiedersehen unsere Hoffnung – Gedenken unsere Liebe“. Katholiken sind in Sachsen, einem Kernland der Reformation, immer noch eine verschwindende Minderheit von gut vier Prozent. Deshalb ist man schon lange dazu übergegangen, auch Andersgläubige an der Seite ihrer katholischen Ehepartner zu beerdigen. Nun macht ein anderes Problem noch mehr zu schaffen. Durch die wachsende Mobilität seit der Wende werden immer mehr Familiengrabstätten aufgegeben. Grabpflege ist zur Last geworden. Auch der Trend zur Feuerbestattung ist spürbar. Sie ist auch Katholiken seit mehr als 40 Jahren nicht mehr verboten. Deshalb gibt es auch Urnengräber auf dem Friedhof und ein Urnenfeld, das keine besondere Grabpflege erfordert. Noch sind etwa zwei Drittel der Beerdigungen Erdbestattungen. Auf anderen Dresdner Friedhöfen ist der Anteil der Feuerbestattungen schon bei 90 Prozent. Auf all das soll das Plakat aufmerksam machen. Und wenn dann einige Menschen mehr hier ihre letzte Ruhe suchen – dann ist es nur recht.

ge Insel und eine Wolke in Stellung, genau zwischen Wochenbett und Sonne. Nett von Poseidon, wie es auch nett von dieser Schachkolumne ist, zwischen das Zartgefühl der Leser und die Facetten der Geburt den Mantel des Schweigens zu schieben. Allein an der Überlieferung, Leto habe, als sie niederkam, einen Olivenbaum umklammert, hätte sich jede halbwegs wüste Autorenphantasie zwanglos entzünden können. Nur so viel sei noch angemerkt, dass jene Eileithyia Hebammendienste leistete, damit Erfolg hatte, danach aber wenig erwähnenswert

blieb und uns deshalb so schnell nicht mehr begegnen wird. Als Apollon schön und schöner und zudem noch der Gott der Jugend, der Musik und der Medizin geworden war, als Artemis tausend Pfeile lenkte, mithin ein ebenso grausames wie unterhaltsames Ressort verwaltete, stieg das alles Mutter Leto zu Kopf. War sie nicht bedeutsam wie Hera? Sollte sie sich nicht wie diese einmal matronenhaft aufregen? War es, nachdem keine Morddrohungen eingingen, nicht angezeigt, zum Ersatz tödlich beleidigt zu sein? Leto harrte der Schmähungen, wurde in dieser Hinsicht immer anspruchsloser und hielt sich schließlich an der Königstochter Niobe schadlos, die sieben Söhne und sieben Töchter hatte. Mit der Behauptung, allemal und grundsätzlich seien vierzehn Kinder eine höhere Ehre als deren zwei, schuf Niobe die moralische Mathematik. Als sie jedoch mit der These, zwei sei ungefähr gleich null und Leto so gut wie kinderlos, die Algebra verraten hatte, verlor sie binnen kurzem von vierzehn Kindern dreizehn. Apollon und Artemis, beide gehorsam ihrer Mutter, hatten ganze Arbeit geleistet, mit List, Gewalt und Tücke. Jahrtausende später zog Johann Hjartarson und damit den kürzeren. Michail Tal (siehe Diagramm) hatte mit Weiß Artemis auf seiner Seite und umkreiste (wie?) das zu erlegende Wild. ROSWIN FINKENZELLER

Bevor der Friedhof Park wird: Werbendes

Plakat in Dresden

SCHACH

Z

eus hatte eine Menge unehelicher Kinder, unter ihnen den schönsten Mann und die sportlichste Frau, Apollon und Artemis. Anstandshalber hatte Zeus auch drei eheliche Kinder, nämlich den Kriegsgott Ares, die olympische Kellnerin Hebe sowie die kaum erwähnenswerte Eileithyia, die trotzdem gleich erwähnt werden wird. Wäre Hera, die Gattin des Zeus, eine ganz normale Mutter gewesen, hätte sie ihren Ares für mindestens so hübsch gehalten wie den illegitimen Schönling und in ihren beiden Töchtern tollere Weiber gesehen als in der umtriebigen Göttin der Jagd. Doch Hera beging den Fehler, sich nichts vorzumachen. Fest umrissen standen vor ihrem leiblichen, zuerst jedoch vor ihrem geistigen Auge die beiden Ehebruchergebnisse Artemis und Apollon. Wie wär’s, wenn sie gar nicht erst auf die Welt kämen? Aus dieser echt mütterlichen Erwägung heraus und nicht nur aus Eifersucht verfolgte Hera die schwangere Leto, die nach einem Plätzchen suchte, wo sie entbinden konnte. Die alten Griechen bildeten zwar keine Informationsgesellschaft, waren jedoch bestens informiert und kannten Heras neueste Rede an die Nation. Da hatte es poetisch geheißen, kein Land unter der Sonne dürfe Leto aufnehmen. Schon gut, sagte der Meeresgott Poseidon, brachte die künftige Wöchnerin auf eine lauschi-

Weiß am Zug

KREUZWORT

DTM 2012 Aufbruch in ein neues Zeitalter Die populärste internationale Tourenwagenserie DTM wird 2012 spannend wie nie zuvor: Neben den Teams von Audi und Mercedes-Benz reiht sich nunmehr auch BMW wieder im Kampf um den Titel ein. Die Fans können sich auf einen packenden Dreikampf einstellen. Welche Piloten werden für die Teams an den Start gehen? Was zeichnet die neuen Autos aus? Wann finden die Rennen an welchen Rennstrecken und Orten statt? Was erwartet die Zuschauer rund um die Strecken? Die DTM bietet Highlights, die sich Motorsportfans nicht entgehen lassen dürfen. Die Verlagsbeilage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung präsentiert Ihnen alle wichtigen Fakten zur Rennserie 2012 und spannende Storys rund um die Fahrer, ihre Boliden und die unterschiedlichen Pisten.

Ers ch ein t ex klu siv zur DT M- Prä se nta tio n in Wi es ba de n am 22 . Ap ril

Themenauswahl a Vor dem Start – was sind die wichtigsten Neuerungen für die Rennserie 2012? a Fit fürs Podium – mit welchen Fahrern kämpfen die Teams um die DTM-Krone? a Rasant und leistungsstark – was zeichnet die Rennautos in diesem Jahr aus? a Adrenalin pur – was sind die Charakteristika der diesjährigen Strecken? a Gestern und heute – wie hat sich die DTM in den vergangenen Jahren weiterentwickelt? a Sicherheit geht vor – wie schützen die Teams die Gesundheit von Fahrern und Zuschauern? Änderungen vorbehalten

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Telefon (069) 75 91-25 20 · E-Mail: [email protected]

Die F.A.Z.-Beilagen www.faz.net/beilagen

WAAGERECHT: 1 Wer was zu investieren hat, bekommt dort guten Aufsichtsrat – wenn auch nicht aus eigenem Vermögen 8 An welchen Lauben kann man eisern schrauben? 10 Stand einst vor meinem Vaterhaus im Wunschkonzert jahrein, jahraus 13 Spielt Stadt, Land, Fluss in Böhmen 15 Von quasi eingebildeter Bedeutung, immer nur symbolisch zu verstehen (Pl.) 16 „Alle Hoffnungen sind . . ., aber wir leben von ihnen“ (Primo Levi) 17 Mit der Assekuranz-Kasse treiben sie auch ihr doppeltes Spiel (Pl.) 18 Kinder, Kinder, Kinder! Ja, sozusagen genau der 21 Tanzte mit Alice durchs Wirtschaftswunderland (Vorn.) 23 Was aus der Tracht so was Greuliches macht 24 Für ein kleines englisches Schwätzchen ein echtes Juwelenschätzchen (engl.) 26 Als schwarzer Blitz kam Toni Sailer aus . . . – als Ortsbezeichnung wohl eher ein Witz 27 Mannschaft mariteam (engl.) 28 Das Land der Götter hat dort eine Stadtverwaltung 29 Wenn’s Ben zu sich nimmt, wird er ein frecher Lümmel 31 Dieser Venediger dürfte ja bei kleinem bekannt sein 32 Welcher Windbeutel macht einen auf dicke Hose? 33 Schwyzerdütscher Komiker, schon etwas her, wie hieß doch der? (Vorn.) 35 Oh, ruft man dies mit Schrecken – sonst widmet man’s heiligen Zwecken 36 Was bei der Polizei oft hinterherkommt, grad wenn einem wer hinterherkommt, nämlich man muss den Tathergang . . ., wenn sie einem . . . 40 Ohne was ist nichts los? 41 Insellösung auch für Agfas Fotoapparate (ital.) 42 Wird bei Füssen zu Fall kommen müssen 43 Kein ungeteiltes Vergnügen, diese Methode: Mit einem Mal geht alles in die Brüche, und wer nicht dazu zählen will, der soll doch abziehen SENKRECHT: 1 Alle möglichen THEMEN FLORIEREN im Internet doch nur durch die 2 Dem Genitiv sein Tod, wie Bastian Sick uns droht 3 Auf gleich hunderttausend . . . war Gilbert Bécaud gepolt 4 War der erst mal abgelaufen, tat’s so mancher Wettbewerber nur noch um Fassung 5 Ufologen glauben daran: Aliens landen dann und wann auf dem mit Nummer Fifty one (engl.) 6 Bei dem geht’s doch nur darum, in eigener Angelegenheit zur Sache zu kommen 7 Häuslich bleibt alles im grünen Bereich, auch wenn uns sein tragfähiges Konzept eine Kleinigkeit zu stehen kommt 9 Drehscheibe für schwarz-rote Entscheidungsfindungen – gibt’s kugelsicher da 11 Tragen kleinteilig dazu bei, dem Bast zu Schutz und Trutze beizustehen (Pl.) 12 In Korsarenkreisen führender KADER in Queen Bess’ Piratengeschwader (Nachn.) 14 Seit je hat die Art Eidgenossen nur Rechts-Gerichtetes beschlossen (Pl.) 18 Zeigt ’ne Mordsaktivität, wo’s um Schwerverbrechen geht

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19 Alberichs Möchtegern-Damenwahl, denen er dann das Rheingold stahl (Pl.) 20 In „Feuerball“, „Sag niemals nie“ – hieß James Bonds Todfeind jeweils wie? (Nachn.) 22 „Glattes . . ., ein Paradeis für den, der gut zu tanzen weiß“ (Friedrich Nietzsche) 25 Womit ist ein Zwergplanet ganz in seinem Element? 29 „Wahre Liebe – das ist der . . . des Himmels an die Erde“ (Julius Langbehn) 30 Firmiert oft als kleines Angebinde (engl.) 34 Hängt sich voll rein in die Schlaffheit 35 Raquelte sich als Multi-Miss auf Sixties-Pin-upPostern (Nachn.) 37 Da hat sich wer verrannt? Dann ist das wohl verbrannt 38 „Raserei und Schlaf sind die beiden . . ., durch die man Eintritt zum Rat der Götter erhält, wo man die Zukunft voraussehen kann“ (Michel de Montaigne, Pl.) 39 Seltsam asynchrone Ungleichmäßigkeit: Hier der Gang der Dinge, dort der . . . der Zeit meu. Auflösung vom 13. April: Waagerecht: 1 Lyrikwettbewerb 9 (Theodor) Heuss (erster Bundespräsident von Deutschland, 1884 bis 1963, bewohnte die Villa Hammerschmidt in Bonn als einziger Bundespräsident nicht nur sporadisch, sondern von 1950 bis 1959) 11 Lan (Abk. Local Area Network = lokales Netzwerk, das mehrere Computer und Peripheriegeräte innerhalb eines Gebäudes miteinander verbindet) 13 (Parteit-)Agent(-ourage) 15 Muskelkater 16 Tape (engl.

Band, Tonband, Magnetband) 18 Preis 20 Ehre 22 Arno (Funke, bekannt geworden als Berliner Kaufhaus-Erpresser „Dagobert“) 24 Tute (Signalhorn, Lärminstrument) 26 Tombola (Gewinnspiel) 27 (Amanda) Herzlos (Roman von Jurek Becker, 1992) 28 Pete (Best, erster Schlagzeuger der Beatles, 1960 bis 1962) 30 Rigi(-ps, Gipskarton; Rigi = Bergmassiv in der Schweiz; Kalauer, pardon!) 31 Sean (Lennon, Sohn von John Lennon und Yoko Ono) 32 Nahen (= A-H-N-E-N) 33 Exot (fremdartige Person) 34 (Eid des) Hippokrates (traditioneller ärztlicher Eid, gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik) 40 Krone 41 Tee 42 Orest (= S-O-R-T-E; in der griech. Mythologie Sohn von Agamemnon und Klytämnestra, Bruder von Elektra und Iphigenie, rächte an seiner Mutter und ihrem Liebhaber Aigisthos die Ermordung seines Vaters) 43 Naturfotografie Senkrecht: 1 Lohnstatistiken 2 Raum (dreidimensional = räumlich) 3 Kuss 4 Eule 5 Tank(-Top, engl. ärmelloses Shirt, Trägerhemd) 6 Etat (das für den Haushaltsplan verfügbare Geld) 7 Eber 8 Betriebsstaette 10 Superbenzin 12 Alpen(-dollar, früher scherzhaft für den österr. Schilling) 14 Gesetzgeber 17 Pampa (Grassteppe im südöstlichen Südamerika) 18 Polen 19 (Fin-)Stern(-is) 21 Helix (griech. zylindrische Spirale) 23 Not (und engl. nicht) 25 Uri (Kanton der Schweiz, Wappentier ist der Auerochse) 29 Theke 34 Host(-essen, engl. Gastgeberinnen bzw. Messehostessen; host = engl. Wirt, Gastgeber) 35 Peer (Angehöriger des brit. Hochadels mit dem Recht auf einen Sitz im Oberhaus) 36 Otto (Höpfner, dt. Fernsehunterhalter, von 1957 bis 1965 erster Wirt im „Blauen Bock“, 1924 bis 2005) 37 Reno(-vieren) 38 (Extra-)Tour 39 (Düsseldorfer Löwen-)Senf (Senf-Hersteller, seit 1903)

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Briefe an die Herausgeber

FREITAG, 20. APRIL 2012 · NR . 9 3 · S E I T E 9

An Frankreichs historischen Plätzen

Glaubensrichtungen

Urteils(un)vermögen von Günter Grass

Ehrenrettung

Michaela Wiegels immer sehr gut recherchierte und interessante Artikel über Frankreich lese ich stets mit großem Interesse. Ausnahmsweise ist ihr aber in ihrem Artikel über Nicolas Sarkozy und François Hollande in der F.A.Z. vom 16. April ein Fehler passiert: dass Ludwig XVI. und Marie Antoinette auf dem „Place Louis XV“ starben, stimmt nicht ganz. Am 11. August 1792 wurde die auf dem Platz errichtete Statue von Ludwig XV. vom Sockel gestürzt und anschließend eingeschmolzen. Sie wurde durch eine Statue der Freiheit (vom Bildhauer François Frédéric Lemot) ersetzt. Der vormalige „Place Louis XV“ wurde alsdann in „Place de la Révolution“ umbenannt (erst 1795 nach Ende der „Terrorherrschaft“ wurde der Platz in „Place de la Concorde“ umbenannt). Da Ludwig XVI. und Marie Antoinette am 21. Januar 1793 beziehungsweise am 16. Oktober 1793 hingerichtet wurden, starben sie beide auf dem „Place de la Révolution“. Es wäre auch nicht nachvollziehbar gewesen, wenn der Platz seinen alten „königlichen“ Namen

Den Bericht über den neuen MormonenTempel in Kansas City habe ich mit Interesse gelesen. Allerdings empfand ich die Überschrift „Tempel der Taschentücher“ etwas despektierlich (F.A.Z. vom 10. April). Der Beginn der Bildzeile „Viel Bling-Bling“ zu dem Foto eines Vorzimmers in dem Tempel kam mir recht abgeschmackt vor. Peinlich berührt und auch empört hat mich dann aber die Legende zu dem Foto von dem Taufbecken des Tempels, die mit „Nicht zu verwechseln mit einem Jacuzzi“ beginnt. Das sollte wohl alles witzig sein, ist es aber nicht. Ich habe keine persönlichen Beziehungen zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Auch kann man über die für einen aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts in mancherlei Hinsicht – höflich formuliert – doch befremdliche Lehre dieser Kirche seine eigene Meinung haben. Das gibt einem jedoch nicht das Recht, sich öffentlich und in einem respektablen Medium über diesen Glauben und damit über die Gläubigen lustig zu machen beziehungsweise sie sogar zu verhöhnen. Wir leben in einer – zunehmend – multikulturellen Gesellschaft. Ein solches Zusammenleben erfordert, wenn es funktionieren soll, ein Mindestmaß nicht nur an Toleranz, sondern auch an Respekt gegenüber den verschiedenen Glaubensrichtungen. Eine seriöse Zeitung wie die F.A.Z. sollte dabei mit gutem Beispiel vorangehen.

Zum Interview mit Fritz Stern „Eine Provokation mit bedrückendem Ergebnis“ (F.A.Z. vom 14. April): In der aufgepeitschten Atmosphäre der gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die Äußerungen von Günter Grass fällt die deutliche, dabei aber differenzierte Intervention von Fritz Stern besonders positiv auf. Über das politische Urteils(un)vermögen von Grass geht man am besten zur Tagesordnung über. Bei der gegenwärtigen Kritik an Israel werden regelmäßig fundamental unterschiedliche Dinge miteinander vermischt. Differenzierung ist demgegenüber ein dringendes Gebot – Differenzierung zwischen dem Verhältnis Israels zu Iran und der israelischen Politik in den besetzten Gebieten. Die große Besorgnis Israels über einen atomar gerüsteten Iran und das Bestreben, dies zu verhindern, notfalls auch mit eigener militärischer Macht, verdienen volles Verständnis. Dass ein solches militärisches Eingreifen nur als Ultima Ratio und unter Abwägung aller Umstände in Betracht kommt, ist selbstverständlich und muss – schon im eigenen Interesse – als Orientierungsmaßstab auch israelischen Politikern unterstellt werden. Dabei ist der verbale Umgang mit dem Einsatz militärischer Macht Teil der Verhinderungsstrategie. Niemand kann es Israel im Lichte der historischen Erfahrung des jüdischen Volkes verdenken, wenn es die Vernichtungsdrohungen Ahmadineschads sehr ernst nimmt. Dabei fällt sogar israelische Zurückhaltung auf. So ist es kaum zu verstehen, dass Israel es bislang unterlassen hat, zwar nicht die reale Situation, wohl aber seine politisch-propagandistische Position durch eine Klage gegen den Iran we-

Zu Ingo Schulzes „Eine Erwiderung auf Durs Grünbein“ (F.A.Z.-Feuilleton vom 16. April): Ingo Schulze sei Dank und Lob für den Versuch, den Tiefpunkt der Debatte um das Grass-Gedicht zum Einlenken und zur Versachlichung zu nutzen. Man meint eigentlich, nur Politiker verschiedener Lager könnten dermaßen polemisch und unsachlich miteinander umgehen, wie das Durs Grünbein mit Günter Grass in seinem Beitrag in der F.A.Z. vom 12. April getan hat. Schulze gelingt es nicht nur, eine vermittelnde Position einzunehmen, sondern vor allem auch, deutlich zu machen, dass es bei aller Dichterschelte sehr wohl einige Berechtigungen für die von Grass geäußerte Kritik an der israelischen Politik gibt. So gesehen hat Schulze die Ehrenrettung für die zerstrittene Literatengilde geschafft.

behalten hätte, nachdem die Republik am 22. September 1792 ausgerufen worden war und alle Erinnerungen an das verhasste „Ancien Régime“ getilgt werden sollten (so wurde der „Place de la Nation“ – ehemals „Place du Trône“ – in „Place du Trône-Renversé“ – Platz des umgestürzten Throns – umbenannt; dort wurden 1306 Personen durch das Fallbeil hingerichtet, darunter der Dichter André Chénier). Auf dem „Place de la Révolution“ wurden – an verschiedenen Standorten – insgesamt 1119 Personen guillotiniert, darunter Charlotte Corday, die Girondisten, Philippe d’Orléans, Madame du Barry, Danton, Lavoisier und, last but not least, Maximilien Robespierre. Nach 1815 hieß der Platz wieder „Place Louis XV“. 1826 ließ König Charles X. den Platz in „Place Louis XVI“ umbenennen. Die abermalige, diesmal endgültige Umbenennung in „Place de la Concorde“ erfolgte 1830. Ich wünsche mir von Ihnen weitere gute Artikel – nicht nur über Frankreich. PIERRE M. ADRIEN, NIEDERNHAUSEN

Aufklären statt verbieten Zu den Berichten über die Koranverteilung der Salafisten in deutschen Städten: Falls es verfassungsrechtliche, strafrechtliche oder sonstige juristische Gründe gibt, gegen Salafisten vorzugehen, sollten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden; die Aufregung über die kostenlose Verteilung einer Ausgabe des Korans verstehe ich nicht. Wichtig erscheinen mir Informationen darüber, wie gut/verlässlich die Übersetzung dieser Ausgabe ist: Handelt es sich zumindest um eine korrekte Übersetzung, oder wird hier etwas gewollt oder ungewollt falsch dargestellt und eventuell sogar zu Propagandazwecken missbraucht? Aus Interesse und im Rahmen meiner eigenen Übersetzertätigkeit habe ich mich mit unterschiedlichen deutschen Übersetzungen verschiedener Koranverse befasst – allesamt schwierig zu verstehen (wegen der Mystik des Ausgangstextes) und durchaus voneinander abweichend. Ich lasse mir gern einen Koran schenken – aber ehe ich ihn lese, möchte ich wissen, wie verlässlich der Text ist. Wo sind die

christlichen Theologen und Kirchen? Warum nicht über das Angebot „Tausche Neues Testament gegen den Koran“ einen Dialog versuchen? (Nein, nicht im islamischen Ausland, wo das lebensgefährlich wäre, sondern in Deutschland.) Warum keine Aufklärungskampagne (Vergleiche Koran – Neues Testament) der christlichen Kirchen? Vom Kaffeekränzchen für Senioren bis zur Jugendgruppe bieten viele Kirchengemeinden heute doch fast alles an – warum nicht eine Präsentation der wichtigsten Aussagen des Korans mit anschließender Diskussion? Im Übrigen denke ich nicht, dass mit der Verbreitung des Korans in Millionen deutschen Haushalten eine große Wirkung zu erzielen ist: Aus eigener Erfahrung kenne ich die Schwierigkeiten, dieses Buch zu verstehen. Nicht jeder, der sich in einer Fußgängerzone beschenken lässt, wird das Opus auch lesen. Wahrscheinlich wird es in Antiquariaten bald ein Überangebot an Koranexemplaren geben. BRIGITTE HILGNER, WIEN

Der Baum des Müßiggangs Als Zypern-Tourist verfolge ich mit großem Interesse alle Berichte über die Insel und war sehr angetan von dem kenntnisreichen und weitausholenden Artikel von Wolfgang Günter Lerch, „Diplomatischer Stillstand“ (F.A.Z. vom 11. April), ebenso mit Freude habe ich den Artikel desselben Verfassers über die nordzyprische Abtei Bellapais gelesen, „Im Schatten von Bellapais“ (F.A.Z. vom 13. April). Zu den Variationen in der Aussprache des Namens kommt übrigens noch die der Einheimischen dazu. Sie sprechen ihn so, als stünde über dem „ai“ ein Trema, also a und i getrennt. Was ich in dem informativen Artikel jedoch vermisse, ist die Erwähnung des berühmten Baumes des Ortes, des „Baumes des Müßiggangs“ oder im englischen Original bei Durrell des „Tree of Idleness“. Es gibt ihn heute noch, wenn auch nicht urkundlich verbürgt. Mindestens aus dem 19. Jahrhundert stammt er, ein uralter Maulbeerbaum, inzwischen mit einem Stamm wie aus grauem Stein, klobig mit den Höckern der abgesägten trockenen Äste, ein eher dürftiges Relikt des sicher einstmals ausladenden schattenspendenden Exemplars. Auf der ursprünglich kaum bebauten Fläche im Angesicht der Abtei wuchs er auf. Als sich immer mehr Menschen dort ansiedelten, trafen sie sich gern im Schatten seiner Krone, die Männer wohlgemerkt, bei ihrem Kaffee oder Tee und dem Brettspiel. Ob der

Baum sie nun mit magischen Kräften dort festhielt, so dass sie kaum noch ihrer Arbeit nachgingen, lässt sich heute nicht mehr belegen, aber der Name ist geblieben. In dem zitierten Buch von Lawrence Durrell „Bitter Lemons of Cyprus“ (bei denen es sich nicht etwa um Zitronen, sondern um die als altmodisches Wort auch hier bekannten Pomeranzen handelt), warnt der Bürgermeister des Ortes ihn: „Falls Sie hier zu arbeiten gedenken, setzen Sie sich nicht unter den Baum des Müßiggangs . . . Sein Schatten macht den Menschen unfähig zu ernster Arbeit. Die Bewohner von Bellapais gelten als die faulsten Leute der Insel. Sie sind alle Grundbesitzer, Kaffeetrinker und Kartenspieler. Deshalb werden sie so alt. Hier scheint nie ein Mensch zu sterben.“ Heute steht der Baum etwas bedrängt am Rande der Terrasse eines schlichten, nun türkischen, Kafenions. Der alte Besitzer tritt immer wieder an den Zaun, hinter dem die Touristen vorbeigehen, und preist die Liste seiner Getränke an, während sein Sohn diese serviert, immer großzügig mit einer Zugabe von kleinen Kuchen oder einem gut gefüllten Tellerchen mit Nüssen. Der Zuspruch ist nicht sehr groß, mindestens nicht am noch schattigen Vormittag. Ich jedenfalls zog den leichten Tisch und Stuhl in den ersten Sonnenfleck neben dem Baum, Blick zur Abtei, und pflegte bedenkenlos des Müßiggangs. HEIDE SPINGAT-ASPEY, UNNA

PROFESSOR DR. GERHARD E. SOLLBACH, HERDECKE

Versagen Danke für Ihren Bericht „Deutschland liefert U-Boot an Israel“ (F.A.Z. vom 21. März): So schön das herzliche Einvernehmen zwischen Ehud Barak und Thomas de Maizière im Bild ist, so verstörend sind die Konsequenzen. Was jetzt als Zeichen deutscher und Merkelscher „Staatsräson“ gegenüber Israel daherkommt, ist genau das Gegenteil einer historischen Lektion aus unserer Geschichte. Denn das deutsche Außenwirtschaftsgesetz, das die Lieferung von brisantem Gerät in Spannungsgebiete unterbinden soll, wurde ebenso wie das Verbot eines Angriffskrieges im Grundgesetz geschaffen, um ebenjene schuldhaften Verstrickungen zu verhindern. Die Freundschaftsgeste aus historischer Schuld wird sich spätestens dann, wenn die militärische Großmacht Israel mit Beteiligung deutscher Waffen zuschlägt, als neues politmoralisches Versagen enthüllen. DR. FRANK HANSEN, MÜNCHEN

Türkische Intervention Zu „Im Schatten von Bellapais“ (F.A.Z. vom 13. April): Ihr Türkisch-Zypern-Beitrag gefällt mir. Allerdings ist Ihnen im letzten Absatz ein Fehler unterlaufen: Sie schreiben von der türkischen Invasion, obwohl es sich 1974 um eine türkische Intervention gehandelt hat. In Zürich und London hatten sich Großbritannien, Griechenland und die Türkei 1960 verpflichtet, die „Unabhängigkeit und Sicherheit der Inselbewohner zu garantieren“. Nach dem Staatsstreich des Engländer- und Türkenschlächters Sampson und der vollständigen Übernahme der griechischen Faschisten, haben türkische Truppen gemäß ihrem Garantieversprechen und zum Schutz der bedrohten Inseltürken eingegriffen. Ein unabhängiger Staat Zypern bestand de jure nur von 1960 bis 1963, weil die Verfassung von Griechisch-Zypern 1963 aufgekündigt wurde. Danach wurden die seit 1571 auf der Insel lebenden Türken systematisch bedrängt, gettoisiert, wirtschaftlich ruiniert und vertrieben. Ab 1964 sind 14 800 türkische Zyprer geflohen. Die Insel war praktisch seit 1963 geteilt. HEIDEMARIE BLANKENSTEIN, BERLIN

Keine Unterstützung für den Nachwuchs In seinem Beitrag „Wer es geschafft hat, bildet sich gern etwas darauf ein“ (F.A.Z. vom 4. April) bezieht sich Professor König auf Artikel, die im Zusammenhang mit dem Urteil zur W-Besoldung von Professoren in der F.A.Z. erschienen. Er beklagt dabei zu Recht, dass die Situation von wissenschaftlichem Nachwuchs und Privatdozenten an den Universitäten in sehr vielen Fällen geradewegs auf eine Verzweigung „Alles oder Nichts“ zusteuert. Dass im Falle des „Nichts“ nicht nur persönliche Schicksale (zum Beispiel arbeitslose Privatdozenten und andere gescheiterte Lebenswege) zu beklagen sind, sondern auch der Gesellschaft Kosten verschiedener Arten aufgebürdet werden, ist leider richtig. Für diese Situation macht Professor König die etablierten Lebenszeitprofessoren und insbesondere die Berufungsverfahren verantwortlich, in der seiner Ansicht nach „eine kleine untereinander verschworene Gemeinschaft von Universitätsleuten vermeintlich über die Qualität von Bewerberinnen und Bewerbern“ entscheide. Dass dies so pauschal völlig unsinnig ist, zeigt die Tatsache, dass in Berufungskommissionen stets auch stimmberechtigte Studierende und Wissenschaftler aus dem Mittelbau vertreten sind. Es entspricht auch so gar nicht meiner Erfahrung aus zahlreichen Berufungskommissionen. Der Fehler liegt meiner Meinung nach an ganz anderer Stelle. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird in vielen Disziplinen von den etablierten Professoren nicht derart unterstützt und beraten, dass er eben nicht zwangsweise in die „Alles oder Nichts“-Situation gerät. Und der Nachwuchs seinerseits lässt es geschehen. Dieses Verhalten ist in den Geis-

teswissenschaften besonders ausgeprägt und gefährlich, da der außeruniversitäre Arbeitsmarkt schwierig ist. Im Gegensatz dazu ist es in den Ingenieurwissenschaften schwierig, wissenschaftlichen Nachwuchs nach der Promotion an der Universität zu halten, da die Wirtschaft in ausreichendem Maße sehr attraktive Positionen in Forschung und Entwicklung bietet. Für junge, an Wissenschaft interessierte Forscher und Ingenieure bedeutet dies gleichzeitig, dass sie nicht in eine „Alles oder Nichts“-Situation geraten. Dies bedeutet, dass wir an den Universitäten durch geeignete Strukturen, Förderung und Beratung den Nachwuchs so weiterentwickeln müssen, dass er mit seiner Qualifikation auch für außeruniversitäre Arbeitgeber attraktiv ist, wenn der Weg – aus welchem Grunde auch immer – nicht in eine Professur mündet. Genau dies geschieht aber viel zu selten, vielleicht auch, weil es sehr angenehm ist, wenn einem hochbegabte Mitarbeiter nicht so einfach schon vor Auslaufen ihrer befristeten Stelle weglaufen. Und an jeden betreuenden Professor möchte ich appellieren, weniger begabte Personen erst gar nicht als bequeme Arbeitskräfte auf den Pfad einer akademischen Sackgasse zu locken, und begabten Personen als Nachwuchswissenschaftler die notwendige Unterstützung und die Freiräume einzuräumen, mit denen sie eine umfassende Qualifikation erreichen, die sie zu attraktiven Bewerbern sowohl für eine Professur als auch für adäquate außeruniversitäre Stellen machen. PROFESSOR DR.-ING. PETER STEPHAN, PROFESSOR FÜR TECHNISCHE THERMODYNAMIK, TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT

Brünn in Mähren Zu „Ich brauch Tapetenwechsel, sprach das Ebenholz“ (F.A.Z. vom 10. April): Die Stadt Brünn (Hauptstadt Mährens) liegt nicht in der Slowakei, sondern in der Tschechischen Republik; dort hat auch das Verfassungsgericht der Tschechischen Republik seinen Sitz. Als Ergebnis der in der Villa Tugendhat in Brünn ausgehandelten „Scheidung der Tschechoslowakei“ gibt es seit 1992 die beiden Staaten Tschechische Republik und Slowakei (nicht: Slowenien). Auch zwanzig Jahre später und acht Jahre nach dem EU-Beitritt beider Staaten (zusammen auch mit Slowenien) scheinen diese Teile („Mittel“-)Europas bedauerlicherweise für manche weit entfernt und fremd zu sein. PROFESOR DR. RUDOLF HRBEK, TÜBINGEN

Oderzo In dem weitgehend gehaltvollen Bericht von Jörg Bremer über die norditalienische Lega (F.A.Z. vom 7. April) lokalisiert er meine Heimatstadt Oderzo im Norden der Provinz Treviso. Diese Geographie ist falsch. Oderzo, an der „Strada del Vino Rosso“ und jenseits des Piave gelegen, grenzt vielmehr im Osten der Provinz Treviso beinahe an die Nachbarprovinz Pordenone. Die Stadt als das antike Opitergium ist reich an römischen Resten und wird schon in Caesars „Bürgerkrieg“ erwähnt als Heimat einer Schar gegnerischer Kämpfer auf Seiten des Pompeius. ANNALISA GIESE, MENDEN/SAUERLAND

gen der völkerrechtswidrigen Vernichtungsdrohung seines Präsidenten vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu verbessern. Auf einem gänzlich anderen Blatt stehen die israelische Politik gegenüber den Palästinensern in den besetzten Gebieten und die bis Amerika ausstrahlende Entwicklung der innenpolitischen Kultur Israels unter der Netanjahu-Regierung. Hier besteht in der Tat Anlass zu großer Besorgnis. Diese verstärkt sich noch, wenn man bedenkt, dass es sich dabei nicht um vorübergehende Verirrungen einzelner israelischer Politiker handelt. Das Beunruhigende und Entmutigende an dieser Entwicklung liegt vor allem darin, dass sie sich als Fortsetzung und Verstärkung von Politiklinien darstellt, die sich in Teilen der zionistischen Bewegung schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausgebildet haben. Die revisionistische Richtung unter Zeev Jabotinsky (1880–1940) hatte zu dieser Zeit bereits die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina innerhalb seiner historischen Grenzen beiderseits des Jordans gefordert. Diese Traditionslinie ist – sicherlich auch unter dem Eindruck einer in weiten Teilen weiterbestehenden arabisch-palästinensischen Ablehnungsfront nach 1967 – mit dem Wahlsieg Begins 1977 zu politischer Wirkmächtigkeit gelangt. Aus dieser Perspektive handelt es sich bei der Staatsgründung Israels im Jahre 1948 in den seinerzeitigen Grenzen einschließlich der Waffenstillstandsgrenzen von 1949 nur um „unfinished business“. Auf diesen Hintergrund hinzuweisen erscheint gerade aus Anlass einer Stellungnahme des Historikers Fritz Stern angebracht. PROFESSOR DR. GUNTHER KÜHNE, LL.M., CLAUSTHAL

Gute Integrationsarbeit in Gotha Zum Beitrag „Ein türkischer Wessi im Osten“ (F.A.Z., „Bilder und Zeiten“ vom 14. April): Mit Entsetzen habe ich Ihren Artikel „Ein türkischer Wessi im Osten“ gelesen und die darin geäußerten Schilderungen über den Besuch von Herrn Adnan Dayankac in Gotha wahrgenommen. Als Oberbürgermeister der Residenzstadt Gotha ist es mir keineswegs egal, wie über unsere Stadt geurteilt wird und wie wir im Kontext mit dem Thema von Ausländerfeindlichkeit dargestellt werden. Abgesehen davon, dass Herr Dayankac sich leider nicht wie in Ihrem Beitrag erwähnt mittels einer Visitenkarte bei unserer Mitarbeiterin an der Infothek vorgestellt hat, ist die Auskunft, die ihm erteilt wurde, aber richtig. Die Ausländerbehörde der Stadt Gotha ist im Landratsamt der Stadt zu finden, da die Stadt kreisangehörig ist. Ihr Artikel wurde in der Montagsausgabe unserer Lokalzeitung „Thüringer Allgemeine“ kommentiert und

sorgte für einen Aufschrei all derer, die sich in unserer Stadt und in unserem Landkreis um die Integration von Ausländern seit vielen Jahren beruflich und ehrenamtlich engagieren. Ich bin überzeugt davon, dass in Gotha eine sehr gute Integrationsarbeit geleistet wird, die wir vor Ort sehr gern auch Herrn Dayankac vorstellen würden. Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, über Ihre Zeitung Herrn Dayankac mit seiner Familie möglichst auch in Ihrer Begleitung ganz herzlich in die Residenzstadt Gotha einzuladen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ihn mit der Integrationsarbeit in Gotha bekannt machen und es darüber hinaus nicht versäumen, ihm und seinen Angehörigen unsere kulturellen Schätze zu zeigen. Ich bin mir sicher, bei uns in Gotha und in ganz Thüringen kann man sich sehr wohl fühlen.

Religion als Narkotikum Zum Glaubenstest (F.A.Z., „Bilder und Zeiten“ vom 7. April): Ich habe bei Ihrem Glaubenstest 49 Punkte erzielt. Hurra. Zu den „neuen Atheisten“ zähle ich mich nicht. Vom Religiösen habe ich mich schon mit Beginn meines Erwachsenenseins (ich bin jetzt 64) verabschiedet, trotz aller in einem Pfarrerhaushalt waltenden Erziehungsbemühungen. Ich kann allerdings nicht verhehlen – nunmehr seit zwanzig Jahren einer massiv christlich infiltrierten Öffentlichkeit ausgesetzt –, bei Dawkins und Co. durchaus erhellende Gedanken zu finden. Welche Funktion Religionen für die Stabilisierung menschlicher Gesellschaft haben, vielleicht auch als Narkotikum, ist sicherlich ein spannendes Thema. Für die Theorie des Urknalls gibt es harte Argumente, das Gegenstück ist ja doch recht spekulativ. Ob plausibel oder nicht, hängt sicherlich von der Bildung ab. Das von Ihnen angeführte Buch von Richard Schröder kenne ich. Für die Selbstbestätigung Ihrer christlichen Redakteure ist es vielleicht geeignet, kritischen Geistern aber meines Erachtens nicht zu empfehlen. Dazu müsste der Autor erst einmal selbst mehr verstanden haben. JOHANNES LERCHNER, LEIPZIG

Hochjubeln

NPD führte, lassen mich kopfschüttelnd zurück. Sollten wir solch tumbe Vorurteile nicht außen vor lassen, wenn wir uns der Problematik des Rechtsextremismus nähern? Es wäre schön, an solcher Stelle in der F.A.Z. von mutigen Bürgern zu lesen, die den Neonazis entgegentreten; Adnan Dayankac jedenfalls dient mit seinen Vorurteilen den Rechten mehr, als ihm mit Sicherheit lieb ist.

Zum Wettbieten um die Fußballrechte („Das nötige Kleingeld“, F.A.Z. vom 4. April): Was wären die Spiele wert, wenn ARD und ZDF nicht mitbieten und durch unverhältnismäßige Gewichtung des Nachrichtenwertes den Fußball nicht immer mehr hochjubeln würden? Auch die Erlöse der Vereine aus Werbeflächen in den Stadien hängen stark von Übertragungen ab. Deshalb finde ich die Summen, welche die Öffentlich-Rechtlichen für ein Produkt raushauen, dessen Wert sie selbst mehren, unsinnig, wenn nicht skandalös. Dass ich demnächst gezwungen werde, mit meinen Gebühren zu solcher Unvernunft beizusteuern, ist der Gipfel. Das Verfahren zur Einziehung der Rundfunkgebühren wird die Anstalten zu noch mehr Unfug verleiten, und dabei ist die Kritik an der Benzinpreisgestaltung der Mineralölkonzerne grotesk: Was wäre, wenn diese für jedes zugelassene Auto eine Pauschale für den dem durchschnittlichen Verbrauch entsprechenden Kraftstoffanteil erheben würden? Einzug durch das Finanzamt mit der Kfz-Steuer im Auftrag der Ölgesellschaften? Denen bliebe dann mehr Geld für die Förderung des Fußballs!

FLORIAN GÖBEL, HOHENBRUNN

ENNO ALBERT, DÜSSELDORF

KNUT KREUCH, GOTHA

Tumbe Vorurteile Zu Ihrem Artikel „Ein türkischer Wessi im Osten“ (F.A.Z., „Bilder und Zeiten“ vom 14. April): Schade, dass Sie das Problem „national befreiter Zonen“ in manchen Regionen Ostdeutschlands so naiv angehen. Dayankac taugt mit seinen Ansichten leider nur als Agitator am Stammtisch im heimischen Rüsselsheim. Sein oberlehrerhafter Habitus im Rathaus von Gotha und die dümmliche Annahme, Ostdeutsche hätten eine Art Prädisposition, die sie von Honecker zur

DETLEF BACKHAUS, HOFHEIM

Wir trauern um unseren Freund

IVAN NAGEL 28. Juni 1931 – 10. April 2012

Frank Baumbauer · Luc Bondy · Horst Bredekamp · Jakub Chyzy Friedrich Dieckmann · Yehuda Elkana · Péter Esterházy · Jürgen Flimm Bruno Ganz · Dimiter Gotscheff · Karin Graf · Durs Grünbein Joachim und Hans Güntner · Ellen Hammer · Erika und Klaus Hegewisch Gabriele Henkel · Hartmut von Hentig · Regine Herrmann · Jürgen Holz Thomas Holtzmann und Gustl Halenke · Maria Husmann und Christoph Hein Andreas Isenschmid · Elfriede Jelinek · Maleen und Urs Jenny Imre und Magda Kertész · Alexander Kluge · Brigitte Landes Matthias Lilienthal · Volker Ludwig · Dieter Mann · Dagmar Manzel Christoph Marthaler · Norbert Miller · Wilfried Minks · Barbara Nüsse Elisabeth Plessen · Klaus Pohl · Tilman Raabke · Peter Raue Jan Philipp Reemtsma · Hans-Michael Rehberg Henning Rischbieter und Iris Erdmann-Rischbieter Hartmut und Ursula Rühl · Otto Sander und Monika Hansen Joachim Sartorius · Willibald und Brigitte Sauerländer Wilfried Schulz · Ingo Schulze · Gustav Seibt · Gary Smith Maria Sommer · Thomas Thieme · Klaus Völker · Gert Voss · Klaus Wagenbach · Nike Wagner · Peter und Monika Wapnewski Christina Weiss · Isabelle Werenfels · Jossi Wieler · Wolfgang Wiens Brigitte und Bernd Wilms · Thomas Wohlfahrt · Familie Zolchow

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet statt am 20. April 2012 um 12.00 Uhr auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof zu Berlin.

Zeitgeschehen

SE IT E 10 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

„Es spricht der Abgeordnete . . .“ Vorspiel und Ablauf einer bizarren Debatte über das Rederecht im Bundestag / Von Günter Bannas

Notizen icht erst seit den großen Tagen von Michael Glos, Markus Söder (kommen noch) und Karl-Theodor zu Guttenberg, um alle drei fränkischen Stämme zu berücksichtigen, müssen die Altbayern wissen, was sie an den nordbayerischen Gauen haben, die ihnen Napoleon etwas voreilig schenkte, als sie noch an seiner Seite standen. Was wären die Münchner Museen ohne die Beutekunst aus Nürnberg, Bamberg und Würzburg? Was der Fasching ohne Veitshöchheim? Was Bayern ohne Bayreuth? Da ist es nur recht und billig, dass der Landtag gegen die preußisch-engstirnige Warnung des Innenministeriums den Franken erlaubt, den Frankenrechen zu hissen. Dass es sich dabei nicht um ein Hoheitszeichen handele, ist natürlich nur eine fränkische Finte, die sich so leicht durchschauen lässt wie die in München aufgestellte Behauptung, der in den Süden entführte Dürer sei nicht mehr transportfähig. Doch die Not der CSU ist noch größer als der altbayerische Stolz. Seit im Freistaat auch die Franken wählen dürfen, muss ihnen ab und zu etwas zugestanden werden, und seien es die eigenen Farben. bko.

N

aus der ei Licht betrachtet stand schon die Gründung des Bistums Essen unter keinem guten Stern. Als 1958 Teile der (Erz-)Bistümer Köln, Paderborn und Münster nach langem Vorlauf endlich zu einem symbolträchtigen „Ruhrbistum“ vereinigt wurden, wehten über dem Revier schon die ersten schwarzen Fahnen. Dem beschönigend Strukturwandel genannten Niedergang des Montansektors war die Kirche in den folgenden Jahrzehnten nicht weniger ausgesetzt als alle anderen Körperschaften auch. Von massiver Abwanderung gezeichnet, von dem Verlust der Steuerbasis ausgezehrt und den zentrifugalen Kräften des Ruhrgebiets schutzlos ausgesetzt, wurde das Bistum Essen von Jahr zu Jahr mehr zu einer Fassade. Die Auflassung zahlreicher Kirchengebäude, der Rückzug aus der Trägerschaft von Krankenhäusern und Kindertagesstätten, die Bildung von Großpfarreien und jetzt das Ende der Priesterausbildung in Bochum lassen die Frage immer drängender werden, ob ein Ende mit Schrecken nicht barmherziger wäre als ein Schrecken ohne Ende. D.D.

B

Provinz ie Saarländer sind schlau. Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach – wer würde deren Geltung über den Tag hinaus bestreiten wollen – sind 46 Prozent der Saarländer bereit, auf die Eigenständigkeit ihres Bundeslandes zu verzichten, nur 43 Prozent sind dagegen. Dieser Vorsprung ist für die Finanzpolitiker im Bund verlockend genug, um über einen Versuch nachzudenken, wie man die Saarländer beim Wort nehmen könnte. Um in einem Volksentscheid allerdings die absolute Mehrheit zu erreichen, braucht man für eine Länderfusion aber auch noch die Stimmen jener sechs Prozent der Saarländer, die ihr Votum davon abhängig machen, mit welchem Bundesland sie zusammengehen sollen – für die also Rheinland-Pfalz nicht der „natürliche Partner“ ist. Und da schlägt die Schläue der Saarländer durch: Eine Fusion mit dem reichen Baden-Württemberg, Hessen oder Nordrhein-Westfalen bedarf stets eines Verbindungsstreifens. Der ginge in jedem Fall zu Lasten von Rheinland-Pfalz und würde den späteren Regierungsbezirk Saar kräftig über die bisherige Fläche des Saarlandes hinaus ausweiten. G.H.

D

BERLIN, 19. April Es war in der Zeit, als dem Euro-Rettungswidersacher Bosbach (CDU) das „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“ des Parteifreundes Pofalla zugerufen worden war. Das Vorspiel des Berliner Politikstückes „Rederecht im Bundestag“ war am 29. September aufgeführt worden. Das Thema: die Abstimmung über den EuroRettungsfonds. Das Drama: die eigene Mehrheit der Koalition. Es konnte nicht behauptet werden, dass die Debatte hin und her wogte: Die Mehrheit des Hauses war sicher; außer der Linksfraktion wollten alle zustimmen. Noch während der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider sprach, wunderten sich die Abgeordneten. Auf den Videowänden vorn im Plenarsaal wurden die nächsten Redner angekündigt: Bundeswirtschaftsminister Rösler vier Minuten. Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) fünf Minuten. Willsch – der Abweichler, der angekündigt hatte, gegen die Linie seiner Fraktion zu stimmen? Bundestagspräsident Lammert sah Anlass zu einer Erklärung. Gerne wolle er darauf aufmerksam machen, „dass im weiteren Verlauf der Debatte sowohl der Kollege Willsch als auch der Kollege Schäffler das Wort erhalten, sie aber nicht für die jeweiligen Fraktionen, denen sie angehören, reden“. Lammert fügte an: „Ich denke, es entspricht sowohl unserem Selbstverständnis als auch der völlig unmissverständlichen Verfassungslage, dass wir diesem Anspruch Rechnung tragen.“ Ausdrücklich verzeichnet das Protokoll: „Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP.“ Schäffler war der Wortführer der Minderheit in der FDP-Fraktion. Auch ihm waren fünf Minuten zugebilligt worden. Der nach ihm „für die FDP-Fraktion“ sprechende Abgeordnete Solms aber sollte nur vier Minuten erhalten. Abermals wunderten sich die Abgeordneten des

Hauses. Ihr Beifall fiel mager aus. Nicht einmal ein Beifall der Linksfraktion wurde vom Protokoll notiert, obwohl die ja ebenfalls gegen den Rettungsschirm votieren wollte. Das Zwischenspiel folgte unmittelbar nach der Debatte – im Ältestenrat des Bundestages. Von den Vertretern aller Bundestagsfraktionen wurde Lammert aufgefordert, „bis auf weiteres“ nur solche Abgeordnete auf die Rednerliste zu setzen, die von ihren Fraktionen genannt seien. Volker Beck von den Grünen schimpfte, die beiden „Abweichler“ hätten mit zwölf Minuten beinahe so lange reden dürfen wie die Grünen-Fraktion insgesamt mit den ihr zustehenden 17 Mi-

Der vermeintliche „Maulkorb für Abgeordnete“ tat seine Wirkung. Die Reaktionen waren heftig. nuten. Lammert verteidigte sich. Er verwies auf ein Verfassungsgerichtsurteil von 1989 zum „Fall Wüppesahl“, eines zunächst grünen und dann fraktionslosen Abgeordneten, der stets am Ende einer – genauer: jeder – Aussprache hatte reden dürfen. Die Formel lautete: „Es spricht der Abgeordnete Wüppesahl.“ Die Parlamentarischen Geschäftsführer wiesen den Vergleich zurück. Willsch und Schäffler seien nicht fraktionslos. Lammert präsentierte einen Kommentar zur Geschäftsordnung des Bundestages (Ritzel, Brücker, Schreiner): „Da dem redewilligen ,Abweichler‘ aber in jedem Falle das Wort zu erteilen ist, bleibt nur die Möglichkeit, die Aussprache entsprechend zu verlängern. Der Präsident ist dazu ungeachtet eines zur Festlegung der Dauer der Aussprache gefassten Bundestagsbe-

schlusses berechtigt und verpflichtet.“ Der CDU/CSU-Vertreter vermerkte, juristische Kommentare gebe es viele. Der Ältestenrat sah eine Regelungslücke. Der Geschäftsordnungsausschuss solle sich mit der Sache befassen und einen Vorschlag machen. Interviews gab es auch. Der forsche Johannes Kahrs (SPD) warf Lammert vor, Rederechte „nach Gutsherrenart“ zu verteilen. Hans-Christian Ströbele (Grüne) forderte, er wolle künftig auch als „Abweichler“ Rederecht erhalten; sonst werde er in Karlsruhe klagen. Von Volker Kauder, dem CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden, wurde bekannt, er habe Lammerts Vorgehen „mit Erstaunen“ zur Kenntnis genommen. Die Sache passte ins Bild. In der Unions-Fraktion wird Lammert als selbstherrlich bezeichnet – er sehe sich wahlweise als „geschäftsführender Bundeskanzler“ oder auch als päpstlich „unfehlbar“ an. Lammert aber widersprach der Aufforderung, den Vorgang nicht zu wiederholen. „Nach meiner Überzeugung sollte der amtierende Präsident bei einer vergleichbaren Situation ähnlich entscheiden.“ Ende Februar machte er die Ankündigung wahr. Pause auf der Bühne – Weihnachten, Wulff-Affäre, Gauck-Wahl. Unter Vorsitz von Thomas Strobl (CDU) beriet der Geschäftsordnungsausschuss. Am Tag vor der Vereidigung des neuen Bundespräsidenten fasste er einen Beschluss. Unter Bezug auf die dortigen Regeln über Redezeiten und Debattenverlängerungen und mit Blick auf die „Abweichler“ solle in die Geschäftsordnung ein Passus neu aufgenommen werden: „Abweichend von dieser Vereinbarung kann der Präsident im Benehmen mit den Fraktionen weiteren Rednern . . . das Wort für in der Regel drei Minuten erteilen.“ Jörg van Essen (FDP) nimmt für sich in Anspruch, das „in der Regel“, also die Möglichkeit einer Verlängerung, eingeführt zu haben; die Grünen

hätten zunächst auf genauen drei Minuten bestanden. Die Vertreter von CDU/ CSU, SPD, FDP und Grünen stimmten schließlich zu. Lammert, hieß es jedoch, sei nicht gewillt, sich der Vorgabe zu beugen. „Ich halte die Ergänzungen und Änderungen der Geschäftsordnung weder für notwendig noch für angemessen.“ Und zudem wurde glaubhaft, jedenfalls wirksam kolportiert, die Geschäftsführer – also die bei „einfachen“ Abgeordneten nicht immer beliebten Zuchtmeister der Fraktionen – wollten die Änderung „ohne Debatte“ im Bundestag durchsetzen. Gleichwohl: ein Thema für Spezialisten. Osterpause, nachrichtenarme Zeit – und des Dramas letzter Akt. Wie aus dem Nichts erschien in der „Süddeutschen Zeitung“ die Schlagzeile „Fraktionen planen Maulkorb für Abgeordnete“. Lammert stecke dahinter, lauteten die Interpretationen von verärgerten Geschäftsführern. Zwar wäre erstmals das Recht von Minderheitsabgeordneten auf freie Rede im Bundestag auch in dessen Geschäftsordnung normiert worden. Doch der vermeintliche „Maulkorb“ tat seine Wirkung: Proteste. Willsch zog einen Vergleich mit Nordkorea. Schäffler drohte mit Karlsruhe. Peter Altmaier (CDU) bedauerte die mangelnde Kommunikation. Ruprecht Polenz (CDU) sprang Lammert zur Seite. Horst Seehofer CSU warnte vor einer „Entmündigung“ des Parlaments. Strobl glaubte noch an die Lösung, wenn die Kritiker erst einmal den Text gelesen hätten. Frank-Walter Steinmeier (SPD) aber nahm die „Schuld“ auf sich, weil er von nichts gewusst habe. Ernst-Dieter Rossmann (SPD) schrieb: „Hände weg von den Abgeordneten-Rechten!“ Van Essen wollte nicht „zurückrudern“, aber auch nicht allein bleiben. Die Konsensgespräche, die er mit Altmaier angekündigt hatte, sagte er ab. Die Grünen gratulierten hämisch „herzlich“. Im Tennis würde es heißen: „Spiel, Satz und Sieg: Lammert.“

Wundschmerz des Machtverlusts Die CDU im Südwesten findet erst langsam in ihre Rolle als größte Oppositionspartei / Von Rüdiger Soldt STUTTGART, im April Über mangelndes Interesse an ihrer Oppositionsarbeit kann sich die baden-württembergische CDU nicht beklagen. Als die Partei kürzlich ihre Mitglieder und Anhänger in eine Kelterhalle einlud, musste ein zusätzliches Zelt aufgebaut werden. Das hat es zu Regierungszeiten nicht gegeben. Nach 57 Jahren in der Regierung sind die Mandatsträger und Funktionäre ein gutes Jahr dabei, Opposition zu lernen. Eine Aufgabe in der Demokratie, die sie bisher nur aus dem Lehrbuch kannten. Glaubt man dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Peter Hauk, dann ist die „Trauerzeit“ über den Machtverlust vorbei und seine Partei hat die neue Rolle nun „innerlich“ angenommen. Das mag auf einzelne Abgeordnete zutreffen, aber eine Partei, die sich auf die bestmögliche Befriedigung von Wählerinteressen spezialisiert hatte, deren Erfolgsgeheimnis die regionale Patronage war, lässt sich nicht in einem Jahr zu einer reibungslos funktionierenden Oppositionspartei umbauen. „In unsere Veranstaltungen kommen immer noch Bürger, die uns Hinweise geben, was wir in Stuttgart tun sollen. Wir müssen dann darauf hinweisen, dass wir in Stuttgart nicht mehr regieren“, sagt Volker Schebesta, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion. In der Auseinandersetzung mit SPD und Grünen bietet die CDU eine Mischung aus handfester Sachpolitik – etwa mit einem eigenen Konzept zur Energiewende – und bisweilen aggressiver Wahlkampfrhetorik. So sagte Hauk kürzlich, die grün-rote Landesregierung habe „außer Chaos“ nichts erreicht, es gebe „keine Ideen, keine Konzepte, keine Impulse“. Eine Behauptung, die sich nur schwer aufrechterhalten lässt, denn die grün-rote Landesregierung zeichnet sich geradezu dadurch aus, ihr Programm und ihre Koalitionsvereinbarung stur abzuarbeiten. Bis der zweitgrößte Landesverband der CDU aber den richtigen Ton und die rech-

te Proportion gefunden haben wird, dürfte noch Zeit vergehen. Die Neigung, jede von SPD und Grünen auf den Weg gebrachte Veränderung gleich lautstark zu bekämpfen, ist noch ausgeprägt. Das hängt mit dem starken Wundschmerz des Machtverlusts zusammen. Außerdem will die CDU auch in der Opposition den Anspruch aufrechterhalten, die breite „Baden-Württemberg-Partei“ zu sein. Das erschwert es zwangsläufig, die Regeln der Aufmerksamkeitsökonomie zu beachten und sich auf wesentliche Themen zu konzentrieren. 70 000 Mitglieder hat die CDU, 8000 haben die Grünen – da ist die Versuchung groß, sich zu verzetteln. Mit den kommunalen Spitzenverbänden und

Die CDU hat in den Großund Universitätsstädten sowie bei den Frauen nur geringe Wahlerfolge. den vielen Mandatsträgern verfügt die CDU über eine gesellschaftliche Basis, die um ein Vielfaches größer ist als die der beiden Regierungsparteien zusammen. Da bietet es sich an, von diesem Mobilisierungspotential großzügig Gebrauch zu machen. Noch ist nicht ausgemacht, ob der Landesverband nicht doch den Weg der rheinland-pfälzischen CDU gehen wird, wo sich parteiinterne Lager seit gut zwanzig Jahren bekriegen. „Der Vergleich mit Rheinland-Pfalz wird häufig als warnendes Beispiel bemüht, im Moment versucht aber nicht jeder rücksichtslos, seine persönlichen Ziele durchzusetzen“, sagt der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger. „Mein wichtigster Job ist die Integration, wenn wir als streitender Verein auftreten, haben wir keine Chance. Wir sind fest entschlossen, den Weg von Rheinland-Pfalz nicht zu gehen“, sagt der Parteivorsitzende Thomas Strobl. Seit dem Mitgliederentscheid im Jahr 2005,

als sich Günther Oettinger gegen Annette Schavan als Nachfolger Erwin Teufels durchsetzte, schadete die Polarisierung der CDU, letztlich trug sie zu Oettingers Scheitern und auch zur Wahlniederlage bei. „Du hast 150-prozentige Freunde und 150-prozentige Feinde. Und beide sind zu hundert Prozent überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen“, bemerkte Oettinger kürzlich. Die Wahlniederlage von Stefan Mappus, das Urteil gegen das von dem ehemaligen Ministerpräsidenten abgewickelte ENBW-Geschäft und der parlamentarische Untersuchungsausschuss haben die innerparteilichen Fronten in den vergangenen Monaten eher noch einmal verhärtet. Erst nach dem Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses wird sich zeigen, ob sich der Streit der beiden Parteien-Clans beilegen lässt. Das ist die Voraussetzung für die „Neu-Aufstellung“ und „Neu-Ausrichtung“, die Strobl bis zum Landesparteitag im Juli mit einer „Zukunftswerkstatt“ schaffen will. Im ENBW-Untersuchungsausschuss demonstriert der CDU-Obmann mindestens genauso viel Hartnäckigkeit wie die jetzigen Regierungsparteien. Darüber hinaus muss die SüdwestCDU strategische Fragen klären: Die Analyse des Wahlergebnisses hat noch einmal zwei Schwächen der CDU offenkundig werden lassen, über die man nun schon bald ein Jahrzehnt redet: den geringen Erfolg bei den Wählern in den Groß- und Universitätsstädten sowie bei den Frauen. In fast allen weiblichen Altersgruppen verlor die CDU 2011 deutlich an Wählerstimmen, nur bei den Frauen über 65 gewann die Partei Stimmen hinzu. Strobl hat kürzlich das „Jahr der Frau“ ausgerufen. Solche Proklamationen reichen kaum aus, um bei Frauen und jüngeren Wählern mit postmateriell-schwarz-grüner Weltanschauung wieder Zuspruch zu erlangen. Der Politikwissenschaftler Michael Lühmann hat den „Wertehaushalt“ neuer und alter grüner Wähler analysiert. Danach kennzeichnet die Wähler eine

„Abkehr von der Wachstums- und Fortschrittseuphorie als bundesrepublikanischer Leiterzählung“. Im Südwesten basierte der Erfolg der CDU in besonderer Weise auf dem hier wie nirgendwo sonst eingelösten Wohlstandsversprechen. Die CDU muss sich mit dem Paradoxon beschäftigen, dass ausgerechnet in dem Industrieland Baden-Württemberg die Fortschrittsskepsis wächst und das Verständnis für die Voraussetzungen des Wohlstands schwindet. Schwierig ist es für die CDU auch, ein Verhältnis zu den Grünen zu finden. Seit Beginn der 1990er Jahre diskutierte die CDU über schwarz-grüne Bündnisse. Mappus machte die Grünen dann 2011 mit einem Lagerwahlkampf zum Hauptgegner. Ein solcher Fehler soll sich nicht wiederholen. „Wir müssen weiter versprechen, die Vielfalt des Landes zu repräsentieren: die Städte und den ländlichen Raum. Und wie auch immer sich die FDP entwickelt – wir brauchen auch andere Koalitionsoptionen“, sagt Schebesta. Die CDU steht vor der Bewältigung eines schwierigen Spagats: Sie muss die Grünen als führende Regierungspartei kritisieren und zugleich in den nächsten Jahren ein Gesprächsklima mit den Grünen etablieren, das eine schwarz-grüne Koalition überhaupt diskutierbar macht. Unabsehbar ist auch, wie sich die Führung der Partei entwickelt und wer vor der Wahl im Jahr 2016 nach der Spitzenkandidatur greift. Der Fraktionsvorsitzende Hauk müsste dafür an rhetorischer Raffinesse und innerer Führungsstärke zulegen. Der Parteivorsitzende Strobl sieht seine Zukunft eher in Berlin. Und der Dritte im Bunde, der Parlamentspräsident Guido Wolf, dürfte Schwierigkeiten haben, mit diesem Amt die Spitzenkandidatur anzustreben. Angesichts dieser disparaten und ungeklärten Personallage ist der Zuspruch verständlich, den EU-Kommissar Oettinger mit seiner starken Präsenz in seiner Heimat derzeit erfährt. Der erste Test für die Zukunftsfähigkeit der CDU sind die Oberbürgermeisterwahlen in Stuttgart, Karlsruhe und Konstanz.

Sabine LEUTHEUSSERSCHNARRENBERGER, Hans-Peter FRIEDRICH

Fotos dpa

Konstitutiv Der deutsche Volksmund tut sich schwer, einer Frau und einem Mann zusammen einen politischen Kosenamen zu verpassen. Bei Männern reicht der Rückgriff auf Wilhelm Busch: Zwar wurden Franz Josef Strauß und Karl Schiller, die Säulen der ersten Großen Koalition, nicht Max und Moritz genannt, aber sie wurden als „Plisch und Plum“ politisch und medial liebkost. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Hans-Peter Friedrich, die Pfeiler der FDP und der CSU im Bundeskabinett, werden dagegen nicht einmal als das konstitutive Paar der schwarz-gelben Koalition erkannt. Mit der Frage, wer es denn sonst sein sollte, sind dennoch alle Zweifel an dieser Einschätzung zu widerlegen: Schäuble und Rösler etwa – da fehlt jegliches Ping-Pong; de Maizière und Westerwelle – stehen die im Dialog miteinander? Ganz anders die beiden bayerischen Minister Friedrich und LeutheusserSchnarrenberger. Dem Bundesinnenminister und seiner Kollegin im Justizressort ist das feine Zusammenspiel nachzuweisen, auch wenn es nicht von Sympathie und Herzensharmonie, sondern von Eifersucht und Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet ist. Gemeinsam ist ihnen nur eine Strategie der Aufmerksamkeits- und damit Nutzenmehrung zur Aufrechterhaltung und vielleicht sogar zur Rettung der schwarzgelben Koalition über die Wahltage hinaus. Denn für beide geht es keineswegs allein um die Bundestagswahl, sondern in gleichem Maße auch um die bayerische Landtagswahl. In beiden Fällen ist die Union beziehungsweise die CSU zwar stark, aber möglicherweise ohne die FDP ziemlich einsam, und in beiden Fällen ringt die FDP um den Wiedereinzug ins Parlament. Da wäre es gewinnbringend, wenn die Bürger sähen, dass die FDP gebraucht wird, zumindest als Korrektiv zur freiheitsrechtlich angeblich unzuverlässigen Union. Die Justizministerin, Bürgerrechtsliberale vom Jahrgang 1951 und FDPLandesvorsitzende in Bayern, kämpft mit allen Finten gegen die Vorratsdatenspeicherung und hat nun sogar schon den Kronjuristen der Linkspartei, Neskovic, an ihre Seite gezogen. Der Innenminister, christlich-sozialer Lutheraner vom Jahrgang 1957 und CSU-Bezirksvorsitzender in Oberfranken, zerpflückt die Gesetzentwürfe seiner Kollegin in einer Art und Weise, die zwar den sicherheitsbewussten Bürgern einleuchtet, aber auch Mitleid mit der liberalen Kontrahentin erregt. Wie auch immer die Sache ausgeht, gewinnen könnten beide. Friedrich weiß zwar die europäischen Sicherheitspolitiker auf seiner Seite, aber Frau Leutheusser-Schnarrenberger darf auf die Zustimmung der leidenschaftlichen Datenschützer unter den Wahlberechtigten hoffen. Friedrich genießt den Konflikt mit seiner Kollegin, denn der sichert ihm beständigere Aufmerksamkeit als die anderen Höhepunkte seiner Amtsgeschäfte, etwa die Islamkonferenz. Dort tut er alles, um eines Tages von Frau Leutheusser-Schnarrenberger laut und deutlich Zustimmung zu erhalten – und sei es bei so liberal-christlich-sozialen Gemeinsamkeiten wie dem Kampf gegen Zwangsehen und Gottesstaat-VerGEORG PAUL HEFTY fechtern.

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Wirtschaft

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 93 · S E I T E 1 1

EuGH stärkt Rechte abgelehnter Stellenbewerber Mangelnde Begründung für Ablehnung gilt als Indiz für Diskriminierung jja. BERLIN, 19. April. Arbeitgeber müssen künftig mit Schadensersatzklagen rechnen, wenn sie einem abgelehnten Stellenbewerber nicht die Gründe für die Absage erläutern. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am Donnerstag zwar entschieden, dass Unternehmen nicht zu Auskünften verpflichtet sind, wer stattdessen eingestellt wurde und nach welchen Kriterien. Die Weigerung könne jedoch zum Nachweis beitragen, dass der Stellensuchende diskriminiert wurde, befanden die Luxemburger Richter. Arbeitsrechtler halten nun ihren bisherigen Rat an die Betriebe für überholt, Absagen möglichst gar nicht zu begründen, um keinen Aufhänger für Klagen vor Gericht zu liefern. In dem Streitfall hatte das Bundesarbeitsgericht den EuGH eingeschaltet. Der Prozess betraf eine Ingenieurin russischer Herkunft, die sich im Alter von 45 Jahren auf eine Stelle als Softwareentwicklerin bei einem deutschen Hersteller von Telefonsystemen beworben hatte. Als sie nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, obwohl die Stellenanzeige dann noch ein zweites Mal erschien, forderte sie Schadenersatz, weil sie wegen ihres Geschlechts, ihres Alters und ihrer ethnischen Herkunft benachteiligt worden sei. Außerdem verlangte sie die Vorlage der Bewerbungsunterlagen des eingestellten Konkurrenten, um ihre vermeintlich bessere Qualifikation nachweisen zu können. Die Europarichter wiesen nun darauf hin, dass die Brüsseler Gesetzgebungsorgane in mehreren EU-Richtlinien die Beweislast aufgeteilt hätten. Demnach hat ein Kläger zwar kein Recht auf Einsichtnahme in die Firmenakten und muss selbst Tatsachen beibringen, die eine Diskriminierung vermuten lassen. Nur dann müsse das Unternehmen nachweisen, dass es rechtmäßig gehandelt habe. Allerdings reichten auch statistische Beweise und eine mittelbare Schlechterstellung, unterstreicht der EuGH. Außerdem müssten die EU-Bestimmungen wirksam durchgesetzt werden. Deutschland hat die Brüsseler Direktiven 2006 durch das umstrittene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) umgesetzt. Es verbietet Schlechterstellungen wegen der Rasse oder ethnischen Herkunft,

Der Freizeitpark Phantasialand bei Köln will seine Fläche verdoppeln – gegen den Widerstand von Anwohnern und Umweltschützern. Das Verfahren dauert schon neun Jahre. Menschen und Wirtschaft. Seite 12

Vorstoß zur Vermögensteuer Die SPD will die Vermögensteuer wiederbeleben. Von SPD und Grünen regierte Länder planen dazu noch vor der Sommerpause einen konkreten Vorstoß. Seite 13

Bohrende Fragen an Nokia Der schwer angeschlagene finnische Handykonzern Nokia befindet sich mitten im Umbruch. Doch der Aufschwung mit neuen Produkten lässt auf sich warten. Seite 16

Aufsichtsrätin Piëch Ursula Piëch rückt in den Aufsichtsrat von Volkswagen. Auf der Hauptversammlung bittet die Frau von Ferdinand Piëch um das Vertrauen der Aktionäre. Seite 17

Großmanns Abschied Der Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers RWE, Jürgen Großmann, wird von den Aktionären verabschiedet – teils mit Lob, teils mit Schadenfreude. Seite 18

Vor schwieriger Aufgabe Kazuhiko Shimokobe soll den japanischen Stromversorger Tepco führen, der das havarierte Atomkraftwerk Fukushima betreibt. Bisher leitet er den Entschädigungsfonds. Seite 20

Leise Rohstoffriesen In der Schweiz regt sich Widerstand gegen die Heimlichtuerei der Rohstoffkonzerne. Glencore musste jetzt nach heftigen Vorwürfen aus der Deckung kommen. Seite 22 Seite Aabar ................................................18 ACS .....................................................18 Actelion .........................................18 Allianz ..............................................23 Alstom ............................................21 American Airlines ...................20 FIRMENINDEX

Eine erfolglose Bewerberin fühlte sich gleich mehrfach diskriminiert – und bekam Recht. des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Das Bundesarbeitsgericht habe darüber zu wachen, dass die Auskunftsverweigerung durch das verklagte IT-Unternehmen nicht die Verwirklichung der gesetzlichen Gleichbehandlungsziele beeinträchtige, urteilte der EuGH. Bei der Klärung, ob genügend Indizien für eine Benachteiligung vorlägen, müsse es daher alle Umstände berücksichtigen. Dazu gehöre insbesondere der Umstand, dass der Arbeitgeber der Frau jede Information verweigert habe. Die EU-Richter werteten es überdies als Verdachtsmoment, dass die Bewerberin nicht zum Vorstellungsgespräch eingela-

den worden war, obwohl sie die geforderte Qualifikation erfülle (Az.: C-415/10). „Die Unternehmen werden dadurch einmal mehr durch die politisch gewollten Antidiskriminierungsregelungen belastet“, kritisierte der Münchner Rechtsanwalt Paul Melot de Beauregard das Urteil gegenüber dieser Zeitung. Sie müssten nun entscheiden, ob sie vorsichtshalber die Personalien eines Mitbewerbers vorlegen und damit sogar einen Verstoß gegen den Datenschutz riskieren wollten. Die bisherige Empfehlung, „möglichst nichtssagende“ Ablehnungen zu schreiben, müsse korrigiert werden, warnte er. Besonders heikel sei, dass Betriebe praktisch umfassend ihre Einstellungspraxis erläutern

Foto Rainer Wohlfahrt

müssten. Berufskläger, die sich nur zum Schein bewerben („AGG-Hopper“), bekämen dadurch Material in die Hand und könnten Unternehmen zu ungerechtfertigten Abfindungszahlungen drängen. Auf jeden Fall sollten Arbeitgeber in ihren Akten immer ausdrücklich dokumentieren, dass die unzulässigen Unterscheidungskriterien bei der Entscheidung keinerlei Rolle gespielt hätten, ergänzt der Berliner Anwalt Stefan Lingemann. Arbeitsrechtler weisen allerdings darauf hin, dass zumindest Geschlecht und Alter eigentlich stets gegen den Arbeitgeber ausgelegt werden könnten, weil man entweder angeblich zu alt oder zu jung sei oder das falsche Geschlecht habe.

Einfuhrstopp auf argentinisches Sojaöl geplant / Repsol bereitet Klage wegen Enteignung vor

Streit um das Phantasialand

Unvermögen Von Manfred Schäfers

ie Richter am Europäischen Gerichtshof haben wieder einen Trick gefunden, um die EU-Vorschriften gegen Diskriminierung zu verschärfen. Vor ein paar Jahren leiteten sie das Gebot, jedes und jeden gleich zu behandeln, aus einem angeblichen ungeschriebenen Grundsatz des Gemeinschaftsrechts her. Jenes Urteil im „Fall Mangold“ löste unter deutschen Arbeits- und Verfassungsrechtlern Proteststürme aus. Nun fanden die Richter eine neue Finte. Zwar räumten sie ein, dass die Gesetzgebungsgremien in Brüssel keinen Anspruch abgelehnter Stellenbewerber auf eine Begründung gewollt haben. Doch hinterlistig werten sie eine Verweigerung der Auskunft als Indiz für verbotene Ungleichbehandlung. Arbeitgeber bringt das in die Bredouille: Machen sie von ihrem Recht zu schweigen Gebrauch, gelten sie der Diskriminierung schon als halbwegs überführt. Erläutern sie ihre Personalentscheidung, entblößen sie persönliche Daten der Konkurrenten – und liefern womöglich neue Angriffspunkte für Schadensersatzklagen. Das bestätigt die Kritiker: Gleichbehandlungsgebote sind anmaßende Eingriffe in die Vertragsfreiheit – egal ob sie Arbeitgeber, Vermieter, Verkäufer oder Dienstleister treffen.

ber die Länder machen SPD und Grüne Druck, die Vermögensteuer wiederzubeleben. Das ist in erster Linie ein politisches Signal, denn die Mehrheitsverhältnisse sind im Bund nicht so, dass ein solcher Gesetzentwurf eine Chance hätte. SPD und Grüne haben schon früher entsprechende Grundsatzbeschlüsse gefasst. Zwei Argumente führen sie an: Geld und Gerechtigkeit. Das klingt besser, als es ist. Grundsätzlich ist es einfacher, Geld mit bestehenden Steuern einzunehmen, als sich einer weiteren, besonders erhebungsaufwendigen Steuer zu bedienen. Und das mit der Gerechtigkeit ist eine ganz besondere Sache. Das Bundesverfassungsgericht hat in den neunziger Jahren die Vermögensteuer kassiert, weil sie ungerecht war. Grundbesitz wurde unzulässigerweise besser behandelt als Geldvermögen. Offenbar ist das nicht so leicht zu ändern. Die Grundsteuer schrammt an der Verfassungswidrigkeit entlang, weil sie auf Basis der Werte aus den Jahren 1964 (Westen) und 1935 (Osten) erhoben wird. Seit Jahren schaffen es die Länder nicht, dies zu ändern. Nun soll, ohne dass man hier weitergekommen ist, die Vermögensteuer reanimiert werden. Das kann nicht gutgehen.

D

Spanien mobilisiert gegen Argentinien

Heute

Anmaßung Von Joachim Jahn

wie./du. MADRID/GENF, 19. April. Spanien versucht in seinem Konflikt mit Argentinien wegen der Enteignung des Ölkonzerns Repsol nun auch die Europäische Union stärker einzubeziehen. Außenminister José Manuel García-Margallo will bei der nächsten Zusammenkunft der EU-Außenminister am Montag in Brüssel eine Petition für einen gemeinsamen Protest der Union bei der Welthandelsorganisation (WTO) präsentieren. Darin soll Argentinien wegen illegaler Handelspraktiken, versteckter Subventionen und Protektionismus an den Pranger gestellt werden. Rund die Hälfte aller ausländischen Investitionen in Argentinien kommen aus EUMitgliedstaaten. An diesem Freitag will die spanische Regierung bei einer Kabinettssitzung unter Leitung von Ministerpräsident Mariano Rajoy erste Sanktionen gegen das südamerikanische Land beschließen. Als eine Maßnahme wird ein Einfuhrstopp für argentinisches Sojaöl erwartet. Davon importiert Spanien gegenwärtig große Mengen im Wert von rund 800 Millionen Euro im Jahr.

Repsol bereitet separat eine Klage vor dem Internationalen Schiedsgericht der Weltbank wegen Verletzung bilateraler Handelsvereinbarungen vor. Das Unternehmen hat 8 Milliarden Euro Schadensersatz für die Verstaatlichung von mehr als 54 Prozent seiner Anteile an der argentinischen Tochtergesellschaft YPF verlangt. Das wies Buenos Aires als weit überhöht zurück. Angeblich soll ein argentinisches Schiedsgericht den Entschädigungsbetrag festlegen. Repsol stellt sich auf „jahrelange“ Auseinandersetzungen ein. WeltbankPräsident Robert Zoellick bezeichnete die argentinische Entscheidung in Washington als „einen Irrtum“. Die spanischen Bemühungen, Argentinien international zu isolieren, schließen auch verstärkte diplomatische Kontakte mit den Vereinigten Staaten ein. Nach erster Enttäuschung über die in Madrid als „schwach“ bewertete Einlassung von Außenministerin Hillary Clinton – sie bezeichnete die Entscheidung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner lediglich als „umstritten“ – wurde der Nachtrag eines Sprechers des State Departments, wonach auch Washington wegen

der Auswirkungen auf das internationale Investitionsklima „besorgt“ sei, mit Genugtuung registriert. Bei der WTO in Genf steht Argentinien bereits am Pranger. Angeführt von den Vereinigten Staaten, beschwerten sich Ende März insgesamt 14 Mitgliedsländer, darunter für Europa die EU, über wachsende Einfuhrbeschränkungen. Sie monieren, seit 2008 habe das südamerikanische Land den Umfang der Güter, für die Einfuhrlizenzen verlangt werden, stetig ausgeweitet. Im Januar dieses Jahres habe die Regierung die Schraube noch einmal kräftig angezogen. Seitdem müsse jede Transaktion einzeln genehmigt werden. Argentinien hält die Beschwerde für unbegründet und verweist auf einen Importzuwachs von 30 Prozent im Jahr 2011 als Gegenargument. Die Importrestriktionen verletzten keine Regeln der Welthandelsorganisation. Verletzungen der WTO-Regeln können vor ein unabhängiges Schiedsgericht gebracht werden. Im schlimmsten Fall drohen am Ende eines – sehr langwierigen – Verfahrens hohe Schadensersatzzahlungen.

Private Krankenversicherung jährlich 5 Prozent teurer Neue Zahlen der Bundesregierung / Branche versichert so viele Kunden wie nie zuvor ami. BERLIN, 19. April. Die Private Krankenversicherung (PKV) hat ihre Beitragsprämien nach Angaben der Bundesregierung zwischen 2000 und 2010 durchschnittlich um mehr als 5 Prozent im Jahr angehoben. Eine entsprechende Aufstellung unter Berufung auf Zahlen der Finanzaufsicht Bafin hat das Finanzministerium auf parlamentarische Anfrage der Linken übermittelt. Demnach erreichte die Steigerung bei den „nach Art der Lebensversicherung“ geführten Tarifen mit durchschnittlich 7,27 Prozent 2010 den höchsten Wert, das Jahr davor markierte mit 3,4 Prozent den niedrigsten. Die Daten widersprechen Angaben des PKV-Verbands. Der hatte am Mittwoch erklärt, im langfristigen Vergleich betrage die jährliche Beitragssteigerung in der PKV knapp 3,3 Prozent. Das sei geringfügig mehr als in der Gesetzlichen Krankenversicherung mit rund 3,1 Prozent. Doch weist das Ministerium darauf hin, dass die individuellen Steigerungen von der Ausgestaltung der mehr als 5000 Einzeltarife abhingen. Die Ausgaben der PKV stiegen von 2000 bis 2010 demnach im Schnitt um 4 Prozent und damit weniger stark als die Beiträge. In ihrer Ant-

AUA ..........................................17, 22 Bank of America .....................17 Bombardier .................................21 CSR Corporation .....................21 Daimler .................................18, 20 Deutsche Telekom ................20 Ebay .................................................16

EMI ....................................................17 Eon .....................................................18 EQT ...................................................18 Glaxo Smith Kline .................18 Glencore .......................................22 Google ...........................................16 Hochtief ........................................18

wort auf die Kleine Anfrage stellt die Regierung ferner fest, sie habe keine Kenntnisse darüber, ob PKV-Beiträge für Ruheständler in der Regel „deutlich höher als zuvor“ seien. Versicherer nutzten vielmehr diverse gesetzliche Instrumente, um die Beitragsbelastung im Alter zu begren-

Starker Beitragsanstieg bei den privaten Krankenkassen 168 Beiträge Ausgaben zum Vorjahr, % +7,3 2010 +3,7 +3,4 2009 +4,6 151 150 +3,9 2008 +6,7 141 140 +3,7 2007 +6,1 +4,9 2006 +3,1 130 129 +3,9 2005 +4,5 120 +7,5 2004 +4,8 +7,6 2003 +3,9 110 111 +6,2 2002 +5,7 100 +4,9 2001 +6,0 2000 02 04 06 08 2010

2000=Index 100 160

Quelle: Bundesfinanzministerium/Bafin

HSH Nordbank .........................17 Human Genome Sciences 18 Lufthansa .....................................22 Mahindra Aerospace ...........13 Metro ...............................................18 Morgan Stanley .......................17 Nestlé ..............................................20

F.A.Z.-Grafik Brocker

zen. Man erwäge auch keine Änderung der Beamten-Krankenversicherung aus Beihilfe und privater Absicherung. Das System habe sich bewährt. Mit 47,5 Prozent stellen die Beamten neben freiwillig Versicherten und Selbständigen den größten Block der PKV-Kunden. Ungeachtet der Kostendebatte hat die PKV die Zahl ihrer Kunden 2011 weiter ausgeweitet, um 1 Prozent. Sie hat nun 8,98 Millionen Krankenvollversicherten, mit den Zusatzversicherten kommen die 44 Unternehmen auf 31 Millionen Kunden. Alle Spekulationen über angebliche Abwanderungen hätten mit der Wirklichkeit nichts zu tun, kommentierte der Vorsitzende Reinhold Schulte. Der NettoNeuzugang in der Vollversicherung habe bei 80 800 (Vorjahr 84 700) Personen gelegen. Der Marktanteil sei weiter gewachsen. Inzwischen hätten 11,3 Prozent der Deutschen eine private Krankenversicherung – vor fünf Jahren seien es 10,7 Prozent gewesen. Besonders stark sei die Nachfrage nach Pflegezusatzversicherung. Die Zahl der Verträge sei um 10,8 Prozent auf 1,88 Millionen gestiegen. Die Alterungsrückstellungen summierten sich auf 170 Milliarden Euro.

Nokia ................................................16 Nord LB .........................................17 Nordex ...........................................18 Oracle .............................................16 ProSiebenSat1 ..........................16 RWE .........................................18, 22 Sick ...................................................18

Siemens .........................................21 SNCF .................................................20 Sony .................................................17 Tepco ................................................20 Thyssen-Krupp .........................20 TUI .....................................................20 VW .....................................................17

Ü

Nokia in Theorie und Praxis Von Thiemo Heeg s war einmal ein Unternehmen, das gehörte zu den Besten seiner Zunft. Seine Produkte waren echte Innovationen, ihr Design setzte Maßstäbe. Dann verzettelte sich das Management, Chefs kamen und gingen, und auf einmal stand der Konzern vor dem Abgrund. „Ich würde den Laden dichtmachen und Geld an die Aktionäre zurückgeben“, spottete damals ein Konkurrent. Nein, die Rede ist hier nicht vom Handyhersteller Nokia, sondern vom Elektronikkonzern Apple. Doch Apple gehört inzwischen zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Wer vor 15 Jahren diese Prognose gewagt hätte, wäre als hoffnungsloser Phantast abgetan – und jetzt mit seinen Aktien Milliardär. Apples Fall unterstreicht die alte Erkenntnis: Totgesagte leben länger. Spätestens an dieser Stelle sollte von Nokia die Rede sein. Welcher Mitarbeiter des finnischen Konzerns würde nicht gerne solche Hoffnung verheißenden Parallelen ziehen? Wie Apple damals steckt der Handyweltmarktführer heute in der schwersten Krise seiner Geschichte. Inzwischen wird schon bezweifelt, ob das Unternehmen überhaupt noch Weltmarktführer ist und nicht vielmehr das koreanische Unternehmen Samsung im ersten Quartal 2012 schon mehr Geräte verkauft hat. Die Ursachen für diesen Abschwung – er manifestiert sich am deutlichsten in einem Börsenkurs, der seit 2010 um rund drei Viertel gesunken ist – sind bekannt. Das Unternehmen hat sich zu lange auf seiner glänzenden Historie ausgeruht. Allzu spät bemerkte man im finnischen Espoo, dass internetfähige Smartphones die Handys der Zukunft sind. Nachdem Apple 2007 mit seinem iPhone den Trend begründete, hatten Nokia und viele andere Hersteller dem allzu lange nichts entgegenzusetzen. Erst ein neuer Vorstandsvorsitzender, der Kanadier und Microsoft-Mann Stephen Elop, läutete im vergangenen Jahr die Alarmglocke. Mit einem scharfen Schreiben rüttelte er die Mitarbeiter wach, verglich den bis dato erfolgsverwöhnten Konzern mit einer brennenden Plattform, von der aus nur noch ein Sprung ins Meer helfe. Elop sprang in die Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers. Nokias Handyoberklasse läuft seitdem mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone. Diese Entscheidung dürfte über die Zukunft oder Nichtzukunft Nokias mitbestimmen. Heute gilt eine ansprechende Hardware zwar als ein Verkaufsargument im Laden. Doch immer wichtiger wird das, was die Fachleute das „Ökosystem“ nennen: Die Kombination aus Software-Apps, die Möglichkeit, Musik, Videos oder Bücher online einzukaufen und auf das Mobiltelefon zu laden. Apple hat dies perfektioniert und ein geschlossenes System geschaffen, ein goldenes Gefängnis für seine Nutzer. Einmal drin,

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können oder wollen die meisten nicht mehr raus. Googles Programm Android und Microsofts Windows Phone versuchen Ähnliches. Dass sich Nokia an Microsoft gebunden hat, könnte sich als Glücksgriff erweisen. Der noch immer größte Softwarekonzern der Welt ist darauf angewiesen, dass sein mobiles Betriebssystem kein Flop wird. Und das im Herbst anstehende Computersystem Windows 8 könnte auch der Mobilvariante einen Schub bringen. Auf der anderen Seite führt Nokia Microsoft Millionen Geräte zu. Die Finnen sind die besten Windows-Phone-Kunden. Elop hat noch eine weitere Entscheidung getrof-

Totgesagte leben länger. Und der frühere Stiefelproduzent hat sich schon einmal neu erfunden. fen, die in die Zeit zu passen scheint. Nokia will mit günstigen Geräten Kunden in Schwellenländern für sich einnehmen. Das klingt clever: Schließlich ist die Nachfrage nach Mobilfunk gerade dort groß, wo das Festnetz fehlt. Eine eigene billige Produktlinie soll „die nächste Milliarde“ Menschen ins Internet bringen. So weit die Theorie. Die neuen Quartalszahlen haben nun allzu große Optimisten in die Wirklichkeit zurückgeholt. Zu Jahresbeginn weisen die Finnen einen Milliardenverlust aus. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um nahezu 30 Prozent. Im Geschäft mit Smartphones kann Nokia trotz aller Anstrengungen bisher nicht annähernd mit dem iPhone und den Android-Geräten mithalten. Vom Hoffnungsträger, der im Herbst eingeführten Lumia-Reihe mit Windows Phone, wurden nur gut zwei Millionen Geräte verkauft. Apple setzt in einem Quartal 37 Millionen iPhones ab. Und Konzernchef Elop muss zugeben, dass auch das Geschäft mit einfachen Telefonen für Entwicklungsländer immer schwieriger wird. Wer die Berichte aus den AppleKrisenzeiten verfolgt, mag nicht glauben, dass dieses Unternehmen überlebt hat. In dieser Zeitung war im Juni 1996 zu lesen: Fachleute beurteilen Apples Zukunft mit gemischten Gefühlen. Den zweifellos noch immer vorhandenen Stärken stehe gegenüber, dass der Preis- und Technologiewettbewerb immer härter werde; dies seien ungünstige Voraussetzungen für eine Sanierung. Dieselben ungünstigen Voraussetzungen gelten heute für Nokia. Dass ein angeschlagenes Unternehmen sie meistern kann, ist aber nicht ausgeschlossen. Wenn nicht mit Handys, dann vielleicht mit einem ganz anderen Produkt. Der frühere Gummistiefelproduzent Nokia hat sich schon einmal neu erfunden. Nur: Das wird mehr als schmerzhaft.

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as Gekreische ist laut. Mit in der Luft baumelnden Füßen rasen die Fahrgäste auf der „Black Mamba“ durch enge Kurven. Nebenan wirbelt die Riesengondel „Talocan“ ihre Insassen über Feuer und Rauch durch die Luft. Auf dem zentralen Kaiserplatz dreht das Kettenkarussell seine Runden. Zufrieden beobachtet Ralf-Richard Kenter den Andrang an diesem Frühlingstag nach Ostern. Mit 2 Millionen Besuchern im Jahr ist das Phantasialand der zweitgrößte deutsche Freizeitpark. Ralf-Richard Kenter ist sein Gesicht. „Direktor Park“ steht auf seiner Visitenkarte. Früher einmal hat er sich tatsächlich um die operative Leitung gekümmert. Seit einigen Jahren widmet sich der 42 Jahre alte Wirtschaftsingenieur nur noch einem Projekt – der Erweiterung des Freizeitunternehmens. Er verhandelt mit den Behörden über die geplante Flächenverdoppelung, gibt Gutachten in Auftrag, vertritt den Park bei Terminen mit Anwohnern, Umweltschützern und der Lokalpresse. Robert Löffelhardt, Gründersohn und geschäftsführender Gesellschafter, dagegen hält sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück. Vor neun Jahren hat das Phantasialand die Erweiterung bei der Bezirksregierung Köln beantragt, seitdem zieht sich das Verfahren um die dafür erforderliche Änderung des Regionalplans hin. Zum Gespräch im Café des Park-Hotels „Ling Bao“ bringt Kenter prall gefüllte Aktenordner, großformatige Pläne und Gesetzesauszüge mit. „Wir haben für so etwas keine Stabsabteilung wie große Unternehmen“, sagt er. Und: „Ein solches Verfahren ist nicht unser tägliches Geschäft.“ Kenter – blonde Kurzhaarfrisur, dunkler Anzug, Krawatte – tritt zurückhaltend auf, argumentiert ruhig und sachlich. Nie habe das Phantasialand Subventionen bekommen, sagt er mit Blick auf den Fall Nürburgring. „Wir wollen nur, dass uns nach all den Jahren endlich das ermöglicht wird, was das Gesetz zulässt.“ Das Phantasialand kennt Kenter aus dem Effeff. Sein Vater Gerhard, später technischer Leiter, war schon mit von der Partie, als der Schausteller Gottlieb Löffelhardt und der Puppenspieler Richard Schmidt 1967 auf einer ehemaligen Braunkohlegrube ihren Märchenwald gründeten. Der Besucherandrang war überraschend groß. Bereits in der ersten Saison kamen 400 000 Gäste. Im Laufe der Jahre wuchs das Angebot um immer mehr Attraktionen, Fahrgeschäfte, Shows, Hotels. Kenter jobbte bereits als Student im Park, schrieb seine Diplomarbeit hier und stieg nach dem Examen 1993 fest ein. Seit 1982 sei das Phantasialand in seiner Größe von 28 Hektar unverändert, berichtet er. Das Gelände ist eng bebaut. Schon seit langem können neue Attraktionen nur errichtet werden, wenn dafür alte abgerissen werden. Ungünstig ist die Lage des Vergnügungsbetriebs oberhalb des beschaulichen Städtchens Brühl. Im Norden und Osten befinden sich nahe gelegene Wohngebiete, im Süden grenzt der Park an die Autobahn 553. Und im Westen liegt der größte Konfliktgegenstand in dem komplizierten Verfahren: das Wald-Seen-Gebiet Ville, Teil des Naturparks Rheinland und Naherholungsgebiet für die Region mit vielen Wander- und Radwegen. In zwei Stufen soll sich das Phantasialand – so die derzeitigen Planungen – in die Natur ausdehnen. Im ersten Schritt soll das gegenüber dem Haupteingang gelegene Naturschutzgebiet Ententeich (14 Hektar) bebaut werden sowie eine kleinere Fläche im Osten (4 Hektar). Später ist die Erschließung von weiteren 10 Hektar Wald im Landschaftsschutzgebiet jenseits der Landstraße 194 vorgesehen. Mit der Expansion wäre die Rodung von 20 Hektar Staatswald verbunden. „Wenn einmal ein solcher Eingriff gestattet wird, dann gibt es kein Halten mehr“, befürchtet Anwohnerin und Umweltschützerin Doris Linzmeier. „Hier wird ein Präzedenzfall geschaffen.“ Sie ist in unmittelbarer Nähe des Freizeitparks groß geworden, wo sie bis heute wohnt. An die Zeiten des Märchenwalds kann sie sich noch gut erinnern. „Ich habe beides wachsen sehen – den Wald und das Phantasialand.“ Jeden Tag ist die promovierte DiplomBiologin mit ihrem Labradormischling dort unterwegs, wo sich in Zukunft Parkbesucher tummeln könnten. Schwarze Jacke, Jeans, die rotbraunen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, geht die Achtundvierzigjährige schnellen Schrittes über die vom nächtlichen Regen aufgeweichten Waldwege. Am Stiefelweiher, an den das Phantasialand nah heranrücken würde, macht sie auf den Schilfgürtel aufmerksam – „der ist wichtig für Amphibien und Vögel“. Die Rinnen entlang der Wege sind, so erklärt sie, alte Entwässerungsgräben aus der Zeit des Braunkohleabbaus. „Bald sind darin die Larven von Salamandern zu finden.“ Vielfältig sei die Tier- und Pflanzenwelt, die sich auf dem rekultivierten Gebiet entwickelt habe, wo bis in das vorige Jahrhundert hinein Bergbau betrieben wurde. Als sie aus der Zeitung erstmals von den Expansionsplänen in den Forst erfuhr, beschloss Linzmeier, sich für den Erhalt des Gebiets einzusetzen. Sie gründete die Bürgerinitiative „50TausendBäume“, wobei sich die Zahl der 50 000 bedrohten Bäume noch auf eine andere, damals geplante Erweiterungsvariante bezog. „Aber ob es jetzt 50 000 oder vielleicht nur 20 000 Bäume sind“ – für Linzmeier und ihre Mitstreiter ist das nicht entscheidend. Fünf Jahre besteht die Initiative inzwischen. Etwa 20 Bürger engagieren sich regelmäßig, der Förderverein zählt 42 Mitglieder, dazu kommen zahlreiche Spender. Zuletzt haben sie an vier Samstagen

auf dem Marktplatz 2000 Unterschriften gegen die Erweiterung gesammelt. Zwar sei der Respekt gegenüber der Initiative im Laufe der Zeit gewachsen, sagt Linzmeier. In den Anfang 2009 gegründeten Arbeitskreis zur Erweiterung seien aber weder „50TausendBäume“ noch die Naturschutzverbände berufen worden. „Dabei hat doch die Schlichtung bei ,Stuttgart 21’ gezeigt, dass es auch unter den Bürgern hochkompetente Leute gibt.“ Es gehe ihr nicht darum, das Phantasialand „kaputtzumachen“, sagt die Biologin. „Aber es ist doch nicht mehr zeitgemäß, aus privatwirtschaftlichem Interesse Staatswald abzuholzen.“ Der Vergnügungspark wolle in der Liga der großen Konkurrenten mitspielen. „Dafür ist das

Menschen und Wirtschaft plant. Einzelheiten will Kenter mit Verweis auf den Wettbewerb in der Branche nicht verraten. Die Investitionen, die mittels Bankkrediten finanziert werden sollen, veranschlagt er auf rund 130 Millionen Euro. Alle Freizeitparks sind seiner Ansicht nach gezwungen, sich zum Kurzurlaubsziel zu entwickeln. Auch Wettbewerber wie etwa Legoland, Heidepark Soltau und Hansapark verfügen über Übernachtungsmöglichkeiten. Am weitesten hat diese Entwicklung der deutsche Marktführer, der Europa-Park in Rust bei Freiburg, vorangetrieben. In vier Hotels stehen 3500 Betten zur Verfügung. Im Juli eröffnet das fünfte Hotel mit weiteren 1000 Betten. Dazu kommen 1200 Übernachtungs-

on um das Phantasialand fehle in der Branche jedes Verständnis, kritisiert der VDFU-Geschäftsführer. „Die Strahlkraft für die Region ist doch eindeutig.“ Als „enorm wichtig für Brühl“ bezeichnet Bürgermeister Michael Kreuzberg (CDU) den Freizeitpark. Da sei zum einen der Imagefaktor: „Wenn jemand Brühl kennt, dann wegen des Phantasialands.“ Das Unesco-Weltkulturerbe Schloss Augustusburg, auf das er von seinem Büro im Rathaus blickt, und das Max-Ernst-Museum üben weitaus weniger Anziehungskraft aus. Vor allem aber sei der Park, der 500 Festangestellte und 850 Saisonkräfte beschäftigt, der zweitgrößte Arbeitgeber nach dem Motorenblockhersteller Eisenwerk – und für den

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Dennoch kommt die Bezirksregierung zu dem Ergebnis, dass eine Kompensation der Eingriffe grundsätzlich möglich sei. Das Phantasialand soll zu ökologischen Ausgleichsmaßnahmen wie Neuaufforstungen verpflichtet werden. Erst wenn diese Schritte erfolgreich umgesetzt wurden, soll der zweite Abschnitt für die Expansion freigegeben werden. Hinter der Realisierung des gesamten Vorhabens steht jedoch ein großes Fragezeichen. Der noch amtierende Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) lehnt es ebenso wie sein Vorgänger Eckhard Uhlenberg (CDU) ab, Wald für die Erweiterung zur Verfügung zu stellen. In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD und Grüne den Verkauf von Staatswald ausge-

Die Beteiligten: Die Besucher des Phantasialandes wollen ihren Spaß ...

wenn das Planungsrecht geändert sei, werde dieser Punkt aktuell. Er richtet seinen Blick allein auf den Fortgang des langwierigen Verwaltungsverfahrens. Bis der Regionalrat abschließend entscheiden kann, stehen noch einige Verfahrensschritte aus, die wiederum Stolpersteine bergen könnten: Derzeit werden die Ergebnisse der im Februar beendeten – mittlerweile dritten – Öffentlichkeitsbeteiligung ausgewertet. Eingegangen sind rund 200 Stellungnahmen, von denen sich die Mehrzahl gegen die Erweiterung ausspricht. Nach deren Bewertung erarbeitet die Bezirksregierung einen „Vorschlag zum Ausgleich der Meinungen“, dann folgt ein Erörterungstermin mit den beteiligten öffentlichen Stellen. Sollte die

Fotos Edgar Schoepal

Streit um das Phantasialand Der Freizeitpark Phantasialand will seine Fläche verdoppeln. Dafür sollen 20 Hektar Staatswald in Brühl weichen. Der Protest von Anwohnern und Umweltschützern ist groß. Nach neun Jahren Verfahren fordert der Bürgermeister eine Entscheidung. Von Christine Scharrenbroch

... Bürgermeister Michael Kreuzberg (links) will eine Entscheidung, die Umweltschützerin Doris Linzmeier den Schutz der Amphibien und Geschäftsführer Ralf-Richard Kenter Hotelbetten und Arbeitsplätze.

hier der falsche Standort.“ Auch in seiner jetzigen Größe sei das Unternehmen wettbewerbsfähig, behauptet sie. Die Lage werde unnötig dramatisiert, der Flächenbedarf sei nie durch harte Fakten belegt worden. Widerstand gegen die Erweiterungspläne kommt auch von Naturschutzorganisationen wie Nabu und BUND. Ohne Vergrößerung drohe mittelfristig die Pleite, lautet dagegen die Argumentation des Phantasialands. „Wir müssen uns zum Kurzurlaubsziel entwickeln“, sagt Kenter. Die Besucher erwarteten jede Saison neue Attraktionen. Die dafür nötigen Investitionen könnten jedoch nicht nur über das Tagesticket finanziert werden, das schon jetzt 38,50 Euro für einen Erwachsenen kostet. Die Gäste sollen länger im Park gehalten werden, damit sie mehr Geld ausgeben. Dafür aber brauche es mehr Angebote und mehr Hotelbetten. „Um für einen zwei- oder dreitägigen Besuch attraktiv zu sein, benötigen wir die doppelte Fläche“, sagt der Parkdirektor. Von den rund 2 Millionen Gästen im Jahr bleibt bisher ein Zehntel länger als einen Tag im Phantasialand. Die 1180 Betten in den beiden Parkhotels sind laut Kenter zu 80 Prozent ausgelastet. Auch Tagungsgäste und Besucher der umliegenden Messeplätze schlafen hier. Im Zuge der Erweiterung sollen weitere 4000 Betten entstehen. 600 000 zusätzliche Übernachtungsgäste hofft der Park dann anzuziehen. Neben den Hotels und einem Campingplatz sind auf der neuen Fläche unter anderem eine Open-Air-Bühne, eine große Theaterhalle, Wasser- und Fahrattraktionen sowie Sportangebote ge-

plätze im „Camp Resort“ mit Blockhütten, Tipi-Zelten und Planwagen. „Bei uns ist der Trend zu Kurzreisen im Inland deutlich zu spüren“, berichtet Europapark-Sprecherin Diana Reichle. Statt Städtereisen ins Ausland werde ein mehrtägiger Ausflug in den Freizeitpark unternommen. Knapp ein Viertel der gut 4 Millionen Gäste im Jahr verbringen mehrere Tage auf dem Gelände. Die Hotels in Rust sind nach Auskunft des Parks sogar zu 90 Prozent belegt. Mit neuen Flächen hat der Branchengrößte keine Schwierigkeiten. Umgeben von Äckern und Wiesen, wuchs der Park seit den achtziger Jahren von 20 auf 90 Hektar – das ist mehr als Dreifache des Phantasialands. Und er soll noch größer werden. 150 Hektar stehen für eine Erweiterung zur Verfügung. „Ein Freizeitpark muss sich ausdehnen können“, fordert Ulrich Müller-Oltay, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU), der die Wachstumspläne des Phantasialands naturgemäß befürwortet. Nicht nur müssten Stammgäste – die bis zu 80 Prozent der Besucher ausmachen – mit neuen Attraktionen befriedigt werden. Auch gelte es, „Leute von weiter entfernt anzulocken“. Die dafür notwendigen Hotels eröffneten gleichzeitig weitere Chancen wie das Konferenzgeschäft und Firmenevents. „Damit werden Kunden erreicht, die nicht die typischen Parkbesucher sind“, sagt Müller-Oltay. Vor allem in den Zeiten außerhalb der Parksaison könnten die Betten so ausgelastet werden. Für die Langwierigkeit der Diskussi-

Fall der Erweiterung werden 1200 neue Arbeitsplätze in Aussicht gestellt. Zudem profitierten auch Handwerksbetriebe, Hotels und Gaststätten in der 50 000 Einwohner zählenden Stadt. Diese indirekten Beschäftigungseffekte sind allerdings heftig umstritten und werden von den Gegnern angezweifelt. „Die Natur ist ein wichtiges Thema“, sagt der 54 Jahre alte Kreuzberg, früher Studienrat am örtlichen Gymnasium und seit 1999 im Bürgermeisteramt. „Aber eine seriöse Diskussion muss alle Bereiche umfassen.“ Die wirtschaftlichen Aspekte kämen in der Auseinandersetzung zu kurz. Zudem handele es sich bei dem früheren Braunkohleabbaugebiet „nicht um den Premium-Wald, als den ihn manche gerne sehen“. In den vergangenen neun Jahren wurden zahlreiche Ausbaumöglichkeiten diskutiert, immer neue Gutachten waren erforderlich. Vor drei Jahren scheiterte ein Kompromiss – eine Erweiterung um nur 16 Hektar – auf der Zielgeraden. Das Verfahren ging weiter: Die Bezirksregierung Köln untersuchte acht Erweiterungsvarianten in einem Umweltbericht. Schließlich wählte der Regionalrat im vergangenen Oktober gegen den Willen der Grünen und der Linken die „Westalternative D“ aus, die den oben beschriebenen zweistufigen Ausbau in den Wald vorsieht. Die damit verbundenen Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen werden im Umweltbericht – im Vergleich zu anderen Varianten – als „sehr kritisch“ eingestuft, die Folgen für Mensch, Boden, Wasser, Klima/Luft und Landschaft als „kritisch“.

schlossen. „Wir bleiben dabei, dass wir keinen Wald abgeben“, bestätigt ein Sprecher des Umweltministeriums. Die anstehenden Neuwahlen des Landtags am 13. Mai nähren bei so manchem Befürworter der Erweiterung leise Hoffnungen. „Wir werden sehen, inwiefern sich dadurch neue Konstellationen ergeben“, sagt Kreuzberg. Er fordert, „die Sache endlich zu entscheiden“. Es sei ein Unding, „dass hier keine Klarheit geschaffen werden kann“. Das Unternehmen brauche Sicherheit. Im Regionalrat sei der Wille da, „das Verfahren zum Abschluss zu bringen“, beteuert dessen Vorsitzender Rainer Deppe, CDU-Abgeordneter im Landtag bis zu dessen Auflösung. Solche langen Vorgänge – neben dem Phantasialand beschäftigen das Gremium auch ein Quarzkiesabbau und eine Kraftwerkserneuerung schon seit Jahren – bänden Verwaltungskraft und versetzten die Bevölkerung in Unruhe. Zudem müssten auch die Investoren wissen, wie es weitergeht. Deppe verweist auf den Vorschlag des Waldtauschs, wie er in kleinerem Umfang schon einmal für das Phantasialand vollzogen wurde. Damals tauschte die Stadt Brühl Waldflächen aus ihrem Besitz gegen Landeswald, den sie dann an das Phantasialand verkaufte. Ein solches Prozedere wurde auch für die besonders umstrittenen 10 Hektar Staatswald jenseits der Landstraße vorgeschlagen. Doch auch dazu kam aus dem Umweltministerium bereits ein Nein. Parkdirektor Kenter tröstet sich damit, die Frage des Waldverkaufs stelle sich jetzt noch nicht. Erst

Planung aufgrund der Einwände gravierend geändert werden, müsste die Öffentlichkeit unter Umständen abermals gehört werden. Anschließend muss der Regionalrat entscheiden, ob der Regionalplan geändert wird (sogenannter Aufstellungsbeschluss): Aus dem jetzigen Bereich zum Schutz der Natur würde dann Allgemeiner Siedlungsbereich für zweckgebundene Nutzungen. Die Änderung muss der Düsseldorfer Staatskanzlei angezeigt werden. Macht diese keine rechtlichen Bedenken geltend, geht das Verfahren in die Zuständigkeit der Stadt Brühl über, die den Flächennutzungsplan anpassen und Bebauungspläne aufstellen kann. Auf einen konkreten Zeitplan wollen sich die Beteiligten nicht festlegen. Deppe hält es für möglich, dass es bis Ende dieses Jahres zum Aufstellungsbeschluss kommt. Bürgermeister Kreuzberg hofft vage auf eine Lösung des Konflikts „im Laufe dieses Jahrzehnts“. Je länger das Verfahren dauert, desto unwahrscheinlicher wird nach Ansicht von Naturschützerin Linzmeier die Erweiterung. „Es gibt zu viele Hürden, die Zeit spielt für uns.“ Und wenn es irgendwann doch ernst werden sollte, will sie mit den Mitstreitern von „50 TausendBäume“ juristisch gegen die Erweiterung vorgehen. Bereits Klagen angekündigt hat auch Michael Müller vom Bürgerverein Bovivo, der eine steigende Lärmbelästigung für die Anwohner fürchtet. Parkdirektor Kenter rechnet unterdessen fest mit einer Erweiterung. „Sonst könnte ich meinen Job gar nicht machen.“

Der letzte Fisch vom Sternekoch

BERLIN, 19. April (dpa/dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz der Kritik aus den eigenen Reihen an dem umstrittenen Betreuungsgeld fest. „Für mich ist das Betreuungsgeld in der Verbindung mit dem vereinbarten Ausbau von Betreuungsplätzen für Unter-Dreijährige eine Frage der Wahlfreiheit und der Fairness“, sagte sie der Zeitung „Rheinische Post“. Das Betreuungsgeld müsse im familienpolitischen Zusammenhang gesehen werden. „Wir haben uns als Union 2007 gegen heftigen Widerstand für den Ausbau der Kindertagesstätten und einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Unter-Dreijährige eingesetzt. Der Bund – obwohl nicht zuständig – setzt dafür 4 Milliarden Euro ein und beteiligt sich auch über 2013 hinaus dauerhaft an den Betriebskosten der Krippen.“ Die Kanzlerin verwies darauf, dass 60 Prozent der Kinder zwischen einem und drei Jahren keine staatlich finanzierte Betreuungseinrichtung besuchten. „Wir haben die freie Entscheidung der Eltern, wie sie ihre Kinder in diesem Alter betreuen wollen, zu achten“, sagte Merkel. Auch denen, die Betreuung privat organisierten, stünde Anerkennung zu. Vor allem die CSU beharrt auf dem Betreuungsgeld. Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte am Donnerstag, durch die „unselige“ Diskussion in den vergangenen Wochen sei das Vorhaben „faktisch zum Prüfstein für die Handlungsfähigkeit der Koalition geworden“. Ein Scheitern des Betreuungsgeldes würde einen Dominoeffekt auslösen.

Zu viel Fisch isst der Deutsche. Mehr, als Nord- und Ostsee hergeben. Dreimal so viel Seefisch müsste es in diesem Land geben, um den Hunger zu stillen. Statt sich zu bescheiden und auf zu viel Fisch zu verzichten, so mahnt der Verein Deutsche Umwelthilfe, „fischen wir die europäischen Meere weiter leer und werfen unsere Netze vermehrt in ausländischen Gewässern aus“. So wird Deutschland, kann man meinen, ganz ohne Kriegsschiffe und U-Boote zum maritimen Neokolonialisten. „Ocean 2012“, ein Zusammenschluss von mehr als 150 Nichtregierungsorganisationen, will darauf am Freitag in Berlin hinweisen, denn an diesem Tag hätte die Bundesrepublik „die eigenen Fischbestände für das laufende Kalenderjahr aufgebraucht“. Um viele Journalisten zu locken, haben sich die Umwelthilfe, der Evangelische Entwicklungsdienst, der Erzeugerverband unkonventioneller Lebensmittel Slow Food und eben Ocean 2012 etwas Besonderes einfallen lassen: An langer Tafel soll über die Zukunft des Fischkonsums und die diskutiert werden, gleichzeitig könne der Besucher „die Fischgerichte der Sterneköche“ genießen, und „wer noch nach einem Gericht für das Wochenende sucht, kann sich beim Fischkauf von den nachhaltigen Anbietern“ überzeugen. Der Titel der Abendveranstaltung lautet, und das ist ganz ernst gemeint: „Der letzte Fisch – Ein Essen mit Sterne-Köchen“. jagr.

Bürokratieabbau: Ziel verfehlt Normenkontrollrat fordert größere Anstrengungen ami. BERLIN 19. April. Die Bundesregierung hat ihr Ziel verpasst, die Bürokratiekosten der Wirtschaft bis Ende des vergangen Jahres um 25 Prozent zu senken. Gleichwohl zieht sie in dem am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen 5-Jahres-Bericht „Grundstein für besseres Recht“ eine erfolgreiche Bilanz. Man habe „alle Maßnahmen auf den Weg gebracht, um das 25-ProzentZiel zu erreichen“, sagte der zuständige Staatsminister im Kanzleramt, Eckard von Klaeden. Der Unterschied zwischen „auf den Weg gebracht“ und „erreicht“ beträgt nach Berechnungen des Normenkontrollrates 1,5 Milliarden Euro. Der Rat ist von der Regierung eingesetzt worden, um den Abbau von Informationsund Bürokratiekosten zu begleiten und zu beschleunigen. Bis Ende 2011 hatte die Regierung demnach die jährlichen Informationskosten der Wirtschaft gegenüber dem Basisjahr 2006 von damals 49,32 Milliarden Euro um 10,88 Milliarden Euro reduziert. Das sind 22 Prozent. Die restlichen 3 Prozent zur Zielerreichung sollen mit einem im Dezember vom Kabinett beschlossenen Sparpaket von 1,45 Milliarden Euro eingespielt werden. Bestandteil sind unter anderem kürzere Archivierungsfristen, mehr elektronischer Datenaustausch, weniger Bürokratie in der Pflegeversicherung. Klaeden hofft, dass das Ziel zum Abbau der Bürokratiekosten bis Ende 2012 mit einjähriger Verspätung erreicht werden kann. Seit 2006 seien mehr als 100 Vorschriften abgeschafft oder vereinfacht worden. Das größte Einsparvolumen

brachte der Verzicht auf Regelungen des Finanzministeriums (5,3 Milliarden Euro). Justiz-, Arbeits- und Umweltministerium folgen auf den nächsten Plätzen. Das Wirtschaftsministerium, das in der vorigen Wahlperiode mehr neue Bürokratiekosten produziert als alte abgeschafft hatte, kann inzwischen eine Reduzierung um 321 Millionen Euro melden. Mit einem neu eingeführten Bürokratiekostenindex soll überdies sichergestellt werden, dass die Kosten künftig nicht unbemerkt steigen. Der Normenkontrollrat mahnt die Regierung, bei ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. Hier stünden ihr „in den kommenden Monaten noch wichtige Aufgaben bevor“, sagt NKR-Vorsitzender Johannes Ludewig. Hintergrund ist ein Streit zwischen Regierung und Rat um die künftige Art der Kostenberechnung. Denn künftig sollen nicht nur die Informationskosten reduziert werden, sondern auch die Kosten, die mit der Erfüllung eines Gesetzes verbunden sind, der sogenannte Erfüllungsaufwand. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Martin Wansleben, plädiert für verbindlichere Ziele. „Konkrete Abbauziele hat sich die Bundesregierung dort aber bislang leider noch nicht gesetzt – sie wären ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland.“ Der NKR will nicht nur die Kosten prüfen, sondern auch feststellen, ob das Gesetz seinen Zweck erreicht hat. Das wiederum lehnt Klaeden ab. Er sagt: „Der NKR kann nicht die Superintendentur für Parlament und Regierung werden.“

Steinkohlekraftwerk: Die Gesamtmenge der CO2-Emissionen ist begrenzt.

Staaten, allen voran Großbritannien. Zwar war vor dem Treffen erwartet worden, dass Polen eine Verknappung der Emissionsrechte ablehnen würde, nicht aber dass das Land das EU-Handelssystem insgesamt in Frage stellen würde. Polen steht mit seiner Position zum Emissionshandel innerhalb der EU indes nicht allein. Während sich das Land zuletzt mit dem Veto gegen eine Anhebung des Treibhausgas-Reduktionsziels für das Jahr 2020 von 20 auf 25 Prozent isolierte, steht es in der Debatte über den Emissionshandel an der Spitze der meisten osteuropäischen

Foto AP

Staaten. Auch Griechenland, dessen Stromerzeugung stark auf Kohle basiert, sperrt sich dagegen, Emissionsrechte aus dem Markt zu nehmen. Die Bundesregierung hat sich noch nicht auf eine Position geeinigt. Zwar gibt es im Umweltministerium Sympathie für einen Eingriff in den Markt für Emissionsrechte. Das Wirtschaftsministerium sperrt sich aber dagegen. Allerdings fordern auch deutsche Wirtschaftsvertreter einen Eingriff in den Markt (F.A.Z. vom 17. April). Eon-Chef Johannes Teyssen warnte in einer Videobotschaft für das

Umweltministertreffen abermals, dass „wir nicht warten sollten, das Emissionshandelssystem durch nachhaltige Preissignale zu reanimieren“. Die Regierung in Warschau argumentiert, der Verfall der Emissionshandelspreise sei vor allem eine Folge der Wirtschaftskrise. Sobald die Wirtschaft in der EU an Schwung gewinne, werde der Emissionsrechtepreis wieder steigen. Für den Kampf gegen den Klimawandel sei der Preis ohnehin irrelevant, sagte der polnische Umweltminister Marcin Korolec. Das absolute CO2-Ausstoßvolumen werde ja auf jeden Fall durch das Handelssystem klar begrenzt. Wer Unternehmen darüber hinaus zu Investitionen in neue klimafreundliche Technik motivieren wolle, müsse das auf anderem Wege tun. Unabhängig davon will Polen den Stromerzeugern die Emissionsrechte wieder weitgehend kostenlos zuteilen und auch der Industrie mehr kostenlose Rechte verschaffen als bisher vorgesehen. Das aktuelle Handelssystem belaste vor allem die polnische Wirtschaft, da Polen 90 Prozent seiner Energie aus Kohle gewinne, sagte Korolec. Nur wenn die EU das ändere, werde Polen auch seinen Widerstand gegen schärfere Klimaziele aufgeben. Über die Reform des Emissionsrechtehandelssystems werden nun wahrscheinlich die EU-Staats- und Regierungschefs auf ihren Gipfeltreffen im Juni weiterverhandeln. Nach Ansicht von Delegationsvertretern dürfte eine Einigung nur möglich sein, wenn der Streit über den Emissionshandel mit anderen offenen Fragen, wie der Steigerung der Energieeffizienz oder dem Ausbau der erneuerbaren Energien, kombiniert werde. Mit allen Mitteln müsse vermieden werden, dass die EU bei der Klimaschutzkonferenz im Dezember in Rio de Janeiro nicht mit einer einheitlichen Position auftreten könne.

Höherer Dieselpreis vom Tisch Europaparlament schwächt EU-Kommissionsvorschlag zur Energiebesteuerung ab hmk. HORSENS, 19. April. Die deutsche Automobilbranche und die Fahrer von Dieselfahrzeugen können aufatmen. Das EU-Parlament hat sich am Donnerstag in Straßburg gegen den Vorschlag der Europäischen Kommission ausgesprochen, den Preis für Diesel künftig im Verhältnis zum Benzinpreis stark anzuheben. Die Abgeordneten nahmen zwar den Vorschlag der Behörde an, die EU-Mindeststeuern von Kraftstoffen, Brennstoffen und Strom fortan am Energiegehalt und Kohlendioxidausstoß auszurichten. Sie strichen aber den Passus, dass sich das in den tatsächlich von den Staaten erhobenen Steuern spiegeln muss. Damit muss Deutschland, dessen Steuern über den EU-Mindestsätzen liegen, an der Dieselbesteuerung nichts ändern. Dass die Mitgliedstaaten, die in Steuerfragen das letz-

te Wort haben, daran noch etwas ändern, gilt als ausgeschlossen – zumal Deutschland ein Veto einlegen könnte. Gegen den ursprünglichen Vorschlag hatte die deutsche Automobilindustrie heftig protestiert, die seit Jahren auf die Dieseltechnik setzt und mit ihr auch ihre Reduktionsziele für den Treibhausgasausstoß erreichen will. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte gewarnt, dass Deutschland seine technische Spitzenstellung verlieren werde. Befürworter des Vorschlags hatten indes argumentiert, dass die steuerliche Bevorzugung von Diesel nicht nur zu einer ungerechtfertigten Besserstellung von Vielfahrern geführt, sondern auch zu viele Investitionen in die Dieselmotorentwicklung gelenkt habe. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie

habe sich so eher verschlechtert, weil sie andere Entwicklungen wie die von Hybrid-Fahrzeugen verpasst habe. Zudem schränke der Vorschlag den grenzüberschreitenden Tanktourismus ein, der den deutschen Fiskus Millionen koste. Polen und Luxemburg erheben derzeit nur Dieselsteuern von 28 Cent beziehungsweise 30 Cent je Liter. Die Kommission hatte ihren Vorstoß damit begründet, dass die bisherige Besteuerung, die sich allein an der Menge des Kraftstoffs orientiert, allein historische Gründe habe. Wer unterschiedliche Kraftstoffe gerade mit Blick auf Klimaschutz und Energieeffizienz vergleichbar machen wolle, müsse sich am Energiegehalt und dem Kohlendioxidausstoß bei der Verbrennung orientieren. Auf dieser Basis müsste der Mindeststeuersatz für

Dieselkraftstoff über demjenigen für Benzin liegen und nach Kommissionsangaben auf 41 Cent je Liter steigen. Der Steuersatz für Benzin bliebe hingegen bei 36 Cent je Liter. Das allein hätte für den deutschen Dieselpreis keine Folgen, weil der Steuersatz für Diesel hierzulande mit 47 Cent ohnehin höher liegt. In dem Kommissionsvorschlag hieß es aber – in dem nun vom Parlament gestrichenen Passus – auch, dass der tatsächlich erhobene Steuersatz Energiegehalt und Kohlendioxidausstoß spiegeln solle, also für Diesel nicht niedriger sein darf als für Benzin. Das hätte dazu geführt, dass der Dieselpreis in Deutschland je nach Schätzung zwischen 21 und 31 Cent hätte steigen müssen – es sei denn, die Bundesregierung hätte die Benzinsteuern entsprechend gesenkt.

Länder für Benzinpreisregulierung Indien will eigenes Verkehrsflugzeug Verkehrsminister Ramsauer: Mir ist jedes Mittel recht

Entwicklungskosten auf 640 Millionen Euro geschätzt

enn. BERLIN, 19. April. Die Länderverkehrsminister haben auf ihrer Konferenz in Kassel eine „Benzinpreisbremse“ gefordert. Sie verlangten am Donnerstag von der Bundesregierung „geeignete Maßnahmen, um das unnötig hohe Preisniveau und die nicht mehr nachvollziehbaren Preisschwankungen einzudämmen“. Der als Gast in Kassel weilende Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, er wolle sowohl gesetzliche Schritte als auch ein kartellrechtliches Vorgehen wegen möglicher Preisabsprachen der Mineralölkonzerne prüfen. Es sei an der Zeit, dem „Oligopol Fesseln anzulegen“. Ihm sei dazu „jedes Mittel recht“, sagte Ramsauer. Das wollten auch alle Koalitionspartner in der Bundesregierung. Nach einem Antrag Thüringens im Bundesrat sollen die Konzerne nur noch einmal am Tag die Preise an den Tankstellen erhöhen dürfen. Die Länderminister und Ramsauer wollten sich indes nicht auf einen bestimmten Vorschlag festlegen. Zudem diskutieren die Verkehrsminister ohne abschließendes Ergebnis, wie der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)

che. BOMBAY, 19. April. Wie China will nun auch Indien eigene Verkehrsflugzeuge entwickeln und bauen. Die Inder haben die Arbeit an der Entwicklung und dem Bau einer Verkehrsmaschine mit 90 Sitzplätzen aufgenommen. Das Flugzeug soll mit Biotreibstoff fliegen, sehr effizient werden, für kurze und lange Strecken einzusetzen sein und nur kurze Start-und

künftig finanziert werden kann. Eine Verständigung ist nötig, nachdem sich Bund und Länder 2006 geeinigt hatten, die Finanzierung neu zu ordnen. Bis 2013 erhalten die Länder vom Bund jährlich 1,3 Milliarden Euro. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will die Bundeshilfen senken. Der Deutsche Städtetag und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen wandten sich gegen Kürzungen. Die Verkehrsminister befassten sich überdies mit der künftigen Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. In dem Zwischenbericht einer Kommission unter Leitung des ehemaligen Verkehrsministers von Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Daehre (CDU), wurden Maßnahmen wie die Pkw- und City-Maut kontrovers erörtert. Bis zum Ende des Jahres will die Kommission ihren Abschlussbericht vorlegen. Forderungen nach einem „Führerschein mit 16“ wurden von Ramsauer und allen Länderministern abgelehnt. Die Länder forderten aber den Bund auf, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Mitnahme von Autokennzeichen im Falle eines Umzugs zu schaffen.

Die Inder haben mit der Entwicklung und dem Bau einer Verkehrsmaschine mit 90 Sitzplätzen begonnen. -Lande-Bahnen benötigen, heißt es beim Rat für Wissenschaftliche und Industrielle Entwicklung, der an dem Projekt arbeitet. Eine eigene Designwerkstatt (NCA-90) werde sieben Prototypen entwickeln. Das Projektbüro schätzt, die Entwicklung der Maschine koste umgerechnet 640 Millionen Euro. Für die Serienfertigung würden noch einmal rund 500 Millionen

Euro benötigt. Der Rat hat inzwischen Gespräche mit der Tata-Gruppe und Mahindra Aerospace, den großen Industriekonzernen Indiens, über eine Gemeinschaftsfertigung aufgenommen. Grundsätzliche Chancen räumt die internationale Konkurrenz den Indern ein: Schon Airbus verlagert im Gegenzug für Aufträge Arbeit an den Ganges, das EurofighterKonsortium hoffte auf eine „industrielle Partnerschaft auf Augenhöhe“. Die indischen Entwickler allerdings haben eine andere Haltung zur Zusammenarbeit: „Dies ist eine Nischentechnologie. Kein Land will sie mit einem anderen teilen“, zitiert die Tageszeitung „Times of India“ Sundeep Kumar, den Leiter des Projektes. Freilich dauert es in Indien erfahrungsgemäß leicht Jahre, bevor es Kommissionen gelingt, Planungen in die Wirklichkeit umzusetzen. Zudem endete ein früherer Versuch der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens, ein eigenes Verkehrsflugzeug zu entwickeln, tragisch: Eine erste 14-sitzige Maschine, genannt Saras, stürzte bei Testflügen vor drei Jahren ab, die Piloten starben dabei.

Japans Leistungsbilanz verharrt in den roten Zahlen Trotz Exportplus im März überwiegen die hohen Kosten für Energieimporte cag. TOKIO, 19. April. Dank guter Geschäfte der japanischen Automobilunternehmen in den Vereinigten Staaten sind Japans Exporte im März so stark gestiegen wie lange nicht. Wie das Finanzministerium in Tokio am Donnerstag mitteilte, legten die Ausfuhren nach Amerika im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,9 Prozent zu. Damit wuchsen die Ausfuhren im März deutlich stärker als erwartet um 5,9 Prozent im Jahresvergleich auf 6,2 Billionen Yen (umgerechnet 59 Milliarden Euro). Dennoch rutschte die Handelsbilanz, die im Februar erstmals nach vier Monaten wieder ins Plus geraten war, wieder in die roten Zahlen. Noch stärker als die Ausfuhren stiegen die Einfuhren von Öl und Gas, auf die Japan nach der Katastrophe in den Atomreaktoren in Fukushima und der Abschaltung fast aller Atomkraftwerke dringend angewiesen ist. Im März wuchsen die Importe vor allem wegen der Energiekosten im Jahresvergleich um 10,5 Prozent auf 6,29 Billionen Yen. Das Außenhandels-

Japans durchwachsene Bilanz Außenhandel in Billionen Yen

Überschuss/Defizit

+10,1 80

60

–0,8

+5,3 +5,2

40

–4,4

65,3 69,7

Merkel hält an Betreuungsgeld fest

hmk. HORSENS, 19. April. In der Europäischen Union ist ein Streit über die Zukunft des CO2-Emissionsrechtehandels entbrannt. Polen hat sich am Donnerstag auf einem Treffen der Umweltminister im dänischen Horsens in einem Positionspapier für eine tiefgehende Reform des Handelssystems und spürbare Entlastung von Industrie und Energieerzeugern ausgesprochen. Zudem sperrt sich das Land gegen die Forderung zahlreicher EU-Staaten und Klimaschutzgruppen, Emissionsrechte aus dem Markt zu nehmen, um den seit Monaten niedrigen Preis für die Zertifikate in die Höhe zu treiben. Die Befürworter des Schritts argumentieren, dass die Wirtschaft nur dann in moderne Anlagen investieren würde, wenn sie für die Emissionsrechte mehr zahlen müsste. Der Preis schwankt derzeit zwischen 6 und 9 Euro für ein Ausstoßrecht je Tonne Kohlendioxid (CO2). Nach Einschätzung der EUKommission wäre ein Preis von 20 Euro angemessen, um Investitionen in moderne Anlagen anzustoßen. Klimaschutzgruppen sprechen von 35 bis 40 Euro. EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard kündigte an, bis Ende des Jahres Vorschläge für eine Reform des Emissionshandels vorzulegen. Die Regierung in Warschau geht mit dem Papier auf Konfrontationskurs mit der Kommission, dem Europaparlament sowie vielen alten EU-

67,8 62,5

Herbst hatte der SPD-Parteivorstand sich für die Steuer auf große Vermögen ausgesprochen. „Die private Vermögensteuer beinhaltet einen Freibetrag von 1 Million Euro, heißt es in dem Beschluss vom September 2011. „Die betriebliche Vermögensteuer wird so ausgestaltet, dass sie nicht als Substanzsteuer wirkt: Sie erhält einen Freibetrag von 5 Millionen Euro, die Abgabelast wird auf 30 Prozent des Gewinns beschränkt – wer keinen Gewinn macht, zahlt auch keine Steuern.“ Auf dem SPD-Parteitag im Dezember bekräftigten die Delegierten die Absicht, eine Vermögensteuer wieder zu erheben. Der FDP-Finanzpolitiker Volker Wissing wies darauf hin, dass die SPD dieses Instrument in elf Regierungsjahren aus gutem Grund nicht angefasst habe. Eine sinnvolle Abgrenzung von Betriebs- und Privatvermögen sei kaum möglich. Hinzu komme, dass der Verwaltungsaufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag stünde. Das sei offenbar auch den sozialdemokratischen Finanzpolitikern in Regierungsverantwortung klar gewesen. „Weder Oskar Lafontaine noch Hans Eichel, geschweige denn Peer Steinbrück haben auch nur einen Versuch unternommen, die Vermögensteuer nach dem Urteil des Verfassungsgerichts wieder zu reaktivieren.“ Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Joachim Poß forderte die von CDU und CSU geführten Bundesländer auf, konstruktiv an der Vermögensteuer mitzuarbeiten. Sie sei eine richtige Reaktion auf die zunehmende Vermögens- und Einkommensungleichheit in Deutschland. Nur mit der Vermögensteuer seien wichtige Investitionen in eine bessere Bildung und solide Staatsfinanzen gewährleistet.

59,0 53,8

mas. BERLIN, 19. April. Die SPD will mit der Wiederbelebung der Vermögensteuer nicht länger warten. Von SPD und Grünen regierte Länder planen dazu noch vor der Sommerpause einen konkreten Vorstoß. Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hamburg wollen bis dahin einen Gesetzentwurf im Bundesrat einbringen. Seit Anfang 1997 wird die Vermögensteuer nicht mehr erhoben. Das Bundesverfassungsgericht hatte sie wegen der Bevorzugung von Immobilienvermögen, das mit überholten Werten berücksichtigt wurde, für verfassungswidrig erklärt. Hinzu kam die zu hohe Gesamtbelastung im Zusammenspiel mit anderen Steuern. Den damals aufgestellten Halbteilungsgrundsatz, nach dem die steuerliche Gesamtbelastung „in der Nähe einer hälftigen Teilung“ zwischen Steuerzahler und Fiskus bleiben müsse, hat das Gericht mittlerweile wieder aufgegeben. Die vier von SPD und Grünen regierten Bundesländer verhandeln derzeit über die Eckpunkte der geplanten Gesetzesinitiative. Angepeilt wird ein Aufkommen von 8 bis 10 Milliarden Euro, das den Ländern zustünde. Steuersatz und Freibetrag sind noch nicht geklärt, wie aus Verhandlungskreisen verlautete. Der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) plädiert für eine eher großzügige Regelung. „Wir wollen die Freibeträge so gestalten, dass der Kreis der Steuerpflichtigen nicht zu groß wird“, sagte er der Zeitung „Financial Times Deutschland“. Im Gespräch sollen ein Freibetrag für Privatleute von ein oder zwei Millionen Euro und darüber ein Steuersatz von 1 Prozent sein. Der Vorstoß der Länder kommt nicht ganz überraschend. Im vergangenen

Polen fordert spürbare Entlastung für Industrie und Stromerzeuger. Viele Osteuropäer unterstützen diese Position. Andere Staaten sind über den Preisverfall für CO2-Ausstoßrechte besorgt.

85,1

Bundesratsinitiative / FDP: Hoher Verwaltungsaufwand

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 1 3

Streit über die Zukunft des EU-Emissionshandels

75,0

SPD und Grüne bereiten Gesetz zur Vermögensteuer vor

Wirtschaft

71,1 71,9

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

2010 8,6

2011 9,0

20

0

Export Import 2007 6,2

2008 6,6

2009 7,7

Eine Billion Yen in Milliarden Euro (Jahresdurchschnitt) Quelle: Japanisches Finanzministerium

F.A.Z.-Grafik Walter

defizit blieb mit dem leichten Defizit aber weit hinter dem zurück, was Analysten befürchtet hatten. Wegen der Energieimporte dürfte die Außenhandelsbilanz Japans auch in den kommenden Monaten im Minus verharren. Die dramatisch gestiegenen Kosten für die Einfuhr von Öl und Gas nach der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 haben dazu geführt, dass Japan im Fiskaljahr 2011, das am 31. März zu Ende ging, mit 4,41 Billionen Yen das größte Handelsdefizit seiner Geschichte erwirtschaftete. Wie das Finanzministerium mitteilte, sank der Wert der Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent auf 65,28 Billionen Yen. Zu dieser Entwicklung trugen neben der Naturkatastrophe am 11. März, die für Monate die Zulieferketten der Auto- und der Elektroindustrie lahmgelegt oder eingeschränkt hatte, auch der starke Yen und die Probleme bei der Energieversorgung bei. Da nach Fukushima immer mehr Atomkraftwerke wegen Sicherheitsüberprüfungen und

Wartungsarbeiten vom Netz genommen wurden, legten die Importe wegen der steigenden Öl- und Gaseinfuhren um 11,6 Prozent auf 69,69 Billionen Yen zu. Allein die Einfuhr von Flüssiggas stieg wegen der Energiekrise um 52,2 Prozent im Jahresvergleich und schlug mit 5,4 Billionen Yen zu Buche, die Rohöleinfuhren stiegen um 21,9 Prozent. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, viel hänge jetzt davon ab, wie sich der Yen entwickle und wie stark die Wirtschaftserholung in Amerika bleibe. Die Exporte in die Vereinigten Staaten wuchsen im März 2012 den fünften Monat in Folge. Zu den großen Handelsüberschüssen, die Japan in den Vorjahren hatte – unterbrochen 2008 nur durch die internationale Finanzkrise –, wird es nach Ansicht der meisten Ökonomen aber so schnell keine Rückkehr geben, solange in Japan alle oder fast alle Atomkraftwerke vom Netz genommen bleiben, die vor der Katastrophe in Fukushima gut 30 Prozent des Stroms in Japan erzeugten.

Wirtschaft

SE IT E 14 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Wirtschaftsaussichten für Deutschland Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland und der Welt Prognose Deutschland Ländervergleich Prognose 1) +2

1,4

+1

Frühjahrsgutachten

2,0 0,9

0 –1 –2 IWF-Prognose:

–3

0,6

–4

1,5

OECD-Prognose:

0,6

–5 1992

1,9

2011 2012 2013

in Prozent

Arbeitslosenquote in Prozent

4)5)

Haushaltsdefizit des Staates

Inflationsrate Prognose

in Prozent

5)

Prognose

in Prozent des BIP

5)

Prognose

2010 2011 2012 2013

China (ohne HK) 10,4 9,2 7,9 8,2 Indien 10,1 7,3 6,8 7,5 Russland 4,0 4,3 3,8 3,8 Ver. Staaten 3,0 1,7 2,2 2,3 Japan 4,0 –0,7 1,9 1,5 EU-27 1,9 1,5 0,1 1,3 Deutschland 3,7 3,0 0,9 2,0 Großbritannien 1,4 0,7 0,6 1,6 Frankreich 1,5 1,7 0,4 1,2 Spanien –0,1 0,7 –1,5 –0,1 Italien 1,3 0,4 –1,6 0,1 Welt 4,3 2,8 2,5 3,0

10

9,6

MaastrichtGrenzwert: 3 Prozent

4

4

8

3

6,6 6,2

6 4 2 0 1992

2,6 Mio. Arbeitslose

+3

1)3)

2,8 Mio. Arbeitslose

in Prozent

Durchschnitt 1992–2011

2011 12 13

1) Zum Vorjahr (preisbereinigte Ursprungswerte). 2) Herbstgutachten. 3) Teilweise kalenderbereinigt. 4) Bezogen auf alle zivile Erwerbspersonen. 5) Deutschland.

2,5

3 2

2,3 2,2

1,9

2 1

1

0,6

0

0,2

Überschuss (–)

0

–1 1992

2011 12

13

1992

2011 12 13

Quellen: Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose; Destatis; Bundesagentur für Arbeit; Bundesfinanzministerium / F.A.Z.-Grafik Brocker

Deutschland wächst – und soll energischer sparen rike. BERLIN, 19. April. Ein Streit über den richtigen Umgang mit der Staatsschuldenkrise im Euroraum spaltet die deutschen Wirtschaftsinstitute. Bei der Vorstellung ihres Gemeinschaftsgutachtens am Donnerstag in Berlin wurde deutlich, dass die Ökonomen unterschiedlicher Meinung sind, wie mit den Altschulden von Krisenstaaten umgegangen werden soll. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) machen sich für das Modell eines europäischen Schuldentilgungsfonds stark, das der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vorgeschlagen hatte. Das Münchner Ifo-Institut und das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) lehnen einen solchen Fonds dagegen ab. RWI und IWH befürchten eine Abwärtsspirale in Schuldenländern wie Italien. Wegen der hohen Risikoprämien für ihre Staatsanleihen stiegen die Zinsausgaben der Staaten; das mache einen hohen Primärüberschuss notwendig für einen strukturell ausgeglichenen Haushalt. Am Ende könne die Insolvenz eines großen Eurostaates stehen, heißt es in dem Gutachten. Um diese Spirale zu stoppen, sollen Krisenstaaten den Teil ihrer Schulden, der 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Einig sind sich die Institute in ihrem Frühjahrsgutachten, dass Deutschland Stabilitätsanker im Euroraum bleibt. Gestritten wird dagegen über die Idee eines gemeinschaftlichen Schuldentilgungsfonds. (BIP) übersteigt, durch Anleihen eines europäischen Tilgungsfonds refinanzieren können. Die Zinsbelastung aus Altschulden werde verringert, sagte Oliver Holtemöller vom IWH. Danach müssten die übernommenen Schulden nach einem festen Plan getilgt werden. Ifo und IfW sind allerdings gegen dieses Modell. Das Haftungsvolumen für Deutschland würde durch einen solchen Fonds deutlich ausgeweitet und der von den Kapitalmärkten ausgehende Druck auf die Krisenländer erheblich reduziert, sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. In dem Gutachten heißt es, der Druck der Märkte sei vermutlich „sehr viel größer als derjenige, der auf Gipfeltreffen von Regierungen oder von der EU-Kommission ausgeübt werden kann“. Die Insolvenz eines Landes werde nicht weniger wahrscheinlich; der Tilgungsfonds sei eine

„prekäre Versicherungslösung“. Carstensen sagte, durch einen solchen Fonds würde die Bonität Deutschlands sinken. Außerdem müsste beispielsweise Italien hohe Überschüsse erwirtschaften, damit das Modell überhaupt funktioniere – dann aber bräuchte es den Fonds nicht, um die Märkte zu überzeugen. Einig sind sich die Institute dagegen mit ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage. Für Deutschland gehen sie von einem BIP-Wachstum um 0,9 Prozent in diesem und 2 Prozent im nächsten Jahr aus (F.A.Z. vom 19. April). Damit bliebe Deutschland ein Stabilitätsanker, denn im gesamten Euroraum schrumpft die Wirtschaft 2012 der Prognose nach um 0,3 Prozent. Gleichzeitig beflügele die sehr expansive Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die Konjunktur, sagte Carstensen. „Ich wehre mich aber dagegen zu sagen, Deutschland profitiere von der Eurokrise. Deutschland profitiert davon, vertrauenswürdig zu sein an Märkten und seine Hausaufgaben schon vor der Krise angegangen zu sein. Was wir sehen, ist eine Reformdividende. Dass wir niedrigere Zinsen zahlen müssen, ist kein Naturgesetz, sondern die Folge vorangegangener Anstrengungen.“ Die Ökonomen sorgen sich um die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der

EZB. Joachim Scheide vom IfW warnte, dass die Niedrigzinsen auch eine Kehrseite haben. „Ein negativer Effekt ist die relativ hohe Inflationsrate in Deutschland.“ Mittelfristig würden Preise und Löhne hierzulande stärker steigen als anderswo. Noch erwarten die Ökonomen keine Lohn-Preis-Spirale, das Risiko bestehe aber. Die Institute wiesen darauf hin, dass inzwischen nicht nur das teure Öl die Preise treibe, sondern sich auch die Kerninflationsrate der 2-Prozent-Marke nähere. Die Kapazitätsauslastung sei hoch, der Lohnanstieg kräftig, sagte Scheide. Dieses Jahr rechnen die Ökonomen mit einem Anstieg der Lohnstückkosten um 3 Prozent, nächstes Jahr um 1,8 Prozent. Die Institute forderten die Regierung auf, bei der günstigen Konjunktur die Haushaltskonsolidierung zügig voranzutreiben. Mit der Eurorettung seien erhebliche Risiken eingegangen worden, und die Staatsschuldenquote von mehr als 80 Prozent des BIP sei zu hoch. Konjunkturell bedingte Mehreinnahmen und Minderausgaben seien kein Ersatz für eine echte Konsolidierung. Auch die Arbeitgeberverbände forderten „absoluten Vorrang“ für den Schuldenabbau. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß, sah die „behauptete tolle Haushaltspolitik von Schwarz-Gelb“ entlarvt.

Vor der NRW-Wahl ein Konzept für den Mindestlohn Unions-Bundestagsfraktion mit Vorschlag zur Lohnuntergrenze / Nach dem 13. Mai Gespräche mit der FDP enn. BERLIN, 19. April. Anfang Mai soll alles fertig sein: Die Unionsfraktion will ihr Konzept für einen allgemeinen Mindestlohn in Deutschland vorlegen – noch vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen. Die Fraktions-Arbeitsgruppe, an der auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) beteiligt ist, wird unter Leitung der Abgeordneten Ingrid Fischbach und Michael Fuchs am kommenden Mittwoch und in der Woche darauf letzte Details besprechen. Der CDU-Sozialpolitiker Karl-Josef Laumann dringt besonders auf eine schnelle Vorstellung des Konzepts. Der designierte Arbeitsminister im Schattenkabinett von CDU-Ministerpräsidentenkandidat Norbert Röttgen will den Mindestlohn wählerwirksam noch vor der Wahl am 13. Mai vermarkten. Laumann hatte auf dem CDU-Parteitag Mitte November in Leipzig mit einer fulminanten Rede für das Projekt einer „allgemeinen Lohnuntergrenze“ geworben. Nach einem Parteitagsbeschluss, der von Sozial- und Wirtschaftspolitikern in der Union unterschiedlich interpretiert wurde, setzte die Fraktion eine Arbeitsgruppe ein, in der Sozial- und Wirtschaftsflügel gemeinsam eine Lösung finden sollen. Die gesetzliche Ausarbeitung wurde ausdrücklich nicht allein der Arbeitsministerin überlassen. Das Fraktions-Konzept soll auch die Basis für eine weitere Abstimmung zwischen Union und FDP sein. Die FDP steht dem Vorhaben aber äußerst skeptisch gegenüber. In der Unionsfraktion weiß man: „Ohne die FDP war das alles nur eine Trockenübung.“ Die Gespräche mit dem Koalitionspartner werden erst nach der Landtagswahl beginnen.

Zoellick mahnt zu Reformen für mehr Wachstum Weltbank dringt auf gelockerte Eigenkapitalregeln pwe. WASHINGTON, 19. April. Der scheidende Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, hat in Washington davor gewarnt, dass die neuen Eigenkapitalregeln für Banken (Basel III) die Handelsfinanzierung und das Wachstum in Entwicklungsländern beeinträchtigten. „Die Basel-III-Regeln müssen sehr genau beobachtet werden“, sagte Zoellick zum Auftakt der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in Washington. Die Weltbank und die Internationale Handelsorganisation WTO arbeiteten gerade an einem Datenüberblick, um besser für eine Lockerung der Regeln argumentieren zu können. Zoellick verwies darauf, dass die europäischen und gerade die französischen Banken, die vor einer Schrumpfung (deleveraging) stünden, stark in die Handelsfinanzierung involviert seien. Auswirkungen des Schrumpfungskurses befürchtet er vor allem für die afrikanischen Länder südlich der Sahara, wo der Handel unter Druck geraten könne. Zoellick warnte nicht nur die Europäer, in den Aufräumarbeiten nach der Finanzkrise zu viel Gewicht auf makroökonomische Schwierigkeiten oder finanzielle „Brandmauern“ zu legen. „Das ist wichtig, aber nicht genug“, sagte Zoellick. Die Entwicklungsländer und die Industriestaaten müssten strukturelle Reformen fokussieren, um die Triebkräfte künftigen Wachstums zu legen. Er mahn-

Warnung vor falscher Erwartung Verband: Trennbankensystem schützt auch nicht richtig mas. BERLIN, 19. April. Die privaten Kreditinstitute warnen vor der Illusion, dass die Aufspaltung der Banken vor einer neuen Finanzkrise schützt. „Ein Trennbankensystem bietet keinen wirksamen Schutz vor Ansteckungseffekten im Falle einer Krise“, sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Schmitz, am Donnerstag in Berlin. Die Idee habe zwar etwas Verführerisches. „Man trenne alles, was nach böser Zockerei klingt, vom Brot-und-ButterGeschäft, und schon habe man eine Garantie dafür, dass Staat und Steuerzahler nicht wieder für Fehlkalkulationen in Anspruch genommen werden.“ Dass diese Rechnung nicht aufgehe, habe die jüngste Finanzkrise gezeigt. Northern Rock sei keine Investmentbank gewesen und habe dennoch aufgefangen werden müssen. Der Fall von Lehman Brothers habe umgekehrt gezeigt, dass man eine Investmentbank nicht so leicht fallenlassen könne. Seit Jahresbeginn arbeitet eine Expertengruppe für die EU-Kommission an Ideen zur Reform des EU-Bankensektors, um das Finanzsystem künftig stabi-

ler zu machen und gleichzeitig den Steuerzahler im Falle einer neuen Krise nicht zur Kasse bitten zu müssen. Nach dem Vorbild der britischen Vickers-Kommission wird dabei auch an eine Aufspaltung der Banken gedacht in solche, die mit Spareinlagen und Krediten arbeiten und weiterhin auf Unterstützung der Steuerzahler in Krisenzeiten bauen können, und solche, die Investmentbanking betreiben, also etwa mit der Ausgabe von Wertpapieren und vermögenden Kunden ihr Geld verdienen. In Deutschland hatte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel vergangenen Herbst ein Trennbankensystem zur Diskussion gestellt. Der Bankenpräsident warnte vor zu großer Nervosität wegen der gestiegenen Zinsen für Staatsanleihen von Spanien und Italien. Zwar zeige dies, dass die Vertrauenskrise in Europa noch nicht überwunden sei, aber man sollte auch nicht in überzogenen Pessimismus verfallen. Es gebe positive Signale. So komme der Abbau der Leistungsbilanzsalden voran, und in mehreren südeuropäischen Ländern würden tiefgreifende Strukturreformen angepackt.

Jede fünfte Teilzeitkraft will mehr Viele Südeuropäer würden mehr Arbeitsstunden leisten

Mit dem Mindestlohn auf Stimmenfang: Karl-Josef Laumann (links) und Spitzenkandidat Norbert Röttgen (beide CDU)

Nach dem Willen der Unions-Arbeitsgruppe soll künftig eine Kommission die Höhe der allgemeinen Lohnuntergrenze aushandeln und auch darüber entscheiden, ob es regionale Differenzierungen geben soll. Dies sei der Beleg, dass sich die Politik nicht in die Lohnfindung einmischen wolle, heißt es in der Arbeitsgruppe. Der Kommission sollen je sieben Vertreter der Gewerkschaften – nach Vorstellung der Union nicht nur aus den Reihen des Deutschen Gewerkschaftsbundes

(DGB) – und der Arbeitgeber angehören. Außerdem soll es einen neutralen Schlichter geben, der bei einem Patt bestimmt. Dabei wird diskutiert, bei Streit über den Posten das Los zwischen den Personalvorschlägen der Sozialpartner entscheiden zu lassen. Nach einer Einigung soll das Bundesarbeitsministerium die Untergrenze für allgemeinverbindlich erklären. Der Mindestlohn soll auf jeden Fall nur dort gelten, wo keine Tarifverträge existieren. „Geltende Tarifverträge haben aber

Foto dapd

Vorrang, egal, wie hoch dieser Tariflohn ist“, heißt es in der Union. Nur „weiße Flecken“ in der Tariflandschaft sollten verschwinden. Damit die Lohnuntergrenze überhaupt Geltung erlangen kann, will die Union aber die sogenannte Nachwirkung von Tarifverträgen beschränken. Sie soll voraussichtlich auf zwölf Monate befristet werden. Ein schon vor längerer Zeit gekündigter, aber nie ersetzter Tarifvertrag soll aber den Mindestlohn damit nicht mehr verhindern können.

svs. FRANKFURT, 19. April. Jeder fünfte Teilzeitbeschäftigte in der Europäischen Union würde gern mehr Arbeitsstunden leisten. Das geht aus der Arbeitskräfteerhebung des europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. Demnach wären rund 8,5 Millionen der im vergangenen Jahr gezählten 42 Millionen Teilzeitkräfte bereit, ihr Arbeitsvolumen zu erhöhen. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Am höchsten ist der Wunsch nach Aufstockung in den Ländern, deren Arbeitsmärkte von der Wirtschafts- und Finanzkrise besonders stark betroffen sind. An der Spitze liegt Griechenland (58 Prozent), gefolgt von Lettland (57), Spanien (49) und Zypern (42). Dabei spielt Teilzeitbeschäftigung in diesen Staaten eher eine untergeordnete Rolle. Am geringsten ist der Wunsch nach Mehrar-

Londoner City will Briten als Notenbank-Gouverneur

Kurze Meldungen

Angeblich Kanadier im Gespräch / Ringen um die korrekte Auswahl eines Nachfolgers für Mervyn King

Die Ratingagentur Fitch hat die Niederlande wegen der steigenden Staatsverschuldung vor einem Verlust der Spitzenbonität gewarnt. „Die Niederländer stehen am Rande eines negativen RatingVorgangs“, sagte Fitch-Analyst Chris Pryce der britischen Zeitung „Daily Telegraph“. Die Regierung der Niederlande gehe Risiken ein, wenn sie die Schulden weiter steigen lasse, mahnte er. Zunächst drohe eine Veränderung des Ausblicks von derzeit „stabil“ auf „negativ“ und keine volle Herabstufung, führte Pryce aus. Reuters

bes. LONDON, 19. April. Keine Personalie interessiert die britische Wirtschaft so sehr wie die Besetzung des Schatzkanzlers und des Gouverneurs der Bank von England. Kein Wunder daher, dass in der Londoner City die Gerüchteküche brodelt, wer den Posten von Mervyn King übernehmen wird, wenn dieser im kommenden Jahr nach zwei fünfjährigen Vertragslaufzeiten ausscheiden wird. Mit Befremden haben jedoch Banker, das Schatzamt und die Bank von England darauf reagiert, dass Mark Carney, der Gouverneur der kanadischen Notenbank und Chef des Financial Stability Boards auf eine potentielle Kandidatur angesprochen worden sein soll. Wunschkandidaten der City sind bisher Paul Tucker, der für die Bankenstabilität zuständige Vertreter von King, Lord Turner, der Chef der Londoner Finanzaufsicht FSA, Lord Green und John Varley, die beiden ehemaligen Spitzenbanker von HSBC und Barclays, und Lord O’Donnell, ein erfahrener ehemaliger Staatssekretär. Es gehört zum guten Ton professioneller Personalauswahl, dass sich auch

te die Mitgliedstaaten der Weltbank, dass diese mit ihrem Wissen auch in Ländern wie China oder Indien noch gebraucht werde. Zwei Drittel der Armen lebten nicht in den ärmsten Ländern, sondern solchen mittleren Einkommens. Die geschäftsführende Direktorin des IWF, Christine Lagarde, hatte zuvor die Lage der Weltwirtschaft vorsichtig optimistisch geschildert. Der Währungsfonds sähe eine „leichte Erholung im Frühjahrswind wehen, aber wir sehen auch sehr dunkle Wolken am Horizont“. Lagarde nannte als Risiken die hohe Arbeitslosigkeit, das langsame Wachstum, die Schrumpfungskur von Banken, die neuen Sorgen an den Finanzmärkten über die europäische Schuldenkrise und die hohen Ölpreise. Der Währungsfonds hatte bis Donnerstag Zusagen über neue bilaterale Kreditlinien von Mitgliedsländern über insgesamt 320 Milliarden Dollar erhalten und ist damit auf dem Wege, die von Lagarde angepeilten „400 Milliarden Dollar plus“ zu erhalten (F.A.Z. vom 18. April). Aus den großen Schwellenländern gibt es bislang keine Zusagen. Vor allem Brasilien verlangt als Gegenleistung, dass der Einfluss der Schwellenund Entwicklungsländer im Fonds gestärkt werde. Der Widerstand komme überwiegend aus Brasilien, nicht aber von China oder Indien, heißt es in IWFKreisen.

Bank von England

Foto Bloomberg

Wunschkandidaten an der Qualifikation anderer, auch ausländischer Spitzenanwärter messen lassen müssen. Dies könnte theoretisch auch für den Posten des Gouverneurs einer Notenbank gelten, wenn eine ausländische Besetzung – mit der Ausnahme der israelischen Notenbank – auch unüblich ist. Der ehemalige Schatzkanzler Alistair Darling hatte darauf gepocht, dass die Ernennung des nächsten Gouverneurs der Bank von England nach einem transparenten, öffentlichen Auswahlprozedere erfolgen solle. Die jetzige konservative Regierung mag sich nicht an diese Vorgabe gehalten fühlen. Aber Finanzminister George Osborne will offenbar den Anschein erwecken, dass aus dem Fall „Mervyn King“ Konsequenzen gezogen werden. King ist in der City und in der Politik höchst umstritten. Zu Beginn der Bankenkrise hatte er nicht erkannt, wie brisant sich die Finanzkrise zuspitze und in welcher Notlage sich die britischen Banken, vor allem Northern Rock, befanden. Er hatte sich anfänglich sowohl gegen ExtraLiquiditätshilfe für die Banken wie auch

gegen Bankenrettungen ausgesprochen, musste aber wenig später einlenken. Jetzt heißt es in der City: „Jeder – nur nicht wieder ein Mervyn King.“ King war im Jahr 2003 ohne Gegenkandidat angetreten. Die Bank von England wird nach der Übernahme der Bankenaufsicht von der FSA ein komplexeres Institut als bisher. Der neue Gouverneur muss daher volkswirtschaftlich, aber auch finanzmarkttechnisch versiert sein und langjährige Verbindungen zur britischen Bankenmeile gepflegt haben. Da der Gouverneur politischen Einfluss hätte, wie eine Finanzkrise im Lande verhindert werden müsste, ist zudem eine gute Verbindung zur Regierung notwendig. Allein schon aus diesem Grund sprachen sich diese Woche mehrere Banker und Zeitungen für einen britischen Kandidaten aus, wenn sie auch Mark Carney als hochkarätigen Fachmann schätzen. Carney und die Bank von England dementierten, dass der Kanadier als Kandidat angesprochen worden sei. Das britische Schatzamt will das Auswahlprozedere für den Gouverneur in Kürze bekanntgeben.

Fitch warnt Niederlande

Hohe Steuernachforderung Zwei Großforschungseinrichtungen des Bundes, das Forschungszentrum Jülich und das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, sehen sich nach Betriebsprüfungen hohen Steuernachforderungen ausgesetzt. Der Grund: Das Ausmaß ihrer unternehmerischen Arbeit wird bezweifelt. Damit können sie gezahlte Mehrwertsteuer sich nicht in dem Maße erstatten lassen, wie es geschah. Es soll um bis zu 40 Millionen Euro im Jahr je Einrichtung gehen. Da die Prüfung auch die Vergangenheit betrifft, kommen

beit in den Niederlanden und Belgien mit jeweils rund 3 Prozent ausgeprägt. Nirgendwo ist Teilzeitarbeit so beliebt wie in den Niederlanden, wo fast jeder zweite Erwerbstätige in diese Kategorie fällt. In Deutschland ist Teilzeitarbeit mit einem Anteil von mehr als 26 Prozent ebenfalls verbreitet. Vor allem Frauen sind häufig in dieser Form beschäftigt. Mit einem Wert von 18,7 Prozent Aufstockungswilliger liegt Deutschland leicht unter dem europäischen Durchschnitt. Die „stille Reserve“ an Europas Arbeitsmärkten beträgt nach Berechnungen von Eurostat beinahe 11 Millionen Personen. Diese Gruppe umfasst Menschen, die potentiell arbeiten würden, aber nicht aktiv suchen und deshalb in den Arbeitslosenstatistiken nicht geführt werden. Dazu zählen auch Studenten, Hausfrauen und Rentner.

deutlich größere Summen zusammen. Die Bundesregierung ist gespalten, wie man darauf reagieren soll. Das Forschungsministerium verteidigt den Vorsteuerabzug. Das Finanzministerium verweist – unabhängig vom aktuellen Fall – auf das übergeordnete europäische Recht. mas.

Spanische Anleihen gefragt Anleger haben sich bei einer Anleihenauktion in Spanien am Donnerstag zuversichtlich gezeigt, dass die Madrider Regierung die hohe Staatsverschuldung in den Griff bekommt. Für eine Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit verlangten Investoren 5,7 Prozent und damit nur geringfügig mehr als bei einer ähnlichen Auktion im April, bei der die Zinsen noch bei 5,3 Prozent lagen. dapd

Wachstumsaussicht in Amerika Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft deutet auf ein anhaltendes Wirtschaftswachstum hin. Wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte, stieg der Indikator im März um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Im Februar hatte er um 0,7 Prozent zugelegt. Dow Jones

Hannover Messe 23.–27. April 2012 Hallen 7, 9, 26, P33

siemens.de/ hannovermesse

Die Stadt der Zukunft ist eine, die nichts auf morgen verschiebt. Deutschland geht neue Wege. Mit Antworten für nachhaltige Stadtentwicklung.

Städte sind die Impulsgeber unserer Gesellschaft. Doch auch beim Klimawandel liegen sie vorn: Heute sind Städte für rund zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs und für bis zu 70 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Und die urbanen Zentren wachsen. Geht der Klimawandel heute vielfach von Städten aus, bieten sich genau hier auch zahlreiche Möglichkeiten, ihn zu bekämpfen. So lassen sich CO2 -Emissionen von Gebäuden mit energieeffizienter Technik um bis zu 50 % senken. Aber nicht nur die Zukunft des Klimas entscheidet sich in den Städten: Als Wirtschafts- und Lebenszentren, deren Bruttosozialprodukt dem ganzer Länder entsprechen kann, sind Städte auch Ausgangspunkt für nachhaltige Entwicklung überhaupt.

Berlin, Hamburg, München: Städte bringen Menschen, Wirtschaft und Klimaschutz gewinnbringend zusammen, indem sie konsequent auf zukunftsweisende Technologien setzen. München, zum Beispiel, möchte bis 2030 seine CO2 -Emissionen pro Einwohner im Vergleich zu 1990 halbieren. Und bis zum Jahr 2025 so viel Ökostrom erzeugen lassen, wie zur Versorgung der gesamten Stadt notwendig ist. Und München ist nicht allein: Überall in Deutschland und auf der Welt arbeiten Planer und Entscheider daran, Konzepte für die Stadt von morgen in die Tat umzusetzen. Die Antworten für die Stadt der Zukunft sind da. Und die Zeit für neue Wege ist jetzt. Denn die Welt von morgen braucht unsere Antworten schon heute.

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F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Paypal beflügelt das Geschäft von Ebay Bezahlsparte hat für Internetmarktplatz großes Gewicht

Tunnelblick: Das Smartphone Lumia sollte Nokia nach vorne bringen, nun kämpft der finnische Konzern weiter gegen ein schrumpfendes Geschäft.

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Bohrende Fragen zu Nokias Zukunft tih. FRANKFURT, 19. April. Die schlechten Nachrichten aus dem Hause Nokia reißen nicht ab. Am Donnerstag bei der Vorstellung der neuesten Geschäftszahlen kam es besonders dick. Für das ersten Quartal musste der finnische Handykonzern einen operativen Verlust von 1,34 Milliarden Euro ausweisen. Der Umsatz sank um fast ein Drittel auf 7,35 Milliarden Euro. Ein Gutteil der roten Zahlen geht auf das Konto des hochdefizitären Telekomausrüsters Nokia Siemens Networks (NSN). Die Aufwendungen für das Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens belaufen sich alleine auf 772 Millionen Euro. Insgesamt fielen 1,1 Milliarden Euro als Einmalausgaben an. Allerdings kommt auch von der Produktseite wenig wirklich Tröstliches. Die Hoffnungsträger des Konzerns. Smartphones aus der Lumia-Reihe mit dem Betriebssystem Windows Phone, zünden bei den Kunden nicht überall wirklich gut. „Wir haben die Erwartun-

Das hat sich Konzernchef Stephen Elop gewiss einfacher vorgestellt: Der schwer angeschlagene finnische Handykonzern Nokia befindet sich mitten im Umbruch. Doch der Aufschwung mit neuen Produkten lässt auf sich warten. Der Vertriebsvorstand geht. Jetzt stellen Analysten schon die Frage aller Fragen. gen in Märkten einschließlich der Vereinigten Staaten übertroffen, aber es war schwieriger als angenommen, in bestimmten Ländern wie beispielsweise Großbritannien den Absatz in Gang zu bringen“, sagte Elop. Er sei trotzdem zufrieden mit der Strategie. Der NokiaChef kündigte weitere Investments an, um vorhandene Produktlücken zu füllen. „Es gibt eine klare Notwendigkeit, unsere Strategie nach vorne noch schneller umzusetzen“, fügte er hinzu und verwies auf die Auslieferung der Modelle Lumia 610 und 900 im ersten Quartal. Bislang wurden von den im Herbst eingeführten Lumia-Telefonen nach den

letzten veröffentlichten Zahlen gut 2 Millionen Geräte verkauft. Dagegen setzte Konkurrent Apple im Weihnachtsquartal 2011 37 Millionen iPhones ab. Insgesamt halbierte sich bei Nokia der Smartphone-Absatz auf 11,9 Millionen. Elop will jetzt mehr sparen als bisher geplant. Nähere Details wurden zunächst nicht genannt. Überraschend gab der Konzern einen Wechsel im Topmanagement bekannt. Der bisherige Vertriebsschef Colin Giles geht. Der seit 1992 für Nokia arbeitende Manager verlässt den Konzern Ende Juni – nach offiziellem Duktus, um „näher bei seiner Familie zu sein“. Der Verkaufsbe-

reich soll jetzt verschlankt werden. Neuer starker Mann wird Niklas Savander, dem die einzelnen Vertriebsmanager unterstehen werden. Beobachter und Analysten stellen sich mittlerweile die Frage, ob der Konzern in diesem Jahr überhaupt noch den angekündigten Aufschwung schaffen kann. „Es muss eine echte Trendwende in der zweiten Jahreshälfte geben, oder es werden ernsthafte Fragen über Nokias Zukunft aufkommen“, sagte Ben Wood von CCS Insight. Die Nokia-Aktie verlor bis zum Handelsschluss 3,6 Prozent und fiel unter die Marke von 3 Euro. Bereits in der vergangenen Woche war das Papier auf den niedrigsten Stand seit 1997 gefallen. Der Konzern leidet darunter, zu spät in das lukrative Geschäft mit Smartphones eingestiegen zu sein. In diesem Geschäft mit hohen Gewinnmargen knacken Konkurrenten wie Apple und Samsung regelmäßig eine Absatzrekordmarke nach der anderen.

Brother ermöglicht Kino im Auge Elektronikkonzern stellt neue Generation von Bildschirmen neben das angestammte Geschäft mit Druckern tumsfalle zu rennen, und haben nun einigen Grund, wieder optimistischer zu sein“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Japans große Elektronikkonzerne wie Sony, Hitachi oder Panasonic schlossen das gerade beendete Geschäftsjahr mit Verlusten in Höhe von umgerechnet 20 Milliarden Euro ab und tun sich schwer, neue Märkte zu öffnen. Zwar stehen auch kleinere Unternehmen aus dem Inselreich wie Brother Industries, Epson oder Kyocera aufgrund eines harten Wettbewerbs und starker Konkurrenten in China und Korea heftig unter Druck. Doch sie arbeiten nach wie vor mit Gewinn Toshikazu Koike und sind auf der Suche nach vielversprechenden Geschäftsfeldern. Canon hat einen Plan für den Eintritt ins Pharmageschäft, Kyocera geht neue Wege im Geschäft mit Solarzellen, und auch Brother wurde fündig. „Wir haben die gleichen Probleme wie die Großen unserer Branche“, sagte Koike. „Aber wir sind fokussierter und auch ein wenig wendiger als sie.“ In Berlin stellte er seine neue Wendigkeit vor. Es ist ein Projektor, Foto Archiv

fib. BERLIN, 19. April. Toshikazu Koike ist ein Mann mit Augenmaß. Der Vorstandsvorsitzende des japanischen Elektronikunternehmens Brother Industries hat das Unternehmen durch zwei Finanzkrisen und eine handfeste Deflation gesteuert, hat den Hersteller von Computerdruckern vor dem Fall in die Verlustzone bewahrt, hat führende Positionen auf Schlüsselmärkten wie Europa und Amerika ausgebaut, und wenn er seine Brille aufsetzt, sieht er auch mehr als andere. Denn die Lesehilfe, die er auf der Nase trägt, besteht nicht nur aus ein paar fein geschliffenen Gläsern. Sie ist ein Hightechprodukt mit Anschluss an die weite Welt im Internet. Das Gerät könnte den Hunderte Milliarden Euro großen Markt für Bildschirme revolutionieren, Brother ein gutes Stück von seinen Wettbewerbern absetzen, und es auf dem Weg zum Ziel, den Konzernumsatzes binnen drei Jahren zu verdoppeln, nach einigen enttäuschten Erwartungen nun endlich voranbringen. Nach dem Chaos an den Finanzmärkten im Herbst 2008, dem Tsunami und Atomdesaster von Fukushima im Frühjahr 2011 und den großen Überschwemmungen der Industrieparks von Bangkok im Herbst vergangenen Jahres hatte Koike seine Wachstumsziele um einiges niedrigerhängen müssen. „Wir haben die rote Fahne hochgezogen, unsere Ziele sofort korrigiert, um nicht in eine fatale Wachs-

der so groß ist wie ein Daumen und an jeden Brillenrand zu stecken ist; er ist mit dem Internet verbunden, arbeitet mit einem feinen Laserstrahl, kreiert und transportiert aus Luft und Licht Bilder und projiziert sie statt wie bisher auf eine Leinwand direkt auf die Netzhaut des Auges – farbig und zweidimensional; gesundheitliche Schäden sollen ausgeschlossen, haarscharfe Bilder garantiert sein. Die Fachleute nennen es „Retina Display“ oder „Netzhaut Beamer“, die Laien sagen: „Kino im Auge“. An dem Minibeamer haben die Ingenieure von Brother anderthalb Jahrzehnte gearbeitet. Auf der Weltausstellung von Aichi 2005 war er noch so groß wie ein Schrankkoffer, jetzt ist er klein wie eine Pillendose. Gerade wurde er in Japan zum Preis eines veritablen TV-Bildschirms auf den Markt gebracht. Brother könnte neben seinem Geschäft mit Computerdruckern und Netzwerksystemen damit eine weitere Sparte eröffnen. „Das haben wir noch nicht entschieden“, sagte Koike. Aber er hat wohl einige Pläne. Was 1908 in der Industriestadt Nagoya als Werkstatt für Nähmaschinen begann, was sich nach den beiden Weltkriegen in Amerika und Europa erst mit Motorrädern, dann Schreibmaschinen und schließlich mit Computern und Druckern etablierte, gibt sich auch heute noch gern innovativ. Hier sieht Koike

sich technisch auf Augenhöhe mit den ganz Großen der IT-Branche. Gab doch der amerikanische Internetriese Google vor zwei Wochen bekannt, einen ähnlichen Hightech-Brillen-Beamer entwickeln zu wollen, wie ihn Brother nun hat. Sony arbeitet nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Kazuo Hirai auch an einem Modell. Wann es auf den Markt kommt, steht noch in den Sternen. Brother ist da weiter. „Wir sind die Ersten auf dem Markt, mal sehen, was das bringt“, sagt Koike. Auf alle Fälle will er das eigentlich für 2012 ausgegebene Geschäftsziel, umgerechnet 10 Milliarden Dollar (8 Milliarden Euro) zu erlösen, nun 2015 erreichen. Dabei soll der Anteil von Computerdruckern von heute zwei Drittel des gesamten Konzernumsatzes auf weniger als die Hälfte sinken. Im Gegenzug soll das Geschäft mit Dienstleistungen, Netzwerken und neuen Geräten ausgebaut werden. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Geschäftsjahres erlöste Brother Industries 372 Milliarden Yen, (3,5 Milliarden Euro), verbuchte einen Betriebsgewinn von 33,6 und einen Reingewinn von 19 Milliarden Yen. Im vorausgegangenen Gesamtjahr hatte die Gruppe umgerechnet rund 4,7 Milliarden Euro erlöst, einen Betriebsgewinn von 340 Millionen Euro und einen Nettogewinn von einer viertel Milliarde Euro erzielt.

Pro Sieben Sat 1 wächst spielend leicht Die Sendergruppe will Fernsehzuschauer zu Online-Spielern machen hpe. MÜNCHEN, 19. April. Sie heißen „Famerama“ oder „Need for Speed World“ und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Immer mehr Deutsche spielen im Internet Online-Games. Der Fernsehkonzern Pro Sieben Sat 1 hat diesen Trend erkannt und bietet Nutzern im Internet Spiele an. Gleichzeitig will er Fernsehzuschauer zu Online-Spielern machen. Auf „prosiebengames“ oder „sat1spiele“ werden dann die Felder auf der Farm gepflügt oder ein paar Runden im Rennauto gedreht. Und obwohl die Online-Spiele kostenlos sind, hat der Pro-Sieben-Sat 1-Vorstand hohe Erwartungen für seine junge Geschäftssparte. Geplant seien dazu weitere Übernahmen, sagte Finanzvorstand Axel Salzmann dieser Zeitung: „Wir wollen von der klassischen TV-Werbung unabhängiger werden und schauen uns vor allem für unseren Bereich ,Digital & Adjacent‘ um, aber auch für unser Produktionsgeschäft.“ Vor knapp einem Jahr hat Pro Sieben Sat 1 erst die Online-Spielsparte „Burda ic“ des Burda-Verlags gekauft und wenige Monate später einen Kontrakt mit dem SonyKonzern geschlossen, um dessen OnlineGames in Europa vermarkten zu können. Der Fernsehkonzern, den einst eine Schuldenlast von 3 Milliarden Euro drückte, verfügt nach dem Verkauf seiner belgischen und niederländischen Sender inzwischen wieder über einen größeren finanziellen Spielraum. „Für eine größere Akquisition hätten wir einen Headroom von 400 bis 500 Millionen Euro“, sagte Salz-

mann. „Aber derzeit planen wir keine größere Akquisition.“ Salzmanns Absage an spektakuläre Zukäufe steht nicht im Widerspruch zu dem geplanten Wachstum in der Digitalsparte. Übernahmen von Firmen aus diesem sogenannten Gaming-Segment sind nicht sehr kostspielig. Für „Burda ic“ etwa hat Pro Sieben Sat 1 einen einstelligen Millionenbetrag bezahlt. Doch dahinter verbirgt sich, so die Annahme, ein großes Erlöspotential. Angeblich spielen heute schon 36

Millionen Deutsche und 130 Millionen Menschen in Europa regelmäßig Computerspiele. Nach einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PWC) ist der europäische Spielemarkt 2,6 Milliarden Dollar schwer. Im Jahr 2015 könnten es sogar schon 4,5 Milliarden Dollar sein. Allein aufgrund des Marktwachstums ist „Digital & Adjacent“ auch bei Pro Sieben Sat 1 das Segment mit dem stärksten prozentualen Wachstum. Die Digitalsparte, zu der auch Online-Videos und

Soll künftig Umsatz schaffen: Online-Spiele-Plattform von Pro Sieben Foto Screenshot F.A.Z.

Musik gehören, bringt es auf Umsätze von 238 Millionen Euro. Der gesamte Konzern setzte 2011 fast 2,8 Milliarden Euro um, gut zwei Drittel sind Werbeerlöse. „Unsere Wachstumsstrategie 2015 beruht auf einem organischen Wachstumsansatz“, sagte Salzmann. „Als TV-Unternehmen nutzen wir freies Werbeinventar, um Marken erfolgreich zu etablieren und in neuen Geschäftsfeldern zu wachsen. Wir haben ein zusätzliches Umsatzpotential von 750 Millionen Euro identifiziert.“ Von diesen 750 Millionen Euro entfallen allein auf Digital & Adjacent als mit Abstand kleinste Sparte dann doch beachtliche 250 Millionen Euro. Solche Wachstumspläne sind ganz im Sinne der Eigentümer KKR und Permira. Beide kontrollieren Pro Sieben Sat 1 seit dem Jahr 2006. Sollten die Finanzinvestoren sich eines Tages doch noch dazu entschließen, die Senderkette über die Börse zu verkaufen, sind sie auf eine gute „Wachstumsstory“ angewiesen. Die Geschichte von den Online-Spielern passt dazu ganz gut. Ungleich wichtiger ist das angestammte Fernsehgeschäft und die Werbung, auch wenn die Abhängigkeit davon bis 2015 auf 50 Prozent gesenkt werden soll. Der Finanzvorstand glaubt, dass die Kerngeschäfte weiter gut laufen werden. „Anzeichen einer Krise kann ich derzeit in Deutschland nicht erkennen“, sagte Salzmann. „Wir haben in Deutschland ein intaktes Konsumklima und die niedrigste Arbeitslosenquote seit Jahrzehnten. Der Bedarf für Werbung ist also da.“

lid. NEW YORK, 19. April. Der amerikanische Internetmarktplatz Ebay Inc. ist weiter auf Erholungskurs und hat bessere Quartalszahlen vorgelegt als erwartet. Wachstumsmotor war dabei abermals die Bezahlsparte Paypal, die im Konzern immer mehr an Gewicht gewinnt. Das traditionelle Kerngeschäft als Handelsplattform, in dem Ebay in den vergangenen Jahren mit Schwierigkeiten gekämpft hat, stabilisiert sich derweil weiter, auch wenn es nicht annähernd die Dynamik von Paypal hat. Die Börse zeigte sich erfreut vom Quartalsbericht: Der Aktienkurs von Ebay legte am Donnerstag im Handelsverlauf um mehr als 15 Prozent auf 41,10 Dollar zu. Vorstandsvorsitzender John Donahoe sagte in einer Telefonkonferenz, das Marktplatzgeschäft des Konzerns, zu dem die Ebay-Seiten und andere Plattformen wie der Ticketverkäufer Stubhub gehören, habe die Wende geschafft und „von Verteidigung auf Angriff umgeschaltet“. Hier hatte sich vor einigen Jahren das Wachstum abgebremst, und Donahoe begann eine strategische Neuausrichtung. So änderte er die Gebührenstruktur und erleichterte die Navigation auf den Seiten, außerdem bewegte er Ebay weg von seinem traditionellen Auktionsmodell und hin zu Festpreisen. Im abgelaufenen Quartal entfielen vom Gesamtwert der Transaktionen auf Ebay 64 Prozent auf Verkäufe zu Festpreisen. Bei diesen Festpreisgeschäften legte der Transaktionswert gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent zu, bei den Auktionen nur um 3 Prozent. Insgesamt baute Ebay den Umsatz in seiner Marktplatz-

sparte um 11 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar aus. Damit hat Ebay hier abermals ein zweistelliges Wachstum geschafft, auch wenn der Konzern damit deutlich hinter den Steigerungsraten zurückliegt, die etwa der Wettbewerber Amazon regelmäßig ausweist. Der Umsatz mit Paypal legte im ersten Quartal um 32 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu. Ebay hat für die Sparte in den vergangenen Monaten mehrere neue Initiativen auf den Weg gebracht. So wurde ein Dienst mit dem Namen „Paypal Here“ gestartet, der vor allem auf kleinere Händler abzielt und ihnen erlaubt, Bezahlungen per Kreditkarte mit einem internetfähigen Handy (Smartphone) abzuwickeln. Dies geschieht mit einem kleinen Kartenleser, der in das Smartphone gesteckt wird. Einen ähnlichen Bezahldienst bietet das junge kalifornische Unternehmen Square an, das von Jack Dorsey gegründet worden ist, der auch zu den Mitgründern des Kurznachrichtendienstes Twitter gehört. Paypal hat sich außerdem in den regulären Offline-Handel vorgewagt und eine Allianz mit dem Baumarktbetreiber Home Depot geschlossen. In dessen amerikanischen Läden können Kunden seit kurzem via Paypal bezahlen. Laut Donahoe sind weitere Partnerschaften mit Einzelhändlern vereinbart. Im Gesamtkonzern steigerte Ebay den Umsatz um 29 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar, Analysten hatten im Schnitt mit 3,2 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn erhöhte sich um 20 Prozent auf 570 Millionen Dollar. Das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten von 55 Cent war um 3 Cent besser als erwartet.

Oracle gegen Google vor Gericht Larry Page im Prozess um Java-Patente im Zeugenstand lid. NEW YORK, 19. April. Im Patentprozess zwischen den amerikanischen Technologiekonzernen Google und Oracle haben die Vorstandsvorsitzenden beider Unternehmen im Zeugenstand ausgesagt. Google-Chef Larry Page wies bei seinen Auftritten im Gericht in San Franzisko am Dienstag und am Mittwoch die Vorwürfe zurück, wonach sein Unternehmen bei der Entwicklung der Handy-Software Android Patente und Urheberrechte rund um die zu Oracle gehörende Programmiersprache Java verletzt habe. Vor Page hatte Oracle-Chef Larry Ellison im Zeugenstand Google beschuldigt, nach seiner Kenntnis das einzige Unternehmen zu sein, das JavaTechnologie nutze, ohne dafür ein Lizenzabkommen geschlossen zu haben. Ellison sagte außerdem aus, er habe selbst einen Einstieg in das Geschäft mit internetfähigen Handys (Smartphones) erwogen, in dem Google nun mit Android das marktführende Betriebssystem hat. So habe Oracle zwischenzeitlich darüber nachgedacht, den Blackberry-Hersteller Research in Motion sowie den Anbieter Palm zu übernehmen, der später an Hewlett-Packard verkauft worden ist.

Am Ende habe Oracle aber entschieden, dies sei „eine schlechte Idee“. Der auf acht Wochen angesetzte Prozess geht auf eine 2010 von Oracle eingereichte Klage gegen Google zurück. Wenige Monate vorher hatte Oracle den Computerkonzern Sun Microsystems übernommen und damit auch Java erworben. Ursprünglich warf Oracle Google die Verletzung von sieben Java-Patenten vor und bezifferte den entstandenen Schaden auf 6 Milliarden Dollar. Im Vorfeld des Prozesses hat sich der Umfang der Klage reduziert. Es geht nun noch um die Verletzung von zwei Patenten sowie von Urheberrechten, und Oracle will eine Milliarde Dollar Schadensersatz. Larry Page antwortete im Zeugenstand auf viele Fragen ausweichend, und er sagte, Google habe „nichts Falsches getan“. Java ist als sogenannte „Open Source“-Software im Grundsatz frei für die Allgemeinheit verfügbar, für viele Anwendungen werden aber auch Lizenzen vergeben und entsprechende Gebühren verlangt. Google-Chef Page gab zu, sein Unternehmen habe mit Sun über Lizenzen verhandelt. Es sei aber am Ende zu keiner Einigung gekommen.

Handwerk kontra Energiekonzerne Verband: Die räubern in unserem Revier geg. FRANKFURT, 19. April. Fast 80 Prozent der deutschen Elektrohandwerker bezeichnen es als ein Problem für ihr Geschäft, dass die Energieerzeuger von den großen Konzernen RWE oder Eon bis hin zu den Stadtwerken dem Handwerk ins Handwerk pfuschen. Sie täten dies sogar noch mit juristischer und politischer Unterstützung von EU und Bundesregierung. Um Energie zu sparen – zunächst aus Gründen des Klimaschutzes, später zur Unterstützung der Energiewende weg von der Kernkraft – seien die Energieerzeuger zu Energieberatern geworden. Das ärgere seine handwerklichen Mitglieder, sagt Walter Tschischka, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Diese Beratung des Endkunden, was für ihn günstig und gut sei, betrachten die Handwerker als ihre ureigenste Aufgabe. Man sei nicht wettbewerbsfeindlich. „Wenn die Stromlieferanten uns auch Stromverträge beraten und abschließen ließen, wäre das in Ordnung“, findet Tschischka. Aber ihren eigenen Markt schotteten die Energieversorger ab. Mit ihren generellen Einheitsverträgen, die nur die Wahl zwischen wenigen Alternativen zulassen, blockierten sie zudem den technischen Fortschritt. Es wäre nach Tschischkas Worten heute durchaus möglich, Strom im Tagesverlauf so abzunehmen, dass man jeweils den günstigsten Preis für sich nutzen könne. „Alle technischen Voraussetzungen vom Abruf bis zur Berechnung sind vorhanden, aber die Energieversorger lassen es nicht zu“, schimpft er auf der Messe Light & Building in Frankfurt. Ingolf Jakobi, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, sieht die Lage noch schlimmer. „Die Energieversorger versuchen die Strommarktliberalisierung über ihr Beratungsrecht wieder zurückzudrehen, indem sie die Kunden über langlaufende Verträge an sich binden.“ Außerdem verkauften sie den Verbrauchern billig eine Technik für intelligente Stromnutzung, die technisch nicht ausbaufähig

sei. Den Ärger habe dann aber der Handwerker, wenn er dem Kunden sagen müsse, seine Anfangsinvestition sei hinfällig. Die Energieversorger versuchen nach Tschischkas Aussage auch auf anderen Wegen – zum Beispiel über technische Vorgaben – das Handwerk auszubooten. Noch sei das Handwerk bereit, an der über viele Jahrzehnte gewachsenen und guten Zusammenarbeit mit den Energieversorgern festzuhalten. 56 Prozent der Mitgliedsunternehmen hätten sich in diesem Sinn geäußert. „Mit dieser Verbundenheit sollte man aber nicht spielen“, warnt Tschischka. Es gebe für das Handwerk „rote Linien“, die man verteidigen werde. Das Handwerk werde auch werblich in die Offensive gehen, um seine Stellung als bedeutender Partner bei der Verwirklichung der Energiewende zu zeigen. Nachdem man seit Jahren unter dem Zeichen E-Handwerk einen bundeseinheitlichen Auftritt entwickelt habe, werde man dem jetzt den Slogan „Offizieller Ausrüster der Energiewende: Das Handwerk“ hinzufügen. Wirtschaftlich geht es dem Elektrohandwerk gut. Der Umsatz der fast 75 000 Betriebe ist im Jahr 2011 um 5,7 Prozent auf 56,9 Milliarden Euro gestiegen. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 11,1 Prozent auf 468 299, wozu 39 200 Auszubildende gehören. Eine Umsatzdelle habe es Anfang dieses Jahres gegeben, nachdem die Bundesregierung die Senkung der Solarstromförderung beschlossen hatte. Daraufhin hätten „einige hundert“ Handwerksbetriebe über Auftragsstornierungen geklagt. Tschischka geht aber davon aus, dass die Photovoltaik auch künftig ein wichtiges Aufgabengebiet bleiben werde. „Bei steigenden Energiepreisen steht künftig die Kostenersparnis im Vordergrund und nicht mehr die staatliche Förderung.“ Damit korrespondiert, dass nach der jüngsten Konjunkturumfrage des Verbandes drei Viertel der Unternehmen davon ausgehen, dass sich die gute wirtschaftliche Lage fortsetzen werde.

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Nord LB rechnet mit schwachem Jahr Institut stellt sich auf höhere Risikokosten ein cmu. HANNOVER, 19. April. Die Norddeutsche Landesbank rüstet sich für eine Schwächeperiode. Das laufende Geschäftsjahr werde deutlich schwieriger als 2011, sagte der Vorstandsvorsitzende Gunter Dunkel am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Hannover. Wegen der unsicheren Wirtschaftslage stelle sich die Nord LB in diesem Jahr auf höhere Kosten für die Risikovorsorge ein. Das werde das Ergebnis der Bank belasten. „Wir gehen davon aus, dass sich das besondere Ergebnis aus 2011 nicht wiederholen lässt“, sagte Dunkel. Im vergangenen Jahr hat die Bank ihr Konzernergebnis um 71 Prozent auf 536 Millionen Euro gesteigert. Damit verdiente das Institut mehr als alle anderen deutschen Landesbanken. Der starke Zuwachs erklärt sich zum Teil mit der Auflösung von Risikopuffern. Die Nord LB hat einen Teil ihres finanziellen Polsters

Nord-LB-Chef Gunter Dunkel

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in Höhe von rund 114 Millionen Euro aufgelöst. Insgesamt lag die Risikovorsorge mit 205 Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Jahres 2010. Damals hatte die Bank noch rund 640 Millionen Euro für Kreditausfälle zurückgelegt. Doch auch das operative Geschäft lief gut. Im Firmenkundengeschäft stieg der Vorsteuergewinn 2011 um fast die Hälfte auf 177 Millionen Euro. Mit ihren Finanzanlagen erzielte die Bank hingegen einen Verlust von 41 Millionen Euro nach einem Gewinn von 82 Millionen Euro im Jahr zuvor. Hier schlugen Wertminderungen auf griechische Staatsanleihen negativ zu Buche. Die Krise auf den Schifffahrtsmärkten stimmt die Bank vorsichtig. Im vergangenen Jahr sanken die Preise für den Transport von Containern. Das brachte viele Reeder in Existenznot. Die Nord LB hat 2011 rund 170 Millionen Euro für den Ausfall von Schiffskrediten zurückgelegt. 2012 werde die Risikovorsorge in diesem Geschäftsbereich abermals so hoch ausfallen, hieß es. „Mit Blick auf unser Schiffsportfolio bleiben wir wachsam“, sagte Dunkel. Trotz der schwierigen Lage auf See arbeitet die Nord LB in der Schiffsfinanzierung profitabel. Im vergangenen Jahr stieg das Vorsteuerergebnis in dieser Sparte um 14 Prozent auf rund 155 Millionen Euro. Dunkel bekräftigte, dass die Nord LB – wie von der Europäischen Bankenaufsicht gefordert – bis zur Mitte des Jahres eine Kernkapitalquote von mehr als 9 Prozent erreichen wird. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Eigentümer, darunter vor allem das Land Niedersachsen, das harte Kernkapital der Bank mit rund 1,7 Milliarden Euro gestärkt. In diesem Jahr sollen noch einmal rund 900 Millionen Euro durch die Wandlung von stillen Einlagen der Länder Niedersachsen und Bremen hinzukommen. Weil die Eigner auf eine Dividende verzichteten, stünden weitere 320 Millionen Euro zur Stärkung der Kapitalbasis zur Verfügung, sagte der Vorstandschef.

Amerikas Banken erholen sich Robuster Wertpapierhandel stützt das Geschäft nks. NEW YORK, 19. April. Das zweitgrößte amerikanische Kreditinstitut Bank of America und die große auf Wertpapiergeschäfte spezialisierte Bank Morgan Stanley haben im ersten Quartal von einer Erholung im Wertpapierhandel profitiert. Damit setzt sich ein allgemeiner Trend fort, der auch schon bei anderen Banken wie JP Morgan Chase und der Citigroup zu beobachten war. Die Bank of America reduzierte zudem angesichts der leichten konjunkturellen Erholungen in den Vereinigten Staaten die Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite. Auch das entspricht einem seit mehreren Quartalen anhaltenden Trend unter amerikanischen Kreditinstituten. Sowohl die Bank of America als auch Morgan Stanley übertrafen die Erwartungen der Analysten an der Wall Street. Im frühen Handel an der New Yorker Börse legte der Aktienkurs der Bank of America daraufhin leicht zu. Der Kurs von Morgan Stanley, der in diesem Jahr den meisten Konkurrenten allerdings hinterherhinkt, reagierte mit deutlich kräftigeren Aufschlägen von mehr als 3 Prozent. Die Ergebnisse der Banken wurden von einer verwirrenden Neubewertung der eigenen Anleihen verzerrt, die zu hohen rechnerischen Verlusten führten. Bei Berücksichtigung dieser Bilanzregeln, die keine Auswirkungen auf das operative Geschäft haben, kommt die Bank of America auf einen Nettogewinn von 653 Millionen Dollar – 68 Prozent

niedriger als im ersten Quartal des Vorjahres. Klammert man diese Sondereffekte aus, beläuft sich der Gewinn der Bank of America allerdings auf 3,7 Milliarden Dollar – 40 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresquartal. Der Gewinn entsprach auf dieser Basis 31 Cent je Aktie. Analysten hatten zuvor durchschnittlich mit einem Gewinn von nur 12 Cent je Anteilschein kalkuliert. „Es gab guten Rückenwind in den Anleihemärkten, weswegen die Einnahmen aus dem Handel derzeit sehr stark sind“, kommentierte Analyst Charles Peabody vom Wertpapierhaus Portales Partners gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Morgan Stanley wies wegen der besseren Bewertung der eigenen Anleihen einen Quartalsverlust von insgesamt 94 Millionen Dollar aus. Im vergangenen Jahr hatte die Wall-Street-Bank noch einen Gewinn von 968 Millionen Dollar erwirtschaftet. Die bilanztechnische Angleichung sorgte allerdings für einen Verlust von 2 Milliarden Dollar. Diese umstrittenen Bilanzierungsregeln geben Banken die Möglichkeit, ihre eigenen Anleihen zum jeweiligen Marktwert anzusetzen. Fällt deren Wert, kann die Bank einen Gewinn buchen, weil sie die Papiere theoretisch zu diesem niedrigeren Preis zurückkaufen könnte. Banken müssen aber auch Verluste buchen, wenn der Preis ihrer Anleihen wie jetzt im Fall von Bank of America und Morgan Stanley steigt.

Razzia bei der HSH Nordbank

Akzo Nobel kämpft mit hohen Rohstoffkosten

rit./dpa HAMBURG, 19. April. Polizei und Staatsanwaltschaft haben am vergangenen Dienstag wegen des Verdachts der Untreue die Bankzentralen der HSH Nordbank in Hamburg und Kiel durchsucht. Razzien gab es auch in vier Privatwohnungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie in Geschäfts- und Lagerräumen einer Sicherheitsfirma in München. Dabei seien rund 30 Kartons mit Unterlagen sowie Laptops, PCs und Datenträger sichergestellt worden, bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Donnerstag. Ein ehemaliger Vorstand sowie zwei frühere leitende Angestellte würden verdächtigt, unberechtigt Zahlungen über mehr als fünf Millionen Euro an eine Münchner Sicherheitsfirma sowie an eine Salzburger Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft angewiesen zu haben. Die Bank hatte deshalb Ende 2010 selbst Anzeige erstattet. „Die Beschuldigten stehen im Verdacht, Untreue zum Nachteil der Bank begangen zu haben“, sagte Möllers. Die Vorwürfe beruhen auf einem Rechtsstreit mit einem türkischen Reeder, der von der HSH 61 Millionen Euro fordere. Unter dem Projektnamen „Shisha“ sollen die Verdächtigten der Sicherheitsfirma 3,5 Millionen Euro „zur Unterstützung in einem Rechtsstreit in der Türkei“ angewiesen haben. Außerdem sollen sie bei der österreichischen Beratungsgesellschaft ein – als nutzlos beschriebenes – Gutachten zur Lage türkischer Reedereien über 1,5 Millionen Euro in Auftrag gegeben haben.

B.K. DÜSSELDORF, 19. April. Der weltgrößte Farbenproduzent, die Akzo Nobel N.V. aus Amsterdam, hat im ersten Quartal 2012 zwar ein etwas schwächeres operatives Ergebnis verzeichnet als zum Jahresauftakt 2011. Gleichwohl hat der Chemiekonzern besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Der Aktienkurs gewann daraufhin um bis zu 3 Prozent auf deutlich über 44 Euro. Der in den ersten drei Monaten erreichte Umsatzanstieg von 6 Prozent auf annähernd 4 Milliarden Euro resultiert nach Angaben des Unternehmens vornehmlich aus Preiserhöhungen, und zwar als Reaktion auf die weiter gestiegenen Rohstoffpreise. Das operative Ergebnis (Ebitda) ging wegen der schwächeren Endmärkte und der inflationären Kostenentwicklung um 3 Prozent auf 423 Millionen Euro zurück. Im Bereich dekorativer Farben, der stark vom Immobilienmarkt in den Vereinigten Staaten abhängig ist, wurde bei einem leichten Umsatzplus ein deutlich niedrigeres Ergebnis erzielt. Hingegen legten die industriellen Beschichtungen kräftig bei Umsatz und Ergebnis zu. In der Spezialchemie verbuchte Akzo Nobel vornehmlich akquisitionsbedingt ein Umsatzplus, während das Ergebnis leicht unter Vorjahr blieb. Die Preise für bestimmte Rohstoffe wie vor allem Öl und das Weißpigment Titandioxid sowie das volatile wirtschaftliche Umfeld blieben für das Gesamtjahr eine Herausforderung, heißt es. Eine detaillierte Prognose gibt der Vorstand aber nicht.

Unternehmen

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 1 7

„Sie macht das bestimmt besser als ich“ Die Frau von Ferdinand Piëch rückt in den Aufsichtsrat von Volkswagen. Auf der Hauptversammlung in Hamburg bittet die ehemalige Kindergärtnerin um das Vertrauen der Aktionäre. rit. HAMBURG, 19. April. Die Hauptversammlungen von VW folgen immer dem gleichen Ablauf. Vor Beginn des Aktionärstreffens, das traditionell im Hamburger Kongresszentrum stattfindet, streift der Konzernpatriarch Ferdinand Piëch in Begleitung seiner Frau Ursula durch den zur Schau gestellten Wagenpark. Auch am Donnerstag blieb das österreichische Ehepaar diesem Ritual treu. Nur stand beim Spaziergang durch die Autohalle weniger der knorrige Piëch im Vordergrund als vielmehr seine Ehefrau. Denn die 55 Jahre alte Kindergärtnerin sollte in den Aufsichtsrat von Europas größtem Automobilkonzern gewählt werden. Ursula Piëch wollte sich vor dem offiziellen Beginn des Aktionärstreffens lieber nicht zu ihrem umstrittenen Aufstieg in das Kontrollgremium äußern. Aber ihr gutgelaunter Mann ließ sich einen kurzen Kommentar zu ihrer neuen Rolle entlocken: „Sie macht das bestimmt besser als ich.“ Als Piëch seine Frau dann zu Beginn der Veranstaltung aufforderte, sich den 3000 Aktionären im Saal vorzustellen, musste er kurz schmunzeln. Ursula Piëch gab sich durchaus selbstbewusst. Mit fester Stimme und österreichischem Zungenschlag versprach sie, auch die Interessen der Kleinaktionäre und Mitarbeiter im Blick zu haben. „Ich möchte dazu beitragen, den Erfolg des Unternehmens zu stärken und Ihre Interessen zu vertreten – immer unter der Berücksichtigung der sozialen Verantwortung“, sagte sie und fügte hinzu: „Gemeinsam mit meinem Ehemann kümmere ich mich um unsere unternehmerischen Beteiligungen. Von daher ist mir die Sichtweise der Großund Kleinaktionäre sehr wohl vertraut.“ An der Seite ihres Mannes, der den VWVorstand bis 2002 geführt hat und seither an der Spitze des Aufsichtsrats steht, habe

Ursula und Ferdinand Piëch vor dem Start der VW-Hauptversammlung sie auch ein Gefühl für schwierigere Zeiten entwickelt. „Ich habe die Jahre 1993/94 hautnah miterlebt, ebenso wie den dann folgenden Aufstieg unseres Unternehmens.“ Als Ferdinand Piëch 1993 den VW-Vorstandsvorsitz übernahm,

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steckte der Konzern in einer tiefen Krise. Ursula Piëch schloss mit den Worten: „Ich bitte um Ihr Vertrauen.“ Die Aktionäre applaudierten. Auch dem Chefaufseher schien der Auftritt seiner Frau gefallen zu haben: „Danke, Ursula“, sagte er.

VW greift nach MAN Volkswagen will den Zugriff auf MAN weiter erhöhen. VW hatte im vergangenen Jahr 56 Prozent des Münchner Lastwagenherstellers übernommen. Seither hat VW über die Börse weiter zugekauft und hält aktuell 74 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien. Doch das reicht den Wolfsburgern immer noch nicht: Um eine schlagkräftige Nutzfahrzeugallianz zwischen MAN, Scania und VW zu schaffen, halte man sich alle Optionen offen. „Das

könnte zukünftig auch die Möglichkeit einschließen, den Abschluss eines Gewinn- und Beherrschungsvertrag bei der MAN SE anzustreben“, sagte der zuständige VW-Vorstand Jochem Heizmann auf der Hauptversammlung in Hamburg. Damit ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis VW auf eine qualifizierte Mehrheit von 75 Prozent aufstockt. Am eigenständigen Markenauftritt von MAN und Scania soll sich aber nichts ändern. rit.

In den Wochen vor dem Aktionärstreffen hatten sich etliche Investoren und Fachleute für Unternehmensführung kritisch zur Berufung Ursula Piëchs in den Aufsichtsrat geäußert. Der Betriebswirtschaftsprofessor Manuel Theisen zweifelte deren fachliche Eignung an (F.A.Z. vom 14. April). Fondsmanager monierten den schwindenden unabhängigen Geist im Kontrollgremium. In diese Kerbe schlug am Donnerstag auch Hans-Georg Martius von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Der Aktionärsschützer kündigte an, gegen die Wahl Ursula Piëchs zu stimmen. Denn fortan besetzten die Großaktionäre Porsche, Niedersachsen und Qatar neun der zehn Aufsichtsratsplätze auf der Anteilseignerbank. Der Mangel an unabhängigen Vertretern sei ungewöhnlich und widerspreche dem Corporate-Governance-Kodex. Das auf der Titelseite des VW-Geschäftsberichts abgedruckte VW-Motto „Vielfalt erfahren“ gelte offenbar nicht für den Aufsichtsrat. „Frau Piëch sollte sich lieber um die Kindergärten des VW-Konzerns kümmern, da wäre sie besser aufgehoben“, sagte ein Aktionär. Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hieß die Wahl Ursula Piëchs hingegen gut: Als designierte Verwalterin des Vermögens (und der VWAnteile) ihres Mannes sei sie für den Aufsichtsrat geeignet. Kritisch äußerte sich Hocker zu den Bezügen von VW-Vorstandschef Martin Winterkorn, der für 2011 mit mehr als 17 Millionen Euro entlohnt wurde. Ein solches Gehalt gefährde den sozialen Frieden in Deutschland. Ein Kleinaktionär sagte, die Außenwirkung dieses Rekordgehalts sei verheerend für VW und ethisch nicht zu rechtfertigen. Er forderte den Aufsichtsrat auf, das Vergütungssystem zu ändern und die Gehälter zu deckeln. Piëch verteidigte das Salär. Die Vorstände großer amerikanische Autokonzerne verdienten das zweibis dreifache von Winterkorn, obwohl deren Unternehmen weniger Gewinn gemacht hätten als VW. Nach dem Kauf des Motorradherstellers Ducati hat Piëch eine weitere italienische Ikone im Visier: Alfa Romeo. Auf die Frage, wann er denn dieses Unternehmen zu kaufen gedenke, sagte Piëch am Rande der Hauptversammlung achselzuckend: „Denen geht’s noch zu gut.“

AUA überträgt ihr Fluggeschäft auf Tyrolean Lufthansa-Gesellschaft kürzt im Zuge der Sanierung die Pilotengehälter und stellt auf billigeren Tarifvertrag um ela./ufe. WIEN/FRANKFURT, 19. April. Bei der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) ist die Sanierung aus eigener Kraft gescheitert. Stattdessen soll die Neuausrichtung der verlustreichen Tochtergesellschaft des Lufthansa-Konzerns durch eine Übertragung ihres Flugbetriebs auf die wesentlich kostengünstigere Regional-Tochtergesellschaft Tyrolean erreicht werden. Durch die Übertragung des AUA-Geschäfts auf die neue Gesellschaft würden die Personalkosten deutlich verringert und die seit Jahren überfällige Sanierung des ehemaligen Staatsunternehmens mit Verve vorangetrieben, teilte AUA am Donnerstag in Wien mit. Wenige Stunden zuvor hatte der Aufsichtsrat der österreichischen Gesellschaft der Übertragung des Flugbetriebs auf Tyrolean formal zugestimmt. Sie soll frühestens am 1. Juli rechtskräftig werden. Mit dieser Entscheidung werde AUA „von ihren strukturellen Altlasten befreit“, sagte der seit wenigen Wochen am-

tierende Vorstandsvorsitzende Jaan Albrecht. Der Übergang auf den billigeren Tyrolean-Tarifvertrag ist das Herzstück eines Sparpakets, das die AUA-Führung geschnürt hat, um endlich ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen zu können. Bei 2,16 Milliarden Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr erreichte der Betriebsverlust fast 60 Millionen Euro – 2009 hatte das Minus allerdings noch 231 Millionen Euro betragen. Drei Jahre nach Übernahme durch die Lufthansa bleibt die Tochtergesellschaft ein Sorgenkind im Konzern. Mit dem nun beschlossenen Tyrolean-Tarifvertrag verringert sich der entsprechende Personalkostenblock um etwa ein Viertel. Vor allem die mit dem alten Tarifvertrag verbundenen automatischen Gehaltssteigerungen in beträchtlichem Umfang werden damit unterbunden. Die Marke Austrian Airlines bleibt erhalten. Nachdem der AUA-Vorstand im Februar den AUA-Bord-Tarifvertrag gekündigt hat, um die Belegschaft mit der Drohung

eines Zwangsumstiegs auf den kostengünstigeren Tyrolean-Tarifvertrag zu Verhandlungen zu bewegen, hat die zuständige Branchengewerkschaft Vida – ohne Wissen der Tyrolean-Mitarbeiter – den Tyrolean-Tarifvertrag gekündigt. Was das für den jetzt beschlossenen Umstieg aus juristischer Sicht bedeuten kann, werden Gutachter und Gerichte klären. Das AUA-Sparpaket, das im laufenden Geschäftsjahr das Ergebnis um rund 220 Millionen Euro verbessern soll, konzentriert sich auf Abstriche an den Gehältern für das fliegende Personal. 45 Millionen Euro soll die Umstellung auf den neuen Tarifvertrag bringen. Doch die Betroffenen wollen das nicht hinnehmen. Zwar ist Streik in der Belegschaft kein Thema, dafür wird aber mit einem Massenabgang der AUA-Piloten gerechnet. Nach Darstellung des Bordbetriebsratsvorsitzenden Karl Minhard könnten bis zur Hälfte der 600 AUA-Piloten abwandern. Dem Vernehmen nach haben sich bereits vier Dutzend für einen Abgang

Der größte Musikverlag der Welt entsteht

Musikindustrie hofft auf Trendwende

EU genehmigt Teilübernahme von EMI durch Sony theu. LONDON, 19. April. Der von Konkurrenten heftig bekämpfte Verkauf des britischen Musikkonzerns EMI nimmt eine erste wettbewerbsrechtliche Hürde. Die EU-Wettbewerbskommission hat am Donnerstag den Verkauf des Musikverlags von EMI an den japanischen SonyKonzern genehmigt. Sony erwirbt das Unternehmen gemeinsam mit dem arabischen Staatsfonds Mubadala Development aus Abu Dhabi. Die neuen Eigentümer müssen allerdings mehrere Pakete von Musikrechten verkaufen. Sony wird mit der Übernahme des Musikverlags von EMI zur Nummer eins in diesem Geschäft mit einem globalen Marktanteil von mehr als 30 Prozent. Bislang liegt die Musikrechtesparte Sony/ATV dagegen auf Platz drei. Kleinere Wettbewerber warnen, dass der EMI-Verkauf zu einer zunehmenden musikalischen Monokultur führe. Sony benötigt vor Abschluss des Geschäfts auch die Zustimmung der Wettbewerbsaufseher in den Vereinigten Staaten, die noch aussteht. Der traditionsreiche EMIKonzern, der zum Opfer von Missmanagement und der Strukturkrise im Musikmarkt geworden ist, war im November zerschlagen und in zwei Teilen veräußert worden. Der EMI-Musikkatalog umfasst rund 1,3 Millionen Werke, darunter Stücke von Musikstars wie Rihanna, Amy Winehouse, Pink und vielen anderen. Sony/ ATV, ein Gemeinschaftsunternehmen der Japaner mit den Erben von Michael Jackson, verwaltet unter anderem die Rechte an den Liedern der Beatles und Lady Gaga. Musikverlage vermarkten für Komponisten und Texter die Rechte an ihren Werken und kassieren etwa Tantie-

Die Sängerin Rihanna posiert anlässlich der Premiere ihres Films „Battleship“ men, wenn Musik im Radio gespielt wird. Sony und der Staatsfonds Mubadala haben den EMI-Verlag für 2,2 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) gekauft. Auch der deutsche Medienkonzern Bertelsmann hat für die Sparte geboten. Der Verkauf von EMI ist heftig umstritten. Das britische Musikunternehmen soll zwischen Sony und der Konkurrenten Universal Music aufgeteilt werden. Während Sony die Hand nach dem Musikverlag ausstreckt, will Universal, eine Tochtergesellschaft des französischen Vivendi-Konzerns, für 1,9 Milliarden Dollar die Tonträgersparte von EMI kaufen. Vor allem gegen diesen Teil des Geschäfts laufen Konkurrenten Sturm: Universal ist bereits heute mit Abstand die größte Plattenfirma der Welt und käme mit EMI auf einen globalen Marktanteil von fast 40 Prozent. Universal hat Welt-

entschieden und Arbeitsverträge beim Lufthansa-Erzrivalen Emirates aus Dubai unterschrieben. Den Flugzeugführern stehen Abfindungen von bis zu 39 Monatsgehältern zu. Für AUA könnte das teuer werden. Dass der Exodus von Piloten den Flugbetrieb gefährden könnte, weist das Management mit Hinweis auf einen Überhang von 100 Flugkapitänen zurück. Lufthansa dringt bei AUA auf rasche Sanierungserfolge, andernfalls müsse die Tochtergesellschaft drastisch schrumpfen. Doch Flugstrecken radikal streichen oder die AUA in eine Wiener Filiale des deutschen Konzerns verwandeln kann Lufthansa nicht. Sie braucht eine Gesellschaft, die vor Ort verankert ist. Schon allein wegen der Verkehrsrechte gegenüber Drittländern wie Russland, Japan oder der Türkei. Zudem soll es Zusagen an die Republik Österreich geben, nachdem der Lufthansa die hochverschuldete AUA mit einer Zugabe von 500 Millionen Euro geschenkt worden war. (Kommentar Seite 22.)

Foto dpa

stars wie Rihanna, U2 und die Rolling Stones unter Vertrag. Die EMI-Tonträgersparte vermarktet unter anderem die Alben der Beatles und von Coldplay. Anders als Sony kann Universal nicht mit einer raschen Genehmigung in Europa rechnen: Die EU-Kommission hat im März angekündigt, die Übernahme vertieft zu prüfen. Mit einer Entscheidung sei bis zum 8. August zu rechnen. Zusammen seien Universal und EMI im europäischen Tonträgergeschäft fast doppelt so groß wie der nächstgrößere Rivale. Der Verband der kleinen Musikunternehmen Impala warnt vor einer erdrückenden Marktmacht und fordert, das Geschäft zu verbieten. Branchenfachleute befürchten, die zunehmenden Dominanz von Universal behindere die Entwicklung dringend benötigter neuer digitaler Geschäftsmodelle.

theu. LONDON, 19. April. Die deutsche Musikindustrie schöpft nach anderthalb Jahrzehnten ununterbrochener Umsatzrückgänge neue Hoffnung. Wie erwartet haben sich 2011 die Erlöse im Tonträgermarkt erstmals seit Ende der neunziger Jahre stabilisiert. Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hatte bereits zu Jahresanfang in einem Gespräch mit dieser Zeitung auf die Verbesserung hingewiesen (F.A.Z. vom 6. Januar). BVMIChef Dieter Gorny forderte, der Kampf gegen die Online-Piraterie müsse dennoch weiter geführt werden: „Von einer echten Trendwende sind wir noch weit entfernt“, warnte Gorny am Donnerstag. Das Tonträgergeschäft ist in Deutschland seit der Jahrtausendwende um mehr als ein Drittel geschrumpft. Die Branche macht dafür vor allem Raubkopien im Internet verantwortlich. 2011 stieg dagegen der Umsatz mit CDs und digitalen Downloads minimal um 0,1 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro. Auch in den Vereinigten Staaten, dem größten Absatzmarkt der Plattenfirmen, stabilisierten sich die Erlöse vergangenes Jahr erstmals seit langem. Der Weltmarkt schrumpfte 2011 mit einem Minus von 3 Prozent weniger als halb so stark wie im Jahr zuvor. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist in Deutschland die CD mit einem Umsatzanteil von rund drei Vierteln noch immer die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Plattenfirmen. Die CD-Erlöse sanken um 2,9 Prozent und damit langsamer als 2010. Der im internationalen Vergleich noch unterentwickelte digitale Markt wuchs um 21,2 Prozent. Die Branche hofft, dass neue Angebote wie der erfolgreiche MusikabonnementDienst Spotify auch in Deutschland Fuß fassen werden.

Unternehmen

SE IT E 18 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

Glaxo Smith Kline bietet für Human Genome Sciences lid. NEW YORK, 19. April. In der Arzneimittelindustrie kommt es zu einem feindlichen Übernahmeversuch: Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat dem amerikanischen Biotechnologieunternehmen Human Genome Sciences am Donnerstag ein Kaufangebot von 2,6 Milliarden Dollar in bar oder 13 Dollar je Aktie gemacht. Human Genome Sciences wies die Offerte sofort als zu niedrig zurück, zeigte sich aber gleichzeitig offen für neue Angebote. Das Unternehmen kündigte die Einleitung „strategischer Alternativen“ an, zu denen auch ein Verkauf gehören könnte. GlaxoSmith-Kline sei „eingeladen“, an diesem Prozess teilzunehmen. GlaxoSmith-Kline und Human Genome Sciences sind seit langer Zeit Partner. Schon bald nach der Gründung von Human Genome Sciences im Jahr 1992 gingen die Briten eine Forschungsallianz mit dem amerikanischen Biotechnologieunternehmen ein. Human Genome Sciences gehörte in den neunziger Jahren zu einer Gruppe von Unternehmen, die an der Entschlüsselung des menschlichen Erbguts arbeiteten. Mit Hilfe der genetischen Informationen versucht das Unternehmen, neue Medikamente zu finden. Der größte Erfolg gelang Human Genome Sciences bislang mit einem Mittel zur Behandlung der Autoimmunerkrankung Lupus, das im vergangenen Jahr auf den Markt kam und das zusammen mit GlaxoSmith-Kline vertrieben wird. Daneben hat das Unternehmen zwei andere Wirkstoffe zur Behandlung von Herzerkrankungen und von Diabetes in der Entwicklung, denen Analysten großes Umsatzpotential zutrauen. Human Genome Sciences hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 131 Millionen Dollar ausgewiesen. Dabei gab es aber einen Verlust von 381 Millionen Dollar, der vor allem auf hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zurückging. Das von GlaxoSmith-Kline gemachte Angebot von 13 Dollar je Aktie entspricht einem Aufschlag von 81 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch.

Actelion setzt Hoffnung in neues Medikament du. ZÜRICH, 19. April. Das Schweizer Biotechnologieunternehmen Actelion hat im ersten Quartal des laufenden Jahres mit seinem Hauptmedikament Tracleer nicht nur einen sichtbaren Umsatzrückgang erlitten. Auch die Auslieferungen sanken dem Zwischenbericht zufolge um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben von Analysten hat Actelion dies erstmals eingeräumt. Das Medikament gegen Lungenbluthochdruck muss sich auf baldige Patentabläufe und damit auf große Konkurrenz durch Nachahmer einstellen. Immerhin beließ es der Vorstand bei der Vorhersage, im laufenden Quartal würden die Ergebnisse aus der klinischen Phase-III-Studie für das Nachfolgemedikament Macitentan vorgelegt. Insgesamt kämpfte Actelion im Quartal mit einem Umsatzrückgang von 21 Prozent auf 418 Millionen Franken (348 Millionen Euro), der auch in Lokalwährungen mit minus 18 Prozent nicht unwesentlich schwächer ausfiel. Der Kerngewinn fiel um 16 Prozent auf 108 Millionen Franken; in Lokalwährungen waren es minus 9 Prozent. Vorstandschef Jean-Paul Clozel sprach von zufriedenstellenden Produktumsätzen angesichts des massiven Preisdrucks in mehreren Märkten. An der Börse zog der Aktienkurs überproportional stark an. Actelion bezeichnet sich als Biotech-Marktführer in Europa.

UBS sponsert Universität du. ZÜRICH, 19. April. Über eine noch zu gründende Stiftung will die Großbank UBS mit 100 Millionen Franken (83 Millionen Euro) die Wirtschaftswissenschaften an der Universität Zürich stärken. Dies gab Vorstandsvorsitzender Sergio Ermotti auf einer Pressekonferenz mit Rektor Andreas Fischer bekannt. Die Unterstützung der UBS zielt dabei in zwei Richtungen. Erstens werden fünf volkswirtschaftliche Lehrstühle und die „Swiss Graduate School of Economics“ geschaffen. Sie seien Teil des Instituts für Volkswirtschaftslehre und unterständen allein der Universität, heißt es in einer Mitteilung der Bank. Zugleich entsteht das „UBS International Center of Economics in Society“, das die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Gesellschaft genauer erforschen soll. Das Zentrum wird als assoziiertes Institut der Universität Zürich geführt und von einem ranghoch besetzten Beirat begleitet, für den die Nobelpreisträger George Akerlof, Daniel Kahneman und James Heckman nach Angaben der UBS schon zugesagt haben. Die Förderung der Wirtschaftswissenschaften in Zürich ist Teil einer 150 Millionen Franken teuren „Bildungsoffensive“, welche die Bank anlässlich der Gründung des ersten Vorgängerinstituts vor 150 Jahren angestoßen hat.

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Umweltschützer drohen RWE mit Anti-Kohle-Demos Hauptversammlung des Energieversorgers RWE in Essen: Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann wird von den Aktionären verabschiedet – teils mit Lob, teils mit Schadenfreude. St. ESSEN, 19. April. Seit mindestens drei Jahrzehnten auf dem Essener Messegelände das gleiche Ritual auf den Hauptversammlungen von RWE: Die Diskussionen mit Dutzenden von Rednern erstrecken sich über – für alle Teilnehmer unerträglich – viele Stunden; die längste konnte gerade rechtzeitig kurz vor Mitternacht geschlossen werden. Regelmäßig prallen auf den Aktionärstreffen des größten deutschen Stromproduzenten zwei Welten aufeinander. Zunächst kommen die echten Anteilseigner zu Wort, für die vor allem Börsenwert und Dividende von Interesse sind und die Fragen zum Jahresabschluss, zu den Schulden oder zu Konzernaktivitäten haben. Das sind die Aktionäre, die nicht die Stilllegung der beiden Biblis-Blöcke begrüßen, sondern die wissen wollen, was der Atomausstieg schon gekostet hat und noch kosten wird. Dann sind die Umweltaktivisten an der Reihe. Deren Vertreter streiten seit Jahren für eine „neue“ RWE, einen Energieversorger, der seine Atom- und Kohlekraftwerke schnellstens schließen sollte. Die RWE-Hauptversammlung ist deshalb so beliebt, weil dort der einzige der beiden deutschen Braunkohlekonzerne vorgeführt werden kann. Wenn zwei Welten aufeinander prallen, sind Erschütterungen wahrscheinlich. Aber so weit ist es bei RWE noch nicht. Dafür sind die Kräfteverhältnisse zu verschieden. Im vergangenen Jahr ließen sich einige Aktivisten im Blickwinkel der Fernsehkameras aus dem Saal tragen. Der Vortrag des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Großmann wurde die ersten zehn Minuten mit Pfeifen und Trommeln gestört. Danach wurde es friedlicher, beschränkte sich die Auseinandersetzung mit dem RWE-Geschäftsmodell auf die Diskussion.

Vergangenheit und Zukunft: Jürgen Großmann (rechts) mit seinem Nachfolger Peter Terium

Vor dem diesjährigen Aktionärstreffen wurde im Namen von mehr als 25 AntiOrganisationen die Kampagne „RWE unplugged“ mit einem „Protestcamp“ vor der Messehalle sowie Widerstand von mehreren Nichtregierungsorganisationen aus dem In- und Ausland angekündigt. Aber Krawalle blieben diesmal völlig aus. Beim Einlass wurden die mehr als 5000 Teilnehmer von höchstens zwei Dutzend Aktivisten aufgehalten. Und die sie umstellende Hundertschaft von Polizisten war doppelt so stark wie die Zahl der Zuschauer vor dem Versammlungssaal. Die Aussprache mit fast 50 Teilnehmern blieb – zumindest was das Klima betrifft – sachlich, auch wenn die Argumente manchmal mehr von Glauben als von Sachkenntnis bestimmt waren. Viel Zeit

nahmen Themen wie Atomkraftwerke, -ausstieg, -rückbau und -endlagerung sowie Kohledioxid-Abscheidung und -lagerung, die Erweiterung des Tagebaus Hambach und der Betrieb der Braunkohlekraftwerke in Anspruch. Dabei rückte die wegen hoher Kohlendioxidemissionen strittige Braunkohle im Gewicht nahe an die Atomenergie heran. Alfred Weinberg vom Dachverband der Kritischen Aktionäre brachte es auf den Punkt: Er kündigte eine AntiKohle-Bewegung an, die sich an der Anti-Atom-Bewegung orientieren wird. „Wie wollen sie mit ihren Kohlekraftwerken umgehen, wenn demnächst dort Tausende von Demonstranten aufziehen werden“, fragte er den Vorstand. Der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Schneider

Foto dapd

sprach dem Ende Juni ausscheidenden Großmann Dank und Anerkennung für seine Arbeit an einem schwierigen, mit immer neuen Überraschungen aufwartenden Energiemarkt aus. Auch die Aktionäre verabschiedeten den Vorstandsvorsitzenden mit mehr als nur freundlichem Applaus. Dagegen sprach eine Vertreterin der Umweltorganisation Urgewalt im Sinne der kleinen Gruppe Umweltschützer im Saal, als sie sagte, nach dem Abgang Großmanns sei der Weg nun frei für ein Geschäftsmodell weg von Kohle und Atom. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende erntete angesichts der geräuschlosen Verjüngung des Vorstands Lob. „So „schneidert“ man Führungswechsel“, sagte ein Aktionärssprecher. (Kommentar Seite 22.)

Spekulationen um Daimler-Großaktionär Abu Dhabi Schlecker-Frauen Aktie nach Gerüchten unter Druck / Stuttgarter Autokonzern kennt keine Ausstiegspläne sup. STUTTGART, 19. April. Mit einem deutlichen Kursrückgang von zeitweise 2,5 Prozent auf Werte unter 41 Euro hat die Daimler-Aktie auf Gerüchte über den Ausstieg des Großaktionärs Aabar reagiert. Der Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi verhandele derzeit über die Modalitäten des Ausstiegs, berichtete das „Manager Magazin“ unter Berufung auf Konzernkreise. Während Aabar erklärte, Marktspekulationen würden nicht kommentiert, wurden bei Daimler die Gerüchte zurückgewiesen. „Uns ist nicht bekannt, dass Aabar den Anteil verringern will“, sagte ein Sprecher und machte deutlich, dass solche Vorhaben von Großaktionären typischerweise dem Unternehmen bekannt sein müssten: „Es hat darüber kein Gespräch gegeben.“ Abu Dhabi ist über den Staatsfonds Aabar der größte Einzelaktionär von Daimler mit einem Aktienpaket von gut 9 Prozent. Nur ein Drittel dieses Pakets hält Aabar direkt. Die übrigen Aktien sind verliehen, wobei Aabar einen Rückübertragungsanspruch hat. Das Emirat war im März 2009 bei Daimler eingestiegen, als der Autohersteller tief in der Krise steckte und dringend

liquide Mittel brauchte. Durch eine Kapitalerhöhung erwarb Aabar den Anteil von 9 Prozent an Daimler für knapp 2 Milliarden Euro, was umgerechnet einen Kurs von 20,27 Euro bedeutete. Aktuell liegt der Daimler-Kurs beim Doppelten. Er hatte Anfang 2011 aber auch schon fast 60 Euro erreicht. Rückblickend hat

Daimler in Euro

60

ISIN DE0007100000 Wochenschlusskurse Xetra 19.4.: Tagesverlauf

51 42 33 24 15 27.2.2009

25.2.2011

19.4.2012

Höchst-/Tiefststand 52 Wochen, € 53,27/29,16 Börsenwert Mio. € 43805 KGV 12/20121) 5,27 1) KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis (IBES-Konsens-Schätzung). Quelle: Thomson Reuters F.A.Z.-Grafik Mazeczek

Aabar mithin den besten Zeitpunkt für einen Ausstieg verpasst. Mit Blick auf die Zukunft hat Konzernchef Dieter Zetsche indes eine positive Entwicklung in Aussicht gestellt: „Wir trauen uns noch mehr zu. Das gilt auch für den Aktienkurs“, sagte er Anfang April auf der Hauptversammlung. Während weitere Großaktionäre – wie das seit langem investierte Emirat Kuweit sowie der amerikanische Finanzinvestor Blackrock – die Beteiligung an Daimler als reine Geldanlage betrachten, hat Aabar beim Einstieg 2009 auch umfangreiche Kooperationen angekündigt. So arbeitet Aabar mit Daimler beispielsweise in Algerien zusammen, wo Mercedes-Geländewagen, Transporter und Busse montiert werden. Außerdem sind Daimler und Aabar gemeinsam mit knapp 8 Prozent an dem amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla beteiligt. Aabar hält an diesem Paket 40 Prozent. Dieses dürfte rund 100 Millionen Euro wert sein. Ein anderer Tesla-Aktionär aus Abu Dhabi, der staatliche Energiekonzern Abu Dhabi National Energy (Taqa) hat sich vor wenigen Tagen von seiner siebenprozentigen Beteiligung an Tesla getrennt.

klagen

EHINGEN/PRAG, 19. April (dpa). Hunderte frühere Schlecker-Beschäftigte haben kurz vor Fristablauf rechtliche Schritte gegen ihre Entlassung eingeleitet. Einem ersten Trend zufolge gingen bis Anfang der Woche bundesweit rund 450 Kündigungsklagen bei Arbeitsgerichten ein, wie eine Umfrage ergab. Endgültige Zahlen würden erst in den nächsten Wochen erwartet, wie mehrere Gerichte bekanntgaben. Erfolg könnten nach Expertenmeinung die Fälle haben, in denen ein Fehler bei der Sozialauswahl nachgewiesen wird. Ende März war im Zuge der Schlecker-Pleite mehr als 10 000 Mitarbeitern gekündigt worden, nachdem eine Auffanggesellschaft für diese gescheitert war. Unterdessen gab der osteuropäische Finanzinvestor Penta bekannt, aus dem Rennen um den Verkauf der Drogeriekette auszusteigen. „Wir werden nicht am weiteren Bieterprozess teilnehmen“, sagte ein Penta-Sprecher am Donnerstag in Prag. Zu den Gründen für den Rückzug wollte er sich nicht äußern. Die ablehnende Entscheidung sei am Donnerstag nach Rücksprache mit Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz gefallen.

Infrastruktur lockt Investoren an

Sick profitiert von Automatisierung

Beteiligungsgesellschaft EQT hofft auf gute Übernahmeziele

Sensorhersteller wächst abermals um mehr als 20 Prozent

hpa. MÜNCHEN, 19. April. In ganz Europa betreibt der Energiekonzern Eon derzeit 18 große Abfallverbrennungsanlagen. Bald soll das Geschäft jedoch in andere Hände gehen, denn Eon will seine Tochtergesellschaft Energy from Waste verkaufen. Auch Finanzinvestoren wie die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT haben ein Auge auf den führenden Abfallverbrenner Deutschlands geworfen. Offiziell gibt es dafür zwar keine Bestätigung. Aber Energy from Waste würde in das Raster, das sich EQT für seine Investments gesetzt hat, gut passen. „Wir suchen für unseren Infrastrukturfonds mittelgroße Unternehmen, die sich noch weiter optimieren lassen“, erläutert der zuständige EQT-Partner Lennart Blecher und fügt hinzu, dass die großen Energiekonzerne sich in den kommenden Jahren von Geschäften im Umfang von 55 Milliarden Euro trennen wollten. „Das ist natürlich eine Quelle für uns.“ Kaum ein Thema ist unter Finanzinvestoren derzeit so beliebt wie Infrastruktur. Zwar sind die Renditen, die hier erzielt werden, meist nicht so hoch wie in Wachstumsbranchen. Aber die Zahlungsströme sind verlässlicher, und die großen Geldgeber der Finanzinvestoren – Versicherungen und Pensionskassen – lieben die langfristig ausgerichteten Geschäftsmodelle. Daher wollen solche institutionellen Anleger zunehmend auch als Ko-Investoren ihr Geld direkt in Infrastrukturbetriebe stecken, heißt es am Markt. Hinzu kommt: In diesem Segment gibt es noch Kaufgelegenheiten – und es sollten nach Ansicht von Blecher eher noch mehr werden. Kommunen und die öffentli-

che Hand könnten die nötigen Infrastrukturinvestitionen vielfach kaum noch stemmen. „Der ganze Markt ist deutlich unterinvestiert“, sagt er. Diese Lücke wollen Finanzinvestoren wie EQT füllen. „Wir halten diese Unternehmen im Schnitt auch zehn bis 15 Jahre und damit länger als im klassischen Übernahmegeschäft“, wirbt er. Dort weist EQT eine durchschnittliche Haltedauer von viereinhalb Jahren auf. Dass vielerorts eher wieder die Rekommunalisierung von Unternehmen gefordert wird, die im Abfall- oder Energiegeschäft tätig sind, sieht Blecher naturgemäß skeptisch. „Wenn Infrastrukturbetriebe privat geführt werden, ist das auch ein wichtiger Vergleichsmaßstab für die kommunalen Betriebe“, sagt er. EQT jedenfalls will sein Tun auf diesem Feld weiter ausbauen. Der erste Infrastrukturfonds von 1,2 Milliarden Euro ist so gut wie ausfinanziert, und in der Finanzwelt geht man davon aus, dass bald ein neuer Fonds aufgelegt werden soll. Im klassischen Übernahmegeschäft hat EQT schon 2011 einen neuen Fonds mit 4,75 Milliarden Euro an den Start gebracht. Investiert wurde daraus aber nur dreimal in Skandinavien. Deutschland ist derzeit auch für einen Finanzinvestor mit guter Reputation wie EQT schwierig. Ein bis zwei Käufe seien 2012 vorstellbar, sagt EQT-Partner Marcus Brennecke. Am Geld liege es nicht, das sei genug vorhanden, um sogar eine Milliardentransaktion durchzuführen. In der Pipeline seien auch genug Ideen. Aber zum Abschluss kommt es nur selten – auch weil viele potentielle Verkäufer keinen Druck mehr verspüren, sich von ihren Besitztümern zu trennen.

sup. STUTTGART, 19. April. Der Sensorhersteller Sick hat zum zweiten Mal nacheinander ein Wachstum von mehr als 20 Prozent realisiert und somit den Umsatz seit 2009 von knapp 600 auf gut 900 Millionen Euro gesteigert. Ein Teil davon sei auf Nachholbedarf nach der Krise zurückzuführen, weshalb nicht zu erwarten sei, dass es dieses Jahr in diesem Tempo weitergehe, sagte Finanzvorstand Markus Vatter bei der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Im langjährigen Durchschnitt sei Sick um 10 Prozent gewachsen. Nach einem „sehr soliden Start“ ins Jahr 2012 erwarte man, dass Sick auch in diesem Jahr nachhaltig und profitabel wachsen werde. Dem Sensorhersteller mit Sitz im südbadischen Waldkirch komme dabei zugute, dass nach dem Ende der Wirtschaftskrise der Rationalisierungsdruck in Asien, vor allem in China, deutlich gestiegen ist, wie Vorstandschef Robert Bauer erklärte: „Starke Lohnerhöhungen haben dazu geführt, dass vermehrt auf Automatisierung der Produktion gesetzt wird.“ Jede neue Maschine wiederum enthalte typischerweise mehr Sensoren als das Vorgängermodell. Das Segment Fabrikautomation ist mit 542 Millionen Euro der dominante Bereich von Sick. Noch stärkeres Wachstum verbuchte Sick im Segment Logistikautomation (202 Millionen Euro), wo die Deutschen Kopf an Kopf mit dem italienischen Anbieter Datalogic den Markt dominieren. Sick sieht sich als führend vor allem bei der Fluggepäck-Abwicklung. Während bisher das Gepäck in Flughäfen vorwiegend durch

Strichcodes nachverfolgt werde, könne man diese Technik mit RFID-Chips kombinieren und dadurch die Quote verlorener Koffer von ein bis zwei Prozent auf unter 0,1 Prozent senken, erläuterte Bauer. Um das Wachstum zu bewältigen, hat Sick im vergangenen Jahr 660 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, davon gut die Hälfte in Deutschland. Sick lege dabei Wert auf Fachkräfte, betonte Vatter. Es sei nicht Strategie des Unternehmens, die Arbeitsspitzen mit Zeitarbeitern abzudecken. Die Zahl der Leiharbeiter könne man an zwei Händen abzählen. Ebenso klar ist die Strategie von Sick in China. „Dort ist unser Knowhow nicht geschützt“, erklärt Bauer. Die Entwicklung für Asien sei daher in Singapur, im stabilen Rechtsumfeld, angesiedelt worden, die Produktion in Malaysia, wo auch die geringere Fluktuation ein Vorteil sei. Diese Entscheidung aus dem Jahr 2008 habe sich bewährt.

Sick AG in Zahlen in Millionen Euro Konzernumsatz Ebit Konzernergebnis Investitionen Forschung & Entwicklung Eigenkapitalquote (in Prozent) Mitarbeiterzahl (31. 12.)

2010 749 68 43 30 67

Veränd. in 2011 Prozent 903 20,5 83 23,6 52 21,3 48 59,0 80 19,5

46,2

46,7

5193

5853

12,7

Quelle: Unternehmensangaben

Nordex kassiert Pläne für Meereswindparks hpa. MÜNCHEN, 19. April. Der Hamburger Windturbinenbauer Nordex beendet seinen Ausflug in das Geschäft mit Meereswindparks. Der Konzern hat inzwischen zwar eine 6,5-Megawatt-Windturbine für den Einsatz auf See fertigentwickelt. Im Alleingang käme eine Fertigung aber zu teuer und wäre angesichts des nur langsam in Gang kommenden Offshore-Marktes zu riskant. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit eine Investitionssumme von rund 180 Millionen Euro für dieses Segment genannt. Alle Gespräche mit potentiellen Partnern aus der Industrie zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens blieben in den vergangenen Monaten erfolglos. Daher werde sich Nordex nun wieder allein auf den Ausbau des Geschäfts mit Windturbinen an Land konzentrieren, hieß es. Investiert habe der Konzern in die Offshore-Entwicklung bislang einen kleinen zweistelligen Millionenbetrag, sagte ein Nordex-Sprecher. Das Offshore-Team von rund 25 Mitarbeitern soll möglichst an anderer Stelle im Konzern untergebracht werden. Auf die jüngst gemachten Prognosen wirke sich diese Entscheidung nicht aus, hieß es: Der Umsatz soll dieses Jahr 1 bis 1,1 Milliarden Euro erreichen, die Betriebsgewinnmarge 1 bis 3 Prozent.

Hochtief setzt auf Energieinfrastruktur St. DÜSSELDORF, 19. April. Die Hochtief AG besinnt sich auf Stärken aus alten Zeiten, als vor der Jahrhundertwende für den damaligen Großaktionär RWE Kraftwerke im Dutzend errichtet wurden. Auch als Tochtergesellschaft des spanischen Baukonzerns ACS setzt das Essener Unternehmen auf ein mittelfristig beschleunigtes starkes Wachstum der Energiesparte. Für das Jahr 2016 sei aus Energieinfrastrukturprojekten eine Leistung von 6,8 Milliarden Euro geplant, berichtete der Vorstandsvorsitzende Frank Stieler vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung. Gegenüber den 2011 erzielten 4,9 Milliarden Euro – oder 20 Prozent der Konzernleistung – wäre dies ein Anstieg von 40 Prozent. „Eine jährliche Leistungssteigerung von 7 Prozent ist für mich ein attraktiver Wachstumspfad“, sagte Stieler. Im zurückliegenden Jahrzehnt hat sich dieses Geschäft ins Ausland verschoben – zum Beispiel in die Errichtung von Anlagen zur Erdgasverflüssigung in Australien oder den Bau von Stromnetzen in Nordamerika. Die Chancen, die sich nun aus dem Aufbau einer regenerativen Energieerzeugung in Europa ergeben, sollen nach Angaben von Stieler konzentriert genutzt werden. Dabei will der Konzern nicht allein als ausführendes Bauunternehmen zum Beispiel mit eigenen Spezialschiffen Offshore-Windparks errichten, sondern seine Kenntnisse auch in die Entwicklung und Planung von Windparks, Fernnetzen oder Pumpspeicherkraftwerken einbringen. Zum leidvollen Thema der Hamburger Elbphilharmonie versicherte Stieler, dass Hochtief dieses Leuchtturmprojekt gerne fertigstellen würde, sich aber nicht mehr auf Kompromisse einlassen werde. „Wir fordern eine verbindliche Planung. Dann können wir Kosten und Fertigstellung benennen“, sagte Stieler.

Metro strukturiert die Logistik um B.K. DÜSSELDORF, 19. April. Der Düsseldorfer Metro-Konzern organisiert seine Logistikaktivitäten neu. Auf diese Weise sollten die Prozesse und Strukturen des Lieferketten-Managements wesentlich vereinfacht und die Kostenstrukturen effizienter werden, teilt der Handelskonzern mit. Zudem sollen die Vertriebslinien, allen voran das Großhandelsgeschäft von Metro Cash & Carry und die SB-Warenhäuser von Real, verbesserte Logistikleistungen erhalten. Es ist geplant, die verschiedenen nationalen und internationalen Logistikgesellschaften unter dem Dach der neuen Gesellschaft Metro Logistics zu bündeln. Diese Gesellschaft wird künftig aus zwei operativen Einheiten bestehen, eine für das Geschäft in Deutschland und den angrenzenden Ländern und eine für die internationalen Lieferketten. Mit der Neuorganisation reagiere Metro auch auf neue strategische Aktivitäten wie die Belieferung von Großhandelskunden oder E-Commerce, hieß es. Der Lagerstandort Sarstedt in Niedersachsen wird im Rahmen der Neuausrichtung aufgegeben. Den 120 Verwaltungsangestellten wird nach Angaben von Metro angeboten, nach Düsseldorf zu wechseln. Für die 235 Mitarbeiter des Lagers soll ein Sozialplan verabschiedet werden. Eine neue Organisationsstruktur strebt Metro zudem für das Cash & Carry-Geschäft in Spanien und Portugal an. So soll die Zentrale der schwächelnden portugiesischen Landesgesellschaft mit der in Madrid zusammengelegt werden.

Kann man ein Sparpaket schnüren, über das sich ganz Europa freut? MAN kann. Sparpakete sind selten erfreulich. Zum Glück gibt es eine Ausnahme: den MAN TGX EfficientLine. Der braucht für seine 440 PS drei Liter weniger Sprit auf hundert Kilometer. Wie er das schafft? Zum Beispiel mit der automatisierten TipMatic-Schaltung, Energiesparreifen, einem Aero-Paket, Leichtbaukomponenten und ganz viel Herzblut von unseren Ingenieuren. Damit ist er konsequent auf Sparen ausgelegt und macht alle glücklich. Außer vielleicht die Konkurrenz. Was MAN noch alles kann: www.man-kann.eu

Engineering the Future – since 1758. MAN Gruppe

Unternehmen

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F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Kritikpunkte Frauenquote und Vergütungsfragen

MENSCHEN & WIRTSCHAFT

Verzweifelt gesucht

Umfrage: Unternehmen an Governance-Kodex gewöhnt

Kazuhiko Shimokobe soll den Fukushima-Betreiber Tepco führen – bislang leitet er den Entschädigungsfonds esucht wird: Neuer Chef eines insolventen Energieunternehmens mit Atomreaktoren nach Kernschmelze. Auf diese Stellenanzeige dürfte sich wohl kaum ein Manager bewerben, der noch nicht ganz am Ende seiner Karriere steht und eine letzte Herausforderung sucht. Japans Regierung sucht seit Wochen händeringend einen japanischen Manager, der das Himmelfahrtskommando wagen will. De facto hat der Staat nach den 2,4 Billionen Yen, die der Steuerzahler bereits in die Rettung der Tokyo Electric Power (Tepco), der Betreibergesellschaft der havarierten Atomreaktoren, gesteckt hat, das Sagen und die Verantwortung für die neue Führung. Doch alle Kandidaten sagten ab. 40 Namen sollen auf der Liste der Regierung gestanden haben, aber niemand hob den Finger. Das liegt nicht nur daran, dass die Herausforderungen für Tepco schier unüberwindbar sind. Die Schwierigkeiten, die Industrieminister Yokio Edano hat, einen neuen Tepco-Chef zu finden, zeigen auch, wie gestört das Verhältnis der japanischen Wirtschaftselite zur regierenden Demokratischen Partei mittlerweile ist. Kazuhiko Shimokobe soll es jetzt richten und als neuer Chef des Verwaltungsrats die Geschicke des Unternehmens lenken. Er, der als Vorsitzender des Entschädigungsfonds für die Opfer der Atomkatastrophe selbst noch mitsuchte und erst vor kurzem beklagte, „leider ist noch nichts entschieden“, tritt an und muss jetzt den neuen Tepco-Präsidenten an seiner Seite finden. Shimokobe, selbst nicht mehr der Jüngste, ist Jurist und spezialisiert auf insolvente Unternehmen. Er werde eine Anfrage der Regierung, den schwierigen Job zu übernehmen, wohl akzeptieren, sagte er am Donnerstag in Tokio. Er habe „de facto ein Angebot der Regierung erhalten“, erklärte er nach einem Treffen mit Yoshito Sengoku, dem obersten Politstrategen der Regierungspartei. Die Regierung schweigt

G

Kazuhiko Shimokobe noch. Obwohl Shimokobe nie ein vergleichbares Unternehmen gelenkt hat, ist er nicht nur mit Insolvenzrecht, sondern auch mit den Problemen bei Tepco bereits seit Mai vergangenen Jahres bestens vertraut. Damals leitete er die Kommission, die nach der Katastrophe in Fukushima das Geschäftsmodell und die Finanzen des größten Energiekonzerns Japans gründlich durchleuchtete. Jetzt leitet er das Komitee, das den Fonds kontrolliert, über den die Entschädigungszahlungen für die Opfer der Atomkatastrophe geregelt werden.

TUI wird schwedischer m Reisegeschäft des TUI-Konzerns sind die Schweden auf dem Vormarsch. Gut ein halbes Jahr nach seiner Beförderung zum stellvertretenden Vorstandschef der Veranstaltergesellschaft TUI Travel hebt der Skandinavier Johan Lundgren seinen Weggefährten Christian Clemens an die Spitze der deutschen Landesgesellschaft, der umsatzstärksten im Konzern. Wie bereits in Teilen unserer gestrigen Ausgabe berichtet, löst er zum 1. Oktober Volker Böttcher ab, der sich auf Spezialreisemarken wie Berge & Meer und L’Tur sowie das Geschäft in Österreich, der Schweiz und Polen konzentriert. Es ist nicht das erste Mal, dass der Schwede Clemens, der in Österreich aufwuchs, von der Fürsprache Lundgrens profitiert. Beide begannen ihre Karriere beim Veranstalter My Travel, den später Thomas Cook übernahm. Von dort wechselte erst Lundgren, dann Clemens zur schwedischen TUI-Marke Fritidsresor und später in die Leitung der Skandinavien-Gesellschaft TUI Nordic. Seit Lundgren in der TUI-Travel-Zentrale sitzt, hat Clemens den Chefposten in Skandinavien inne. Sein Wechsel nach Deutschland ist Teil eines größeren Umbaus des Pauschalreisegeschäfts, den Lundgren in der anhalten-

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den Schwächephase des Konkurrenten Thomas Cook umsetzt. Nicht nur Böttcher wird abgelöst, auch Bart Brackx, verantwortlich für Westeuropa, wo das Geschäft mit französischen Kunden Probleme bereitet, bekommt einen Nachfolger. Darüber hinaus schafft Lundgren eine neue Leitungsebene für das Massengeschäft und gibt die Sektorenstruktur für Nord-, Mittel- und Westeuropa auf. So soll „TUI zum weltweit profitabelsten Reisekonzern im Mainstream-Geschäft werden“, heißt es. Vieles deutet auch darauf hin, dass Lundgren sich TUI Travel für die Zeit einrichtet, in der er den Chefposten übernehmen könnte. Amtsinhaber Peter Long ist noch bis August 2014 als Vorstand des TUI-Mutterkonzerns bestellt. Aus Skandinavien sind Lundgren und Clemens höhere Margen gewohnt als die 2,1 Prozent, die TUI Deutschland zuletzt erzielte. Im Norden betrug die Umsatzrendite im vergangenen Jahr 6,6 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass Skandinavier mehr als 60 Prozent ihrer Reisen online buchen, hierzulande ist es nur jeder fünfte Urlaub. TUI Deutschland hatte vor wenigen Wochen mit einem neuen Internetportal eine Online-Offensive begonnen, die Clemens nun zum Erfolg führen soll. tko.

Foto Reuters

Shimikobe hat sich schon seit einiger Zeit besorgt gezeigt, dass es für Tepco nahezu unmöglich sein dürfte, wirtschaftlich zu überleben, wenn nicht bald eine neue Führungsmannschaft gefunden wird. Auch das dürfte ein Motiv sein, dass er sich jetzt von einer Regierung in die Pflicht nehmen lässt, die unter Japans Wirtschaftsbossen auf eine Mauer von Ablehnung stößt. Die Unternehmen zeigen sich enttäuscht, dass es der Regierung bislang nicht gelungen ist, einige der nach Fukushima wegen Wartungsarbeiten oder Sicherheitstests vom Netz genommenen

Atomreaktoren wieder anzuschalten. Von den einstmals 54 Atomkraftwerken Japans läuft derzeit noch eins, und das wird Anfang Mai ebenfalls abgeschaltet. Die Industrie kritisiert, dass die regierende Demokratische Partei mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung zu zögerlich sei beim Neustart der Reaktoren. Wegen der Unsicherheit der Energieversorgung und den drastisch gestiegenen Kosten drohen viele Unternehmen deswegen mit Abwanderung und zweifeln, ob Atomkraft in Japan überhaupt eine Zukunft habe. CARSTEN GERMIS

Manfred Bischoff 70 Jahre echtzeitig zu seinem 70. Geburtstag Autobauer wechselte, wurde er mit einem R an diesem Sonntag ist Manfred Bi- Projekt zur Entwicklung eines Geländewagens betraut. Entwicklungschef des Waschoff wieder gesund. Ein Sportunfall hatte ihn jäh aus der Routine gerissen, weshalb die Daimler-Hauptversammlung Anfang des Monats ohne den Aufsichtsratsvorsitzenden stattfinden musste: Statt Manfred Bischoff führte der frühere BASF-Chef Jürgen Hambrecht durch die Aktionärsversammlung. Für Manfred Bischoff, aufgewachsen in einem pietistisch geprägten Elternhaus in der kleinen Schwarzwaldstadt Calw, war das gewiss nicht einfach: eine wichtige Aufgabe nicht selbst erledigen zu können. Er sei mehr Arbeitstier denn Zirkuspferd, sagte er einmal. Und so war es für ihn wohl im vorigen Jahr gar keine Frage, dass er – obwohl schon deutlich jenseits der Rentengrenze – noch einmal für eine fünfjährige Amtszeit als Aufsichtsratschef von Daimler antreten würde. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche, den Bischoff damit kritisch zu begleiten hat, ist ihm seit seinen allerersten Tagen bei Daimler bekannt. Als der promovierte Volkswirt nach einer mehrjährigen Tätigkeit an der Universität Heidelberg 1976 zu dem Stuttgarter

gens, der dann von 1979 als G-Klasse verkauft wurde und immer noch erfolgreich ist, war Dieter Zetsche. Ein knappes Jahrzehnt später trafen sich die beiden bei Mercedes-Benz do Brasil wieder, der damals größten Auslandsgesellschaft, wo beide der Geschäftsführung angehörten. Während Zetsche im Autobereich blieb, machte Bischoff von 1989 an in der Luft- und Raumfahrtsparte Karriere. Dort zeigte sich, dass der ruhig wirkende Schnauzbartträger sich auch auf rutschigem Parkett zu behaupten weiß – vor allem als er an der Seite von Jean-Luc Lagardère aus dem Verwaltungsrat die Entwicklung der EADS zu gestalten hatte. Eine der letzten Aktionen, die Bischoff in dieser Funktion zu erledigen hatte, bevor er im Frühjahr 2007 den Posten des Daimler-Aufsichtsratschefs übernahm, markierte die Wende in der Haltung von Daimler zum Luft- und Raumfahrtbereich. Der Stuttgarter Autohersteller, der unter Zetsche die Rückbesinnung aufs Kerngeschäft ausgegeben hatte, verringerte den Anteil zunächst auf 15 Prozent, weitere Aktienverkäufe sind mittlerweile beschlossene Sache. sup.

Gabriele Sons bei Thyssen im Gespräch Boissard steigt bei SNCF auf er Thyssen-Krupp-Konzern will D weiblicher werden. Bis zum Jahr 2020 soll die Frauenquote von derzeit erst 5 Prozent auf rund 15 Prozent steigen. In diesem Zusammenhang ist Gabriele Sons, derzeit noch Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, für eine Vorstandsposition in einer der Konzerngeschäftseinheiten im Gespräch. Vor ihrem Wechsel in den Verband im Herbst 2010 war die Einundfünfzigjährige bereits für den Industriekonzern tätig, und zwar als Geschäftsführe-

rin und Arbeitsdirektorin der inzwischen verkauften Tochtergesellschaft Industrieservices. Die Juristin hat ihre berufliche Karriere bei der Deutschen Lufthansa begonnen. Später war sie Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin bei Schindler Deutschland. Es drängt sich daher die Vermutung auf, dass sie dank dieser Erfahrungen die Position der Personalchefin und Arbeitsdirektorin der wichtigen Konzern-Tochtergesellschaft ThyssenKrupp Elevator (Aufzüge) übernehmen wird. B.K.

isher war sie der oberste Bahnhofsvorsteher Frankreichs und zuständig für 3000 Zughaltepunkte. Doch jetzt steigt sie bei der französischen Staatsbahn SNCF noch weiter auf: Sophie Boissard, 41 Jahre alt und Mutter von vier Kindern, ist zur Nummer zwei des Staatskonzerns ernannt worden. Unternehmenschef Guillaume Pepy soll von ihren Fähigkeiten restlos überzeugt sein, heißt es. Die sanft, aber bestimmt auftretende Französin, die auch Deutsch spricht, setzt damit ihre Karriere fort. Die Absolventin der Elitehochschule

B

Ena arbeitete zuvor im Kabinett der damaligen Finanzministerin Christine Lagarde und stand danach ein Jahr lang dem ehemaligen Plankommissariat Frankreichs vor. Als neue Nummer zwei der SNCF ersetzt sie David Azéma, der zur Regionalverkehrsgesellschaft Keolis abberufen wird. Die SNCF hat mit der Tochtergesellschaft, die auch in Deutschland unterwegs ist, einiges vor: Gerade erhöhten die Franzosen ihre Anteile auf 70 Prozent und die staatliche kanadische Beteiligungsgesellschaft auf 30 Prozent. chs.

die insgesamt 85 000 Beschäftigten der drei Sparten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von einem Jahr, außerdem Mindestzuschläge in den unteren Lohngruppen und höhere Ausbildungsvergütungen. Seit Anfang der Woche laufen Warnstreiks, an denen sich nach Gewerkschaftsangaben bisher rund 27 000 Beschäftigte beteiligt haben. Dennoch lässt ein Angebot des Arbeitgebers weiter auf sich warten. Der Konzern beziffert die Kosten der Verdi-Forderung auf fast 500 Millionen Euro im Jahr. Solche Belastungen seien angesichts des Wettbewerbsdrucks und rückläufiger Umsätze nicht zu schultern. bü.

Euro, im Vorjahr waren es noch 170 Millionen Euro gewesen. Das Konzernergebnis nach Zinsen und Steuern (Ebit) war dagegen besser als 2010, es betrug rund 17 Millionen Euro nach einem gleich hohen Verlust im Vorjahr. jagr.

Verizon mit starkem Quartal

enn. BERLIN, 19. April. Die deutsche Wirtschaft hat ihren Frieden mit dem Corporate-Governance-Kodex gemacht, der Empfehlungen für eine bessere Unternehmensführung gibt. Dies zeigt eine Umfrage des Berlin Center of Corporate Governance (BCCG) unter den 984 Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzenden der börsennotierten Unternehmen. Die Mehrheit der Befragten – 71 Prozent der Vorstands- und 62 Prozent der Aufsichtsratsvorsitzenden – ist der Ansicht, der Kodex habe seine Aufgabe erfüllt, die Unternehmensführung zu verbessern. Gleichzeitig habe er das Ansehen deutscher Unternehmen im Ausland durch die Information über das deutsche System verbessert. Der Kodex war 2002 als Selbstregulierungsinstrument geschaffen worden; er wird von der Regierungskommission unter Leitung des ehemaligen Commerzbank-Chefs Klaus-Peter Müller ständig fortentwickelt. „Die Studienergebnisse zeigen, dass in den Unternehmen zehn Jahre nach Einführung ein sehr differenziertes Bild über den Deutschen Corporate-Governance-Kodex vorherrscht. Aspekte wie die hohe Zahl von Änderungen oder der hohe Befolgungsdruck werden zwar teilweise kritisch gesehen, der Kodex aber insgesamt recht positiv bewertet“, sagte Axel von Werder, Leiter des BCCG, am Donnerstag. Zum Teil seien die Äußerungen widersprüchlich. So fordere die Mehrheit eine Verschlankung des aus 106 Einzelbestimmungen bestehenden Kodex. Jedoch werde keine einzige Emp-

fehlung oder Anregung von der Mehrheit als überflüssig bewertet. Nur vier Bestimmungen würden vielfach als unzweckmäßig eingestuft. Hierzu zähle die bisherige Empfehlung, wonach Aufsichtsräte neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten sollten, die dieses Jahr angepasst werden solle. Wenig beliebt seien auch Empfehlungen zu Frauenquoten in Führungsgremien. Eine klare Mehrheit von 63,3 Prozent will die Regelungskompetenz der Regierungskommission belassen und nicht auf den Gesetzgeber übertragen. Allerdings regt fast die Hälfte der Befragten an, die Arbeit verfassungsrechtlich stärker zu legitimieren – beispielsweise durch ein Gesetz zur Einsetzung der Kodex-Kommission. Fast einstimmig begrüßen die Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzenden das im vergangenen Jahr beschlossene Konsultationsverfahren bei Änderungen des Kodex. Auf dem Weg, Betroffene von Beginn an stärker in Neuerungen einzubeziehen, müsse die Kommission weitergehen, sagte Werder, der der Kommission selbst angehört. Negativ auf das Klima wirkt sich nach seiner Beobachtung aus, dass die Unternehmen einen hohen Druck verspüren, die freiwilligen Kodexregeln zu befolgen. 41 Prozent der Manager empfänden wegen der hohen Erwartungshaltung von Medien und Eigenkapitalgebern einen Zwang zur Umsetzung. Dies stehe im Gegensatz zur Aufforderung der Kommission, die Flexibilität des Kodex gegenüber einem Gesetz gut begründet zu nutzen.

Kritik an Lebensmittelwerbung Studie: Irreführende Bilder / Preis als Kaufkriterium jagr. FRANKFURT, 19. April. Glückliche Kühe, idyllische Landschaften: Werbung für Nahrungsmittel ist nicht nur nach Ansicht von Verbraucherverbänden, sondern auch in den Augen des industrienahen Marktforschungsunternehmens Agrifood Consulting oft so irreführend, dass die Verbraucher die Orientierung verlieren. Dieses „Marktversagen“ müssten die Unternehmen, aber auch die Politik beenden, forderten die Autoren einer neuen Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV). Ein großes Problem in diesem Segment sei, dass Qualitätsmerkmale nicht erfolgreich kommuniziert werden könnten, weil es zu viele Trittbrettfahrer gebe, sagte die Autorin Anke Zühlsdorf. Da die Werbung oft irreführend sei, werde der Preis „zum einzig relevanten Merkmal für die Kaufentscheidung“, hieß es. Beispiele für angeblich irreführende Werbung werden immer wieder gemeldet, etwa auf den Internetseiten des Vereins Foodwatch oder des VZBV. Es geht etwa darum, dass Joghurt nur 1,2 Prozent Nüsse enthalte, obwohl auf dem Etikett große Nüsse zu sehen sind. Andere Verpackungen suggerieren ob ihrer historischen Gestaltung handwerkliche Fertigung, und Milchpackungen zeigen Kühe auf der Weide, auch wenn die Tiere tatsächlich im Stall gehalten werden. Verbraucherschützer sehen daher Regulierungsbedarf. „Im Lebensmittelmarkt läuft etwas grundlegend schief“, sagte

der Vorstand des VZBV, Gerd Billen, anlässlich der Vorstellung der Studie. Die Lebensmittelwirtschaft widersprach dem: Die Qualität der Produkte habe sich infolge der hohen gesetzlichen Anforderungen und des steigenden Konsumentenanspruchs über Jahrzehnte stetig verbessert. Seit Jahren informierten die Hersteller immer umfassender über die Produkte. Laut einer Allensbach-Studie vom vergangenen Jahr beurteilen rund 79 Prozent der Verbraucher die Lebensmittelqualität in Deutschland als sehr gut. Der Branchenberatungsdienst Agrifood hingegen schlägt mit dem VZBV mehr Regulierungen vor: Der Staat müsse analog zum Biolabel unabhängige Siegel einführen, die Hersteller müssten ferner soziale und ökologische Standards definieren. Wichtige „Qualitätseigenschaften“ sollten auf der Produktvorderseite klar gekennzeichnet sein, der Staat müsse ein angemessenes Budget für Marktrecherchen bereitstellen. Und die Hersteller sollten dazu verpflichtet werden, Produkte daraufhin zu prüfen, ob sie von den Verbrauchern verstanden werden. 40 Prozent aller Verbraucher, schätzt Anke Zühlsdorf, seien „qualitätsorientiert“. Der Lebensmittelmarkt, so heißt es in ihrer Studie auch, sei auch durch eine geringe Beteiligung der Konsumenten charakterisiert. Wenn den Verbrauchern die Informationen aber so wichtig sind wie behauptet, ist auch eine Frage, warum sie sich nicht mehr Zeit für den Einkauf nehmen.

Nestlé verteidigt Süßigkeiten-Werbung Nach Kritik des Verbrauchervereins Foodwatch an Werbung für süße Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, hat sich der Lebensmittelkonzern Nestlé verteidigt. „Essen muss auch Spaß machen dürfen“, schrieb der Vorstandsvorsitzende der Nestlé Deutschland AG, Gerhard Berssenbrügge. Foodwatch hatte etwa bemängelt, Cornflakes, die 30 Prozent Zucker enthielten, würden in Kinder-Fernsehsendungen und mit der Beigabe von Spielzeug beworben. Die Verbraucherschützer forderten den Konzern auf, Werbung für Eis und süße Cornflakes zu stoppen.

Man halte sich seit Jahren an eigene strenge Auflagen und richte etwa keine Werbung an Kinder unter 6 Jahren, antwortete Nestlé. Für bis zu 12 Jahre alte Kinder würden nur „bedürfnisgerechte“ Produkte beworben. Die Kritik berücksichtige nicht, dass bestimmte Lebensmittel nicht dafür gedacht seien, in großen Mengen gegessen zu werden, schrieb Nestlé und warf Foodwatch vor, Verbraucher zu verunsichern. Letztlich seien die Erziehungsberechtigten verantwortlich. Seit Jahren verbessere man die Rezepturen: „Vollkorn rein, Zucker raus.“ jagr.

Kurze Meldungen Voscherau soll schlichten Henning Voscherau, der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg, soll im Tarifstreit zwischen der Deutschen Telekom und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) einen Kompromiss herbeiführen. Die Schlichtung war von der Telekom angerufen worden. Das Verfahren beginne am kommenden Montag, teilte Verdi mit. Es bezieht sich zunächst nur auf rund 7500 Mitarbeiter der Konzernzentrale sowie die 9000 Auszubildenden der Telekom. Parallel dazu werden von Montag an in Düsseldorf die Verhandlungen für die Beschäftigten der Telekom Deutschland GmbH fortgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Mitarbeiter im technischen Service, im Kundendienst und in der Netzproduktion, insgesamt rund 50 000 Tarifangestellte. In einem dritten Block geht es um die Löhne für rund 18 500 Mitarbeiter der Geschäftskundensparte T-Systems. Diese Gespräche, inzwischen die vierte Runde, sind auf den 2. Mai vertagt worden. Verdi fordert für

Teinacher macht wieder Gewinn Der schwäbische Hersteller von Mineralwasser Überkingen-Teinach AG hat nach zurückliegenden Verlusten wieder ein positives Konzernergebnis für 2011 vorlegen können. Laut Meldung vom Donnerstag erzielte der Konzern im Geschäftsjahr einen Umsatz von 156 Millionen

Die zweitgrößte amerikanische Telefongesellschaft Verizon hat dank hoher Nachfrage von Smartphonenutzern ein starkes erstes Quartal hingelegt. Obendrein kam Verizon zugute, dass das Unternehmen den Ausbau des Glasfasernetzes auf Eis gelegt hat. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,6 Prozent auf 28,2 Milliarden Dollar, wie der Konkurrent von AT&T und T-Mobile USA am Donnerstag mitteilte. Der Überschuss legte von 3,26 auf 3,91 Milliarden Dollar zu. Am Markt war bei Umsatz und Gewinn weniger erwartet worden. An der New Yorker Börse stieg die Aktie um 1,7 Prozent auf 38,30 Dollar. Entscheidend für das Ergebnis war die gemeinsam mit Vodafone betriebene Mobilfunktochter Verizon Wireless, die eine halbe Million Vertragskunden gewann. dpa

American Airlines bleibt im Minus Die insolvente amerikanische Fluggesellschaft American Airlines kommt auf kei-

nen grünen Zweig. Im ersten Quartal fiel beim Mutterkonzern AMR abermals ein hoher Verlust an von unterm Strich 1,7 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro). Grund waren hauptsächlich Belastungen aus dem laufenden Umbau des Unternehmens. Erschwerend kamen gestiegene Spritpreise hinzu, wie die drittgrößte Fluggesellschaft des Landes am Donnerstag erklärte. Im Vorjahreszeitraum hatte American Airlines 436 Millionen Dollar verloren. Ohne die hohen Belastungen aus der Insolvenz, so rechnete der Konzern vor, hätte sich der Verlust zu Jahresbeginn indes halbiert. Denn die Zahl der Passagiere legte zu, gleichzeitig konnte American Airlines wie die Konkurrenz höhere Ticketpreise durchsetzen. Der Umsatz verbesserte sich in der Folge um 9 Prozent auf rund 6,0 Milliarden Dollar. dpa

American Express profitiert Die amerikanische Kreditkartenfirma American Express profitiert von der anhaltenden Kauflust ihrer Kunden. Im ers-

ten Quartal stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf gut 1,2 Milliarden Dollar (912 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in New York mitteilte. Konzernchef Kenneth Chenault sprach von Rekordzahlen. Sowohl das Geschäft im Heimatmarkt Vereinigte Staaten als auch international sei stark gewesen. Für American Express ebenfalls wichtig: Die Kunden haben ihre aufgelaufenen Schulden nach Angaben von Chenault zuverlässig abgestottert. American Express gehört zusammen mit Visa und Mastercard zu den drei großen Kreditkartenkonzernen. Im Unterschied zu den Konkurrenten vergibt American Express den eigentlichen Kredit selbst, während Visa und Mastercard nur als Abwickler fungieren. Der Kredit kommt von den Partnerfirmen, welche die Karten ausgeben. Das sind zumeist Banken. Auch Visa und Mastercard hatten zuletzt über gute Geschäfte berichtet. Ihre aktuellen Zwischenbilanzen stehen noch aus. dpa

Branchen und Märkte

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 2 1

Bahnindustrie: Konkurrenten aus China laufen den etablierten Herstellern den Rang ab, doch die bleiben gelassen

Arbeitsmarkt

Ein neuer Platzhirsch auf der Schiene

1500 Ingenieure dringend gesucht

Jetzt zieht Asien auch im Zuggeschäft nach. Der massive Streckenausbau in China kommt Unternehmen wie CSR und CNR zugute. Doch die Chancen der etablierten Westkonzerne stehen gut.

Auftragseingang

in Milliarden Euro

in Milliarden Euro

10

10,9 10,4 9,9

9,9 9,9 9,6

9 9,3 9,3 8,9

9,0 9,1

8,4

6

8

11,3 10,010,610,7 10,3 6,7

3

7,7 7 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11

0 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11

Beschäftigte

Die größten Zughersteller

in Tausend

Umsatz mit Neufahrzeugen in Mrd. Euro (2010)

49,1

47

D

14,5 12,8

10,2 12

9

Von Thiemo Heeg FRANKFURT, 19. April ie Welt der Bahnindustrie war bislang relativ übersichtlich. An der Spitze stand ein anscheinend unanfechtbares Trio. Der französische Alstom-Konzern, Bombardier aus Kanada und die deutsche Siemens AG machten das Geschäft mit Zügen weitgehend unter sich aus. Alle drei verfügen über starke Ableger und Werke hierzulande. Deutschland gilt mit einem Gesamtumsatz der hiesigen Bahnindustrie von mehr als zehn Milliarden Euro als einer der wichtigsten Märkte der Branche. Seit kurzem ist die Welt der Bahntechnik nicht mehr ganz so simpel. Das Analysehaus SCI hat nachgerechnet und ist zu einem überraschenden Ergebnis gekommen. Demnach führen nicht mehr Bombardier, Alstom und Siemens (in dieser Reihenfolge) die Liste der größten Schienenfahrzeughersteller an, sondern Konkurrenten aus China. Deren Namen waren bis dato allenfalls Fachleuten ein Begriff: CSR Corporation und China CNR Corporation. Nach dem Kriterium „Neufahrzeugumsatz“ belegt CSR im Top-TenRanking mit mehr als fünf Milliarden Euro den ersten Platz. Es folgen Bombardier und, etwa gleichauf, CNR auf dem dritten Rang. Dass der ferne Osten den Westen in vielerlei wirtschaftlichen Disziplinen abhängt, ist alles andere als eine neue Erkenntnis. Nun aber sogar im traditionellen Schienenbereich: dort also, wo es nicht um kurzlebige Konsumprodukte geht, sondern um lange Geschäftszyklen, die häufig nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten gemessen werden?

Umsatz der deutschen Bahnindustrie

45,0 44

43,9

41 38

45,8 44,8

40,6 38,7

39,3 38,5 38,4

34,8 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 Quellen: VDB Verband der Bahnindustrie in Deutschland; SCI

Die SCI-Fachleute formulieren zwar plakativ: „Etablierte Player von den Spitzenplätzen verdrängt.“ Doch richtig darüber wundern mögen sie sich nicht. Die Entwicklung habe sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet. Zwischen 2006 und 2010 konnten die Chinesen ihre Umsätze fast verdreifachen. Dahinter stecken umfangreiche staatliche Beschaffungsprogramme im Reich der Mitte. „CNR und CSR operieren auf einem politisch gesteuerten Heimatmarkt mit gigantischen Hochgeschwindigkeits- und Metroprojekten“, konstatiert SCI. In der Tat sind die bisherigen Bahnausbaupläne Pekings mit dem Adjektiv „ambitioniert“ eher untertrieben beschrieben. Schon vor rund einem Jahr waren mehr als 400 Hochgeschwindigkeitszüge in China unterwegs, zusammengekauft aus verschiedenen Ländern. Der CHR 3 etwa basiert auf dem ICE 3 von Siemens. Das Fachmagazin „Eisenbahntechnische Rundschau“ stellte damals verblüfft fest: „Die chinesische Bahn ist welt-

weit die erste, die im Regelverkehr Züge mit 350 km/h einsetzt und das in großer Zahl und über weite Entfernungen.“ Mitte vergangenen Jahres ging die 24 Milliarden Euro teure Strecke Peking–Schanghai in Betrieb, die mit 1318 Kilometern längste Hochgeschwindigkeitsverbindung. Kurz darauf versetzte zwar ein Zugunglück auf einer anderen Strecke mit mehr als 40 Toten der Euphorie zeitweilig einen Dämpfer. Doch die Highspeed-Pläne bleiben. Ende dieses Jahres soll das Netz für die schnellen Züge schon mehr als 10 000 Kilometer umfassen. Angesichts solcher Fakten ist es nachvollziehbar, wenn Fachleute die Verschiebung der Machtverhältnisse in der Bahnindustrie nicht auf eine strukturelle Schwäche der etablierten Hersteller zurückführen. Dieser These dürfte die hiesige Industrie nur allzu gerne zustimmen. Sie zeigt sich im Übrigen kämpferisch. „Wir sind optimistisch, dass der Wettkampf noch nicht entschieden ist“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes

Kontron AG, Eching. Q1 Krones AG, Neutraubling. Bilanzpressekonfe-

Volkswagen AG, Wolfsburg. Q1 ABB Ltd., Zürich. Generalversammlung Alcatel-Lucent SA, Paris. Q1 Amazon.com Inc., Seattle, WA. Q1 Fiat S.p.A., Turin. Q1 Exxon Mobil Corp., Irving, TX. Q1 Royal Dutch Shell plc., Den Haag. Q1 Starbucks Corp., Seattle, WA. Q1 Unilever N.V., Rotterdam. Q1

CSR Corp. (CHN) Bombardier (CAN) China CNR Corp. Alstom (FRA) Siemens (D) Transmashholding (RUS) CAF (SPA) Hyundai Rotem (KOR) 0

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Foto dapd/F.A.Z.-Grafik Walter

der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Ronald Pörner. Für mitentscheidend hält er die Frage, wer mit Innovationen im Markt punkten kann. Das nehme die Industrie in Deutschland und Europa „sehr ernst“. Freilich weiß Pörner auch um die Lockmittel der anderen Seite: „Sie können mit dem Preis argumentieren, und sie erreichen ihre Kunden durch günstige Finanzierungsangebote.“ Der VDB hat vor wenigen Tagen auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin die Lage der Branche erörtert. Sie stellt sich zwiespältig dar. Seit 2005 fährt die Bahnindustrie auf dem richtigen Gleis, die Umsätze stiegen langsam, aber beständig. Das vergangene Jahr dagegen war von einem massiven Minus geprägt. Die rund 160 im Verband vertretenen Hersteller konnten nur noch Erlöse in einem Volumen von 10,2 Milliarden Euro verbuchen. Das entspricht einem Minus von 6 Prozent. Vor allem die Auslandsnachfrage geriet ins Stocken. Generell sehen die Unternehmen aber keinen Anlass, allzu laut oder über-

haupt zu klagen. Schließlich sind die Auftragseingänge, also die Umsätze der Zukunft, kräftig gestiegen, um fast 30 Prozent. Neue Orders mit einem Volumen von 14,5 Milliarden Euro – das ist ein Rekord. „Die Bahnindustrie in Deutschland ist 2011 gut vorangekommen“, resümiert Verbandspräsident Klaus Baur. Entscheidend dafür war eigentlich ein einziger Tag. Am 9. Mai 2011 unterzeichneten Bahnchef Rüdiger Grube und der Siemens-Vorstandsvorsitzende Peter Löscher in Potsdam einen in vielerlei Hinsicht rekordträchtigen Vertrag. Für Siemens ist der Auftrag über die Lieferung des Fernverkehrszuges ICx der bisher größte in der mehr als 160 Jahre währenden Unternehmensgeschichte. Zusammen mit Bombardier (Anteil: 30 Prozent) baut der Konzern bis zu 300 Züge für die DB. Gemäß einem Rahmenvertrag mit einer Laufzeit bis 2030 ruft die Bahn sofort 130 Züge ab, weitere 90 sind geplant. Für die 220 Stück beziffert Siemens das mögliche Auftragsvolumen mit rund sechs Milliarden Euro. Der ICx soll die erste Generation der ICEs und ICs ablösen und von 2016 an auf deutschen Gleisen unterwegs sein. Der ICx-Auftrag wird komplett im Inland abgewickelt. „Das ist ein guter Tag für die deutsche Wirtschaft“, lobte seinerzeit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. „Der Auftrag sichert Tausende von Arbeitsplätzen, auch in der mittelständischen Zulieferindustrie.“ Nicht nur der ICx lässt die etablierten Hersteller hoffen, im Rennen gegen die Chinesen nicht ausgebremst zu werden. Auf mittlere Sicht bescheinigt SCI-Geschäftsführerin Maria Leenen der Bahnindustrie im Osten wie im Westen gute Chancen. Sie verweist auf Megatrends wie die wachsende Verstädterung, Globalisierung und Umweltorientierung. Dies alles spreche künftig mehr denn je für das System Bahn. Tatsächlich setzen selbst ausgesprochene Auto-Enthusiasten inzwischen auf den Zug. Ferrari-Chef Luca di Montezemolo will am 28. April eine Revolution auf Italiens Schienen bringen. Dann sollen ferrarirote Hochgeschwindigkeitszüge namens Italo die Metropolen des Landes verbinden. Montezemolo verspricht „den modernsten Zug Europas“ und hat ordentlich investiert. Alleine 750 Millionen Euro zahlt sein Unternehmen „Nuovo Trasporto Viaggiatori“ (Ntv) für 25 Züge des Herstellers Alstom aus.

Am Ende eines langen Gesprächs hat der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Ronald Pörner, noch ein ganz spezielles Anliegen: „Wir brauchen Fachleute. 1200 bis 1500 Ingenieurstellen müssen sofort besetzt werden. Die Unternehmen suchen händeringend.“ Dass die Hersteller von Schienen-Fahrzeugen und -Infrastruktur zahlreiche offene Stellen zu besetzen haben, ist nicht neu. Doch das Defizit scheint größer zu werden. Im vergangenen Jahr war noch von 1000 unbesetzten Arbeitsplätzen die Rede. Dass es mit der Besetzung länger dauert, liegt offenbar auch am Image der Branche. Wenn sich etwa Maschinenbaustudenten Gedanken machen, wohin sie ihr beruflicher Weg einmal führen soll, steht die Bahnindustrie selten ganz oben auf der Wunschliste. Pörner wäre schon froh, wenn der Nachwuchs den Sektor Bahntechnik wenigstens an dritter oder auch zweiter Stelle ins Auge fassen würde. Schließlich komme man in der Branche „mit Hochgeschwindigkeit ans Ziel“, wie eine Karrierebroschüre des VDB wirbt. Und Pörner ergänzt: „Man kann schnell Karriere machen, hat einen sicheren Arbeitsplatz und übersieht die Themen noch.“ In der Autoindustrie sei ein Ingenieur vielleicht gerade für die Befestigung des Außenspiegels zuständig. „Bei uns ist es das gesamte Bremssystem.“ Die Orderbücher der Bahntechnikhersteller sind voll. Im vergangenen Jahr hat die Branche in Deutschland mit 14,5 Milliarden Euro einen neuen Auftragsrekord verbucht. Entsprechend hoch ist der Bedarf an qualifiziertem Personal. Schon im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Beschäftigten um 7 Prozent auf insgesamt 49 100. Gesucht werden nicht nur Spezialisten mit verkehrstechnischem Schwerpunkt. Absolventen aus ingenieurwissenschaftlichen Fächern stünden die Türen der Bahntechnik offen, wirbt der VDB. Man sucht Maschinenbauexperten ebenso wie Elektrotechniker, Informatiker oder Wirtschaftsingenieure. Gefragt sind auch Techniker, die betriebswirtschaftliche Verantwortung übernehmen und Projekte in Eigenregie steuern wollen. tih.

TERMINE DER WOCHE Montag, den 23. April 쑺 WIRTSCHAFTSTERMINE Berlin. Das Institut der deutschen Wirtschaft

renz in München

Peking. Internationale Automesse Unterneh-

Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Stuttgart. Bilanzpressekonferenz Puma SE, Herzogenaurach. Q1 SAP AG, Walldorf. Q1 Siemens AG, München. Q2 Stratec Biomedical Systems AG, Birkenfeld.

Köln (IW) stellt seine Konjunkturprognose und Konjunkturumfrage Frühjahr 2012 vor Hannover. Hannover Messe mit diversen Teil-

messen und China als Partnerland (bis 27. 04. 2012) men

Q1

Koninklijke Philips Electronics N.V., Amsterdam. Q1 Texas Instruments Inc., Dallas, TX. Q1

Villeroy & Boch AG, Mettlach. Q1 Anheuser-Busch InBev NV, Löwen. Hauptver-

쑺 FINANZMARKTDATEN Wiesbaden. Einkaufsmanagerindex Verarbeiten-

Axa SA, Paris. Hauptversammlung General Electric Co., Fairfield, CT. Hauptver-

des und Nicht-Verarbeitendes Gewerbe (April, 1. Veröffentlichung) Brüssel. Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes

und Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Euroraum (April, 1. Veröffentlichung)

Dienstag, den 24. April 쑺 UNTERNEHMEN Analytik Jena AG, Jena. Hauptversammlung Gea Group AG, Bochum. Hauptversammlung

in Oberhausen Puma SE, Herzogenaurach. Hauptversamm-

lung Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim am Rhein. Jahrespressekonferenz WMF Württembergische Metallwarenfabrik AG, Geislingen/Steige. Bilanzpressekonferenz Syngenta AG, Basel. Generalversammlung Amgen Inc., Thousand Oaks, CA. Q1 Apple Inc., Cupertino, CA. Q2 Novartis AG, Basel. Q1 쑺 FINANZMARKTDATEN Frankfurt am Main. Konsolidierte Bilanz des Eu-

rosystems der Europäischen Zentralbank London. Nettoverschuldung Staatssektor (März) Paris. Verbrauchervertrauen (April) Rom. Stundenlöhne (März) Tokio. Wirtschaftsvertrauen Mittelstand (April) Washington. Der Offenmarktausschuss der

amerikanischen Notenbank (FOMC) entscheidet über die Zinssätze (bis 25. 04. 2012) Washington. Case-Shiller-Hauspreisindex (Feb-

ruar), Neubauverkäufe (März), Index des Verbrauchervertrauens (April), FHFA Hauspreisindex (Februar)

Mittwoch, den 25. April 쑺 WIRTSCHAFTSTERMINE Berlin. Konjunkturbarometer des Deutschen In-

stituts für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) Berlin. Frühjahrs-Pressekonferenz Zentralver-

sammlung

sammlung ABB Ltd., Zürich. Q1 Air Liquide SA, Paris. Q1 Boeing Co., Chicago, IL. Q1 Caterpillar Inc., Peoria, IL. Q1 Credit Suisse Group, Zürich. Q1 Electrolux AB, Stockholm. Q1 PSA Peugeot Citroën SA, Paris. Q1 Qiagen N.V., Venlo. Q1 Renault SA, Boulogne-Billancourt. Q1 쑺 FINANZMARKTDATEN Berlin. Frühjahrsprognose der Bundesregie-

rung Frankfurt am Main. Quartalsbericht zur Kreditvergabe der Europäischen Zentralbank München. ifo Geschäftsklima Ostdeutschland London. Bruttoinlandsprodukt (Q1, 1. Veröffentlichung) Madrid. Erzeugerpreise (März) Tokio. Werkzeugmaschinenaufträge (März) Washington. Ergebnis der Sitzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank (FOMC) und Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitlosenquote Washington. Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (März), Baugenehmigungen (März)

Donnerstag, den 26. April 쑺 UNTERNEHMEN Beiersdorf AG, Hamburg. Hauptversammlung Deutz AG, Köln. Hauptversammlung EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe. Hauptversammlung Gerresheimer AG, Düsseldorf. Hauptversamm-

lung Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, München. Hauptversammlung Aixtron AG, Aachen. Q1 Bayer AG, Leverkusen. Q1 Bien-Zenker AG, Schlüchtern. Bilanzpressekon-

band Deutsches Baugewerbe

ferenz

Frankfurt am Main. Jahrespressekonferenz Ban-

Robert Bosch GmbH, Stuttgart. Bilanzpresse-

kenfachverband e. V.

konferenz

Frankfurt am Main. Jahrespressekonferenz des

Hugo Boss AG, Metzingen. Q1 Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main. Q1 Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main. Q1 Fielmann AG, Hamburg. Bilanzpressekonferenz Grenkeleasing AG, Baden-Baden. Q1 Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt an der Saale. Q1 Takkt AG, Stuttgart. Q1

Deutschen Aktieninstituts e.V. (DAI) 쑺 UNTERNEHMEN Axel Springer AG, Berlin. Hauptversammlung SMT Scharf AG, Hamm. Hauptversammlung C & A Mode KG, Düsseldorf. Jahrespressekonfe-

renz Comdirect Bank AG, Quickborn. Q1

쑺 FINANZMARKTDATEN Wiesbaden. Vorläufiger Verbraucherpreisindex

(April) München. ifo – Die Kredithürde (April) Brüssel. Geschäftsklimaindex Euroraum (April), Index der Wirtschaftsstimmung (April) London. Hauspreise (April) Paris. Arbeitsmarktdaten (März) Rom. Geschäftsklimaindex (April) Washington. Ausstehende Hausverkäufe (März), CFNAI Index (März)

Freitag, den 27. April 쑺 UNTERNEHMEN BASF SE, Ludwigshafen. Hauptversammlung

in Mannheim Bayer AG, Leverkusen. Hauptversammlung in

Köln Continental AG, Hannover. Hauptversamm-

lung Berentzen-Gruppe AG, Haselünne. Q1 Daimler AG, Stuttgart. Q1 Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main. Analys-

ten- und Investorenkonferenz zu den Quartalszahlen Rheinmetall AG, Düsseldorf. Q1 Software AG, Darmstadt. Q1 Xella International GmbH, Duisburg. Bilanzpressekonferenz ZF Friedrichshafen AG, Friedrichshafen. Bilanzpressekonferenz Barclays Bank plc., London. Hauptversammlung Credit Suisse Group, Zürich. Generalversammlung Samsung Electronics Co. Ltd., Seoul. Q1 Sanofi-Aventis SA, Paris. Q1 Bauholding Strabag SE, Spittal. Bilanzpressekonferenz Total SA, Paris. Q1 쑺 FINANZMARKTDATEN Nürnberg. GfK Konsumklima (April) Athen. Bruttoinlandsprodukt (Q3) Washington. Bruttoinlandprodukt (Q 1, 1. Schät-

zung), Arbeitskostenindex (Q1), Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan (April, 2. Umfrage), Konsumpreisindex (Q1) Zürich. KOF Konjunkturbarometer (April)

Samstag, den 28. April Rom. Der neue Hochgeschwindigkeitszug „Italo“ des privaten Unternehmens Nuovo Trasporto Viaggiatori (Ntv) nimmt seinen Betrieb auf

Ab sofort ziehen wir sonntags andere Seiten auf. F.A.S. Die Sonntagszeitung für das iPad. Jetzt im App Store.

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Unternehmen und Wetter

SEITE 22 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Privat versichert Von Andreas Mihm as ist frappierend. Je mehr über die angeblich von der Bürgerversicherung verdüsterte Zukunft der privaten Krankenversicherung debattiert wird, je mehr über die Prämiensteigerungen öffentlich geklagt und je öfter das Geschäftsmodell der Privatversicherung in Zweifel gezogen wird, desto lieber sichern sich die Deutschen gegen die Risiken des Krankheitsfalls privat ab. Im vergangenen Jahr haben sich unter dem Strich wieder knapp 81 000 Menschen für die private und damit gegen die gesetzliche Krankenversicherung entschieden. Inzwischen hat jeder neunte Deutsche eine private Krankenvollversicherung, wohl wissend, dass ihn das mit Familie teurer kommen kann als die Absicherung in der Krankenkasse. Darunter mögen junge Gutverdiener sein, die sich durch niedrige Einstiegstarife locken lassen. Aber die seit Jahren stabil ungebrochene Nachfrage nach einer dank angesparter Rücklagen einigermaßen demographiefesten Krankenversicherung spiegelt auch das ungebrochene Misstrauen in eine zunehmend politisierte gesetzliche Versicherung wider, von der niemand weiß, wie lange sie ihre Versorgungsversprechen halten kann. Das sollte auch den Politkern zu denken geben, die beständig am Stuhl der PKV sägen.

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Kinder in der Kupfermine: Schweizer Hilfswerke sehen Glencore in der Verantwortung.

Foto AFP

Die verschwiegenen Rohstoffriesen In der Schweiz regt sich Widerstand gegen die Heimlichtuerei der Rohstoffkonzerne. Glencore musste jetzt aus der Deckung kommen. Von Jürgen Dunsch GENF, 19. April as Rohstoffgeschäft rund um die Welt ist riesig. Aber man agiert gerne diskret. Dies gilt vor allem für den Handel mit den Basisgütern für die Industrie, der die Brücke zwischen den Ursprungsländern und den Verarbeitern schlägt. Unternehmen wie Mercuria, Trafigura, Vitol und Viterra kennt fast niemand. Dabei drehen sie Tag für Tag an den Märkten große Räder, ob für Öl, Metalle, Kohle oder Agrargüter. Die Undurchsichtigkeit dieser Konzerne, die zumeist in Privathand sind, ruft vermehrt Kritiker auf den Plan – dies vor allem in der Schweiz, wo Genf inzwischen London als weltgrößten Handelsplatz abgelöst hat und wo viele Rohstoffriesen beheimatet sind. Die einen loben das Licht, das vermehrt auf diese Branche geworfen wird. Die anderen sprechen vom Auf-

D

schrei einer Empörungsindustrie, bestehend aus Umweltorganisationen, Kirchengruppen und Globalisierungskritikern. Jüngster Fall ist Glencore in Baar und die Kupferproduktion in Kongo und in Sambia. Mit dem Börsengang im vergangenen Jahr musste Glencore die branchenübliche Verschwiegenheit ablegen. Damit erhalten neben Investoren auch Kritiker mehr Einblicke in das weltweite Gebaren. Im Fall der Kupferproduktion in der Demokratischen Republik Kongo werfen die kirchlichen Schweizer Hilfswerke „Fastenopfer“ und „Brot für alle“ Glencore vor, für die Schmelzöfen in Mopani hinter der Grenze in Sambia indirekt Kupfererz zu beziehen, das unter prekären Bedingungen und von Kindern in Tilwezembe (Katanga) gewonnen werde. Die Mine in Katanga gehört Glencore, wird aber derzeit nicht betrieben. Stattdessen sind dort seit knapp zwei Jahren 1600 Freischürfer tätig, die nur mit Handwerkzeug nach Kupfer und Kobalt graben. Auch wird der Vorwurf erhoben, Glencore sei in der Region für Wasserverschmutzung verantwortlich. In einem vor dem Börsengang undenkbaren Schritt meldete sich Vorstandsvorsitzender Ivan Glasenberg im Schweizer Fernsehen zu Wort mit seiner Version der Situation. Erstens kaufe Glencore nur Material aus industriell abgebauten Gruben und kontrolliere dies auch, sagte er. Zweitens habe man das Wasserproblem angepackt und werde die noch be-

Die F.A.Z.-Wetterinformationen

stehende Verschmutzung des fraglichen Flusses binnen kurzem beheben. Die gegen Glencore erhobenen Vorwürfe werden nicht die einzigen bleiben. Die gesamte Branche muss sich warm anziehen. Der Hinweis, der Rohstoffabbau vollziehe sich vorwiegend in Ländern der Dritten Welt, in denen man mit Umwelt- und Sicherheitsvorschriften lax umgehe, in denen Korruption zum Alltag gehöre und die Behörden nicht funktionierten, wird immer weniger akzeptiert. Dabei ist der Hinweis grundsätzlich richtig. Interne Kleinkriege und Misswirtschaft haben zum Beispiel Kongo auf den letzten Platz im UN-Entwicklungsindex gedrückt. In der Schweiz erhielt die Kritik zuletzt Auftrieb durch das Buch „Rohstoff. Das gefährlichste Geschäft der Schweiz“, das die globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation „Erklärung von Bern“ 2011 herausbrachte. Ihr prominentester Verbündeter ist der Strafrechtsprofessor Mark Pieth, der in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Arbeitsgruppe für Bestechungsfragen im internationalen Geschäftsverkehr leitet. In dem Buch nimmt Pieth kein Blatt vor den Mund. Die Rohstoffkonzerne sind seiner Meinung nach so mächtig, „dass sie ganze Förderregionen kontrollieren und Staatswesen außer Kraft setzen können“, sagt er und fährt fort: „Entsprechend groß ist die Verantwortung von Ländern wie der Schweiz.“ Allein in Genf sind nach Angaben der Vereinigung der orts-

NORDAMERIKA Heute

Städtewetter Fr. Sa. So. 20.4. 21.4. 22.4. 13° w 11° R 12° Rs 7° R 9° w 10° R 15° Rs 16° R 15° w 16° h 14° w 13° w 7° w 5° b 4° N 16° w 16° R 15° w 13° Rs 12° w 11° R 14° w 15° w 13° w 14° h 12° R 13° w 14° w 14° w 12° w 13° w 11° Rs 12° b 0° S 1° S 0° S 9° w 6° b 6° b 15° w 13° w 12° w 13° Rs 14° R 12° Rs 9° R 14° R 10° R 9° R 14° w 13° w 15° w 14° h 13° Rs 15° w 14° w 13° w 10° Rs 10° w 10° w 12° R 12° w 11° R 9° w 6° R 6° Rs 15° R 14° R 13° R 15° w 13° b 13° b 15° h 12° R 13° Rs 11° R 13° R 11° R 15° w 16° w 14° w 15° w 15° w 14° w 17° w 16° h 15° w 15° w 14° w 13° R 10° R 14° w 11° R 12° w 12° Rs 10° Rs 13° R 13° w 12° b 8° R 12° w 8° R 15° w 13° b 13° w 13° R 14° w 11° R 11° R 13° w 13° w 12° w 11° Rs 11° R 12° Rs 13° w 11° Rs 12° R 11° w 10° R 13° w 12° Rs 11° Rs 0° S 3° b -1° S -7° S -6° N -8° S

s = sonnig, h = heiter, w = wolkig, b = bedeckt, G = Gewitter, N = Nebel, R = Regen, Rs = Regenschauer, Sr = Sprühregen, S = Schnee, SR = Schneeregen, Ss =Schneeschauer, -- = keine Meldung. Für alle Tabellen: Werte von gestern sind Messwerte von mittags Ortszeit.

Bewölkung Bewölkung heute heute 13 13 Uhr Uhr Dublin Dublin London London

Oslo Oslo

Paris Paris Madrid Madrid Lissabon Lissabon

St. St. Petersburg Petersburg Moskau Moskau

Berlin Berlin Warschau Warschau Frankfurt Frankfurt Wien Wien Rom Rom

Kiew Kiew Istanbul Istanbul Athen Athen

Ein umfangreicher Tiefdruckkomplex ist nicht nur für Deutschland, sondern für weite Teile Europas weiterbestimmend. In den nächsten Tagen strömt vom Atlantik immer wieder feuchte und etwas kühlere Luft heran.

Vorhersagekarten für heute, 20.4.2012 (Tagesmaximum)

3

Berlin, Brandenburg, SachsenAnhalt, Thüringen, Sachsen: Örtlich entstehen Schauer oder Gewitter. Zwischendurch scheint immer wieder die Sonne. Bei 14 bis 17 Grad weht schwacher Wind aus meist westlichen Richtungen.

Von Ulrich Friese ie Einkaufstour der Lufthansa in Europa ist eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen. Bis auf die erfolgreiche Swiss haben sich Neuzugänge wie Brussels Airlines, die britische BMI oder Österreichs AUA als schwere Bürden für Europas größte Fluggesellschaft erwiesen. Nicht enthalten sind darin die gescheiterten Experimente „Lufthansa Italia“ oder das in China gestartete Luftfrachtunternehmen Jade Cargo. Doch seitdem Swiss-Sanierer Christoph Franz Vorgänger Wolfgang Mayrhuber auf dem Chefposten in Frankfurt beerbte, sind die Tage der Kostgänger gezählt. Erst legte er „Lufthansa Italia“ still, dann trennte er sich vom Verlustbringer BMI. Jetzt schlägt für AUA die Stunde der Wahrheit. Beim langjährigen Staatsunternehmen ist die Lufthansa seit drei Jahren Mehrheitseigentümer. Doch das Ziel, bis Ende 2011 ein ausgeglichenes Ergebnis vorzuweisen,

D

Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland: Mal scheint die Sonne, mal tauchen größere Quellwolken mit lokalen Schauern auf, vereinzelt sind Gewitter möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 12 und 15 Grad. Es weht schwacher bis mäßiger, im Bergland frischer Südwestwind. Baden-Württemberg und Bayern: In Bayern fällt gebietsweise länger anhaltender Regen mit Aquaplaninggefahr. Sonst entwickeln sich im Tagesverlauf örtlich gewittrige Regenschauer. Sonnige Abschnitte sind nur von kurzer Dauer. Bei schwachem bis mäßigem Westwind steigen die Temperaturen auf 8 bis 15 Grad.

Sonne & Mond 05:40 /19:59Uhr

Auf- und Untergang in Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) für Frankfurt/Main.

15 15 Hamburg Hamburg 16 2 16 Bremen Bremen 15 15 Hannover Hannover

3

2

ASIEN

14 14

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13 13 Kiel Kiel

13 13 Essen Essen 15 15 Köln Köln

Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern: Dichte Wolken und Sonne wechseln sich ab. Einzelne, teils kräftige Regengüsse oder Gewitter ziehen vorbei. Östlich der Elbe wird es am häufigsten nass. Die Temperaturen erreichen bei schwachem Wind aus unterschliedlichen Richtungen 11 bis 16 Grad.

06:22 / 20:28Uhr

Lektion aus Zürich

AUA in Turbulenzen

2,16

2,15 Umsatz

in Milliarden Euro

2,08 7066

Mitarbeiter 6943 6777 –64,7

–59,4

Operativer Verlust in Millionen Euro

–230,9 2009

2010

Quelle: Unternehmen

2011 F.A.Z.-Grafik Walter

Neues Kapitel für RWE Von Werner Sturbeck eim letzten Auftritt vor den RWE-Aktionären hat Jürgen Großmann dem Energieversorger für die Zukunft einen erfolgversprechenden Kurs bescheinigt. Der Stahlunternehmer war 2007 auf den Chefsessel geholt worden, um Verkrustungen aufzubrechen und alte Zöpfe abzuschneiden. Dass ihm das bei der Neustrukturierung und mit den neuen Geschäftsfeldern Erneuerbare oder Effizienz gelungen ist, bestätigten zumindest die Aktionäre, die ihr Geld aus Renditeerwägungen in dieses Unternehmen investieren. Wobei auch Großmann – mit Hinweis auf die außergewöhnlich schwierigen Jahre für die Energiebranche – zugibt, dass sein Nachfolger noch erhebliche Arbeit haben werde, um den eingeschlagenen Kurs auch zum Erfolg zu bringen. Großmann ist freilich nicht nur mit Lob, sondern auch mit Freude verabschiedet worden. Den Umweltaktivisten ist er als Befürworter von Atom- und Kohlestrom das Feindbild schlechthin. In der Tat: Das unter Großmann formulierte Ziel von 20 Prozent regenerativem Stromanteil im Jahr 2020 liegt weit unter den von der Bundesregierung vorgegebenen 35 Prozent. Aber woher sollen die anderen 65 Prozent kommen, wenn RWE seine Kohlekraftwerke abschalten muss?

B

im Internet: www.faz.net/wetter

DEUTSCHLAND Do. 19.4. Aachen 9° b Arkona 7° w Berlin 15° s Bremen 12° b Brocken 6° h Cottbus 16° s Cuxhaven 11° b Dresden 15° w Düsseldorf 10° w Erfurt 14° h Essen 9° b Feldberg -1° S Feldberg Ts. 6° w Frankfurt/M. 13° w Freiburg 11° b Garmisch 11° w Greifswald 14° w Hamburg 15° h Hannover 15° w Helgoland 9° w Hof 10° b Kahler Asten 6° b Karlsruhe 14° w Kassel 14° h Köln 11° b Konstanz 11° b Leipzig 14° w Lübeck 15° h Magdeburg 15° s Mannheim 14° w München 13° s Norderney 11° b Nürnberg 14° h Oberstdorf 12° w Osnabrück 11° b Passau 9° b Rostock 14° s Saarbrücken 8° w Stuttgart 12° w Sylt 13° Rs Trier 9° b Wendelstein 1° h Zugspitze -8° w

ansässigen Rohstofffirmen GTSA rund 400 Unternehmen mit 8000 Mitarbeitern in diesem verschwiegenen Wirtschaftszweig tätig. Pieth findet es besonders wichtig, die Händler endlich dem Geldwäschegesetz zu unterstellen. Was für Devisenhändler gelte, müsse auch bei den Rohstoffhändlern Anwendung finden. Korruption ist für den Experten eines der Grundübel in dieser Branche. „Um im Markt zu bleiben, muss man Provisionen zahlen – für den Erwerb von Förderrechten über den Abbau bis hin zum Handel“, meint Pieth. Die Schweiz und Genf leben gut vom Rohstoffhandel und von den damit einhergehenden Dienstleistungen – den Banken mit ihrer Handelsfinanzierung, den Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie den Spezialisten wie etwa dem Warenprüfungsunternehmen SGS. Menschen wie Pieth glauben, die freihändig agierenden Rohstoffhändler bildeten die nächste Gefahrenquelle für die Schweiz nach der Mithilfe der Banken bei der Steuerhinterziehung. Mit der Bemerkung „politische Zeitbombe“ zitierte kürzlich die „NZZ am Sonntag“ Martin Dahinden, den Leiter der Eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit. Dennoch hat sich das Parlament jüngst gegen eine Untersuchung der Rohstoffrisiken für die Schweiz gesperrt. Die großen Abnehmer tragen gleichfalls Verantwortung. Dazu gehört auch Deutschland als viertgrößter Verbraucher nach China, den Vereinigten Staaten und Japan.

wurde verfehlt. Um die Sanierung im Eiltempo voranzutreiben, soll der Geschäftsbetrieb der AUA auf die Tochtergesellschaft Tyrolean übertragen und künftig eng an den LufthansaKonzern angebunden werden. Auf ähnlichem Wege hatte Franz die Swiss auf Gewinnkurs getrimmt. Die bewährten Rezepte aus Zürich beginnen auch in Frankfurt zu greifen.

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Vancouver Vancouver T

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Schauer Gewitter Schnee

T Tiefdruckzentrum Warmluftzufuhr Kaltluftzufuhr Kaltluftzufuhr in der Höhe, Erwärmung am Boden

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T Hamburg Hamburg Kiew Kiew London London 15 15 16 16 15 15 Frankfurt Berlin Berlin Warschau Frankfurt Warschau 15 15 14 14 Wien Wien 10 10 Paris Paris 18 18 München München 16 16 Varna Budapest Budapest Varna 14 14 Mailand T Mailand 18 18 Bordeaux 17 15 Bordeaux 17 15 15 15 T 20 20 Dubrovnik Dubrovnik Nizza Nizza 17 17 Lissabon Lissabon 16 16 Madrid Madrid Barcelona Rom Barcelona Rom 18 18 22 22 Malaga Malaga Palermo Palermo 22 22 Athen Athen 23 Algier Algier Tunis Tunis 23 17 17 22 22 Las Palmas Palmas 21 21 Las 12 12

5 bis 9 10 bis 14 15 bis 19 20 bis 24 25 bis 29 von 30° an

Nebel

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Dublin Dublin

Quelle: ddp/wetter.com AG

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www.wetter.com bis -10° -9 bis -6 -5 bis -1 0 bis 4

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Städtewetter im Ausland

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Aussichten

Biowetter und Pollenflug

Reisewetter in Europa – Vorhersage für Freitag bis Sonntag

Am Samstag scheint an der Elbe sowie in Südostbayern am häufigsten die Sonne. Sonst bringen Quellwolken stellenweise Schauer und Gewitter. Bei spürbar auffrischendem Südwestwind liegen die Höchsttemperaturen zwischen 9 und 16 Grad. Am Sonntag ist es ebenfalls ziemlich windig und wechselhaft. Einige Schauer und Gewitter ziehen über Deutschland hinweg, bevor es am Nachmittag bei maximal 8 bis 15 Grad im Südwesten trockener wird.

Die Witterungseinflüsse verschlechtern das allgemeine Wohlbefinden. Wetterfühlige Personen klagen verstärkt über innere Unruhe, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Außerdem können Kopfschmerzen, Migräne und Kreislaufprobleme mit dem Wetter zusammenhängen. Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sind unterdurchschnittlich. Bei längeren trockenen Phasen fliegen Birkenpollen mäßig bis stark; Pappel, Ulme und Weide schwach bis mäßig.

Österreich, Schweiz: Wechselhaft mit Wolken, Sonne und einigen Schauern und Gewittern. 3 bis 18 Grad. Frankreich, Benelux: Aprilwetter. Viele Wolken und Regen oder Schauer, dazwischen Sonne. Maximal 10 bis 19 Grad. Griechenland, Türkei, Zypern: Wolken und Sonne, örtlich Schauer und Gewitter. Auf Kreta und Zypern am sonnigsten. Temperaturen von 17 bis 24 Grad. Spanien, Portugal: Durchwachsen mit einigen Schauern und Gewittern. Teils sonnig in Andalusien. 15 bis 25 Grad.

Im Süden Tansanias am sonnigsten. 24 bis 36 Grad. Südafrika: Vorübergehend bewölkt mit etwas Regen, sonst Sonne. 20 bis 31 Grad. Vereinigte Staaten, Kanada: Wechselhaft, im Osten und Südosten viel Regen. In Texas und Kalifornien häufig

Sonne. 3 bis 30 Grad. Karibik: Sonne und Wolken, örtlich Gewitterschauer. 27 bis 32 Grad. Thailand: Oft Sonne, vor allem im Süden auch Wolken mit lokalen Schauern. Zwischen 31 und 37 Grad heiß. Malediven, Sri Lanka: Sonnenschein und Wolken im

Wechsel, nach Süden hin einzelne gewittrige Schauer. Um 32 Grad. Australien, Neuseeland: Im Westen und in der Mitte Australiens viel Sonne, sonst wechselhaft mit gelegentlichen Regenfällen. 21 bis 36, in Neuseeland 14 bis 20 Grad.

20 20

Antalya Antalya

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Balearen, Sardinien, Korsika: Wechselhaft. Sonnige Phasen und einige Schauer. Höchstens 15 bis 21 Grad. Italien, Malta: Dichte Wolken, etwas Sonne und Schauer. 13 bis 22 Grad. Großbritannien, Irland: Typisches Aprilwetter mit Regen und Schauern, zeitweise Sonne. 8 bis 14 Grad. Skandinavien: Wolken und Sonne, örtlich Schauer, im Norden Schnee. 3 bis 13 Grad. Polen, Tschechien, Slowakei: Sonne und Wolkenfelder, besonders im Osten Schauer. Höchstwerte: 12 bis 19 Grad.

Do. Fr. Sa. Europa 19.4. 20.4. 21.4. Amsterdam 10° b 13° b 12° Rs Athen 20° h 22° h 22° h Barcelona 16° h 20° h 19° h Belgrad 14° w 18° w 18° w Bordeaux 11° Rs 14° Rs 14° Rs Bozen 12° w 17° b 18° w Brüssel 9° w 12° w 12° Rs Budapest 12° w 18° h 16° w Bukarest 13° Rs 19° w 20° w Dublin 10° w 12° Rs 12° Rs Dubrovnik 13° R 15° G 15° R Edinburgh 8° Rs 10° Rs 11° Rs Faro 17° w 19° w 20° w Helsinki 5° h 6° R 8° b Innsbruck 10° Rs 11° R 16° w Istanbul 14° w 20° w 19° Rs Kiew 12° b 17° R 17° b Kopenhagen 10° h 10° b 11° b Larnaka 22° h 22° h 24° h Las Palmas 21° w 22° w 22° w Lissabon 14° Rs 18° b 18° b Ljubljana 10° R 13° R 14° w Locarno 8° b 15° R 16° h London 10° Rs 13° Rs 13° Rs Madrid 10° R 16° w 18° w Mailand 11° b 15° R 18° h Malaga 18° w 23° h 25° h Mallorca 17° h 20° h 20° h Moskau 10° w 19° w 20° w Neapel 16° w 17° R 18° w Nizza 14° w 17° h 19° h Oslo 5° R 9° w 6° R Ostende 10° b 12° Rs 11° w Palermo 18° w 17° w 19° h Paris 9° b 14° w 13° w Prag 11° w 16° w 16° b Reykjavik 5° h 8° h 8° h Riga 11° h 12° Rs 15° w Rom 16° w 17° R 17° w Salzburg 10° w 11° R 14° R Sofia 13° w 16° Rs 17° w Stockholm 8° w 4° R 7° R St.Petersbg. 6° h 12° w 15° R Venedig 12° w 15° R 16° w Warschau 11° b 16° w 18° h Wien 12° w 16° h 16° Rs Zürich 8° w 11° R 13° w Afrika Accra 32° w 32° w 33° w Algier 17° R 21° w 24° w Casabl. 18° b 19° w 20° w Dakar 22° h 23° h 24° h Johannesb. 17° h 23° s 22° h Kairo 22° h 27° s 30° h Kapstadt 23° s 26° h 22° w Kinshasa 27° w 33° w 33° w

So. 22.4. 13° w 21° s 17° w 21° h 14° Rs 16° R 12° w 18° h 21° h 13° Rs 17° w 11° R 20° h 11° w 11° R 19° h 16° b 11° R 24° h 22° w 18° w 12° R 18° w 14° Rs 18° h 19° w 25° h 21° h 20° w 19° R 19° h 8° b 12° w 22° h 13° w 13° R 9° w 15° w 18° w 10° R 20° w 9° R 15° w 17° R 17° w 14° w 11° Rs 33° G 22° w 20° w 25° h 21° h 30° s 19° w 32° R

Do. Fr. Sa. 19.4. 20.4. 21.4. Afrika Lagos 28° w 33° w 33° w Nairobi 23° w 25° w 26° w Tunis 19° w 22° w 24° h Nordamerika Atlanta 20° w 23° Rs 24° b Chicago 14° b 8° w 11° w Denver 14° w 17° h 24° w Houston 26° w 28° w 23° w Los Angeles 22° h 27° h 26° h Miami 28° G 30° G 29° G Montreal 17° h 14° R 9° R New York 20° w 23° w 21° w S. Francisco 20° w 25° w 25° w Toronto 17° h 17° Rs 10° w Vancouver 12° h 14° s 14° h Washington 18° w 23° w 23° R Lateinamerika Bogota 19° G 20° Sr 20° w B.Aires 23° w 27° Rs 19° w Caracas 26° w 25° w 25° w Lima 24° h 25° h 25° h Mexiko-St. 23° h 27° h 25° h Recife 30° w 30° w 30° w R.d. Janeiro 28° h 29° h 31° h Sant.(Ch.) 18° h 24° h 24° s Naher Osten Ankara 12° b 19° h 19° w Antalya 19° w 20° w 20° w Baghdad 29° h 28° h 31° w Dubai 29° h 32° s 32° s Kuwait 31° h 32° h 32° w Riad 29° h 33° s 33° h Teheran 20° h 22° h 22° h Tel Aviv 21° w 23° w 24° h Asien Almaty 21° s 25° s 29° h Bangkok 36° h 37° h 37° h Mumbai 32° h 35° h 34° h Colombo 31° G 33° w 33° w Hanoi 30° G 31° b 30° b Hongkong 24° b 28° Rs 27° b Jakarta 32° Rs 33° h 33° h Kalkutta 35° h 38° h 39° h Manila 32° w 35° w 35° w Neu Delhi 33° h 36° w 36° h Peking 14° b 19° h 20° w Seoul 21° h 22° h 18° R Schanghai 19° w 19° b 19° R Singapur 29° Rs 32° w 32° w Taipeh 25° R 26° w 26° R Tokio 15° s 16° s 16° h Xian 21° h 25° w 23° h Australien und Neuseeland Melbourne 21° Rs 19° G 21° s Sydney 22° R 24° s 22° G Wellington 14° b 15° h 15° w

So. 22.4. 33° w 26° w 24° w 21° w 13° R 27° w 27° w 21° h 30° b 9° w 14° w 22° w 10° h 15° s 14° R 21° w 17° h 25° w 25° h 24° h 30° w 31° w 21° h 17° w 23° h 33° h 32° s 34° h 34° h 23° h 26° h 29° h 37° w 34° h 33° w 29° b 28° w 33° h 39° h 35° w 36° h 19° h 16° w 20° h 31° w 26° R 15° R 28° h 20° Rs 23° b 17° s

SONNE & MEER Fernreisen: Marokko, Algerien, Tunesien: Meist sonnig, vereinzelt wolkig mit geringer Schauerwahrscheinlichkeit. 19 bis 34 Grad. Israel, Ägypten: Viel Sonne, oft wolkenloser Himmel. 22 bis 36 Grad. Kenia, Tansania: Sonne, Schauer, Gewitter.

Wassertemperaturen: Bodensee 9 Grad, Tegernsee 5 Grad, Edersee 7 Grad, Müritz 8 Grad, Steinhuder Meer 9 Grad, Wannsee 8 Grad. Oberitalienische Seen 11 bis 14 Grad. Deutsche Küsten: Nordsee 8 Grad, Ostsee 6 Grad. Dänische Küsten: Nordsee 8

Grad, Ostsee 7 Grad. Südliche Ostsee: 5 Grad, Zentrale Ostsee: um 3 Grad, Nördliche Ostsee: 1 Grad. Westfriesische Inseln: 8 Grad, Ärmelkanal: 10 Grad. Französische Atlantikküste: 12 Grad, Madeira: 18 Grad, Kanaren: 18 Grad. Westliches Mittelmeer: um 16

Grad, Adria: 15 Grad, Östliches Mittelmeer: 15 bis 19 Grad. Rotes Meer 23 Grad. Vereinigte Staaten: Ostküste 9 bis 12 Grad, Westküste 10 bis 15 Grad. Golf von Mexiko: 22 bis 25 Grad, Karibik: 27 Grad. Thailand: 30 Grad, Malediven, Sri Lanka: 30 Grad.

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Finanzmarkt

F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 93 · S E I T E 2 3

Die Börse heute

Massenabstufung durch Moody’s befürchtet Neue Bonitätsnoten könnten die Machtbalance zwischen den Investmentbanken ändern. Goldman Sachs und Deutsche Bank wären Gewinner.

Ifo-Geschäftsklima

eine Abstufung um drei Schritte droht. Für Goldman Sachs hatte Moody's nur eine Reduzierung um eine oder zwei Stufen avisiert. Mit einer Entscheidung wird bis Juni gerechnet. Sollte Moody's die avisierten Herabstufungen maximal ausreizen, kämen nach Angaben des Informationsdienstes Bloomberg die Deutsche Bank, die Schweizer Credit Suisse und die größte amerikanische Bank JP Morgan Chase auf die beste Bonität (A2) unter den neun größten Investmentbanken. Goldman Sachs, die britische Barclays und die UBS lägen eine Stufe darunter. Morgan Stanley, die Citigroup, und die Bank of America befänden sich schon drei Stufen unter dem Spitzentrio. Unter den amerikanischen Adressen zählt Analyst Brad Hintz vom Wertpapierhaus Sanford C. Bernstein daher neben JP Morgan auch Goldman Sachs zu den möglichen Gewinnern einer Neubewertung. „Die Verlierer werden die Citigroup, Bank of America und Morgan Stanley sein“, meint Hintz. Die Bewertungsmethoden der Ratingagenturen sind in die Kritik geraten, weil sie amerikanische Hypothekenanleihen vor der Finanzkrise des Jahres 2008 teilweise auf Druck von Emittenten zu hoch bewertet hatten. Diese Wertpapiere standen schließlich im Zentrum der Krise. Mehrere dänische Banken, große Emittenten von Hypothekenanleihen, haben kürzlich ihre Geschäftsbeziehungen mit Moody's beendet, nachdem die Agentur die Branche kritisch bewertet hatte. „Wir konnten den fundamentalen Argumenten von Moody's nicht mehr folgen“, sagte ein Bankmanager. Trotz der harschen Kritik an Fehleinschätzungen scheinen Ratingagenturen aber immer noch Einfluss zu haben. Laurence Fink, Vorstandsvorsitzender der großen Fondsgesellschaft Blackrock, kündigte an, wegen vertraglicher Vereinbarungen möglicherweise Handelsgeschäft zu höher bewerteten Banken umzuleiten. „Ich glaube, das hat ernste Konsequenzen“, sagte Fink.

nks. NEW YORK, 19. April. An der Wall Street wächst die Nervosität wegen der sich abzeichnenden Herabstufung von Banken durch die Ratingagentur Moody's. „Wir sind mit einigen Dingen, die Moody's in ihren Berichten aufgeführt hat, ganz und gar nicht einverstanden“, sagte David Viniar, der Finanzchef der Wall-Street-Bank Goldman Sachs bei einer Telefonkonferenz mit Analysten auf eine Frage nach der möglichen Herabstufung. „Obwohl wir alles analysieren, kapieren wir nicht, wie sie zu ihren Ergebnissen kommen“, kritisierte Viniar Moody's in ungewöhnlich scharfer Form. Keine der angedrohten Maßnahmen sei gerechtfertigt. Das gelte auch für viele Konkurrenten von Goldman Sachs. Niedrigere Bonitätsnoten für die Bankenbranche könnten die Machtverhältnisse an der Wall Street neu ordnen. Moody's hatte Mitte Februar angekündigt, die Kreditwürdigkeit von weltweit mehr als 100 Kreditinstituten, darunter internationale Großbanken wie die Deutsche Bank, zu überprüfen. Die meisten Sorgen macht sich Moody's um das Kapitalmarktgeschäft der Banken, das zu „komplexen Bilanzen“ und einem hohem Verschuldungsgrad geführt habe. Zudem seien die Bilanzen mit „undurchsichtigen Risiken“ belastet, die sich rapide verändern könnten. Für die Banken würde eine Herabstufung der Bonität deutlich höhere Kosten verursachen, weil sich ihre Refinanzierung am Kapitalmarkt dadurch verteuert. Zudem müssten sie im Handel mit Derivaten, von traditionellen Wertpapieren abgeleiteten Finanzprodukten, höhere Sicherheiten vorhalten. Nach Medienberich-

ten wehrt sich besonders die Wall-StreetBank Morgan Stanley gegen Moody's, da die Ratingagentur eine Senkung der Bonität um gleich drei Stufen erwägt. Morgan Stanley kalkuliert, dass dadurch möglicherweise zusätzliche Kosten von 6,5 Milliarden Dollar in Form von höheren Sicherheiten oder Zahlungen für die Auflösung von Handelskontrakten anfallen könnten. Die Finanzchefin von Morgan Stanley, Ruth Porat, bezeichnete die Auswirkungen einer Abstufung dennoch als „überschaubar“. „Wir haben eine Menge

Neues Renditetief bei Bundesanleihen

Spanische Aktien – unbeliebt und günstig

gb. FRANKFURT, 19. April. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen hat am Donnerstag im Handelsverlauf vorübergehend einen neuen historischen Tiefststand von 1,62 Prozent erreicht. Der Tag hatte mit Versteigerungen von Staatsanleihen von Spanien und Frankreich begonnen, die von Marktteilnehmern als erfolgreich eingeschätzt wurden. Gegen Mittag begannen dann die Renditen von Anleihen aus Spanien, Italien und Frankreich spürbar zu steigen, als Gerüchte zu kursieren begannen, die Bonität Frankreichs könne kurzfristig durch Ratingagenturen herabgestuft werden. Der Kurs des Euro fiel unter 1,30 Dollar, und auch die europäischen Aktienmärkte tendierten schwächer. Im Verlauf des Nachmittags begannen sich die Kursverluste des Euro und der Anleihen wieder zu reduzieren. Die europäischen Aktienmärkte tendierten allerdings weiterhin schwächer. Dass die ruhigen Zeiten an den internationalen Finanzmärkten vorüber sein könnten, zeigt auch der amerikanische Vix-Index, der als Indikator für die erwartete Volatilität am amerikanischen Aktienmarkt gilt. Der Vix beginnt seit Anfang April wieder zu steigen.

Anleger fürchten größere Krise des Landes / Neue Anleiheauktionen gelingen

Heute Der knappe Pfandbrief Wegen der Schuldenkrise nimmt das Volumen der öffentlichen Pfandbriefe ab. Trotzdem gibt es immer mehr Banken, die sie ausgeben. Er bleibt eine sichere Anlage in unsicherer Zeit. Seite 24

Die Geheimtreffen-Bankerin Michele Lamarche verhandelt für überschuldete Staaten. So hat sie Griechenland geholfen, sich mit den Gläubigern zu einigen. Zuvor half sie schon Argentinien, dem Irak und der Elfenbeinküste. Seite 25

Sport Liebling Raúl sagt adiós Der FC Schalke 04 verliert seinen Topstar. Der spanische Torjäger geht im Sommer, angeblich schweren Herzens. „Ich hatte hier zwei wundervolle Jahre.“ Seite 30

„Sie fahren über unser Blut“ Mit Tausenden von Freikarten will Bahrein Bürger zum Formel-1-Rennen locken und aller Welt ein Bild glücklicher Menschen bieten. Das jedoch sei eine Illusion, sagen Folteropfer. Seite 29

Ratingagentur Moody’s: Wegen Herabstufung in der Kritik der Banken

Foto Bloomberg

getan, um die Konsequenzen einer möglichen Ratingveränderung zu begrenzen“, sagte sie. Morgan Stanley habe das Geschäft mit bestimmten Derivaten zurückgefahren. Zudem könnten Geschäfte über eine höher bewertete Tochtergesellschaft abgewickelt werden. Moody's sei auch nicht die einzige Ratingagentur, auf die sich Kunden von Morgan Stanley verließen. „Eine Menge Kunden bewerten die Kreditwürdigkeit selbst“, sagte Porat. Morgan Stanley und die Schweizer UBS sind die einzigen Banken, denen

bes. LONDON, 19. April. Der spanische Aktienmarkt gehört zu den Schlusslichtern in Europa. Kaum eine Aktiengruppe ist so günstig und dennoch so unbeliebt und wenig in Portfolien vertreten wie die Werte des Madrider Aktienindex Ibex 35. Anleger engagieren sich sogar mehr auf dem italienischen Aktienmarkt. Zu riskant erscheint ihnen die fiskalpolitische und volkswirtschaftliche Entwicklung Spaniens. Daran ändert auch nichts, dass das Land am Donnerstag problemlos neue zwei- und zehnjährige Anleihen zu Renditen von 3,46 und 5,74 Prozent plazieren konnte. Anleger, die durchaus erkennen, wie günstig spanische Aktien im Schnitt bewertet sind, scheuen sich aufgrund der Zwickmühle, in der Spanien steckt: Die neue Regierung muss die internationalen Investoren davon überzeugen, dass sie Reformen nicht nur verkünden, sondern auch umsetzen kann. Gleichzeitig warnen zahlreiche Analysten, die Vorgabe, das Haushaltsdefizit bis 2013 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu drosseln, sei zu harsch. Sie fürchten, dass Spanien das Ziel verfehlen wird und dann gedrängt werden könnte, noch härter zu sparen – was die Rezession des Landes verschlimmern werde. Marktbeobachter der Deutschen Bank äußern, Spanien solle sich mit einem Haushaltsdefizit von 3 Prozent im Jahr 2014 zufriedengeben. Die Sorge betrifft nicht nur Spaniens Banken, die von internationalen Anlegern ohnehin gemieden werden, sondern auch Unternehmen, die eigentlich ein Schnäppchen wären wie Inditex oder Gas Natural, zwei von der Citigroup ausgewählte Anlagewerte. Egal, wie sehr Madrid und europäische Politiker derzeit beschwören, dass Spanien keine externe Hilfe für seine Finanzierungspläne benötige: In den Finanzzentren wägen Analysten bereits ab, wie sie aussehen könnte: „Spanien wird mittelfristig externe Hilfe brauchen. Anstatt auf die EZB zu warten, wäre es aus Marktsicht das Beste, wenn Spanien den EFSF für

eine Brückenfinanzierung, zum Beispiel zur Kapitalisierung der Banken, in Anspruch nehmen würde, zumal der EFSF Bedingungen stellen kann und die EZB dem Marktdruck offenbar durchaus standhalten will“, heißt es etwa von Goldman Sachs. Marktteilnehmer rechnen mit unruhigeren Zeiten am spanischen Aktienmarkt. Das erklärt, warum Kursgewinne schnell wieder verpuffen, Anleger schnell kalte Füße bekommen und der Ibex-Index in den vergangenen 12 Monaten um 31 Prozent gesunken ist. Er hat sich allein in diesem Jahr um 19 Prozent verringert und damit mehr als jeder andere europäische Leitindex, auch mehr als der griechische. Die Citigroup geht davon aus, dass die Kurse spanischer Aktien dem europäischen Markt auch in den kommenden 12 bis 18 Monaten hinterherhinken werden. Nach einer Berechnung von Morgan Stanley liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Ibex 35 mit 7,7 mit Blick auf Gewinne im Jahr 2013 um 19 Prozent unter dem europäischen Vergleichswert; die Bewertung nach dem Buchwert liegt um 28 Prozent

Deutsche Bank erwägt keine Kapitalerhöhung

Pimco: Eurozone geht gestärkt aus Krise hervor

Allianz kündigt Anleihe über 2 Milliarden Euro

ham. FRANKFURT, 19. April. Die Deutsche Bank hat einen Zeitungsbericht über angebliche Pläne für eine Kapitalerhöhung dementiert. „Die Deutsche Bank erwägt keine Kapitalerhöhung“, sagte am Donnerstag Abend der Pressesprecher der Deutschen Bank und reagierte damit auf einen Bericht des „Wall Street Journal Europe“. Die Zeitung berichtet, mit Bezug auf anonym bleibende „Personen, die mit der Sache vertraut sind“, die Deutsche Bank plane im Sommer eine Kapitalerhöhung um 3 Milliarden Euro. Üblicherweise kommentiert die Deutschen Bank derartige Gerüchte nicht. Mit dem klaren Dementi geht die Bank ein Risiko ein. Falls Anshu Jain und Jürgen Fitschen, die ab Ende Mai den Vorstand führen, doch bald eine Kapitalerhöhung vornähmen, könnte die Bank Klagen von Anlegern auf sich ziehen, die sich falsch informiert fühlen. Schließlich bedeutet der Satz „die Deutsche Bank erwägt keine Kapitalerhöhung“, dass sie eine solche nicht einmal in Betracht zieht, geschweige denn plant.

FRANKFURT, 19. April (Reuters). Der weltgrößte Anleihehändler Pimco hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Eurostaaten die Schuldenkrise überwinden. „Die gestärkte Eurozone ist wahrscheinlicher als eine fragmentierte“, sagte Pimco-Chef Mohamed El-Erian der „Financial Times Deutschland“. Voraussetzung sei jedoch, dass die Politik ihre Erstarrung überwinde und handele. Die Notenbanken hätten mit ihren Maßnahmen Brücken gebaut. „Aber diese muss die Politik nun nutzen, sonst enden sie im Nirgendwo“, sagte El-Erian. Er schlug eine europäische Solidaritätsabgabe nach deutschem Vorbild vor. Zweifel einiger Investoren an der Standhaftigkeit Frankreichs teilt Pimco nicht. Länder wie Frankreich hätten keine akuten Probleme, sollten im Laufe Zeit aber Strukturreformen angehen, die Länder wie Deutschland bereits hinter sich hätten. Die Zukunft der Eurozone entscheide sich in der Gruppe mit Staaten wie Italien und Spanien, die ein Wachstumsproblem hätten.

hpe. MÜNCHEN, 19. April. Die Allianz nutzt das derzeit günstige Zinsniveau und kündigt vorzeitig eine nachrangige Schuldverschreibung im Volumen von 2 Milliarden Euro. Das eigentlich bis zum Mai 2022 mit 6,125 Prozent verzinste Wertpapier werde nun schon Ende Mai 2012 zum Nennbetrag einschließlich aller aufgelaufenen Zinsen zurückbezahlt, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Anleihe war im Jahr 2002 in einem deutlich höheren Zinsumfeld begeben worden. Zuletzt musste die Allianz für eine Anleihe über insgesamt 1,5 Milliarden Euro nur 3,5 Prozent Zinsen pro Jahr bezahlen. Die vor zehn Jahren begebene Schuldverschreibung sei nicht mit den neuen Eigenkapitalvorschriften für Versicherer (Solvency II) kompatibel, hieß es zur Erklärung des Vorgangs. Europas größter Versicherungskonzern gibt laufend neue Anleihen heraus. Und alle diese Neuemissionen sollen dann auch mit den künftig geltenden Vorschriften von Solvency II vereinbar sein.

darunter. Die erwartete Dividendenrendite von 8,5 Prozent indessen übersteigt den europäischen Durchschnittswert um 82 Prozent, die Auszahlungsquote ist mit 65 Prozent eine der höchsten Europas. Das Gewinnwachstum soll 2013 von derzeit minus 8,7 Prozent auf 15 Prozent zulegen – allesamt Gründe, die Anleger anziehen könnten. Ein Schlag für den spanischen Aktienmarkt war unterdessen die Enteignung der spanischen Repsol durch die Konfiskation ihrer Beteiligung an YPF in Argentinien. Wenn es ein verlockendes Argument am spanischen Aktienmarkt gab, war es das Engagement spanischer Unternehmen und Banken in Südamerika. Es war das Argument der Diversifikation, des Engagements in wachstumsstarken Schwellenländern, der großen Alternative zu den spanischen Heimatproblemen. Repsol gehörte bis zu der Enteignung zu den Favoriten internationaler Investoren am spanischen Aktienmarkt. Für Madrid ist der Krach mit Buenos Aires daher besonders schmerzhaft. (Technische Analyse, Seite 24.)

Spaniens Aktienmarkt Spanische Aktien im Vergleich

Gewinner und Verlierer im Ibex-Index

1.1.2012=Index 100

Veränderung seit Jahresanfang in Prozent

25,9

Grifols

100,0

87,5

75,0 1.1.2012

20,0

IAG

112,5

Dax Dow Jones Ibex

Amadeus

18,4

Inditex Obrascon Huarte –33,4

7,4

Quelle: Bloomberg

Caixa Bank

–33,8

FCC

–33,9

Bankinter

–36,6 19.4.2012 –58,5

10,0

Repsol YPF Sacyr Vallehermoso F.A.Z.-Grafik Niebel

Dax

F.A.Z.-Rendite 10 J.

7250 7000 6750 6500 6250 6000 17.1.2012

19.4.2012

2,40 2,30 2,20 2,10 2,00 1,90 17.1.2012

18.4. F.A.Z.-Index Dax 30 M-Dax Tec-Dax Euro Stoxx 50 Dow Jones Nasdaq Index Bund-Future Tagesgeld Frankfurt 3-Monats-Euribor

19.4.2012

Dollar je Euro 1,35 1,33 1,31 1,29 1,27 1,25 17.1.2012

19.4.2012

19.4.

1497,99 1485,15 6732,03 6671,22 10661,55 10601,98 783,04 775,93 2327,84 2284,67 13032,75 12992,25* 3031,45 3023,72* 140,36 140,68** 0,25 % 0,25 % 0,741 % 0,737 %

ie Investoren blicken auf den IfoGeschäftsklimaindex für den Monat April, um weitere Hinweise zur Konjunkturlage in Deutschland zu erhalten. In den vergangenen Tagen hatten nicht nur die ZEW-Daten die Anleger positiv überrascht. Auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hierzulande

D

Bundesanl.-Rendite 10 J. F.A.Z.-Renten-Rend. 10 J. US-Staatsanl.-Rend. 10 J. Gold, London ($/Unze) Rohöl (London $/Barrel) 1 Euro in Dollar 1 Euro in Pfund 1 Euro in Schw. Franken 1 Euro in Yen

Rohöl $ je Barrel 128,0 London 124,0 120,0 116,0 112,0 108,0 17.1.2012

19.4.2012

18.4.

19.4.

1,64 % 1,96 % 1,98 % 1644,00 118,10 1,3093 0,8192 1,2032 106,64

1,61 % 1,93 % 1,96 % * 1650,00 118,18** 1,3086 0,8171 1,2021 106,92

*) Ortszeit 13.00 Uhr, **) Ortszeit 19.00 Uhr

sind für die deutsche Wirtschaft trotz der Euro-Schuldenkrise optimistisch eingestellt. Neben weiteren Quartalszahlen, etwa von General Electric und Nestlé beginnt am Freitag zudem die Frühjahrstagung der Weltbank sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. tim.

Das Parkettgespräch

Auch gut für schlechtere Zeiten Es gibt so einiges, was Luxusaktien zu Börsenfavoriten macht uxus ist gefragt, und das mehr als jemals zuvor. Immer mehr Menschen auf der Welt haben Geld genug, um sich die schönen, aber teuren Dinge des Lebens auch leisten zu können. An der Börse gehören daher einige Hersteller edler Kleidung, exklusiver Taschen oder schöner Düfte schon seit Jahren zu den Favoriten. So befindet sich die Aktie des Modekonzerns Hugo Boss mit einem Kursgewinn von 54 Prozent abermals unter den Jahresbesten im M-Dax – und das schon im vierten Jahr in Folge. „Auch in schwierigeren Börsenzeiten wie im Jahr 2011 haben die Hersteller von Luxusgütern gezeigt, wie stark und widerstandsfähig sie im Vergleich zum Gesamtmarkt sind“, sagt Patrick Kolb, Fondsmanager von Credit Suisse. „Da muss man sich schon fragen: Was sind die Gründe; woher kommt das.“ Kolb nennt an erster Stelle das nach wie vor starke Wirtschaftswachstum in Asien. Denn gerade diese Region gilt für die Luxushersteller als Wachstumstreiber schlechthin. „Chinas Wirtschaft wächst nun mit gut 8 Prozent. Das ist zwar weniger als noch vor einiger Zeit, aber im Vergleich zu Westeuropa oder Amerika immer noch viel“, sagt Kolb. Als zweiten, positiven Aspekt führt der Schweizer Fondsmanager die Zahl der Millionäre an, die stetig zunehme: „Das Privatvermögen auf der Welt im Jahr 2011 wird auf 200 Billionen Dollar geschätzt – ein Viertel hiervon ist im Besitz von Millionären. Dabei gab es im Jahr 2010 in Asien erstmals mehr Millionäre als in Europa.“ Nach einer Studie von Merrill Lynch Global Wealth Management und Capgemini seien es 3,3 Millionen Asiaten gewesen und 3,1 Millionen Europäer, sagt Kolb. Mit 3,4 Millionen Millionären sei Nordamerika bislang führend. Gleichwohl liege Asien mit Blick auf die bis zum Jahr 2013 im Durchschnitt erwartete Zunahme des Finanzvermögens der Millionäre (13 Prozent) vor Nordamerika (8 Prozent). „Gerade in Asien gibt es also immer mehr potentielle Käufer von Luxusgütern, die nicht preissensibel sind“, sagt Kolb: „Millionäre können sich Luxus leisten. Ihnen ist es wichtiger, das Originalprodukt einer bestimmten Marke zu besitzen, wie Taschen von Louis Vuitton, und nicht irgendeine billige Kopie. Sie sind bereit, dafür auch den entsprechenden Preis zu bezahlen.“ Die Markteintrittsbarrieren für Konkurrenten seien deswegen hoch. Das stärke die Macht der Luxuskonzerne, Preise zu setzen, und ermögliche es ihnen, die vielfach hohen, zweistelligen Gewinnmargen zu halten oder sogar noch zu steigern. Kolb verwaltet zusammen mit Marjorie Sonigo einen Fonds, der in Aktien des obersten Luxussegments investiert. Rund 30 Werte befanden sich per Ende März in dem Portfolio. Zu den größten Positionen gehörten Christian Dior, Remy Cointreau, Estée Lauder, Hermes,

L

Swatch Group und Ralph Lauren. Das Fondsvolumen betrug fast 180 Millionen Euro. Seit Jahresanfang liegt der Credit Suisse Equity Fund (Lux) Global Prestige rund 20 Prozent im Plus. An dem Spirituosenhersteller Remy Cointreau – mit einem Anteil von 6,1 Prozent Ende Februar die zweitgrößte Position im Fonds – gefällt Kolb, dass rund ein Drittel der Umsätze des Konzerns in Asien erzielt würden. „Überdies hat Remy Cointreau zuletzt sehr gute Zahlen vorgelegt, was vor allem auf das starke Wachstum der Cognac-Sparte und ihren Erfolg in China zurückzuführen ist“, sagt Kolb: „Hermes wiederum ist eine sehr starke Marke. Zudem profitiert die Aktie von Spekulationen über die Zukunft des Unternehmens.“

Patrick Kolb ist Aktienfondsmanager von Credit Suisse

Die regionalen Gewichte des Fonds haben sich zuletzt leicht zu Lasten der Schweiz und zugunsten der Vereinigten Staaten verschoben. „Schweizer Unternehmen belastet der starke Franken, auch wenn Luxusuhren aus der Schweiz nach wie vor gefragt sind“, sagt Kolb. Für die Vereinigten Staaten sprächen die tendenziell günstigeren Wirtschaftsdaten. Und obwohl der Konsum der Amerikaner noch recht schwach ausfalle, profitiere man dort vom Tourismus. Dies nutze Unternehmen wie Estée Lauder, Ralph Lauren oder Tiffany. Die Aussichten für Luxushersteller klingen also vielversprechend, doch ihre Aktienkurse sind häufig schon deutlich gestiegen. „Zwar erscheinen die Bewertungen, absolut betrachtet, hoch, aber relativ zur Vergangenheit sind sie weiterhin interessant“, sagt Kolb. Das KursGewinn-Verhältnis der Luxusbranche seit dem Jahr 1995 betrage im Durchschnitt knapp 18 und auf Basis der für 2013 erwarteten Gewinne 14,7. Im Hoch sei es im Jahr 2000 auf mehr als 30 gestiegen. Im Herbst 2008 hingegen sei das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis bis auf 10 gefallen. Doch wo Licht ist, dort ist auch Schatten. Asien gilt nicht nur als wichtiger Treiber der Luxusbranche. „Es ist gleichzeitig auch das größte Risiko“, sagt Kolb. Dies sollten Anleger stets im Hinterkopf behalten. Er selbst glaubt nicht an eine Rezession der chinesischen Wirtschaft: „Anleger, die jedoch anderer Meinung sind, sollten Luxuswerte meiden, aber wohl besser auch die Anlageklasse Aktien insgesamt.“ KERSTIN PAPON

Finanzmärkte und Geldanlage

Aktie im Blick: Schindler

Aufzugbauer in höheren Etagen ist Schindler ein klassiE igentlich scher Globalisierungsgewinner. Wenn in den Schwellenländern die Städte ungebremst wachsen und die Hochhäuser in den Himmel schießen, dann braucht es die Rolltreppen und Aufzüge des Herstellers aus Hergiswil südlich von Luzern. Aber die Konkurrenz von Otis, Kone, Thyssen-Krupp & Co. ist hart. Vor allem jedoch zerzaust der starke Franken viele Pläne. Das mehrheitlich in Familienhand befindliche Unternehmen bekam dies vor allem im ersten Halbjahr 2011 zu spüren. Ein Gewinnrückgang im fortgeführten Geschäft von rund drei Prozent und eine Umsatzeinbuße von etwa sechs Prozent verdarben zusammen mit der Furcht vor einem weiter stärker werdenden Franken den Anlegern den Appetit. Der Kurs des an der Börse hauptsächlich gehandelten Genussscheins sackte bis auf 81 Franken ab. Inzwischen geht es mit Schindler wieder bergauf – langsam, aber immerhin. Der Partizipationsschein (PS), wie der Genussschein in der Schweiz heißt, bewegt sich entlang des jüngst erreichten Allzeithochs von 116 Franken, und der am Donnerstag vorgelegte Bericht zum ersten Quartal wurde nicht ungünstig aufgenommen. Der Gewinn aus den weitergeführten Aktivitäten – also ohne den 2011 mehrheitlich verkauften ITGroßhändler Also – verbesserte sich zwar nur um 2,6 Prozent auf 156 Millionen Franken. Aber Auftragseingang (plus 5,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken oder umgerechnet 1,8 Milliarden Euro), Betriebsleistung (plus 3,1 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken) und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (plus 5,7 Prozent auf 224 Millionen Franken) legten sichtbar zu; dies noch deutlicher, wenn man die Zuwächse in den Lokalwährungen zugrunde legt. Zumindest in Umsatz und Auftragseingang sind damit die Markterwartungen übertroffen worden. Der Partizipationsschein konnte am Berichtstag Kursgewinne einfahren und notiert bei 115 Franken. Dennoch sind nicht alle Analysten rundweg überzeugt. Zwar stellte die Credit Suisse Schindler vor wenigen Tagen ein hoffnungsvolles Zeugnis aus. Aber das Analysehaus Helvea behielt gestern die Einstufung „Neutral“ bei und beließ das Kursziel für die nächsten zwölf Monate bei 99 Franken. Der Ana-

lyst gewährte dem Partizipationsschein damit immerhin einen Zuschlag von zehn Prozent, verglichen mit seiner früheren Einstufung von Mitte Dezember. Er liegt aber weiterhin am unteren Rand der Schätzungen, die bis 120 Franken und mehr reichen. Positiv wurde im Markt vermerkt, dass der Vorstand im Quartalsbericht die Einschätzung vom Februar bekräftigte, die für das Gesamtjahr von einem „deutlich höheren Konzerngewinn“ ausgeht. Im Kerngeschäft drückte der Franken im Quartal nur noch halb so stark wie im Vorjahr. Auf der Kostenseite zieht Schindler zurzeit das Sparprogramm „Leap“ durch. Von den 150 Mil-

Schindler in Schweizer Franken

115

ISIN CH002463819 Wochenschlusskurse Six Swis 19.4.: Tagesverlau

107 99 91 83 75 15.4.2011

20.4.2012

Höchst-/Tiefststand 52 Wochen, SFr.115,10/80,90 Börsenwert Mio. SFr. 5556 KGV 12/20121) 19,2 1) KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis (IBES-Konsens-Schätzung) Quelle: Thomson Reuters F.A.Z.-Grafik Mazeczek

Was Analysten meinen Analysehaus Empfehlung Main First Bank AG Neutral Credit Suisse Kaufen Helvea Neutral Exane BNP Paribas Kaufen Espirito Santo Bank Verkaufen Kepler Capital Kaufen Goldman Sachs Kaufen Bank Vontobel Neutral Macquarie Neutral

Kursziel 115 120 99 124 92 120 152 110 96

lionen Franken Maximalaufwand ist früheren Angaben zufolge der weitaus größte Teil schon im Schlussquartal 2011 verbucht worden. Zugleich sollen 130 Millionen Franken in Indien und China investiert werden. Damit bleibt Schindler auf Globalisierungskurs – und wird hoffentlich einer der Gewinner. JÜRGEN DUNSCH

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Der deutsche Pfandbrief wird zu einem knapperen Gut Die Staatsfinanzierung ist ein rückläufiges Geschäft, im Gegensatz zur Finanzierung von Immobilien. Die Zahl der Pfandbriefbanken nimmt zu. gb. FRANKFURT, 19. April. Die Staatsschuldenkrise hinterlässt auch am Markt für deutsche Pfandbriefe ihre Spuren. Weil sich die Pfandbriefbanken mit der Staatsfinanzierung zurückhalten, sinkt der Umlauf der öffentlichen Pfandbriefe, mit denen die Pfandbriefbanken ihre Ausleihungen an öffentliche Kreditnehmer refinanzieren. Das Volumen der öffentlichen Pfandbriefe nimmt zwar schon seit dem Jahr 2000 ab. Aber selbst in diesem Kontext sei das Geschäft im zweiten HalbJahr 2011 sehr schwach verlaufen, sagte Jan Bettink, der Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, auf einer Veranstaltung in Frankreich. Bettink erwartet, dass die Pfandbriefbanken im Markt für Kommunalfinanzierungen verbleiben dürften, dort aber höhere Margen als früher verlangten. Lebhaft bleibt das Geschäft der Pfandbriefbanken mit Immobilienfinanzierungen, das durch die Ausgabe von Hypothekenpfandbriefen refinanziert wird. Finanziert werden Wohnimmobilien ebenso wie Gewerbeimmobilien. Zu den wichtigsten Konkurrenten gehören die Versicherungen. Der Verband ist nicht nur für den deutschen Markt zuversichtlich, sondern auch für den amerikanischen, den britischen und den französischen. „Wir gehen angesichts der insgesamt guten Verfassung wichtiger Immobilienmärkte von weiter interessanten Geschäftsmöglichkeiten aus“, sagte Bettink. Daneben finanzieren Pfandbriefbanken auch Schiffe und Flugzeuge. Der weitaus größte Teil des Pfandbriefgeschäfts findet in Deutschland statt. Das Volumen der ausgegebenen Pfandbriefe nimmt indessen seit Jahren ab und dürfte in diesem Jahr nach Schätzungen des Verbands auf 561 Milliarden Euro zurückgehen. Das wäre der niedrigste Stand seit fast 20 Jahren. Rückläufig ist zuletzt auch der Absatz der sogenannten „Jumbo-Pfandbriefe“ gewesen, die über ein Mindest-Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro verfügen und für die im Sinne einer möglichst großen Transparenz und Handelbarkeit mehr aktuelle Marktdaten zur Verfügung gestellt wer-

Cockpit des A380: Auch Flugzeuge werden mit Pfandbriefen finanziert.

Foto dpa

Der deutsche Pfandbriefmarkt Struktur des Neugeschäfts

Pfandbriefumlauf Wert in Milliarden Euro 1106

in Prozent Immobilienfinanzierung

1000 800

Staatsfinanzierung

23

600

70 Schiffsfinanzierung

Öffentliche Hypotheken, Schiffe

5 2

400

Prognose (gesamt)

SEITE 24 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

561 369

200 Flugzeugfinanzierung Quelle: VDP

Darlehenszusagen gesamt 128 Mrd. Euro

0 1990 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 11 12 F.A.Z.-Grafik Niebel

den als für andere Pfandbriefe. Bettink meinte, in einem schwierigen Kapitalmarktumfeld sei eine rückläufige Emission von „Jumbos“ nicht untypisch. Man dürfe auch nicht Größe mit Liquidität gleichsetzen, denn es sei durchaus möglich, auch für Pfandbriefe mit geringeren Emissionsvolumen einen liquiden Handel zu organisieren. Dass die Gefahr einer nachlassenden Liquidität für den Pfandbrief besteht, zeigt indessen die Zunahme der sogenannten Namens-Pfandbriefe, die überwiegend an Versicherungen verkauft und von diesen bis zur Fälligkeit gehalten werden. Namenspapiere (bei denen der Name des Käufers in der Wertpapierurkunde vermerkt wird) sind üblicherweise nicht leicht handelbar, werden aber dafür in der Bilanz nicht als Wertpapiere, sondern als Forderungen erfasst. Für einen bilanzierenden Investor wie eine Versicherung hat dies Vorteile im Umgang mit vorübergehenden Kurswertabschreibungen, die eine Forderung weniger betreffen als ein Wertpapier. Der Anteil der Namenspapiere am Pfandbriefvolumen ist seit dem Jahr 2000 von 25 auf 42,5 Prozent gestiegen. Die übrigen Pfandbriefe sind handelbare Inhaberpapiere, die formlos von einem Inhaber an den nächsten weitergegeben werden können. Auch wenn das Volumen der umlaufenden Pfandbriefe abnimmt, wächst die Zahl der Banken, die in Deutschland Pfandbriefe ausgeben dürfen und dem Verband angehören. Die Zahl betrug Ende vergangenen Jahres 41; hinzugekommen waren 2011 die LBB ING Diba, Saar LB und die Santander Consumer Bank. Bettink erwartet weitere Mitglieder, unter anderem aus dem Sparkassenbereich. In Zeiten eines latenten Misstrauens fällt es vielen Häusern leichter, sich über die Ausgabe sehr gut besicherter Pfandbriefe zu attraktiven Konditionen zusätzliche Gelder zu beschaffen als durch die Ausgabe unbesicherter Bankanleihen. Dem Pfandbrief vergleichbare Wertpapiere mit sehr guter Besicherung gibt es auch in anderen Ländern. Diese Papiere werden unter der Bezeichnung „gedeckte Anleihen“ zusammengefasst. Die Pfandbriefe dienen auf diesem Markt als Maßstab, weil nur schwedische Papiere eine ähnlich niedrige Rendite haben. Zehnjährige deutsche Pfandbriefe rentieren derzeit mit rund 2,75 Prozent; spanische gedeckte Anleihen bringen dagegen rund 6 Prozent, weil Anleger weniger Vertrauen in sie haben.

Der Dax bewahrt sein Aufwärtspotential Spaniens Aktienmarkt steht unter Druck / Technische Analyse / Von Wieland Staud

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FRANKFURT, 19. April. Und jetzt Spanien. Nach den Iren, den Portugiesen, den Griechen und den Italienern stehen nun die Spanier im Fokus der Finanzmärkte und damit zumindest gefühlt am Abgrund. Die Gründe dafür sind weithin bekannt und müssen deshalb hier nicht diskutiert werden. Entscheidend ist, dass sie auch im Ibex 35, dem spanischen Aktienleitindex, tiefe Spuren hinterlassen haben. Während sich der Aktienmarkt hierzulande in einem zweifelsfreien Aufwärtstrend befindet, tendiert sein spanischer Widerpart im Abwärtstrend. Wer Dax und Ibex 35 einander gegenüberstellt (kleines Schaubild), wird zu dem Ergebnis kommen müssen, dass er es mit zwei verschiedenen Welten zu tun hat. Analytisch betrachtet hat der Ibex dem schon in den vergangenen beiden Jahren vorherrschenden Abwärtstrend mit dem Bruch des flach ansteigenden langfristigen, seit 2002 intakten Aufwärtstrends die Krone aufgesetzt. Ein weiterer Rückgang bis auf 6750 oder 5400 Punkte wird kaum vermeidbar sein. Die einzige Hoffnung besteht derzeit darin, dass die Lage so eindeutig schlecht ist. Denn die Erfahrung lehrt, dass mitunter die verzweifelte Lage eines Marktes bereits von vielen Anlegern erkannt wurde, die entsprechend gehandelt haben, und etwa im Falle des Ibex 35 deshalb demnächst die Verkäufer fehlen. Aber das kann nur eine sehr vage Hoffnung sein. Weitere Kursverluste sind wahrscheinlicher. Auch mit dem deutschen Auswahlindex Dax war im April bislang kein Blumentopf zu gewinnen. In den zurückliegenden drei Wochen wandelte er auf den vorgezeichneten Bahnen und kam im Tief mit einem Kurs von 6548 Punkten zumindest in die Nähe des ausgeprägten Unterstützungsbandes zwischen rund 6350 und 6500 Punkten. Vieles spricht dafür, dass damit zumindest der erste Teil der Mitte März begonnenen Konsolidierungsphase abgeschlossen werden konnte und die nächsten Wochen von einer Erholung geprägt sein werden. Sie sollte den Dax wieder in Bereiche merklich oberhalb der 7000-Punkte-Marke bringen und im besten Fall sogar an seine Jahreshochs von rund 7200 Punkten heranführen. Momentan ist allerdings schwer vorstellbar, dass mit dieser Erholung bereits wieder der Aufbruch zu neuen Ufern begonnen hat. Nach der Elliott-WellenTheorie brauchen Korrekturphasen häufig ein zweites, abwärtsgerichtetes Standbein (eine sogenannte Elliott „C“), bevor der Markt für einen nachhaltigen Aufschwung mit neuen Hochs gerüstet ist. Nun ist der Mai zwar weit besser als sein Ruf. Durchschnittlich veränderte sich der Dax seit dem Jahr 1976 im Mai im Mittel

mit einem Wert von –0,04 Prozent so gut wie überhaupt nicht. Dennoch könnte er sich in diesem Jahr – wohlgemerkt: nur an der Börse – vor allem in der zweiten Hälfte von seiner weniger schönen Seite zeigen. An den mittel- und langfristig weiterhin sehr guten Perspektiven für den Dax ändert sich damit jedoch nichts. Die aktuelle Konsolidierungsphase ist höchstwahrscheinlich nur genau das: eine Konsolidierungsphase und keine Trendwende. Der Dax wird sie in der überschaubaren Zukunft abschließen und sich dann zu dem unverändert und ohne irgendwelche Abstriche gültigen Kursziel von 8000 Punkten aufmachen. Erst Kurse unter 6420 Punkten, dem unveränderten analytischen Stoploss, könnten an dieser optimistischen Einschätzung erstmalig den einen oder anderen Zweifel aufkommen lassen. Die Kraftstoffpreise scheinen sich indes mittlerweile vom Ölpreis emanzipiert zu haben. Er hat zwar in den letzten Wochen nachgegeben – in der Spitze sank der Preis für ein Fass (159 Liter) der Ölsorte Brent um fast 10 Dollar. An den Tankstellen ist davon allerdings nichts angekommen. Mehr als fraglich ist, ob es dabei bleibt, wenn der Ölpreis im Laufe der nächsten Wochen wieder anfangen wird zu steigen: Nach oben scheint die Anpassung der Kraftstoff- an die Ölpreise besser zu klappen. Jedenfalls deutet bislang kaum etwas auf eine Trendwende und damit auf einen dauerhaft fallenden Ölpreis hin. Sobald das entscheidende Niveau von rund 127 Dollar je Fass überwunden wird, werden wahrscheinlich Preise über 140 Dollar und damit wohl auch neue Hochs von mehr als 148 Dollar auf der Tagesordnung stehen. Angesichts der schon oben diskutierten wenig berauschenden Entwicklung in Spanien musste der Kurs des Euro abermals einen Rückschlag hinnehmen. Die Optimisten konnten ihn erst im Bereich der ziemlich kritischen Zone um rund 1,30 Dollar abfangen. Die Banco de Valencia

Foto Matthias Lüdecke

Der Autor leitet die Staud Research GmbH.

Der Ibex 35 (Spanischer Leitindex)

Dax

Angaben in Indexpunkten (Skala logarithmisch)

16000

Ibex 35

14000 12000

Unterstützungen

10000

Gebrochener, langfristiger Aufwärtstrend

8000

6750

Aktuelle, kritische Situation

5400

2002

2003

2004

Quelle: Staud Research Bad Homburg

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

6000 2012 F.A.Z.-Grafik Kaiser

Finanzmärkte und Geldanlage

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Aktien und Anleihen reichen nicht

Sie löst Griechenlands Probleme in Geheimtreffen

Sal. Oppenheim sieht schwierige Anlagezeiten voraus

Michele Lamarche half Athen umzuschulden. Sie tat das auch für den Irak, Argentinien und die Elfenbeinküste. FRANKFURT, 19. April (Bloomberg). Michele Lamarche hat einen Kalender voller Besprechungen, die nie stattgefunden haben, offiziell zumindest nicht. Lamarche, die zu den wichtigsten Beraterinnen für Umschuldungen der Investmentbank Lazard gehört, war auch an der jüngsten Umstrukturierung griechischer Schulden beteiligt. So traf sie sich im vergangenen Dezember als Beraterin Griechenlands mit Vertretern der Gläubiger, um einen Schuldenschnitt auszuhandeln. Während ihrer 30 Jahre langen Karriere in den Diensten Lazards hat Lamarche in vielen Umschuldungen eine Rolle gespielt – als eine von sehr wenigen Frauen, die in diesem Bereich tätig sind. Als während der griechischen Schuldenkrise alle Versuche gescheitert waren, den mehr als 200 Milliarden Euro hohen Schuldenberg des Landes zu halbieren und der nächste Fälligkeitstermin für griechische Anleihen näher rückte, reiste Lamarche im Dezember 2011 nach Paris. An einem Samstagmorgen trafen sie und zwei Kollegen den Berater Jean Lemierre von BNP Paribas zu einer geheimen Besprechung, sagen zwei an den Verhandlungen beteiligte Personen. Während Lamarche auf der Seite des griechischen Staates verhandelte, vertrat Lemierre Griechenlands private Gläubiger. Das halbstündige Gespräch in Paris endete mit dem Vorschlag, die privaten Gläubiger sollten einen Barausgleich

erhalten und durch die Umschuldung auf neue Anleihen den öffentlichen Gläubigern gleichgestellt werden, sagten Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Die Einigung habe es ermöglicht, die stockenden Verhandlungen wieder aufzunehmen. „Wir mussten eine Lösung finden“, sagt die 63 Jahre alte Lamarche: „Die Alternative, Griechenlands Austritt aus der Eurozone, war für jeden zu folgenschwer. Manchmal muss man sich mit der Gegenseite zusammensetzen und ganz unverblümt und vertraulich reden.“ Lamarche verhandelte bereits vergleichbare Gläubigerverzichte auf der ganzen Welt – sie trat etwa für den Irak, Argentinien und die Elfenbeinküste ein. Nun steht sie – klein, schlank, und elegant in Dior-Hosenanzüge und Pumps von Christian Louboutin gekleidet – im Licht der Griechenlandkrise. „Michele Lamarche hat für ihre Arbeit noch nie viel Aufmerksamkeit erhalten,“ sagt Luce Gendry, Partnerin des Pariser Bankhauses Rothschild: „Sie ist nicht der Typ, der darauf Wert legt.“ Gendry kennt Lamarche noch aus der Pariser École des hautes études commerciales (HEC). „Staatsschulden waren damals nicht in den Schlagzeilen.“ Statt auf kleinere Länder richtet sich das Interesse der Bankerin nun aber auf europäische Industrieländer, da inzwischen Nationen wie Portugal oder Spanien unter einer hohen Schuldenlast leiden. Mit Griechen-

land als größter Umschuldung eines Staates trägt Lamarches Team auch einen größeren Anteil zu den Erlösen Lazards bei. Nach Angaben der griechischen Regierung hat allein die Beratung Griechen-

Michele Lamarche

Foto Bloomberg

lands Lazard in den vergangenen zwei Jahren rund 25 Millionen Euro Gebühren eingebracht. Ihr Team habe darüber hinaus weitere Aufträge mit Bezug zur Eurokrise bekommen, sagt Lamarche ohne Nennung von Details.

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 2 5

gb. FRANKFURT, 19. April. Eine langfristige Analyse der Entwicklung in 14 Industrienationen hat den Kapitalanlageexperten des Kölner Privatbankhauses Sal. Oppenheim gezeigt: In Jahren einer Entschuldung sind nach aller Erfahrung weder Aktien noch Anleihen besonders attraktive Anlagen, weil sich in diesen Zeiten ein niedriges Wirtschaftswachstum mit niedriger Inflation paart. Daher sehen die Kölner in dem sogenannten Absolute-Return-Konzept, in dem Aktien und Anleihen mit alternativen Anlagen wie zum Beispiel Rohstoffen kombiniert werden, eine interessante Alternative. „Anlagekonzepte, die alleine auf marktnahen Bestandteilen wie Aktien und Anleihen beruhen, werden es schwer haben“, sagt Vorstandsmitglied Wolfgang Leoni. Realistischerweise sei mit einer Absolute-ReturnStrategie eine jährliche Rendite von 350 bis 550 Basispunkten über dem Geldmarktzins zu erwarten. Damit wären viele institutionelle Anleger zufrieden, die üblicherweise jährliche Renditen zwischen 4 und 4,5 Prozent ansteuerten. Im laufenden Jahr dürften vor allem mit Bundesanleihen keine guten Geschäfte zu machen sein. Sie seien eine Art „Risiko ohne Rendite“. Da viele Anleger aber in Anleihen investieren müssen, hat Sal. Oppenheim Alternativen zur Bundesanleihe entwickelt. Dazu zählen einmal Staatsanleihen aus anderen

„Neben ihrer Erfahrung und ihrem Verständnis vom Ablauf solcher Verhandlungen hat sie politischen Instinkt“, sagt BNPBerater Lemierre, „bei einem Stillstand der Verhandlungen ist sie in der Lage, sich zurückzunehmen, ihre Verbindungen zu nutzen und so die Situation zum Besseren zu wenden.“ Lamarche hofft, dass Europa weitere Umschuldungen verhindert. Diese sollten das jeweils letzte Mittel bleiben. „Sie machen es immer schwieriger für solche Länder, später wieder an die Kapitalmärkte zurückzukehren”, sagt sie. „Portugal und Spanien unternehmen große Anstrengungen, und ich hoffe, eine Erholung der amerikanischen Konjunktur wird dazu beitragen.“ Während des Pariser Geheimtreffens einen Konsens zu finden, war aber nur der Anfang der Umschuldung, welche die schwierigste ihrer gesamten Karriere gewesen sei – auch wegen der großen Zahl beteiligter europäischer Länder und Institutionen. Das Geheimnis des Erfolgs sei es, jene Gläubiger zu finden, die mit ihr an einem Strang ziehen. „Es ist unsere Aufgabe, jene Bond-Eigner zu finden, die konstruktiv mitarbeiten und in der Lage sind, Druck auf aggressivere Gläubiger auszuüben.“ Lamarche wurde als Tochter eines Obersten der französischen Armee nahe Algier geboren und musste am Ende des Algerienkriegs aus dem Land fliehen. Neben ihrem Beruf hat sie drei Töchter aus zwei Ehen großgezogen.

Geschäftsverbindungen − Vertretungen

Ländern mit einem AAA-Rating, die sich nicht im Euroraum befinden. Hierzu zählen unter anderen Singapur, Schweden, Dänemark und Australien. Aus einem Korb mit Anleihen aus acht dieser Länder und einer Duration von rund 4 Jahren lasse sich eine Extrarendite von etwa einem Prozent gegenüber Bundesanleihen erzielen, errechnete Leoni. Hinzu komme die Möglichkeit von Aufwertungsgewinnen. Neben Unternehmensanleihen führt Leoni vor allem Anleihen aus Schwellenländern als interessante Alternative an. Sal. Oppenheim wird daher einen Fonds auflegen, der überwiegend aus asiatischen Anleihen besteht. Die Kölner haben ihren Anlageempfehlungen ein moderat optimistisches wirtschaftliches Szenario für den Euroraum zugrunde gelegt. Sie nehmen eine Fortsetzung der auf Entschuldung angelegten Politik an und erwarten weitere Konsolidierungsmaßnahmen, die bei Bedarf von der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützt würden. Zudem unterstellen sie Strukturreformen und weitere Schritte in Richtung einer Fiskalunion. Freilich: Alle Risiken will man nicht weg definieren. Ein Antrag Spaniens auf ein Hilfsprogramm wird nicht vollständig ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Währungsunion in ihrer heutigen Form nicht überlebt, beziffern die Kölner mit 25 Prozent.

Beteiligungen und Geldverkehr Unternehmensveräußerung Geschäftsgegenstand: kurz- bis mittelfristige Leasing- oder Mietkauffinanzierung von beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, vorwiegend Fahrzeugen Unternehmen: Vertragsvolumen ca. 30,6 Mio. €; ca. 650 gewerbliche Kunden Verfahren: Offenes Bieterverfahren Verkauf: Vertrags- und Kundenbestand • ca. 985 Leasingverträge mit einem Volumen von 22,9 Mio. € • ca. 290 Mietkaufverträge mit einem Volumen von 7,7 Mio. € • ca. 650 gewerbliche Kunden Vertriebsstruktur in Leipzig, Dresden und Plauen Firma „Saxonia Leasing“ Nachfragen unter: ZINSKY Unternehmensberatung GmbH, Goetheallee 6, 01309 Dresden; [email protected]

Nürnberg – ISIN DE0008435967 (WKN 843596) – – ISIN DE0008435900 (WKN 843590) –

Dividendenbekanntmachung In der ordentlichen Hauptversammlung unserer Gesellschaft vom 19. April 2012 wurde beschlossen, für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von 2,90 EUR auf jede Inhaberaktie „Buchstabe A” o. N. und jede vinkulierte Namensaktie „Buchstabe B” o. N. auszuschütten. Das gesamte Grundkapital unserer Gesellschaft, eingeteilt in 11.520.000 Stückaktien, ist in Globalurkunden verbrieft, die bei der Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main, hinterlegt sind. Die Auszahlung der Dividende erfolgt deshalb ab 20. April 2012 ausschließlich über die Clearstream Banking AG durch die depotführenden Kreditinstitute unter Abzug von 25 % Kapitalertragsteuer und 5,5 % Solidaritätszuschlag auf die Kapitalertragsteuer. Auf Antrag des Kirchensteuerpflichtigen behält das inländische depotführende Kreditinstitut auch die auf die Dividende entfallende Kirchensteuer ein. Mit dem Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag ist bei inländischen natürlichen Personen die Einkommensteuer abgegolten, sofern nicht das Teileinkünfteverfahren Anwendung findet. Auf Antrag erfolgt die besondere Besteuerung der Kapitalerträge nach § 32d EStG. Ist bei inländischen, nicht von der Steuer befreiten Aktionären das Teileinkünfteverfahren anzuwenden, werden Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag auf die Einkommen-/Körperschaftsteuer angerechnet. Bei inländischen körperschaftsteuerpflichtigen Aktionären bleiben die Dividendenbezüge bei der Ermittlung des Einkommens zu 95 % außer Ansatz. Vom Abzug der Kapitalertragsteuer und des Solidaritätszuschlags wird abgesehen, wenn eine inländische natürliche Person dem depotführenden Kreditinstitut eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung des Wohnsitzfinanzamts eingereicht hat. Entsprechendes gilt, sofern der Aktionär seiner Depotbank einen Freistellungsauftrag erteilt hat, soweit die im Jahr 2012 bis zum Tag der Auszahlung über die Depotbank zugeflossenen Kapitalerträge zusammen mit der Dividende den im Freistellungsauftrag genannten Betrag nicht übersteigen. Nürnberg, 20. April 2012

Vorstand der Gesellschaft

Amtliche Bekanntmachung Veröffentlichung gem. § 60a der Finanzgerichtsordnung 7 K 1688/10 In dem Rechtsstreit der EuroNova Wohnungsbaugenossenschaft e.G. gegen das Finanzamt Weiden i. d. Opf. wegen gesonderter und einheitlicher Feststellung von Besteuerungsgrundlagen für Zwecke der Eigenheimzulage für 2002 bis 2004 hat der 7. Senat des Finanzgerichts Nürnberg am 02. April 2012 beschlossen: Zum Verfahren werden nur die an der EuroNova Wohnungsbaugenossenschaft e.G. in den Jahren 2002 bis 2004 beteiligten und nunmehr ausgeschiedenen Gesellschafter beigeladen, die dies bis zum 31.07.2012 beantragen. Auszug aus den Gründen: Streitig ist, ob die Klägerin, die EuroNova Wohnungsbaugenossenschaft e.G., in den Jahren 2002 bis 2004 die Voraussetzungen des § 17 des Eigenheimzulagengesetzes (Eig-ZuIG) erfüllt hat. Nach § 60 Abs. 3 FGO sind diejenigen, die an dem streitigen Rechtsverhältnis derart beteiligt sind, dass die Entscheidung auch ihnen gegenüber nur einheitlich ergehen kann, notwendig beizuladen. Dies gilt insbesondere für ausgeschiedene Gesellschafter (§ 48 Abs.1 Nr. 3 FGO). Rechtsmittelbelehrung Gegen diesen Beschluss ist kein Rechtsmittel gegeben (§ 60a Satz 2 FGO). Beiladungsanträge sind spätestens bis zum 31.07.2012 schriftlich oder zur Niederschrift beim Finanzgericht Nürnberg, Deutschherrnstraße 8, 90429 Nürnberg, zu stellen. Eine Ablichtung des vollständigen Beschlusses kann unter der genannten Adresse angefordert werden.

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Internationale Finanzmärkte

Dax 30, M-Dax und Tec-Dax Börsenwert 52 Wochen in Mrd. Landeswähr. KGV Tief Vergleich Hoch Gesamt Streubes. 2012 2013

12,45 37,97 59,71 43,33 13,01 41,13 8,95 45,82 31,51 9,07 16,99 36,70 33,58 16,10 12,17 8,05 9,93 8,34 7,12 22,06 4,50 14,42 5,41 8,11 20,34 20,57 60,57 63,87 9,44 21,61

0,82 1,82 3,53 0,92 3,21 3,00 4,74 2,15 13,82 1,38 0,62 1,41 1,12 0,83 25,27 1,31 3,10 4,47 1,54 1,42 4,74 1,11 1,45 0,90 1,01 1,81 5,35 3,36 4,23 0,98 1,18 0,57 5,08 1,26 3,18 2,08 4,08 2,17 1,72 2,00 2,37 2,42 1,47 1,41 4,49 2,57 1,29 1,02 3,06 0,94

0,24 1,35 0,97 0,70 1,64 0,15 1,19 0,52 0,49 0,14 0,30 1,61 0,11 0,34 0,33 0,49 0,28 0,87 0,24 2,81 0,27 0,11 1,11 2,21 0,18 0,40 0,20 2,98 1,56 0,30

10,2 15,8 7,3 10,5 10,6 24,9 10,0 5,9 7,9 6,8 10,1 11,0 11,8 12,4 18,7 14,0 12,7 15,1 17,4 12,4 14,8 11,4 19,0 11,3 7,9 7,3 8,3 15,0 11,0 18,7 6,8

12,45 37,74 59,71 43,33 5,09 21,96 6,71 38,53 30,67 8,62 11,82 24,96 31,98 11,04 8,68 6,03 9,72 8,29 6,41 22,06 4,50 5,83 5,41 3,24 18,06 17,47 44,42 57,83 7,05 18,25

12,4 8,4 10,5 11,2 14,3 13,7 18,1 13,0 9,7 7,6 19,7 9,3 23,4 30,3 8,9 19,1 14,1 21,1 16,6 15,8 14,9 12,2 14,8 18,2 12,5 12,1 20,0 8,3 14,0 25,7 13,9 10,9 13,9 8,8 8,2 15,2 9,2 16,5 24,1 5,6 14,2 12,5 26,9 0,0 8,7 11,9 13,9 9,0 19,1 23,8 8,3

0,59 1,37 1,45 0,36 2,67 1,66 4,09 0,98 5,49 1,18 0,42 0,71 1,05 0,58 12,54 0,63 0,90 1,72 1,54 0,54 4,35 1,11 0,77 0,69 0,94 0,55 2,66 1,23 4,01 0,98 0,50 0,43 4,83 1,26 3,10 1,56 0,98 0,62 1,66 1,75 1,50 0,97 0,74 1,41 1,52 2,42 0,71 0,39 0,88 0,84

0,20 1,24 0,87 0,45 0,58 0,07 1,05 0,52 0,45 0,14 0,23 1,26 0,11 0,26 0,27 0,43 0,21 0,87 0,18 2,81 0,16 0,11 0,32 1,57 0,13 0,23 0,20 1,33 1,44 0,21

9,1 13,1 6,7 9,5 9,6 22,0 9,7 4,8 7,3 6,1 9,3 9,8 11,0 9,6 17,0 12,2 9,5 14,1 13,2 10,7 13,1 8,3 13,4 10,4 7,3 7,1 8,7 12,6 9,4 8,4 6,4 10,6 6,8 9,4 11,1 12,5 12,9 16,1 11,4 8,9 6,7 18,8 7,2 16,0 25,4 8,0 11,9 12,3 20,2 13,5 14,8 17,4 10,8 13,3 15,4 10,2 11,5 17,4 8,4 10,1 17,5 9,0 10,4 12,0 7,3 8,1 13,7 8,4 14,9 21,5 5,0 11,6 8,4 18,9 K.A. 7,5 13,2 12,2 6,8 15,6 18,7 7,3

18.4.12 Schluss

Dax 30 Adidas Allianz SE vink NA I P BASF NA I P Bayer NA I P Beiersdorf BMW StA I Commerzbank Daimler NA I P Deutsche Bank I P Deutsche Börse I Deutsche Post Dt. Telekom I P E.ON I P Fres. Med. Care StA Fresenius SE&Co Heidelb.Cement StA Henkel Vz Infineon K+S NA Linde Lufthansa vink NA MAN SE StA Merck Metro StA Münchener R.v.NA I RWE StA I SAP I P Siemens I P Thyssen Krupp VW Vz I

19.4.12 Schluss

6732,03 6671,22 59,89 59,51 84,03 83,40 64,72 65,01 52,53 52,40 50,34 51,61 69,44 68,32 1,64 1,60 42,03 40,85 34,64 33,90 48,43 47,01 14,27 14,06 8,58 8,49 17,00 16,78 53,02 53,62 73,97 74,51 43,40 42,91 55,44 55,73 7,58 7,67 37,42 37,18 129,45 128,95 9,94 9,83 101,60 102,30 82,91 83,69 25,57 25,02 113,30 113,40 35,59 35,72 49,66 49,31 71,14 69,86 18,53 18,35 131,50 127,00

Xetra Tages Hoch Tief

6807,12 60,39 85,00 66,60 53,43 52,10 70,25 1,67 42,65 35,45 48,80 14,39 8,64 17,15 53,83 74,94 44,25 56,29 7,79 37,98 131,05 10,09 103,00 84,09 25,88 114,80 36,02 50,25 71,31 18,74 133,20

52 Wochen Vergleich Hoch

6665,31 59,51 83,01 64,85 52,40 51,05 68,25 1,59 40,65 33,90 46,76 14,06 8,48 16,72 53,04 74,20 42,91 55,47 7,58 37,08 128,75 9,82 101,30 83,22 24,99 112,90 35,31 49,20 69,63 18,27 127,00

M-Dax

–0,9 –0,6 –0,7 +0,4 –0,2 +2,5 –1,6 –2,4 –2,8 –2,1 –2,9 –1,5 –1,0 –1,3 +1,1 +0,7 –1,1 +0,5 +1,3 –0,6 –0,4 –1,1 +0,7 +0,9 –2,2 +0,1 +0,4 –0,7 –1,8 –1,0 –3,4

+13,1 7600,41 4965,80 +18,4 61,29 42,42 +12,8 107,45 56,16 +20,6 70,22 42,19 +6,1 59,44 35,36 +17,8 52,10 38,26 +32,0 73,95 43,49 +22,8 3,62 1,12 +20,4 53,95 29,02 +15,2 44,56 20,79 +9,0 57,68 35,65 +18,3 14,83 8,90 –4,2 11,38 7,88 +0,7 23,54 12,50 +2,1 57,03 42,56 +4,2 79,91 58,80 +30,9 52,81 23,92 +25,0 56,29 36,52 +31,9 8,31 4,89 +6,5 56,84 33,25 +12,2 136,90 94,63 +7,0 15,81 8,25 +48,9 103,00 50,78 +8,6 87,45 55,92 –11,3 50,02 24,91 +19,6 118,35 77,80 +31,6 44,48 21,15 +20,7 54,85 32,88 –5,5 99,07 62,13 +3,5 36,20 16,67 +9,7 152,20 86,40

Div.

Ums.Ges. Div.- Tsd.St. Rend. 18.4.

257,20 0,801x 4,501x 2,201x 1,501x 0,701x 1,301x 0,001x 2,201x 0,751x 2,101x 0,651x 0,701x 1,501x 0,651x 0,861x 0,251x 0,801x 0,121x 1,001x 2,201x 0,601x 2,001x 1,251x 1,351x 6,251x 3,491x 0,601x 3,001x 0,451x 2,261x

3,86 146139 1,34 779 5,40 1960 3,38 2720 2,86 2029 1,36 389 1,90 2348 0,00 63615 5,39 4093 2,21 6261 4,47 526 4,62 3227 8,24 13270 8,94 7827 1,21 493 1,15 344 0,58 725 1,44 707 1,56 8789 2,69 719 1,71 408 6,10 3200 1,96 430 1,49 163 5,40 1230 5,51 794 9,77 4465 1,22 3483 4,29 4466 2,45 5497 1,78 1182

–0,6 –0,6 +0,3 –0,1 –0,5 –0,5 –0,4 –1,0 –0,6 –0,8 +0,8 +0,4 –1,1 –0,5 –1,4 +0,8 –2,4 –0,7 –1,2 +0,2 +0,6 –1,0 –0,3 ±0,0 +0,5 +2,2 ±0,0 –1,6 –1,7 –0,1 –3,3 +1,4 +2,5 –1,1 –2,0 –1,0 +1,0 ±0,0 +1,2 –1,8 –0,5 –1,0 +0,7 –3,6 ±0,0 –0,6 –0,3 –3,0 ±0,0 –1,3 –5,2

+19,2 11258,91 7636,63 –1,6 24,75 9,01 –1,6 46,20 32,23 +7,3 39,87 24,44 +1,7 33,50 23,51 +5,7 77,40 50,47 +52,7 89,76 54,15 +27,9 94,70 60,94 +3,3 17,65 9,18 +43,7 77,63 38,50 +8,1 29,18 22,05 +24,3 7,32 3,19 +24,5 40,12 25,26 +6,4 11,80 8,44 +41,2 49,90 22,04 +28,0 31,66 19,05 +8,2 25,50 14,77 +0,5 80,85 60,00 +27,9 58,83 37,06 +28,6 43,98 26,78 +61,8 6,55 3,43 +18,0 26,83 15,61 +10,1 37,76 27,75 +33,9 32,87 16,86 +52,8 17,63 8,44 +12,2 26,41 20,01 +9,3 33,83 19,23 +15,8 45,76 28,58 –2,4 64,90 37,10 +21,8 48,25 31,74 –0,7 23,40 8,20 +1,8 59,79 33,11 +18,3 22,35 12,10 +52,7 64,08 31,34 +49,8 42,96 20,51 +23,7 63,15 40,01 +34,9 21,00 10,00 +20,2 277,05 189,00 +13,6 193,90 135,00 +26,7 64,74 30,00 –1,5 18,08 13,50 +2,0 55,00 32,43 –9,7 48,26 29,25 +34,4 3,88 1,33 +24,4 31,23 14,06 –3,9 26,18 19,16 +5,6 22,77 15,92 +7,1 8,68 3,11 +3,4 99,30 62,76 –5,7 174,30 56,87 –18,0 57,21 28,22

297,73 0,001x 1,201x 1,601x 0,501x 2,501x 2,031x 1,401x 0,501x 0,001x 1,101x 0,001x 1,101x 0,191x 0,301x 0,221x 0,351x 2,401x 1,251x 0,901x 0,104x 0,401x 0,501x 0,551x 0,001x 0,001x 0,551x 2,301x 2,001x 0,001x 0,271x 0,401x 0,001x 0,701x 0,701x 1,101x 1,141x 1,801x 9,001x 1,501x 0,371x 0,321x 0,001x 0,001x 0,371x 0,551x 0,601x 0,001x 2,501x 3,201x 1,701x

2,81 0,00 2,96 4,49 1,80 3,59 2,34 1,52 3,96 0,00 4,10 0,00 3,18 1,78 0,63 0,71 1,69 3,25 2,57 2,07 7,78 1,55 1,41 1,74 0,00 0,00 2,20 5,18 4,59 0,00 2,77 1,07 0,00 1,15 1,81 1,80 5,99 0,67 4,71 3,46 2,55 0,81 0,00 0,00 1,55 2,32 2,76 0,00 3,26 5,46 6,01

27051 551 291 126 61 136 140 131 269 457 98 314 302 189 108 74 159 36 241 221 255 388 241 84 338 403 53 216 303 363 912 36 75 722 231 271 394 13 8 196 500 329 411 13623 365 288 461 853 21 215 592

Tec-Dax

–0,9 ±0,0 –2,9 +1,5 –1,5 –0,3 –2,2 –1,2 +1,2 +1,0 –1,1 –1,5 –1,8 +1,3 ±0,0 –0,8 –1,6 –7,4 +0,2 –4,3 +0,9 –0,5 –1,1 –0,4 –1,2 –3,8 –4,7 +0,4 –0,5 –2,1 –0,4

+13,3 +42,1 +34,3 +16,0 +27,1 +24,0 –28,8 +39,1 +31,6 +30,5 +33,3 +8,9 +25,7 –8,4 +31,1 +16,1 +20,7 –2,8 +30,6 +4,6 +12,5 –7,1 +15,8 –25,9 –10,9 –49,7 +6,8 +82,5 +0,3 +12,2 +36,4

14,90 0,001x 0,601x 3,201x 0,751x 0,301x 0,701x 0,001x 1,191x 0,501x 1,061x 0,001x 0,801x 0,001x 0,001x 0,201x 0,001x 0,001x 2,901x 0,231x 0,001x 0,001x 0,001x 3,001x 0,431x 0,191x 0,501x 0,001x 0,201x 0,101x 0,001x

1,92 0,00 4,54 4,24 2,25 1,48 9,93 0,00 1,44 5,39 4,98 0,00 6,37 0,00 0,00 3,40 0,00 0,00 3,28 1,49 0,00 0,00 0,00 9,38 1,70 11,62 1,47 0,00 1,45 0,72 0,00

9059 217 925 17 55 65 104 358 37 394 31 197 753 342 67 108 156 481 53 10 393 756 109 68 283 2078 58 98 508 300 36

16,1 14,1 15,1 13,9 ADVA Optical Netw. 132,3 27,0 Aixtron 118,5 0,0 BB Biotech NA (CH) 9,3 8,7 Bechtle 22,5 20,2 Carl-Zeiss Med. 8,7 5,9 Centrotherm Ph. 17,0 14,2 Dialog Semic. (GB) 10,9 9,4 Drägerwerk Vz 9,5 7,4 Drillisch 8,5 7,6 Euromicron 31,8 21,2 Evotec 8,8 8,0 freenet NA 22,6 10,3 Gigaset 14,6 12,7 Jenoptik 12,2 10,9 Kontron 162,8 162,8 Morphosys 64,0 21,3 Nordex 17,4 16,5 Pfeiffer Vacuum 21,4 15,1 PSI NA 15,1 13,4 Qiagen (NL) 11,4 8,4 QSC 33,6 21,4 Singulus 13,7 12,9 SMA Solar Techn. 10,4 9,3 Software 0,0 0,0 SolarWorld 20,3 16,4 Stratec Biomed. 20,9 11,7 Süss Microtec 13,8 12,2 United Internet 18,3 17,0 Wirecard 31,5 24,9 Xing

783,04 5,15 13,62 58,26 33,82 20,29 7,21 17,71 81,56 9,19 21,47 2,58 12,79 2,23 5,99 5,92 21,50 4,15 88,15 16,10 11,88 1,95 2,38 32,13 25,76 1,70 35,57 10,23 13,91 14,25 56,25

775,93 5,15 13,23 59,16 33,30 20,23 7,05 17,50 82,54 9,28 21,23 2,55 12,57 2,26 5,98 5,88 21,16 3,84 88,32 15,40 11,99 1,94 2,35 32,00 25,46 1,64 33,90 10,27 13,84 13,94 56,00

787,10 5,23 13,68 59,54 33,82 20,58 7,35 17,89 84,91 9,38 21,50 2,61 12,84 2,26 6,00 5,94 21,80 4,18 89,05 16,25 12,10 1,97 2,41 32,96 26,02 1,73 35,49 10,50 14,12 14,37 56,75

774,50 5,11 13,13 58,31 33,10 20,06 6,85 17,50 81,01 9,12 21,23 2,53 12,50 2,20 5,85 5,85 21,03 3,78 87,66 15,37 11,88 1,93 2,35 31,52 25,46 1,61 33,60 10,15 13,76 13,91 54,52

940,04 5,69 29,84 62,88 34,80 20,58 41,60 18,84 90,00 9,38 23,50 3,19 13,00 4,64 6,65 8,43 21,88 7,50 95,74 23,05 14,97 3,28 4,67 81,50 44,50 11,05 36,00 11,95 14,94 15,03 66,00

616,87 2,88 8,34 39,03 22,50 12,36 6,75 9,82 60,44 3,25 14,89 1,58 6,37 2,09 3,91 4,73 14,65 3,43 56,33 13,38 9,07 1,87 1,88 29,15 21,54 1,61 24,80 5,44 10,58 9,43 38,95

Schwache Konjunkturdaten belasten die Aktienmärkte Am Donnerstag haben die Aktienmärkte schwach tendiert. Nachdem die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den Vereinigten Staaten weniger stark als erwartet gesunken war, gaben die Kurse überwiegend nach. Zuvor war ein Index für Frühindikatoren besser ausgefallen, doch auch das Geschäftsklima in der Region Philadelphia verschlechterte sich stärker als erwartet. Auch die Verkaufszahlen bestehender Häuser sank in Amerika – und drückte damit auf die Stimmung der Investoren. Derweil sorgte zudem die Lage am Anleihenmarkt für Unruhe an den Aktienbörsen: So haben sich die Renditen für Anleihen der Euro-Länder Spanien, Italien und Frankreich abermals erhöht, obwohl Spanien eine viel beachtete Anleiheauktion gut über die Bühne brachte. Gerüchte über

eine bevorstehende Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs sorgten ebenfalls für Missstimmung der Anleger. Der deutsche Leitindex Dax fiel um 0,9 Prozent auf 6671 Punkte. Der F.A.Z.-Index fiel um 0,9 Prozent auf 1485 Punkte. Am deutschen Aktienmarkt standen die Werte von Deut-

Rendite 10-jähriger spanischer Staatsanleihen 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 M

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Schluss: 5,77 30.12.2011: 5,22 52 Wochen Hoch/Tief: 6,72/4,69

scher Börse, Siemens Daimler sowie Volkswagen und Commerzbank am stärksten unter Druck. Die Aktien von Beiersdorf waren nach einer Hochstufung hingegen gefragt. Die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten zeigten im frühen Handel ein positives Bild: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,3 Prozent auf 13 076 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg ebenfalls um 0,3 Prozent auf 1389 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte um 0,8 Prozent höher bei 3054 Punkten. An der New York Stock Exchange wechselten am Mittwoch 719 Millionen Aktien den Besitzer. Die Kurse von 983 Aktien legten zu, die von 1984 Titeln gaben nach und die von 118 Aktien blieben unverändert. Neue Hochs markierten 58 Titel, neue Tiefstände verzeichneten 44 Aktien. tim.

Deutsche Börsen

Kurse in Euro

Statistik (aus dem HDAX) Tagesgewinner Beiersdorf KUKA GSW Immobilien BB Biotech NA

Veränd. % +2,52 +2,51 +2,17 +1,54

52-Wochen-Gewinner Dürr freenet NA Gerry Weber EADS

Veränd. % +93,55 +51,22 +50,12 +48,94

Tagesverlierer Nordex Wincor Nixdorf Stratec Biomed. PSI NA

Veränd. % –7,36 –5,18 –4,69 –4,35

52-Wochen-Verlierer SolarWorld Centrotherm Ph. Wacker Chemie SMA Solar Techn.

Veränd. % –84,38 –80,87 –63,18 –58,14

Prime Standard 18.4. 19.4. Schluss/Kassa 18.35 h 118000 3U Holding 3W Power (L) 4SC A.S.Creation Tapeten aap Implantate ad Pepper Media (NL) ADC African Dev. Adler Modemärkte Advanced Vis. (IL) Agennix Ahlers StA Ahlers Vz Air Berlin (GB) AIRE aleo solar All for One Steeb Alphaform alstria office REIT Amadeus Fire Analytik Jena

0,355 0,765 2,105 2,41 25,13 0,798 1,18 8,953 6,302 4,51 1,698 10,999 10,901 2,161 12,40 19,851 8,91 1,527 8,132 33,965 11,248

0,41 0,775 2,211 2,37 24,988 0,824 1,172 9,113 6,22 4,418 1,70 10,75 11,202 2,157 12,985 20,489 8,786 1,519 8,018 34,48 11,245

Artnet 3,464 Asian Bamboo 11,228 Atoss Software 20,05 Augusta Tech. 21,251 Balda 6,16 Basler 12,194 Bauer 18,827 BayWA NA 30,00 BDI-BioEnergy Intl. (A) 15,14 Beate Uhse Δ 0,288 Beck, Ludwig 20,027 Bertrandt 53,806 Biolitec 2,291 Biotest StA 45,85 Biotest Vz 44,452 BMP Media Investors 0,702 BMW Vz Δ 45,226 Boss StA 86,419 C.A.T. oil (A) 6,321 Cancom IT Systeme 12,289 Cenit 6,41 Centrosolar 0,87 Centrotec 12,694 CeWe Color 31,802 China Spec. Glass 3,461

3,443 11,051 20,05 21,484 6,069 12,54 18,55 29,50 15,45 0,275 19,507 53,716 2,174 45,80 44,20 0,70 45,154 86,30 6,40 12,379 6,406 0,80 12,74 31,647 3,44

Comarch Software 2,86 Comdirect Bank 8,491 Compugroup Medical 10,483 Conergy konv. 0,48 Constantin Medien 1,55 COR&FJA 1,391 Corp.Eq.Partn. (CH) 0,04 C-Quadrat Inv. (A) 24,258 CropEnergies 4,953 CTS Eventim 28,246 Curanum 1,965 DAB Bank 3,82 Data Modul 14,918 Deag 2,72 Delticom 74,939 Demag Cranes 51,30 Derby Cycle 32,307 Deufol 0,938 DF Deutsche Forfait 2,926 DIC Asset 6,968 Dr. Hönle 10,871 Drägerwerk StA. 71,069 Dt. Beteiligung 16,232 Dt. Wohnen NA 10,90 Dyckerhoff StA 30,884 Dyckerhoff Vz 29,70 Eckert & Ziegler 24,718 Ecotel Communic. 5,146 Einhell Germany Vz. 36,37 Electr. Line 3000 (IL) 0,693 Elexis 23,955 Elmos Semic. 8,313 EnviTec Biogas 7,77 Epigenomics 2,146 Essanelle Hair Group 9,10 Estavis 1,998 European CleanTech (L) 9,701 Exceet Group (L) 7,40 Fabasoft (A) 3,589 Fair Value Reit 4,00 First Sensor 10,79

3,15 8,563 10,803 0,509 1,546 1,391 0,029 28,44 4,961 27,79 1,89 3,84 15,021 2,80 73,95 50,81 32,30 0,938 2,884 6,823 10,744 73,738 16,33 10,699 30,428 30,168 24,773 5,20 35,988 0,693 23,80 8,272 7,778 2,112 9,20 2,042 9,809 7,349 3,585 4,00 10,778

Fortec Francotyp-Postalia Fresenius MC Vz Fuchs Petrolub StA Funkwerk Geratherm Medical Gesco GfK SE GFT Technologies GK Software Grammer Graphit Kropfmühl Grenkeleasing GWB Immobilien H&R Hamborner Reit Hansa Group Hawesko HCI Capital Heidelb. Druck Henkel & Co. Highlight (CH) Höft & Wessel Homag Group Hornbach Hold. Hornbach-Baum. Hypoport IBS NA IFM Immobilien Indus Init Innovation Integralis Intershop InTiCa Systems InVision Isra Vision Itelligence IVG Immobilien IVU Traffic JAXX Jetter

8,411 2,748 42,80 40,04 3,809 5,90 63,56 38,581 3,056 40,85 15,672 31,763 47,349 0,615 15,09 7,526 3,317 36,30 0,619 1,39 45,933 3,734 2,275 10,18 55,043 24,977 9,94 6,631 12,25 22,359 18,39 5,183 2,856 2,789 12,109 18,12 6,875 1,88 1,303 1,203 5,589

8,369 2,75 42,861 40,425 3,696 6,005 62,646 39,021 3,055 41,167 15,851 31,763 47,294 0,62 14,512 7,474 3,313 36,041 0,602 1,364 45,676 3,744 2,277 10,081 55,542 24,88 10,171 6,451 12,486 22,456 18,535 5,189 2,796 2,789 12,116 18,33 6,78 1,739 1,30 1,107 5,711

JK Wohnbau Joyou Jungheinrich Koenig & Bauer Kromi Logistik KWS Leifheit Lloyd Fonds Loewe Logwin (L) LPKF Laser & Electr. Magix MAN SE Vz Manz Marseille-Kliniken Masterflex MBB Industries Mediclin Medigene NA Medion Metro Vz MeVis Medical Solut. MLP Mobotix Mologen Mühlbauer Hold. MVV Energie Nemetschek Nexus Norma Group november OHB Orad Hi-tec Sys. (IL) Orco Germany (L) OVB Holding P & I Personal & Inf. paragon Patrizia Immob. Petrotec Pfleiderer

Erste Group Bank EVN Flughafen Wien Immofinanz Intercell Mayr-Melnhof OMV Österreich. Post Palfinger Raiffeisen Bank Intl RHI Schoeller-Bleckmann Semperit Strabag SE Telekom Austria Verbund Ö.E. Vienna Insurance Voest-Alpine Wienerberger Zumtobel

15,675 9,874 34,00 2,621 2,488 75,76 24,50 26,99 17,915 23,025 19,30 65,87 31,50 20,94 8,33 21,405 30,14 23,57 8,116 10,02

15,755 9,84 33,35 2,652 2,54 76,28 24,02 26,905 17,995 22,85 19,265 63,76 31,795 20,485 8,241 20,455 29,90 23,60 8,222 9,94

Brit. Sky Broadc. BT Group Bunzl Burberry Group Cable & Wireless Cairn Energy Capita PLC Capital Shopping Carnival Corp. Centrica Cobham Compass Group Drax Group Eurasian Natural Experian Group FirstGroup Foreign Col.Inv. GKN Glencore Group 4 Securicor Hammerson ICAP InterCont. Hotels Intern. Power Invensys ITV Johnson Matthey Kingfisher Land Securities Legal & General Lloyds Bank.Group Logica London Stock Ex. Lonmin Man Group Marks & Spencer Misys Morrison Superm. Next Old Mutual Pearson Petrofac Provident Fin. Prudential Corp. Randgold Res. Reckitt Benckiser Reed Elsevier Rexam Rolls-Royce Group Royal Bk of Scotl. Royal Dutch Sh. B

4,60 4,663 8,921 8,85 25,511 24,65 12,021 11,974 7,889 7,92 186,45 188,50 24,695 24,59 1,04 1,036 4,893 4,88 1,012 0,992 11,982 12,222 3,854 3,835 80,769 84,645 24,157 24,121 3,018 3,004 4,84 4,84 7,30 7,345 3,632 3,637 1,545 1,525 15,945 15,858 25,135 24,906 5,844 5,84 6,618 6,621 24,71 23,99 9,732 9,647 23,565 24,26 22,788 23,00 30,787 31,203 8,41 8,41 18,88 19,337 0,09 0,09 13,284 13,204 2,215 2,285 0,46 0,47 18,738 18,653 29,201 29,20 9,95 10,265 4,781 4,764 1,119 1,065 0,176 0,171

Phoenix Solar 0,635 PNE Wind 1,649 Polis Immo. 9,015 Powerland 10,201 Praktiker 1,47 Prime Office Reit 4,056 Princess Pr.E.Hld. (GG) 6,215 Procon MultiMedia 1,844 Progress 38,092 Pulsion 5,783 PVA TePla 3,66 Q-Cells SE 0,126 Quanmax (A) 2,41 REALTECH 6,558 Reply Deutschland 9,607 RIB Software Δ 5,025 Rofin Sinar (USA) 18,58 Rücker 12,532 RWE Vz 33,386 S.A.G. Solarstrom 2,35 SAF-Holland (L) 5,87 Sartorius StA 46,65 Sartorius Vz 49,267 Schaltbau Hold. 82,00 Schuler 13,70 Secunet 10,38 Sedo Holding 2,829 SFC Energy 4,94 SHW 26,86 Sinner Schrader 2,227 Sixt StA 14,911 Sixt Vz 13,311 SKW Stahl-Metallurg. 15,295 Smartrac (NL) 10,25 SMT Scharf 23,124 Softing 5,143 Solarfabrik 2,16 Solon SE 0,087 Stahl R. 25,948 Ströer Out-of-Home 12,518 Sunways 1,17

0,627 1,625 9,00 10,201 1,53 4,121 6,283 1,855 40,67 5,818 3,548 0,131 2,34 6,554 9,62 5,02 17,472 13,042 33,11 2,351 5,75 45,20 48,934 81,51 14,174 10,244 2,959 4,94 27,20 2,237 15,219 13,603 15,391 10,25 23,19 5,18 2,089 0,087 25,794 12,70 1,137

Surteco 23,056 23,058 Sygnis Pharma 0,503 0,517 Syzygy 3,425 3,41 TAG Immobilien 7,048 7,078 TAKKT 11,10 11,21 technotrans NA 4,873 4,902 Telegate 6,228 5,985 Teles 0,18 0,173 Tipp24 SE 39,668 39,93 Tognum 26,40 26,30 Tom Tailor 13,523 13,582 Tomorrow Focus 3,824 3,842 Travel24.com konv. 20,70 22,60 Ultrasonic 8,65 8,573 UMS 7,995 7,996 United Labels 2,691 2,658 United Power Techn. 4,97 5,05 USU Software 5,104 5,103 VBH Holding 3,671 3,672 Verbio 3,175 3,129 Villeroy & Boch Vz 8,352 8,40 Vita 34 2,923 3,02 VTG 13,928 13,988 Vtion Wireless Techn. 3,717 3,762 VW StA 118,70 115,77 Wacker Neuson SE 12,421 12,188 Washtec 8,95 9,00 Westag & Get. StA 16,909 16,889 Westag & Get. Vz 17,39 17,409 Wilex 4,004 3,90 WizCom Techn. (IL) 0,02 0,021 YOC 15,555 15,411 Youbisheng Gr. Paper 6,25 6,12 Youniq 4,40 4,38 ZhongDe Waste 3,25 3,233 zooplus 38,00 38,396

Europäische Börsen Euronotierungen

Amsterdam 18.4. 19.4. Heimatbörse Aegon Ahold Kon. Akzo Nobel ASML Hold. Boskalis Cert. Crown van Gelder CSM DSM Grontmij Heineken N.V. Imtech Nutreco Randstad Hold. Reed Elsev. N.V. Robeco Rolinco Rorento Royal BAM Group Royal Dutch Sh. A Royal KPN Royal Wessanen SBM Offshore TNT Express TomTom Wolters Kluwer

3,66 10,405 43,135 37,325 27,05 4,60 12,035 42,205 5,519 43,345 22,54 55,53 25,935 9,12 23,71 19,69 51,57 2,982 26,355 6,882 2,489 13,67 9,22 2,94 13,35

3,589 9,87 42,36 38,385 27,02 4,60 11,545 42,31 5,45 42,975 22,535 55,76 25,89 9,118 23,59 19,65 51,55 2,921 26,01 6,673 2,58 13,395 9,225 2,945 13,27

Brüssel

18.4.

19.4.

Belgacom GBL KBC Group Solvay Telenet

23,36 53,83 14,385 89,19 31,045

23,16 52,93 13,765 89,78 31,00

18.4.

19.4.

Dublin Bank of Ireland CRH Kerry Group Ryanair Holdings

Helsinki Fortum Kone Sampo

0,117 0,117 15,21 14,85 34,42 34,015 4,269 4,311

18.4. 16,75 41,72 19,67

19.4. 16,38 42,31 19,80

Stora Enso Corp. UPM-Kymmene

6,665 9,165

6,345 9,165

Lissabon

18.4.

19.4.

Banco Espirito Santo 0,588 0,60 EDP 2,09 2,088 GALP 11,05 10,925 Jeronimo Martins 15,49 15,49 Portugal Telecom 3,778 3,80

Madrid Abertis Infraestr. Acciona Acerinox ACS Antena 3 TV Banco E. d. Cr. Bankinter Caixabank Enagás Endesa Ferrovial Fom-Constr. FCC Gas Natural Grupo Banco Popular Indra Int. Consol. Airlines Mapfre Mediaset Espana Metrovacesa Red Eléctrica Sacyr Valleherm.

Mailand Atlantia Autogrill Buzzi Unicem Davide Campari Edison Exor Fiat Industrial Fiat StA Finmeccanica Geox Impreglio Indesit Italcementi Luxottica Mediaset Mediobanca

18.4.

19.4.

11,295 46,18 9,10 16,445 4,24 3,00 3,171 2,604 13,545 13,325 8,132 13,375 10,42 2,391 7,779 2,082 2,224 3,711 0,60 31,115 1,696

11,23 44,845 9,026 15,785 4,15 2,933 3,102 2,546 13,57 12,94 8,095 13,01 10,31 2,33 7,468 2,079 2,18 3,548 0,53 31,72 1,621

18.4.

19.4.

11,37 11,26 7,385 7,50 3,924 3,894 5,31 5,18 0,857 0,856 17,34 17,23 8,495 8,34 3,996 3,832 3,422 3,32 2,264 2,212 3,00 3,00 4,852 4,472 4,614 4,556 27,08 26,66 1,774 1,719 3,872 3,702

Mediolanum Mondadori Editore Parmalat Pirelli & C. RCS MediaGroup Saipem

Paris Accor Air France-KLM Alcatel-Lucent Alstom Atos BIC Bouygues Bull Cap Gemini Casino Guich. Club Méditerranée Crédit Agricole EADS Edenred EdF Euro Disney Faurecia GBL Groupe Eurotunnel Groupe SEB Imerys Lafarge Lagardère Michelin Pernod Ricard Peugeot Pinault-PR Renault Sodexo STMicroelectronics Technicolor Technip Sa TF1 Thales Valeo Vallourec Veolia Environnem.

Wien Agrana Beteil. Andritz AT&S Austria BWT

3,092 3,058 1,125 1,093 1,722 1,719 8,915 8,755 0,67 0,652 37,76 37,37

18.4.

19.4.

25,945 26,03 3,582 3,495 1,462 1,448 26,865 26,29 45,61 45,57 74,53 74,68 20,92 20,43 2,56 2,48 29,575 28,31 72,88 72,28 14,80 14,60 3,821 3,656 30,64 30,85 23,17 23,505 15,465 15,31 4,29 4,26 17,455 16,75 53,83 52,93 6,485 6,492 57,22 55,80 43,815 43,45 30,58 29,435 21,51 21,67 53,19 52,15 78,90 78,70 9,64 9,233 122,45 120,05 36,50 35,795 60,36 60,79 5,24 5,071 1,382 1,473 87,10 87,66 7,764 7,579 26,81 26,545 36,60 35,435 43,91 42,655 10,765 10,58

18.4.

19.4.

84,42 84,85 77,16 78,22 9,489 9,60 13,65 13,075

Fremdwährungen

Kopenhagen (DKK) 18.4. 19.4. Heimatbörse AP Moeller-Maersk 41920 42200 Carlsberg B 482,30 489,10 Coloplast B 997,50 995,00 Danske Bank 91,60 91,35 Novo Nordisk B 850,00 855,00 Novozymes B 157,50 160,00 Sydbank 97,25 97,90 Topdanmark 965,00 967,50 Vestas Wind 51,65 51,45

London (GBP) 3i Group A. B. Foods Admiral Group Alliance Trust AMEC Antofagasta ARM Holdings Aviva BAE Systems Bank of Ireland Brit. Land

18.4.

19.4.

190,50 191,70 1219,00 1226,00 1209,00 1209,00 367,40 368,40 1115,00 1117,00 1178,00 1170,00 608,00 607,50 307,70 299,60 289,20 291,40 0,116 0,115 482,30 483,30

668,50 665,50 216,70 216,30 1018,00 1029,00 1501,00 1489,00 30,09 30,50 337,50 341,40 736,50 744,00 326,70 325,10 1973,00 1995,00 317,50 317,40 238,40 239,50 659,00 657,50 532,50 528,00 569,00 559,50 984,50 996,50 202,00 195,80 306,80 306,00 209,20 206,90 414,95 415,90 288,10 287,90 413,20 412,00 374,10 376,50 1460,00 1474,00 417,50 417,30 191,50 190,80 87,80 88,10 2357,00 2364,00 304,30 305,70 716,00 719,50 118,20 118,60 29,97 29,29 81,20 79,70 1093,00 1076,00 1019,00 1009,00 99,60 93,40 357,80 355,60 349,30 348,60 298,30 294,20 2971,00 3013,00 150,10 148,90 1119,00 1113,00 1740,00 1753,00 1150,00 1149,00 741,50 755,50 5420,00 5445,00 3637,00 3660,00 528,50 527,00 429,40 431,30 813,00 844,00 24,43 23,84 2208,00 2183,00

RSA Insurance SAB Miller Sage Group Sainsbury PLC Schroders Schroders(Non V.) Scot.&South. En. Serco Group Severn Trent Shire PLC Smith & Nephew Smiths Group Spirent Comm. Standard Life Tate & Lyle Thomas Cook Tullow Oil PLC UBM PLC United Utilities Vedanta Res. Whitbread Wolseley Ltd. Xstrata

102,70 103,80 2616,00 2602,50 284,00 284,70 309,80 311,20 1461,00 1446,00 1113,00 1115,00 1356,00 1331,00 552,50 563,50 1656,00 1659,00 2025,00 1995,00 615,00 608,00 1035,00 1045,00 167,00 167,20 225,50 228,50 689,50 685,00 23,75 23,75 1518,00 1502,00 600,50 598,00 601,50 605,00 1202,00 1200,00 1839,00 1835,00 2412,00 2411,00 1138,00 1140,00

Moskau (RUB) Gazprom Lukoil MMC Norilsk N. Rosneft Sberbank Surgutneftegas Tatneft VTB Bank

18.4.

19.4.

169,17 171,31 1773,58 1800,90 5099,29 5270,90 211,29 215,52 92,99 94,29 28,025 28,923 177,41 185,35 0,064 0,065

Oslo (NOK)

18.4.

19.4.

Aker Solutions ASA 97,40 95,95 DNB ASA 69,85 69,80 Norsk Hydo 29,53 29,29 Orkla 44,11 44,66 Seadrill 219,60 220,00 Statoil ASA 153,30 153,20 Yara 276,30 276,50

Stockholm (SEK) ABB Ltd. AstraZeneca Electrolux B fr Handelsbank. B fr Holmen B Investor B fr

18.4.

136,20 305,20 136,30 203,90 177,30 132,90

19.4. 136,50 304,60 138,00 202,40 176,20 134,00

Nordea Bank AB Sandvik SAS SCA B fr Scania B fr SE Banken A fr Securitas B fr Skanska B fr SKF B fr Trelleborg B fr Volvo B

Zürich (CHF)

56,50 56,80 92,10 95,45 8,40 8,30 105,00 106,20 133,20 133,50 45,33 45,42 62,50 62,50 109,80 109,70 157,80 165,50 71,10 76,50 88,50 88,80

18.4.

19.4.

Actelion NA 32,21 32,95 Adecco NA 45,12 44,87 Baloise NA 69,50 69,55 BB Biotech NA 70,50 71,80 Clariant NA 11,86 11,67 Fischer Ge. NA 399,25 394,00 Forbo Hold. NA 649,50 640,00 Geberit 186,20 187,00 Givaudan NA 886,00 887,50 Holcim Ltd. 56,65 54,80 Julius Bär NA 35,05 35,35 Kudelski Inh. 6,50 6,41 Kuoni NA 328,00 325,25 Lindt&Spr. PS 2845,00 2930,00 Logitech NA 7,35 7,335 Lonza Group 42,87 42,46 Nobel Biocare NA 10,77 10,50 OC Oerlikon NA 8,39 8,40 Richemont 56,30 55,90 Roche Inh. 171,70 172,90 Schindler PS 113,80 114,80 Schweiter Inh. 510,50 510,50 SGS S.A. NA 1756,00 1768,00 Sika Inh. 1917,00 1899,00 Sonova Hold. NA 100,70 100,90 Sulzer NA 127,90 129,80 Swatch Group Inh. 417,40 412,30 Swiss Life Hold. 98,95 96,90 Swiss Re NA 54,70 56,00 Swisscom NA 336,40 337,00 Syngenta 315,30 320,00 Synthes Hold. 156,90 156,80 Valora Hold. NA 205,50 205,30 Vontobel Hold. 22,45 22,50 VP Bank 76,80 77,90

Euro Stoxx 50, Stoxx Europe 50 Übersee Börsen

52 Wochen Hoch Tief

18.4. 19.4. Veränd. in % Schluss 18.35 h 18.4. 30.12.

Deutsche Indizes 1131,03 411,74 10493,76 2780,67 1974,59 1463,03 700,72 1891,48 343,30 953,87 836,99 747,45 309,76 264,61 64,64 87,12 4965,80 7636,63 616,87 2555,61 4108,02 444,13 5044,75 7783,39 625,36 4123,27 14,99 122,52 1884,71 744,04 2617,13 674,90 1010,11

F.A.Z. 1497,99 1485,15 –0,86 +12,7 F.A.Z. Banken 616,34 606,57 –1,6 +17,7 F.A.Z.-Versicherungen 15572,13 15485,48 –0,56 +15,2 F.A.Z.-IT und Elektronik 3509,08 3468,13 –1,2 +6,7 F.A.Z.-Bau und Immobilien 2691,49 2668,14 –0,87 +13,0 F.A.Z.-Chemie und Pharma 2011,21 2015,06 +0,19 +12,5 F.A.Z.-Versorger, Telekom. 891,83 884,88 –0,78 +4,7 F.A.Z. Auto- und Zulieferind. 2852,48 2787,91 –2,3 +23,4 F.A.Z.-Maschinenbau 554,98 555,54 +0,10 +32,1 F.A.Z.-Grundstoffe 1058,09 1050,40 –0,73 +2,4 F.A.Z.-Handel und Verkehr 1056,34 1038,95 –1,6 +10,1 F.A.Z.-Konsum, Medien 993,70 997,23 +0,36 +18,2 F.A.Z.-Erneuerb. Energien 325,53 318,72 –2,1 –28,5 F.A.Z. Performance 339,33 336,48 –0,84 +12,4 F.A.Z. Euro 75,74 74,56 –1,6 +2,1 F.A.Z. Euro Performance 102,87 101,29 –1,5 +2,6 Dax 30 6732,03 6671,22 –0,90 +13,1 M-Dax 10661,55 10601,98 –0,56 +19,2 Tec-Dax 783,04 775,93 –0,91 +13,3 H - Dax 3447,55 3418,13 –0,85 +13,7 S - Dax 5084,23 5053,75 –0,60 +14,3 C - Dax 595,76 590,53 –0,88 +13,4 Late Dax 6734,03 6675,66 –0,87 +14,0 Late M - Dax 10665,02 10605,28 –0,56 +20,1 Late Tec - Dax 781,84 775,71 –0,78 +14,2 Late S - Dax 5060,94 5047,39 –0,27 +16,0 V - Dax 23,10 23,32 +0,95 –18,4 DivDax (Perf.) 167,02 165,36 –0,99 +13,2 Prime-All-Share 2537,41 2516,22 –0,84 +13,8 Tec-All-Share 957,88 952,63 –0,55 +11,7 Classic-All-Share 3595,16 3576,35 –0,52 +18,9 Midcap Market 926,54 921,21 –0,58 +18,2 GEX (Preis) 1104,46 1101,84 –0,24 +4,2

3029,68 2674,55 295,01 285,18 1164,05 732,74 363,31 1448,08 7572,71 70335,62 471,50 2837,48 6103,73 10928,20 22575,34 2073,42 4137,97 375,43 50294,47 2882,91 6604,55

1935,89 1983,56 194,63 209,26 854,90 514,11 256,36 621,71 4880,28 41158,49 328,94 2033,92 4791,01 6907,00 13114,95 1217,21 2693,21 262,14 35348,98 1637,89 4695,31

Euro Stoxx 50 (Europa) Stoxx Europe 50 (Europa) Euro Stoxx (Europa) Stoxx Europe 600 (Europa) S & P Euro 350 (Europa) Euronext 100 (Europa) AEX Index (Amsterdam) Comp. Index (Athen) OMX Index (Helsinki) Nat. 100 Index (Istanbul) OMXC 20 Ind. (Kopenhagen) PSI-GERAL (Lissabon) FTSE 100 (London) IBEX 35 (Madrid) FTSE MIB (Mailand) RTS Index (Moskau) CAC 40 (Paris) All-Sh. Priceind. (Stockholm) WIG Index (Warschau) ATX Index (Wien) SMI (Zürich)

13297,11 2795,35 3133,97 1422,38 68969,00 39942,72 14089,10 1214,31 24260,77 4232,61 38595,67 7032,96 2231,47 3227,28 5012,30 9099,75 10255,15

10404,57 2034,92 2298,89 1074,77 47793,00 31659,30 10848,19 843,69 16170,35 3217,95 30127,01 4852,71 1644,11 2521,95 3829,40 6609,11 8135,79

Dow Jones (New York) 13032,75 Nasdaq 100 (Nasdaq) 2716,14 Nasdaq Com. (Nasdaq) 3031,45 S & P 500 (New York) 1385,14 Bovespa (Sao Paolo) 62674,16 Mexiko SE (Mexiko) 39384,95 TSE Comp. Ind. (Toronto) 12128,89 SET Index (Bangkok) 1168,05 Hang-Seng (Hongkong) 20780,73 Jakarta SE (Jakarta) 4166,24 JSE Industr.Ind. (Johannesb.) 38412,94 SSE 180 (Schanghai) 5556,53 Kospi (Seoul) 1985,30 Straits Times (Singapur) 2986,59 All Ordinaries (Sydney) 4427,20 Taiwan Weighted (Taipeh) 7605,00 Nikkei 225 (Tokio) 9667,26

1716,77 836,41 17395,73 3998,22 3189,37 2146,88 1117,42 3871,39 637,41 1612,00 1302,67 1009,82 1021,06 393,08 94,76 125,12 7600,41 11258,91 940,04 3859,83 5633,70 667,98 7529,69 11201,38 933,03 5601,04 47,30 187,46 2823,63 1112,32 3756,68 996,15 1868,08

Xetra Veränd. in % seit 52 Wochen 18.4. 30.12.11 Hoch Tief

10661,55 10601,98 10774,29 10591,82 Aareal Bank 13,85 13,76 14,24 13,70 Aurubis 40,40 40,53 41,00 40,20 Axel Springer NA 35,67 35,63 36,05 35,38 BayWa vink. NA 27,90 27,75 28,52 27,75 Bilfinger Berger 69,98 69,64 70,97 69,58 Boss Vz 87,24 86,90 88,65 86,39 Brenntag 92,95 92,04 93,41 91,93 Celesio 12,72 12,64 12,87 12,64 Continental 69,65 69,10 70,65 69,04 Deutsche Euroshop 26,60 26,82 26,92 26,55 Deutz 5,09 5,11 5,23 5,10 Douglas Hold. 34,98 34,60 35,00 34,45 Dt. Wohnen Inh. 10,98 10,93 11,13 10,83 Dürr 48,68 48,00 49,30 47,40 EADS (NL) 30,66 30,92 31,66 30,75 ElringKlinger NA 21,25 20,75 21,37 20,67 Fielmann 74,32 73,80 74,79 73,62 Fraport 49,19 48,60 49,56 48,56 Fuchs Petrolub Vz. 43,42 43,49 43,98 42,90 Gagfah (L) 6,39 6,43 6,44 6,34 GEA Group 26,05 25,79 26,59 25,70 Gerresheimer 35,58 35,46 36,16 35,28 Gerry Weber 31,58 31,57 31,84 31,10 Gildemeister 14,83 14,90 15,19 14,69 GSW Immobilien 23,98 24,50xB 24,73 23,99 Hamburger Hafen 24,96 24,95 25,22 24,86 Hann. Rückv. 45,10 44,37 45,41 44,15 Hochtief 44,35 43,60 44,92 43,48 Kabel Deutschland 47,80 47,75 47,97 47,08 Klöckner & Co. SE NA 10,19 9,86 10,32 9,86 Krones 36,94 37,45 37,79 36,62 KUKA 16,31 16,72 16,96 16,35 Lanxess 61,78 61,08 62,59 60,91 Leoni NA 39,36 38,59 39,98 38,21 MTU Aero Engines 61,78 61,17 62,37 60,50 ProS.Sat.1 Media Vz 18,85 19,04 19,25 18,83 Puma SE 270,60 270,50 274,00 270,50 Rational 188,80 191,00 191,95 186,80 Rheinmetall 44,18 43,38 44,58 43,38 Rhön Klinikum StA 14,57 14,50 14,69 14,42 Salzgitter 39,82 39,41 40,35 39,03 SGL Carbon SE 34,15 34,40 34,48 33,90 Sky Deutschland 1,96 1,89 2,00 1,87 Stada vink. NA 23,94 23,94 24,60 23,91 Südzucker 23,85 23,70 24,13 23,65 Symrise 21,83 21,77 22,00 21,63 TUI 5,30 5,14 5,39 5,12 Vossloh 76,60 76,60 78,75 76,40 Wacker Chemie 59,36 58,58 59,63 58,17 Wincor Nixdorf 29,85 28,31 30,04 28,22

Aktien-Indizes Tief

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Europäische Indizes 2327,84 2284,67 –1,9 –1,4 2417,80 2406,19 –0,48 +1,5 233,95 230,62 –1,4 +2,1 257,71 256,51 –0,47 +4,9 1051,38 1046,47 –0,47 +4,2 616,35 607,13 –1,5 +2,4 309,99 306,76 –1,0 –1,8 726,65 713,92 –1,8 +4,9 5605,58 5558,12 –0,85 +4,1 60131,94 59848,46 –0,47 +16,7 460,74 463,76 +0,66 +18,9 2086,21 2079,19 –0,34 –4,1 5745,29 5744,55 –0,01 +3,1 7079,20 6908,10 –2,4 –19,4 14580,15 14287,27 –2,0 –5,3 1583,06 1609,56 +1,7 +16,5 3240,29 3174,02 –2,0 +0,45 327,72 328,75 +0,31 +7,3 40526,80 40354,53 –0,43 +7,3 2045,55 2036,33 –0,45 +7,6 6173,35 6203,78 +0,49 +4,5

Übersee Indizes 12989,15 2706,24 3025,56 1380,58 62847,04 39550,07 12159,22 1185,34 20995,01 4163,72 38486,47 5554,61 2004,53 3000,58 4441,30 7622,69 9588,38

–0,33 –0,36 –0,19 –0,33 +0,28 +0,42 +0,25 +1,5 +1,0 –0,06 +0,19 –0,03 +0,97 +0,47 +0,32 +0,23 –0,82

+6,3 +18,8 +16,1 +9,8 +10,7 +6,7 +1,7 +15,6 +13,9 +8,9 +12,2 +10,9 +9,8 +12,8 +8,0 +7,8 +13,4

Heimatbörse Frankfurt 18.4. 19.4. 19.4. Ver. Dividende Schluss Schluss 18.35 h in %

52 Wochen Vergleich ABB Ltd. Air Liquide Anglo American Anh.-Busch In ArcelorMittal Ass. Generali AstraZeneca AXA Banco Santander Barclays BBVA BG Group BHP Billiton BNP Paribas BP Brit. Am. Tobacco Carrefour Credit Suisse NA CRH Danone Diageo Enel Eni Ericsson B fr France Télécom GDF Suez GlaxoSmithKline Hennes & Mauritz HSBC Hold. Iberdrola Imperial Tobacco Inditex ING Groep Intesa Sanpaolo L’Oréal LVMH Moët Hen. National Grid Nestlé NA Nokia A Novartis NA Philips Electr. Repsol YPF Rio Tinto Roche Hold. Royal Dutch Sh. A Saint-Gobain Sanofi S.A. Schneider Electr. Société Générale Standard Ch. PLC Telecom Italia Telefónica Tesco Total UBS NA Unibail-Rodamco UniCredit Unilever N.V. Unilever plc. VINCI Vivendi Vodafone Zurich Insur. Grp

0,001x 2,351x 0,46$2x 0,801x 0,19$4x 0,451x 1,24£2x 0,691x 0,144x 0,03£2x 0,104x 0,08£2x 0,55$2x 2,111x 0,08$2x 0,88£2x 1,081x 0,001x 0,442x 1,301x 0,17£2x 0,102x 0,522x 2,25K1x 0,602x 0,832x 0,26£2x 9,50K1x 0,14$4x 0,032x 0,67£2x 0,802x 0,001x 0,081x 1,801x 0,802x 0,14£2x 1,85F1x 0,401x 2,25F1x 0,751x 0,582x 0,57£2x 6,80F1x 0,42$4x 1,151x 2,511x 1,601x 1,781x 0,51$2x 0,061x 0,772x 0,05£2x 0,574x 0,001x 5,411x 0,201x 0,234x 0,19£2x 0,552x 1,501x 0,07£2x 0,001x

18,50 98,36 2311,50 56,03 13,36 10,36 2825,50 10,84 4,81 214,25 5,18 1424,00 1943,00 30,00 446,00 3191,50 15,77 24,21 15,21 53,88 1576,50 2,44 16,62 64,90 10,24 18,82 1441,50 231,00 552,00 3,59 2503,00 69,32 5,54 1,18 93,76 126,20 648,50 56,65 3,03 50,70 14,02 15,40 3540,00 162,90 2154,00 31,43 56,25 47,59 17,64 1520,00 0,83 11,08 321,05 37,32 11,51 142,90 3,08 25,43 2064,00 35,24 12,76 169,90 220,30

18,55 96,78 2307,00 55,50 12,84 10,17 2823,50 10,32 4,64 212,30 4,95 1412,50 1940,00 28,56 440,05 3224,00 15,41 23,96 14,85 54,36 1589,00 2,41 16,24 64,95 9,92 18,55 1454,00 232,70 554,60 3,48 2545,00 68,81 5,39 1,14 91,74 123,10 648,00 57,20 2,92 50,95 14,09 14,67 3512,50 164,40 2122,50 30,40 55,78 47,42 16,72 1522,00 0,80 10,77 320,05 36,34 11,43 141,15 2,98 25,52 2069,00 34,14 12,42 172,35 221,70

15,38 97,03 28,21 55,65 13,05 10,19 34,57 10,32 4,62 2,63 4,98 17,30 24,23 28,43 5,41 40,00 15,50 19,94 15,39 54,30 19,82 2,42 16,28 7,36 10,00 18,53 17,78 26,30 6,81 3,52 30,80 69,28 5,38 1,16 91,52 123,42 8,02 47,68 2,92 42,18 14,02 14,74 43,20 136,09 26,13 30,59 55,94 47,47 16,73 18,60 0,80 10,80 3,95 36,48 9,50 142,20 2,99 25,46 25,31 34,04 12,45 2,12 185,35

-0,3 -1,1 -2,2 -0,6 -2,6 -1,9 -0,4 -5,2 -4,3 -0,4 -4,5 -0,5 +1,1 -4,9 -1,3 +2,8 -1,9 -1,0 +0,5 +0,5 +1,3 -0,9 -2,6 +0,1 -2,3 -1,2 +0,5 +0,3 +1,1 -2,6 -0,9 +0,1 -3,0 -6,8 -2,4 -2,2 +0,8 +1,2 -3,8 ±0,0 +0,5 -3,7 -0,4 -0,1 -1,1 -3,8 -1,2 +0,2 -5,4 -1,2 -2,9 -2,8 ±0,0 -2,7 -0,7 -0,9 -4,5 +0,4 -1,2 -6,3 -2,2 +1,6 +1,1

Börsenkennzahlen von Deutsche Bank Equity Research. Alle Angaben ohne Gewähr. k.A.=keine Angaben; I = auch im Euro Stoxx 50 enthalten;P = auch im Stoxx Europe 50 enthalten; Δ = 1Euro; Die Dividenden sind die letztgezahlten Ausschüttungen in Landeswährung. Hochzahl hinter Dividende: Zahl der Ausschüttungen je Jahr; Dividendenrendite: BruttoDividendenrendite auf Basis der letztgezahlten Jahresdividende; Das 52-Wochen-Hoch/Tief wird berechnet auf Basis von Tageshoch- und -tiefkursen bereinigt um Kapitalmaßnahmen; Börsenkapitalisierung: Berechnung ausschließlich mit der relevanten Gattung (x Streubesitzfaktor); KGV: Kurs/Gewinnverhältnis auf Basis der Ergebnisse je Aktie vor Goodwillabschreibung, im Einzelfall werden Gewinnschätzungen der Deutschen Bank durch Angaben von IBES ergänzt; . Dividendenrendite und KGV berechnet von vwd auf Basis von Verlaufs- bzw. Schlusskursen am Börsenplatz Xetra, bzw. Frankfurt..

Dow Jones Industrial Average Heimatbörse Frankfurt 18.4. 19.4. 19.4. Ver. Dividende Schluss 18.35 h 18.35 h in %

52 Wochen Vergleich 3M Co. Alcoa American Express AT & T Inc. Bank of America Boeing Co. Caterpillar Inc. Chevron Corp. Cisco Sys. Coca Cola Co. Disney Co. DuPont Co. Exxon Mobil Corp. General Electric Hewlett-Packard Home Depot IBM Intel Corp. Johnson & Johnson Kraft Foods Mc Donald’s Merck & Co. Microsoft Morgan (J.P.) Pfizer Procter & Gamble Travelers Comp. United Technologies Verizon Wal-Mart Stores

New York (USD) 18.4. 19.4. Heimatbörse Abbott Labor 60,46 59,36 Accenture 63,56 63,20 AES Corp. 12,25 12,16 Aetna Inc. 47,91 49,06 Aflac Inc. 42,80 42,32 Agilent Techno. 42,32 42,30 Air Prod. & C. 88,43 89,19 AK Steel 7,64 7,63 Allegheny Tech. 41,26 41,03 Allergan Inc. 94,94 94,825 Alliant Energy 43,51 43,63 Allstate 32,98 32,791 Alpha Natural Res. 16,20 16,845 Altria Group Inc. 31,66 31,67 Am. Electric Power 38,00 37,883 Am. Intl. Group 32,59 32,35 AMD Inc. 7,97 7,87 Ameren 31,49 31,30 American Tower Reit 64,10 64,05 Anadarko Petr. 72,54 72,62 Aon PLC 48,85 49,605 Apache Corp. 92,30 92,54 Archer-Daniels 30,93 30,82 ASA Gold&Precious 24,18 24,19 Ashland Inc. 63,01 64,215 Avery Dennison 31,14 31,04 Avon Products 21,85 22,29 Baker Hughes Inc. 41,31 41,05 Ball Corp. 43,03 43,52 Bank of N.Y. Mellon 23,08 22,99 Barnes & Noble 11,00 11,25 Baxter Int. Inc. 54,39 54,20 Beam Inc. 56,60 56,61 Becton D.& C. 76,27 76,33 Bemis 31,75 31,72 Berkshire Hath. A 119750 118585 Berkshire Hath. B 79,74 79,04 Best Buy 22,06 22,15 Blackstone L.P. 14,84 14,531 BMC Software 40,50 40,94 Boston Scientific 5,54 5,93 BP PLC 43,20 42,611 Bristol-Myers Sq. 33,57 34,14 Campbell Soup 33,67 33,72 Capital One 54,26 53,835 Carnival Corp. 32,03 32,49 Cdn Pacific Railw. 76,65 77,26 Centerpoint En. 19,32 19,34 Centurytel 38,40 38,28

0,59$4x 87,13 0,03$4x 9,95 0,20$4x 58,04 0,44$4x 30,75 0,01$4x 8,92 4x 0,44$ 73,71 0,46$4x 109,21 0,81$4x 103,39 0,08$4x 20,06 0,51$4x 74,17 0,60$1x 42,49 0,41$4x 53,27 0,47$4x 85,75 0,17$4x 19,10 0,12$4x 24,93 0,29$4x 51,81 0,75$4x 200,13 0,21$4x 27,95 0,57$4x 63,26 0,29$4x 38,24 0,70$4x 97,34 0,42$4x 38,40 0,20$4x 31,14 0,30$4x 43,29 0,22$4x 22,45 0,53$4x 66,75 0,41$4x 59,47 0,48$4x 81,20 0,50$4x 37,66 0,40$4x 62,06

86,97 66,69 -0,2 9,82 7,50 -1,5 57,63 44,52 +0,3 30,77 23,50 +0,3 8,88 6,79 -0,1 73,38 55,97 -0,5 108,27 83,24 -0,3 103,09 78,00 -1,2 20,03 15,27 ±0,0 73,72 56,17 -0,7 42,01 32,30 -0,2 52,48 40,77 +0,1 85,63 65,54 -0,3 19,08 14,54 -0,8 24,75 19,07 +0,4 51,43 39,48 ±0,0 199,24 151,58 -0,9 27,79 21,26 -0,5 63,22 48,01 -0,4 38,23 29,14 -0,3 95,82 73,00 -2,1 38,34 29,20 -0,3 31,25 23,78 +0,3 43,26 33,22 +0,5 22,32 17,02 -0,7 66,65 50,57 -1,2 62,04 44,91 -1,1 80,90 61,98 -0,5 38,39 28,76 ±0,0 61,84 47,19 ±0,0

Charles Schwab Chiquita Brands Chubb CIGNA Corp. Citigroup Inc. Clorox CNA Financial Coca Cola Enterpr. Colgate-Palmolive Computer Sciences ConAgra Foods ConocoPhillips Consolidated Edison Con-Way Inc. Cooper Industries Corning Inc. Crane Crown Castle Intern. Crown Holdings Inc. CSX Corp. CVS Caremark Dana Hold. Danaher Corp. Deere & Co. DeLuxe Corp. Dominion Res. Dover Corp. Dow Chem. Duke Energy Dun & Bradstreet Eaton Corp. Edison Internat. El Paso Energy EMC Corp. Emerson Electric Entergy Corp. Enzo Biochem Excelon Corp. FedEx Corp. FirstEnergy Fluor Corp. FMC Corp. Foot Locker Inc. Ford Motor Forest Labs Franklin Resources Freeport-McMoRan Gannett Inc. Gap Inc. GATX Corp. GenCorp Inc. General Dynamics General Mills General Motors GlaxoSmithKline

14,01 8,26 70,67 48,21 35,08 70,39 28,95 28,45 98,50 27,85 26,04 73,29 58,01 33,74 62,05 13,54 47,40 54,93 37,50 22,21 43,60 14,46 54,69 80,94 22,11 50,62 61,04 34,61 21,02 80,78 47,46 42,86 29,36 29,14 50,55 66,27 2,50 37,65 90,39 45,76 58,90 107,21 31,55 11,79 34,31 123,48 38,29 13,81 27,62 42,46 6,85 69,55 39,11 24,15 46,37

13,87 8,38 71,87 48,16 35,10 70,44 29,14 28,72 98,32 27,66 26,11 73,09 57,88 33,29 61,88 13,55 47,16 54,78 37,77 21,81 43,67 14,30 53,19 80,74 22,04 50,65 60,286 34,68 20,88 79,63 47,20 42,66 29,60 28,08 50,33 65,50 2,49 37,635 89,50 45,35 58,55 107,02 31,16 11,67 34,00 122,91 38,09 13,72 27,57 42,36 6,77 69,29 39,05 24,11 46,72

Goldman Sachs Goodrich Corp. Goodyear Grace Grainger Inc. H&R Block Halliburton Harley-Davidson Harris Corp. Harsco Corp. Hartford Fin. Serv. Heinz (H.J.) Hershey Co. Hess Corp. Honeywell Intl. Hospira Host Hotels & Res. Illinois Tool Works Ingersoll Rand Ingram Micro Int. Paper Intl. Flavors & Frag. ITT Johnson Controls Kansas C.South. Kellogg Keycorp Kimberly-Clark Kroger Co. Leggett & Platt Lilly (Eli) Limited Brands Lockheed Mar. Loews Louis. Pacific Lowe’s Macys Manpower Marriott Intl. Marsh & McL. Masco Corp. McCormick McDermott McGraw Hill MeadWestvaco Medtronic Inc. Meredith Corp. MetLife Molson Coors. Br. Monsanto Morgan Stanley Motorola Sol. Murphy Oil NCR New York Times Newell Rubb. Newmont Min. Nextera Energy Nike NiSource Nordstrom Inc. Norfolk South. Northrop Grumman Nucor Corp. NYSE Euronext Occidental P. OfficeMax Olin Corp. Omnicom Overseas Ship Parker Hannifin Penney (J.C.) PepsiCo PerkinElmer PG & E Corp. Philip Morris Pitney Bowes PP&L Res. PPG Ind. ProLogis Quantum DSS Quest Diagnostics Radioshack Raytheon Co.New Regions Fin. Reynolds America Rockwell Automat. Ryder System Sara Lee Schlumberger Sherwin Will. Snap-On Tools Sothebys Hlds. Southern Co. SPX Corp. Stanley Black & D. Starwood H&R State Street Stryker Sun Co.

115,33 125,45 10,75 56,16 216,75 16,99 34,17 49,66 44,61 21,75 20,06 52,83 62,35 55,15 58,73 34,83 16,28 55,92 40,49 18,57 33,05 59,14 21,87 32,84 73,65 53,58 7,99 75,66 23,49 23,14 39,70 49,25 90,37 39,65 8,17 31,96 40,13 44,07 37,83 32,59 11,99 54,66 11,21 49,61 31,06 38,02 30,83 35,80 41,20 76,76 17,66 49,11 53,36 22,27 6,11 17,34 47,89 62,80 110,56 24,32 55,75 69,67 61,92 42,20 27,02 87,97 4,86 21,29 49,00 10,15 82,70 33,87 66,21 26,56 42,90 87,74 17,06 26,90 98,47 34,18 2,35 59,20 6,05 52,93 6,21 41,43 78,59 49,62 21,68 69,93 117,15 59,65 37,41 45,55 76,54 78,49 56,57 44,94 55,46 38,47

113,69 125,26 11,48 56,24 214,37 16,97 34,23 49,74 44,20 21,37 19,93 52,95 62,94 55,39 58,25 34,38 16,66 55,83 40,55 18,63 32,88 59,06 21,79 32,51 72,40 53,93 7,90 75,40 23,44 22,90 39,74 49,11 90,52 39,718 8,15 31,85 39,84 43,91 39,62 32,75 12,03 54,87 11,20 49,16 31,19 37,96 30,33 35,36 41,30 76,82 17,875 49,02 53,86 22,28 6,43 17,32 47,70 62,71 109,97 24,07 55,58 69,12 61,35 39,91 26,92 88,49 4,80 21,18 49,35 10,08 82,14 34,08 66,29 26,54 42,80 86,60 17,13 26,89 100,49 34,27 2,31 58,91 6,225 52,84 6,16 41,49 78,09 49,54 21,65 70,16 116,63 61,83 37,80 45,595 75,91 73,84 58,35 45,00 54,03 38,68

Sun Trust B. Supervalu SW Airlines Sysco Target Corp. Teradyne Texas Instr. Textron Thomas & B. Tiffany & Co. Time Warner New Timken Tupperware Tyco Intl. U.S. Steel Union Pac. Unisys Corp. UnitedHealth UPS USG Valero Energy VISA Walgreen Wash. Post Waste Managem. Wells Fargo Western Digital Western Refin. Weyerhaeuser Whirlpool Williams Cos. Worthington Xerox Yum! Brands

Nasdaq (USD)

23,07 22,785 6,22 6,17 7,89 8,13 29,67 29,65 57,38 56,98 16,74 16,78 32,72 32,76 26,65 26,42 71,92 71,87 66,43 66,29 36,22 36,32 50,27 50,93 60,99 61,62 55,10 54,938 29,02 28,37 109,65 106,94 16,20 16,44 57,32 59,04 80,49 80,04 16,02 15,88 23,88 23,93 121,78 121,405 35,51 35,44 372,96 375,50 35,89 35,99 33,57 33,23 41,56 42,29 17,87 18,42 20,77 20,77 66,21 64,90 32,28 32,14 18,29 18,05 7,96 7,882 72,94 71,60

18.4.

19.4.

Adobe Sys. 33,39 33,122 Akamai Techn. 38,41 38,18 Altera Corp. 38,49 38,59 Amazon.com 191,07 191,80 Ameritrade 18,41 18,405 Amgen 67,15 67,22 AMR 0,48 0,483 Amylin Pharmac. 22,67 23,21 Apollo Group 35,92 35,25 Apple Inc. 608,34 597,61 Applied Mater. 11,85 11,955 Ariba 35,96 36,10 ASM Lithogr. 49,29 50,26 Atmel Corp. 8,795 9,11 Autodesk Inc. 41,43 41,11 Autom. Data 54,625 54,74 Avis Budget 12,55 12,38 Baidu Inc. 147,92 146,26 Bed Bath & B. 69,59 68,91 Biogen Idec 126,54 126,85 Broadcom A 36,86 36,20 C.H.Robinson 66,86 66,71 CA Technologies 26,82 26,66 Celgene 78,88 78,76 Cerner Corp. 74,38 74,21 Charm. Shop. 6,08 6,05 Check point Softw. 64,00 64,62 Ciena Corp. 16,53 16,58 Cincinnati Fin. 34,38 34,54 Cintas Corp. 39,40 39,33 Citrix Sys. 78,18 79,32 Cognizant 72,67 72,25 Comast Corp. 29,50 29,37 Comcast A 29,86 29,755 Costco 88,07 87,34 Cracker Barrel 55,97 55,77 Dell Inc. 16,16 16,17 Dentsply Int. 40,31 39,90 Directv A 48,715 48,36 Discovery Comm. A 52,16 52,11 Dish Network Corp. 30,75 30,94 Donnelley 12,15 12,00 EarthLink 7,73 7,80 Eastman Kodak 0,29 0,286 eBay 35,87 40,97 Elec. for Imag. 17,42 17,37 Electronic Arts 15,07 14,89 Expedia 31,49 31,62 Expeditors Int. 46,495 46,04 Express Scripts Hold. 58,375 58,53 Fannie Mae 0,284 0,297 Fastenal C. 48,49 47,81 Fiserv, Inc. 69,22 68,87 Flir Systems 23,87 23,64 Foster Wheeler 22,46 22,56 Freddie Mac 0,297 0,307 Garmin Ltd. 45,17 44,88 Gilead Science 46,61 51,99 Google 607,45 609,52 Green Mountain C. 43,42 43,31 Hasbro Inc. 36,325 36,23 Henry Schein 74,78 74,19 Herman Miller 21,00 20,40 Hologic 20,94 20,78

Infosys Techn. Integrated Dev. Intuit Inc. Intuitive-Surgical J.B. Hunt Tran. Jetblue Airways Joy Global KLA Tencor Lam Research Lamar Advert. Landstar Sys. Liberty Global Lincare Hold. Mattel Inc. Microchip T. Moduslink Global Monster Beverage NetApp Inc. News Corp NII Hold. Northern Trust NVIDIA Corp. Oracle Corp. Paccar Inc. Parametric Techn. Patterson Comp. Paychex PDL BioPharma Pets Mart Potlatch Corp. Priceline.com Qualcomm Inc. Rambus Research Motion Ryanair Hold. Sandisk Sears Hold. Sigma-Aldr. Staples Inc. Starbucks Steel Dynamics Stericycle Symantec Synopsys T. Rowe Price Tech Data Teva Pharmac. VeriSign Vertex Pharm. Viacom Virgin Media Inc. Vivus WebMD Health WholeFoodsMark. Wynn Resorts Xilinx Yahoo

46,81 47,33 6,90 7,20 61,425 61,07 584,52 578,25 56,21 55,50 4,75 4,77 76,26 76,66 53,49 53,78 42,04 41,98 29,85 29,45 56,92 56,46 49,51 49,28 25,01 25,07 32,11 32,08 36,22 36,36 4,88 4,87 64,17 63,65 40,11 39,775 19,63 19,33 18,97 19,36 46,55 46,49 13,87 13,781 29,125 29,06 42,69 42,82 21,05 20,65 33,21 32,98 30,97 30,77 6,11 6,11 57,18 57,12 30,78 30,66 732,22 723,11 66,985 63,41 5,61 5,68 13,20 13,632 33,82 34,05 40,76 40,89 56,01 55,95 71,87 71,64 15,965 15,80 60,33 59,17 13,88 13,42 87,75 87,28 18,16 18,26 29,69 29,84 62,44 62,15 53,84 53,46 45,16 45,71 42,705 42,36 35,56 36,53 50,86 51,84 23,90 23,935 22,14 22,51 22,75 22,96 85,02 84,62 130,28 130,388 35,37 35,33 15,49 15,50

Toronto (CAD) ACE Aviation Alacer Gold Aurico Gold Ballard Power Syst. Barrick Gold BCE Inc. New Bk. of Montreal Bk. of N.Scotia Bombardier B CAE Inc. Can. Imp. Bank Can. Nat. Railway Domtar Corp.new Eldorado Gold EnCana Corp. Goldcorp Husky Energy Iamgold Imperial Metals Imperial Oil Inmet Mining Kinross Gold Magna Int. A Methanex Nat. Bk. Canada Nexen Inc. Open Text Corp. Royal Bank Cda Suncor Energy Talisman Energy Teck Resources Telus Corp. Thomson Reut. Corp. Toronto-Domin. Bk. TransCda Corp.

18.4. 10,85 8,13 8,63 1,30 40,67 39,89 59,16 55,42 4,10 10,76 75,00 79,93 93,67 14,08 17,88 40,51 24,72 12,51 16,69 44,75 56,63 9,12 45,59 32,22 78,69 18,89 61,21 56,96 31,24 12,87 37,08 57,82 28,28 83,94 43,01

19.4. 10,89 8,35 8,59 1,26 40,66 39,99 59,07 55,12 4,10 10,68 75,13 79,28 93,70 14,11 18,04 40,94 24,63 12,53 16,70 44,76 56,06 9,15 45,34 32,28 77,98 18,95 59,76 57,23 31,50 12,94 37,11 58,10 28,23 84,00 43,01

Bangkok (THB)

18.4.

Bangkok Bank Delta Electronics Kasikornbank Thai Airways

19.4.

189,00 192,00 23,40 23,30 151,00 158,00 25,25 25,75

Hongkong (HKD)

18.4.

19.4.

Bank of China 3,26 3,27 Bank of Comm. 5,94 5,98 Bank of East Asia 29,25 29,55 BOC (HK) 23,10 23,05 Cathay Pacific 13,32 13,44 CCB 5,99 6,08 Cheung Kong 100,90 101,80 China Life Insurance 20,40 21,15 China Light & Power 66,50 66,70 China Mobile 85,80 86,15 China Nat. Offs. Oil 16,08 16,34 China Petroleum 8,21 8,37 Esprit 16,78 16,64 Hang Lung Group 49,95 50,00 Hang Seng Bank 104,60 105,10 HK Exchange 129,60 129,90 Hongk.& China Gas 20,25 20,40 HSBC Hold. 68,35 69,20 Hutchison Whamp. 74,85 75,15 Li & Fung Ltd. 16,64 16,94 MTR 27,45 27,40 New World Develop. 9,23 9,34 PCCW 2,79 2,84 Petrochina 11,30 11,42 Ping An Insur. 62,30 64,10 Power Assets Hold. 58,35 57,90 Shanghai Industries 25,05 24,85 Sino Land 13,68 13,64 Sun Hung K.P. 93,75 93,95 Swire Pacific A 87,10 88,80 Wharf Holdings 44,25 44,60 Wheelock 24,95 25,35

Jakarta (IDR)

18.4.

19.4.

Astra International Indocement Indosat

73850 18500 5050

72750 18250 4975

Johannesb. (ZAR) 18.4. AECI Ltd. Anglo Americ. Plat. Anglo American Anglo Gold Arc.Mittal. S. Africa Barlow World Evraz Highveld Steel Gold Fields Ltd. Harmony Impala Platinum Nedcor (Nedbank) SAB Miller Sasol

19.4.

89,44 505,00 292,50 263,13 58,85 97,20 28,75 99,19 75,63 148,28 170,10 326,05 365,51

89,34 500,00 293,59 262,67 58,50 94,70 29,00 99,35 75,58 146,50 169,05 329,17 366,78

Schanghai (CNY)

18.4.

19.4.

DBNull Aluminium Corp. Baoshan Iron & Steel China Citic Bank China Life China Merchants Bk. China Petrol. & Ch. Ind. a. Comm. Bank Industrial Bank Ping An Insurance

3,08 6,91 4,88 4,45 17,14 12,01 7,30 4,38 13,44 39,99

3,05 6,89 4,91 4,45 17,67 11,96 7,23 4,35 13,57 41,01

Seoul (KRW)

18.4.

19.4.

Hyundai Motor Posco Samsung Elec. Samsung Heavy SK Telecom

263500 259500 383500 380000 1293000 1307000 40600 40900 137000 136000

Singapur (SGD)

18.4.

19.4.

City Develop. Dairy Farm $ DBS Grp. Hold. Hongkong Land $ Jardine Matheson $ Keppel Corp. Ltd. Mandarin Orient Nept. Orient. Lines Singapore Airlines Singapore Land Singapore Press Hld. Unit. Overs. Bk.

10,45 10,56 13,51 6,30 51,82 11,47 1,54 1,275 10,57 5,77 3,94 18,58

10,54 10,49 13,65 6,23 51,69 11,55 1,54 1,275 10,73 5,87 3,97 18,55

Sydney (AUD)

18.4.

19.4.

Alumina Amcor Ansell ANZ BHP Billiton Bougainville Copper Brambles Ltd. Carbon Energy Commonwealth Bank CSR Energy Resources Intrepid Mines J. Hardie Leighton Lend Lease Group Nat. Australia Bank Newcrest Mining Origin Energy Rio Tinto Ltd. Santos Telstra Corp. Westpac Woodside

1,205 7,49 14,72 23,26 35,10 7,15 0,087 50,78 1,72 1,71 0,73 7,51 20,63 7,20 25,18 28,64 13,39 66,50 14,00 3,36 22,06 34,55

1,21 7,51 14,92 23,30 35,50 7,21 0,086 50,78 1,705 1,67 0,78 7,40 20,43 7,22 25,24 28,16 13,52 66,60 14,04 3,39 22,02 35,04

Tokio (JPY)

18.4.

19.4.

Aeon 1076 1067 Asahi Glass 626 626 Asahi Kasei Corp. 501 495 Astellas Pharma 3295 3245 Bridgestone 1887 1887 Canon Inc. 3820 3780 Cosmo Oil 222 217 Daiichi Sankyo 1401 1391 Daikin Ind. 2155 2109 Daiwa Sec. 318 311 Eisai 3160 3125 Fuji Heavy Industries 619 625 Fujifilm Hold. 1741 1761 Fujitsu Ltd. 400 400 Hikari Tsushin 2607 2649 Hitachi 515 528 Honda Motor 2923 2896 Japan Tobacco 470500 458000 JFE Hold. Inc. 1618 1610 Kajima Corp. 237 230 Kansai El.Power 1282 1284 Kao 2168 2141 Kirin Holding 1035 1026 Komatsu 2356 2367 Konica 656 656 Kubota 779 776 Kyocera 7380 7310 Mitsub. UFJ Fin. 397 400 Mitsubishi Electr. 698 719 Mitsubishi Est. 1423 1411 Mitsubishi Heavy 386 386 Mitsui & Co. 1300 1290 Mitsumi Elec. 665 660 Mizuho Financ. 130 130 MS&AD Ins. 1548 1534 NEC Corp. 153 152 Nintendo 11270 11310 Nippon Steel Corp. 211 206 Nissan Motor 838 840 Nomura Holdings 353 351 NTT Data 271200 271000 NTT Docomo 136600 136300 OKI Elec. Industry 127 126 Olympus Corp. 1224 1209 Panasonic Corp. 648 644 Pioneer Elec. 403 408 Ricoh 741 739 Sekisui House 757 744 Seven + I Hold. 2423 2409 Sharp Corp. 503 503 Shiseido 1448 1415 Softbank 2324 2288 Sony Corp. 1388 1376 Sumitomo M.&M. 1059 1056 Sumitomo Mit.Fin. 2693 2678 Taisei Corp. 212 207 Takeda Ch. Ind. 3510 3450 TDK 4305 4260 Tokyo El. Power 205 203 Tokyo Electron 4495 4470 Toshiba Corp. 342 338 Toyota Motor 3330 3360 Letzte Kursfeststellung um 18.35 Uhr.

Anleihen, Devisen und Fonds

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Zinsen, Renditen, Terminkontrakte und Indizes m

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 2 7

An e hen Deu sche und Aus änd sche Schu dne U

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Um R

R Ausländische Schuldner

R

Zins- 19.04. 19.04. Rattermin 18.25 h Rend. ing

Zins

Laufzeit

4,25 4,125 6 7 8,5 8,25 11,50 6,375 5,625 6,5 5,375 4,125 5,875 5,5 9,375 8,25 5,87 12,00 11,75 2,26 4,191 7,82 6 9,75 4,85 5,625 6

ABN Amro Bk. 07/17 Aegon 04/14 Aegon 06/11unb. Aegon 09/12 Air Berlin 10/15 Air Berlin 11/18 Air Berlin 11/14 Alcatel 04/14 Allianz Fin. 02/12 Allianz Fin. 02/25 Allianz Fin. 06/11unb. Alstorm S.A. 10/17 Anglo American 08/15 Arcelor Fin. 04/14 ArcelorMittal 09/16 ArcelorMittal 09/13 Argentinien 93/23 Argentinien 96/16 Argentinien 96/26 Argentinien 05/38 Argentinien 05/35 Argentinien 05/33 Asfinag 93/13 Austral.Mng.F. 08/15 Austria 09/26 Autoroutes 07/22 Axa 01/13

5,875 4,625 4,625 4 6,25 5 6 5,125 4,25 4 4,25 4,5 4,375 4,875 8,875 3,875 3,25 6,375 6,375 7,25 11,00 8,5 7,375 7,5

B.A.T. Fin. Intl. Fin. 08/1512.3. Bank Amerika 04/14 18.2. Bank Amerika 07/17 7.2. Bank of Ireland 06/13 5.7. Banq.Cent.Tunis. 03/13 20.2. BASF Fin. Eur. 07/14 26.9. BASF Fin. Eur. 08/13 4.12. BASF Fin. Eur. 09/15 9.6. Belgien 03/13 28.9. Belgien 06/22 28.3. Belgien 11/21 28.9. Belgien 11/26 28.3. BHP Billiton 07/14 26.2. BMW Fin. 07/12 18.10. BMW Fin. 08/13 19.9. BMW Fin. 10/17 18.1. BMW Fin. 12/19 14.1. BMW US Cap. 09/12 23.7. BNP Par. Fortis 01/16 16.2. Bombardier 06/16 15.5. Brasilien 97/17 26.6. Brasilien 04/12 24.9. Brasilien 05/15 3.2. Bulgarien 02/13 15.1.

8,25 4,375 6,25 3,625 4,5

C.de St.-Gobain 09/14 28.7. 113,29 Cais. d’Amort. 06/21 25.10. 109,63 Cargill Inc. 08/15 24.7. 114,21 Carrefour 05/13 6.5. 101,60 Celesio Fin. 10/17 26.4. 101,20

R

8,625 Cell C (PTY) 05/12 6,125 Cie Fin. Foncier 00/15 3,875 Cie Fin. Foncier 06

1.7. 98,00 23.2. 111,92

B1,7750 AAA

A

w G

n e n Wa enmä k e

m

n e na ona e Dev senmä k e Devisenkurse für 1 Euro Interbankenkurse (18 Uhr) EZB Geld Brief kurs 1,3121 1,2697 2,4705 0,8173 1,9486 8,266 7,4385 10,1838 68,266

19.04.12 Banken Euro-FX

1,3086 1,2652

Währung

Notenpreise für 1 Euro aus Sicht der Bank Ankauf Verkauf

Am. Dollar* 1,248 Austr. Dollar* 1,1654 Bras. Real* 1,6763 0,8171 0,818 Brit. Pfund* 0,7785 1,9558 Bulg. Lew* 1,7311 8,2492 Chin. Yuan* 6,0266 7,4389 7,4389 Dän. Krone* 7,0955 10,156 Hongk. Dollar* 8,8638 68,237 Indische Rupie 52,0697 Isländ. Krone 149,512 106,920 106,950 106,920 107,080 Jap. Yen* 101,450 1,304 1,3046 1,2971 1,2981 Kan. Dollar* 1,2266 7,5122 7,5187 7,508 Kroat. Kuna 6,0885 0,6975 0,6995 0,6985 Lett. Lats* 0,6135 3,4482 3,4552 3,4528 Lit. Litas* 2,9788 17,343 17,358 17,275 Mex. Peso* 13,1359 1,6116 1,6131 1,6031 Neus. Dollar* 1,3336 7,5552 7,5582 7,5485 7,5359 Norw. Krone* 7,153 4,1894 4,1914 4,187 Poln. Zloty* 3,662 4,3728 4,3778 4,375 Rumä. Leu* 38,6575 Russ.Rubel 33,0449 8,846 8,849 8,8416 8,8384 Schw. Kron.* 8,3983 1,202 1,2023 1,2021 1,2018 Schw. Franken* 1,1624 1,6407 1,6427 1,6382 Sing. Dollar* 1,4594 10,3152 10,3252 10,2507 Südaf. Rand* 8,4872 37,6853 39,6853 Taiwan Dollar 29,8422 40,481 40,551 40,449 Thail. Baht* 33,2454 24,817 24,837 24,842 Tsch. Krone* 21,101 2,3507 2,3537 2,3444 Türk. Lira* 2,1998 297,050 297,250 297,230 Ungar. Forint* 245,150 * Interbankenkurse von der Commerzbank, Notenpreise der Deutschen Bank

M

1,3123 1,2707 2,4785 0,8175 1,9636 8,286 7,4388 10,1888 68,426

1,3113

1,379 1,3754 4,8363 0,8511 2,1712 10,5266 7,8455 11,6638 81,0697 192,293 115,450 1,3786 9,3229 0,7739 3,9787 20,5656 1,9036 8,153 5,0881 45,8746 9,5483 1,2439 1,8994 12,8872 49,3726 51,2454 27,501 2,4998 375,150

1.3. 8.12. 21.7. 29.4. 10.5. 19.7. 1.5. 7.4. 29.11. 13.1. 3.3. 1.2. 17.4. 15.7. 3.6. 3.6. 31.3. 19.9. 13.11. 30.9. 15.12. 30.6. 23.12. 30.6. 15.3. 4.7. 18.6.

W

110,63 G 1,9340 AAA 104,99 2,1460 A81,81 BBB 100,00 6,7650 A3 99,75 8,8610 94,35 9,8410 101,80 11,1100 101,95 G 5,2960 B 102,57 1,2910 AA 104,875 5,9390 A+ 96,50 A+ 105,03 2,9770 Baa1 109,685 2,4680 BBB+ 102,51 G 4,2840 Baa3 118,50 4,3580 Baa3 106,25 2,4730 Baa3 58,00 13,6850 Ca 19,50 Ca 20,25 Ca 26,35 10,8680 9,70 78,00 10,6590 107,28 1,5360 AA+ 6,00 117,30 3,2790 AA+ 116,05 3,7040 BBB+ 105,19 G 1,4250 A

B 111,83 102,22 94,85 96,50 G 101,37 109,23 107,96 111,57 104,70 105,00 106,62 G 108,95 105,06 101,90 110,65 108,09 104,95 101,312 110,00 104,75 139,31 102,30 115,125 104,19 G

1,6410 BBB+ 3,3430 A5,8840 BBB+ 7,1270 Baa3 4,5030 BBB1,1200 A+ 1,0010 A1 1,3240 A1 0,9270 Aa1 3,3980 Aa1 3,4150 Aa1 3,6670 1,5680 A+ 0,9300 A1,1890 A2 2,0630 A2 2,4420 A1,0390 A2 3,5240 A 6,1330 BB+ 2,7440 BBB 2,8530 BBB 1,7520 BBB 1,6570 BBB

M

C 2,1600 Baa2 3,1830 AA+ 1,7160 A 2,0460 BBB 4,2290

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Whrg.

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Investmentfonds

BFI Cap.Protect R ................EUR* BFI Cap.Protect Pl.R ............EUR* BFI C-Quad Arts Bal R .........EUR BFI C-Quad Arts Cons R ......EUR BFI C-Quad Arts Dyn R ........EUR BFI Dynamic R ....................CHF* BFI Dynamic R ....................EUR* BFI Equity Fund R................EUR* BFI EuroBond R ...................EUR* BFI InterStock R ..................CHF* BFI EuroStock R ..................EUR* BFI Opport.Fund R...............CHF* BFI Opport.Fund R...............EUR* BFI Progress R ....................CHF* BFI Progress R ....................EUR* BFI Swissfr.Bond R .............CHF* BFI SwissStock R ................CHF*

Aberdeen Immobilien KAG DEGI EUROPA......................EUR DEGI GE BUSINES................EUR DEGI GL BUSINES................EUR DEGI Internat. .....................EUR

32,27 86,80 65,73 45,23

30,73 86,80 65,73 43,08

0,25 0,07 0,70 0,19

70,33 13,62 84,13 84,11 57,37 63,81 47,07 73,63 51,95 49,11 101,20 99,71 44,02 49,65 50,26 80,97 74,70 156,72 49,61 53,47 145,82 52,52 74,67 103,55 508,07 104,01 62,77 69,36

0,00 0,21 1,52 0,00 0,01 0,00 0,38 2,19 0,22 0,00 4,27 0,00 0,77 0,85 0,77 0,00 0,00 0,00 0,50 0,90 0,00 1,21 1,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

-22,60 0,00 -46,31 -5,51 AAA MAP Rend.AMI P..........EUR AAA MAP Sich.AMI P ...........EUR Aktiv Trend Glbl AMI ...........EUR All-in-one MK Dachf............EUR -7,36 Alpha select AMI .................EUR 0,02 BalkanBaltikum+AMI ..........EUR 25,90 Bern.Deutschl.+ AMI...........EUR* Conq.Bhv.Fin. AMI ..............EUR CQUAD.ArtsTRGIAMI ...........EUR CQUAD.Strategie .................EUR CT Welt Pf AMI Pt................EUR CT Welt Portf. AMI...............EUR DC Value One AMI Pt...........EUR GALIPLAN Akt.G.AMI ...........EUR* 0,00 Gen InvEuAk.AMI Pt ............EUR* 0,00 Gen.In.7:3 V AMI Pt .............EUR* -5,27 Gerl EuroAktVC10Pt ............EUR 35,75 GerlGeldmarktfonds ............EUR 4,38 Gerl. Global Aktien ..............EUR -3,03 Gerl Pf Mu ETF St................EUR -4,39 GerlPf MuETFStr Pa.............EUR -1,66 GerlPf Real Estate ...............EUR Gerl Substanz Pa ................EUR Gerling AS...........................EUR Gerling Balanced 3..............EUR nv. Gerling Flex ........................EUR nv. Gerling Global .....................EUR nv. Gerling Kompakt P(t) ...........EUR nv. Gerling Massiv ....................EUR nv. Gerling Pf.Tot.Ret................EUR nv. Gerling Rendite ...................EUR Gerling Reserve ..................EUR Gerling Vario P(t) .................EUR 50,28 GerlingEuroStar 50..............EUR 20,69 GFS Strat IV AMI .................EUR 19,75 Gl.Min.Varianz AMI..............EUR 44,05 Glob.ETF Aktien Pa..............EUR 28,90 Golden Gate Global .............EUR 30,19 HeLa AMI P(t) ......................EUR 46,39 HSSB Vermögensb. I ...........EUR HSSB Vermögensb.II ...........EUR JF M-Rentenf.AMI I .............EUR* JF Renten W. ......................EUR JF-Mittelst.Rent P ...............EUR* Kapit.Tot.Re.AMI P ..............EUR KAPITAL PROZINS ...............EUR Kapitalauf.+ AMI P ..............EUR -19,67 Kapitalauf.AMI P .................EUR Kirchröder 1 AMI .................EUR 0,00 Kirch.Verm.III AMI ...............EUR 0,13 Lacore AA.AMI It .................EUR -87,06 Mayerhofer Str. AM.............EUR -41,40 Nachhalt. Renten R .............EUR* 25,29 NV Str.Stif.AMI Pt ................EUR 0,00 NV Strat Q PI AMI PO...........EUR 0,55 NV Strat Stift AMI ................EUR -5,77 NV Strat.Q.Pl. AMI ...............EUR -22,51 PF Glob ETF Aktien..............EUR -0,10 RBV- VV AMI .......................EUR 20,83 Responsibility Fds ...............EUR 0,00 Sherpa Abs.Ret.AMI ............EUR 0,00 terrAssi.Akt.I AMI ................EUR 0,00 terrAssisi Rent IA ................EUR -52,39 TOP TREND AMI ..................EUR Val. Intell.Fd AMI .................EUR -24,26 Zan.Eu.Cor.B.AMI I ..............EUR* -39,33 Zan.Eu.Cor.B.AMI P .............EUR* 9,64 Zantke Eu.HY AMI Ia............EUR* 0,00 Zantke Eu.HY AMI Pa ..........EUR* 66,59 -0,40 APO-Bank / INKA Intern. KAG 0,00 apo European Equit .............EUR* 57,74 APO Vivace INKA .................EUR* 35,63 Forte Dachfd. ......................EUR* 24,72 Geldmarkt Plus ...................EUR* -9,54 Mezzo Dachfd. ....................EUR* 20,40 Piano Dachfd. .....................EUR*

Alb&CieAbs.ReturnOptiflex ..EUR Alb&CieAbs.ReturnOptirent .EUR Alb&CieAbs.ReturnOptisel. ..EUR

86,75 97,76 170,27

82,62 94,92 162,16

0,00 0,00 0,00

AC RiskPar.7EUR A .............EUR* AC RiskPar.12EUR A ...........EUR* IVP-Global Wachstum..........EUR IVP-Globale Werte ...............EUR NV Strat-Kons. P .................EUR NV Strat-Kons. POA.............EUR NV Strat-Kons. POT .............EUR OneWorld Tactics................EUR*

127,05 146,22 8,43 14,11 49,78 42,79 44,08 38,09

121,00 139,26 8,03 13,44 48,33 42,79 44,08 36,28

0,00 0,00 0,00 0,00 0,07 0,03 0,03 0,00

11,75 13,94 7,60 6,01 8,35 7,00

11,75 13,21 7,20 6,01 7,91 7,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

33,51 33,27 13,77 19,24 8,54 11,64 10,43

31,50 33,27 12,94 19,24 8,03 10,94 9,80

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

60,77 7,23 164,01 10,07 124,99 74,19 92,69 57,01 104,65 97,54 42,37 112,78 47,09 118,77 131,38 324,49 107,55 10,20 104,11

0,00 0,00 0,00 0,08 0,00 0,00 0,00 0,29 2,93 0,39 0,00 1,93 0,00 0,08 0,00 0,00 1,24 0,12 0,00

40,11 -35,57 25,21 0,00 7,67 -32,30 0,74 0,00 0,00 4,60 15,66 18,78 5,33 3,35 30,69 51,90 0,00 0,00 60,68

62,66 35,96 47,92

0,82 0,00 0,00

0,00 65,21 38,89

Adviser I Funds Sicav

Alger Fund Alger LargeCap B ................USD* Alger LargeCap A ................USD* Alger MidCap A ...................USD* Alger MidCap B ...................USD* Alger SmallCap A ................USD* Alger SmallCap B ................USD*

Alger SICAV Alger Asset A ......................USD* Alger Asset I .......................USD* Alger China-US A ................USD* Alger China-US B ................USD* Alger US LgCap A................USD* Alger US MdCap A...............USD* Alger US SmCap A ..............USD*

Adifonds .............................EUR Adirenta P ...........................EUR Adireth................................EUR Adiverba .............................EUR Akt Europ AE.......................EUR Concentra AE ......................EUR Europazins AE .....................EUR Fl Rentenfd AE ....................EUR Flex Eur Ba AE ....................EUR Flex Eur Dy AE ....................EUR Flexi Immo A.......................EUR Fondak A ............................EUR Fondirent ............................EUR Geldmarkt AE......................EUR Geldmkt SP AE....................EUR Global Eq.Dividend ..............EUR Industria AE ........................EUR Interglobal AE .....................EUR Kapital + AE........................EUR Mobil-Fonds AE ..................EUR Nebenw DE AE ....................EUR RCM Reale Werte A.............EUR Rentenfonds AE ..................EUR Rohstofffonds AE ................EUR Thesaurus ATE....................EUR Vermögenb DE AE ...............EUR Wachst Eurld AE .................EUR Wachst Europ AE ................EUR

73,85 14,03 86,65 88,32 60,24 67,00 48,48 76,21 54,03 51,57 105,25 104,70 45,34 49,65 50,26 85,02 78,44 164,56 51,10 54,54 153,11 54,62 76,54 108,73 533,47 109,21 65,91 72,83

Rendite Plus .......................EUR* Trend Selekt .......................EUR*

Allianz Global Investors Luxembourg S.A. A.Deut.Wait or Go ...............EUR AGIF B St E IE......................EUR* AGIF Eu EqD ATE.................EUR* AGIF EuBd AE......................EUR* AGIF Gl AgTr AE ..................EUR* AGIF GlEcoT AE ...................EUR* All Comm Stra A .................EUR Eur Bd TR AE ......................EUR Euro HiYield Bd A ................EUR* Europe 25 ATE ....................EUR Fondak Euro.A(EUR) ............EUR Horizont Def........................EUR Mlt.AsiaAct.A(EUR) ..............EUR Oriental Income AT .............EUR* RCM BRIC Stars A ...............EUR RCM EM.MrktsA(EUR) .........EUR RCM Enh ST Euro AT...........EUR* RCM Renminbi Cur A ..........USD* Sm.Cap Europa AE ..............EUR

nv. 7,23 172,21 10,37 131,24 77,90 97,32 58,72 107,79 102,42 nv. 117,29 49,44 124,71 137,95 340,71 107,55 10,40 109,32

Allianz Global Investors Ireland Ltd. Emg Mrkt Bd AE..................EUR Gl Emg Mrkt AE...................EUR US Eq AE ............................EUR

64,54 37,76 50,32

Akrobat Europa ...................EUR Akrobat Value .....................EUR Black Ferrymann-Aggr.FD ...EUR Black Ferrymann-StratFD....EUR GREIFF Special Value I ........EUR GREIFF Special Value P .......EUR M AXX Absolut Return ........EUR M AXX ImPULS 1................EUR M AXX InCap Taurus ...........EUR M AXX Platinum ..................EUR* M AXX RCS Universal .........EUR* smart-invest Helios .............EUR smart-invest Proteus...........EUR smart-invest Superfd .........EUR TELOS Momentum Select ...EUR

103,91 103,00 103,62 11,46 24,18 44,45 104,44 9,96 92,18 50,81 100,83 35,30 110,11 86,79 96,86 111,46 93,94 57,27 7,57 20,21 19,84 109,23 23,67 33,26 117,87 33,98 18,42 135,07 109,67 97,94 20,24 51,99 103,29 30,19 115,83 47,33 9,65 7,83 102,76 9,29 7,72 35,29 106,24 36,14 94,02 24,11 73,57 78,13 83,79 97,21 948,48 107,68 99,47 102,09 89,70 111,30 112,04 16,43 78,62 90,48 98,04 14,44 101,25 114,07 114,66 104,54 106,50 109,15 111,17

98,96 100,00 98,69 10,80 23,03 42,13 99,47 9,49 87,79 48,05 96,03 33,62 104,87 82,66 92,25 107,69 91,20 57,27 7,24 19,62 19,26 104,03 22,76 31,83 112,26 32,44 17,75 128,64 104,45 94,17 19,65 51,48 99,32 30,19 110,31 45,08 9,37 7,53 97,87 8,98 7,35 35,29 104,16 35,09 91,28 23,07 71,43 75,85 82,96 96,25 948,48 104,54 99,47 102,09 89,70 108,06 106,70 15,95 74,88 86,17 93,37 13,82 100,75 108,64 114,66 104,54 104,41 109,15 108,99

47,06 51,23 41,37 47,87 50,74 57,14 49,28 26,82

45,69 49,26 39,78 47,87 49,26 56,02 48,31 26,04

157,45 103,47 84,09 80,72 106,11 103,56 83,52 30,63 67,79 103,92 107,10 43,39 28,89 26,13 43,73

149,95 98,54 79,89 76,69 101,06 98,63 79,54 28,90 64,56 98,04 102,00 41,22 27,45 24,82 41,65

0,21 -10,21 1,73 3,49 0,22 -1,98 0,02 12,41 0,00 7,26 0,00 -17,13 0,00 -3,03 0,00 -13,14 0,00 97,97 0,00 8,48 0,00 -4,58 0,05 21,42 0,00 6,63 0,00 9,20 0,00 64,06 Bank für Sozialwirtschaft AG 0,53 4,20 BfS Nachhaltigkeit. .............EUR* 0,00 -10,46 BFS-EuroRent.D 54 .............EUR* 0,33 0,00 0,00 -169,48 0,15 19,43 0,17 -79,55 1,55 -1,66 0,11 -14,77 0,18 -55,07 0,96 5,27 Bantleon Cash (IA)...............EUR 0,00 -35,15 Bantleon Dynamic IA ...........EUR 0,18 0,00 Bantleon Opp.GlbIA .............EUR 0,14 19,81 2,86 -2,98 Bantleon Opp.GlbPA ............EUR 1,19 -10,51 Bantleon Opp. L IA ..............EUR 0,20 0,00 Bantleon Opp. L IT ..............EUR 0,53 0,00 Bantleon Opp.L PA ..............EUR 0,45 -2,82 Bantleon Opp.L PT ..............EUR 0,00 -0,46 Bantleon Opp. S IA ..............EUR 0,00 -2,27 Bantleon Opp. S IT ..............EUR 0,05 -22,91 Bantleon Opp.S PA ..............EUR 0,02 -4,08 Bantleon Opp.S PT ..............EUR 0,00 -84,58 0,01 -21,18 Bantleon Return IA ..............EUR 0,04 -50,35 Bantleon Return IT ..............EUR 0,01 -14,42 Bantleon Return PA .............EUR 0,43 0,00 Bantleon Return PT .............EUR 2,06 0,00 Bantleon Strat. IA ................EUR 0,40 0,00 Bantleon Strat. IT ................EUR 0,00 -38,71 Bantleon Strat. PA...............EUR 1,04 0,00 Bantleon Trend IA ...............EUR 0,00 -178,31 Bantleon Trend IT ...............EUR 0,05 -114,30 Bantleon Yield IA .................EUR 0,80 -17,45 0,00 30,34 Bantleon Yield PA................EUR 4,74 -4,31 Bantleon Yield PT ................EUR 0,00 2,79 0,81 0,00 Berenberg Lux Invest S.A. 1,09 0,81 Balance Select ....................EUR 1,58 374,37 1,40 -2,54 2,45 -38,25 0,04 -36,23 0,29 -37,40 0,50 -11,31 0,00 10,97 0,00 -71,35 Balanced ............................EUR 0,79 0,00 Europa ................................EUR 0,00 -13,93 Eurorent..............................EUR 0,02 9,27 Megatrend ..........................EUR 1,95 0,00 0,81 0,00 Protect 2013 D ...................EUR 2,06 0,00 Strategie Welt Sel ...............EUR 1,96 0,00 Strategie Welt Sec ..............EUR Triselect .............................EUR

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,13 0,00 1,11 0,87 0,00 0,00 0,00 0,00

39,10 18,61 -23,37 -22,68 14,05 14,12 6,02 -14,00 30,89 2,42 1,70 3,24 0,88 10,91 -16,45

ARTS Best Mom. T ..............EUR* ARTS TotR Bal. T.................EUR* ARTS TotR.Dyn. T ...............EUR* CQ ARTS TotR.Gara.............EUR* C-Quad.ARTS TR Fl.T ..........EUR*

Plutos Internat.F..................EUR* Plutos MultiChance .............EUR* Plutos T-VEST Fund ............EUR*

-4,39 -7,68 6,24 3,48 11,09 -17,03 -8,92 -2,17 nv. -27,57 -32,61 -12,84 -18,80 -2,56 -1,16 -0,12 3,48

Castell Concept...................EUR*

45,98 49,46

44,64 48,02

0,43 0,48

-4,03 0,00

Global Resources ................USD* Precious Metal ....................USD* Ren.Alt.&Sust.Res. ..............USD*

Rückn.

Zwg.

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

nv. nv. nv.

158,69 222,11 100,78

0,00 0,00 0,00

-66,87 -64,46 -16,64

C.S.FD-F.I.CYC.I.B ...............EUR* 99,07 CSEF(L)Gl.Val.R CH .............CHF* 10,07 CSEF(L)Gl.Val.R US..............USD* 10,72 DJ Indus.Average................USD* 133,21 EuroStoxx 50 ......................EUR* 80,73 PF Lux Bal Sfr I ...................CHF* 1038,88 PF Lux Inc Sfr I ...................CHF* 1034,26

99,07 9,59 10,21 129,33 78,38 1008,62 1004,14

1,45 0,00 0,00 0,00 0,00 0,16 0,25

0,00 3,36 3,57 19,16 -18,25 0,94 0,54

0,20 1,79 1,76 2,08 2,05 2,49 2,97 1,93 2,14 0,00 1,36 0,92 1,54 0,02 0,46 1,84

0,40 -0,20 -1,72 -0,25 2,53 2,32 1,18 3,20 -10,15 -28,63 -2,07 -5,42 -5,24 5,80 4,76 3,89

SGSS Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH

97,31 92,40 102,45 102,08 131,79 151,73 106,03 107,27 117,98 135,04 105,22 107,55 111,57 104,98 103,68 104,29 100,25 102,62 98,47 107,09 103,70 101,89 101,27 103,66

97,31 92,40 102,45 102,08 131,79 151,73 106,03 107,27 117,98 135,04 105,22 107,55 111,57 104,98 103,68 104,29 100,25 102,62 98,47 107,09 103,70 101,89 101,27 103,66

1,01 0,89 0,00 0,00 0,96 1,10 0,43 0,44 1,16 1,32 0,80 0,82 1,12 1,04 0,89 0,89 1,13 1,12 0,97 1,10 1,07 1,37 1,22 1,23

0,00 0,00 -2,55 -2,55 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

64,06

60,72

0,00

11,51

54,44 32,13 55,66 42,85 52,91 16,34 18,11 45,13

51,85 30,60 54,04 40,81 50,39 15,56 17,25 42,98

0,22 0,00 0,62 0,00 0,00 0,21 0,39 0,03

11,28 -81,30 0,00 23,69 0,00 -7,56 -19,82 -11,60

32,40 47,97

0,00 0,00

-0,32 -0,28

183,58 163,24 165,18 119,14 94,67

174,84 155,47 157,31 113,47 90,16

0,00 0,54 0,00 0,00 0,00

nv. nv. nv. nv. -2,54

74,98 44,91 54,93

71,41 42,77 52,31

0,05 0,14 0,00

78,35 17,01 13,05

96,05

93,25

2,12

-0,53

10,88 10,87 10,67 10,68 10,09 1069,30

10,88 10,35 10,16 10,68 10,09 1043,22

0,10 0,01 0,01 0,10 0,00 2,14

0,66 0,00 0,00 10,08 0,00 0,05

44,31

42,20

0,23

2,11

CONREN Fortune.................EUR

106,08

101,03

0,00

-10,33

-0,37 -0,39 CPB Immobilien KAG -0,70 SemperReal Est.A ...............EUR

126,99

123,29

0,20

0,00

CS Vario St.&Bo.Pl ..............EUR* CS MACS Absolut P.............EUR* CS MACS Clas. 40 B ...........EUR* CS MACS Clas. 40 P............EUR* CS MACS Clas. 60 P............EUR* CS MACS Classic 20B .........EUR* CS MACS Classic 20P .........EUR* CS MACS Dynamic B...........EUR* CS MACS Dynamic P...........EUR* CS MACS EuDivVal.P ...........EUR* CS MACS Funds 20 P ..........EUR* CS MACS Funds 40 P ..........EUR* CS MACS Funds 60 P ..........EUR* CS MACS Glob. Eq. P ..........EUR* Vario MACS II ......................EUR* Vario MACS III .....................EUR*

101,58 104,92 113,52 104,42 100,41 116,95 110,37 124,70 104,37 84,18 108,79 106,23 101,53 93,02 108,29 112,38

97,67 104,92 106,09 104,42 100,41 109,30 110,37 116,54 104,37 84,18 108,79 106,23 101,53 93,02 108,29 112,38

CSAM Immobilien Kapitalanlageges. mbH CS EUROREAL .....................EUR* Property Dynamic ...............EUR*

60,69 109,15

57,80 109,15

0,12 0,01

2,51 0,00

Global A ..............................USD* Value Fund A ......................USD*

22,93 30,21

21,61 28,47

0,00 0,00

21,59 15,82

DJE Inv.Karitativ..................EUR DJE Inv.Lux Select ..............EUR DJE Inv.Primus ...................EUR DJE INVEST-StiftRI ..............EUR DJE INVEST-Vario P ............EUR DJE Vermögensm I .............EUR DJE Vermögensm P ............EUR DJE-Absolut I ......................EUR DJE-Absolut P.....................EUR DJE-Absolut XP...................EUR DJE-Ag&Ernährung I ...........EUR* DJE-Alpha Global I ..............EUR DJE-Alpha Global P .............EUR DJE-Asien Hi D XP ..............EUR DJE-Asien High D I..............EUR* DJE-Asien High D P ............EUR DJE-Div&Sub I ....................EUR DJE-Div&Sub P ...................EUR DJE-Div&Sub XP .................EUR DJE-Div&Sub.IH-CHF ..........CHF DJE-Gold&Ressour I............EUR DJE-Gold&Ressour P...........EUR DJE-InterCash I...................EUR DJE-InterCash P..................EUR DJE-Real Estate I ................EUR DJE-Real Estate P ...............EUR DJE-Renten Glob I...............EUR DJE-Renten Glob P .............EUR DJE-Renten Glob XP ...........EUR DJE-Zins&Divid I .................EUR DJE-Zins&Divid P ................EUR DJE-Zins&Divid XP ..............EUR Gamma Concept .................EUR GoldPort Stab.Fd.I ...............CHF GoldPort Stab.Fd.P ..............CHF LuxPro-Euro Rent I ..............EUR LuxTopic-Akt.Eu A ..............EUR LuxTopic-Akt.Eu B ..............EUR LuxTopic-Bk.Schill ..............EUR LuxTopic-Cosmopoli ...........EUR LuxTopic-Flex .....................EUR LuxTopic-Pacific P ..............EUR

1321,24 170,38 1926,10 10,91 916,66 101,82 101,21 228,72 228,84 94,66 123,98 174,50 171,71 144,69 143,31 145,96 251,89 247,15 149,63 110,59 181,09 183,38 127,58 127,70 830,04 8,28 147,37 146,32 125,16 101,68 105,64 102,69 191,63 121,03 122,13 1033,82 18,24 955,30 16,33 155,72 161,85 20,90

1246,45 162,27 1817,08 10,64 864,77 100,81 96,39 228,72 217,94 94,66 123,98 174,50 165,11 144,69 143,31 139,01 251,89 235,38 149,63 110,59 181,09 174,65 127,58 126,44 821,82 7,89 147,37 143,45 125,16 101,68 101,58 102,69 184,26 119,83 116,31 1008,60 17,37 955,30 15,55 148,30 154,14 19,90

21,50 0,90 51,04 0,29 4,71 0,17 0,00 0,00 0,00 0,06 0,00 0,52 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 0,00 0,00 0,00 2,43 2,26 7,04 0,01 4,70 4,37 4,92 0,97 0,88 1,35 11,75 0,91 0,00 19,62 0,00 0,00 0,21 3,19 0,00 0,16

12,02 -5,99 25,24 0,00 -21,95 0,70 0,51 26,73 28,00 -11,35 27,16 28,36 29,59 30,07 30,18 30,68 39,78 41,44 22,92 7,64 31,88 31,42 0,00 0,00 5,88 2,60 0,18 0,13 -0,53 0,11 -0,07 0,27 36,40 3,42 2,88 0,00 -15,66 -22,17 14,90 18,89 1,05 35,47

AriDeka...............................EUR ARIDEKA TF ........................EUR BasisIndustrie CF ................EUR BasisIndustrie TF ................EUR bAV Fonds ..........................EUR BerolinaRent EUR ................EUR BonusStrategie 3y...............EUR BR Aktien 100.....................EUR BR Aktien 20.......................EUR BR Aktien 35.......................EUR BR Aktien 45.......................EUR BR Aktien 55.......................EUR

49,79 126,24 62,06 53,65 27,25 36,94 63,92 40,99 54,65 52,45 51,33 50,30

47,30 126,24 59,82 53,65 26,52 35,65 62,98 39,60 52,80 50,68 49,59 48,60

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,41 0,00 0,00 0,04 0,19 0,01 0,00

-74,96 17,57 30,29 29,22 -24,51 -12,64 0,00 -6,97 0,67 1,47 -2,30 -2,27

DAVIS FUNDS SICAV

Catella Real Estate AG KAG BouwfondsEuropResid ........EUR Catella MAX ........................EUR Focus HealthCare................EUR FocusNordicCities ...............EUR Immo-Spez-Süddeut. ..........EUR Sar Sust Prop-EuCi .............EUR

AL Trust €uro Relax ............EUR €uro Short Term .................EUR Aktien Deutschland .............EUR Trust Aktien Europa ............EUR Trust €uro Cash ..................EUR Trust €uro Renten ...............EUR Trust Global Invest ..............EUR

0,58 0,00 -12,48 -88,52 www.baloise-fund-invest.com Tel.: 0041 58285 8724 0,00 BFI Activ R ..........................CHF* nv. nv. 1,06 0,00 BFI Activ R ..........................EUR* nv. nv. nv. nv. nv. 0,05 -63,25 BFI Cap.Protect R ................CHF*

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

CASTELL BANK

Commerz Real 0,27 0,62 0,00 0,00 0,61 0,69 0,00

nv. 0,07 0,10 0,21 0,00 0,37 nv. nv. 0,58 nv. nv. nv. nv. 0,71 nv. 0,47 nv.

Caso Asset Management S.A.

hausInvest ..........................EUR

49,61 48,02 75,70 34,81 47,86 43,35 52,06

Zwg.

nv. nv. 10,12 10,08 10,14 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv.

0,00 -9,22 C&P Funds (Creutz & Partners) 0,18 -18,80 C&P ClassiX ........................EUR* 33,69 0,01 5,15 C&P QuantiX .......................EUR* 49,88 0,18 0,00 0,51 0,96 0,76 4,01 1,04 0,01 0,00 -105,61

Alte Leipziger Trust 51,10 48,50 79,49 36,55 47,86 44,65 54,66

Rückn.

nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv.

CONREN

BR Aktien 75.......................EUR BR Aktien 85.......................EUR BW Portfolio 20 ...................EUR BW Portfolio 40 ...................EUR BW Portfolio 75 ...................EUR BW Zielfonds 2020 .............EUR BW Zielfonds 2025 .............EUR BW Zielfonds 2030 .............EUR DeepDiscount 2y.................EUR Deka-Co.Bd.NFin. CF ..........EUR Deka-Co.Bd.NFin. S ............EUR Deka-DDiscount2y III ..........EUR Deka-DisSt.1/2016 .............EUR Deka-DisSt.12/2015 ...........EUR Deka-DisStrat5y II...............EUR Deka-Eu.Bal.Dyn TF ............EUR Deka-Eu.Ren.Abs.R.............EUR Deka-Eur. Renten+ .............EUR Deka-Euro Rent.+CF ...........EUR Deka-Euro Rent.+TF ...........EUR Deka-Euro.Trend CF ...........EUR Deka-Euro.Trend TF............EUR Deka-Eurol.B.Dy.CF ............EUR Deka-Eurol.B.Dy.S ..............EUR Deka-Eurol.Bal....................EUR Deka-Eurol.Bal. TF ..............EUR Deka-Euroll.B.Dy.I...............EUR Deka-EuroRent 2y A............EUR Deka-EuroRent 2y CF..........EUR Deka-EuroRent 2y TF ..........EUR Deka-EuroRent 3y A............EUR Deka-EuroRent 3y CF..........EUR Deka-EuroRent 3y TF ..........EUR Deka-EuroRent 4y A............EUR Deka-EuroRent 4y CF..........EUR Deka-EuroRent 4y TF ..........EUR Deka-EuroRent.K.IA ............EUR Deka-Finanzw.CF................EUR Deka-Finanzw.TF ................EUR DekaFonds .........................EUR DekaFonds TF.....................EUR Deka-HedgeSelect P ...........EUR Deka-HedgeSelectIT ...........EUR Deka-Inst.Akt.Eu IT .............EUR Deka-Inst.Ren.Eu. ...............EUR Deka-Inst.Ren.Euld. ............EUR Deka-InstLiqu .....................EUR Deka-MegaTrends CF .........EUR Deka-MegaTrends TF .........EUR Deka-PB Ausgewogen ........EUR Deka-PB Defensiv ...............EUR Deka-PB Offensiv................EUR Deka-PB Wertkonzept .........EUR DEKA-RECOVERY CF ...........EUR DEKA-RECOVERY TF ...........EUR Deka-RentenReal ................EUR DekaRent-intern.TF.............EUR DekaRent-Internat. .............EUR Deka-RentSp 4/17 ..............EUR* Deka-RentSpezPlus2 A .......EUR Deka-RentSpezPlus2 T .......EUR Deka-Schweiz ....................EUR DekaSe:Konservativ ............EUR DekaSel:Nachhaltig.............EUR DekaSpezial........................EUR DekaSpezial TF ...................EUR Deka-Staatsanl.Eur .............EUR Deka-Stift. Bal. ...................EUR DekaTresor .........................EUR DekaValor ...........................EUR DekaWertk def CF T ............EUR DekaWertk def TF T ............EUR DekaWertk off CF T .............EUR DekaWertk off TF T .............EUR DekaWertkonzeptCF(T) .......EUR DekaWertkonzeptS(A) .........EUR DekaWertkonzeptTF(T) ........EUR DiscountStrat 2013 .............EUR Div.Strateg.CF A..................EUR Div Value Europ CF .............EUR Div Value Europ TF..............EUR Eur. Disc.Strat.CF................EUR Eur. Disc.Strat.TF ................EUR Europa Potential CF.............EUR Europa Potential TF .............EUR EuropaBond CF ...................EUR EuropaBond TF ...................EUR EuropaSelect CF .................EUR Frankf.Sparinrent ................EUR Frankf.Sparinvest................EUR Futur-Chance......................EUR Futur-ChancePlus ...............EUR Futur-Ertrag ........................EUR Futur-Wachstum .................EUR GlobalChampions CF ...........EUR GlobalChampions TF ...........EUR HedgeSelect I (A) ................EUR Köln-Aktien Gl.....................EUR Köln-Aktienf.o.A. .................EUR Köln-Aktienfonds ................EUR Köln-Rentenf. o.A................EUR Köln-Rentenfonds ...............EUR Komm.Eurol.Bal.I A .............EUR LBBW Bal. Konzept .............EUR LBBW Exportstrat. ...............EUR LBBW-Rentenf.Euro ............EUR Mainfranken Strate .............EUR MF Weltkonz. kons. ............EUR MF Wertkonz. ausg. ............EUR Naspa Creat.Inv 7 ...............EUR Naspa-Aktienfonds .............EUR Naspa-Europafonds ............EUR Naspa-Fonds ......................EUR Privat Vorsorge AS ..............EUR RenditDeka .........................EUR RenditDeka TF ....................EUR

47,57 44,13 41,80 40,53 36,72 34,32 32,80 32,92 115,57 116,40 116,66 119,22 61,27 106,74 123,26 95,27 46,66 38,47 43,41 41,18 39,31 36,26 105,88 103,17 55,40 107,92 103,02 105,43 107,76 105,73 102,66 103,99 102,25 109,59 112,57 109,91 104,22 24,43 21,93 69,35 167,41 40,57 40,31 46,10 61,04 56,76 52,10 40,34 35,87 101,09 104,88 101,47 103,94 95,15 95,55 45,50 115,80 18,80 nv. 99,29 103,13 211,01 99,52 108,34 207,24 151,26 104,34 55,03 84,74 67,08 102,60 99,26 104,29 100,79 1135,02 1087,64 98,95 90,05 108,90 26,86 25,76 37,29 34,28 71,47 64,54 111,28 39,54 40,23 49,81 86,46 39,44 38,78 49,20 48,44 102,60 95,13 35,24 23,10 29,67 36,63 28,63 28,50 59,94 44,65 48,90 41,94 103,52 100,36 99,48 38,12 38,43 39,69 41,24 52,85 21,38 26,94

Rückn.

Zwg.

45,96 42,64 40,98 39,74 36,00 33,65 32,16 32,27 114,43 113,01 113,26 118,04 59,78 104,14 118,80 95,27 45,30 37,72 42,15 41,18 37,89 36,26 102,05 100,65 53,79 107,92 100,51 105,43 106,69 105,73 102,66 102,96 102,25 109,59 110,91 109,91 102,18 23,55 21,93 65,88 167,41 38,64 40,31 44,65 59,84 55,65 51,84 38,88 35,87 99,11 102,82 99,48 101,90 91,71 95,55 44,17 115,80 18,25 nv. 97,58 101,36 204,37 98,53 104,42 196,88 151,26 101,30 53,95 82,67 66,42 99,61 99,26 101,25 100,79 1101,96 1055,96 98,95 87,00 104,96 25,89 25,76 35,94 34,28 68,89 64,54 108,04 39,54 38,78 48,36 82,34 39,44 38,78 49,20 48,44 98,89 95,13 35,24 23,10 29,67 34,80 28,63 27,50 58,48 43,77 46,94 40,72 103,52 100,36 99,48 36,62 36,89 39,69 39,80 51,06 20,76 26,94

0,05 0,01 0,29 0,37 0,16 0,32 0,12 0,05 0,00 1,57 1,71 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,22 0,02 0,01 0,00 0,09 0,06 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,38 0,40 0,35 0,59 0,63 0,53 0,59 0,62 0,55 1,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,62 0,22 0,42 0,00 0,00 0,21 0,00 0,23 0,12 0,00 0,00 5,69 0,57 0,11 nv. 0,14 0,14 0,00 1,03 0,00 0,00 0,00 2,49 0,09 0,22 0,26 0,25 0,19 0,24 0,17 15,39 16,29 0,22 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2,74 0,88 0,00 0,38 0,00 0,02 0,00 0,18 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,36 0,41 0,06 0,00 0,01 0,33 0,00 0,36 0,30 0,00 0,00 0,00 0,10 0,00 0,07 0,08

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12 -1,57 -8,44 -5,50 -12,43 -15,33 -21,08 -25,39 -23,05 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -8,08 -7,79 0,00 0,00 -2,44 -0,86 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -76,95 -78,82 13,47 35,10 -11,43 -16,87 -24,58 0,00 0,00 0,00 -8,95 -17,44 0,00 0,00 0,00 0,32 -10,35 -4,68 0,00 0,00 0,00 nv. 0,00 0,00 23,70 0,07 5,34 -52,40 30,93 0,00 -1,14 0,00 0,03 0,01 0,00 -0,67 -0,67 -0,26 -0,64 0,35 0,00 4,09 -50,41 -52,84 -29,44 -29,87 -20,79 -13,38 -0,01 0,01 -58,09 0,00 -12,40 -24,60 -24,33 -4,16 -7,15 -3,94 -5,15 -23,20 -79,62 -86,68 -90,56 0,00 0,00 7,83 7,85 -17,35 0,00 3,85 -0,74 -1,33 0,00 -56,71 -54,81 -32,55 -38,02 0,00 0,00

RentSpEM12/2014S(A) .......EUR RentSpez.2/2014 CF ...........EUR RentSpez.2/2014 TF ...........EUR RentSpezEM12/14 GF .........EUR RentSpezial Plus 1 ..............EUR S-BayRent-Deka .................EUR Sigma + Konservativ...........EUR Sigma Plus Balanced ..........EUR Sigma Plus Offensiv ............EUR SK Corporate Bd. ................EUR Struktur: 5 Chance..............EUR Struktur: 5 Chance+ ...........EUR Struktur: 5 Ertrag ................EUR Struktur: 5 Ertrag+ .............EUR Struktur: 5 Wachst. .............EUR Technologie(CF) ..................EUR Technologie(TF) ..................EUR TeleMedien TF ....................EUR UmweltInvest CF .................EUR UmweltInvest TF .................EUR Zielfds 2035-2039 ..............EUR Zielfds 2040-2044 ..............EUR Zielfds 2045-2049 ..............EUR Zielfds 2050-2054 ..............EUR Zielfonds 2015-019 ............EUR Zielfonds 2020-024 ............EUR Zielfonds 2025-029 ............EUR Zielfonds 2030-034 ............EUR Zielstr.Chance.....................EUR Zielstr.Chance Pl .................EUR Zielstr.Wachst .....................EUR Zukunftsplan I .....................EUR Zukunftsplan II ....................EUR Zukunftsplan III ...................EUR Zukunftsplan IV ...................EUR

102,83 107,99 104,73 104,66 103,08 50,31 41,77 41,81 37,37 56,30 119,77 146,85 107,12 106,13 110,47 13,98 11,58 39,93 69,32 64,33 34,65 34,56 34,52 33,77 44,26 43,01 43,31 46,92 111,49 115,77 106,75 153,36 136,02 158,57 117,17

Rückn.

Zwg.

101,06 104,84 104,73 102,86 101,31 48,55 40,75 40,79 36,46 54,53 117,42 143,97 105,02 104,05 108,30 13,47 11,58 39,93 66,81 64,33 33,48 33,39 33,35 32,63 44,26 41,56 41,85 45,33 109,30 113,50 104,66 150,35 133,35 155,46 114,87

1,30 0,00 1,34 0,00 1,25 0,00 1,25 0,00 1,57 0,00 0,74 0,00 0,00 -29,35 0,09 -5,35 0,00 -18,83 1,15 0,00 0,80 19,46 0,19 29,50 5,38 0,25 3,92 2,29 3,15 4,04 0,00 -172,36 0,00 -180,11 0,00 -79,02 0,00 -49,84 0,00 -54,92 0,01 -18,96 0,01 -19,34 0,01 -20,23 0,01 -22,41 1,64 2,08 0,83 2,84 0,13 8,78 0,02 11,87 0,00 3,94 0,00 5,47 0,00 0,88 0,00 32,58 0,00 17,89 1,05 29,50 1,36 5,16

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

Deka Intern. (Lux.) (Deka-Gruppe) 1822-Struk. Ertrag..............EUR Berol.Ca.Chance .................EUR Berol.Ca.Premium ...............EUR Berol.Ca.Sicherh. ................EUR Berol.Ca.Wachst. ................EUR Best of Ga 10/2013.............EUR BF EuroRentTR CFA ............EUR BF EuroRentTR IA................EUR BF EuroRentTR SA ..............EUR CapGarant 3 .......................EUR ChampionsGarant ...............EUR Commodities I (A)................EUR Commodities I (T)................EUR Commodities TF (A).............EUR Corp.Bd. Euro CF ................EUR Corp.Bd. Euro TF.................EUR Corp.Bd.HY Euro CF ............EUR Deka-EuGar Str 1................EUR* Deka Eu.StocksCF...............EUR Deka Eu.StocksTF ...............EUR Deka EuroGarant 7..............EUR Deka:DeutschlGara1 ...........EUR Deka:DeutschlGara2 ...........EUR Deka:DeutschlGara3 ...........EUR Deka-CapGarant 1 ..............EUR Deka-CapGarant 2 ..............EUR Deka-Commod CF(A) ..........EUR Deka-Conv.Akt. TF ..............EUR Deka-Conv.Aktien CF ..........EUR Deka-Conv.Rent. TF ............EUR Deka-Conv.Renten CF .........EUR Deka-DtlGarant 4 ................EUR Deka-EmEu&Afri CF ............EUR Deka-EmEu&Afri TF ............EUR Deka-EmEur&AfricaF ..........EUR Deka-Eu Akt LR SA .............EUR Deka-EuroGar Strat.............EUR Deka-EuroGarant 1 .............EUR Deka-EuroGarant 2 .............EUR Deka-EuroGarant 3 .............EUR Deka-EuroGarant 4 .............EUR Deka-EuroGarant 5 .............EUR Deka-EuroGarant 6 .............EUR Deka-EuroGarant 8 .............EUR Deka-EuroGarant 9 .............EUR Deka-EuroGarant10 ............EUR Deka-EuropaGarant1 ..........EUR Deka-EuropaGarant80 ........EUR Deka-Flex:EUR A.................EUR Deka-Flex:EUR C.................EUR Deka-Gl.Con.Rent. CF .........EUR Deka-Gl.Conv.Re.TF ............EUR Deka-InLiqGarCF(A) ............EUR Deka-InLiqGarTF(A).............EUR Deka-KickGarant 06............EUR Deka-LiquPlanCF ................EUR Deka-LiquPlanPB ................EUR Deka-LiquPlanTF ................EUR Deka-LuGeldm:Euro............EUR Deka-LuGeldm:USD ............USD DekaL_DeutschlF(T)............EUR DekaLux Bond EUR .............EUR DekaLux Deut.TF ................EUR DekaLux Europa TF .............EUR DekaLux Pazifik ..................EUR DekaLux USA TF .................EUR DekaLux-BioTech CF ..........EUR DekaLux-BioTech TF...........EUR DekaLux-Japan CF .............EUR DekaLux-MidCapTF A .........EUR DekaLux-PharmaT.TF .........EUR DekaLuxTeamEMBdCF........EUR DekaLuxTeamEMBdTF ........EUR DekaLuxTeamEmMkts ........EUR Deka-NachhAkt CF .............EUR Deka-NachhBal CF..............EUR Deka-NachhRent CF ...........EUR Deka OptiMix Eu.CF ............EUR Deka OptiMix Eu.TF ............EUR

47,74 44,74 43,47 44,63 40,88 nv. 116,41 103,19 103,21 nv. nv. 77,23 82,99 71,53 51,78 50,01 38,30 104,07 26,05 23,94 nv. nv. nv. nv. nv. nv. 76,04 150,79 168,55 48,29 50,38 nv. 139,35 130,99 112,49 110,43 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. 109,05 999,00 1172,34 46,08 43,99 4825,44 4773,50 nv. 994,14 996,53 989,79 49,71 97,86 103,50 64,43 78,76 44,09 463,19 54,26 150,52 141,21 435,09 43,71 128,91 108,23 103,50 112,83 109,61 103,52 105,02 126,72 120,67

46,80 43,44 42,00 43,54 39,79 102,66 113,02 101,17 101,19 96,32 95,75 74,44 79,99 71,53 50,27 50,01 37,18 100,55 25,11 23,94 98,68 100,63 103,93 102,35 113,72 99,37 73,29 150,79 162,46 48,29 48,56 100,69 134,31 130,99 108,42 107,74 100,38 97,89 99,45 101,31 101,45 100,96 107,86 98,55 97,81 97,41 99,11 109,05 991,56 1163,61 44,41 43,99 4801,43 4773,50 40,96 989,19 996,53 989,79 49,71 97,86 98,33 62,55 78,76 44,09 440,04 54,26 145,08 141,21 413,35 43,71 128,91 104,32 103,50 107,19 105,65 100,50 102,46 123,03 120,67

1,06 0,48 0,11 1,27 1,02 0,42 1,22 1,14 1,27 0,46 0,00 0,00 0,00 0,00 0,63 0,54 0,99 0,00 0,01 0,01 0,48 0,00 0,85 0,21 0,01 0,37 0,00 0,00 0,00 0,39 0,48 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,26 0,00 0,25 1,17 0,60 0,00 10,62 12,78 2,25 1,95 66,82 62,03 0,14 13,24 13,05 12,28 0,22 0,19 0,08 0,63 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,73 4,19 0,00 0,00 0,36 0,53 0,00 0,00

0,56 23,76 27,40 10,19 14,77 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,02 -11,00 -13,75 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 51,44 50,86 0,00 0,00 0,00 36,79 36,63 9,38 7,19 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10,40 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -8,91 0,01 18,48 -12,29 44,25 19,30 37,49 38,22 -1,83 52,07 22,72 0,00 0,00 9,82 5,61 0,24 0,00 0,62 -1,91

Deka-PB Werterh.2y ...........EUR Deka-PharmaTech CF .........EUR Deka-Rent 3-7 CF A............EUR Deka-Rent 3-7 CF B............EUR Deka-RentEur1-3CF(A)........EUR Deka-Russland CF ..............EUR Deka-Russland TF ..............EUR Deka-ToReSt.94I A .............EUR Deka-Währung.Gl.CF ..........EUR Deka-Währung.Gl.TF...........EUR Deka-WldTopGarant1..........EUR Deka-WorldGarant 1 ...........EUR Deka-WorldGarant 2 ...........EUR Deka-WorldGarant 3 ...........EUR Deka-WorldGarant 4 ...........EUR Deka-WorldGarant 6 ...........EUR Deka-WorldGarant 7 ...........EUR Deka-WorldGarant 8 ...........EUR Disc.Strategie 5y ................EUR EuroGarant Plus 5 ...............EUR GlobalResources CF ............EUR GlobalResources TF ............EUR GlobalSelect CF...................EUR GlobalSelect TF ...................EUR Inst. OptiCash CF ................EUR Inst. OptiCash TF ................EUR Inst. OptiFlex CF..................EUR Inst. OptiFlex TF ..................EUR Kick Garant 1 ......................EUR KickGarant 2006 II ..............EUR Ludwigsburg Bof15.............EUR Ludwigsburg Bof35.............EUR Ludwigsburg Bof70.............EUR MidEast&Africa CF ..............EUR MidEast&Africa TF ..............EUR SpreadGarant 12/2013 .......EUR StrategieChanceAlt .............EUR Tr.CreditStrat.S(A) ...............EUR Wandelanleihen CF .............EUR Wandelanleihen TF .............EUR WldGar.BestSt.4/12 ............EUR WorldGarant 8/2012 ...........EUR WorldGarant10/2012 ..........EUR WorldGarPl. 6/2012 ............EUR WorldTopGarant ..................EUR WorldTopGarant 2 ...............EUR ZielGar. 2010-2013 ............EUR ZielGar. 2014-2017 ............EUR ZielGar. 2018-2021 ............EUR ZielGar. 2022-2025 ............EUR ZielGar. 2026-2029 ............EUR ZielGar. 2030-2033 ............EUR ZielGar. 2034-2037 ............EUR ZielGar. 2038-2041 ............EUR ZielGar. 2042-2045 ............EUR ZielGar. 2046-2049 ............EUR ZielGar. 2050-2053 ............EUR

Rückn.

Zwg.

120,39 135,59 1326,04 60,10 1033,92 135,77 128,61 102,51 50,93 48,40 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. 86,57 82,04 110,78 105,54 5606,63 5461,61 5521,19 5440,36 nv. nv. 86,59 91,68 92,51 99,56 94,57 nv. 44,23 97,06 49,64 47,09 nv. nv. nv. nv. nv. nv. 103,16 104,02 99,39 89,49 88,77 79,76 76,96 72,65 74,14 77,49 75,46

117,45 130,69 1287,42 58,35 1008,70 130,86 128,61 98,80 50,18 48,40 100,94 100,75 101,11 102,19 100,56 118,42 104,90 101,45 65,74 99,28 83,44 82,04 106,78 105,54 5551,12 5461,61 5466,52 5440,36 113,95 44,41 84,89 89,44 90,03 95,96 94,57 102,42 43,36 93,55 48,19 47,09 101,15 100,50 101,88 45,75 100,76 104,98 103,16 104,02 96,03 86,46 85,77 77,06 74,36 70,19 71,63 74,87 72,91

0,90 0,00 7,82 0,35 5,41 0,00 0,00 0,62 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,18 0,39 0,43 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,13 0,13 0,00 0,00 0,00 1,00 2,29 1,76 0,56 0,00 0,00 0,47 0,44 1,44 0,00 0,00 0,00 0,00 0,42 0,82 0,00 0,00 0,64 1,47 1,56 1,54 1,29 0,79 0,99 0,58 0,61 0,61 0,50

48,72 59,05

46,29 56,10

0,11 0,33

Deka Immobilien Investment Deka Immob Europa ...........EUR Deka Immob Global.............EUR

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12 7,33 23,25 0,00 0,00 0,00 23,58 22,60 0,07 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -7,62 -40,44 -1,08 4,54 54,77 45,56 7,91 7,61 0,00 0,00 -6,27 -4,30 -5,36 7,08 7,92 0,00 -10,60 0,00 -1,86 -1,91 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -5,65 -12,17 -23,43 -33,12 -32,49 -43,93 -48,12 -55,03 -51,67 -47,00 -49,00

Rückn.

Zwg.

Aktg. /Img.

34,64 154,84 83,60 67,88 96,34 34,66 14,57 91,99 27,87 36,94 217,22 45,23 104,08 90,93 58,40 82,96 84,03 16,91 79,63 76,68 47,95 43,15 84,41 22,32 124,60

0,42 0,01 0,00 0,23 0,73 0,48 0,10 0,01 0,00 0,00 0,00 0,64 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,23 0,82 0,66 0,00 0,00 0,54 0,17 0,00

-0,01 -3,45 -35,88 0,00 nv. 5,44 0,02 -9,69 -80,41 13,70 8,39 -0,05 42,41 -0,12 -26,82 39,65 -30,65 0,00 -23,27 -13,04 -6,40 12,08 -3,08 0,00 12,33

DWS DivDirekt2014 ............EUR 103,25 99,27 DWS Eurorenta ...................EUR 51,15 49,66 DWS Fl Rt Nts .....................EUR 83,02 82,19 DWS Global Value ...............EUR 148,83 141,74 DWS Gold plus ....................EUR 2072,85 2012,47 DWS I.Money+....................EUR 14145,26 14005,20 DWS Rend.Opt. ...................EUR 73,45 73,45 DWS Rend.Opt.4 S ..............EUR 103,23 103,23 DWS RG2015II ....................EUR nv. 103,10 DWS VermMan-Bal .............EUR 97,40 93,65 DWS VermMan-Def .............EUR 105,72 102,63 DWS VermMan-Dyn ............EUR 93,69 89,22 DWS VermMan-Pro80 .........EUR 86,55 82,42 DWS Zinseinkommen..........EUR 104,42 101,38 FPM FdStpGerm AC ............EUR 221,34 212,83 FPM FdStpGerm LC.............EUR 126,82 121,93 FPM FdStpGerm SMC .........EUR 162,90 156,63 SFC Glob. Markets ..............EUR 130,65 124,43

0,00 0,24 0,38 0,03 0,00 24,67 0,11 0,23 0,37 0,54 1,20 0,47 0,67 0,81 0,00 0,00 0,00 1,21

-10,46 -0,01 0,07 34,91 0,00 0,00 0,02 0,00 nv. -11,59 -3,24 -12,38 -23,38 0,00 55,61 23,14 44,77 3,70

DWS Eurol Strat R ...............EUR DWS Europ. Opp .................EUR DWS Eurovesta ...................EUR DWS Flexizins + .................EUR DWS ImoFl VeM(GS) ............EUR DWS Inter Genuß ................EUR DWS Inter-Renta .................EUR DWS Investa .......................EUR DWS Klimawandel ..............EUR DWS PlusInv.(W) .................EUR* DWS Select-Invest ..............EUR DWS Stiftungsf. ..................EUR DWS Top 50 Asien ..............EUR DWS Top 50 Europa ............EUR DWS Top 50 Welt................EUR DWS Top Dividende ............EUR DWS Vermbf.I .....................EUR DWS Vermbf.R ....................EUR DWS Vors.AS(Dyn.) .............EUR DWS Vors.AS(Flex) ..............EUR DWS Zukunftsress. .............EUR Ring-Aktienfonds ................EUR Ring-Internat. .....................EUR Ring-Rentenfonds ...............EUR TOP 25 S ............................EUR

35,51 162,58 87,79 67,88 nv. 35,71 15,01 96,60 29,27 38,79 228,09 46,59 108,25 94,57 60,75 87,11 88,24 17,42 82,82 79,76 50,36 45,18 88,39 23,38 130,84

DWS Investment S.A. Luxemburg

DWS Invest SICAV

DWS Inv.AlpS FC .................EUR* DWS Inv.AlpS LC .................EUR* DWS Inv.BRIC+ LC ..............EUR* DWS Inv.ChiEq LC ...............EUR* DWS Inv.Conv.FC ................EUR* DWS Inv.Conv.LC ................EUR* DWS Inv.DFIS FC.................EUR* DWS Inv.EURB S LC ............EUR* DWS Inv.EURCoB LD ...........EUR* DWS Inv.EUREq. LC.............EUR* DWS Inv.EURSMC LC ..........EUR* DWS Inv.GlAgr LC ...............EUR* 2,85 DWS Inv.GlInf LC .................EUR* 11,07 DWS Inv.GlVal LC ................EUR* DWS Inv.InSt Pl LC ..............EUR* DWS Inv.NewResLC ............EUR* DWS Inv.T50A LC................EUR* DWS Inv.TD EUR LC ............EUR*

118,08 117,51 196,49 152,03 138,51 135,66 110,91 138,24 110,00 114,84 119,87 128,63 96,54 108,02 121,52 99,94 180,51 114,54

118,08 113,99 186,67 144,43 138,51 131,59 110,91 134,09 106,70 109,10 113,88 122,20 91,72 102,62 117,88 94,94 171,48 108,81

0,00 0,00 0,00 0,00 0,50 0,00 1,19 1,12 1,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,00 0,00 0,00 0,00

4,23 2,84 49,27 30,33 4,12 4,39 0,00 0,00 0,00 20,16 5,25 18,34 -11,47 -0,87 -0,48 -6,52 62,66 26,19

Ethna Aktiv E A ...................EUR Ethna Aktiv E T ...................EUR Ethna Global Def B ..............EUR Ethna Global Def T ..............EUR Ethna-GLOBAL Dyn A ..........EUR Ethna-GLOBAL Dyn T ..........EUR

112,98 114,43 130,63 140,02 61,74 62,04

109,69 111,10 127,44 136,60 58,80 59,09

0,70 0,69 0,98 1,04 0,13 0,15

22,11 0,03 0,71 0,46 9,29 9,23

Am. Div.- A-Euro.................EUR* America EUR.......................EUR* American Growth ................USD* Asean Fund.........................USD* Asian Special Sit. ................USD* Australia Fund.....................AUD* China Focus Fund ...............USD* Em.Mkt Debt A Eur .............EUR* Emerging Markets ..............USD* Euro Balanced Fund ............EUR* Euro Blue Chip ....................EUR* Euro Bond Fund ..................EUR* Euro Stoxx 50 Fund.............EUR* Europ. High Yield ................EUR* Europ.Lager Comp. .............EUR* European A Acc Eur ............EUR* European Agressive ............EUR* European Dyn Gr.................EUR* European Growth ................EUR* European Sm. Comp. ..........EUR* FF Global Opport. ................EUR* FF Mult.Asset Str. ...............EUR* France Fund ......................EUR* Germany Fund ....................EUR* Gl.Property A Eur ................EUR* Gl.Technology .....................EUR* Gl.Consumer Indust. ...........EUR* Gl.Financ.Services ..............EUR* Gl.Health Care.....................EUR* Gl.Industrials Fund ..............EUR*

12,96 4,33 26,02 32,06 32,52 41,91 43,03 11,64 21,67 12,84 14,47 11,96 7,01 9,57 31,12 10,24 12,34 29,44 10,15 27,50 11,56 10,34 34,32 27,64 9,67 7,55 27,65 18,20 18,84 36,30

12,31 4,11 24,72 30,46 30,90 39,82 40,88 11,25 20,59 12,41 13,75 11,56 7,01 9,24 29,57 9,73 11,72 27,97 9,64 26,13 10,98 9,99 32,61 26,26 9,19 7,18 26,27 17,29 17,90 34,49

0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 0,03 0,00 0,54 0,00 0,12 0,00 0,29 0,00 0,50 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,07 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

10,29 45,21 27,44 72,55 75,80 43,40 89,46 1,05 51,91 19,52 27,98 0,00 -51,19 -2,28 49,02 27,18 -0,16 58,90 34,97 66,92 -7,50 -2,03 59,35 41,77 19,83 24,84 52,37 13,91 29,88 60,98

Deutsche Postbank International (Lux.) Nach Auskunft des Emittenten wurde das Ertragsausgleichsverfahren für die u.g. Fonds angewendet PB Dyn.Best Garant.............EUR nv. 51,28 0,00 0,00 PB Dyn.DAX® .....................EUR 87,20 84,46 0,05 8,25 PB Dyn.DAX® Gar.II ............EUR nv. 51,53 0,21 0,00 PB Dyn.Garant 2013 ...........EUR nv. 50,00 0,00 0,00 PB Dyn.Innovation...............EUR 18,17 17,51 0,00 32,65 PB Dyn.KlimaGarant............EUR nv. 49,20 0,00 0,00 PB Dyn.Protekt....................EUR 51,47 49,49 0,30 -0,60 PB Dyn.Vision .....................EUR 45,25 43,61 0,00 -12,87 PB Dyn.Zuk.Gar. .................EUR nv. 53,26 0,00 0,00 PB Dyn.Zuk.Gar. II ...............EUR nv. 53,42 0,00 0,00 PB Strat. Prt.+ II..................EUR 117,24 112,73 0,60 1,49 PB Str. Prt.+ III....................EUR 105,41 101,36 0,57 -1,46 PB Strat. Rt Medi ................EUR 49,86 48,41 0,38 -0,03 PB Strat. Rt Short................EUR* 51,39 51,39 0,29 0,00 PB Vermog + Chance..........EUR 43,64 42,16 0,49 -0,95 PB Vermog + Ertrag ............EUR 48,12 46,49 0,21 0,00 PB Vermog + Wachst ..........EUR 45,62 44,08 0,34 0,44

Deutsche Postbank Fonds Best Inv.Chance ..................EUR Best Inv.Wachst. .................EUR Business Basic EUR ............EUR Euro Cash EUR ....................EUR Europaf. Aktien ...................EUR Europaf. Plus EUR ...............EUR Europaf. Renten ..................EUR Global Player EUR ...............EUR Protekt Plus ........................EUR VL Invest EUR .....................EUR

52,71 52,36 52,43 56,69 44,68 50,71 54,26 26,23 125,50 32,72

50,68 50,59 52,17 56,69 42,96 49,23 52,68 25,22 120,96 31,46

0,20 -6,46 0,95 -18,10 0,40 0,00 0,00 0,14 0,00 -118,38 0,49 -16,89 0,89 -0,02 0,00 -285,63 0,13 -3,89 0,04 -98,15

Astra-Fonds ........................EUR DWS Akkumula ...................EUR DWS Akt.Strat.D..................EUR DWS Bonus Aktiv ................EUR DWS Convertibles ...............EUR DWS Cov Bond F .................EUR DWS Deutschland ...............EUR DWS EUR Strat(R) ...............EUR

178,54 576,04 174,99 44,88 121,54 49,99 114,75 40,77

170,03 548,61 166,65 43,14 117,99 48,77 109,28 39,77

0,00 0,63 0,00 0,00 0,45 0,62 0,00 0,63

18,51 -6,20 29,08 6,70 -0,87 0,00 13,00 -0,02

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Fonds Name

Anzeige Whrg.

Ausg.

* Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

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Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

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Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

Investmentfonds

PRC Equity A .......................USD* UK Equity A .........................GBP* UK Inv.Grade Bd A...............GBP* US Val. Equity A ..................USD* USD Reserve A....................USD*

Zwg.

44,02 5,30 0,91 21,84 87,02

nv. nv. nv. nv. nv.

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12 71,54 22,69 nv. 14,90 nv.

Rückn.

Zwg.

Emerg.Mkts.Eq At ...............USD* 328,59 312,94 0,00 Euroland Equity At...............EUR* 95,13 90,60 0,00 Money Funds Euroland Cash At ................EUR* 135,74 135,74 0,35 Euroland Cash At (D) ...........EUR* 104,00 104,00 0,27 Weitere Anteilsklassen und Fonds unter www.LeggMason.de

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

118,47 112,35 113,80 105,29 53,67 59,18

113,90 107,00 110,48 105,29 51,61 56,90

1,38 0,66 1,72 1,66 0,79 0,12

nv. 509,44 nv. 134,63 101,68 nv.

393,84 485,18 104,43 128,22 96,84 116,72

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

118,35 137,20

112,70 130,60

0,17 0,59

48,69 56,57 38,80 36,57 72,65 47,88 45,05 40,97 43,96 98,48 96,71 113,25 94,08 115,13 117,64 109,62 95,88 31,12 60,84 40,04 37,86 64,92 54,05 39,90 34,34 110,32 50,55 88,76 48,38 19,92 23,63 29,30 60,21 24,92 42,01 54,57 39,68 13,06 42,34 16,27 81,66 9,71 8,83 81,07 84,00

46,37 53,62 36,78 34,66 69,19 45,60 43,74 39,02 41,87 92,91 92,10 109,95 91,34 109,65 112,04 104,40 89,48 29,64 59,36 38,13 36,06 62,72 51,48 38,00 32,70 106,08 50,30 85,35 46,08 19,25 22,83 27,90 57,34 24,67 40,01 51,97 37,79 12,80 41,51 15,95 77,77 9,43 8,41 76,48 80,00

HNLux Nr.3 Strateg .............EUR* Interbond ............................EUR*

102,80 84,39

99,81 81,54

Fairassetman.Caut. .............EUR H&A Lux Wandel .................EUR H&A Lux Wandel CI ............EUR HAIG Eq.Val. Inv.B ...............EUR HAIG MB Flex Plus ..............EUR HAIG MB Max Global ...........EUR HAIG MB Max Value ............EUR HAIG MB S Plus...................EUR HAIG Return Global .............EUR HAIG Untern.fds I A .............EUR HAIG Untern.fds I B .............EUR

84,39 68,01 51,91 57,84 54,36 53,88 102,87 93,11 168,54 174,28 91,90

82,74 66,03 50,40 55,09 53,82 51,31 97,97 88,68 168,54 165,98 87,52

10,89 7,28 5,54 0,00 0,00 -6,72

Fonds f. Stiftungen INV .......EUR INV Europa Core..................EUR INV Glob. Dynamik ..............EUR INV Umwelt&Nachh. ............EUR Mercedes-Benz Bk Z...........EUR Sachwerte Portfolio.............EUR

58,25 97,06 133,98 63,53 106,81 nv.

56,55 92,44 127,60 60,50 101,72 49,79

70,90 64,89 95,22 68,96 147,57 1629,32 1634,81 91,85 218,47 34,61 5,29 89,88 37,81 51,66 51,67 51,53 34,15 95,78 32,46

67,52 61,80 90,69 65,99 140,54 1551,73 1556,96 87,48 208,07 32,96 5,04 85,60 36,01 50,16 49,21 49,08 32,52 92,10 31,82

0,15 13,56 Lehman Brothers-GLG Partners nv. -346,21 GLG Balanced Fd. ...............EUR* 122,96 0,08 -32,79 GLG Cap.Appreciat. .............EUR* 145,60 nv. nv. -133,29 GLG European Eq. ...............USD* nv. 0,18 nv. GLG Glob.Convert................EUR* nv. 1,44 2,81 Performance D....................EUR*

Gutmann Kapitalgesellschaft PRIME Val Growth T ............EUR Prime Values Inc T ..............EUR

HANSAINVEST 4Q-SMART POWER .............EUR* Aktiv Con.Prof.Gl. ................EUR* Active DSC Opp T................EUR* Active DSC Ret T.................EUR* ANTEA ................................EUR* ARTUS Europa Core ............EUR* ARTUS GlobRentenHI ..........EUR* ARTUS GlobalSelect ............EUR* ARTUS Welt Core ................EUR* BAC List.Infrast.3 ................EUR* C-Quad.ARTS TRFl A ...........EUR* D&R BoT Classic .................EUR* D&R BoT Devisen................EUR* D&R BoT Optimix ................EUR* D&R BoT Wachstum............EUR* D&R Substanz.....................EUR* EURO ZINS PLUS .................EUR* HANSA D&P ........................EUR* HANSAaccura A ..................EUR* HANSAamerika ...................EUR* HANSAasia..........................EUR* HANSAbalance A.................EUR* HANSAcentro A ...................EUR* HANSAdynamic A................EUR* HANSAeuropa .....................EUR* HANSAgarant 2013 .............EUR* HANSAgeldmarkt ................EUR* HANSAgold USD..................USD* HANSAimmobilia .................EUR* HANSAinternat. A ................EUR* HANSArenta ........................EUR* HANSAsecur .......................EUR* HANSAsmart SelectE...........EUR* HANSAzins..........................EUR* HI Topselect D ....................EUR* HI Topselect W....................EUR* HI ZertGlobal D&P ...............EUR* Konz. Europa plus ...............EUR* Konz. privat ........................EUR* Konz. Pro-Select .................EUR* SI BestSelect ......................EUR* SIGMA II RMAS HI ...............EUR* SIGMA VI RMAS HI ..............EUR* SI SafeInvest.......................EUR* SuperfdAbsReturn I .............EUR*

HANSAINVEST LUX S.A

12,55 23,36 22,52 27,43 8,19 apo Medical Opp. ................EUR 25,76 apo VV Prem-Privat .............EUR CMT-Europ MM Yield ..........EUR FG&W-Salm G C Bal............EUR 6,25 Fides - Europa ....................EUR 4,31 ME Fonds PERGAMONF.......EUR ME Fonds Special V ............EUR Multiadv-Esprit ...................EUR 15,54 Multiadv-Priv. Inv ................EUR 0,00 MVM IndependGlob A..........EUR -0,25 MVM LUX S-frontr g ............EUR -0,85 Öko-Aktienfonds .................EUR 17,12 PVV CLASSIC ......................EUR -0,15 PVV Untern. Plus .................EUR 5,92 Stabilit.Gold&ResP ..............EUR -19,39 Stabilit.Sil&WeißP ...............EUR -0,15 TOMAC-OFFENSIV...............EUR -19,21 Türkei 75 + ........................EUR -1,38 VR Dink.World Sel ...............EUR 0,00 0,00 -14,82 -3,13 0,00 1,15 -86,67 -0,01 -34,57 Telefon 069-2713680 -46,32 Führ-Corp.Bond-LBB ..........EUR -1,60 J. Führ-UI-Aktien ................EUR* -3,37 J. Führ-UI-Renten ...............EUR* -5,05 J. Führ Opt.Strat.M .............EUR* -91,56 JF Renten W. ......................EUR 0,00 JF-Mittelst.Rent P ...............EUR*

122,96 145,60 195,60 198,11 179,93

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

18,09 78,63 0,00 0,00 0,00

101,70

96,63

0,24

15,34

nv. nv.

163,09 155,81

0,00 3,22

0,00 0,00 0,24 0,20 1,32 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,26 0,00 0,62 0,88 0,62 0,00 0,00 1,01 0,01 33,42 32,45 0,00 84,56 80,53 0,88 43,75 42,89 0,47 56,05 53,13 0,04 106,24 104,16 0,00 36,14 35,09 15,33 0,25 0,00 4,04 3,86 0,08 1,94 0,42 0,00 0,26 0,00 0,00 29,87 0,00 14,46 JF India Adist ......................USD* 69,64 65,99 0,12 0,00 JPM Ea Eur Adis € ..............EUR* 44,73 42,39 0,03 -7,65 JPM EmMk Adis $...............USD* 31,93 30,26 0,49 -4,11 JPM EmMtDbt Ainc h ..........EUR* 9,87 9,53 0,00 -3,28 JPM EmMtsLcCrDt A ...........EUR* 14,47 13,98 0,02 25,98 JPM EmMtsLcCrDt A h ........EUR* 11,13 10,76 0,14 -20,48 JPM EmMtsSmCap A ..........EUR* 8,10 7,67 0,01 -118,87 JPM EU Str G Adi ................EUR* 8,12 7,69 0,00 -35,64 JPM EU Str V Adi.................EUR* 10,58 10,03 0,04 -1,75 JPM Euro Eq Adi .................EUR* 31,78 30,12 0,07 -3,41 JPM Euro Gov Liq Aacc .......EUR 10406,77 10406,77 0,00 -0,38 JPM Europe Dyn A dist........EUR* 12,30 11,65 0,00 4,82 JPM Gb CaPre€ Adis ...........EUR* 99,03 93,84 JPM Gb Dy Adis $ ...............USD* 14,98 14,20 JPM Gb Focus Adis .............EUR* 22,05 20,90 -10,51 2,13 JPM Highbrd. St Mt N A ......EUR* 111,63 105,78 0,00 2,75 JPM Inc. Opp. A dis.............EUR* 131,71 127,23 JPM US Sel Eq A dis ...........USD* 128,27 121,55

752,39 47,40 104,50 57,09 49,77 166,90 65,48 84,44 115,25 109,27 36,91 59,81 58,65 51,00 49,04 57,27 58,06 54,97 67,81 150,63 40,20 1100,11 90,91

716,56 46,47 102,45 55,43 47,40 158,95 62,36 80,42 112,44 104,07 35,15 59,81 56,94 51,00 46,70 56,42 57,20 53,37 65,20 144,84 38,29 1100,11 87,41

0,00 0,00 3,68 1,65 0,00 0,00 0,00 0,00 4,80 3,22 0,00 0,49 0,31 0,00 0,00 0,01 0,01 0,49 0,04 0,00 0,00 4,88 0,00

Internat.Portfolio .................EUR* Massiv ................................EUR* Special Portfolio ..................EUR* Zeit und Wert ......................EUR*

75,97 5,19 4,41 35,12 4,99 6,14

72,21 4,94 4,20 33,45 4,75 5,85

0,43 0,00 0,00 0,30 0,00 0,00

Euro-Kurzläufer...................EUR* Europa-Aktien .....................EUR* Euro-Renten .......................EUR* Inter-Aktien.........................EUR* Inter-Renten .......................EUR* ProBasis .............................EUR* ProFutur .............................EUR*

28,14 16,78 30,87 15,05 31,75 23,43 21,32

28,06 15,94 29,94 14,30 30,80 22,61 20,57

0,44 0,00 0,35 0,00 0,32 0,18 0,07

9,56 9,84 10,44 26,82 14,86 11,05 17,92 14,26 15,39 20,70 19,39 10,71 9,18 9,58 22,17 22,58 24,69 11,48 11,11 14,76 12,22 15,20 14,85 12,07 8,27 8,70 12,45 9,25 8,11 15,21 11,81 10,22 22,57 9,50

9,56 9,84 10,44 26,82 14,86 11,05 17,92 14,26 15,39 20,70 19,39 10,71 9,18 9,58 22,17 22,58 24,69 11,48 11,11 14,76 12,22 15,20 14,85 12,07 8,27 8,70 12,45 9,25 8,11 15,21 11,81 10,22 22,57 9,50

0,00 0,00 0,00 0,00 0,52 0,00 0,00 0,38 0,46 1,18 1,17 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,39 0,00 0,00 0,00 0,00

0,48 0,00 0,88 0,00 0,38 0,00 0,00 0,00 0,18 0,00 0,00

-8,26 5,58 -3,02 20,72 -0,07 10,94 22,94 10,03 47,66 43,49 -9,19

Allround QUADInv.B ............EUR* 126,88 Allround QUADInv.C ............EUR* 120,11 JB MM Dollar B...................USD* 1813,89 JB MM Euro B.....................EUR* 2073,22 JB MM Sterling B ................GBP* 2291,95 JB MM SwissFranc B ..........CHF* 1474,05

grundinvestFonds ...............EUR US-grundinvest Fd. .............USD

54,32 5,63

43,32 58,69 50,49 53,59 58,76 31,28 57,08 46,75 45,05 35,82 59,81 37,70 98,22 49,71 53,50

41,65 56,71 49,99 51,04 55,96 30,22 55,42 44,74 43,32 34,11 56,96 35,90 93,54 49,71 51,69

0,59 1,72 1,77 0,01 0,01 1,11 0,58 0,04 0,44 0,00 0,00 0,00 0,00 0,58 1,45

0,00 29,93 MultiLeadersFund R ............EUR* 0,00 18,81 0,00 -21,50 LiLux 0,00 2,13 LiLux Convert......................EUR* 0,00 46,59 LiLux Rent ..........................EUR* 0,00 8,36 1,66 2,38 LRI Invest S.A. 0,00 35,64 A.C.-Fonds..........................CHF* 0,00 39,22 Alpha Stable € -T- ..............EUR* 0,00 -26,12 Deutsche AktTotRet ............EUR* 0,00 -215,40 E&G Global Bonds ...............EUR* 0,00 15,55 E&G Global Stocks ..............EUR* 0,00 -31,89 E&G Im.akt.Eu.Cl.C .............EUR* 0,00 0,01 E&G Pro.St.As.Cl.C ..............EUR 0,00 -113,71 Glb Family Protect...............EUR* 0,00 -95,05 Gul.Dem.Sicherheit .............EUR* 0,00 37,95 Gul.Dem.Wachstum ............EUR* 0,13 42,55 LBBW Alpha Dyn. T .............EUR* 0,06 3,89 LBBW Bond Sel. I ................EUR* LBBW Bond Sel. T ...............EUR* LBBW Equity Sel. I ..............EUR* LBBW Equity Sel. T .............EUR* LBBW Opti Ret. A ................EUR* LBBW Opti Ret. T ................EUR* LBBW Tot.Ret.Dyn. T...........EUR* M&W Capital .......................EUR* M&W Privat C .....................EUR* NW Global Strategy .............EUR* 0,57 0,00 VermögensPtf. Ulm .............EUR* 0,00 -14,73 Volando Strat. QED..............EUR* 0,70 0,00 0,64 0,76 GIP 2,06 0,00 ABCInv.-Rend.Plus ..............EUR* 0,40 0,00 Europe Portfolio ..................EUR*

nv. nv. nv. 0,58 0,85 0,30 nv. nv. nv. nv. 15,42 nv. 1,75 nv. nv. nv. 1,15 nv.

49,63 54,57 62,79 nv. -0,06 -0,00 -3,67 37,08 6,05 14,84 nv. 37,98 0,59 29,87 40,04 nv. 0,25 21,69

126,88 120,11 1813,89 2073,22 2291,95 1474,05

0,90 0,38 11,50 16,28 20,03 15,92

10,96 6,25 0,00 0,00 0,00 0,00

51,49 5,34

0,00 0,00

-0,47 0,00

KAS Investment Servicing GmbH Telefon +49 69 714005-0 www.henderson.com Gartm.ContEurR€Acc ..........EUR* Gartm.EmergMaR€Acc........EUR* Gartm.GlobFocR€Acc ..........EUR* Gartm.LatAm R€Acc...........EUR* Pan Europ Eq A2 .................EUR*

5,65 10,80 6,91 18,79 nv.

5,38 10,29 6,58 17,90 16,59

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,23 48,62 20,01 43,49 38,71

HSBC Trinkaus Investment Managers Glb Inv Dollar Mi. ................USD* Glb Inv Euro Bonds..............EUR* Glb Inv h.-y.Gov. .................USD* Global Strategy ...................EUR* Golden Opportunit. ..............USD*

172,07 132,44 235,30 78,32 126,71

168,70 129,84 228,45 74,59 123,02

20,29 1,09 0,35 1,02 0,00

11,16 -1,68 0,00 -3,22 -18,62

HWB Alex.Str.Ptf R ..............EUR* HWB Alex.Str.Ptf V ..............EUR* HWB DfdsV.V.Vici R .............EUR* HWB DfdsV.V.Vici V .............EUR* HWB Gold&Silber+ R...........EUR* HWB Gold&Silber+ V ...........EUR* HWB Immob Plus R .............EUR* HWB Immob Plus V .............EUR* HWB Pf. Ex.Plus R ...............EUR* HWB Pf. Ex.Plus V ...............EUR* HWB Pf. Plus CHF ...............CHF* HWB Pf. Plus R ...................EUR* HWB Pf. Plus V....................EUR* HWB QuoVadis R.................EUR* HWB QuoVadis V .................EUR* HWB RentenPf.+ R..............EUR* HWB RentenPf.+ V ..............EUR* HWB Vict.Str.Pf. R ...............EUR* HWB Vict.Str.Pf. V ...............EUR*

57,88 57,88 45,35 45,35 16,59 16,60 81,79 81,77 67,65 67,65 49,84 65,91 65,92 36,37 36,36 47,25 47,25 939,11 939,10

55,12 55,12 43,19 43,19 16,11 16,12 79,41 79,39 64,43 64,43 47,47 62,77 62,78 34,64 34,63 45,65 45,65 894,39 894,38

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 0,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 0,00 3,12 0,00 0,00

-65,43 -60,93 -53,08 -53,03 48,61 58,10 17,74 17,71 -9,77 -10,34 -12,73 49,38 45,57 -26,62 -24,15 1,98 0,41 -11,59 -29,37

iii-inverstments INTER ImmoProfil ................EUR

57,05

54,33

0,01

-0,52

128,84

0,00

18,13

IFM Independent Fund Management AG ACATIS FV Akt.Gl.................EUR*

135,28

ComfortInvest C ..................EUR ComfortInvest P ..................EUR ComfortInvest S ..................EUR FM Core Ind.Select..............EUR Geneon Inv Ren Sel .............EUR H&S FM Global 100.............EUR H&S FM Global 60...............EUR MultiManager 1 ..................EUR MultiManager 2 ..................EUR* MultiManager 3 ..................EUR MultiManager 4 ..................EUR MultiManager 5 ..................EUR Sydbank VV Dyn..................EUR Sydbank VV Klass ...............EUR

42,47 46,71 56,74 58,17 99,65 99,87 104,48 60,47 59,00 60,03 54,34 48,29 41,92 46,43

40,45 44,49 55,09 55,93 97,70 95,11 101,44 58,71 47,00 57,72 52,00 45,99 39,92 44,22

0,02 0,00 0,20 78,26 0,00 0,30 1,80 1,15 0,00 500,01 0,00 0,00 0,00 24,30 0,24 1,05 0,00

-19,65 -9,16 -0,02 0,00 -24,25 -3,02 -3,50 -3,53 -2,31 0,05 -26,36 3,78 -21,80 0,00 4,98 0,36 -52,77

International Fund Management S.A. Lux. 2-Chancen Garant...............EUR 1822 Str.Cha.Pl. .................EUR 1822 Str.Chance.................EUR 1822 Str.Ert.Pl. ...................EUR 1822 Str.Wachstum ............EUR EuroProtect 8/2013.............EUR Haspa TrendKonzept ...........EUR HMI Chance ........................EUR HMI Chance+......................EUR HMI Ertrag+ ........................EUR HMI Wachstum ...................EUR Köln Str.Chance ..................EUR Köln Str.ChancePlus............EUR Köln Str.Ertrag ....................EUR Köln Str.Wachstum .............EUR LBBW Bal. CR 20 ................EUR LBBW Bal. CR 40 ................EUR LBBW Bal. CR 75 ................EUR Ludwigsburg BoG 1 ............EUR Ludwigsburg BoG 2 ............EUR Ludwigsburg BoG 3 ............EUR Naspa Str.Chan.Pl. ..............EUR Naspa Str.Chance ...............EUR Naspa Str.Ertrag .................EUR Naspa Str.Wachstum ..........EUR

100,83 75,24 61,72 50,10 55,53 99,29 96,41 47,00 41,18 38,62 42,07 46,37 31,34 47,90 45,73 41,02 41,24 41,44 104,22 103,88 103,78 61,09 39,22 46,48 43,41

97,42 72,35 59,63 48,88 53,91 95,93 92,70 45,63 39,79 37,86 41,04 45,46 30,73 46,96 44,83 40,22 40,43 40,63 100,70 100,37 100,27 59,89 38,45 45,57 42,56

0,00 0,09 0,34 1,00 1,09 0,00 0,25 0,39 0,12 1,14 0,94 0,44 0,06 1,32 1,12 0,74 0,64 0,20 0,00 0,00 0,00 0,00 0,11 0,32 0,29

0,00 22,51 12,70 -0,57 1,78 0,00 -0,98 14,00 -10,52 1,56 3,97 17,60 26,03 -1,72 2,27 6,94 13,57 22,97 0,00 0,00 0,00 16,77 16,87 0,96 13,31

Akt. Deutschland ................EUR* Akt. Dyn. Europa .................EUR* Akt. S&M Deutschl. .............EUR* Aktien Europa .....................EUR* Div. Str. Eurol. R .................EUR* Div. Str. Eurol. RT ...............EUR* Europa Select Plus ..............EUR* FP Kontinuität .....................EUR* FP Rendite ..........................EUR* FP Wachstum .....................EUR* Garantie Welt 2012 .............EUR* Geldmarktfonds R ...............EUR* Global Warming ..................EUR* H&A Fonds-Select ...............EUR* Konsum Dyn. Global............EUR* Multi Global ........................EUR* Nachh. Aktien R ..................EUR* RentaMax R ........................EUR* Renten Euro Flex.................EUR* Renten Euro Kurzl. ..............EUR* Rohstoffe & Ress. ...............EUR* Rohstoffe 1 R ......................EUR* RW Rentenstrategie ............EUR* W&W €land-Renditefd.........EUR* W&W Dachfd Str.lex............EUR* W&W Dachfonds Basis........EUR* W&W Dachfonds Gl.+€ .......EUR* W&W Europa-Fonds ............EUR* W&W Global-Fonds .............EUR* W&W ImmoRent..................EUR* W&W Intern.Rentenfd..........EUR* W&W Qua.Sel.Ak.Eu.€.........EUR* W&W Qua.Sel.Ak.Welt.........EUR* WAVE Multi Quant R ............EUR* WAVE Total Return R ...........EUR* Zanonia-Deep-Fonds ..........EUR* Zyklus Strategie R...............EUR*

119,45 15,20 20,86 26,09 30,46 24,36 19,11 59,11 51,73 43,42 104,49 50,33 27,38 51,35 27,78 88,64 61,32 65,85 31,29 67,56 30,38 51,24 114,17 53,15 51,89 55,82 55,48 46,42 47,48 52,55 48,16 27,35 46,70 55,06 55,32 117,42 43,16

113,76 14,48 19,87 24,85 29,01 23,20 18,42 57,11 49,98 41,95 100,96 50,33 26,08 47,36 26,46 86,06 58,40 63,62 31,29 67,56 28,93 48,80 113,04 51,35 49,42 53,16 52,84 44,21 45,22 50,53 46,49 26,05 44,48 53,46 53,71 115,12 41,10

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,95 0,67 0,24 0,00 0,11 0,00 0,26 0,00 0,46 0,00 1,29 0,22 0,25 0,11 0,09 1,26 0,21 0,22 0,29 0,00 0,11 0,04 1,61 0,17 0,00 0,00 0,25 0,32 0,00 0,05

nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv.

103,09 78,48 64,65 99,21 68,83 130,32 102,76 105,56 86,62 108,62 68,75 169,99 60,19 75,74 96,59 101,50 124,22 108,98 97,69 120,61 119,75 80,51 97,05 90,20 109,68 94,37 111,68 102,47 100,86 102,59 91,87 107,27 104,61 116,69 96,94 98,07 108,24 82,59 1,00 102,02

nv. nv. nv. nv. nv. 0,22 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. 0,04 nv. nv. 0,02 0,09 0,15 0,09 0,40 1,60 0,04 nv. 0,01 4,42 0,05 10,40 nv. nv. 0,23 nv. 0,00 1,62

125,61 122,15 125,48 128,21

120,78 118,02 121,24 122,69

0,44 0,52 0,53 0,34

Tel.: (069) 29 807 800 www.de.invesco.com Abs.Ret.Bond A ...................EUR* 2,99 ASEAN Equity A...................USD* 103,32 Asia Cons Dem A ................USD* 12,23 Asia Infrastruct A ................USD* 14,82 Asia Opport.Eq A .................USD* 92,80 Asian Equity A.....................USD* 5,84 Bal Risk Alloc A...................EUR* 14,41 Bond A................................USD* 30,83 Cap.Shield 90(€) A ..............EUR* 12,08 Cap.Shield 90(€) C ..............EUR* 12,55 Con.Eur.SmCap Eq A...........USD* 126,73 Cont.Europ.Eq A ..................EUR* 5,02 Em Mkt Corp.Bd A ..............USD* 10,83 Em Mkt Quant Eq A .............USD* 12,06 Emerg.Europe Eq A .............USD* 11,07 Emerg.Loc.Cur.Db A............USD* 15,81 Emerg.Markets Eq A ...........USD* 37,64 Energy A .............................USD* 25,70 Euro Corp.Bd A ...................EUR* 14,60 Euro Infl-Linked Bd A ..........EUR* 15,23 Euro Sh.Term Bd A .............EUR* 10,68 Europ.Growth Eq A ..............EUR* 16,66 European Bd A ....................EUR* 5,80 Gbl Inv Gr CorBd A ..............USD* 11,20 Gilt A ..................................GBP* 14,74 Gl.Bond A............................USD* 5,80 Gl.Eq.Income A ...................USD* 45,10 Gl.HealthCare A...................USD* 77,46 Gl.High Income A ................USD* 13,75 Gl.Leisure A ........................USD* 22,25 Gl.RealEstSe A Hdg .............EUR* 9,55 Gl.Select Eq A .....................USD* 10,93 Gl.SmCap Eq A....................USD* 92,87 Gl.SmComp Eq A.................USD* 39,44 Gl.Structured Eq A ..............USD* 32,41 Gl.Technology A ..................USD* 12,94 Gold & Prec Met A...............USD* 9,90 Greater China Eq A..............USD* 37,06 India Equity A......................USD* 37,45 Japan SmMdCp Eq A ..........USD* 21,43 Japanese Eq A ....................USD* 16,19 Japan. Eq.Advtg A...............JPY* 1992,00 Japanese Eq Core A ............USD* 1,00 Japanese Val.Equ A ............JPY* 709,00 Korean Eq A ........................USD* 24,86 Latin Americ Eq A ...............USD* 10,94 Nipp.SmMdCp Eq A.............JPY* 574,00 Pacific Eq A ........................USD* 41,50 Pan Eur.Eq A .......................EUR* 12,02 Pan Eur.Eq Inc A .................EUR* 8,02 Pan Eur.High Inc A ..............EUR* 14,50 Pan EurSmMdCp Eq A .........EUR* 13,22

2,84 98,17 11,62 14,08 88,17 5,55 13,69 29,29 11,48 11,92 120,41 4,77 10,29 11,46 10,52 15,02 35,76 24,42 13,87 14,47 10,15 15,83 5,51 10,64 14,00 5,51 42,85 73,60 13,06 21,14 9,26 10,38 88,24 37,47 30,79 12,29 9,41 35,21 35,58 20,36 15,38 1893,00 1,39 674,00 23,62 10,39 545,00 39,43 11,42 7,62 13,78 12,56

0,08 nv. nv. nv. nv. nv. 0,60 0,62 nv. nv. nv. nv. 0,02 nv. nv. nv. nv. nv. 0,07 0,33 0,06 nv. 0,06 0,02 0,03 nv. nv. nv. 0,30 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. 0,03 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. 0,07 nv.

American A .........................EUR American A .........................USD American Fund A-H.............EUR Asian A ...............................EUR Corporate Bond A................EUR Eur. Index Track A...............EUR Europ. Sm. Comp. A............EUR Europ.Corp.Bond A..............EUR Europ.Corp.Bond C..............EUR Europ.High Yi.Bd.A ..............EUR Europ.High Yi.Bd.C ..............EUR Europ Inf Lk CoBd A ............EUR Europ.Strat.Value A .............EUR European A .........................EUR Gl. Em. Mkts Fd A ...............EUR Gl. Em. Mkts Fd A ...............USD Global Basics A ...................EUR Global Basics A ...................USD Global Conv. A ....................EUR Global Dividend A................EUR Global Dividend A................USD Global Growth A .................EUR Global Growth A .................USD Global Leaders A.................EUR Global Leaders A.................USD Japan A ..............................EUR Japan Sm. Comp. A ............EUR N. American Val. A ..............EUR N. American Val. A ..............USD Optimal Income A-H............EUR Pan European A ..................EUR Pan European Div A ............EUR Recovery A .........................EUR UK Growth Fund A...............EUR

0,06 22,13 0,06 -1,72 1,74 6,72 0,00 4,19 1,48 -0,02 0,25 10,71 0,57 5,62 0,11 5,16 46,00 56392,00 0,42 11,30 0,00 8,62 0,00 16,66 0,06 18,51 EuroBalance .......................EUR 0,30 7,44 EuroErtrag ..........................EUR EuroFlex .............................EUR LBB-INVEST EuroInvest A .......................EUR Das Ertragsausgleichsverfahren im Sinne des § 9 Satz 2 InvStG EuroKapital .........................EUR wird angewendet EuroRent A..........................EUR Best-Inv. Bd.Sat. .................EUR 47,60 46,21 0,56 0,03 FairReturn A........................EUR Best-INVEST 100 ................EUR 34,51 33,18 0,06 22,15 Floor EuroAktien .................EUR Best-INVEST 30 ..................EUR 46,41 45,06 0,48 7,56 GlobalBalance DF................EUR Best-INVEST 50 ..................EUR 44,17 42,68 0,33 11,41 GlobalChance DF ................EUR Deutschland -Invest ............EUR 66,29 63,13 0,00 6,62 Nachhaltigkeit A..................EUR EuroK-INVEST. ....................EUR 34,67 34,67 0,02 0,00 Osteuropa A ........................EUR Europa-Invest .....................EUR 47,18 44,93 0,00 -58,74 ProInvest ............................EUR EuroRent-Invest ..................EUR 45,43 44,11 0,76 0,00 ProZins A ............................EUR Führ-Corp.Bond-LBB ..........EUR 33,42 32,45 0,57 0,00 RealReturn A.......................EUR Go East Invest .....................EUR 81,69 77,80 0,00 48,64 Keppler Em. Mkts ...............EUR 38,75 36,90 0,00 26,39 Meridio Funds Keppler Glbl.Value...............EUR 22,39 21,32 0,00 -36,30 Meridio Green Balance ........EUR Lingohr-Am.-Sys.................EUR 83,36 79,39 0,00 -1,07 Lingohr-Asien-Sys. .............EUR 83,17 79,21 0,00 21,74 Metzler Investment GmbH Lingohr-Europa-Syst. ..........EUR 46,06 43,87 0,00 32,37 Aktien Deutschl.AR .............EUR* Lingohr-Syst.-Invest ...........EUR 87,05 82,90 0,00 28,24 Aktien Europa AR ................EUR* Multirent-Invest ..................EUR 40,37 39,19 0,95 0,00 Argentum Perf Navi.............EUR* Multizins-Invest ..................EUR 35,31 34,28 2,50 0,00 Argentum Stab.-Port ...........EUR* PBP Chance ........................EUR 76,67 72,33 0,06 10,09 Expert Select ......................EUR* PBP Ertrag ..........................EUR 52,76 50,73 1,26 0,45 Geldmarkt...........................EUR* PMIM-MultiAss-LBB............EUR 103,92 100,89 0,29 0,10 Priv Portf Plan 1 ..................EUR* Stratego Chance .................EUR 29,10 27,85 0,43 4,87 Renten Allstyle ....................EUR* Stratego Ertrag ...................EUR 30,02 29,15 1,11 -0,09 RWS-Aktienfonds ................EUR* Stratego Grund ...................EUR nv. 27,08 0,18 -1,47 RWS-Wachstum MI .............EUR* Stratego Konservativ ...........EUR 29,89 28,88 0,95 1,73 TORERO Global Prot ............EUR* Stratego Wachstum ............EUR 29,94 28,79 0,69 3,16 Wachstum Internat..............EUR* TopPortfolio-Invest..............EUR 34,17 32,54 0,00 -43,20 WachstumGlobal-INV ..........EUR 22,07 21,02 0,00 -159,57 Metzler Ireland Ltd. WeltKap-Invest ...................EUR 44,45 42,74 1,95 -13,51 Chinese Equity ....................EUR* Weltzins-INVEST .................EUR 32,20 31,26 1,96 0,00 Eastern Europe A ................EUR*

INKA Intern.Kapitalanlageges. Aktien Welt .........................EUR* 35,76 34,06 Antecedo Euro Eq ...............EUR* 88,41 88,41 Antecedo Ind.Inv.A ..............EUR* 131,97 128,13 apo Kupon Plus I .................EUR* 9817,16 9719,96 AR Inter ..............................EUR* 88,68 85,68 DuoPlus ..............................EUR* 53,15 50,62 EMCORE TOBa I ..................EUR* 98,47 98,47 EMCORE TOBa R .................EUR* 97,43 97,43 GET-Capital Ren.1...............EUR* 10,58 10,08 HiYld Spez INKA ..................EUR* 11706,74 11149,28 INFLATION ..........................EUR* 100,66 98,69 INKA Ret.Strat. + ................EUR* 988,88 960,08 INKA Tertius........................EUR* 1027,29 960,08 Rendite Strateg.Pl ...............EUR* 1137,00 1103,88 StSk. Dü. Abs. Ret. .............EUR* 124,67 118,73 ToB-Portfolio INKA ..............EUR* 119,03 111,24 Val. Select Europe ...............EUR* 47,88 45,60

M & G International

63,41

60,97

116,74 79,84 113,74 104,62 27,65 67,88 49,13 38,83 54,63 73,44 105,45 97,45

0,00 -6,83 0,00 -65,19 0,00 23,05 0,00 1,73 0,00 -2,88 0,40 0,00 0,00 0,00 0,45 0,00 0,00 -33,41 0,00 -88,32 0,00 0,00 0,00 -111,95

69,14 106,08 104,85 122,09 141,78 127,51 43,39 61,48 38,87 31,22

65,85 101,03 99,86 116,28 135,03 121,44 41,32 58,55 37,02 29,73

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,14 0,00 0,00

94,17 94,62

0,00 0,00

5,66

0,00

49,28 98,28 89,52 47,88 94,96 47,34 48,30 29,52 53,39 51,73 27,80 35,56 49,48 33,45 39,97 47,44 52,29 96,46 47,94 50,33 51,70 52,44 49,51 48,80 52,16 73,89 59,98 106,46

0,89 2,40 1,52 0,75 1,62 0,66 0,00 0,00 0,76 0,91 0,00 0,00 0,00 0,00 1,38 0,00 1,24 0,46 0,00 0,78 0,72 1,02 1,10 0,00 1,17 0,00 0,00 0,00

141,95 1145,07 59,18

135,19 1090,54 56,36

0,00 0,00 0,31

53,91 49,49 56,69 48,15 62,00

51,34 47,13 53,99 45,86 59,05

0,10 0,00 0,00 0,00 0,00

100,73 63,44 44,42 37,07 37,04 28,32 69,12 115,01 613,56

0,00 1,92 0,00 0,00 0,00 0,00 0,33 13,31 85,83

MPC Competence nv. 51,00 13,72 33,03 52,18 64,91 -0,44 nv. nv. nv. 61,20 19,02 nv. 12,83 46,53 nv. 65,38 70,31 nv. nv. nv. 33,94 nv. nv. nv. nv. 11,06 43,27 -1,03 43,10 -14,18 38,11 52,88 12,25 -12,81 53,14 -5,07 68,32 14,20 -2,28 -6,74 9,18 29,25 6,54 79,37 2,37 -17,87 55,65 33,41 -28,70 5,20 42,61

MPC Europa Meth. ..............EUR MPC Europa Meth.I .............EUR MPC Gr. Pf. AMI ..................EUR

Legg Mason Dublin Funds Legg Mason Global Funds Plc BM AsPac Eq At ..................USD* BM EmMk Eq A t .................USD* BM Euro Eq At.....................USD* BM Global Eq A ...................USD* BM IntLaCap At ...................USD* BW Gl Fi In Aa(S) .................USD* CB US Ag Gr At ...................USD* CB US Appr At.....................USD* CB US FunVal At..................USD* CB US LCapGr At.................USD* CM Growth Fd At.................USD* CM Opport. Aa(A) ................USD* CM Value At .......................USD* GC Gl Eq At .........................USD* LMHK China A.....................USD* Permal Gl Abs A ..................USD* Roy. Gl Small Co At .............USD* Roy. Smaller Co At ..............USD* Roy. USSCapOp At .............USD* Royce Eu Sm Comp A .........EUR* WA Asian Op Aa(D)..............USD* WA Brazil Equity A ..............USD* WA DivSt In Aa(M) ...............USD* WA ECore+Bd Aa(D)............EUR* WA Em Mkt Bd Aa(M) ..........USD* WA Euro Hi Yield A ..............EUR* WA GlBChip A t ...................USD* WA Gl Core Plus Bd A..........USD* WA Gl Cr Abs Re A ..............USD* WA Gl Credit A ....................USD* WA Gl HY Aa(M) ..................USD* WA Gl Infl-Link A.................USD* WA Gl M St Aa(M) ...............USD* WA Inf Mgt Aa(A).................USD* WA US Adj Rate At ..............USD* WA US CorBd Aa(D).............USD* WA US Cor+Bd Aa(D) ..........USD* WA US HY Aa(D) ..................USD* WA US MMkt Aa(D) .............USD* WA US STGov Aa(D) ............USD*

Legg Mason Luxembourg Funds Asset Allocation Funds MM Balanced At .................EUR* MM Conservative At ............EUR* MM Conservative At ............USD* MM Performance At ............EUR* Equity Funds

-0,06 -0,19 -0,59 0,00 -0,44 nv. 0,11 0,08 -0,06 0,14 -0,47 0,44 -0,58 -0,34 0,06 0,05 0,14 0,19 0,05 0,13 nv. -0,19 nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv. nv.

MultiSelect MS Absolute Ret I ...............EUR* MS Europa-Aktien I .............EUR* MS Global-ChancenI ...........EUR* MS Global-ChancenS ..........EUR* MS Welt-Aktien I .................EUR*

Nomura Asset Management Deutschland Asia Pacific .........................EUR Asian Bonds........................EUR Euro Convertible .................EUR Fundamental Europe ...........EUR Fundamental Japan ............EUR Japan Equity .......................EUR Medio Rent .........................EUR Real Protect ........................EUR Real Return.........................EUR

105,77 65,34 45,75 38,92 38,89 29,74 70,50 117,31 625,83

NORAMCO Asset Management Quality Funds USA ..............EUR Quality Fd.Europe................EUR

2,40 1,21

5,69 10,04

5,41 9,54

0,00 0,00

Norddeutsche Landesbank Luxembourg S.A. N.Lux Pro 30.......................EUR* N.Lux Pro 60.......................EUR* N.Lux Pro 100 .....................EUR* N.Lux Renten Cap. ..............EUR* N.Lux Renten Dis. ...............EUR* N.Lux Strat. Cap..................EUR* N.Lux Strat. Dis...................EUR* NORDLB HorizontCFA ..........EUR* NORDLB HorizontCFB..........EUR* NORDLB HorizontTFA ..........EUR* NORDLB HorizontTFB ..........EUR*

1092,89 1043,68 798,12 70,02 41,92 98,14 98,16 102,72 100,20 99,17 96,70

1092,89 1043,68 798,12 70,02 41,92 98,14 98,16 99,73 97,28 99,17 96,70

9,99 4,92 0,00 1,40 0,85 0,00 0,00 0,75 0,60 0,78 0,34

Klima ..................................EUR New Energy EUR .................EUR* OekoVision Gar20C .............EUR 18,48 ÖkoTrust.............................EUR 14,41 Ökotrend Bonds ..................EUR 10,01 ÖkoVision Classic................EUR 23,22 ÖkoVision Europe ................EUR Water For Life C ..................EUR

34,74 4,92 110,88 105,45 53,18 97,37 32,28 105,95

33,09 4,64 105,60 100,43 51,38 92,73 30,74 100,90

0,00 0,00 0,58 0,00 1,53 0,00 0,00 0,00

adv. dynamisch OP .............EUR adv.konservativ OP .............EUR Albatros EUR .......................EUR Bond Global Opp. ................EUR Bond Spezial K....................EUR FFPB Substanz....................EUR FFPB Wachstum OP ............EUR FVV Select OP .....................EUR Inovesta Classic OP.............EUR Inovesta Opport.OP .............EUR Japan Eq.Quant R ...............EUR NOAH-MIX OP .....................EUR OP Akt.Marktneutra ............EUR OP America-Equit. ..............EUR OP Bond Active ...................EUR OP Bond Euro K ..................EUR OP Bond Euro L...................EUR OP Bond Euro Plus ..............EUR OP DAX-Werte ....................EUR OP East Asia .......................EUR OP Eur.Mid&Sm.Caps .........EUR OP Euroland Werte ..............EUR OP Europa Balanced ...........EUR OP Exklusiv AktSel ..............EUR OP Exklusiv AssAll...............EUR OP Extra Portf. ....................EUR OP ExtraBond.Euro..............EUR OP Food ..............................EUR OP FX Opportuni. ................EUR OP Global Securiti ...............EUR OP MoneyMarket Eu. ..........EUR OP Select Global .................EUR OP Value Europ. Eq .............EUR Oppenh. DA EUR .................EUR Oppenheim Portf. E .............EUR RSI Internat.OP ...................EUR SOP NonEuQuaAnl.R ...........EUR Spezial 3.............................EUR Strategiekonz. III .................EUR

40,01 51,89 60,26 41,87 58,57 10,12 66,53 56,69 34,81 25,89 27,69 48,51 103,64 102,60 52,71 42,22 61,09 67,56 182,05 118,59 74,77 51,56 53,53 108,76 107,51 49,26 56,66 195,14 54,92 80,13 49,72 52,93 35,98 36,85 26,87 42,24 52,00 94,95 49,10

-31,45 -12,76 36,37 0,00 -11,18 -22,98 -31,70 -25,33 -2,13 -14,21 -48,80 -0,12 -0,09 -13,64 -19,13 -0,05 -0,04 -4,30 21,01 8,54 -25,72 Oppenheim Asset Mgmt. Serv. S.à r.l. 9,29 AbsReturnCommOPI............EUR 109,06 -0,18 AbsReturnCommOPR ..........EUR 115,34 AbsReturnCommOPV ..........EUR 117,57 102,19 0,23 AbsReturnComOPII..............EUR 52,07 19,46 Aktienstrat.MM.OP ..............EUR 42,92 32,13 AW Stks AlphPls OP ............EUR 5,76 Best Bal. Concept O ............EUR* 116,79 43,64 Best Em.Mk.Con OP ............EUR* 209,27 0,19 Best Eur. Con. OP ...............EUR* 145,60 Best Gl. Con. OP .................EUR* 120,10 Best Gl.Bd.Con. OP .............EUR* 129,01 Best Opp.Con. OP ...............EUR* 120,78 Best Spe.Bd.Con.OP............EUR* 126,69 Cash Plus ...........................EUR 101,95 Commodity Alpha OP ..........USD 121,05 ERBA Invest OP ...................EUR 43,74 0,00 Eur.BonusStratOP I .............EUR 103,50 22,38 Eur.BonusStratOP R ............EUR 52,69 0,00 EuroSwitch Bal.Pf. ..............EUR 49,54 23,99 EuroSwitch Def.C. ...............EUR 50,79 0,00 EuroSwitch Subst................EUR 49,04 1,48 EuroSwitch WldProf.OP .......EUR 46,65 14,03 FFPB Dynamik ....................EUR 8,95 FFPB Fokus.........................EUR 8,79 FFPB Kupon ........................EUR 11,43 40,95 10,29 16,87 FFPB MTrend Dplus ............EUR 11,53 17,66 FFPB MTrend Plus ..............EUR 11,85 57,81 FFPB Rendite ......................EUR 9,58 -0,01 FFPB Variabel .....................EUR 9,31 18,48 FFPB Wert...........................EUR 45,75 40,21 Gl.Trend Equity OP ..............EUR 43,08 0,00 Global Abs.Ret. OP ..............EUR 52,48 0,00 Greiff Def.Plus OP ...............EUR -0,02 Greiff Dyn.Plus OP...............EUR 37,73 -0,01 MedBioHealth EUR ..............EUR 152,99 0,00 MedBioHealth EUR H ...........EUR 154,59 51,21 MedBioHealth I ...................EUR 157,47 14,46 MedBioHealth I H ................EUR 165,68 8,80 Mercedes-Benz Bk A ..........EUR 94,87 8,80 Mercedes-Benz Bk B ..........EUR 91,61 59,00 Mercedes-Benz Bk C ..........EUR 91,56 26,18 M-Fonds Aktien ..................EUR 52,93 1,94 M-Fonds Balanced ..............EUR 74,11 38,74 München Rohstofffd............EUR 98,63 28,32 Multi Inv Spez OPF ..............EUR 0,00 25,25 Mu.In.Spezial OP R .............EUR 59,98 26,96 Mult.Inv.Global OP ..............EUR 47,57 31,57 Multi Invest OP F.................EUR 50,99 2,32 Multi Invest OP R ................EUR 44,03 41,15 103,39 4,14 Namira Cap-AMANA A ........EUR 48,04 52,63 OCP International ................EUR 112,82 70,09 OP GlStr Worldwide.............EUR 0,18 OP-INVEST CHF A ...............CHF* 129,93 28,74 OP-INVEST CHF B ...............CHF* 158,07 51,85 -1,39 Pf Defensiv OP ....................EUR 44,69 45,42 Pf Dynamisch OP ................EUR 45,27 8,49 Pf Moderat OP ....................EUR PHARMA/HEALTH................USD 268,62 PTAM Bal. Pf. OP ................EUR 56,52 PTAM Def.Portf.OP ..............EUR 49,20 Rentenstrat.MM.OP.............EUR 54,03 spec. situations...................EUR 62,51 Special Opp. .......................EUR 37,49 Swiss Opportunity ...............CHF 160,48 -29,44 Tb Commodity A IV .............EUR 85,61 -9,91 Tib. Commodity A. I.............EUR 87,32 0,00 Tib. Commodity A. R ...........EUR 82,82 -4,25 Tib.Act.Commodity..............USD 112,98 -61,10 124,45 0,08 Tib.EuroBond OP I ...............EUR 123,12 -2,84 Tib.EuroBond OP R..............EUR 136,23 -28,15 Tib.Int.Bond OP I .................EUR 134,38 21,66 Tib.Int.Bond OP R................EUR 55,86 19,38 Top Ten Balanced ...............EUR 65,57 15,49 Top Ten Classic ..................EUR 157,38 -36,93 US Opportunities OP............USD 26,24 -20,83 Weisenh.Europa ..................EUR 119,16 0,00 3 V Swiss S&M Cap ............CHF 0,00

122,58 83,83 117,72 107,76 29,03 67,88 50,85 40,58 57,36 77,11 109,14 102,32

European Growth A .............EUR* Europ.ConcGrowth A ...........EUR* Europ.Small Comp.A ...........EUR* Europ.Sm&Micro Cap ..........EUR* Focus Japan .......................EUR* Global Selection ..................EUR* Internat. Growth ..................EUR* 6,11 Japanese Equities A............EUR* -114,21 31,65 -39,12 11,41 -8,10 -24,75 1,81 -1,15 Cautor Macro St CF.............EUR* 97,94 -1,08 Cautor Macro St I ................EUR* 94,62 0,00 0,00 MK LUXINVEST S.A. 4,89 IAM-Novum ........................EUR* 5,96 -0,73 7,38 Monega Kapitalanlageges.mbH 5,75 50+ Ruhestandsplan ..........EUR 51,25 10,54 Euro-Duraflex Mo................EUR 101,23 0,00 Eur-Rend.-Flex. Mo.............EUR 93,10 0,00 DEVK Verm.Classic .............EUR 49,32 0,44 Lupus alpha ReturnI ............EUR 98,76 20,68 Lupus alpha ReturnR...........EUR 49,23 0,00 Monega BestInvest .............EUR 48,30 30,85 -0,31 Monega Chance ..................EUR 55,26 -4,96 Monega Ertrag ....................EUR 53,28 -11,99 Monega Euro-Bond .............EUR 28,77 -2,57 Monega Euroland ................EUR 37,34 7,25 Monega FairInv.Akt .............EUR 51,21 -21,25 Monega Germany ...............EUR 34,62 -15,49 Monega Innovation .............EUR 41,57 -1,88 Monega Wachstum .............EUR MonegaBestInvEur A ...........EUR 49,81 -5,14 OptiAnlage Ausg. T .............EUR 53,34 -74,69 Rendite FX Plus I .................EUR 96,46 -11,79 Rendite FX Plus R ...............EUR 49,62 -5,10 Short-Track A .....................EUR 50,83 -4,85 Short-Track T-Net- .............EUR 51,70 0,00 Sparda Maxxima .................EUR 53,49 -39,41 Sparda-MünchenVerm ........EUR 50,25 Sparda M.nh.Verm. .............EUR 49,53 Sparda OptiAnAusEA ...........EUR 53,20 Strategy Active+ D..............EUR 76,85 StrategyActive+ RD ............EUR 62,38 VM Sterntaler......................EUR 110,72

0,00

Zwg.

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

Rückn.

38,10 50,38 57,39 40,65 57,99 9,64 63,36 53,99 33,15 24,66 26,37 46,64 100,62 97,71 51,17 41,80 59,31 65,28 173,38 112,94 71,21 49,10 51,47 103,58 104,38 47,83 55,01 185,85 53,32 76,31 49,72 50,41 34,27 35,78 26,09 40,23 50,49 92,18 46,76

48,00 46,15 1,30 3,35 PF Comm. Alpha .................EUR* 152,05 1,40 -17,44 PF Global Ecology ...............EUR* 159,65 55,53 52,89 0,22 -12,12 PF Global Select..................EUR* 4,67 4,45 0,00 0,00 PF US Pioneer Fund ............EUR* 129,92 123,73 1,00 0,00 PI German Equity ................EUR 46,93 45,56 0,21 -4,59 PI Total Return ....................EUR 0,13 -15,62 0,04 -5,82 0,14 -5,46 0,00 -33,82 0,00 -196,72 0,00 -5,59 0,00 11,68 0,00 10,18 Worldwide Investors Portfolio Sicav 0,00 0,00 0,00 0,00 Transfer Agent: Sal Oppenheim jr. & Cie. Lux. S.A. 0,41 0,00 1,75 -4,10 Tel. +352 22 15 22 - 441; Fax: +352 22 15 22 - 600 0,00 -31,47 Em. Mkt Fix Inc. A ...............EUR* 15,99 15,45 0,00 50,76 Em. Mkt Fix Inc. A ...............USD* 19,65 18,99 0,02 21,62 Em. Mkt Fix Inc. I ................USD* 19,05 19,05 0,00 -68,72 Em. Mkt Fix Inc.AX ..............USD* 21,94 21,20 0,75 22,28 Em. Mkt Fix Inc.IX ...............USD* 28,23 28,23 0,00 4,63 Gl. RealEst. Sec.A ...............EUR* 8,95 8,52 1,59 13,41 Gl. RealEst. Sec.A ...............USD* 11,89 11,32 1,30 0,00 Gl. RealEst. Sec.I.................USD* 11,23 11,23 0,70 0,00 Gl. RealEst. Sec.IX...............USD* 12,61 12,61 0,00 45,36 Opp.Eq. Fd A.......................EUR* 45,90 43,71 0,59 0,00 Opp.Eq. Fd A.......................USD* 61,95 59,00 0,00 -72,76 Opp.Eq. Fd I ........................USD* 67,85 67,85 8,29 8,01 0,00 0,00 US High Yield A ...................USD* 9,05 8,74 0,00 152,62 US High Yield AX .................USD* 8,17 8, 0,00 -72,29 US High Yield I ....................USD* 0,00 -19,84 0,20 -14,75 0,19 48,87 0,10 0,00 0,00 6,68 0,00 0,49

103,87 109,85 111,97 97,32 49,59 40,88 111,23 199,30 138,67 114,38 125,25 115,03 123,00 100,44 115,29 43,74 100,00 50,91 47,41 49,07 46,70 44,32 8,52 8,37 10,89 9,80 10,98 11,29 9,12 8,87 43,57 41,03 50,95 35,93 145,70 147,23 149,97 157,79 91,88 88,30 87,41 50,41 71,95 98,63 0,00 56,99 45,20 49,50 41,83 103,39 45,75 112,82 125,54 152,72 50,34 42,56 43,11 263,35 53,83 46,86 51,95 59,53 35,70 152,84 81,53 83,16 78,88 107,60 120,83 119,53 132,26 130,47 53,97 62,45 149,89 25,23 116,82

0,23 0,08 0,21 0,23 0,00 0,00 0,23 0,09 0,00 0,00 0,73 0,00 0,79 0,85 0,00 0,15 0,00 0,00 0,00 0,02 0,21 0,23 0,00 0,00 0,11 0,00 0,06 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,31 0,71 0,00 0,00 0,22 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,43 1,04 0,24 0,02 0,00 0,00 0,00 0,25 0,64 1,62 0,05 0,00 0,00 0,11 0,20 0,02 0,00 1,00 1,03 1,10 1,07 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 9,95 -0,23 0,07 52,45 30,92 30,55 0,33 20,56 33,09 0,00 0,00 -24,34 0,00 0,00 -0,04 3,03 -8,27 -1,43 -20,03 -46,22 -3,57 -0,73 0,58 -9,83 -3,43 -11,90 -1,15 18,90 8,68 -39,16 57,63 62,52 56,66 50,75 12,68 7,57 17,57 7,09 6,62 -0,01 0,00 40,15 9,36 31,70 15,02 -1,03 18,50 7,36 1,36 -0,03 -9,97 34,30 -12,78 28,93 19,61 6,15 -2,87 35,67 40,51 29,79 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 17,42 4,93 12,47 32,26 -89,09

Zwg.

Aktg. Name Whrg. Ausg. /Img. * Preise vom Vortag/letzt verfügbar 19.04.12

nv. nv.

Griffin Umbrella Fund plc East.Europ. Val.Fd ...............EUR* Eastern European A ............EUR* Eastern European B ............EUR* European Opport. A.............EUR* European Opport. B.............EUR* Ottoman Fund .....................EUR*

Rückn.

48,58 -10,00

INVESCO Kapitalanlagegesellschaft

[email protected] Gothaer Comf.Bal................EUR Gothaer Comf.Dyn...............EUR Gothaer Comf.Ert. ...............EUR Gothaer Euro-CashA ...........EUR* Gothaer Euro-Rent ..............EUR* Gothaer Global ....................EUR

46,33 5,58 0,96 22,99 87,02

Rückn.

-0,13

27,13 22,76 45,04 15,37 62,99 19,11 -19,85 6,44 36,50 -34,23

Charisma AHM Dach A ........EUR Ideal Global.........................EUR

1,30 99,48

1,24 94,74

0,00 0,00

-4,38 28,21

55,01 65,99 108,77 105,77

52,89 63,45 104,59 101,70

0,00 0,00 0,01 0,00

-2,25 12,43 -0,04 -0,10

102,73 103,79 83,78 107,91 49,17 48,00 101,72 66,60

98,78 99,80 80,56 103,76 47,97 46,83 97,81 64,04

2,03 2,37 0,09 0,38 0,18 0,18 0,11 0,00

0,00 0,00 22,19 0,00 0,00 0,00 2,08 15,22

92,00 88,37 101,14

88,46 84,97 97,25

0,00 0,00 0,00

0,47 4,70 -0,05

PEH Quintessenz SICAV PEH Q-Europa .....................EUR PEH Q-Goldmines ...............EUR PEH Q-Renten Glb I .............EUR PEH Q-Renten Glb P ............EUR

PEH SICAV Infl Lkd Bonds Flex P ..........EUR Infl Lkd Bonds Flex I............EUR PEH Empire.........................EUR PEH Renten EvoPro P ..........EUR PEH RentenEvoPro VR .........EUR PEH Renten EvoPro VR2 ......EUR Strat.Flexibel I.....................EUR Strat.Flexibel P d.................EUR

PEH Trust SICAV PEH Trust Balanced ............EUR PEH Trust Chance ...............EUR PEH Trust Rendite Plus .......EUR

0,47 Nach Auskunft des Emittenten wurde das Ertragsausgleichsverfahren 0,54 für die u.g. Fonds angewendet $ Governm.Bds-P dy ...........USD 402,05 390,34 5,54 0,00 101,36 98,41 0,55 0,00 -18,39 $ Short MT Bd-P dy ............USD € Gov. Bds-HP CHF .............CHF 117,81 114,38 1,97 0,00 € Infl.Lkd Bd-P dy ...............EUR 107,59 104,46 1,36 0,04 € Short MT Bd-P dy ............EUR 92,48 89,79 1,49 -0,03 0,24 116,69 0,00 -5,26 -0,48 Ab.Ret.Gl.D. P EUR ..............EUR* 122,52 136,25 129,76 0,00 25,28 8,07 As.Eq.Ex-Jap P EUR ............EUR 152,77 148,32 1,90 0,30 0,47 As.Loc.Cu.D. P USD ............USD 0,00 Asn Loc.Cur.Debt-P dy$ ......USD 134,08 130,17 1,68 0,31 0,00 Biotech P EUR .....................EUR 247,70 235,90 0,00 28,77 -16,98 Biotech P USD.....................USD 325,04 309,56 0,00 36,82 -33,54 CHF Bds-P ..........................CHF 460,82 447,40 4,30 -0,23 -3,22 CHF Bds-P dy .....................CHF 410,02 398,08 3,85 -0,25 0,00 Clean Energy P USD ............USD 68,23 64,98 0,00 -50,94 -47,23 51,91 49,44 0,00 -50,94 -40,61 Clean Energy-P EUR............EUR nv. 109,89 0,00 43,26 0,13 Digital Com. P .....................EUR 151,66 144,44 0,00 43,26 -0,68 Digital Com. P USD .............USD 352,18 335,41 0,00 57,97 -4,45 East.Europe P EUR ..............EUR 188,31 5,58 0,00 -14,77 Em.Loc.Cu.D. 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P EUR ...............EUR 38,35 36,52 0,00 -2,06 0,00 MidEast&NAfr.-P $ ..............USD 50,33 47,93 0,00 -2,06 Pac.ExJa.Idx P USD.............USD 324,73 309,27 0,00 37,87 799,05 3,42 0,00 -28,77 Piclife-P CHF.......................CHF* 839,00 135,79 129,32 0,00 18,60 -19,08 Pictet-AsEq-HP € ................EUR Pictet-AsnEq-P $ ................USD 179,09 170,56 0,00 51,29 Pictet-Biot-HP € ..................EUR 242,70 231,14 0,00 27,72 Pictet-Gener-HP € ...............EUR 115,15 109,67 0,00 5,25 8,56 51,99 49,51 0,00 -157,12 7,73 Pictet-JpESe-HP € ..............EUR 170,61 162,49 0,00 48,48 4,98 Pictet-Water-P EUR .............EUR 108,26 103,10 0,00 51,15 0,02 Prem.Brands P EUR ............EUR 70,56 67,20 0,00 -46,21 0,02 Russian Eq-P $ ...................USD -1,03 Russian Equ. 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P USD .............USD 121,21 115,44 0,00 19,01 -9,08 USA Idx P USD ....................USD 597,18 579,79 8,14 0,00 0,00 USD Governm.Bd. P ............USD 129,04 125,28 0,69 0,00 62,73 USD Sh.Mid T.Bd. P ............USD 145,73 141,49 1,87 0,02 -59,41 Wld Gov.Bds-P dy $ ............USD 4,54 Wld.Gov.Bd. P USD .............USD 189,14 183,63 2,40 0,02

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Sport

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 2 9

„Jeder Rennwagen fährt über unser Blut“ Mit Tausenden von Freikarten will Bahrein Bürger zum Formel1-Rennen locken und aller Welt ein Bild glücklicher Menschen bieten. Das aber sei eine Illusion, sagen Folteropfer. Von Michael Wittershagen MANAMA. Ein Hinterhof im Zentrum von Manama, hier will er seine Geschichte erzählen. Es ist Mittwochabend, die Dunkelheit ist schon hereingebrochen über der Rennstrecke von Bahrein. Es sind die letzten Stunden vor dem Getöse der Formel 1. Am Sonntag soll der Große Preis von Bahrein in der Sakhir-Wüste unweit von Manama ausgetragen werden: „Jeder Rennwagen, der hier startet, fährt über unser Blut“, sagt er. Seinen Namen will er nicht nennen, zu groß ist die Angst, dass Sicherheitskräfte ihn wieder verhaften und foltern könnten. Das habe er schon einmal erlebt, sagt er. Im Februar des vergangenen Jahres kümmerte sich der junge, große, kräftige Mann um verletzte Demonstranten, wenige Wochen später stand die Polizei vor seinem Haus und nahm ihn fest. Sie verbanden ihm die Augen, fesselten seine Hände. Im Gefängnis habe er mehrere Tage stehen müssen, er sei geschlagen und sexuell misshandelt worden, sagt er ruhig, mit einer erstaunlichen Distanz: „Das, was die Welt an diesem Wochenende zu sehen bekommt, das ist nicht die Wahrheit.“ Nacht für Nacht bricht in den Dörfern Gewalt aus, vermummte Demonstranten treffen auf bewaffnete Sicherheitskräfte, und beinahe jeden Morgen liefern neue YouTube-Videos die Bilder davon: Autoreifen brennen, Molotowcocktails werden auf die Polizisten geworfen. Sie reagieren mit dem Einsatz von Tränengas-Granaten. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit verlangt vom sunnitischen Herrscherhaus ein Ende der Diskriminierung und demokratische Reformen. Am 14. Februar des vergangenen Jahres begannen im Zuge des „Arabischen Frühlings“ die Proteste in Bahrein, seitdem wurden mehr als fünfzig Menschen getötet, Hunderte von Oppositionellen verhaftet und mehrere schiitische Moscheen zerstört. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International spricht in ihrem neuesten Bericht von „Folter und unnötiger und ausufernder Gewalt gegen Demonstranten“. Die Formel 1 rast weiter in ihrer eigenen Wirklichkeit. Die Verantwortlichen der Rennställe und die Fahrer äußern sich nicht zur politischen Situation in Bahrein, es ist, als hätten sie ein kollektives Schweigegelübde abgelegt. Bis auf einige offizielle Stellungnahmen dringt kaum etwas nach außen: „Unser Team ist wachsam, wir haben einige Vorsichtsmaßnahmen ge-

Protestbewegung in Formel-1-Kleidung und mit Spielzeugwaffen

Der Rubel muss rollen Wer lässt sich schon gerne in die Wüste schicken. Die Formel-1-Rennfahrer waren schon vor den politischen Unruhen nicht gerade erpicht auf die Tour in der Sakhir-Wüste. Aber ihre Rennställe akzeptierten die Station gerne. Denn die von Chefmanager Bernie Ecclestone ausgehandelte Antrittsgage des Feldes soll 39 Millionen Dollar betragen. Nirgendwo gibt es mehr zu verdienen. Die Hälfte der Einnahme wird auf die Teams verteilt. Sie sind mehr denn je auf das Geld angewiesen, weil die Finanzierung von acht der zwölf Rennställe wegen der Wirtschaftslage auf wackeligen Beinen steht. Königshaus und Regierung wollen mit der Investition, so die Erklärungen zum Debüt 2004, ihr Land in aller Welt bekannt machen, Geschäftsleute und Touristen anziehen. Von einer Motorsportkultur kann kaum die Rede sein. Viele Plätze auf den Tribünen blieben während der Grand Prix leer. Getragen wird das Projekt vom

Kronprinzen, einem Rennfan, der als reformfreudig eingeschätzt wird, sich aber offenbar nicht durchsetzen kann. Dagegen hat der Einfluss von Investoren aus dem Nahen Osten auf die Formel 1 stark zugenommen. McLaren finanziert sich auch mit Geld aus Bahrein, Abu Dhabi gehören (noch) Anteile von Mercedes, Williams knüpfte geschäftliche Verbindungen zu Qatar. Auch Jean Todt, der Präsident des Internationalen Automobil-Verbandes (Fia), pflegt gute Beziehungen zum arabischen Raum. Delegierte aus der Region liehen ihm ihre Stimmen bei der Wahl zum Fia-Chef. Der Nachwuchs-Rennstall seines Sohnes erhält Fördermittel aus Bahrein. Todt hätte das Rennen stoppen können. Denn die Fia darf alles bremsen, wenn die Sicherheit gefährdet ist. Aber Todt sieht keine Probleme. Eine politische Diskussion lehnt er ab: „Wir sind nur am Sport interessiert, nicht an der Politik.“ (ahe.)

Zerzauste Eisbären

Nur für den Moment zufrieden: Christoph Ullmann, Führungskraft der Adler. Foto dpa

An Selbsterkenntnis, warum das zweite Spiel in diesem Play-off-Finale aus ihrer Sicht ein so unerfreuliches Ende genommen hatte, mangelte es niemandem. „Das war definitiv nicht unser bestes Eishockey“, bescheinigte Torwart Zepp sich und seinen Kollegen, während Verteidiger Baxmann fand, dass „ein Riss durch unser Match gegangen ist und wir die Kleinigkeiten besser machen müssen“. Ob das reicht, um der Serie nach dem Modus „Best of five“, in der es nun 1:1 steht, beim nächsten Aufeinandertreffen der beiden Titelanwärter an diesem Freitag in Berlin wieder die Wendung in eine andere Richtung zu geben, vermochte auch ihr Trainer Don Jackson nicht zu prognostizieren. Der Amerikaner beklagte, er habe „ein schreckliches drittes Drittel“ von seinen Leuten gesehen. „Das war nicht der Charakter der Eisbären“, urteilte er, „die Adler waren die bessere Mann-

schaft, einfach überall.“ Christoph Ullmann ging mit dem Lob, das auch ihm galt, da er sich als Antreiber der Kurpfälzer hervorgetan hatte, gelassen um. „Noch ist nichts entschieden“, sagte er und mahnte „realistisch zu bleiben“. Ullmann erzielte zunächst die Führung im Alleingang selbst und war bei den folgenden Adler-Volltreffern als Vorlagengeber beteiligt. Gerade der laufstarke Ullmann, auf den demnächst bei der Weltmeisterschaft in Schweden ebenfalls Führungsaufgaben warten, präsentierte sich in einer blendenden Verfassung, die sich nicht alleine an den 15 Play-off-Scorerpunkten (acht Tore, sieben Assists) spiegelt. Nach seinem Wechsel von den Kölner Haien zurück in die Kurpfalz im vergangenen Sommer machte der Achtundzwanzigjährige unter der Regie von Chefcoach Harold Kreis den nächsten Entwicklungsschritt nach vorne, tritt reifer und robuster auf. „Er spielt seine Rolle perfekt“, sagte Manager Teal Fowler, den es „stolz machte“, von der Tribüne aus zu beobachten, wie „fokussiert auf ihre Aufgabe“ das Trio um Ullmann geblieben sei, „obwohl es provoziert wurde. Das ist echte Siegermentalität“. Fowler selbst hatte sich mit Jackson ein hitziges Rededuell geliefert, als dieser im Kabinengang den Mannheimer Marcus King für einen Ellenbogencheck gegen den Kopf des gerade von einer Gehirnerschütterung genesenen Florian Busch zur Rede stellen wollte. „Wenn die Gesundheit der Spieler gefährdet“ werde und die „Liga nichts für ihren Schutz“ unternehme, so Jackson später, sei er „verpflichtet“, sich im Sinne seiner Leute einen Übeltäter zur Brust zu nehmen. Was Fowler als „absolutes No-Go“ konterte und dazu aufrief, die Autorität der Schiedsrichter zu akzeptieren. „Wir sind alle gut beraten“, sagte auch Kreis zur strittigsten vieler hoch unterhaltsamer Szenen, „wenn wir jetzt duschen gehen, das Spiel abspülen und nur an das nächste denken“. Sein Vorarbeiter Ullmann hat von der Hochspannung, Aufregung und Nervosität noch lange nicht genug: „Es ist schließlich die schönste Eishockey-Zeit MARC HEINRICH des Jahres.“

troffen. Ansonsten gehen wir dieses Rennen genauso an wie jedes andere“, teilt Red Bull auf Anfrage dieser Zeitung mit. Aus Angst vor den Unruhen haben einige Teams das Hotel gewechselt und ihren Mitarbeitern eine Liste von „No-Go-Areas“ gegeben. Der schnellste Zirkus der Welt erscheint auch in Bahrein wie ein geschlossener Kreislauf, der sich nicht um den Kampf um Menschenrechte kümmert, die in Europa selbstverständlich sind. „Unser Job ist der Sport – nichts anderes“, sagt Weltmeister Sebastian Vettel. Einige Oppositionelle sehen den Grand Prix als eine Provokation, andere begreifen den Auftritt der Formel 1 als einmalige Chance, um auf das Unrecht im Land aufmerksam zu machen. „Einige Protestler werden versuchen, so nah wie möglich an die Strecke zu kommen und vielleicht sogar Schlägereien mit der Polizei zu provozieren“, sagt einer der Oppositionellen. Dreißig Kilometer trennen das Stadtzentrum von Manama und den Bahrein International Circuit im Süden des Königsreichs. Die Polizei hat auf dem Weg dorthin verschiedene Kontrollpunkte errichtet, auch Militärfahrzeuge sind zu sehen. Die PR-Show des Landes soll durch Proteste nicht noch weiter beschädigt werden.

Griechisches Tafelsilber

Der Mannheimer Wucht beim 1:4 nicht gewachsen MANNHEIM. Den ersten Schritt auf dem Weg zur angestrebten Besserung ihres Spiels legten die angeschlagenen Berliner noch in den Katakomben der Mannheimer Arena zurück. Sie sahen ziemlich zerzaust aus, die Herren Rob Zepp, Jens Baxmann und Daniel Weiß, wie sie zu später Stunde mit nassen Haaren und langen Unterhosen auf dem Boden lagen, ihre müden Glieder auf den Gymnastikmatten dehnten, dem drohenden Muskelkater aktiv entgegenwirkten – und mit der Ursachenforschung begannen. Den Fehler, die 1:4-Niederlage gegen eine wesentlich engagiertere Mannheimer Mannschaft schönzureden, machte keiner von ihnen. Ganz im Gegenteil.

Foto dpa

Überall in der Stadt, am Flughafen und an den großen Straßen hängen Werbeplakate. Der Veranstalter, ein Kollektiv aus Politik und Wirtschaft, hat einen programmatischen Titel dafür gewählt: „UNIF1ED. One nation in celebration.“ Eine Illusion, denn die Nation ist gespalten. Aber die Regierung weiß um die Macht der Bilder. Die Universität von Bahrein, verschiedene Mobilfunkbetreiber und Radiosender verschenken Tausende Freikarten, die Fernsehkameras sollen aller Welt Bilder von glücklichen Menschen zeigen – und keine Regimekritiker. Am Mittwoch haben Mitglieder der National Democratic Action Society in ihrer Zentrale in Manama der Opfer der Proteste gedacht. Manche von ihnen haben Söhne verloren, andere den Ehemann. Für sie sind es „Märtyrer“. Zweimal wurde das Haus der Gesellschaft in Flammen gesetzt, jedes Mal haben es die Aktivisten wieder aufgebaut. Diese Menschen sind Teil der Opposition, aber sie sind nicht so radikal wie andere. „Wir haben nichts gegen die Formel 1“, sagt einer. „Das Rennen ist gut für unser Land.“ Es ist das persönliche Projekt des Kronprinzen Salman bin Hamad. Doch er ist nicht das Problem, die Reformen werden vor allem vom Ministerpräsidenten und Hardliner Khalifa bin Salman blockiert. Die Formel 1 behauptet, neutral zu sein. Doch sie ist längst Teil des Konfliktes. Graffiti in den Dörfern nehmen die Rennserie in den Fokus, auf einem ist das „F“ als Maschinengewehr zu sehen, vor einigen Tagen wurden Fahnen mit dem Bild von Chefvermarkter Bernie Ecclestone verbrannt. Am Mittwochabend haben Mechaniker von Force India einen Gewaltausbruch erlebt. Die Gruppe war gerade auf dem Weg in ihr Hotel, als auf dem Highway einige Aktivisten und die Polizei aufeinandertrafen. Ein Molotowcocktail soll neben ihrem Kleinbus explodiert sein. Verletzt wurde dabei niemand. Doch zwei andere Mitarbeiter des Rennstalls packte die Angst. Sie flogen zurück nach Europa. Zuvor hatte schon die Catering-Managerin des Rennstalls Williams aus moralischen Gründen den Flug nach Bahrein verweigert. Daraufhin wurde das Arbeitsverhältnis beendet – in beidseitigem Einvernehmen, wie es heißt. „Was da draußen passiert, hat nichts mit der Formel 1 zu tun. Leider wird das alles wegen des Glamours der Formel 1 auf ihrem Rücken ausgetragen“, behauptet Zayed Al Zayani, Vorsitzender des Bahrain International Circuit. Die Formel 1 ist schon in der Vergangenheit selten vor etwas zurückgeschreckt. Gefahren wurde dort, wo Profite lockten. „Wütend machen mich Menschen wie Ecclestone, die entscheiden, nach Bahrein zu kommen, weil sie glauben, dass hier alle glücklich sind. Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht glücklich bin. Meine Familie ist nicht glücklich“, sagt Khadija Al Mousawi. Ihr Mann wurde nach der Rebellion im vergangenen Frühjahr vom Militärgericht zu lebenslänglicher Haft verurteilt, seit mehr als fünfzig Tagen befindet er sich deshalb im Hungerstreik. „Die Formel 1 sollte den Bahreinern helfen, zu ihren Rechten zu kommen. Ich weiß, dass sie sagen: ,Wir sind nur Rennfahrer.‘ Ja, aber ihr seid Rennfahrer mit Demokratie und Freiheit in euren Ländern.“

Reederfamilie ersteigert Spiridon Louis’ Marathon-Pokal für 544 000 Euro as kostbare Stück bleibt dort, wo es hingehört – in seiner Heimat. Weil es eben auch in diesen Zeiten noch reiche Griechen gibt, die zudem patriotisch denken. Jedenfalls hat die Reederfamilie Niarchos am Mittwoch tief in die Tasche gegriffen, damit ein bedeutsames Kulturgut auch ja in griechischem Besitz bleibt. 544 000 Euro musste die NiarchosStiftung dem Londoner Auktionshaus Christies am Mittwoch bei einer Auktion olympischer Memorabilia auf den Tisch legen, um den Pokal zu ersteigern, den der erste Marathon-Olympiasieger Spiridon Louis 1896 in Athen erhalten hatte. Und sie will den kostbaren Gegenstand auch mit der Öffentlichkeit teilen: Der Pokal soll von 2015 an in dem neuen Gebäude der Stiftung zu sehen sein, das derzeit in Athen errichtet wird. Im gebeutelten Griechenland unserer Tage ist die ganze Aktion kein Wunder. „Man muss an die Zukunft denken und nicht an die Vergangenheit“, wird LouisEnkel Spiros zu seinen Beweggründen für die Versteigerung zitiert. „Ich habe zwei Kinder, und mir ist wichtig, so gut wie möglich für deren Zukunft zu sorgen. Es ist leider unmöglich, einen Pokal zu zweiteilen. Ich habe mich daher entschlossen, ihn versteigern zu lassen.“ Allerdings wird er in seinem Vaterland unter veränderten Bedingungen nun wohl auch Steuern berappen müssen. Louis‘ Pokal galt lange Zeit als verschollen. Anlässlich der Leichtathletik-Europameisterschaften von 1982 hatte Volker Kluge in seiner Eigenschaft als Pressechef des Nationalen Olympischen Komitees der DDR erfolglos den Versuch unternommen,

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die kostbare Trophäe zu orten. Er war dabei offenbar an die falsche Louis-Sippe geraten. Einige Jahre später hatte eine bundesdeutsche Suchexpedition mehr Glück. Im Mai 1989, anlässlich eines sporthistorischen Kongresses unter der Schirmherrschaft Melina Mercouris, der damaligen griechischen Kulturministerin, machten Andreas Höfer von der Deutschen Olympischen Akademie, Marathon-Guru Karl Lennartz von der Deutschen Sporthochschule in Köln und der Verfasser in Marousi einen neuen Versuch. Ein altes Mütterchen führte sie zum Geburtshaus des einstigen Olympiahelden, einer in einem Hinterhof gelegenen Hütte. Nachdem die Herrin des Hauses, Louis-Enkelin Eutychia, ihre Gäste mit Tee bewirtet hatte, verschwand sie, nach einigen zögerlichen Fragen ihrer deutschen Gäste, in einem Hinterzimmer, aus welchem sie kurz darauf mit einem verschmitzten Lächeln und einem Plastikbeutel zurückkehrte. Darin war das verloren geglaubte gute Stück, das im Laufe der Zeit etwas Patina angesetzt

und an seinem Sockel eine leichte Delle erhalten hatte. Vor den Olympischen Spielen von 1896 war der Name Marathon nur in Geschichtsbüchern verzeichnet. Der Sportsmann hätte mit ihm nichts anfangen können. Dass das Wort seine heutige Bedeutung erhielt, verdankt es einem Brief, den der Franzose Michel Bréal in einem schummrigen Hotelzimmer schrieb. Adressat war Pierre Frédi Baron de Coubertin, der Erfinder der Olympischen Spiele. Bréal, Professor am Pariser Collège de France, war als Kenner der alten Sprachen und der antiken Mythologie selbstverständlich die Geschichte jenes griechischen Kriegers geläufig, der nach der Schlacht von Marathon (492 v. Chr.) nach Athen geeilt und auf der dortigen Pnyx, dem Ort der athenischen Volksversammlungen, mit dem Ausruf nenikikame, wir haben gesiegt, auf den Lippen tot zusammengebrochen war. Einen solchen Lauf, freilich ohne dessen Folgen, könne man auch bei der Neuauflage der Olympischen Spiele organisieren. meinte Bréal. Er für seinen Teil werde für sich nur die Ehre in AnEin Mann und sein Pokal: spruch nehmen, den Spiridon Louis, der erste dazu erforderlichen PoMarathon-Olympiasieger kal zu stiften. Fotos dpa der Geschichte Natürlich war der Herr Professor einer Legende aufgesessen. Einen Marathonlauf, so, wie er ihn sich vorstellte, hatte es nie gegeben. Für die Griechen erwies sich Bréals Idee aber als ein ausgesprochener Glücksfall. Es war einer der Ihren, der Wasserträger Spiridon Louis, der 1896 die Trophäe schließlich erkämpfte und das Land in einen Freudentaumel von geradezu rehhagelmäßigen Ausmaßen versetzte. Über Nacht stieg Louis zum Nationalhelden auf. Sein Ruhm wirkt bis heute. HEINER GILLMEISTER

Barças Schrecken Das Tor von Drogba lässt die Katalanen bangen P.I. MADRID. Ohne Zittern wird es nicht gehen, wenn der FC Barcelona nach dem 0:1 beim FC Chelsea ins Finale der Champions League in München einziehen will. „Barça spielt, Chelsea gewinnt“, titelte die Sportzeitung „Marca“ nach dem Heimerfolg der Engländer gegen die mutmaßlich beste Mannschaft der Welt. „Drogba ist die ‚Bestia azulgrana‘“, schrieb das Blatt weiter, also das Schreckgespenst der Blau-Roten. Ein Ballverlust von Messi im Mittelfeld hatte Chelsea gereicht, um einen blitzschnellen Konter über die linke Seite aufzuziehen, den der 34-jährige Mittelstürmer mit dem Siegtreffer krönte. Weitere Chancen hatte der FC Chelsea nicht. „Man hat gesehen“, so Stürmer Drogba, „dass ich noch ein, zwei oder drei Jahre spielen kann.“ In letzter Zeit war Kritik laut geworden, Drogbas körperliche Reserven seien erschöpft. „Wenn Fußball nicht ausreicht“, überschrieb die spanische Zeitung „El Mundo“ ihren Bericht über das 0:1. Barcelonas Trainer Pep Guardiola verteidigte seine Spielauffassung trotz der Niederlage. „Ich weiß nicht, ob viele Teams fähig wären, in einem Champions-League-Halbfinale 24 Mal aufs Tor zu schießen. Unser Ziel muss sein, dasselbe auch im Rückspiel zu tun.“ Der Coach suchte jedoch nicht nach Entschuldigungen. „Wenn man gewinnt, hat man recht. Wenn man verliert, nicht. Heute hat Chelsea recht behalten.“ Mehr als siebzig Prozent Ballbesitz und exzellente Chancen hatten nicht zum Torerfolg gereicht. Neben der hohen Qualität des Barça-Spiels und der ultradefensiven Einstellung von Chelsea hoben spanische Medien auch das Pech des amtierenden Champions-League-Gewinners hervor. Pedro setzte beispielsweise kurz vor Schluss einen Flachschuss an den Pfosten. Die Sportzeitung „Marca“ findet außerdem, den Katalanen sei ein Elfmeter verweigert worden. Chelsea-Verteidiger Cahill habe Andrés Iniesta außerhalb des Strafraums festgehalten und im Strafraum gestoßen. Der Gefoulte selbst wollte von solchen Ausflüchten nichts wissen. „Im Fußball machen Tore den Unterschied“, sagte Iniesta, „und da haben wir versagt.“ Auf den FC Barcelona warten jetzt zwei schwere Heimaufgaben: am Samstag der „clásico“ gegen Real Madrid, am Dienstag das Halbfinalrückspiel gegen Chelsea.

Sport in Kürze Ricco zwölf Jahre gesperrt Der italienische Radprofi Riccardo Ricco ist vom italienischen Anti-DopingTribunal des Nationalen Olympischen Komitees für zwölf Jahre gesperrt worden. Der 28-jährige Italiener, der seine Karriere mittlerweile für beendet erklärt hat und keinem Team angehört, gilt als Doping-Wiederholungstäter. Ricco hatte zugegeben, sich durch eine fehlgeschlagene Bluttransfusion selbst in Lebensgefahr gebracht zu haben. Er behauptete jedoch, dass ihm die Behandlung ärztlich verschrieben worden sei. Erstmals war Ricco wegen Dopings bei der Tour de France 2008 für 20 Monate gesperrt worden. (dpa)

Ullrich ersetzt Behle Frank Ullrich wird Bundestrainer der Skilangläufer und damit Nachfolger des im März zurückgetretenen Jochen Behle. Ullrich war bis März 2010 Bundestrainer der Biathlon-Männer. Der 54-Jährige arbeitete zuletzt als Biathlon-Nachwuchschef im DSV. Er war zu DDR-Zeiten ins Dopingkonzept eingebunden. Weil der frühere Olympiasieger und spätere DDR-Trainer im Biathlon davon nichts gewusst haben wollte, attestierte ihm der DSV 2009 einen unbewusst gesteuerten Verdrängungsmechanismus. (dpa/re.)

Ein Neuer im Achter Der Deutschland-Achter geht nahezu unverändert in die olympische Saison. Der einzige Neue in dem seit Peking 2008 ungeschlagenen Boot ist der schon 2009 ins Team berufene Frank Adamski (Mannheim). Er ersetzt Gregor Hauffe (Leverkusen). Schlagmann bleibt Kristof Wilke (Radolfzell). (dpa)

Aus für Birgit Fischer Die achtmalige Kanu-Olympiasiegerin Birgit Fischer kann wegen ihrer Herzbeschwerden auch bei der zweiten nationalen Olympia-Qualifikation Ende April in Duisburg nicht starten. Damit wird sie endgültig nicht in London dabei sein können. (dpa)

Dallas fehlt noch ein Sieg Die Dallas Mavericks stehen kurz vor dem Einzug in die Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Liga. Die Texaner schlugen die Houston Rockets 117:110. Dirk Nowitzki erzielte 35 Punkte. Sein Team benötigt nur noch einen Sieg, um die K.-o.-Runde zu erreichen. (dpa)

Sport

SE IT E 30 · FREITAG, 20. APRIL 2012 · N R . 9 3

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Miroslav Klose über italienische Fußballverhältnisse, seinen Papstbesuch und die Verehrung der Fans

Gehen, wenn man noch bleiben könnte

„Mein Weg ist noch lange nicht zu Ende“

Von Peter Heß

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Der deutsche Nationalstürmer hat mit fast 35 Jahren bei Lazio Rom ein neues Glück gefunden. In der nächsten Spielzeit will Klose seine Marke von derzeit 16 Saisontoren noch übertreffen. Kommen Sie bei der ganzen Aufregung um Ihre Person bei Lazio Rom überhaupt noch zum Angeln? Doch, ich habe es schon ein paarmal geschafft. Wir gehen ja immer ganz früh morgens los, da bleibe ich unerkannt. Ein paarmal habe ich schon im Meer geangelt und an einem Forellenteich. Jetzt will ich unbedingt zum Lago di Bracciano hier in der Nähe, da soll Schwarzbarsch besonders gut gehen. Ist das Angeln für Sie ein Ausgleich zum aufgedrehten Fußball-Alltag in Italien? Angeln bedeutet für mich absolute Ruhe, da kann ich abschalten und die Seele baumeln lassen. Es muss auch gar nicht unbedingt etwas anbeißen. Mir reicht oft schon die Stille und die wunderschöne Umgebung hier. Was befriedigt Sie mehr: 16 SaisonTore mit Lazio Rom oder ein 16-Kilogramm-Hecht? Die Tore natürlich! Aber weil ich die ja schon gemacht habe, kommt jetzt der 16-Kilo-Hecht! Die Tifosi verehren Sie teilweise abgöttisch. Wie fühlen Sie sich als neuer Held von Rom? Ich kann mit diesem Status überhaupt nichts anfangen, sondern versuche einfach meine Tore zu erzielen und der Mannschaft zu helfen. Das war immer schon meine Art. Ich bin keiner, der sich selbst auf die Schulter klopft oder wartet, dass das andere tun. So eine Begeisterung muss doch auch für Sie ungewohnt sein? Wenn man das letzte Jahr beim FC Bayern betrachtet, dann ist das vielleicht ungewohnt. Wenn man nur auf der Bank sitzt, dann kommt keiner und lobt einen für 90 Minuten Bankdrücken. Aber natürlich ist das schön, wie die Fans hier Fußball leben und begeistert sind, dass ich jetzt für Lazio spiele. Ich habe auch das Gefühl, sie mögen meine persönliche Art. Welche Zuneigungsbekundung hat Sie am meisten überrascht? Wenn ich zum Training fahre, dann wollen mich die Fans am Trainingsgelände immer auf beide Wangen küssen. Das ist hier so üblich. Aber das Verrückteste überhaupt ist nach dem Derby gegen den AS Rom im Oktober passiert, als ich den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielt habe. Am nächsten Morgen klingelte der Postbote an meiner Tür. Ein eingefleischter Lazio-Fan, der fünf Derbys ohne Sieg aushalten musste. Was wollte er? Er hat mich gefragt, ob er etwas machen darf. Ich habe gesagt, kommt darauf an, was! Dann ist er vor mir niedergekniet und hat mir die Füße geküsst. Ich konnte das kaum fassen. Es ist schon wahnsinnig, was hier passiert. Können Sie sich überhaupt in die Stadt wagen? Ich war schon öfters im Zentrum, Rom ist wirklich eine großartige Stadt. Allerdings kann ich mich in der Innenstadt nur gut vermummt mit Sonnenbrille und Mütze fortbewegen, da-

Lokalheld: Nach seinem Siegtreffer im Fußball-Derby gegen den AS Rom wird Klose von den Lazio-Fans frenetisch gefeiert.

mit mich keiner erkennt. Sonst komme ich da überhaupt nicht vorwärts. Kommt es Ihnen entgegen, dass bei Lazio Rom, wie in Italien überhaupt, fast immer ohne Publikum trainiert wird? Man kann so konzentrierter arbeiten und hört sogar den Trainer, wenn er was während des Trainingsspiels sagt! Beim FC Bayern an der Säbener Straße habe ich oft mein eigenes Wort nicht verstanden, weil die Fans so laut waren. Wie kommen Ihre beiden Kinder in Rom mit der Bekanntheit Ihres Vaters zurecht? Gut, sie gehen jetzt in die erste Klasse an der Deutschen Schule. Unter den Schü-

Miroslav Klose beim Papst und nach einem Tor Fotos AFP, AP

lern gibt es auch eine Rivalität zwischen Lazio und Roma, aber da wir momentan die Nase vorn haben, ist das gar kein Problem für sie. Und nachmittags kicken Sie mit Ihren Kindern? Wir gehen oft auf den Bolzplatz und trainieren dann schon recht gezielt Koordination, Sprungübungen und Balance. Das klingt nach strengem Regiment. Wollen Sie, dass Ihre Kinder auch Fußballprofis werden? Das überlasse ich natürlich ihnen, so, wie es auch bei mir war. Mal sehen, wo ihr Weg hinführt, ich dränge sie da überhaupt nicht. Mit Tennis wäre ich auch zufrieden. Sie waren neulich bei Papst Benedikt XVI. in der Audienz. Da ging es nicht um Fußball, oder? Doch, der Papst hat mir gratuliert zu meinen Erfolgen bei Lazio, sein Privatsekretär Pater Georg Gänswein kannte sich auch gut aus und ist sportbegeistert. Die Details habe ich dann allerdings mit der Schweizer Garde besprochen, die Jungs sind etwa zu achtzig Prozent Lazio-Fans. Sie sind bekennender Katholik, spielt Ihr Glaube für Ihren Beruf eine Rolle? Wenn Sie meinen, dass ich nach dem gewonnenen Derby gegen den AS Rom ein Dankgebet gesprochen habe, dann war das nicht der Fall. Was den Fußball angeht, habe ich da eher Rituale. Ich ziehe zum Beispiel zuerst meinen rechten Fußballschuh an und betrete erst mit rechts das Spielfeld. Sie haben bei Lazio Rom anfangs Verwunderung ausgelöst, als Sie als Weltstar nach dem Training die Bälle einsammelten. Die Zeitungen hoben das hervor, der Präsident erzählte immer wieder davon. Erwartet man so etwas in Italien nicht von Fußballstars? Wenn ich nach dem Training ein paar Schüsse aufs Tor mache, sammele ich die Bälle auch ein, das ist doch selbstverständlich. Für manche ist das unbegreiflich, für mich ist das ganz normal. Da gibt es anscheinend Kulturunterschiede . . . . . . ich interpretiere den Begriff „Fußballstar“ wahrscheinlich anders als die Italiener. Und zwar? Ich bin ein ganz normaler Mensch und versuche mit gutem Beispiel voranzugehen. Das geht doch nicht, dass

Foto Reuters

hier schon die 18-jährigen Spieler an den Bällen vorbeilaufen und darauf warten, dass der sechzig Jahre alte Fitnesstrainer drei Ballsäcke und die Hütchen allein auf den Platz trägt. Wenn jeder an den Bällen vorbeiläuft, dann kann man nicht spielen. Ich frage die Jungen dann ironisch, ob sie heute nur Lauftraining machen wollen. Am Anfang waren die das überhaupt nicht gewohnt, aber jetzt funktioniert es langsam. Haben Sie andere Mentalitätsunterschiede festgestellt? Es geht hier lockerer zu. Zwar strengen sich im Training alle an, aber auch jeder Beinschuss wird gefeiert. Die Italiener interpretieren Fußball einfach anders. Hatten Sie Anpassungsschwierigkeiten? Nein. Das Einzige, was mir schwerfällt, ist, dass die Italiener so spät essen. In Deutschland war ich gewohnt, um neun ins Bett zu gehen. Um diese Zeit fangen die hier ja erst mit dem Abendessen an. Sie sind zurzeit verletzt, wann rechnen Sie mit Ihrer Rückkehr? Im Moment ist noch nicht klar, wann ich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Ich bin bei der Regeneration absolut im Zeitplan und fliege regelmäßig zu Doktor Müller-Wohlfahrt nach München zur Untersuchung. Bei einer Muskelverletzung weiß man nie genau, wie lange es dauert. Sobald mir die Ärzte und Physiotherapeuten grünes Licht geben, steige ich wieder ein. Natürlich hoffe ich, dass das so bald wie möglich sein wird. Im Hinblick auf die EM mache ich mir jedenfalls überhaupt keine Sorgen, möchte aber wenn möglich auch noch für Lazio in dieser Saison Tore schießen. Eine Ihrer Methoden zur Regeneration ist ein Eisbad nach dem Spiel. Das soll Ihre Kollegen sehr beeindruckt haben? Mir hilft das sehr. Die Methode stammt aus dem American Football. Ich mache das schon seit der Vorbereitung auf die WM 2006, als die Fitnesstrainer von Jürgen Klinsmann das beim DFB eingeführt haben. Meinen Mitspielern ist das zu kalt, noch hat sich keiner ins Eis gewagt. Die Eisproduktion bei Lazio Rom ist also ganz auf Miroslav Klose ausgerichtet? Ja, auch bei den Auswärtsspielen haben wir jetzt immer eine Wanne mit Eis für mich dabei. Ich setzte mich auch fast immer nach dem Abschlusstraining und nach jedem Heimspiel hinein, die Muskelfasern schließen sich dann schneller wieder.

Die italienische Sportpresse ist bekannt für ihre martialischen Formulierungen, Sie haben wie alle deutschen Spieler den charmanten Spitznamen „Panzer“. Gefällt Ihnen das? Damit kann ich leben. Ich hatte schon alle möglichen Spitznamen in meiner Karriere, die „Kobra“ oder der „Killer“. Da bringt mich auch der „Panzer“ nicht aus der Ruhe. Ihr gutes Verhältnis zu Trainer Edy Reja ist bekannt. Allerdings wollte der wegen Problemen im Umfeld zurücktreten. Konnten Sie den Trainer persönlich zum Bleiben überzeugen? Ich denke, es wäre sehr wichtig, dass Reja Trainer bei Lazio bleibt. Ich war mit dem Mannschaftsrat damals bei ihm und habe gesagt: Er hat die Mannschaft zusammengestellt und kann jetzt nicht von Bord springen. Ich komme sehr gut mit ihm aus und hoffe, dass er bleibt. Aber die Entscheidung liegt nicht bei mir. Die Serie A droht im Wettskandal zu versinken, auch Stefano Mauri und Cristian Brocchi von Lazio Rom sollen vergangene Saison in eine Manipulation verwickelt gewesen sein und wurden deshalb verhört. Fürchten Sie einen Punktabzug? Nein, da bin ich ganz ruhig. Auch in der Kabine ist das überhaupt kein Thema. Ich habe zwar den Skandal mitbekommen, verfolge das aber nicht so genau. Die Ultras von Lazio Rom machen immer wieder von sich reden wegen rechtsradikaler Gesten oder Spruchbänder mit faschistischem Inhalt. Wie kommen Sie damit zurecht? Meine Meinung ist ganz klar: Politik gehört nicht ins Stadion. Der Fußball darf niemals für solche Dinge missbraucht werden! Die Lazio-Tifosi sind besorgt, dass Sie nach der EM in ein Motivationsloch fallen und nicht mehr Ihre Leistung bringen. Können Sie Ihre Fans beruhigen? Natürlich will ich diese Saison noch das eine oder andere Tor machen. Und wenn ich diese Saison eine gewisse Marke schaffe, dann will ich die nächstes Jahr knacken. So war ich immer, meine Messlatte habe ich immer hoch gesetzt. Ich bin keiner, der sagt: So, jetzt habe ich 16 Tore erzielt, also fahre ich die Rückenlehne mal zurück. Mein Vertrag bei Lazio Rom läuft bis 2014. Wer mich kennt, der weiß, dass mein Weg noch lange nicht zu Ende ist. Das Gespräch führte Julius Müller-Meiningen.

Fußball am Freitag

Zum Dank ein Platz in der Ehrenkabine

쐽 Bundesliga

FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg

eine Lobrede zu halten. „Du bist der Señor, der als spielerische Größe und Superstar ein Stück Glanz nach Schalke gebracht hat. Wir verlieren ein Gesicht, das unser Image geprägt hat“, sagte Tönnies zu Raúl gewandt. „Du hast dich für uns aufgerieben, hast gekämpft und brilliert. Herzlichen Dank dafür. Die Türen des FC Schalke stehen dir offen, für alle Zeiten.“ Horst Heldt, der Sportdirektor kündigte an, der Vorstand werde Raúl für die „Ehrenkabine“ der berühmtesten und beliebtesten Schalker nominieren und die Vereinsmitglieder würden sicher zustimmen, zum Dank für „zwei wunderbare, erfolgreiche, perfekte Jahre“. Auch ein Abschiedsspiel, vermutlich gegen eine spanische Mannschaft, werde es geben, allerdings erst im nächsten Jahr. Zudem werde „die Rückennummer 7 auf unbestimmte Zeit nicht mehr vergeben“, weil es jedem Spieler überaus schwer fiele, in die Fußstapfen Raúls zu treten. Die Schalker haben allen Grund, Raúl zu danken. Er hat einen guten Job gemacht, aber bei einem Mann,

der fünf bis sieben Millionen Euro im Jahr verdient, überrascht das Ausmaß an Dankbarkeit dann doch ein wenig. Und wie alle Beteiligten betont haben, die Trennung habe nichts mit Geld zu tun, klang auch ein wenig aufdringlich. „Wir haben uns viel unterhalten“, sagte Heldt. In den Gesprächen mit Raúls Berater sei es „nie um Geld oder um die Laufzeit des Vertrages gegangen“. Raúl behauptet, letztlich hätten familiäre Gründe den Ausschlag gegeben. Als Bundesligaspieler bleibe ihm zu wenig Zeit für seine Lieben. Warum es auf ein Jahr mehr oder weniger (und nur darum ging es) ankommt, bleibt im Dunkeln, gerade mit Blick auf die relative Kürze einer Laufbahn als Fußballprofi. Sein Selbstvertrauen und seine Fitness reichten derzeit noch aus, um auf hohem Niveau weiterzu kicken, sagt Raúl. Aber er sei kein Hellseher und wisse deshalb nicht, wie lange noch. Eine Stammplatzgarantie dürfte nicht Inhalt des Schalker Angebots gewesen sein.

Raúl sagt Schalke adios.

Foto dpa

20.30

쐽 Zweite Bundesliga

Publikumsliebling Raúl verlässt Schalke, angeblich schweren Herzens / Den Señor zieht es vermutlich nach Qatar GELSENKIRCHEN. Schon die Präsentation bei Raúls Ankunft in Gelsenkirchen war eine große Show gewesen. An einem Sommertag schritt der spanische Stürmerstar über einen blauen Teppich zu einem Podium im Mittelkreis der Arena, um sich vorzustellen. Ein musikalisch untermalter Zusammenschnitt seiner Karriere bei Real Madrid flimmerte über Monitore. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Clemens Tönnies, beglückwünschte den damaligen Trainer und Manager Felix Magath zu dem großen Coup. „Felix, du bist eine Kanone.“ Magath ist längst weg. Und Raúl wird auch bald weg sein. Noch drei Spiele, dann geht er woandershin, vermutlich nach Qatar. Anders als Magath geht er aber mit einer Träne im Knopfloch und mit vielen guten Wünschen. Auch sein bevorstehender Abschied wurde medienwirksam inszeniert. Trainer und Manager saßen neben dem 34 Jahre alten Torjäger auf dem Podium, diesmal allerdings im Bauch des Stadions. Der erste Mann im Klub ließ es sich nicht nehmen,

aúl González Blanco wird der Bundesliga fehlen. Allein sein klangvoller Name hat die höchste deutsche Fußballklasse in den vergangenen beiden Jahren bereichert. Mit dem spanischen Idol lässt sich sehr gut werben, wenn es um die Auslandsvermarktung der Liga geht, denn Raúl ist überall in der Fußballwelt ein Begriff. Er war eines der prägenden Gesichter von Real Madrid, wurde dort Serienmeister, Weltpokal- und Champions-League-Sieger. Als der „Galaktische“ im Sommer 2010 auf Schalke eintraf, glaubten viele, das gehe nicht gut. Aber Raúl kam nicht nur deshalb nach Gelsenkirchen, um weiter ordentlich zu kassieren, sondern weil er dem Fußball auch noch etwas zu geben hatte: seine Leidenschaft für das Spiel. Die allein hatte nicht mehr ausgereicht, um bei Real eine führende Figur zu bleiben, für Schalke jedoch wurde der immer noch bestens motivierte Stürmer zu einem Gewinn. Seine Ballfertigkeit, sein Geschick, seine Inspiration brachten ein bisschen Madrid nach Gelsenkirchen, seine Tore sicherten Schalke den Platz im internationalen Geschäft. 27 Treffer in 63 Ligaspielen sind eine gute Ausbeute, aber der spielerische Glanz, den Raúl verbreitete, war fast noch wichtiger. Seine Eleganz am Ball, in Verbindung mit seinem bescheidenen und freundlichen Auftreten neben dem Platz, machten ihn zum Publikumsliebling. Dennoch ist es richtig, dass sich nach zwei Jahren, die beiden Seiten genutzt haben, die Wege von Raúl und Schalke wieder trennen. Denn so viel ist der Spanier nun doch nicht wert, was er den Bundesligaklub gekostet hätte, um die Angebote aus dem Mittleren Osten zu kontern. Wenn vier Millionen Euro als Jahresgage für einen 35 Jahre alten Fußballprofi nicht genügen, dann ist es Zeit, ihm Lebewohl zu sagen. Denn so erfolgreich Raúl insgesamt auch noch spielte: In den Spitzenbegegnungen mit Dortmund und Bayern München merkte man ihm schon an, dass er nicht mehr ganz so agil ist wie auf dem Zenit seines Könnens. Raúl ist immer noch der Mann für die besonderen Momente, wie er erst vor knapp zwei Wochen mit seinem zauberhaften Tor gegen Hannover 96 bewies, als er Torwart Zieler mit einer eleganten Täuschung umdribbelte. Aber er ist nicht mehr der Stürmer, der seinem Verein auf höchstem Niveau das Weiterkommen sichert. Raúl darf man durchaus zutrauen, dass er zu einem ähnlichen Schluss gekommen ist und deshalb seine Zukunft außerhalb Europas in einer Liga sucht, „die nicht ganz so stark ist“. Schon sein Abschied von Real vor zwei Jahren, obwohl ihm Trainer Mourinho damals anbot zu bleiben, zeugt von der Gabe realistischer Selbsteinschätzung. Viele Sportler finden nicht den richtigen Zeitpunkt aufzuhören, Raúl ist es schon zweimal gelungen. Lieber gehen, wenn es alle bedauern, als darauf zu warten, bis alle fragen, warum er denn so lange geblieben ist. Und die neun Millionen Euro im Jahr, die ihm ein Verein aus Qatar geboten haben soll, sind auch kein schlechtes Trostpflaster für seine Entscheidung, vom großen Fußball Abschied zu nehmen.

Der Señor hat nicht verraten, wo er seinen Beruf demnächst ausüben wird. Nur so viel sei gewiss: Es wird „eine weniger spielstarke Liga“ außerhalb Europas sein. Das Reizvolle an den beiden Angeboten, die ihm vorlägen, sei die Aussicht, weiter Fußball zu spielen und parallel dazu „die Weichen zu stellen für eine weitere Karriere“. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass dabei doch eine Menge Geld im Spiel ist, in Qatar etwa, dem Austragungsort der WM 2022, das Grund und Geld genug hat, sein Image als Fußballstandort zu verbessern. Nicht nur die Klubangehörigen versanken in einer Mischung aus Dankbarkeit und Schalker Staatstrauer. Auch Raúl zeigte sich bewegt über zwei Jahre, die gewürdigt wurden, als wären es achtzehn gewesen wie bei seinem vorherigen Arbeitgeber Real Madrid. Er werde Schalke immer in seinem Herzen tragen, sagte er. Und überhaupt: Um dem Verein und vor allem dessen Fans angemessen zu danken, „hätte ich mehr Tore schießen müssen“. RICHARD LEIPOLD

Energie Cottbus – VfL Bochum 18.00 Eintr. Braunschweig – MSV Duisburg 18.00 FSV Frankfurt – SpVgg Greuther Fürth 18.00

Champions League Bayern München – Real Madrid FC Chelsea – FC Barcelona

Halbfinale 2:1 1:0

Rückspiele: 24. 4. (Barcelona – Chelsea) und 25. 4. (Madrid – München)

Europa League

Halbfinale

Atlético Madrid – FC Valencia Do., 21.05 Uhr Sporting Lissabon – Athl. Bilbao Do., 21.05 Uhr Rückspiele: 26. 4., 20.45 Uhr

Sport live im Fernsehen EUROSPORT: 14.30 Uhr: Rad, Trentino-Rund-

fahrt, vierte Etappe von Andalo nach Madonna di Campiglio. 21 Uhr: Boxen, Schwergewichtskampf in London: Still – Symonds. (Durch kurzfristige Absagen oder Verschiebungen können sich Übertragungszeiten ändern.)

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Verstehe ich das richtig: Kosten im Internet führen zu einem Überwachungsapparat? ganz früh hatte ich ein iPhone. Aber damit endet meine digitale Erfolgsgeschichte abrupt. Ich mache kein Online-Banking, ich habe keine Homepage, ich twittere nicht, und ich bin nicht bei Face-Book. Warum? Weil ich Angst vor „Transparency“ habe. Ich habe Angst, dass ich von Hackern ausspioniert werde, die mein Konto leer räumen. Ich habe Angst, dass die großen Netzmonopolisten meine Vorlieben, Sehgewohnheiten, Meinungen, Freunde abspeichern und missbrauchen. Ich zittere jedes Mal, wenn ich meine Kreditkartennummer ins Netz schicke, um eine Fahrkarte zu kaufen. Nach jeder Amazon-Bestellung lösche ich meine Kontodaten und Prioritätenlisten, entferne „Cookies“, leere meinen „Verlauf“. Ich bin ein Internetneurotiker und Facebook-Phobiker. Lieber vereinsame ich, als mich im Netz zu exhibitionieren. Seit einiger Zeit, genauer seit der Wahl im Saarland, habe ich auch Angst vor den „Piraten“. Ich bin Autor und Regisseur. Ich lebe von meinen Filmen. Und meine Filme leben von meiner Fähigkeit, Einsichten, die ich in der „Wirklichkeit“ gewinne, in Fiktion zu übertragen. Zumindest versuche ich das. Da ist Angst ein schlechter Begleiter. Ängste baut man ab durch Annäherung. Ich nähere mich, wie sich das bei dieser Partei anbietet, über das Internet. Auf der Homepage der Piratenpartei steht unter dem Stichwort Transparenz: „Die fundamentale Chance des digitalen Zeitalters ist die Möglichkeit, Information ohne Kosten beliebig zu reproduzieren und zur Verfügung zu stellen. Die tradierten Wege, die Produzenten von Wissen und Kultur in Abhängigkeit von der Zahl der Kopien ihrer Arbeit zu entlohnen, sind dadurch ad absurdum geführt. Der Versuch, sie 1:1 in die Welt der Computer zu übertragen, benötigt einen Überwachungsstaat und müsste elementare Freiheiten jeden Bürgers beschneiden. Werden hingegen die Möglichkeiten der ständigen Verfügbarkeit und beliebigen Reproduktion des gesammelten Wissens der Menschheit genutzt, erhöht dies die Produktivität von Arbeitern der Informationsgesellschaft. Die größere Wiederverwertbarkeit steigert gleichzeitig die Effizienz des Schaffungsprozesses.“ Ich versuche zu verstehen: Weil man theoretisch das von mir geschaffene Produkt Film im Internet beliebig oft reproduzieren und ohne Kosten zur Verfügung stellen kann, darf man mich dafür nicht entlohnen. Denn das Bezahlen der Nutzung würde einen Überwachungsapparat generieren, der die Freiheit des Einzelnen beschneidet. Ich versuche eine Übertragung in die Vergangenheit: Da die Verkaufswege in einem Kaufhaus selbst bestimmt sind und ohne die Kontrolle durch einen Verkäufer auskommen, muss ich die Ware auch umsonst abgeben. Denn die Einführung eines Überwachungssystems,

F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 93 · S E I T E 3 1

Tatsächlich findet das schon statt. In teilnehmern ist klar: Die Zukunft gehört etwa eines Ladendetektivs oder von Überprivaten Lebensbereich als gescheitert bewachungskameras, bedeutet eine Be- Mediatheken stellen die öffentlich-rechtli- dem Internet und dessen jenseits fester trachtet werden muss, sollten die Chanschneidung der Freiheit des Warenhausbe- chen Anstalten auch meine Filme zur kos- Programmstrukturen liegenden Nutzungs- cen der allgemeinen Verfügbarkeit von tenlosen, nicht-kommerziellen Nutzung möglichkeiten und nicht dem zeitgebunde- Werken erkannt und genutzt werden.“ suchers. Er muss sich beobachten lassen ins Netz. Dort können sie in der Regel bis nen Fernsehvollprogramm. Bieten die „Pi- (Aus dem Parteiprogramm der „Piraten“.) und wird zu Zwangshandlungen genötigt: zu eine Woche lang angesehen werden, be- raten“ einen Ausweg? Sind sie unsere Verdem Bezahlen an der Kasse. Das ist aber Ich muss langsam lernen, dass die virtubündeten im Kampf gegen eine stärker einer Gesellschaft nicht zuzumuten. Des- vor sie wieder verschwinden. Meistens elle Welt der „Piraten“ eine andere Welt ist gibt der Urheber, also der Drehbuchautor, werdende Marktstellung der Verwerter? wegen sollte man die Ware besser gleich als die, die ich zu kennen glaube. Es ist Komponist oder Regisseur, schon heute Ausgleich zwischen Ansprüchen der Ur- eine Welt, die von der Netzgemeinde geumsonst abgeben. heber und der Öffentlichkeit: „Wir erken- schaffen wurde und erhalten wird. ZuminHabe ich da jetzt etwas falsch verstan- die Rechte für diese Verwertungsform ab. Aber er behält die Rechte an einer Wieder- nen die Persönlichkeitsrechte der Urheber den? Aber die „Piraten“ argumentieren dest formulieren die „Piraten“ diesen holung im normalen Fernsehprogramm. an ihrem Werk in vollem Umfang an. Die weiter: Sie sagen, auch wenn ich nicht für Machtanspruch. Sie geben sich Gesetze in einem transparenten Miteinander von Beheutige Regelung der Verwertungsrechte meine Leistung bezahlt werden kann, zie- Das macht bei Drehbuchautoren im dürfnisbefriedigung – und wenn es das GeSchnitt fünfzig Prozent ihrer Bezahlung wird einem fairen Ausgleich zwischen den he ich einen Nutzen daraus. Denn meine setz ist, dass es keine Gesetze gibt. Sie beanberechtigten wirtschaftlichen Interessen Arbeit wird von mehr Menschen nachge- aus, bei Regisseuren zwischen zehn und spruchen den Besitz dieser Welt fragt, wird also effizienter. wie amerikanische RinderbaroÜbertragen auf das Kaufhaus ne vor mehr als hundert Jahren bedeutet das: Wenn ich die Herdie Weite der Prärie. Das ist rensocke umsonst abgebe, atemraubende Anarchie. gebe ich nicht nur hundert, sonIch erlaube mir einen letzdern vielleicht Hunderttausenten, naiven Erklärungsversuch: de Paare unter die Leute. Der Wenn die Scheibe zum Warenkreative Schaffensprozess, der haus erst mal eingeschlagen hinter der Socke steht, wird wurde und die Masse der Gealso viel wirkungsvoller eingemeinde beginnt, Waschmaschisetzt, bezogen auf das Gesamtnen, Toaster, Haartrockner und wohl der Konsumenten. Ist das Herrensocken heraus zu trajetzt eine virtuelle Form des gen, hat es einfach keinen Sinn Kommunismus? Ist das die Gümehr, dieses Loch zu schließen. tergemeinschaft des Internets? Vor allem nicht, wenn niemand Ist im Internet das Eigentum da ist, der sich darüber aufregt. am Produktionsmittel „geistige Wer sich aufregt wie neulich Schöpfung“ aufgehoben? Ich 51 „Tatort“-Autoren oder der ringe mich zu der vielleicht proSchriftsteller und Musiker Sven fanen Frage durch: Wer beRegner, wird der Demagogie bezahlt mich dann für meine Arzichtigt, der falschen Parteinahbeit? In meinem Fall ginge dieme. Dem wird unterstellt, dass se Frage an den Produzenten er nicht mehr weiß, wer seine meiner Filme: Wer steckt noch Feinde sind die Verwerter, aber viele Millionen Mark in die Prodoch nicht die Netzgemeinde. duktion eines Spielfilms? Und es beginnt ein sogenannAuch auf diese Frage geben ter „Shitstorm“. die „Piraten“ eine Antwort: Und in dem heißt es dann, „Das Urheberrecht ist im Modass „Tatort“-Autoren für eiment auf Gewinne der Verleger nen Film 25 000 Euro bekomoptimiert, in der Annahme, die men. Die Zahl stimmt. Was Kreativen dadurch gerecht zu man aber wissen sollte, ist, dass entlohnen. (. . .) Wir streben ein Autor ein halbes Jahr an so deswegen einen Ausgleich der Interessen von Künstlern und einem „Tatort“-Krimi arbeitet. deren Rezipienten an, der den Dass er, wenn er Glück hat, jeneuen Möglichkeiten Rechdes Jahr einen solchen Auftrag nung trägt.“ Das heißt, dass der bekommt. Und dass er damit rechnen muss, von heute auf Verleger, der meine geistige morgen nicht mehr gefragt zu Schöpfung vermarktet, nach sein. Er muss Rücklagen bilAnsicht der Piratenpartei mehr den, vielleicht Kinder versorvon einem Urheberrecht profigen, in Krankenkassen einzahtiert, als ich das tue. Um diese len, Steuern abführen, GEZ-GeFrage zu klären, bedarf es einer bühren entrichten, kurz: Er Einsicht in bestehende Vergümuss von seiner Arbeit leben. tungssysteme. Reden wir über Geld. Die Ich spreche für den Film: Ein „Piraten“ machen Vorschläge, Drehbuchautor schreibt ein wie wir uns neue VergütungsDrehbuch. Er verkauft es an eiwege erschließen können: nen Produzenten, der ein Nut„Wir sind der Überzeugung, zungsrecht erwirbt. Der Umdass die nichtkommerzielle fang des Nutzungsrechts wird Vervielfältigung und Nutzung in einem Vertrag geregelt und von Werken als natürlich beerfolgt nach streng kapitalistitrachtet werden sollte und die schen Regeln: Das heißt, MarktInteressen der Urheber entgemacht und -stellung der Marktgen anders lautenden Behaupteilnehmer regeln Umfang der tungen von bestimmten InteÜbertragung und den Preis. ressengruppen nicht negativ Ein erfolgreicher Autor wird eitangiert. Es konnte in der Vernen höheren Preis erzielen als gangenheit kein solcher Zusamein weniger erfolgreicher. Er menhang schlüssig belegt werwird vielleicht eine Beteiligung den. In der Tat existiert eine am Einspiel erstreiten oder Vielzahl von innovativen GeRechte bei sich behalten, wie schäftskonzepten, welche die Wiederholungsrechte Neuverfreie Verfügbarkeit bewusst zu filmungs- oder Buchrechte. Erfolg ist in meiner Branche ihrem Vorteil nutzen und Urhezuallererst definiert durch Zuber unabhängiger von besteschauerzahlen, ein wenig durch henden Marktstrukturen maAnerkennung (Preise, gute Krichen können.“ (Aus dem Partiken). Tatsächlich, da haben teiprogramm der „Piraten“.) die „Piraten“ recht, ist der Leider schreiben die VerfasMarkt zurzeit ein Käufermarkt. ser nicht, welche GeschäftskonDie Urheber sind auf dem Rückzepte sie meinen. Vielleicht zug, was die Verteidigung ihrer hilft uns Jürgen Trittin von den Rechte angeht. Grünen weiter, der eine „KulDer Gesetzgeber hat Anturflatrate“ für das Internet forstrengungen gemacht, zu „Fair derte: „Jeder zahlt einmal eine Terms of Trade“ zu gelangen. Gebühr und kann so viel runterLeider zeigten die sich in der laden, wie er will.“ Praxis als nicht wirkungsvoll. Andrian Kreye wies neulich Nachbesserung ist vonnöten. in der „Süddeutschen Zeitung“ „Gebt uns endlich ein ordentlidarauf hin, dass Trittins Hinches Urheber-Vertragsrecht!“, weis, solche Modelle „funktiofordern die Urhebervertreter. nierten schon im Netz“, schnell Fremdes Wissen gibt es nicht umsonst. Und wer es stiehlt, zahlt einen hohen Preis. Das war Leider verweigert ihnen nun zu widerlegen sei: „Um den ge„Adam und Eva“ von Tizian; Abbildung Ullstein schon so, als Äpfel noch keine Computer symbolisierten. auch die Politik immer mehr setzlichen US-Mindestlohn von die Unterstützung. Das mag am monatlich 1160 US-Dollar zu Erfolg der „Piraten“ liegen, so verdienen, muss eine Band entfunktioniert nun mal Politik. weder 1161 Alben verkaufen, Alle sind scharf auf deren junge Ex-Nicht- vierzig Prozent. Im Moment ist ein Streit der Urheber und dem öffentlichen Interes- 12 399 Songs auf iTunes absetzen oder wähler. 2010 forderte Justizministerin zwischen uns Autoren, Regisseuren und rund vier Millionen Mal auf dem Strease an Zugang zu Wissen und Kultur jedoch Leutheusser-Schnarrenberger in ihrer Komponisten, der relevanten Urheber- nicht gerecht. Im Allgemeinen wird für die ming-Dienst Spotify abgerufen werden, „Berliner Rede zum Urheberrecht“ noch: mit dem man gegen eine Monatsgebühr so gruppe im Filmbereich und den Verwer- Schaffung eines Werkes in erheblichem „Der Urheber muss in den Mittelpunkt ge- tern entbrannt, wie eine umfänglichere viel Musik auf Computern oder SmartphoMaße auf den öffentlichen Schatz an rückt werden!“ Heute will sie davon offen- Auswertung unserer Werke im Internet Schöpfungen zurückgegriffen. Die Rück- nes abspielen kann, wie man will.“ Beim bar nichts mehr wissen. Sie schweigt und Film werden uns die Vordenker der „Piraentlohnt werden soll. Denn allen Markt- führung von Werken in den öffentlichen legt Acta zu den Akten. In der ZwischenRaum ist daher nicht nur berechtigt, son- ten“ eher an die Google eigene Internetzeit fallen Nutzungsrechte ohne Anspruch plattform Youtube verweisen. Da werden dern im Sinne der Nachhaltigkeit der auf Vergütung an die Verwerter: Die AusProduzenten, Regisseure und Autoren von menschlichen Schöpfungsfähigkeiten von strahlung in Spartenkanälen, DVD-Ausessentieller Wichtigkeit.“ (Aus dem Partei- Miniclips an den Werbeeinnahmen des Bewertung, das Recht an unbekannten Nuttreibers beteiligt, wenn sie von der Netzgeprogramm der „Piraten“.) zungsarten sind hier zu nennen. meinde oft genug angeklickt werden. EiVerstehe ich das richtig? Der Verwerter Niki Stein, Es gibt zu viele Regisseure und Drehnen „Tatort“ wird man so sicher nicht fiist außen vor. Es geht nur noch um den Jahrgang 1961, buchautoren auf einem begrenzten Markt, nanzieren können, denn der kostet etwa Ausgleich zwischen meinen Interessen als zählt zu den erder vor allem abhängig ist von den Geld1,5 Millionen Euro. Urheber und denen der Öffentlichkeit. folgreichsten flüssen der Fernsehanstalten und öffentliWarum eigentlich hat sich diese neue, Und da ich ja bei der Schaffung meines Regisseuren chen Fördertöpfen. Denn anders als die Werkes sowieso überall und bei jedem ge- junge Partei so auf uns Urheber eingeschosund DrehbuchMusik- oder Buchbranche ist der Filmsen? Warum bekämpfen die Netzklaut habe, ist es nur gerecht, dass mein autoren des markt, bis auf den kleinen Bereich Kino, aktivisten nicht die Netzmonopolisten Werk an die Öffentlichkeit zurückgegeben deutschen Fernkein offener Markt. Die RundfunkanstalApple, Google, Facebook und Amazon, wird, natürlich ohne Bezahlung. Wer ist sehens. Er hat ten und privaten Sender zahlen einen fesdie längst ihre Vorlieben und Freunde, ihr denn jetzt der Dieb und wer der Beklaute? Kommissaren-Teams für den Költen Preis für das bestellte Produkt an den Seh- und Leseverhalten gespeichert haLangsam steigt die Wut. Ich werde bener und den Frankfurter „Tatort“ Produzenten. Jetzt jubeln die „Piraten“ klaut und muss mich dafür auch noch ent- ben, die totalitäre Giganten geworden sind entwickelt und jeweils deren erste und sagen: Na, wenn die Sache sowieso schuldigen? Immerhin gibt man mir Gele- in einer Welt, in der die Herrschaft über InFälle gedreht. Dreimal war er für schon bezahlt wurde, dann kann man sie genheit, einen kleinen Beitrag zur „Nach- formation ein ähnlich großes Erpressungsden Grimme-Preis nominiert, und doch auch kostenlos ins Internet stellen! haltigkeit der menschlichen Schöpfungsfä- potential besitzt wie die Atombombe? er erhielt für seinen Fernsehfilm „Aus dem Staatshaushalt wird eine VielKönnten wir Urheber nicht, so, wie der higkeit“ zu leisten. Ist das jetzt der pure Zyüber eine Familie in den Fängen zahl schöpferischer Tätigkeiten finannismus oder nur der dummdreiste Ver- Chaos Computer Club jetzt gerufen hat: von Scientology den Bayerischen ziert, die als Produkt urheberrechtlich ge„Urheber, Eure Feinde sind die Verwerter, such, etwas umsonst zu bekommen, wofür Fernsehpreis. Zur Zeit arbeitet er schützte Werke hervorbringen. Da diese nicht die Netzgemeinde!“, rufen: „Netzgeman früher bezahlen musste? an einem Film über Feldmarschall Werke von der Allgemeinheit finanziert meinde, die Feinde Eurer Freiheit sind „Da sich die Kopierbarkeit von digital Erwin Rommel, der im Herbst in werden, sollten sie auch der Allgemeinvorliegenden Werken technisch nicht sinn- nicht die Urheber, die um ihre Einkünfte der ARD ausgestrahlt wird. heit kostenlos zur Verfügung stehen.“ voll einschränken lässt und die flächende- fürchten, sondern Apple, Facebook und (Aus dem Parteiprogramm der „Piraten“.) Co.“ Warum soll man nicht Warnhinweise ckende Durchsetzbarkeit von Verboten im

Niki Stein

Unter Piraten Freies Netz für freie Bürger? Was die Piratenpartei fordert, hat mit Demokratie nichts zu tun – es geht um Bedürfnisbefriedigung und Enteignung.

Der Autor

Foto Above the Line

K

illerspiele ist ein Propagandawort, das von bestimmten Politikern dazu verwendet wird, bestimmte Spiele schlechtzumachen. Die Piratenpartei fordert, solche Spiele wieder als das zu bezeichnen, was sie sind: Egoshooter.“ (Aus dem Parteiprogramm der „Piraten“.) Im Jahr 1974 spielte ich mein erstes Computerspiel. Es hieß „Tele-Tennis“, und war, wie ich später erfuhr, noch gar kein richtiges Computerspiel. Auf jeden Fall faszinierte es mich mehr als der Automat mit der mechanischen Affenkapelle gleich daneben, der losschepperte, wenn man zehn Pfennig hineinwarf. 1978 lernte ich am Schulcomputer, einem Wang 2200, die Programmiersprache Basic. Ein Jahr später brachte uns unser Mathematiklehrer bei, wie man einen Taschenrechner der Firma Texas Instruments programmiert, um damit Wahrscheinlichkeiten beim Black-Jack-Spiel zu errechnen. Als ich drei Jahre später alt genug war, um mein Wissen anzuwenden, hatte der Staat schon reagiert und die Benutzung von Taschenrechnern in seinen Spielbanken verboten. Also wurde ich nicht Berufsspieler, sondern Urheber. Ich begann Drehbücher zu schreiben. Und da mein Problem nicht der Mangel an Ideen für Geschichten, sondern eine schlechte Handschrift und ein unterentwickelter Ordnungssinn war, schaffte ich mir ein Textverarbeitungssystem an. Es hieß Schneider Joyce, kostete 1985 zweitausend Mark und hatte keine Festplatte. Meine Drehbücher sahen plötzlich sehr professionell aus: die Schrift genadelt, das Papier an den Rändern perforiert, ein tolles Layout. Nur interessierte sich die „Content-Industrie“ damals noch nicht für den Inhalt. Ich musste lernen, üben, viel Zeit investieren, zwei Jahre studieren. Irgendwann verkaufte ich ein Drehbuch an das „Kleine Fernsehspiel“ des ZDF. Ich bekam 15 000 Mark. Für mich damals eine ungeheure Summe. Davon kaufte ich mir ein Toshiba Notebook mit Festplatte. Vom Rest konnte ich ein Jahr gut im Mauer-Berlin leben. Mit dem Toshiba wurde es noch besser. Ich verkaufte Inhalte an die „Content-Industrie“, wurde ein Händler meiner Ideen. Ich begann mich für das Internet zu interessieren. Irgendwann gelang es mir auch, mich mit Hilfe eines Akustikkopplers einzuwählen. Später war ich einer der Ersten, die einen Handheld-Computer besaß. Und

Feuilleton

erlauben, die Nutzer auf rechtlich zweifelhafte Internetseiten hinweisen? Wird damit die Netzgemeinde kriminalisiert? Liebe „Piraten“: Warum sperrt ihr euch gegen ein solches Instrument, das die vielzitierte Kriminalisierung der Schulhöfe wirkungsvoll verhindern würde? In Frankreich hat sich eine solche Praxis bewährt: Wurden im vorigen Jahr in der ersten Stufe noch 700 000 Warnungen auf rechtlich bedenkliche Seiten ausgesprochen, waren es in der zweiten Stufe nur noch 20 000. Nur hundert illegale Downloads wurden am Ende rechtlich verfolgt. Ich weiß, jetzt wird ein Aufschrei durch die Gemeinde gehen: Ausspähung, Vorratsdatenspeicherung, Staatstrojaner! Aber die Trojaner, die Facebook, Apple, Amazon wahrscheinlich schon längst in euren Computern installiert haben, sind euch offenbar egal. Fragt ihr euch denn nie, warum sich auch die Monopolisten gegen verpflichtende Warnhinweise wehren? Erinnert euch das Ganze nicht auch an die erwähnten amerikanischen Großrancher, die in der Prärie keine Zäune wollten, weil sie sich nur so darauf verlassen konnten, dass ihre Rindviecher jeden niedertrampelten, der sich ihnen in den Weg stellte? Schaut Ihr keine Western? Gut, vielleicht sind Western „out“, aber die Frage sei erlaubt: Wie stellt ihr euch das kulturelle Leben in einer Zukunft ohne ein gesichertes Urheberrecht vor? Filme, die das Youtube-Format sprengen, wird es dann sicher nicht mehr geben. Braucht ihr sie nicht? Träumt ihr vielleicht von einer Welt, in der jeder Netzteilnehmer Teil eines großen Kulturbetriebs

Warum bekämpfen die Netzaktivisten nicht die totalitären Giganten der Internetwelt? ist, ohne Film, ohne Oper, ohne elitäre Spitzenkultur? „Förderung der Kultur: Wir sehen es als unsere Verantwortung, die Schaffung von Werken, insbesondere im Hinblick auf kulturelle Vielfalt, zu fördern. Positive Effekte der von uns geforderten Änderungen sollen im vollen Umfang genutzt werden können. Mögliche, aber nicht zu erwartende negative Nebenwirkungen müssen bei deren Auftreten nach Möglichkeit abgemindert werden.“ (Aus dem Parteiprogramm der „Piraten“.) Hier muss ich passen. Ich weiß nicht, was Ihr damit sagen wollt. Ich glaube auch nicht, dass man das verstehen kann. Ihr sagt ja immer, dass Ihr noch nicht fertig seid, dass Ihr noch keine Antworten habt auf alle Fragen der Gesellschaft. Nur, wenn man etwas verändern will, sollte man eine Vorstellung haben, wie es dann aussehen soll. Denn einen kulturfreien Raum wollt ihr ja offenbar auch nicht. Ihr wollt die kulturelle Vielfalt fördern. Aber was ist das? Wo ist da mein Platz? Ihr weist darauf hin, dass auch ihr Werke schafft, die schützenswert sind, wenn ihr zum Beispiel Software entwickelt. Das kann gut sein. Ein Werk ist nach Paragraph 2 Urheberrechtsgesetz eine persönliche geistige Schöpfung. Auch eine tolle Software kann das sein, ein Blog wohl eher nicht, aber sicher das Gedicht, das ein pensionierter Studienrat ins Netz stellt. Das Netzt bietet da großartige Möglichkeiten. Aber die Entscheidung darüber, ob das unentgeltlich geschieht oder nicht, liegt bei jedem selbst. Mit dieser Freiheit im Netz kann auch ich als Urheber gut leben.

Morgen in Bilder und Zeiten Lorenz Jäger: Andrej Belyis Weltbuch „Petersburg“ Astrid Volpert: Die Frauen des Bauhauses in Moskau

Heute Der Tag des Jägers Seit 2003 wird Jerome D. Salingers Werk von Eike Schönfeld neu übersetzt. Nach dem „Fänger im Roggen“ und „Franny und Zooey“ liegen nun Erzählungen vor. Seite 32

Die Todesautomatik Pipilotti Rist galt als Pionierin der Videokunst. Mittlerweile hat sie in allen wichtigen Museen ausgestellt. In den Kanon der Kunstgeschichte aber passt sie nicht. Seite 33

Leerstand Es begann mit großartigen Utopien und endet mit Spendenaufrufen angesichts zerfallender Häuser: die Ausstellung „Baumeister der Revolution“ in Berlin. Seite 34

Bis nichts mehr bleibt Snooker ist die edelste, anspruchsvollste Form des Billards. Eurosport machte sie populär und überträgt nun die WM, bis auch die letzte Kugel vom Tisch ist. Medien 35

Feuilleton

SE IT E 32 · F R E I TAG , 2 0 . A P R I L 2 0 1 2 · N R . 9 3

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Literatur

Sachbücher in Kürze

Haltungsfragen

Tuvia Tenenboms Deutschland-Bild nten im Parterre befindet sich U Seven’s Turkish Grill, darüber im zweiten Stock das Triad Theater, ein kleiner Raum mit Tischen, Stühlen und einer winzigen Bühne, auf der sich gewöhnlich Musical-Sänger, Cabaret-Unterhalter und BurlesqueTänzerinnen abwechseln. An diesem Abend aber haben sich in dem Theaterchen, wie es viele in New York gibt, so um die drei, vier Dutzend Zuschauer eingefunden, um einer Lesung von Auszügen aus „I Sleep in Hitler’s Room: An American Jew Visits Germany“ beizuwohnen. Geschrieben hat das Buch Tuvia Tenenbom, und herausgebracht hat er es gemeinsam mit dem Jewish Theater of New York, dessen Gründer er ist. Es empfiehlt sich auf seiner Website als „politisches Theater nach europäischer Art“ und führt ein, zwei Stücke im Jahr auf. Zur Lesung ist Tuvia Tenenbom nun nicht allein erschienen. Er hat angekündigt, das „beißend wahrheitsgetreue Dokument“ in einer „theatralischen“ Form darzubieten, und darum verwandelt er mit vier Schauspielern die Gespräche, die er auf seinen Reisen durch Deutschland geführt hat, in lebhafte, wenn auch nur im Sitzen angedeutete Szenen. Das Deutschland-Bild, das den Zuhörern dabei geboten wird, setzt sich aus Treffen mit linken Autonomen, einem Neonazi, einer Friedensaktivistin, türkischen Einwanderern und einem palästinenserfreundlichen jungen Mann, der ihn durch das Konzentrationslager Buchenwald führt. Eine Begegnung mit Helmut Schmidt scheint nicht viel mehr als die Einsicht zu bringen, dass Schmidt einen jüdischen Großvater hatte.

Morgen auf unserer Literaturseite Felicitas von Lovenberg: David Vann baut Hütten Sandra Kegel: Bernd Schroeder zieht es heim Lena Bopp: Virginie Despentes will Apokalypse Zuletzt kehrt er im Hotel Elephant in Weimar ein, wo er sich Zimmer 100 geben lässt, in dem auch schon Hitler nächtigte. Dort unternimmt Tuvia Tenenbom einen weiteren DeutschlandTest. Er tritt auf den Balkon und hebt den Arm zum Nazigruß. Die Reaktion der Leute auf der Straße: „They love it.“ Die Lesung endet mit dem Stoßseufzer: „Was für ein Land!“ Das New Yorker Publikum durfte Deutschland als eine durch und durch antisemitische Nation kennenlernen, auch wenn niemand das Vorwort des Buches gelesen hatte. Denn darin schon schreibt Tuvia Tenenbom über Hitler und die Deutschen: „Die Herzen der Leute waren bei ihm, und sie sind es jetzt.“ Ein paar Zeilen weiter: „Aus tiefstem Herzen wünsche ich mir, dass dies nicht der Fall wäre, dass das deutsche Volk („the people of Germany“), das ich immer mochte, nicht so wäre, wie ich es vorfand.“ Wellen hat er damit zwar auch an seinem Wohn- und Wirkungsort New York nicht geschlagen, aber das könnte sich bald ändern. Im September soll sein Buch unter dem Titel „Allein unter Deutschen“ bei Suhrkamp herauskommen, ob in gleicher oder abgeänderter Form, wird sich erweisen. In Aussicht gestellt werden jedenfalls „Gespräche mit ca. 200 Personen“, neben Helmut Schmidt auch mit Kai Diekmann und Giovanni di Lorenzo sowie einem Autor, der „in seinem sarkastischen, provokanten Reisebericht kein Blatt vor den Mund“ nimmt. Vor dem Suhrkamp Verlag allerdings wollte der Hamburger Verlag Rowohlt schon Tuvia Tenenboms „Entdeckungsreise durch Deutschland“ veröffentlichen. Warum das nicht geschah, bekommen seine Zuhörer im Triad Theater zu hören und seine amerikanischen Leser zu lesen: Zensur! Tenenbom ist auch da nicht zimperlich, beschuldigt den Verlag bis hin zum Verleger Alexander Fest, ihn herablassend behandelt und von ihm verlangt zu haben, antisemitische Äußerungen in philosemitische zu verwandeln. Er sei, will er gehört haben, ein „hysterischer Jude“ („a Jewish hysteric“) wie der „Schutzheilige von all denen, Woody Allen“. Worauf der Rowohlt Verlag gegenüber dieser Zeitung erklärt hat, es habe bei einigen Textpassagen des Buches unbestreitbare persönlichkeitsrechtliche Einwände gegeben, woraufhin der Verlag gegenüber dem Autor vergeblich auf Kürzung oder Klärung dieser Textstellen bestanden habe. JORDAN MEJIAS

Wenn die Tage lang sind, soll man episch von ihnen erzählen: Jugendliche im New York der fünfziger Jahre

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Bitte, verschonen Sie uns mit dem Analysekram! War Jerome D. Salinger ein großer Schriftsteller, oder war er nur der Autor eines großen Romans? Zwei Neuübersetzungen geben darauf eine klare Antwort. eit 2003 lässt der Verlag Kiepenheuer & Witsch Jerome D. Salingers Werk, das wir im Deutschen bisher in den Fassungen von Annemarie und Heinrich Böll kannten, von Eike Schönfeld neu übersetzen. Nach dem „Fänger im Roggen“ und „Franny und Zooey“ liegen nun die Neuübersetzungen der „Neun Erzählungen“ und von „Hebt an den Dachbalken, Zimmerleute und Seymour, eine Einführung“ vor. Gute Bücher altern nicht, Übersetzungen schon; daher waren diese Neuübertragungen überfällig. Zu ihrer Qualität ist zu sagen, dass Schönfeld frischer und zeitgemäßer ist, dabei aber zugleich der Entstehungszeit des Originals Rechnung trägt und nicht der Versuchung erliegt, Neologismen zu verwenden, die erst danach entstanden sind, oder Salingers phonetischen Slang allzu getreu (und damit krampfhaft) im Deutschen nachbilden zu wollen. Kurz gesagt, diese neuen Versionen sind gegenüber den alten entstaubt und sehr lesbar, und etwas anderes ist von einem Übersetzer von der Qualität und der Erfahrung von Eike Schönfeld auch nicht zu erwarten gewesen. Damit können wir uns der Frage zuwenden, ob Salinger jenseits seines Kultromans ein großer Schriftsteller oder ob er nur der Autor eines einzigen Buches war. Die Antwort fällt ambivalent aus.

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Die zweite Hypothese hält jedenfalls keiner Überprüfung stand. Ulrich Horstmann hat sie vor wenigen Jahren in seinem Buch über verstummende Schriftsteller aufgestellt und alles, was nach dem „Fänger“ kam, als „Zeugnisse nachlassender narrativer Kompetenz“ und „Dokumente einer sich aufschaukelnden Unlust am Erzählen“ bezeichnet. Seine Abneigung, ja sein Zorn galt besonders dem „Seymour“-Text, „das vielleicht stärkste Stück, das sich Salinger in Sachen Rufschädigung geleistet hat“. Unter diesem Aspekt sollte man sich die beiden vorliegenden Neuübersetzungen anschauen. Die neun Erzählungen, die in Horstmanns Schelte nicht vorkommen, sind in der Tat noch mehr oder weniger klassische Short Storys von mehr oder minder Interesse. Die wichtigste ist natürlich die erste, in der Salinger sein künstleriJ. D. Salinger: „Neun Erzählungen“. Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2012. 224 S., geb., 15,– €.

J. D. Salinger: Hebt an den Dachbalken, Zimmerleute und Seymour, eine Einführung. Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2012. 200 S., geb., 15,– €.

sches Ideal Seymour im Alter von 31 Jahren Suizid begehen lässt. Sie hat eine klassische Pointe, eine Klimax, und entspricht damit dem, was man damals von amerikanischer Erzählkunst erwartete. Andere plätschern teilweise dahin, und die Manie von Salingers Figuren, sich in endlosen Dialogen (oft am Telefon) gegenseitig nicht ausreden zu lassen, kann einem Leser schon hier und da auf die Nerven gehen. Nicht so sehr wegen dieses Kunstgriffs selbst, sondern wegen der Monotonie, mit der er angewandt wird. Immerhin wurde hier noch erzählt im herkömmlichen Sinn, und deshalb sind diese Stories Horstmanns Zorn auch entkommen. Nun aber die späteren Werke, die sich um die Glass-Family drehen und deren fiktiver Autor Buddy Glass ist, Salingers schriftstellerisches Alter Ego, und unter ihnen besonders der Band Dachbalken/ Seymour-Band. Horstmanns harsche Worte korrespondieren mit der damaligen zeitgenössischen Kritik. „In ihrer unerträglichen Weitschweifigkeit werden diese beiden Geschichten durch die Zügellosigkeit eines Schriftstellers ruiniert“, schrieb etwa die „New York Times Book Review“ am 7. April 1963, „der mit tiefer Weisheit flirtet, in seinen Annäherungsversuchen aber schüchtern und verlegen bleibt. Mit ihren drolligen Parenthesen und unbeholfenen Fußnoten, ihrer hin und her schlingernden Mischung aus jüdischem Vaudeville-Humor und buddhistischen Rezepten verraten sie einen Verlust an künstlerischer Disziplin, eine Kapitulation vor gepflegten Manierismen.“ Die Botschaft ist klar. Salinger hat endgültig die gute amerikanische Tradition des pointierten Erzählens verlassen, ist weitschweifig, kommt nicht zum Punkt und räsoniert zu viel. Salinger selbst hat in „Seymour, eine Einführung“ dieser Kritik schon vorge-

griffen. Buddy Glass, der die Geschichte über seinen toten Bruder erzählt, hört an einer Stelle eine „schrille, unangenehme Stimme (nicht die eines meiner Leser): Sie haben doch gesagt, Sie wollten uns erzählen, wie Ihr Bruder ausgesehen hat. Diesen verdammten Analysekram, dieses klebrige Zeug, das wollen wir nicht. – Aber ich. Ich will alles von diesem klebrigen Zeug. Sicher käme auch ich mit ein bisschen weniger Analyse aus, aber von dem klebrigen Zeug will ich alles. Wenn ich eine Chance habe, damit klarzukommen, dann mit diesem klebrigen Zeug.“ Längst hatte nämlich Salinger an eine Tradition essayistischen Erzählens angeknüpft, die eher europäisch ist, in der auf der Handlungsebene oft wenig passiert, die zu Beginn vielleicht tatsächlich noch nicht weiß, worauf sie hinauswill, deshalb die Abschweifung liebt und sich dann den Vorwurf mangelnder künstlerischer Disziplin einhandelt. Dass seine Zeitgenossen da nicht mitziehen wollten, ist nachvollziehbar, auch wenn später amerikanische Autoren zu Ehren gelangten – wenigstens kurzfristig –, die ähnlich im Schneckentempo und gleichsam mit dem Mikroskop erzählten, wie etwa Harold Brodkey. Auch bei uns heute, im Zeitalter des regalbeschwerenden Großromans und des wuchtigen Erzählens, hat diese Prosa vielleicht keine guten Chancen, wenn auch die Tatsache hoffen lässt, dass hybride Formen wie Essays, Journale, Protokolle oder eine Prosa wie die von Alexander Kluge durchaus Leser finden. Salingers Welterfolg, die Geschichte von Holden Caulfield, war sicher ein schönes Buch, und für manchen mag sie in jungen Jahren sogar der Schlüssel zur Literatur gewesen sein. Sein Meisterwerk aber, zusammen mit „Franny und Zooey“, heißt „Seymour, eine Einführung“. JOCHEN SCHIMMANG

Eine laotische Prinzessin erweicht Moskau

André Kubiczek: „Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn“. Roman. Piper Verlag, München 2012. 480 S., geb., 22,90 €.

sind gute Voraussetzungen für die Freiheit der erzählerischen Phantasie. André Kubiczek, beflügelt von einem Stipendium des Deutschen Literaturfonds, 2007 ausgezeichnet mit dem Candide-Preis, nutzt in seinem fünften Roman solche Freiheit mit einem Erzählschwung, dessen Energie über 480 Seiten vorhält, wenn auch nicht ohne Preis. Dass die Erzählung zwischen den Zeiten hin und her springt, kann den Leser moderner Romane nicht verstören. Eine der Techniken Kubiczeks besteht darin, plötzlich mit einer Ereigniskette aufzuwarten, deren Zusammenhang mit dem Ganzen nicht klar wird, die den Leser also in der Luft hängen lässt. So wird die eigentliche Liebesgeschichte des Deutschen mit der Prinzessin erst nach deren frühe Krebstod erzählt. Dieser lapidare, im flaubertschen Sinne „anatomische“ Bericht übrigens ist ein sprachlicher Höhepunkt des Romans. Planung und Ausführung der Flucht der Prinzessin mit dem Deutschen von Moskau in die DDR wirken ausgeklügelt, haben einen Zug ins Reißerische, der schon zuvor in den Szenen militärischer Grundausbildung in der DDR mit ihren Kasernen- und Rekruten-Stereotypen auffiel. Der Berliner Kupfer, die Mittelpunktsfigur dieser Szenen, überschlägt sich im „Balinern“: Ihm ist auch nach der Wende die Schablonenrolle des „Berliner Raffkes“ zugedacht. Ohne Berufskenntnisse avanciert in seinem Geschäftskalkül der Ich-Erzähler zum Chef und Koch eines Berliner Restaurants. Mitunter schlägt die Phantasie des Autors wahre Saltos. In ei-

André Kubiczek

Foto Brigitte Friedrich

ner Industriestadt in der Nähe des Harzes verbringt der Ich-Erzähler Kindheit und Jugend. Eine satirische Szene zeigt die Familie am „Internationalen Tag des Kohleschippens“ bei einem Mittagessen wie aus dem Schlaraffenland, andererseits begehrt die Band der Jugendlichen gegen die „konterrevolutionäre Ödnis der Entwickel-

Identitätsfragen Die Afrikanistik wurde um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert in Deutschland zu einer – wenn auch bis heute sehr kleinen und nur an wenigen Universitäten vertretenen – akademischen Disziplin. Das Fach war personell wie ideell sehr eng mit den christlichen Missionsbewegungen verzahnt, besaß darüber hinaus auch einen „Praxisbezug“: Es sollte Expertise für die sprachliche und „landeskundliche“ Ausbildung von Kolonialbeamten gewährleisten. Seine wichtigsten damaligen Vertreter waren in der Regel freilich „Lehnstuhl-Wissenschaftler“. Dies galt etwa für Carl Meinhof (1857–1944). Dem Dorfpfarrer aus Hinterpommern gelang, ohne dass er je in Afrika gewesen war, mit entscheidender Hilfe von Missionaren auf Heimaturlaub und einem Kameruner Assistenten ein „Grundriss der Bantusprachen“, der eine Art Gründungsschrift der Afrikanistik darstellte. Das Werk von Meinhof, der später in Berlin und dann in Hamburg lehrte, war von Rassismus geradezu imprägniert. In ihrer profunden Studie argumentiert die amerikanische Historikerin Sara Pugach, dass die Afrikanistik für die Konstruktion eines rassistischen Wissens in Deutschland eine wesentliche Rolle spielte. Während in anderen Ländern biologistische Erklärungen für das vermeintliche Anderssein von Afrikanern dominierten, sei der deutsche Ansatz im Wesentlichen linguistisch gewesen und habe Sprache mit Kultur und nationaler Identität verknüpft. Wie Pugach zeigt, vermischte Meinhof in seinem Werk leichtfertig sprachhistorische und anthropologische Beobachtungen und übersetzte alles in eine von zeittypischen europäischen Überlegenheitsphantasien geprägte Wertehierarchie. (Sara Pugach: „Africa in Translation“. A History of Colonial Linguistics in Germany and Beyond, 1814–1945. The University of Michigan Press, Ann Arbor 2012. 316 S., geb., 62,– €.) eck

Schamfragen

Die Tage des Kohleschippens sind gezählt: André Kubiczek schlägt in seinem neuen Roman wahre Saltos In diesem Roman scheinen alle Möglichkeiten, die des Autors Herkunft von einem deutschen Vater und einer laotischen Mutter bereitlegt, ausgeschöpft zu sein. Als der Vater des Ich-Erzählers in DDRZeiten, zur Vorbereitung auf die Diplomatenlaufbahn, nach Moskau geschickt wird, trifft er dort auf eine laotische Prinzessin, in die er sich verliebt und die er trotz aller Hindernisse in der DDR heiraten kann. Was zur kommunistischen Märchenhochzeit wird, widerspricht nicht unbedingt der historischen Realität. Der erste Präsident der 1975 gegründeten Demokratischen Volksrepublik Laos war Prinz Suvannavong. Und so weicht die Lebenssicht der laotischen Prinzessin in Moskau auch das sowjetische Erziehungsdogma auf. Sie hat eine Vorliebe für die Beatles und für Elvis Presley, für Filme mit Alain Delon und Jean-Paul Belmondo, für französische Literatur – das Erbe der Zugehörigkeit Laos’ zur Französischen Union ist unvergessen. Später wird eine Tochter der Familie an einer amerikanischen Universität studieren und einen Amerikaner heiraten. Urbanität statt Ideologie! Dies

Mit Liebeserklärungen ist das so eine Sache. Nicht immer ist die oder der Angebetete glücklich damit. Ist das Subjekt der Begierde aber ein Objekt, dessen Erfahrungswirklichkeit vielen Lesern zugänglich und vertraut ist, liegt die Messlatte besonders hoch. Im vorliegenden Fall müsste man sagen: auf Rahmenhöhe. Denn die Berliner Kulturjournalistin Bettina Hartz, Besitzerin von immerhin zwölf Fahrrädern, hat ihrem Lieblingsmobil eine Eloge an den Diamantrahmen geheftet, in welcher sie sich dem Radfahren als Lebensphilosophie widmet. Dazu dienen ihr viele Betrachtungen und Miniaturen aus dem Alltag, die sie mit literatur- und kunsthistorischen Funden anreichert und mit Höhepunkten aus der kurzen Geschichte des Fahrrads garniert. Die Technik des Gefährts interessiert sie kaum, ihre Haltungsfragen streifen eher Themen wie das mühsame Vorankommen im märkischen Sand oder den Einsatz funktionaler Kleidung, dem die Autorin skeptisch gegenübersteht, obwohl sie auch im Winter dem Rad treu bleibt: „Welch Frohlocken, an den Frierend-Wartenden in den Bushäuschen vorbeizufahren – wenn auch im Schneckentempo.“ Das liest sich passagenweise unterhaltsam, hat aber lange Etappen, auf denen mit sanfter Anmut in die Erzählpedale getreten wird – wenn etwa über das Wesen des Dynamos oder über das nächtliche Aufschließen eines Fahrradschlosses tief gegründelt wird. Kein Buch für Schrauber, sondern für Radpoeten. (Bettina Hartz: „Auf dem Rad“. Eine Frage der Haltung. Deutsche Verlagsanstalt, München 2012. 207 S., geb., 14,99 €). hhm

ten Sozialistischen Gesellschaft unserer deprimierenden Tage“ auf. Der Festzug zum siebenhundertfünfzigjährigen Jubiläum der Stadt Berlin im Jahre 1987 ist „eine peinliche Abfolge von Karnevalswagen an der Tribüne der Politbürogreise“ vorbei. „Mit Schaudern wandte sich die Intelligenzija ab.“ Ebendiese Intelligenzija aber sieht sich nach der Wende der Herrschaft von „frechen Sachbearbeiterinnen“ auf den Ämtern und der Herrschaft der Investoren, den Renditeerwartungen des Neokapitalismus ausgeliefert. Im Schlussteil, „Land der Blume Champa“, tritt der Ich-Erzähler endgültig sein mütterliches Erbe an. Mit einem Flugticket, das ihm von einem Unbekannten zugeschickt wird, der sich später als sein Freund Michael zu erkennen gibt, reist er nach Laos, nach Vientiane – und wird von einem Cousin empfangen, der in einem großen Familienunternehmen am Bau einer gigantischen Staumauer mitarbeitet und der beiläufig von der amerikanischen Heirat der Tochter jener Tante Chan erzählt, die einst mit der Mutter des Erzählers nach Moskau delegiert worden war. In Vientiane sieht man einem wichtigen Familienereignis entgegen: Die Großmutter kehrt aus einer Klinik in Bangkok zurück. Feierlich soll der Erzähler in die Familie, in den Klan der Reichen und Privilegierten der laotischen Volksdemokratie aufgenommen werden. So steuert der Roman zielsicher auf das komödienhafte Ende zu, auf die Utopie, also auf Verhältnisse, in denen der höchste der Kommunisten ein Prinz und der Kommunist ein NeokapitaWALTER HINCK list sein darf.

Vor Scham möchte man im Boden versinken. Dagegen reicht es als Reaktion auf Peinlichkeitsempfinden meistens aus, den Blick zu senken. Dennoch fällt die Abgrenzung nicht leicht, weswegen Christian Saehrendt in seinem Buch, das laut Untertitel die oder nur eine „Geschichte der Peinlichkeit“ erzählt, auch das Schamgefühl thematisiert. Man reagiert eben stärker oder schwächer auf die Lücke zwischen den Weisen, wie man wahrgenommen werden möchte und sich wahrgenommen fühlt. Sozialpsychologische Systematisierungen sowie historische Exkurse sind nur eine Seite des flüssig geschriebenen Buchs. Daneben finden sich lange Auflistungen peinlicher Erlebnisse und entsprechender Situationen, die jeder kennt oder sich vorstellen kann. Auch dabei bleibt manches dem subjektiven Empfinden überlassen: Weshalb etwa das Tragen von Rucksäcken in Innenstädten derart peinlich sein soll, dass es der Autor gleich zweimal erwähnt, bleibt sein Geheimnis. Nicht ganz plausibel wirkt auch die Entscheidung, das Buch teilweise als Ratgeber für Fernreisende anzulegen, die im Kontakt mit fremden Kulturen Peinlichkeiten vorbeugen möchten. Am Ende steht gleichwohl die Ermunterung, nicht nur peinlich darauf bedacht zu sein, blamable Situationen zu vermeiden, sondern aus diesen zu lernen. Schäme dich nicht, lebe! Denn, so der Autor: „Ist das Leben nicht eine einzige Blamage?“ Auch das ist wohl eine Frage der Perspektive. (Christian Saehrendt: „Blamage!“ Geschichte der Peinlichkeit. Bloomsbury Verlag, Berlin 2012. 269 S., br., 14,90 €.) T.G.

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Feuilleton

F R E I TAG , 2 0 . AP R I L 2 0 1 2 · NR . 9 3 · S E I T E 3 3

Die Frauenfrage entscheidet

Wo die Trompeten blasen

Ali-Ridha Chennoufi über die Zukunft der Arabellion

Dort liegt im Zürcher Schauspiel „Amerika“: Frank Castorf macht aus Franz Kafkas feinem Roman einen Volksbühnenjahrmarkt. Ein Vorgeschmack auf das, was uns in Bayreuth erwartet? ZÜRICH, 19. April in kurzes Leben lang war Karl Rossmann, kaum älter als sechzehn Jahre, in die Irre gegangen. Ein reiner Tor. Ein Parzival aus Prag. Hatte ein Dienstmädchen geschwängert. Wurde von seinen Eltern nach Amerika abgeschoben. Setzte sich auf dem Auswandererschiff für einen dubiosen Heizer ein. Verschwand im Labyrinth des eisernen Hauses seines Onkels, danach im Labyrinth eines obskuren Landhauses, danach im Labyrinth eines Hotels. Und immer die dunklen, endlosen Gänge, das falsche Abbiegen, das Hinausgeworfenwerden, das Gefangengehaltenwerden, das Umklammertwerden und Nichtmehrlosgelassenwerden. Die falschen Freunde, die herrischen Hüter. Das irre, undurchschaubare Gesetz, nach dem er immer weiter abrutscht. Die Frauen, die ihn benutzen. Und all dem, noch dem Unkameradschaftlichsten und Entwürdigendsten, gibt Karl sich hin. In kameradschaftlicher Freundlichkeit, stummer Diskretion und liebevollster Höflichkeit. Er ziert seinen komisch albtraumhaften Lebenslauf, der aus lauter falschen Entscheidungen und Richtungswahldebakeln besteht, mit: einem feinen Lächeln. Am Ende darf Karl Rossmann das einzige Mal richtig gehen. Er rettet sich: ins Theater. Ins Naturtheater von Oklahoma, in dem jeder, der will, ein Künstler sein darf. In dem die Engel so rein und gut die Trompete blasen wie die Teufel, die nichts als gefallene Engel sind. In dem es weit und sanft und reinlich zugeht und wo die ganze Welt Bühne ist, die nicht von dieser Welt ist. Kann sein, dass das für Karl der Himmel ist. Man weiß es nicht. Denn das Naturtheater von Oklahoma ist wie alles andere in „Amerika“ von Franz Kafka fragmentarischer Teil eines Romanfragments von 1912. Karl ist von allen Hilflosigkeitsund Verlorenheitsfiguren Kafkas die liebenswürdigste, die leichteste und die leiseste. Ein Unvollständiger. Er hat noch Hoffnung: Er darf zum Theater. Also darf er sich auch dramatisieren lassen. Das Zürcher Theater, das sowieso nicht mit dem Naturtheater von Oklahoma zu verwechseln wäre, hat Kafkas feinen kakanisch-böhmischen Karl offenbar irgendwo in einer Ost-Berliner Kneipe hinter der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz aufgetrieben, ihm einen Prolo-Schnauzer und eine Schiebermütze verpasst. Dafür hat das Haus das Freilichtatrium des Schiffbaus, seiner Nebenspielstätte, bis über die Toppen geflaggt und dort ein richtiges Schiffsdeck mit Schornstein, Sirenen, Rettungsbooten, Sonnenschutzsegeln und

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Völker, hört das Blech: Lilith Stangenberg als Nummerngirl in Castorfs „Amerika“-Revue nach Kafka in Zürich Deckbar aufgebaut. Dort wirft der Heizer, gruftbaritonsatt gebrüllt vom Schauspieler Robert Hunger-Bühler, mit Kohleneimern und wälzt sich in den Briketts. Dort spielen kurzberockte Mädels Ringelpiez im Rettungsboot. Dort lässt die Kapitänin der Margit Bendokat ihren dauerironischen Verfremdungsdiskant vom Prenzlauer Berg vom Stapel. Dort springt der grobe Kerl Karl in Gestalt des Schauspielers Marc Hosemann mit seiner ungewaschenen Plauzigkeit in irgendwelche SelbstANZEIGE

mordschlingen (die Kafka nicht vorsieht), will aber „auf jedes Wort achtgeben“ (womöglich, weil das so bei Kafka steht), während der Heizer plötzlich zum Onkel von Karl wird und alle einen Finger-Schnippschnapptanz hinwackeln, dieweil das Publikum rund ums Schiffsdeck erbärmlich friert. Von einem Labyrinth ist so wenig die Spur wie von einem Leben. Von Feinem ganz zu schweigen. Nur ein grobes Alfresco. Karl, in feuchten Regie-Gips gemantscht. Jedoch in fernsehtauglich naturalistischer Traumschiffkulisse.

Weil aber nun Frank Castorf – der Regisseur, der sich den Karl gegriffen hat, um ihn kurz und klein zu juxen – nächstes Jahr in Bayreuth Wagners „Ring“ inszeniert, sich aber in seiner bisherigen Theaterarbeit musikbeschallungsmäßig eher an den Rolling Stones orientiert hat, spielt als eine Art Vorbereitung auf Bayreuth nun nicht Karl in „Amerika“ die Hauptrolle, sondern eine Blaskapelle. Das balkanesische „Bojan Krstić Orkestar“: sieben Mann mit Hüten. Einer an furchtbarer Trommel, die ihm vom Bauche hängt. Von der Trompete aus dirigiert von einem zigeunerhaften ZahnlückenKarajan. Sie intonieren sofort den „Walkürenritt“, gehen aber zwanglos zum Ungarischen Tanz in g-Moll von Brahms über und werden später allerlei WalhallAkkordisches pusten. Verlassen jedoch das Fortefortissimo (fff) nie. In einem aufgeblasenen Marcato-Staccato-Dauerorgasmus, streng non legato, also völlig bindungsunwillig. Dickste, aufdringlichste Backenmusik, die jede tonale balkanische Osterweiterung der Europäischen Union von vornherein fragwürdig macht. Eine Blechbelästigung über viereinhalb Stunden im harmonischen Schmerzbereich. Wo und wann auch immer diese blöden Trompeten blasen, Karl und Kafka gehen sie nichts an. In der Schiffbauhalle, in die man dann umzieht, sind unter und hinter und neben riesigen Eisenträgern allerlei Werkstätten und Treppen, Aufzüge, Kieshaufen, auch ein Hot-Dog-Lieferauto und ein alter VW-Bully untergebracht und jene geschlossenen Kammern, in die sich die Schauspieler bei Castorf gern zurückziehen und aus denen sie nur noch per Video nach draußen sichtbar sind. Man rennt viel hin und her. Man schippt Kies, zitiert Heiner Müller und Stalin, zeigt Fil-

Foto Matthias Horn

me von Schauprozessen, spielt mit Plüschtieren, liefert Hot Dogs an die Musiker aus oder lümmelt im Untergrundbahnbereich, per Video sichtbar, auf allerlei Betten. Es ist alles eins. Und alles gleich gültig, also wurscht. Und wenn im Roman der üble Genosse Robinson, der den Karl im Hotel Occidental, wo dieser als Liftboy arbeitet, unmöglich macht, sich einmal übergibt, da speit der Schauspieler Gottfried Breitfuss gefühlte Stunden lang unendlichen Inhalt unendlicher Flaschen über den armen Kleinen im Unterhemd, der jetzt den Karl rollenmäßig übernommen hat, während der andere, der Prolo-Karl, auf der Sängerin Brunelda strebend sich bemüht. Im Roman ist sie eine Albtraumwächterin, die Karl nicht entkommen lässt. Hier trägt sie riesige, wabbelnde, gebirgsartige Fleischwülste als Brüste und Bäuche, die Karl besteigt wie einen Prenzlauer Mount Everest. Und die Damen Lilith Stangenberg und Irina Kastrinidis tun alles, um das erotozickig hochgestylte Ordinäre der Unterschichten-Diven im uralten blond ondulierten Volksbühnenmädel-Stil zu konservieren (inklusive die legendäre „Schlüpperparade“). Kafka schickt seinen Karl auf eine empfindsame Entdeckungsreise in die Schrecken der Existenz: ein Jugenddrama in Romanfragmentform. Castorf schickt den Karl als Schießbudenfigur auf den Jahrmarkt: eine Beschaffungsmaßnahme für die alten Geisterbahnfahrgeschäfte der Volksbühne. Es herrscht eine Bombenstimmung, auch wenn am Ende vor lauter Erschöpfung, Blasmusik und Video-Chaos keiner mehr weiß, wo die Bomben noch hochgehen sollen. Kafka lässt seinen Karl was erleben. Castorf lässt seinen Karl was konsumieren. Das ist der reaktionäre Unterschied. GERHARD STADELMAIER

Die Überwältigungsmaschine Ganzheitliche Kunst: Pipilotti Rists „Augapfelmassage“ in der Kunsthalle Mannheim Die Kunst von Pipilotti Rist hat ein Problem. Sie war einmal eine Pionierleistung, als das Medium Video noch eine erste MTV-Generation in Ekstase versetzte, als der Musikclip noch an Zauberei grenzte und wir noch nicht mit 3D-Brillen im Kino saßen. Pipilotti Rists Single-Channel-Videos aus den Achtzigern hatten etwas Verwegenes, ihr späteres Œuvre ist allerdings gnostischer Körperkram, der jetzt in der (durchaus klug kuratierten) Retrospektive mit dem passenden Namen „Aufapfelmassage“ in der Kunsthalle Mannheim seinen esoterischen Höhepunkt findet, und gipfelt im Versenkungsraum „Lungenflügel“ von 2009. Die Ausstellung breitet sich über das gesamte Museum aus bis auf die Toilette, hinaus auf den Balkon und vor das Haus. „Gemütliche Plätze für dürstende Seelen“ nennt Rist ihre Orte. Der Besucher setzt oder legt sich im „Lungenflügel“ auf den Boden, gemütlich gebettet auf Kissen in Form von Hosen-Unterleibern. Auf riesenhaften Leinwänden ringsherum sieht er rote Tulpen im Wind, fühlt sich wie ein Maulwurf im Feld. Eine rothaarige Frau gräbt in der Erde, ein Schwein verspeist auf einer idyllischen Wiese Äpfel. Eine „Oase kollektiven Innehaltens“ steht im Begleitheft. Dieser Ort aber ist eine reine Überwältigungsmaschine, in die man geschoben wird, die nach dem Verlassen das flirrende Gefühl auf den Pupillen hinterlässt, zu lange in einem knatschfarbenen Oiliy-Shop der neunziger Jahre verweilt zu sein. Es dauert eine Weile, dann klingen die Bilder ab. Es bleibt wenig zurück. Und trotzdem – wer so hartnäckig seine Themen verfolgt wie diese Künstlerin, verdient Aufmerksamkeit: Wer also ist Pipilotti Rist, die so unbeirrt gegen den Kon-

zeptstrom der Gegenwartskunst anschwimmt? Rist wurde 1962 als Elisabeth Charlotte Rist geboren, nannte sich dann in Verbundenheit zur Astrid-Lindgren-Figur „Pipilotti Langstrumpf“ selbst in Pipilotti um. Die Ausstellungsmacher schreiben über sie: „Mit ihren humorvollen und subversiven Arbeiten unterläuft die Künstlerin gesellschaftliche Tabus und stellt gängige Denk- und Rollenmuster auf den Prüfstand.“ Das klingt nach bekannten Ausweichsätzen, weil man sonst Entspannungskunst diagnostizieren müsste. Oder? Ihre Themen sind auch mal drastisch. Das Wagnis, Tabus wie Monatsblutungen, die an Beinen herablaufen, oder der Blick in einen After, „Mutaflor“

von 1996, in Angriff zu nehmen, hat eine Unbeschwertheit an sich, die man ihr zugutehalten möchte. Was aber steht auf dem Prüfstand? Ihre Kunst hat ihren Ursprung in einer Zeit, als man noch dachte, von nun an würden nur noch Fotografien entstehen, auf denen die Leute mit Photoshop-Sprühdosen wilde Malerei veranstalten. Das strenge Motiv sei passé. Auch der optische Zoom verschwand zunächst, weil man dachte, die Menschen würden nun selbst ihre Ausschnitte am Computer wählen. Doch nichts davon passierte. Diesem Stil des wilden, selbstbespiegelnden Herumgewurstels der achtziger Jahre ist Pipilotti Rist treu geblieben; der Zeit, in der man

Aus Flammen auferstanden: „Selfless in the Bath of Lava“ von Pipilotti Rist

Foto Katalog

noch glaubte, wenn man Videoprojektionen auf den Körper des Besuchers strahlt, würde er hineingezogen in das Geschehen, in die „Erfahrung des Moments“. Heute denkt man, sieht man derlei, nurmehr: nette Animation. Ein aus weißen Vintage-Unterhosen ihrer Freunde zusammengesetzter Leuchter hängt zum Beispiel über dem Besucher, auf den ihre üblichen rot-bunten Verwischungen projiziert sind. Pipilotti Rist selbst sieht das Medium Video als Handtasche, in dem Raum für alles ist· „Gemälde, Technologie, Sprache, Musik, Bewegung, lausige fließende Bilder, Poesie, Aufregung, Warnungen vor Tod, Sex und Freundlichkeit“. Der Tisch ist also reich gedeckt und doch verlässt man hinterher das Museum hungrig. Lieber, als den Ristschen Strategien zu folgen, möchte man in die Rolle der Frau in „Ever Is Over All“ von 1997 schlüpfen: Im blauen Kleid läuft sie selig lächelnd mit einer Fackellilie in der Hand einen Bürgersteig entlang. Menschen passieren sie, schauen die strahlende Frau an, während sie die Blume anhebt und in die Scheibe eines stehenden Autos schmettert. Das Zerbersten des Glases ist metallisch, künstlich und krachend. Als hätten nur Vögel hübsch gezwitschert, läuft sie aber weiter, schwebt, schreitet bis zum nächsten Auto, hebt wieder die Blume an und: Knall. Die Blume, das eigentlich so unendlich zarte Gewächs, ist ein beinharter Schlagstock. Flowerpowergewalt, an der man sich nach dieser Ausstellung nur zu gerne beteiligen würde – nach so viel buntem SWANTJE KARICH Schwirrsinn. Pipilotti Rist. Augapfelmassage. In der Kunsthalle Mannheim bis zum 24. Juni. Der Katalog kostet 19,90 Euro.

Europas Blick auf die Länder des Maghreb habe sich geändert, sagt der tunesische Gelehrte Ali-Ridha Chennoufi: Die Sympathie für die Vorgänge der Arabellion des letzten Jahres sei in Misstrauen gegenüber dem Fortgang des Demokratisierungsprozesses umgeschlagen. Es klingt Bitterkeit aus den Worten Chennoufis, die sich indes verflüchtigt, wenn man ihm entgegenhält, dass weniger blankes Misstrauen als vielmehr ein skeptischer Realismus an die Stelle der übergroßen Erwartungen getreten ist, mit denen die Welt auf die Länder des südlichen Mittelmeeres geblickt hatte. Chennoufi stimmt zu. Übergroße Erwartungen sind ein Phänomen, das ihm aus seiner tunesischen Heimat vertraut ist. Als er nach seinem Vortrag über die politischen Umbrüche in Tunesien, Libyen und Marokko gefragt wird, ob nicht die islamische Welt ein eigenes politisches Modell entwickeln sollte, anstatt mit den Werten des Westens auch dessen politische Institutionen zu adaptieren, sagt Chennoufi mit nachsichtigem Lächeln, bei einer solchen Frage fühle er sich nun wirklich wie zu Hause. Dann folgt ein Satz, der irritiert: „Ich habe immer ein wenig Angst vor dem Eigenen.“ Erst der Nachsatz lässt erkennen, was Chennoufi damit meint: „Denn ich weiß nicht, was das sein sollte, dieses Eigene, wenn von Freiheit und Menschenrechten die Rede ist.“ Ali-Ridha Chennoufi, Leiter des Instituts für Philosophie an der Universität Tunis, fragt an diesem Abend im Forschungskolleg der Universität Frankfurt in Bad Homburg nicht, wie der Demokratisierungsprozess in den Maghrebstaaten voranzutreiben wäre. Er geht einen Schritt zurück und fragt, was nötig ist, um das Erreichte zu sichern. Was muss getan werden, um einen Rückfall in die Despotie unmöglich zu machen? Welche Institutionen sind dafür nötig, und von welcher Seite könnte Gefahr drohen? Anders als in Libyen, wo Polizei und Armee noch zu einem großen Problem werden könnten, gilt die tunesische Armee als Garant der Stabilität. Sie hat dem Diktator im entscheidenden Moment die Unterstützung versagt, so dass Ben Ali aus Tunesien flüchten musste. Außerdem haben die Generäle zu erkennen gegeben, dass sie wenig Sympathien für die Regierungspartei Ennahda hegen. Vor allem liberale und laizistische Kräfte stehen der Partei der gemäßigten Islamisten, die zurzeit den Ministerpräsidenten stellt, nach wie vor misstrauisch gegenüber. Sie denken deshalb über ein Modell nach türkischem Vorbild nach, bei dem die Armee darüber wachen könnte, dass demokratische Spielregeln

eingehalten werden und die Sphären von Staat und Religion getrennt bleiben. Islamistische Kräfte möchten ganz andere Wächter installieren, die als „Tugendkomitees“ oder „Hoher Islamischer Rat“ rasch große Macht im Land gewinnen könnten. Tunesiens Ministerpräsident Hamadi Jebali hat bei seinem Deutschland-Besuch vor wenigen Wochen solchen Forderungen in der Heimat eine klare Absage erteilt. Außerdem, so Chennoufi, habe Ennahda vor etwa drei Wochen nach heftigen Debatten erklärt, dass man darauf verzichten will, die Scharia zur Grundlage der neuen tunesischen Verfassung zu machen, wie dies in Libyen der Fall sein wird, wo Chennoufi einen „Scharia-Staat“ und die Rückkehr zur Polygamie vorhersagt. In Marokko, wo Oppositionsparteien an der Regierung beteiligt wurden und die Presse nur schreiben darf, was ihr nicht verboten wurde, stellt sich die Situation wiederum anders dar. Die marokkanische Verfassung, sagt Chennoufi, bekennt sich zu westlichen Werten und gibt sogar internationalen Verträgen und Verpflichtungen den Vorrang gegenüber anderslautenden Regelungen, die auf nationaler Ebene getroffen wurden. Allerdings stellen die letzten Absätze der Verfassung alles Vorangegangene unter den Vorbehalt, dass Gesetze, Identität und Kultur Marokkos nicht verletzt würden. Aber wer bestimmt über die marokkanische Identität und den Grad ihrer Empfindlichkeit? Im Zweifelsfall ist dies immer noch der Monarch. Reformen sind nur unter der Prämisse seiner Unantastbarkeit möglich. In Marokko haben Islamisten zu verhindern gewusst, dass das Recht auf Gewissensfreiheit in der Verfassung verankert wurde. In Tunesien, wo Chennoufi zu den Beratern der Verfassunggebenden Versammlung gehört, könnte es anders kommen. Die Verfassungen, die sich die Länder des Maghreb geben werden, sind wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Landes. Die Freiheit der Presse entscheidet darüber, ob eine Kontrolle der Regierungen möglich ist. Sehr viel wird davon abhängen, ob das Volk, das erfahren hat, dass Macht nicht allein in den Händen derer liegt, die das Gewaltmonopol ausüben, weiterhin die Kraft aufbringen wird, seine Rechte einzufordern und mit Massendemonstrationen Regierungsentscheidungen rückgängig zu machen. Langfristig, da ist sich Chennoufi sicher, wird die Entwicklung in Tunesien und anderen arabischen Ländern sehr stark von der Frage der Gleichberechtigung abhängen. Wo die Stellung der Frauen gestärkt wird, hat auch der Reformprozess eine Zukunft. HUBERT SPIEGEL

Der blanke Pop Norah Jones stellt in Köln ihre neue Platte vor Soeben hat der Radiosender WDR 2, der für die Live-Übertragung des NorahJones-Konzerts zuständig ist, den Sendeton im Alten Wartesaal auf laut gestellt. Um fünf nach neun steht dann die LiveSchaltung in den altgedienten Kölner Club: Ein Moderator im dunklen Anzug kommt auf die Bühne gesprungen und kündigt die Show an. Zehn Jahre sei es her, dass sich Norah Jones „aus dem Nichts an die Spitze der Charts“ katapultiert habe, weiß er. So kann man’s auch formulieren. Viel mehr sagt er nicht zu der Sängerin, Songschreiberin und Multi-Instrumentalistin. Das Publikum an diesem Abend setzt sich vorrangig aus glücklichen Ticketgewinnern, Mitarbeitern der hiesigen EMI und sogenannten Medienpartnern zusammen. Der vordere Bereich ist bestuhlt, es herrscht Gediegenheit. „Good Morning“ heißt der erste Song, den Norah Jones zum Vortrag bringt, anders, als sein Titel vermuten lässt, ein knapper Abschiedsbrief, untermalt nur von einer Akustikgitarre und etwas Keyboard-Zirpen. „Bring me back the good old days“, bittet Jones gleich im darauffolgenden Song „Say Goodbye“. Wenn jemand so viel vom Abschied singt, dann muss wohl etwas im Busch sein. Es ist nicht alles anders auf ihrem fünften regulären Album, aber eben doch so einiges. Wurde die vielfache GrammyPreisträgerin bislang von ihrem Publikum für Musik geschätzt, die mit ihrem hölzernen Authentizitätsknirschen irgendwo zwischen Blues, Bar-Jazz, Folk und Americana anzusiedeln war, dominiert auf ihrem in einer Woche veröffentlichten Album „Little Broken Hearts“ der blanke Pop. Verantwortlich für den polierten Klang der Platte ist der Produzent Brian Burton alias Danger Mouse, bekannt etwa durch sein Projekt Gnarls Barkley und seine Arbeit für so unterschiedliche Bands wie The Black Keys oder die Gorillaz. Kennengelernt hatten sich die beiden vor einigen Jahren bei der Arbeit an Burtons Konzeptalbum „Rome“, einer Ode an die italienische Filmmusik der sechziger und siebziger Jahre. Dennoch mag es etliche Jones-Anhänger verwundert, wenn nicht gar beunruhigt haben, als sie von der neuerlichen Zusammenarbeit der beiden erfuhren. Sollte dies gar das Ende des wohltemperierten Vollblutmusizierens und der echten Handarbeit bedeuten? Vorerst womöglich ja, zumindest in dieser puristischen Form. Was Burton wie kein Zweiter beherrscht: Er kann Traditionalisten den Pop beibringen – und genau das hat er auch für Norah Jones getan. Gerade

durch seine gewohnt wattige und blubbernde Produktion, die das Bekiffte und das Spiegelglatte miteinander verbindet, gewinnen die neuen Stücke an Abgründigkeit. Es ist der Fleetwood-Mac-Trick: Um es unter der Oberfläche brodeln zu lassen, braucht man eben eine Oberfläche. Eine makellose Oberfläche.

Norah Jones in Köln

Foto Thomas Brill

Auch der traditionsreiche „Rockpalast“ filmt diese Vorab-Präsentation des neuen Materials vor handverlesenem Publikum ab. Ob nun wegen der hieraus resultierenden Restriktionen – nicht zu viel Geplänkel zwischen den Stücken, keine spontanen Ausreißer – oder auch wegen des ausschließlich neuen Materials: Der Auftritt gerät über weite Teile arg steif. Jones, sichtlich um Freundlichkeit bemüht, wirkt mehrere Songs lang, als spielte sie ihre Lieder auf einem noch nicht ausreichend erforschten Planeten. Das Material aber ist stellenweise großartig: „All A Dream“ etwa schlurft als narkotisierte Soulnummer daher, zwischendrin spielt eine spindelige Twang-Gitarre. Ebenfalls famos: „Broken Hearts“, ein spukiger Western, bei dem Jones am Saloon-Piano einer Geisterstadt zu klimpern scheint. Natürlich weiß Norah Jones, was sie ihrem Publikum schuldig ist, und reicht nach all dem neuen Material in der Zugabe einige Klassiker nach. Doch viele dieser Stücke, wenngleich mit weitaus mehr Lockerheit intoniert als die Songs zuvor, klingen nun beinahe banal. Mit den neuen Liedern aber wird Norah Jones nicht mehr nur im Erwachsenenradio auftauchen, sondern auch im popaffineren JuERIC PFEIL gendradio.

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Feuilleton

F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G

Klangverbot

Sie blickten in den Himmel der Zukunft von gestern Fünfjahresplänen zuwiderlief. Mitte der dreißiger Jahre fiel Melnikow wegen seiner „Phantastereien“ bei Stalins Regime in Ungnade, für den Rest seines Lebens schlug er sich mit Privataufträgen durch. Um das Haus, in dem inzwischen Melnikows Sohn lebt, aufnehmen zu dürfen, musste der britische Fotograf Richard Pare Geld für die Renovierung des baufälligen Gebäudes spenden. Man kann nur hoffen, dass nach Pare, dessen Architekturfotos den Kern der Berliner Ausstellung bilden, noch viele Spender den Weg nach Moskau finden. Die Schau, die seit einiger Zeit durch Europa tourt und zuletzt in Madrid zu sehen war, könnte nebenbei die in Sottisen und Funktionärsgerede erstarrte deutsche Debatte über Bewahrung und Rekonstruktion historischer Bausubstanz wiederbeleben. Den russischen Avantgardisten, die für den neuen sowjetischen Menschen neue Städte und Fabriken bauen wollten, war die Idee der Bestandspflege suspekt, sie glaubten an das Gesetz von Zerstörung und Neuaufbau. Es gebe nichts Ewiges, alles sei vergänglich, erklärte Alexander Rodtschenko, der Maler, Fotograf, Architekt und Theoretiker des Konstruktivismus, und sein Kollege Wladimir Tatlin gab diesem Gedanken mit seinem Entwurf von 1917 für das Monument der Dritten Internationale, einer stählernen Spirale, die sich wie ein gigantisches Fernglas in den Himmel der Zukunft schraubt, eine pathetische Form. Heute schmückt Tatlins damals nicht gebauter Turm in stark verkleinertem Maßstab ein Apartmenthaus im Moskauer Nobelviertel Presnja. Der Fortschrittsglaube ist, wie der Sozialismus, ein Opfer des Fortschritts geworden. Und anders als die konstruktivistischen Zeichnungen und Gemälde von Ljubow Popowa, El Lissitzky, Gustav Kluzis und anderen, mit denen die Ausstellung die Symbiose von Kunst und Architektur in den zwanziger Jahren illustriert, sind die Hauptwerke des kollektivistischen Bauens dem russischen Wetter ausgesetzt. Die Vergänglichkeit, deren Triumph sie verkörpern wollten, nagt an ihnen. Und während das südliche Licht, das etwa auf Miron Merschanows Woroschilow-Sanatorium in Sotschi fällt, manchen von ihnen ein verlängertes Leben schenkt, stehen andere wie Iwan Nikolajews Moskauer Studentenwohnheim oder die Leningrader Textilfabrik Rotes Banner, deren Steuerungszentrale der deutsche Architekt Peter de Mendelssohn wie die elegant geschwungene Kommandobrücke eines Ozeandampfers aussehen ließ, vor dem Exitus. Insofern dokumentiert die Berliner Ausstellung einen Zustand, der schon bald Geschichte sein könnte. Der Baukunst der Revolution geht es dabei nicht anders als den Werken anderer Epochen: Entweder sie wird zum Denkmal ihrer selbst. Oder sie ANDREAS KILB wird vergessen.

Die Architekten der frühen Sowjetunion suchten nach neuen Bauformen für eine neue Gesellschaft. Die Berliner Ausstellung „Baumeister der Revolution“ zeigt, was von ihren Utopien blieb. n dem Stummfilmklassiker „Die Reise zum Mond“ von Georges Méliès trifft die Rakete mit den Raumfahrern den runden Mond genau ins rechte Auge. Wüsste man es nicht besser, dann könnte man glauben, das Geschoss sei von Wladimir Schuchows Funkturm an der Moskauer Schabolowkastraße abgefeuert worden. Denn Schuchows Turm von 1922, der aus sechs nach oben sich verjüngenden, durch fachwerkartige Streben zusammengehaltenen Stahlkäfigsegmenten besteht, hat bei aller Funktionalität etwas Märchenhaftes. Dieselben Radiowellen, die er aussenden soll, scheinen ihn erst hervorgebracht zu haben, als metallenes Kondensat eines Unsichtbaren, als Gittergeflecht aus Elektrizität plus Ideologie. Man sollte dem Turm ansehen, dass die Sowjetmacht nach den Sternen griff. Heute weiß man, dass sie nur den Mond getroffen hat. Was für den Schuchow-Funkturm gilt, lässt sich über viele der kühnen Konstruktionen sagen, welche die Ausstellung „Baumeister der Revolution“ im Berliner Gropiusbau präsentiert: Sie sind nicht ganz von dieser Welt. Sie greifen in Räume aus, von denen die Menschheit bis zum zwanzigsten Jahrhundert nichts geahnt hat. Konstantin Melnikows Gosplan-Parkhaus von 1936, vielleicht der schönste aller Autoabstellplätze, ist selbst eine große Maschine, mit Karosserie, Schwungrad und Zylinder; nur der Kraftstoff, die Zeit, ist dem Gefährt ausgegangen, heute wird es als Werkstatt genutzt. Oder Melnikows Arbeiter-Klubhaus an der Stromynkastraße: ein Trumm, aus dem sich drei Riesenfäuste herausboxen wollen, aber im Beton stecken bleiben und zu eckigen Klötzen erstarren, ein Transformer, der jederzeit zu dämonischem Leben erwachen kann. Das Wohnhaus des Architekten ist auf ganz andere Weise revolutionär, denn es nimmt in Gestalt zweier weiß verputzter, in der Mitte zusammengewachsener Ziegel-Zylinder, die von sechseckigen Fensterwaben durchbrochen werden, den Kollektivismus zurück: In seinem eigenen Domizil gönnte sich der Funktionalist mit verrückbaren Wänden und lichtdurchfluteten Räumen eine Freiheit, die allen

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Die Spitze des Sendungsbewusstseins: Wladimir Schuchows Schabolowka-Funkturm.

Baumeister der Revolution. Martin-Gropius-Bau, Foto Richard Pare, courtesy Kicken Berlin

bis zum 9. Juli. Der Katalog kostet 25 Euro.

Explodierende Digitalente

Eine Straße in die verlorene Kindheit

Teenager mit Superkräften: „Chronicle“ im Kino

Wilhelm Schürmann porträtiert ein Stück Dortmund / Eine Fotoausstellung in Köln

Viel Macht, viel Verantwortung: Das ist die Leitformel des Superhelden – und seine Geißel. Denn das verantwortliche Handeln ist immer an eine Idee gekoppelt, und von da an ist es nur ein kleiner Schritt – oder Sprung oder Flug – zur Ideologie. Was aber, wenn Superkräfte erst einmal nichts mit sich bringen als die Lust an der eigenen Potenz? Andrew (Dane DeHaan), Matt (Alex Russell) und Steve (Michael B. Jordan), drei Teenager aus Seattle, entdecken einen Meteoritenkrater, klettern hinein, drinnen glimmt es geheimnisvoll, und schon

Dortmund ohne Fußball, das ist nicht vorstellbar, nicht fotografierbar. Gehört einfach dazu. Wie früher Kohle und Stahl, wie das Bier. Auch auf den Schwarzweißfotografien, die Wilhelm Schürmann zwischen 1979 und 1981 – die Borussia belegte damals nur die Plätze zwölf, sechs und sieben – von der Steinhammerstraße im Stadtteil Marten aufgenommen hat, drängt der Fußball immer wieder ins Bild: in Gestalt eines Nachbarn, der gebannt, als könnte er das Spiel darin sehen, auf ein Kofferradio starrt, mit dem womöglich selbstentworfenen T-Shirt eines Jungen, auf dem das schwarzweiße Leder das victoryzeichenhafte „V“ zwischen den beiden „B“ krönt, oder in Form der handgemachten „BVB“-Anstecknadel, die sich neben den Konkurrenten Elvis und Beatles behaupten muss. Der Altar vor dem Fenster erhebt den Ball auf einer Vase zum Objekt der Verehrung: gerahmt von zwei Kerzen, einer frischen auf einem gläsernen Stern rechts und einer heruntergebrannten auf einer vollgetropften Hennessy-Flasche links, während daneben der Schlüsselbund im Türschloss steckt. In der Steinhammerstraße ist Schürmann, Jahrgang 1946, zwischen Bahndamm und Zeche Germania aufgewachsen. Im Haus Nummer 117 hatten seine Eltern einen Schreib- und Spielwarenladen. 1966 ist er zum Studium nach Aachen gegangen, und als er zwischen 1979 und 1981 regelmäßig zu Besuch kam, brachte er den geöffneten Blick des Rückkehrers und seine Kamera mit, um festzuhalten, was ihm von Kindheit an vertraut war: Nachbarn, Freunde und Bekannte, die Wirtsleute hinter dem Tresen, den Apotheker und den Hausarzt, Onkel Werner in seiner Lottoannahmestelle, den Metzger und den Gemüsehändler, den Friseur und den Fensterputzer, den Taubenzüchter und den Schützenkönig, das türkische Mädchen und den kleinen Spanier mit dem Ball unterm Arm, den Elektroshop und die Grill-Station, Schaufenster und Reklame, Ecken und Hofeinfahrten, einen aufgebrochenen Briefkasten und die Bushaltestelle, den Güterbahnhof und den Bahnhof Lütgendortmund. Mit unaufgeregtem, nüchternem Blick erkundet Schürmann eine kleine Welt, Außen- und Innenräume: Im Alltäglichen macht er das Zeittypische aus, mit einer unaufdringlichen Sympathie für die

Macht macht Spaß: Alex Russell. Foto dapd sind sie verstrahlt. Das heißt hier: ausgestattet mit Energien, die einen Clark Kent erschauern ließen. Weil man nun alles per Gedankenkraft bewegen kann, eine Streichholzschachtel ebenso wie ein Auto, fällt auch die Medialisierung des Alltags leichter: Andrew lässt permanent eine Videokamera um sich und seine Freunde kreisen. Der Film, von Joshua Trank in pseudodokumentarischem Wackellook inszeniert, ist das telematische Tagebuch des Teenagers als Wundertäter. Was nun aufgezeichnet wird, ist allerdings nicht die nächste ethisch-physische Mobilmachung des Humanums, sondern die Zuspitzung einer Pubertätskrise. Es fängt wunderbar harmlos an: Die Jungs nutzen ihr Potential für pubertären Klamauk, bauen per Ge-

dankenkraft Lego zusammen, lassen Laubbläser auf Mädchenröcke los und spielen Football in der Luft. In der Spielzeugabteilung ein Gör mit einem umherschwebenden Teddy erschrecken – ist das nicht die dämlichste und zugleich redlichste Anwendung herkulischer Anlagen? Aber dann brausen die Konflikte ins freie Spiel der Kräfte. Andrew, der Schulaußenseiter, kommt aus bitterarmer Familie. Die Mutter vegetiert im Bett, der alkoholkranke Vater vor dem Fernseher. Pubertäre Revolte, soziale Not und ein hulkhafter Evolutionssprung, das kann nicht gutgehen. Die Regeln, die sich das Freundestrio selbst verordnet – Mitmenschen in Ruhe lassen, nicht in der Öffentlichkeit aktiv werden und schon gar nicht, wenn man sauer ist –, sind schnell vergessen. Vor allem Andrew nutzt das neue Potential, um wirklich etwas zu bewegen. Das kann, mit atemberaubender Behutsamkeit, die im Medikamentendämmer schmerzstöhnende Mutter sein, die mit einem Fingerzeig sacht auf die andere Seite gedreht wird, aber auch ein drängelnder Redneck auf der Landstraße, dessen Fahrt krachend an der Leitplanke endet. Am Ende ist aus dem introvertierten Jungen ein Exzentriker der Zerstörung geworden. Immer behält die umherschwebende Kamera das Geschehen im Blick, so erinnern die Bilder an die schrecklichen Videotagebücher jugendlicher Amokläufer. Das technische Auge ist aber auch ein Beweismittel: Seht, welches Leid sich in so einer Teenagerexistenz auftürmen kann. Dass die sogenannten Digital Natives, die zurzeit mit dem Netz Heranwachsenden, über enorme Möglichkeiten verfügen, bis auf Chatten und Surfen oft aber wenig Verwendung für sie haben, ist eine Lesart dieses Szenarios. Die moralische Lektion wird also auch in diesem Film erteilt, sie geht aber nicht an den Einzelnen im Ausnahmezustand, sondern an uns, den Zuschauer als Zeugen. Wir sind es, die die Augen offen halten müssen, wo die Not virulent wird, die gesellschaftliche Schieflage so drastisch. Sonst fliegen uns die Verhältnisse um die Ohren, und damit sind nicht nur Laptops und Handys geDANIEL HAAS meint.

Menschen und vielen unscheinbaren, auch kuriosen Details verdichtet er das Bild seiner Straße. Die neuen deutschen Modewellen sind an ihr abgeprallt oder vorbeigelaufen. Was drei Jahrzehnte her ist, erscheint viel weiter weg. „Wegweiser zum Glück“ überschreibt Schürmann, der sein eigener Kurator ist, die Ausstellung in der SK Stiftung Kultur in Köln. Die Lottowerbung steckt so locker in der Gesäßtasche einer Männerhose, dass sie herausfallen könnte. Auch im Leben hat das Glück hier keinen festen Halt, und der Weg zu ihm führt, wenn überhaupt, zum Sonnenbaden auf eine Bank oder hinters Haus in einen verwilderten Garten. Klein bleibt es immer. Selbst das Ehepaar, das nach Australien auswandert, macht nicht den Eindruck, es gepachtet zu haben. Die Zeit, die das Sofakissen mit den Seerosen, die schneebedeckten Gipfel im prunkenden Holzrahmen auf geblümter Tapete, die Eternitfassade, das Möpkenbrot für sechzig Pfennig oder der Gelsenkirchener Barock in den Wohnzimmern so erinnerungsanregend einfangen, gibt es nicht preis. Drei Künstler kommen aus der Steinhammerstraße: der Fotograf Bernhard Johannes Blume und der Maler Norbert Tadeusz, die beide an der Düsseldorfer Akademie studierten und 2011 gestorben

sind, und Schürmann. Beachtliche Quote. Albert Renger-Patzsch hat von einer Seitenstraße aus die Zeche Germania fotografiert, 1935 das berühmte Bild mit dem Fördergerüst, das mächtig hinter dem Wohnhaus hochsteigt und 1975, vier Jahre nach der Schließung, dem Stadtteil als Wahrzeichen entwendet und vor das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum gesetzt wurde. Schürmanns Bilder, hundertachtzig aus zweitausend wurden ausgewählt, lassen spüren, dass hier mehr verlorenzugehen beginnt: Atmosphäre, Nachbarschaften, soziale Netze. Mehr als siebzig Einzelhandelsgeschäfte und Gewerbetreibende gab es 1980 auf der Steinhammerstraße. Kleiner Westenhellweg wurde sie damals genannt. Heute gibt es keinen einzigen mehr. Viele Läden sind zugemauert und zu Wohnungen umgewandelt. Mit ihnen sind auch Anlaufstellen und Begegnungsstätten verschwunden, öffentliches Leben. Die Kaufkraft ist zu den Discountern und in die Shopping-Center abgeflossen. Vielleicht sollte Wilhelm Schürmann seine Straße heute noch einmal fotografieren. Es wäre ein anderer Ansatz, ein anderes ANDREAS ROSSMANN Projekt. Wegweiser zum Glück. SK Stiftung Kultur, Köln, Im Mediapark 7; bis 12. August. Ein Katalog ist in Vorbereitung.

Das Unwetter im Nacken: Dortmunder Wohnzimmer, 1981

Foto /SK Stiftung Kultur

Wagners Musik in einem Tanzstück in Israel zensiert In Israel sorgt wieder einmal ein Zensurfall im Zusammenhang mit der Musik Richard Wagners für Aufsehen. Diesmal geht es jedoch, anders als in der Vergangenheit, nicht um eine Konzertaufführung, sondern um ein Tanzstück. Das Tanzensemble der in London wirkenden israelischen Choreographin Yasmin Vardimon wurde vom Tel Aviver Opernhaus für kommenden Mai eingeladen, das Stück „7734“ aufzuführen. Es thematisiert das stets wiederkehrende Phänomen von Gewalt und Unmenschlichkeit und spielt vor einer Kulisse, die unmissverständlich an ein Konzentrationslager erinnert: Auf der Bühne steht ein Wachturm, Kleiderstapel auf dem Boden wecken Assoziationen an die im AuschwitzMuseum aufbewahrten Kleiderüberreste der dort Ermordeten. Die Choreographin sagte in einem Interview, dass es in dem Werk zwar nicht direkt um den Holocaust gehe. Allerdings sei sie durch ihre Familiengeschichte, die Ermordung ihrer Großeltern in der Schoa und einen damit zusammenhängenden Besuch im Museum in Auschwitz, inspiriert worden. In der Eröffnungsszene ihres Werks sollte ursprünglich einer der Tänzer aus der Ouvertüre zu Wagners „Tannhäuser“ einige Takte „dirigieren“. Dies wurde aber von der Direktorin der Tel Aviver Oper Hanna Munitz, abgelehnt. Sie machte eine Streichung der Passage aus Wagners Musik zur Bedingung, was die Choreographin schließlich akzeptierte. Die in Deutschland geborene Operndirektorin begründete ihre Entscheidung mit dem in solchen Fällen üblicherweise bemühten Argument der Rücksichtnahme auf die Empfindungen des israelischen Publikums. Eigentlich habe sie ursprünglich in ihrem Haus Werke von Wagner aufführen wollen und deshalb zu dieser Frage 1998 eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Die heftigen Proteste der Veranstaltungsbesucher hätten sie aber zu dem Entschluss bewogen, von diesem Vorhaben abzusehen. Werke von Wagner sind wenige Jahre später – wenn auch unter vehementen Protesten – dennoch in Israel aufgeführt worden: 2001 vom symphonischen Orchester Rishon Lezion, ein Jahr darauf von Daniel Barenboim auf dem Jerusalem Festival. In der israelischen Musikszene gibt es aber auch bejahende Stimmen zu Wagner. Zu ihnen gehört Noam Ben Zeev, der angesehene Musikkritiker der Zeitung „Haaretz“. Er verurteilt sowohl die Zensurmaßnahme von Hanna Munitz als auch deren Hinnahme durch Yasmin Vardimon als Akt der Feigheit. Ben Zeev sieht in der Streichung eine Verstümmelung des Werks, in dem außer in der Eröffnungsszene auch noch an anderen Stellen auf Richard Wagner Bezug genommen wird – etwa im Sprechtext der Tanzperformer, an dem sich aber die Tel Aviver Operndirektion, so Ben Zeev, unverständlicherweise nicht gestört habe. Besonders hat ihn empört, dass Yasmin Vardimon sich dem Zensurdiktat zwar zunächst stark widersetzt habe, dieses nun aber in einer öffentlichen Stellungnahme als einen willkommenen Beitrag zur Diskussion über das Verhältnis von Musik und Politik darstelle. croit.

Bachbewusstsein Auszeichnung für Masaaki Suzuki Der Dirigent, Organist und Cembalist Masaaki Suzuki wird mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Suzuki habe in „im gesamten asiatischen Raum ein Bewusstsein für eine wissenschaftlich und historisch orientierte Aufführungspraxis“ der Werke Johann Sebastian Bachs geschaffen, hieß es in der Begründung. Suzuki ist Gründer und Leiter des „Bach Collegium Japan“, des ersten japanischen Spezialensembles für historische Aufführungspraxis. Der Schüler von Ton Koopman lehrt als Professor für Orgel und Cembalo in Tokio. wild

Millennium-Preis Torvalds und Yamanaka nominiert Die „Technology Academy Finnland“ hat zwei Kandidaten für den diesjährigen Millennium-Technologiepreis nominiert: Linus Torvalds und Shinya Yamanaka. Der Preis, der technische Innovationen würdigt, die die Lebensqualität vieler Menschen verbessern, ist mit mehr als einer Million Euro dotiert. Am 13. Juni wird der Gewinner des Hauptpreises in Helsinki bekannt gegeben. Wie der Preis aufgeteilt wird, wollen die Juroren bis zum 13. Juni entscheiden. Der Millennium-Technologiepreis wird alle zwei Jahre von der Technology Academy Finnland vergeben, einer unabhängigen Stiftung, die von der finnischen Industrie und dem Staat Finnland getragen wird. Der gebürtige Finne Torvalds, Jahrgang 1969 und inzwischen amerikanischer Staatsbürger, wird für seine Verdienste um die Entwicklung von Linux, eines Open-Source-Betriebssystems für Computer, ausgezeichnet. Anfang der neunziger Jahre stellte er Linux kostenlos ins Internet, wodurch es rasch Verbreitung fand und von Hobbyprogrammierern weiterentwickelt wurde. Ebenfalls nominiert ist der japanische Mediziner Shinya Yamanaka, Jahrgang 1962, dem es 2006 gelang, sogenannte induzierte pluripotenten Stammzellen aus Bindegewebszellen herzustellen, was den Verzicht auf die ethisch umstrittene Verwendung von fötalen Stammzellen ermöglicht. F.A.Z.

FR ANKFURTER A L LGEMEINE ZEITUNG

Medien

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Berlin im Zeitraffer

Menschen im Zirkus

„Die letzte Spur“: Eine neue Serie beim ZDF

„Spartacus“ metzelt sich durch Stile und Haltungen

Das ZDF versucht sich von heute an auf dem Krimiplatz des Freitagabends an der Übertragung und Fortentwicklung einer amerikanischen Fernsehserie: „Without a Trace – Spurlos verschwunden“. Von 2002 bis 2009 lief sie in den Vereinigten Staaten bei CBS, wurde hierzulande aber von Privatsender zu Privatsender weitergereicht: Sie begann bei Pro Sieben, wanderte dann zu Kabel eins, ging für kurze Zeit sogar zu Sat.1 und landete schließlich beim Abspielsender Tele 5. Allein dieser windungsreiche Werdegang legt nahe, dass die Grundidee der Serie bei uns nicht so recht ankam. Dabei birgt sie durchaus Potential, beruht sie doch auf einer Ausgangslage, die vielen Zuschauern weit realistischer erscheinen muss als der tägliche Mord am Beginn des üblichen Fernsehkrimis: Aus scheinbar heiterem Himmel und ohne erkennbaren Grund verschwindet in den Folgen von „Without a Trace“ ein Kind, eine Frau, ein Mann. Eine Spezialeinheit der Polizei macht sich auf die Spurensuche. Wie fabelhaft dieses Muster funktionieren kann und wie gut es in unsere Breiten zu transferieren ist, machte erst im vergangenen Jahr der zweiteilige, von Sat.1 und ORF gemeinsam produzierte Thriller „Die letzte Spur – Alexandra, 17 Jahre“ deutlich. Richy Müller spielte darin einen Vater auf der Suche nach seiner vermissten Tochter. Das Duell und die Dialoge, die er sich dabei mit dem von Berufs wegen zuständigen Kommissar (Hary Prinz) lieferte, waren ebenso beeindruckend wie beklemmend. „Die letzte Spur“ nennt nun auch das ZDF seine neue Serie. Sechs Folgen sind vorderhand geplant – Fortsetzung folgt bei Erfolg. Und der mögliche Erfolg, das wird gleich in der ersten Episode evident, wird davon abhängen, ob sich die Zuschauer mit den vier Ermittlern identifizieren können und wollen. Da ist zunächst der Mittvierziger Oliver Radek, Chef der Vermisstenstelle beim Berliner Landeskriminalamt: Hans-Werner Meyer gibt ihn als Mischung aus deutschem Beamten und psychologisch feinfühligem Analytiker. Als Vorgesetzter neigt er zu menschenfreundlicher Ironie. Ihm zur Seite steht Kommissarin Amiri, Tochter irakischer Einwanderer und als Kollegin wie Kriminalistin von echtem Berliner Schrot und Korn –

Medienkritiker, die Fernsehserien als epische Großtaten sehen – „,Sopranos‘ sind der neue Dickens“ –, müssen sich jetzt warm anziehen. In „Spartacus“, vom amerikanischen Bezahlsender Starz mit keiner Liebe zum Detail, weder zum historischen noch zum ästhetischen, produziert, steckt so viel narrative Eleganz wie in einem Herrenwitz. Eigentlich ist die Reihe eine Kochshow, nur dass hier Weltgeschichte und Männerkörper verwurstet werden. Die Zutaten: ein thrakischer Krieger (Andy Whitfield), den man sich bislang als Kirk Douglas vorzustellen pflegte (im Vergleich eine regelrecht zartbesaitete Auslegung der Rolle). Ein Gladiatorenstall, wo besagter Kriegsheld Widersacher metzelt. Den einen oder anderen Mitstreiter (die meisten werden hingemacht), und am Ende jene zupackende Korrektur des ökonomischen und sozialen Systems, die Marx später zur Illustration vorrevolutionärer Impulse nutzte. Es wird interessant sein zu sehen, wie Pro Sieben diese Schlachtplatte serviert, für Journalisten lag nur die ungeschnittene Originalfassung vor. Da segeln mehr abgesäbelte Gliedmaßen durchs Bild als Quotenmemos durch eine ARD-Redaktion; das Kunstblut schwappt eimerweise vor die Linse, vorzugsweise in Zeitlupe. Wen angesichts der digitalen Koordination des Alltags schon immer das Gefühl beschlich, der Körper sei nur noch eine Sollbruchstelle – wer braucht eine Physis für Facebook- und Twitter-Aktivitäten? –, kann hier der Wiedereinsetzung der leiblichen Hardware frönen, dies allerdings mit den Mitteln der Computertechnik. Man habe wohl einfach massenhaft Kirschbrause verschüttet, das Ganze mit dem iPhone fotografiert und dann in einen Rechner geladen, unkte ein amerikanischer Kritiker. Tatsächlich ist der Stil der Serie ein groteskes Spiel mit den Versatzstücken des Sandalengenres. Weil es nun aber ums Überleben in einer Arena geht und diese Arena wiederum betrieben wird von einem Ehrgeizling (John Hannah), der mittels Massenentertainment politische Ämter erringen will, haben wir es da nicht vielleicht mit einer Revision von bis

Mehr als dreieinhalb Meter lang, nahezu 1,80 Meter breit und etwa 1500 Kilogramm schwer ist der offizielle Snookertisch. Dieses Spielfeld verlangt von den Profis nicht selten Foto Bobby Yip/Reuters/Corbis höchst akrobatische Aktionen. Unser Bild zeigt den Thailänder James Wattana beim Ranglistenturnier in Hongkong im Jahr 2007 .

So sieht richtiges Billard aus Am Samstag beginnt die Snooker-WM, die seit 1977 alljährlich im englischen Sheffield stattfindet. Eurosport überträgt aufs Neue täglich viele Stunden live. n Robert Rossens Film „Haie der Großstadt“ von 1961 ist Paul Newman, damals Mitte dreißig, der Billardprofi Eddie Felson. Es gibt in dieser zweistündigen Schwarzweiß-Elegie über das momentane Gewinnen und das dauerhafte Verlieren nur eine einzige Szene, die nicht in einer schäbigen Bar, einer winzigen Wohnung oder in einer von Kettenrauchern und Whiskytrinkern bevölkerten Billardhalle Amerikas spielt. Diese eine Szene – ein Picknick im Freien – aber hat es in sich. Denn hier erlebt Eddie Felson eine Epiphanie. Welch ein „wunderbares, großartiges Spiel“ Billard doch sei, sagt er, um dann wie ein Zungenredner fortzufahren: „Alles konzentriert sich

I

hier in meinem Arm. Das Queue ist fast wie Hand. Du fühlst, wie es auf einmal anfängt, selbst zu denken und zu spielen, als wäre es lebendig. Du hörst das Klicken der Bälle und spielst so, als wärst du in Trance.“ 1986, fünfundzwanzig Jahre später also, kehrte Eddie Felson ins Kino zurück. Der nun gut sechzigjährige Newman erteilt in Martin Scorseses „Die Farbe des Geldes“ dem Mittzwanziger Tom Cruise in der Rolle des Junggenies Vincent Lauria alsbald eine Lektion. Vincent ist ein exzellenter Pool-Spieler und verdient sein Geld bei sogenannten 9-Ball-Turnieren. „Das ist kein Billard, das ist was für Bolzer“, sagt Felson dazu: „Beim richtigen Billard musst du wie ein Chirurg vorgehen, um zu gewinnen. Mit Finesse. Heute aber spielt alles 9-Pool, weil es schnell ist und gut fürs Fernsehen.“ Nahezu alles, was der junge wie der alternde Eddie Felson sagt, stimmt: Pool ist im Grunde nur etwas für Prolls, das „richtige Billard“ heißt Snooker – und gerade dieses edle Spiel kennt jene Augenblicke, ja, ganze Phasen einer feinfühligen Selbstvergessenheit, in denen einem großen Spieler alles einfach gelingt. Zumindest für europäische Verhältnisse aber ist Felsons Fernseh-Menetekel folgenlos geblie-

ben: Pool spielt auf unseren Bildschirmen keine Rolle. Dafür hat der Spartensender Eurosport vor nun mehr als einem Jahrzehnt damit begonnen, die großen Snooker-Turniere ins Programm zu nehmen. Für dieses Wagnis wurde der Sender zunächst nur mitleidvoll belächelt. Snooker, jenes Billard-Ballett aus zu Beginn fünfzehn roten und sechs andersfarbigen Kugeln sowie einem sie choreographierenden weißen Spielball, hatte in Deutschland weder eine Tradition noch gar einen auch nur halbwegs passablen Spieler. Hierzulande ganz unbekannte Engländer, Schotten, Waliser und Iren prägten das Spiel. Die Regeln schienen hochkompliziert – und als Fernsehformat gab diesem Sport schon ob seiner unkalkulierbaren, von keinem Zeitlimit begrenzten Spieldauer kaum jemand eine Chance. Eurosport hat sie genutzt. Inzwischen versammeln sich zu den Höhepunkten der Snooker-Saison im Fernsehen allein in Deutschland bis zu eine Million Zuschauer. Und weil Rolf Kalb, die Reporterlegende von Eurosport, seit ebenfalls mehr als einem Jahrzehnt nicht müde wird, Snooker stets aufs Neue publikumsnah zu erklären und zu erhellen, haben die Übertragungen ihrerseits längst Kultstatus erreicht.

Zweieinhalb Wochen lang währt jeweils der absolute Höhepunkt der Saison, die Weltmeisterschaft der Snookerprofis, die seit 1977 überdies immer am selben Ort, dem Crucible Theatre von Sheffield, ausgetragen wird. An diesem Samstag geht es wieder los. Offen wie nie zuvor scheint das Turnier, einen wirklichen Favoriten gibt es dieses Mal nicht. Die neun Ranglistenturniere seit dem Sommer 2011, die für die Qualifikation zur WM die entscheidende Rolle spielten, hatten neun verschiedene Sieger. Unter den zweiunddreißig Finalisten finden sich sechs NichtBriten – vier Chinesen, mit dem Australier Neil Robertson zudem der Weltmeister von 2010 und mit dem gerade siebzehnjährigen Luca Brecel nicht nur der erste Belgier, sondern auch der jüngste Profi, der je an einer WM teilnahm. John Higgins und Ronnie O’Sullivan, als Altstars gleichsam die Eddie Felsons des Snooker, sind ebenso mit von der Partie wie das Junggenie Judd Trump aus Bristol, ein realer Wiedergänger des Vincent Lauria aus der „Farbe des Geldes“. Trump spielt überdies auch das richtige Spiel. Mit JOCHEN HIEBER größter Finesse. Die Snooker-WM bei Eurosport: Von Samstag, 21. April, bis Montag, 7. Mai, und von 11 Uhr am Morgen bis Mitternacht mehrmals täglich live

Eine Odyssee durch den Nahostkonflikt „Gelobtes Land“: Der renommierte britische Regisseur Peter Kosminsky fesselt mit einer vierteiligen Serie

Sie spielen die Spurenleser: Susanne Bormann (links), Hans-Werner Meyer Foto ZDF und Jasmin Tabatabai. dass ihre Darstellerin Jasmin Tabatabai in der ersten Folge mit dem Titel „Verantwortung“ auch gleich als Hebamme fungieren muss, passt zwar zum Charakter der Figur, ist aber im Kontext des Geschehens doch entschieden zu viel des Guten. Die polizeiliche Viererbande vervollständigen die Jungspunde Sandra Reiß (Susanne Bormann) und Daniel Prinz (Florian Panzner), die in noch jüngeren Jahren auch schon mal die Liebe verband. Die Idee und das Konzept der Serie sowie das Drehbuch zur ersten Folge stammen von „Tatort“-Routinier und „KDD – Kriminaldauerdienst“-Erfinder Orkun Ertener. „Verantwortung“, der Premierenfall um einen im Baumarkt abhandengekommenen Jungvater, lässt noch Luft nach oben. Mit der zeitraffenden Kamera immer wieder durch die Straßen Berlins zu rasen dürfte überdies ein Stilmittel sein, das sich rasch verbraucht. hie. Die letzte Spur – Verantwortung läuft heute

um 21.15 Uhr im ZDF. Die weiteren Folgen der ersten Staffel folgen im Wochenrhythmus.

Senior-Teenager Der Popvermarkter Dick Clark ist tot Jungenhaft war er trotz schwerer Krankheit noch in der vergangenen Silvesternacht, als er wieder einmal vom New Yorker Times Square aus die Amerikaner ins neue Jahr schickte. Aber der „älteste Teenager der Welt“, wie Dick Clark von seinen Landsleuten auch genannt wurde, tauchte vier Jahrzehnte lang nicht nur zum Jahresende auf amerikanischen Bildschirmen auf. Seit er in den fünfziger Jahren mit der Fernsehsendung „American Bandstand“ den Rock ’n’ Roll für die Wohnzimmer der Nation entschärfte, war er eine Ikone der Unterhaltungsindustrie. Er sorgte dafür, dass die Jugendkultur musikalisch über die Erwachsenenherrschaft triumphierte, und wenn ihm dabei vorge-

Erst die Detonation, dann Dunkelheit und schließlich, als die Staubwolken sich endlich lichten, der Blick auf den Ort des Anschlags. 2005 sind die Attentäter palästinensische Terroristen, ihr Ziel ist ein Café. Eben noch hat Erin dort gesessen, eine achtzehnjährige Londonerin auf Israelbesuch. Jetzt rinnt Blut die Stirn herab, und während sie zuschaut, wie Sanitäter die Toten forttragen, weicht das Entsetzen in ihren Augen dem Nichtverstehen. Es ist derselbe Blick wie bei Erins Großvater Len, als der junge Sergeant Verschüttete unter den Trümmern des King David hervorzieht. Das Jerusalemer Hotel beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg Büros der britischen Mandatsregierung und ihrer Armee für Palästina. Im Sommer 1946 sprengte die jüdische Untergrundorganisation Irgun einen Teil des Gebäudes. An die hundert Menschen sollen dabei umgekommen sein. Im Film treffen die Attentäter im King David Soldaten, die Bergen-Belsen befreiten. Und im Café einen israelischen Friedensaktivisten. Der britische Regisseur Peter Kosminsky schickt in seiner vierteiligen Fernsehserie „Gelobtes Land“, die Arte an zwei Abenden ausstrahlt, seine beiden Hauptfiguren auf eine Odyssee durch Vergangenheit und Gegenwart des Nahostkonflikts. Die Charaktere sind fiktiv, doch die Ereignisse genau recherchiert. Nach seinen preisgekrönten Filmen „Dschihad in der City“ von 2008 und „Warriors – Ein-

satz in Bosnien“ aus dem Jahr 2000 arbeitet sich Kosminsky aufs Neue an der Problemstellung ab, ob es einen unbeteiligten Blick auf Gewalt geben kann und wann und warum Menschen sich eine Sache zu eigen machen, auch um den Preis des Blutvergießens. Zu der internationalen Besetzung zählen Katharina Schüttler, die in der Verfilmung von „Mein Leben“ Marcel Reich-Ranickis Frau Tosia spielte, Ulrich Noethen und Yvonne Catterfeld. „Gelobtes Land“ spielt auf zwei Zeitebenen, die sich zunehmend ineinander

worfen wurde, er schleife da so manch rebellische Kante ab, konnte er im Gegenzug auf Angriffe von Rassisten und Moralhütern hinweisen, die bisweilen nur mit dem Einsatz der Nationalgarde unter Kontrolle zu bringen waren. Die popkulturelle Revolte war für Clark aber auch ein blendendes Geschäft, das er bis an den Rand der Illegalität ausdehnte. Selbst Bestechungsskandale im notorischen Dunkel der Hitproduktion konnten ihn jedoch nicht aus der Erfolgsbahn werfen. Über dem Fundament des „American Bandstand“ baute er ein Imperium auf, das Quizsendungen und Talkshows ebenso umspannte wie Reality-TV, Kinderprogramme und Kinofilme. Zuletzt kamen auch noch Restaurants und Theater hinzu. Im kalifornischen Santa Monica erlag nun Dick Clark, der zweiundachtzigjährige Junge, am Mittwoch einem Herzanfall. J.M.

Vorabend im Ersten

verzahnen – ein einfacher, doch wirkungsvoller Kunstgriff, um den Verwicklungen im Heiligen Land zumindest näherungsweise beizukommen. Erin will vor dem Studium eigentlich nur ihrer besten Freundin Eliza, die als israelisch-britische Doppelstaatlerin zum Wehrdienst eingezogen wurde, ein paar Wochen Beistand leisten, shoppen, Partys feiern und coole Jungs treffen. Dass das so nicht klappen wird, signalisiert gleich zu Beginn ein epileptischer Anfall der jungen Frau, die Claire Foy überzeugend spielt. Wie die Schulab-

gängerin scheint auch Israel äußerlich stabil, doch jederzeit fähig, in einen lebensbedrohlichen Krampf zu verfallen. Das Tagebuch ihres Großvaters, das Erin auf der Reise begleitet, führt sie tief hinein in die Konflikte, die sich auch in ihre Gastfamilie eingegraben haben. Kosminsky entrollt ein Panorama der Personen und Haltungen: Man trifft den christlichen Palästinenser und ehemaligen Al-Aqsa-Brigadisten, den überzeugten Irgun-Kämpfer, einen freundlichen heimatvertriebenen Araber, das friedensbewegte Anschlagsopfer und die Israelin, für die Palästinenser schlicht „Bestien“ sind. Nicht immer überzeugt die Typisierung, die auf der Vergangenheitsebene in einem Sergeant Len kulminiert. Christian Cooke verkörpert ihn als aufrechten Soldaten mit Jungengesicht, dem sein Weltbild um die Ohren fliegt. Len glaubte, für die Juden im Weltkrieg gekämpft zu haben, nun ist er Zielscheibe ihrer Terrorakte und treibt frühere KZ-Häftlinge mit Waffengewalt aus ihren Häusern. Die Liebe zu einer Jüdin und die Freundschaft zu einem Palästinenser lassen ihn vollends zwischen die Fronten geraten. Dass es die Serie versteht, sechs Stunden lang zu fesseln, obwohl sie mit harten, heftigen Szenen nicht spart und sich einfachen Wahrheiten verweigert, ist ihre besondere Leistung. URSULA SCHEER

Gelobtes Land? Bei der Ankunft in Palästina fühlen sich die jüdischen Immigranten in Foto Arte die Konzentrationslager zurückversetzt.

Gelobtes Land läuft heute und am 27. April jeweils um 20.15 Uhr bei Arte.

Nach Gottschalk ist Kai Pflaume dran Die Aufräumarbeiten im Vorabendprogramm der ARD gehen auch nach der letzten Ausgabe von „Gottschalk Live“ weiter. Vom 11. Juni an trete wieder das Programmschema in Kraft, das vor Gottschalks Einstieg am 23. Januar gegolten habe, sagte ein Sprecher der Programmdirektion. „Dann gilt wieder der Status quo ante.“ Im Einzelnen bedeutet dies: Das Boulevardmagazin „Brisant“ (Beginn: 17.15 Uhr) wird wieder verlängert, danach folgt vermutlich gegen 18 Uhr die Serie „Verbotene Liebe“, im Anschluss daran eine Krimiserie, das „Großstadtrevier“ oder ein Stück aus der Reihe „Heiter bis tödlich“ in leicht verlängerter Form. Gegen 19.45 Uhr beginnt eine Strecke, in der

früher Sendungen wie „Wissen vor 8“ oder Börsen-Informationen liefen. Fraglich ist noch, wie lange es freitags bei der Quizshow „Drei bei Kai“ mit Kai Pflaume bleibt. Auch diese Sendung hat ähnlich mageren Zuspruch wie „Gottschalk Live“. Ende Juli könnte Kai Pflaume daher dasselbe Schicksal wie Gottschalk ereilen. Von August an ist eine Staffel mit 33 Folgen der Ratesendung „Null gewinnt“ mit Dieter Nuhr vorgesehen. Sollte sich Nuhr bewähren, hätte Pflaume wohl kaum Aussichten auf eine Rückkehr. Die Intendanten hatten am Mittwoch das Ende von „Gottschalk Live“ zum 7. Juni beschlossen. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel stellte in Aussicht, dass Gottschalk vielleicht andere Unterhaltungsshows moderieren könnte. Im Gespräch war auch eine Sendung wie „Wetten, dass . .?“ im ZDF. dpa/F.A.Z.

In medias res Innovativer, flinker und frecher als die

Großtalkrunden in den Hauptprogrammen soll es bei „Log In“ auf dem Digitalkanal ZDFinfo wohl zugehen. Mit Gästen, die Tacheles reden, und einer Einbindung des Publikums per Twitter-Laufband und Online-Chat. Es wäre nur schön, wenn die Moderatoren Jeannine Michaelsen und Wolf-Christian Ulrich darüber nicht vergäßen, auf eine echte Debatte hinzuarbeiten, und nicht Stichworte abarbeiteten. So geriet das Aufeinandertreffen zwischen dem Grünen Volker Beck und dem Piraten Christopher Lauer am Mittwoch leider zu einem reichlich einseitigen Anti-PiratenTribunal, wo es der Ausgangsfrage nach doch eher umgekehrt hätte sein sollen:

Ein Mann, ein Schwert: Spartacus (Andy Whitfield) in der Arena Foto Pro 7 heute bewährten Kapital- und Herrschaftsverhältnissen zu tun? Dazu der offizielle hermeneutische Beipackzettel: „Spartacus“ ist Kritik am Medientheater der Castingshows, in denen Amüsiersklaven den Zyklus von Investition, Konkurrenz, Zerstörung von Ressourcen und Neujustierung des Marktes zur Anschauung bringen. Deshalb auch die fließbandartigen Sexszenen (frontale Nacktheit bei Frauen und Männern!). Die Warenlogik erfasst den Körper sogar im Bett, die Sklaverei geht für die Schwertschwinger zwischen den Laken dekadenter Patrizierinnen weiter. Inoffiziell gilt: „Spartacus“ ist unerhörter Schweinkram für alle, die Guido Knopps Geschichtsfernsehen schon immer gehasst haben und sich nicht schämen, wenn auf der Rückbank ihres SUV neben dem aktuellen „Cicero“ein „Men’s Health“-Magazin auftaucht. Solche Leute soll es geben und die schalten ein. Alle anderen schauen weiter „Game of Thrones“. DANIEL HAAS Spartacus beginnt heute Abend um 22.05 Uhr

bei Pro Sieben.

„Lassen die Piraten die Grünen alt aussehen?“ Volker Beck wollte natürlich nicht alt aussehen und hatte sich bis an die Zähne bewaffnet, um seine These zu untermauern, dass die Piraten bloß die „BetaVersion“ einer Partei seien, bei der die Inhalte noch nachgeladen werden müssten. Lauer retournierte mit Ironie, wie man das inzwischen von ihm kennt. Viel zu kurz aber kam, dass man den Grünen in deren ewig langer Selbstfindungsphase vorhalten konnte, was nun den Piraten angekreidet wird. In den Augen des Publikums hat das Auftrumpfen des Grünen aber nicht verfangen. Bei der Abstimmung zu der Frage „Sind die Piraten planlos oder einfach ehrlich?“ votierten nämlich 66 Prozent der Abstimmungswilligen für „einfach ehrlich“ (Lauer), nur 34 Prozent für „planlos“ (Beck). Die etablierten Parteien dürfen die Piraten weiter fürchten. miha.

Feuilleton

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Fernsehen am Freitag

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5.00 Panorama 5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00 Tagesschau 9.05 Rote Rosen 9.55 Wetterschau 10.00 Tagesschau 10.03 Brisant 10.35 Klein Erna auf dem Jungfernstieg. Dt. Komödie mit Heidi Kabel, Gitta Zeidler, Harald Juhnke. Regie: Hans Heinrich, 1969 12.00 Tagesschau 12.15 ARD-Buffet. Leben & genießen. Otto Koch bereitet heute zu: Balinesisches Gewürzhähnchen (Ayam Bumbu Bali) 13.00 ZDF-Mittagsmagazin 14.00 Tagesschau 14.10 Rote Rosen 15.00 Tagesschau 15.10 Sturm der Liebe 16.00 Tagesschau 16.10 Leopard, Seebär & Co. 17.00 Tagesschau 17.15 Brisant 17.50 Verbotene Liebe 18.30 Drei bei Kai 19.45 Wissen vor 8 – Zukunft 19.50 Das Wetter im Ersten 19.55 Börse im Ersten

5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.05 Volle Kanne – Service täglich. Immer mehr Arbeitslose rutschen direkt in Hartz IV / Fleischbrühe mit Leber-Brezelnockerln – Kochen mit Armin Roßmeier / Impfen oder nicht? / Schlafen wie auf Wolke sieben / Mode von der FIBO in Essen. Zu Gast: Jasmin Tabatabai (Schauspielerin) 10.30 Die Rosenheim-Cops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe Deutschland 13.00 ZDF-Mittagsmagazin 14.00 heute – in Deutschland 14.15 Die Küchenschlacht 15.00 heute 15.05 Topfgeldjäger 16.00 heute – in Europa 16.10 Die Rettungsflieger 17.00 heute 17.10 hallo deutschland 17.45 Leute heute 18.00 SOKO Kitzbühel 19.00 heute 19.20 Wetter 19.25 Forsthaus Falkenau

7.00 Mit Schirm, Charme und Melone 8.00 Was Du nicht siehst 8.25 X:enius 8.55 Der Geister-Tanz 9.55 Mit Schirm, Charme und Melone 10.45 Reportage 11.35 Der Blogger 12.05 360° – Geo Reportage 12.50 Journal 13.00 X:enius 13.30 X:enius 14.00 Mein Leben – Ruth Dayan 14.45 Sechs Tage Krieg. Franz. Dokumentarfilm, 2007 15.35 Sechs Tage Krieg. Franz. Dokumentarfilm, 2007 16.25 Rendez-Vous. Dt. Kurzfilm. Regie: Percy Adlon, 1999 16.30 Die Strausskiste 9 16.45 Mare TV (5/5). Kuba 17.30 Was Du nicht siehst. Indien – Gujarat 17.55 X:enius 18.25 Frankreich  – Wild und schön (5/10) 19.10 Journal 19.30 Frankreich – Wild und schön (10/10). Île-deFrance, Grün im Großstadtdschungel

7.30 Alpenpanorama 9.00 ZIB 9.45 nano 10.15 Beckmann 11.30 Selbstbestimmt! 12.00 Polen – Leben hinter Klostermauern 12.15 Heilige Orte 13.00 ZIB 13.15 Jenseits retour. Nahtod-Erlebnisse und ihre Konsequenzen 14.05 Der Duft von Himmel und Hölle. Eine Kulturgeschichte ritueller Gerüche 14.50 Saarland, da will ich hin! 15.20 unterwegs. Argentinien, der Süden 16.05 Der schräge Otto. Dt. Komödie mit Germaine Damar, 1957 17.45 ZDF-History. Die schönsten Fehltritte der Royals 18.30 nano. Deep Water Horizon – Was vom Öl übrig blieb / Ready to take off – Der Multikopter für Jedermann 19.00 heute 19.20 Kulturzeit. Frankreich vor der Wahl – undercover in der rechten Szene um Marine Le Pen

5.35 Explosiv – Das Magazin 6.00 Punkt 6 7.30 Alles was zählt 8.00 Unter uns 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten 9.00 Punkt 9 9.30 Mitten im Leben! 10.30 Mitten im Leben! 11.30 Unsere erste gemeinsame Wohnung 12.00 Punkt 12 – Das RTL-Mittagsjournal 14.00 Mitten im Leben! 15.00 Verdachtsfälle 16.00 Familien im Brennpunkt 17.00 Betrugsfälle 17.30 Unter uns. Unterhaltungsserie 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 18.45 RTL Aktuell 19.03 RTL Aktuell – Das Wetter 19.05 Alles was zählt. Unterhaltungsserie 19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Mesut will bei Carstensen einbrechen. Ayla ist eifersüchtig auf Philips Dozentin. Kann die schüchterne Lilly Vince verführen?

5.30 Frühstücksfernsehen 10.00 Lenßen & Partner 10.30 Lenßen & Partner 11.00 Richterin Barbara Salesch 12.00 Richter Alexander Hold 13.00 Britt 14.00 Zwei bei Kallwass 15.00 Familien-Fälle 16.00 Richter Alexander Hold. Malte Koch soll bei einem Wochenendausflug in die Berge seine Kollegin Anke von einer Brücke in den Tod gestürzt haben. 17.00 Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln. Ein Streit zu viel 17.30 Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln. 24 Stunden Freiheit 18.00 Pures Leben  – Mitten in Deutschland. Du betrügst mich, das werde ich Dir beweisen 18.30 Lenßen. Eine linke Nummer 19.00 K 11 – Kommissare im Einsatz. Die Tote im Sarg 19.30 K 11 – Kommissare im Einsatz. Arme reiche Welt

20.00 Tagesschau 20.15 Dann kam Lucy Dt. Drama mit Julia Jäger Regie: Christoph Schrewe, 2011 Saskia hat ihre Jugendfreundin Andrea zehn lange Jahren nicht gesehen. Nun erhält sie eine Nachricht, dass ihre Freundin gestorben ist und sie sich um ihre 16-jährige Tochter kümmern soll. 21.45 Tatort: Altlasten Dt. Kriminalfilm mit Richy Müller. Regie: Eoin Moore, 2009 23.15 Tagesthemen 23.28 Das Wetter im Ersten 23.30 Bloch: Vergeben, nicht vergessen Dt. Drama mit Dieter Pfaff, Ulrike Krumbiegel. Regie: Michael Verhoeven, 2008 1.00 Nachtmagazin 1.20 Håkan Nesser: Das falsche Urteil Schwed. Kriminalfilm mit Sven Wollter, Claes Ljungmark Regie: Martin Asphaug, 2001 4.05 Sturm der Liebe

20.15 Ein Fall für zwei (1) Liebesblind. Krimiserie Mit Claus Theo Gärtner, Paul Frielinghaus, Caroline Grothgar 21.15 Die letzte Spur (1) Verantwortung. Krimiserie Mit Hans-Werner Meyer, Jasmin Tabatabai, Susanne Bormann 22.00 heute-journal 22.30 heute-show Nachrichtensatire 23.00 aspekte 30 Jahre und kein bisschen leise – Die Toten Hosen / „Mein Kampf“ – Der norwegische Dichter Karl Ove Knausgård / Ein Tag mit Klimt – Das goldige Malergenie zwischen Kitsch und ewiger Lust / Die Hipster kommen – aspekte erklärt warum 23.30 Lanz kocht 1001 Nacht – Die Aromen des Orient 0.35 heute nacht 0.50 heute-show 1.20 Lemming Franz. Mysterythriller mit Charlotte Gainsbourg, 2005

20.15 Gelobtes Land (1/4) Engl. Drama mit Claire Foy Regie: Peter Kosminsky, 2011 Erin reist mit ihrer Freundin Eliza nach Israel. Während ihre Freundin den israelischen Wehrdienst anfängt, vertieft sie sich in das Tagebuch ihres Großvaters, der dort stationiert war. 21.35 Gelobtes Land Engl. Drama mit Claire Foy Regie: Peter Kosminsky, 2011 23.05 KurzSchluss – Das Magazin Porträt: Romeo Grünfelder / Begegnungen: Manuel de Santaren 23.10 Die Auszählung Rumän. Kurzfilm. Regie: Daniel Sandu, 2011 23.35 Chicken Cowboy Amerik. Kurzfilm, 2008 23.50 Dresden 1 – 2 – 3 – Kurztrip Dt. Kurzfilm, 2009 0.30 28 Minuten 1.00 Tracks 1.55 The Black Power Mixtape 1967-1972

20.00 Tagesschau 20.15 Schatzsuche in der Tiefsee Dokumentation von Sarah Zierul 21.00 makro: Fortschritt durch Rücksicht 21.30 auslandsjournal extra U.a.: Norwegen: Hort oder Herdprämie? Was ist das Beste für den Nachwuchs? / Iran: Warum der Gottesstaat Geschlechtsumwandlungen unterstützt / Kolumbien: Der Exorzist von La Cumbre 22.00 ZIB 2 22.25 Astronaut Farmer Amerik. Abenteuerfilm mit Billy Bob Thornton Regie: Michael Polish, 2006 0.00 extra 3 U.a.: Totalschaden: Frauenministerin Kristina Schröder / Vollgas mit 100: senil am Steuer / Boßel-Streit in Schleswig-Holstein 0.30 10 vor 10 1.00 Ladies Night Zu Gast: Lisa Fitz, Sarah Hakenberg, Barbara Ruscher, Senay Duzcu u.a. 2.00 Intensiv-Station – Best of

20.15 Wer wird Millionär? Moderation: Günther Jauch 21.15 Die 10 spannendsten „Wer wird Millionär?“-Highlights Moderation: Sonja Zietlow 22.15 Die RTL Comedy Woche (1/6) Mit Atze Schröder, Paul Panzer, Bülent Ceylan, Dieter Nuhr, Dr. Eckart, Hirschhausen 23.10 David Werker live! Morgens 15:30 Uhr in Deutschland Comedyshow. David Werker erlebt den Studentenalltag. Für alle, die jemals in die Mühlen der ZVS geraten sind, ist der Einblick des Gewinners der „Quatsch Comedy Club Talentschmiede“ ein absolutes Muss. 0.00 RTL Nachtjournal 0.27 RTL Nachtjournal – Das Wetter 0.30 Die RTL Comedy Woche 1.20 Familien im Brennpunkt 2.15 RTL Nachtjournal 2.45 Das Strafgericht 3.35 stern TV

20.00 SAT.1 Nachrichten 20.15 The Winner is ... Alles oder nichts: In jeder Folge gibt es acht Gewinner und acht Verlierer. Heute singen die Kandidaten in acht Battles um das Weiterkommen und je 5000 Euro. Wer behält die Nerven? 22.10 Ladykracher Mit Anke Engelke 23.05 Sechserpack Wasser / Gesucht & gefunden / Klugscheißer & Wichtigtuer / Heimwerker & Handwerker. Mitwirkende: Shirin Soraya, Nina Vorbrodt, Emily Wood, Hanno Friedrich, Thomas M. Held, Mirco Reseg 0.45 Mensch Markus Mit Markus Maria Profitlich 1.55 Was guckst du?! 2.35 Die dreisten drei – Die Comedy WG 3.40 ZACK! Comedy nach Maß 4.30 Sechserpack 4.55 Was guckst du?!

Jaz Martin, 2011 22.00 Blade Trinity. Amerik. Actionfilm mit Wesley Snipes, 2004 0.00 Saw II. Amerik./Kanad. Horrorthriller mit Donnie Wahlberg, 2005 1.40 Saw III. Kanad./Amerik. Horrorfilm, 2006

zin mit Miriam Wiegele 10.15 Mathematik zum Anfassen 10.30 Wissen macht Ah! 11.00 Hafengeschichten 11.30 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 11.45 Planète Némo 12.05 Tagesgespräch 13.00 alpha-Forum: Django Asül 13.45 Chemische Verbindungen 14.15 Topographie 15.00 Ralphi 15.15 Anschi, Karl-Heinz & Co. 15.30 nano 16.00 Denker des Abendlandes 16.30 on3-südwild 17.30 Schwaben & Altbayern aktuell 18.00 Telekolleg Mathematik 18.30 Die Tagesschau vor 25 Jahren 18.45 Rundschau 19.00 Faszination Wissen 19.30 Klingendes Österreich 20.15 Bilderbuch Deutschland 21.00 alpha-Forum: Hubert Weiger 21.45 Planet Wissen 22.45 Geist und Gehirn 23.00 Topographie: Skizzen aus Deutschland 23.45 Capriccio 0.15 Kino Kino 0.30 Phase 3 1.30 Phase 3

Pro Sieben 7.55 Malcolm mittendrin 8.50 The Big Bang Theory 9.45 Scrubs – Die Anfänger 11.05 How I Met Your Mother 12.25 Malcolm mittendrin 13.25 The Big Bang Theory 14.15 Scrubs – Die Anfänger 15.35 How I Met Your Mother 17.00 taff 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons 19.05 Galileo 20.15 Die letzte Legion. TUN/Franz./ Ital./Engl. Abenteuerfilm mit Colin Firth, 2007 22.05 Spartacus: Blood and Sand 0.05 Pakt der Druiden. Franz. Horrorfilm mit Elsa Kikoïne, 2002 1.50 Blockbuster TV – Making of: Chronicle – Wozu bist du fähig? 2.00 Spartacus: Blood and Sand

Phoenix 7.30 AutoLegenden 8.15 AutoLegenden 9.00 Vor Ort 9.10 BON(N)Jour mit Börse 9.45 Thema 11.00 Vor Ort 12.00 Thema 13.15 Der Doktor und das liebe Land 14.00 Vor Ort 15.15 Maybrit Illner 16.15 Vor Ort 16.30 Pressekonferenz zum Breivik-Prozess 17.05 Augstein und Blome 17.15 Kreuzfahren wie Gott in Frankreich 17.45 Vor Ort 18.30 AutoLegenden 19.15 AutoLegenden 20.00 Tagesschau 20.15 AutoLegenden 21.00 Profit um jeden Preis. Dt./Engl. Dokumentarfilm, 2011 21.55 Abgefackelt. Dt. Dokumentarfilm, 2011 22.45 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 23.00 Der Tag 0.00 Im Dialog 0.35 Augstein und Blome 0.45 Leben wie Gott in Frankreich 1.30 Boulevard des schönen Scheins

Tele 5 8.00 Homeshopping 12.30 Mutant X 13.20 Stargate 14.15 Star Trek  – Das nächste Jh. 17.10 Stargate 18.10 Star Trek – Das nächste Jh. 20.15 Final Crash – Concorde in den Tod. Amerik. Actionfilm, 2001 22.10 Plane Dead – Der Flug in den Tod. Amerik. Horrorfilm, 2007 0.00 Carrie 2 – Die Rache. Amerik. Thriller, 1999 2.15 Flash Point. Chin. Actionfilm, 2007

KIKA 8.25 Golo 8.50 Mama Mirabelle’s Tierkino 9.00 Kleiner Roter Traktor 9.20 JoNaLu 9.45 Ene Mene Bu 9.55 Au Schwarte! 10.18 Kikaninchen 10.25 Clifford 10.50 Briefe von Felix 11.15 Der kleine Prinz 11.40 Flipper 12.05 Mona 12.25 Die Wilden Kerle 12.55 Garfield 13.10 Hier ist Ian 13.55 Fluch des Falken 14.10 Schloss Einstein 15.00 Durch die Wildnis 15.25 Blue Water High 16.25 Sturmfrei 16.35 Die Schule der kleinen Vampire 17.10 Die Wilden Kerle 17.35 Flipper & Lopaka 18.00 Der kleine Nick 18.15 Briefe von Felix 18.40 Tom 18.50 Sandmännchen 19.00 Der kleine Prinz 19.30 SOS – Petter ohne Netz. Norweg. Familienfilm, 2005

Hessen 7.45 Sturm der Liebe 8.35 maintower 9.00 hessenschau 9.30 Die Hauptstadtpraktikanten 9.55 Lesetipps 10.15 In aller Freundschaft 11.00 service: gesundheit

11.25 Der Kampf der Vogelschützer 11.55 Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.45 In aller Freundschaft 13.30 Donau kulinarisch 14.00 Herrliches Hessen 14.30 Wunderbare Wasserwege – Die Newa Vom Ladoga-See nach St. Petersburg 15.15 Amerikas Fjorde – Unter Schwertwalen und Schwarzbären 16.00 hallo hessen 16.45 hessenschau kompakt 17.00 hallo hessen 17.50 hessenschau kompakt 18.00 maintower 18.20 Brisant 18.45 hessentipp 19.15 alle wetter! 19.30 hessenschau 20.00 Tagesschau 20.15 Zu Gast im Baltikum 21.00 Verrückt nach Meer 21.45 hessenschau kompakt 22.00 Tietjen & Hirschhausen 0.00 strassen stars 0.30 Dings vom Dach 1.15 Wer zeigt’s wem? 1.45 Wer weiss es?

Super RTL 7.30 Caillou 8.00 Timmy das Schäfchen 8.20 Bob der Baumeister 8.30 Thomas & seine Freunde 8.40 Die Oktonauten 9.05 Chuggington 9.30 Caillou 9.55 Timmy das Schäfchen 10.20 Mister Maker 10.40 LazyTown – Los geht’s 11.05 Typisch Andy! 11.30 Simsalabim Sabrina 12.00 Micky Maus Wunderhaus 12.25 Disney Jake 12.55 Gummibärenbande 13.20 Coop gegen Kat 13.45 Disney Phineas und Ferb 14.15 Disney Kick Buttowski 14.40 Cosmo & Wanda 15.05 Skunk Fu 15.35 A Kind of Magic  16.05 Sally Bollywood 16.35 Angelo! 17.05 Disney Kick Buttowski  17.35 Cosmo & Wanda 18.05 Coop gegen Kat 18.45 Tauschrausch 19.15 Phineas und Ferb 19.45 Zeke und Luther 20.15 Hennen rennen. Amerik./Engl. Animationsfilm, 2000 22.10 Die Tricks der größten Zauberer 23.05 Witzig, spritzig 0.35 Shop24Direct Schlagernacht

NDR 8.10 Sturm der Liebe 9.00 Nordmagazin 9.30 Hamburg Journal 10.00 SchleswigHolstein Magazin 10.30 buten un binnen Magazin 11.00 Hallo Niedersachsen 11.30 Das Alte Land 12.15 In aller Freundschaft 13.00 Die Nordreportage 13.30 Brisant 14.00 NDR aktuell 14.15 Bilderbuch Deutschland 15.00 NDR aktuell 15.15 mareTV 16.00 NDR aktuell 16.10 Mein Nachmittag 17.10 Pinguin, Löwe & Co. 18.00 Regional 18.15 Lust auf Norden 18.45 DAS! 19.30 Regional 20.00 Tagesschau 20.15 die nordstory – Meins bleibt meins 21.15 Die Reportage 21.45 NDR aktuell 22.00 Tietjen und Hirschhausen 0.00 Reeperbahnfestival in Concert 0.45 die nordstory – Meins bleibt meins 1.45 Menschen und Schlagzeilen

Arte, 20.15 Uhr, Gelobtes Land: Durch das Tagebuch ihres Opas lernt die Britin Erin (C. Foy) die Komplexität des Nahostkonflikts kennen. Foto Arte 20.15 Wie der Döner an den Rhein kam 21.00 Lichters Schnitzeljagd 21.45 Kölner Treff 23.15 WDR-dok 0.00 Als die Deutschen weg waren 0.45 hier und heute 1.00 Domian 2.00 Lokalzeit aus Köln

RBB

MDR

8.35 Panorama 9.05 Stilbruch 9.35 Theodor 10.05 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 10.20 nano 10.50 Meere in Not 11.20 Sturm der Liebe 12.10 Rote Rosen 13.03 Schloss Einstein 13.28 In aller Freundschaft 14.15 Planet Wissen 15.15 Länder – Menschen – Abenteuer 16.05 ARD-Buffet 16.50 kurz vor 5 17.05 Giraffe, Erdmännchen & Co. 18.00 rbb um sechs 18.30 zibb 19.30 Abendschau/ Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Der Sonne entgegen – Das Duell 21.00 Lachgeschichten – Bernd Stelter 21.45 rbb aktuell 22.00 Tietjen und Hirschhausen 0.00 Eishockey 0.15 Die Gärten von New York 1.00 Cash Truck – Der Tod fährt mit. Franz. Drama, 2004 2.25 Abendschau/Brandenburg aktuell

7.55 Sturm der Liebe 8.45 Brisant 9.15 Escher 10.00 Hauptsache gesund 10.48 artour 11.20 Familie Zinke und die Oldtimer 11.45 MDR um zwölf 12.30 In aller Freundschaft 13.15 Deutschlands wilde Tiere 14.00 Dabei ab zwei 14.30 LexiTV 15.30 Eisenbahn-Romantik 16.00 Hier ab vier 16.30 Hier ab vier 17.00 Hier ab vier 17.40 Hier ab vier 18.00 MDR aktuell 18.20 Brisant 18.54 Unser Sandmännchen 19.00 Länderzeit 19.30 MDR aktuell 19.50 Elefant, Tiger & Co. 20.15 Hit auf Hit mit dem Glacier Express 21.45 MDR aktuell 22.00 Unter uns 0.00 Ende vom Lied: Von drei Millionen drei. DDR. Drama mit Wolfgang Dehler, 1979 1.30 Bilder von der Verteidigung eines Hofes. Dt./ Tschech. Drama, 2006 1.45 Beckmann

WDR

Südwest 3

8.15 Planet Wissen 9.15 Europamagazin 9.45 Bericht aus Brüssel 10.00 Lokalzeit 10.30 Aktuelle Stunde 11.10 Elefant, Tiger & Co. 12.00 Eisbär, Affe & Co. 12.45 WDR aktuell 13.00 Servicezeit 13.30 In aller Freundschaft 14.15 Menschen hautnah: Papa allein zu Haus 15.00 Planet Wissen 16.00 WDR aktuell 16.15 daheim & unterwegs 18.05 hier und heute 18.20 Servicezeit Reportage 18.50 Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 Tagesschau

7.30 Tiere im Teich 7.45 Tiere im Teich 8.00 SWR Landesschau BW 9.00 ARDBuffet 9.45 Brisant 10.10 Rote Rosen 11.00 Sturm der Liebe 11.50 Nashorn, Zebra & Co. 12.45 In aller Freundschaft 13.30 Die Schokoladenkönigin. Dt. Liebesdrama mit Hardy Krüger jr., 2005 15.00 Planet Wissen 16.05 Kaffee oder Tee 17.05 Kaffee oder Tee 18.00 SWR Landesschau aktuell 18.15 Mensch Leute 18.45 SWR Landesschau BW 19.45

SWR Landesschau aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Expedition in die Heimat 21.45 SWR Landesschau aktuell 22.00 Nachtcafé 23.30 Alfons und Gäste 0.00 SWR3latenight 0.30 SWR3latenight – Extra 1.15 Dasding.tv 2.00 Landesschau BW

Bayern 7.30 Panoramabilder / Bergwetter 9.00 Tele-Gym 9.15 Eisbär, Affe & Co 10.05 Sturm der Liebe 10.55 Rote Rosen 11.45 Verbotene Liebe 12.30 Dahoam is Dahoam 13.00 laVita 13.45 quer 14.30 Capriccio 15.00 Die B2 – Von Mittenwald nach München 15.30 Wir in Bayern 16.45 Rundschau 17.00 Die B2 – Von München nach Nürnberg 17.30 Regional 18.00 Abendschau 18.45 Rundschau 19.00 Unser Land 19.45 Nachfolger gesucht 20.15 Der Bulle von Tölz. Süße Versuchung. Dt. Krimi mit Ottfried Fischer, 2004 21.45 Rundschau-Magazin 22.00 Schlawiner 22.30 Grünwald Freitagscomedy 23.30 Sabine Asgodom 0.00 Rundschau-Nacht 0.10 Der Bulle von Tölz. Süße Versuchung. Dt. Krimi, 2004 1.50 on3-südwild

RTL 2 8.10 Die Schnäppchenhäuser 9.10 Frauentausch 11.05 Family Stories 12.00 Berlin – Tag & Nacht 13.00 Privatdetektive im Einsatz 13.55 Still Standing 14.40 King Of Queens 15.20 Die Kochprofis – Einsatz am Herd 16.10 Der Trödeltrupp 17.00 Der Trödeltrupp 18.00 Privatdetektive im Einsatz 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 RTL II News 20.15 Race 4 Glory – Mit Vollgas zum Ruhm. Amerik. Actionfilm mit

Kabel 1 7.30 Infomercials 8.30 Ein Engel auf Erden 9.25 Charmed – Zauberhafte Hexen 10.25 Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits 11.15 Ein Engel auf Erden 13.10 Unsere kleine Farm 14.10 Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits 15.50 Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen 16.45 kabel eins news 16.55 Two and a Half Men 17.50 Abenteuer Leben – täglich Wissen 19.00 Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter 20.15 Castle 21.15 Body of Proof 22.15 Criminal Minds: Team Red 23.10 Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen 0.10 Without a Trace  – Spurlos verschwunden 1.05 Castle 1.54 kabel eins late news 2.00 Starship Troopers 2 – Held der Föderation. Amerik. Sciencefictionfilm, 2004

Vox 7.35 Verklag mich doch! 9.40 mieten, kaufen, wohnen 11.55 Shopping Queen 13.00 Verklag mich doch! 15.00 Shopping Queen 16.05 Menschen, Tiere & Doktoren 18.00 mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das perfekte Dinner im Schlafrock 20.00 Prominent! 20.15 CSI: Miami 21.15 CSI – Den Tätern auf der Spur 22.15 Law & Order: Special Victims Unit 23.55 vox nachrichten 0.15 CSI: Miami 1.15 CSI – Den Tätern auf der Spur 1.50 Law & Order: Special Victims Unit

BR-alpha 8.30 Wie verbringt ihr eure Freizeit? 8.45 Miteinander macht’s mehr Spaß 9.00 Existiert der Mond auch dann, wenn keiner hinsieht? 9.15 Charles Darwin 9.30 Junge Ideen für alte Menschen 9.55 Im Jahreskreis – Das Naturheilkunde-Maga-

N24 Stündlich Nachrichten 7.00 Nachrichten 12.45 Börse 13.05 Hitlers Machtergreifung 14.05 Liebe, Sex und Nazis 15.05 Zeitreise mit Stefan Aust 16.05 Die 900 Tage von Leningrad 17.05 Brady Barr: Picknick mit Bären 18.15 Börse 18.25 Wissen 19.10 Zukunft ohne Menschen 20.15 Flugzeugabsturz – Anleitung zum Überleben 21.10 Katastrophen und Konstrukte: Züge 22.15 Geniale Gifte! Tödliche Waffen der Tiere 23.15 Fight Science: Mensch vs. Tier 0.10 Schatten der Zukunft: Bedrohung aus dem All 1.05 Zukunft ohne Menschen 1.50 Katastrophen und Konstrukte: Züge

n-tv Stündlich Nachrichten 7.35 Telebörse 12.30 News Spezial 13.10 Telebörse 13.30 News Spezial 14.10 Telebörse 14.30 News Spezial 15.15 Auslandsreport 15.40 Telebörse 16.10 Marine One: Der Präsidenten-Shuttle 17.05 Die EisPiloten 18.20 Telebörse 18.35 Ratgeber 19.05 Unter Wasser: Katastrophen aus dem Meer 20.10 Unter Wasser: Katastrophen aus dem Meer 21.05 Giganten der Moderne: Weltraumstationen 22.03 Giganten der Moderne: Teleskope 22.45 Telebörse 23.05 Deluxe 0.15 Der SuperApache 1.00 Kriegswaffe Wetter 1.40 Giganten der Moderne: Weltraumstationen

CNN 8.00 World Report 9.00 World Sport 9.30 African Voices 10.00 World Business Today 10.45 Marketplace Middle East 11.00 Amanpour 11.30 TalkAsia 12.00 World One 13.00 Piers Morgan Tonight 14.00 News Stream 15.00 World Business Today 16.00 International Desk 17.00 The Brief 17.30 Going Green 18.00 World Sport 18.30 Inside Africa 19.00 International Desk 20.00 Quest Means Business 20.45 Marketplace Africa 21.00 Amanpour 21.30 CNN NewsCenter 22.00 Connect the World 23.00 Amanpour 23.30 World Sport 0.00 Piers Morgan Tonight 1.00 World Report 2.00 Anderson Cooper 360

Radio am Freitag HÖRSPIEL 19.05 ARD-Radio-„Tatort“ – NWRadio 22.33 SWR 2 „Die blaue Jacht“. Von Matthias Wittekindt Mit Sandra Borgmann, Martin Reinke u.a. Regie: Sven Stricker, ca. 55 Min. 21.03 „fast nächte“ – BR 2 Von Hartmut Geerken nach ungesichteten schriften aus dem nachlass von mynona Realisation: Hartmut Geerken, ca. 117 Min. 22.04 „Feuer an bloßer Haut“ – RBB Kulturradio Von Rolf Schneider Mit Eva Herzig und Friedrich Hammel Komposition: Peter Kaizar. Regie: Harald Krewer, ca. 56 Min.

KLASSIK 13.03 Klassik à la carte – NDR Kultur Gast: Der Schriftsteller Benjamin Lebert ca. 60 Min. 15.05 TonArt – WDR 3 U.a.: Frank Peter Zimmermann über Igor – Strawinskys Violinkonzert, ca. 160 Min. 20.03 Konzert live – DKultur Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll (Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Leitung: Tadaaki Otaka), ca. 97 Min. 20.03 Abendkonzert live – SWR 2 Boulez: „Livre pour cordes“; Tschaikowski: Violinkonzert D-Dur op. 35; Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (Arabella Steinbacher, Violine; RSO Stuttgart des SWR, Leitung: Michel Tabachnik), ca. 147 Min. 20.04 Soirée live – SR 2 Benyamin Nuss, Klavier; Deutsche Radio Philharmonie, Leitung: Kazuki Yamada Georges Gershwin: „Ein Amerikaner in Paris“; Konzert für Klavier und Orchester in F; Charles Ives: 2. Sinfonie, ca. 146 Min.

JAZZ, POP, ROCK 19.30 The Voice – RBB Kulturradio Lizz Wright, ca. 30 Min. 20.04 Jazz Berlin – RBB Kulturradio Legenden des Jazz. Der Mundharmonikaspieler Jean „Toots“ Thielemanns und der Tenorsaxofonist Joe Henderson, ca. 116 Min.

FEATURE & MAGAZIN 6.05 Mikado – HR 2 Darin: Der Film „Frankfurt Coincidences“ Wie aus Zufällen multikulturelles Leben wird 6.05 Mosaik – WDR 3 Darin: Frauen in der Designgeschichte Ein Gender- und Pionierprojekt der Uni Wuppertal., ca. 105 Min. 8.30 kulturWelt – BR 2 Intendant der Kölner Oper möchte die gesamte Spielzeit absagen, ca. 30 Min. 10.05 Notizbuch – BR 2 Freitagsforum: Warum werden Menschen radikal?, ca. 115 Min. 10.05 Leute – SWR 1 BW Gast: Siegfried Gukerle, abgestürzter Millionär, ca. 115 Min. 10.10 Lebenszeit – DLF Köln Über die Prügelstrafe, ca. 80 Min. 12.05 Doppel-Kopf – HR 2 Am Tisch mit Walter Mossmann, „Eingreifer“, ca. 50 Min. 12.05 Scala – WDR 5 Darin: Indiens schönste Liebesgeschichte. „Rama und Sita“ im Kölner RautenstrauchJoest-Museum, ca. 55 Min. 13.07 Länderreport – DKultur Die Kulturpolitik der Bundesländer BadenWürttemberg und Nordrhein-Westfalen ca. 23 Min. 14.07 Thema – DKultur Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven will Deutschlands erstes Migrationsmuseum werden, ca. 13 Min. 15.05 Fidelio – HR 2 17.10 Zu Gast: Der Dracula-Forscher Hans Meurer, ca. 10 Min. 15.05 Thema NRW – WDR 5 Keine Lust auf Ruhestand. Auch nach der Rente noch voll im Job, ca. 55 Min. 15.07 Thema – DKultur Der Liedermacher Heinz Ratz tourt mit Asylbewerbern durch Deutschland, ca. 13 Min. 16.05 Eins zu Eins – BR 2 Gast: Volker Eloesser, IT-Unternehmer ca. 55 Min. 16.10 Zu Gast – RBB Kulturradio Klaus Wallendorf, Hornist bei den Berliner Philharmonikern, ca. 35 Min. 16.10 Büchermarkt – DLF Köln Bram Stoker: „Dracula“, ca. 20 Min. 16.35 Forschung aktuell – DLF Köln U.a.: Wann treffen Gruppen gute Entscheidungen und wann nicht?, ca. 25 Min. 16.50 Elektronische Welten – DKultur DVD-Tipp: Dracula „satt“ – zum 100. Todestag von Bram Stoker, ca. 10 Min. 17.05 Forum – SWR 2 Sind wir zu wehleidig?, ca. 45 Min. 17.35 Kultur heute – DLF Köln René Jacobs und Pierre Audi deuteten Händels „Orlando“ in Brüssel, ca. 25 Min. 18.05 IQ – Wissenschaft und Forschung – BR 2 U.a.: Wie Nanotechnologie die Medizin revolutionieren soll , ca. 25 Min. 18.05 Der Tag – HR 2 Lauschen, sammeln, speichern - der DatenGAU, ca. 55 Min. 19.04 Kulturtermin – RBB Kulturradio U.a.: Bildungskonferenz Kirche und Sport ca. 26 Min. 19.05 Zündfunk – BR 2 Morgen ist Weihnachten. Plattenläden rüsten zum Record Store Day, ca. 115 Min. 19.07 Wortwechsel – DKultur Was heißt denn hier und heute politically correct?, ca. 53 Min. 19.15 Dossier – DLF Köln Der Nazi als guter Nachbar, ca. 45 Min. 20.10 Das Feature – DLF Köln Der Spiegel des Orients – Friedrich Rückert, ca. 50 Min. 21.05 Logo – NDR Info U.a.: Oper statt Pille – Kunst als Therapie gegen Hyperaktivität, ca. 55 Min. 23.05 Fazit – DKultur U.a.: Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle: Déjàvu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube, ca. 55 Min. 0.05 Lange Nacht – DKultur Über den europäischen Schriftsteller György Konrád, ca. 175 Min.

LESUNG 9.05 Lesezeit – MDR Figaro Wolfgang Herrndorf: „Tschick“ (5/10) ca. 40 Min. 14.30 Lesung – RBB Kulturradio James Joyce: Ulysses III. Proteus (2) ca. 30 Min. 18.30 Lesebuch – NWRadio Johann Gottfried Seume: „Spaziergang nach Syrakus“ (5/16), ca. 30 Min. 23.00 Klubbing – WDR Eins Live Matthias Nawrat: „Wir zwei allein“, 60 Min. 22.05 Am Abend vorgelesen – NDR Kultur Madame Jeanne-Marie Roland: „Briefe aus der Französischen Revolution“ (2/2) ca. 30 Min. 22.30 Spätlese – HR 2 Geschichten von Glückssuchern und Glückspilzen (4), ca. 30 Min.

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Immobilienmarkt Immobilienbrief

Investoren zeigen sich flexibel Die Nachfrage nach deutschen Gewerbeimmobilien bleibt unverändert hoch. Zu Jahresbeginn hat sich in den Nutzungsarten der Schwerpunkt jedoch wieder von Einzelhandelsobjekten auf Büros verlagert. sfu. FRANKFURT, 19. April. Die Akteure auf dem Transaktionsmarkt für gewerblich genutzte Immobilien sind hierzulande nicht ganz so schwungvoll in das neue Jahr gestartet wie 2011. Nach der Marktstatistik des Maklerverbundes Colliers wechselten im ersten Quartal Objekte im Volumen von 5,1 Milliarden Euro den Besitzer. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet das einen Rückgang von knapp 10 Prozent. Die Angaben anderer großer Maklerhäuser bewegen sich in einer ähnlichen Größenordnung.

Keine Preissprünge im tiefsten Sachsen. Seite 39 „Grund für diesen moderaten Rückgang ist eine geringere Zahl an sehr großvolumigen Verkäufen“, kommentiert Andreas Trumpp, Chefanalyst von Colliers International in Deutschland, das jüngste Geschehen. „Während die größten zehn Transaktionen im Vorjahr über 2,8 Milliarden Euro ausmachten, waren es in diesem Jahr nur knapp 1,6 Milliarden Euro.“ Auch Piotr Bienkowski, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas Real Estate in Deutschland, verweist auf die geringere Anzahl an großen Transaktionen und empfiehlt vor diesem Hintergrund, den Rückgang nicht überzubewerten. Allein der Verkauf des Metro-Portfolios und des Anteils am Oberhausener Shoppingcenter Centro habe im ersten Quartal 2011 fast schon ein Viertel des Transakti-

ZUR SACHE

Überdosierte Regulierung Haben Immobilien-Spezialfonds angesichts der AIFM-Regulierung noch eine Zukunft? er Europäischen Kommission lieD gen erste Vorschläge für die Umsetzung der Richtlinie zur Regulierung der „Alternative Investment Fund Manager“ (AIFM) vor – in bestem Beamten-Englisch. Die sich nun abzeichnende Lösung droht mit erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen einherzugehen. Das Anwendungsgebiet der Richtlinie sollte sich ursprünglich auf höchst risikoreiche Anlageprodukte wie Hedgefonds konzentrieren. Angesichts dieses grundlegenden Ziels, regulative Leitplanken zu setzen, wo sie bisHenning Klöppelt ist Geschäftsführer der Warburg-Henderson Kapitalanlagesellschaft für Immobilien. her fehlten, ist es absolut unverständlich, warum auch deutsche Immobilien-Spezialfonds unter die Bestimmungen fallen sollen. Schließlich existiert für sie mit dem Investmentgesetz schon ein umfassender Rechts- und Regulierungsrahmen. Durch die drohende Neuregulierung werden die Kosten für das Management dieser etablierten und erfolgreichen Vehikel in die Höhe schnellen, ohne dass damit mehr Sicherheit oder Transparenz verbunden sind – die sind nämlich schon durch die vorhandenen Vorgaben hergestellt. Allein die Installation eines durch die AIFM-Richtlinie geprägten Risikomanagementsystems wäre extrem aufwendig und stünde in keinem Verhältnis zum Nutzen. Getroffen würde eine Immobilien-Investmentform, die sich auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld stabil entwickelt hat: Laut IPD-Spezialfondsstudie 2011 erwirtschafteten die auf Deutschland fokussierten Fonds im Jahr 2010 eine Durchschnittsrendite von 4,3 Prozent. Nicht von ungefähr erfreut sich der Spezialfonds unter Versicherungen und Pensionskassen großer Beliebtheit. Die beste Lösung für ImmobilienSpezialfonds in Deutschland scheint derzeit das vom Branchenverband BVI vorgeschlagene einheitliche Investmentgesetz zu sein. Danach würden die bisher bewährten Fondsstrategien sowie die steuerliche und bilanzielle Behandlung bewahrt.

Trianon-Verkauf unter Druck: Madison übernimmt von Morgan Stanley. Foto Philip Lisowski

onsvolumens ausgemacht. „Die deutschen Investmentmärkte sind wie erwartet weiterhin sehr lebhaft“, betont er. Zu einer deutlichen Verschiebung kam es jedoch im Jahresvergleich innerhalb der Nutzungsarten. Während im ersten Quartal 2011 Einzelhandelsobjekte die größte Aufmerksamkeit der Investoren

auf sich zogen, rückten im ersten Quartal dieses Jahres wieder Büroimmobilien in den Fokus. Mit 2,6 Milliarden Euro entfiel auf sie gut die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens mit Gewerbeimmobilien. Zur Begründung verwies Colliers-Marktbeobachter Trumpp auf verbesserte Flächenumsätze sowie die rück-

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Nachhaltigkeit in der Finanzierung läufigen Leerstandszahlen für Büroflächen im vergangenen Jahr. Die größten Transaktionen in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf dem Büromarkt waren der Verkauf der Allianz-DeutschlandZentrale in Unterföhring durch die IVG Immobilien AG an den hauseigenen geschlossenen Fonds Euroselect 21 für mehr als 300 Millionen Euro und der Anteilsverkauf des Trianon-Hochhauses in Frankfurt durch den einst offenen Morgan-Stanley-Fonds P2 Value an ein Investmentvehikel von Madison Real Estate für rund 230 Millionen Euro. Zu der Schwerpunktverlagerung der Käufer dürften auch die inzwischen sehr hohen Preise für Einzelhandelsimmobilien mit stabilen Mieteinnahmen beigetragen haben. Gute Anlageprodukte im Einzelhandelsbereich seien extrem knapp, sagt Jörg Ritter, der für den Bereich Einzelhandelsinvestment und -vermietung bei Jones Lang LaSalle (JLL) in Deutschland verantwortlich ist. „Wenn ein Objekt zur Vermarktung ausgeschrieben ist, ist die Anzahl der Interessenten sehr hoch.“ Dies gelte auch für gute Standorte jenseits der Metropolen. Im ersten Quartal wechselten Einzelhandelsobjekte für 1,1 Milliarden Euro den Besitzer. Von einer zunehmenden Zurückhaltung von Investoren ist derzeit nichts zu hören. Vielmehr stellt Fabian Klein, verantwortlich für das Investmentgeschäft des internationalen Maklerhauses CBRE in Deutschland, fest, dass der Engpass eher auf der Angebots- als auf der Nachfrageseite liegt: „Festzuhalten bleibt, dass der Mangel an geeigneten Produkten vor allem im Core- und Core-plus-Segment bei dem latenten Nachfrageüberhang nach deutschen Gewerbeimmobilien ein noch höheres Transaktionsvolumen verhindert hat.“ Deutschland sei weiterhin einer der gefragtesten Zielmärkte für global agierende Immobilieninvestoren. Allerdings bereiten vielen Marktakteuren Finanzierungsengpässe im großvolumigen Geschäft weiterhin Sorgen. Diese behinderten die Aktivitäten, berichtet JLL-Deutschland-Chef Frank Pörschke. Auch dauere die Prüfung von Ankäufen wieder bedeutend länger als noch vor einem Jahr. „Dennoch unterstützt das niedrige Zinsniveau auf der Kreditseite den Immobilienmarkt in Deutschland“, fügt er hinzu. Einige größere Objekte seien derzeit in der konkreten Ankaufsprüfung.

Von Markus Kolodziej achhaltigkeit ist in vielen Teilbereichen der Immobilienwirtschaft schon fest verankert. Dabei können unterschiedliche Einflussfaktoren wie zum Beispiel der gesellschaftliche Wandel, der Klimawandel oder veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen Auslöser und Treiber für die Marktakteure sein. Das Thema wird von immer mehr Unternehmen transparent und öffentlichkeitswirksam in den Vordergrund gerückt. Auch Banken und deren Finanzierungen müssen sich im idealtypischen Fall daran messen lassen, ob sie realwirtschaftliche Wachstumsimpulse setzen oder nicht. Hier kann der Aspekt der nachhaltigen Finanzierung Erhebliches leisten. Bisher haben sich vor allem Projektentwickler, Mieter und Investoren als Treiber in Sachen Nachhaltigkeit erwiesen. Für Projektentwickler bieten nachhaltige Gebäude Wettbewerbsvorteile in Bezug auf die Vermarktung sowie attraktivere Renditen im Verkauf. Viele Projektentwickler haben sich deshalb deutlich sichtbar als „Green Building“-Experten positioniert. Für Investoren ist Nachhaltigkeit oft als Imagefaktor ein fester Bestandteil der Anlagestrategie. Aus ihrer Sicht beruht eine nachhaltige Immobilieninvestition auf einer nahezu gleichrangigen Gewichtung der unterschiedlichen Nachhaltigkeitsaspekte. Die Attraktivität für Investoren liegt auch in einer noch tendenziell höheren Zahlungsbereitschaft der Mieter. Auf Mieterseite gibt es eine steigende Nachfrage nach Gebäuden, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Ausschlaggebend sind dabei vor allem Energieeinsparpotentiale, geschäftspolitische Faktoren im Zuge der Nachhaltigkeits-Berichterstattung (Corporate Social Responsibility) sowie eine mögliche Steigerung der Arbeitsproduktivität. Für Kreditinstitute kann sich Nachhaltigkeit als Wachstumsfeld im Immobiliengeschäft erweisen. So kam eine im vergangenen Jahr durchgeführte Befragung von Ernst & Young Real Estate unter 40 deutschen Kreditinstituten, Immobilieninvestoren, Projektentwicklern und Großmietern zu folgenden Ergebnis-

N

sen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreditentscheidung: Die Bewirtschaftungskosten haben aus Sicht der befragten Kreditinstitute mit 78 Prozent den größten Einfluss auf die Kreditentscheidung; danach – mit 56 Prozent – wurde die Flexibilität der Gebäudestruktur als Kriterium der Kreditentscheidung genannt; technische Eigenschaften im Sinne der Energieeffizienz stehen an dritter Stelle mit 44 Prozent und in einem direkten Zusammenhang mit den Bewirtschaftungskosten. Grundsätzlich spiegeln sich niedrige Bewirtschaftungskosten sowie eine hohe Flexibilität der Gebäudestruktur in den Abvermietungszeiträumen wider, was wiederum Einfluss auf die Risikobewertung während eines Kreditentscheidungsprozesses haben könnte. Allerdings gewähren derzeit nur wenige Kreditinstitute in Deutschland Risikoabschläge bei ihren Kreditkonditionen für nachhaltige Immobilien. Europaweit gibt es immerhin schon diverse Kreditinstitute, die nachhaltige Aspekte durch Sonderkonditionen in der Kreditvergabe fördern. Global haben sich mehr als 160 Finanzdienstleister der sogenannten „Unep-Erklärung der Banken zur Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung“ (United Nations Environment Programme) angeschlossen, die einen Leitfaden für Banken im Umgang mit Nachhaltigkeitszielen vorgibt. In Deutschland sind Unep-Mitglieder zum Beispiel die Bayern LB, die HSH Nordbank und die KfW. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Ausprägungen der Bekenntnisse zu den Unep-Grundsätzen. Die Strukturierungen und Konditionen der Kreditvergabe in der Immobilienfinanzierung werden nicht zwingend beeinflusst. Es ist aber davon auszugehen, dass Banken mittelfristig verstärkt in der Gestaltung ihrer Konditionen in der Immobilienfinanzierung auch Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen werden. Für eine zunehmend nachhaltige Immobilienwirtschaft ist dies auch erforderlich. Der Autor ist Director Business Development am Real Estate Management Institute der EBS Universität.

Neue EnEV wirft erste Schatten Im kursierenden Entwurf wird der Bestand ausgeklammert sfu. BERLIN, 19. April. Die von der Bundesregierung geplante Verschärfung der energetischen Vorgaben für Wohngebäude fällt offenbar deutlich geringer aus als erwartet. Nach einem derzeit in Berlin kursierenden Entwurf einer neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) 2012 müsste der zulässige jährliche Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben um durchschnittlich 7,5 Prozent gesenkt werden. Die Vorgaben der derzeit geltenden EnEV aus dem Jahr 2009 waren damals zur vorangegangenen Fassung noch um 30 Prozent gesenkt worden. Im vergangenen Jahr hatten zeitweise Gerüchte die Runde gemacht, dass in der EnEV 2012 noch einmal eine Verschärfung in dieser Größenordnung vorgesehen sein könnte. Die Interessenvertreter der deutschen Wohnungswirtschaft reagierten erfreut auf den nun durchgesickerten Entwurf, der federführend von Bundesbau- und Bundeswirtschaftsministerium erarbeitet wurde. „Dies zeigt, dass die Politik den Blick für die wohnungswirtschaftliche Realität nicht ganz verloren hat“, lobte Axel Gedaschko, amtierender Vorsitzender der Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI) und Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW). Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass der Gebäudebestand von den höheren energetischen Anforderungen ausgeklammert worden ist. „Das ist die Grundvoraussetzung, damit die energetische Sanierung

nicht ins Stocken gerät“, fügte er hinzu. Kritisch äußerte sich Gedaschko allerdings zu Plänen des Bundesumweltministeriums, Nutzungspflichten für erneuerbare Energien im Gebäudebestand einzuführen. Mit zusätzlichen Anforderungen an Wohngebäude sei seiner Ansicht nach die Grenze des Leistbaren überschritten worden. „Soweit den zusätzlichen Investitionen keine zusätzlichen Erträge gegenüberstehen, werden private Akteure diese Investitionen nicht tätigen können“, sagte er. Mit weiteren Anforderungen würden darüber hinaus auch die Mieter deutlich belastet. Für bemerkenswert halten Fachleute nach einer ersten Durchsicht des Verordnungsentwurfs die vorgesehene Einführung eines EnEV-easy-Modells. Dieses würde ein drittes Berechnungsverfahren im Rahmen der Verordnung mit sich bringen. Danach soll aus einer Tabelle bei Standardgebäuden mit Standardausstattung eine Übereinstimmung mit der EnEV ablesbar sein und somit die individuelle Berechnung der Energieeffizienz entfallen. Dies würde im Idealfall eine Vereinfachung mit sich bringen. Die Ursprungsform der Energieeinsparverordnung trat Anfang 2002 in Kraft und bündelte damals die bestehenden Wärmeschutz- und Heizanlagenverordnungen. 2004, 2007 und 2009 folgten dann Modifizierungen der Vorgaben. Da in dem neuen Entwurf weiterhin von einer EnEV 2012 die Rede ist, wird in der Bundesregierung offensichtlich eine rasche Einführung des Regelwerks für möglich gehalten.

Herausforderung für Shoppingcenter

Makler verärgert über Verbraucherschützer

F.A.Z. FRANKFURT, 19. April. Mit einem wachsenden Online-Handel wird sich die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen verringern. Allerdings dürfte sich diese Entwicklung unterschiedlich in den Geschäftsmodellen von ShoppingcenterEntwicklern beziehungsweise -Eigentümern niederschlagen. Das wurde auf der European Conference des International Council of Shoppingcenters (ICSC) deutlich, die in dieser Woche in Berlin stattfand. Die Branche müsse sich vor allem mit der Frage auseinandersetzen, wie sich die Online-Präsenz mit der Präsenz im stationären Handel verbinden lasse, sagte ECE-Chef Alexander Otto. Seiner Ansicht nach dürften es in Zukunft Shoppingcenter jenseits der Großstädte schwerer haben, mit dem Internethandel zu konkurrieren. „Die Zukunft liegt in einer Multichannel-Strategie der Einzelhändler“, machte Markus Wild, Vorstandsvorsitzender von SES Spar, auf dem Branchentreffen in Berlin Mut. Es werde nicht passieren, dass der Einzelhandel komplett ins Internet abwandere.

F.A.Z. FRANKFURT, 19. April. Eine Broschüre der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit Hinweisen zum Kauf eines gebrauchten Hauses hat unter Immobilienmaklern Verärgerung hervorgerufen. Es sei eine „fast an Betrug grenzende Anleitung zur Umgehung eines mit dem Verkauf eines Hauses beauftragten Maklers“, kritisiert der Ombudsmann des Immobilienverbandes IVD, Peter Breiholdt. Ausführlich werde darin beschrieben, wie ein Verbraucher die Provision für einen Makler sparen könne. Empfohlen werde zum Beispiel, ein Telefon mit unterdrückter Rufnummer bei der Kontaktaufnahme mit einem Makler zu benutzen. Bei E-Mails sollte wiederum eine Adresse genutzt werden, die keine Namensangaben enthalte. Ein Interessent müsse dann lediglich noch nach der Lage der entsprechenden Immobilie fragen. Danach reiche eine Außenbesichtigung meistens aus, um eine Vorauswahl treffen zu können. Weiteres Informationsmaterial vom Makler sei dann nicht mehr erforderlich.

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SEITE 38 · FREITAG, 20. APRIL 2012 · NR. 93

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Keine großen Sprünge in Chemnitz Die südwestsächsische Stadt gehört zu den Orten in Deutschland, in denen Klagen über das Entstehen einer vermeintlichen Immobilienblase nicht zu hören sind. Von Michael Kunze CHEMNITZ/FRANKFURT, 19. April. Während in vielen westdeutschen Städten Mieten und Wohnungspreise zuletzt deutlich anzogen, sieht die Lage in den neuen Ländern häufig ganz anders aus. Die 243 000 Einwohner zählende südwestsächsische Stadt Chemnitz – nach Berlin, Leipzig und Dresden immerhin die viertgrößte ostdeutsche Stadt in den neuen Ländern – ist „kein Beispiel für signifikante Mietsteigerungen“, wie Ulrich Weiser vom Marktforschungsunternehmen Chempirica feststellt. 30 000 Wohnungen stünden in der Stadt leer. „Mindestens ein Drittel davon befindet sich in baufälligem Zustand, der keine Vermietung zulässt“, schätzt er. Selten scheren besonders gute Lagen nach oben aus, wie das Stadtzentrum oder das Gründerzeitviertel Kaßberg. „Wer mehr als 10 Euro je Quadratmeter

zahlt – auch in Toplagen –, dem ist nicht zu helfen“, resümiert Weiser. Das Gros der Mieten bewege sich zwischen 4,70 Euro und 5,50 Euro – je nach Lage und Sanierungsstand. Durch weitere Sanierungsmaßnahmen wächst das Angebot sogar und drückt auf die Preise. „Die Rückbauwelle ist erst mal vorbei“, fügt Weiser hinzu. Verschärft wird die Lage auf dem Wohnungsmarkt durch die drastisch alternde Stadtbevölkerung und niedrige Geburtenzahlen. Obwohl Chemnitz als industrielles Herz Sachsens und Universitätsstandort zuletzt deutliche Wanderungsgewinne verzeichnen konnte, sinkt die Einwohnerzahl. Für die Zukunft rechnet Weiser mit weitgehend konstanten Preisen, eine Immobilienblase fürchtet niemand. Auf dem Markt für Eigentumswohnungen sieht die Lage ähnlich aus: die Preise liegen unter dem bundesweiten Durchschnitt. „Chemnitz ist eine Prinzessin, die noch wachgeküsst werden muss“, sagt Karl-Heinz Weiss, Regionalvorsitzender Mitte-Ost vom Immobilienverband Deutschland (IVD). „Die Stadt ist kaum überbewertet. Investoren beobachten sie deshalb genau, machen aber Kaufentscheidungen vom Mietsteigerungspotential abhängig. Das ist aktuell eher moderat.“ Weil aber die Mieten in den Oberzentren moderat stiegen, schlage sich dies nach langer Stagnation auch auf die Kauf-

Karl-Marx-Stadt heißt wieder Chemnitz – nur der „Nischel“ ist geblieben.

Foto Ch. Thiel

preise nieder. Als Gründe für die Preisanstiege nennt Weiss die Angst vor einer Inflation und das Bedürfnis vieler Menschen, wieder in die Nähe des Arbeitsorts zu ziehen, der meist in den Großstädten liegt. Insgesamt betrachtet sei man jedoch vom Preisniveau der neunziger Jahre noch weit entfernt. Erforderlich sind nach Ansicht des Verbandsrepräsentanten weiterhin deutliche Signale für die Entwicklung des Standorts, bis hin zu weiteren Gewerbe- und Industrieansiedlungen in Verbindung mit den Kapazitäten von Wissenschaft und Forschung. Laut Erhebungen des IVD liegt der Quadratmeterpreis im Chemnitzer Bestand je nach Lage und Ausstattung bei durchschnittlich 450 bis 850 Euro für eine Dreizimmerwohnung – bei Neubauten reicht die Spanne von 980 bis 1400 Euro. In guten Lagen wie im Stadtteil Adelsberg, in Rabenstein oder im Schönauer Villenviertel seien deutliche Abweichungen nach oben möglich. Zuletzt seien die Preise entweder stabil geblieben oder sogar gestiegen, schreiben die Marktbeobachter des IVD in ihrem Immobilienpreisspiegel 2011. Für die nächsten fünf Jahre geht der IVD von einer guten Entwicklung in Chemnitz aus – obwohl kürzlich ein Kaufpreisvergleich des Internetanbieters Immowelt ergab, dass die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in Chemnitz seit 2006 um durchschnittlich 16 Prozent auf 851 Euro gesunken seien. Dies entspreche 55 Prozent des Durchschnitts der 80 größten deutschen Städte. Wohneigentum sei demzufolge nur in Gelsenkirchen, Salzgitter und Bremerhaven noch günstiger zu erwerben als in Chemnitz. Preissprünge, wie sie für die sächsische Landeshauptstadt Dresden festgestellt werden können, in der schon in wenigen Jahren der vermietbare Wohnraum ausgeschöpft sein könnte, sind in Chemnitz folglich nicht zu erwarten. Doch auch hier seien, besonders bei großen Wohnungen, je nach Lage und Ausstattung signifikante Kauf- und Mietpreiserhöhungen feststellbar, sagt der IVD-Regionalvorsitzende. Für die meisten Regionen in Sachsen und somit auch für Chemnitz gilt laut Verband, dass die „Immobilie zunehmend als sichere Kapitalanlage“ geschätzt werde.

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ser erhebliche Rissbildungen an seinem Objekt fest und verklagte im Dezember 2004 den ausführenden Bauunternehmer auf Schadenersatz. Die Gewährleistungsfristen waren zu diesem Zeitpunkt schon längst abgelaufen. Deshalb konnte der Schadenersatzanspruch des Bauherrn nur verfangen, wenn dem Unternehmer mit Erfolg Arglist nachgewiesen wurde. Setzte sich noch in der Eingangsinstanz der Bauherr durch, musste er vor dem Oberlandesgericht eine Niederlage hinnehmen. Dort wiesen die Richter darauf hin, dass arglistiges Verhalten nur dann gegeben sei, wenn hinsichtlich des vom Bauherrn erworbenen Grundstücks Gründungsmängel für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen worden wären. Dies sei nicht feststellbar. Mithin verfing in der Berufungsinstanz der Einwand der Verjährung. Dies ließen die höchsten deutschen Zivilrichter jedoch nicht gelten. Sie bejahen ein arglistiges Verhalten des Bauunternehmers, der vor Errichtung des Objekts kein Bodengrundgutachten eingeholt hatte. Wie in einer Vielzahl von Bauverträgen verpflichtete sich der bauausführende Unternehmer dahingehend, das Objekt nach den technischen Bestimmungen der VOB und allen bestehenden DIN-Regelungen auszuführen. Berechtigterweise weist schon an dieser Stelle der BGH darauf

hin, dass ein so vertraglich gebundener Unternehmer die Verpflichtung übernommen habe, dass eine den Bodenverhältnissen entsprechende Gründung gewählt werden muss, durch die die Bauwerkskräfte sicher in den Baugrund abgeleitet werden können. Es half dem ausführenden Unternehmer auch nichts, dass er darauf hinwies, er habe in dem in Rede stehenden Baugebiet schon einige Objekte realisiert. Das Baugebiet war durch unterschiedliche vorherige Nutzungen nachhaltig geprägt. Damit war schon von Beginn an offenkundig, dass es sich hier um unterschiedliche Bodenverhältnisse handeln musste, zum Beispiel durch vorhandene tiefgehende Fundamente einstiger Werkhallen. Nur durch entsprechende Probebohrungen wäre also der Unternehmer in der Lage gewesen, Aufschluss darüber zu erhalten, welche Gründungsmaßnahmen für das konkrete Projekt erforderlich sind. Wer als Ausführender vor derartigen Umständen die Augen verschließt und sich nur auf vermeintliche Ortskenntnis verlässt, also ein Bodengrundgutachten nicht einholt, verschweigt nach Auffassung der höchsten Bauzivilrichter einen offenbarungspflichtigen Mangel arglistig. Letztlich ergeben nur derartige Untersuchungen auch eine belastbare Aufklärung, welcher Baugrund vorliegt und

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Frühzeitige Bodenuntersuchung ist Pflicht / Von Friedrich-Karl Scholtissek HAMBURG, 19. April. Die Standsicherheit eines Gebäudes ist eine der zentralen Kriterien. Wird diese Funktion nicht erfüllt, liegt im Regelfall ein Mangel vor, der den Auftraggeber berechtigt, Haftungsansprüche geltend zu machen. Zur Abwendung eines solchen funktionsbeeinträchtigenden Mangels gehört es, schon in der sehr frühen Planungsphase eine Bodenuntersuchung durchzuführen. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse sind dann im Rahmen der fortschreitenden Planung wie auch bei der Ausführung des Bauvorhabens zu berücksichtigen. Wer dies vernachlässigt, setzt sich berechtigten umfassenden Schadensersatzansprüchen aus, wie der Bundesgerichtshof (BGH) erst kürzlich mit seinem Urteil vom 8. März dieses Jahres entschied (Az. VII ZR 116/10). Er verschärfte es sogar: Derjenige, der keine ausreichenden Erkenntnisse über den Baugrund einholt, setzt sich auch dem Vorhalt einer arglistigen Täuschung aus – mit der Folge, auch Jahre nach Ablauf der Mängelhaftungsfrist vom Bauherrn in Anspruch genommen werden zu können. Grundlage der Entscheidung der Karlsruher Richter war ein Grundstücks- und Bauerrichtungsvertrag, der schon 1987 begründet wurde. Im April 1988 wurde das Bauobjekt fertiggestellt und dem Bauherrn übergeben. Jahre später stellte die-

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welche sich daraus ergebende Gründung für das Objekt zwingend erforderlich ist. Entlastend vermag der ausführende Unternehmer ebenso wenig einzuwenden, er habe nicht bewusst gegen das Gebot einer Bodengrunduntersuchung verstoßen – ausreichend ist, das damit einhergehende Risiko der mangelhaften Aufklärung und damit auch der nicht ordnungsgemäßen, sach- und fachgerechten Ausführung als Unternehmer billigend in Kauf zu nehmen. Dies knüpft an die bisherige Rechtsprechung des BGH an, der ein arglistiges Verschweigen eines Mangels nicht nur dann annimmt, wenn der ausführende Unternehmer bewusst die Folgen der vertragswidrigen Ausführung in Kauf nimmt. Vielmehr ist es ebenso ausreichend, dass auftragnehmerseitig das Risiko erkannt, der

Vertragspartner darüber aber nicht aufgeklärt wurde. Kann also ein arglistiges Verhalten bejaht werden, vermag sich der ausführende Unternehmer auch nicht mit dem Ablauf der Mängelhaftungsfrist – bei Bauwerken üblicherweise fünf Jahre nach der Abnahme – zu verteidigen. Denn liegt Arglist vor, kann auch noch Jahre nach Ablauf der Mängelhaftungsfrist der Schadenersatzanspruch gegenüber dem arglistig Täuschenden durchgesetzt werden. Die jüngste Entscheidung des BGH macht auch für die Planer noch einmal nachhaltig das zwingende Erfordernis ihrer Beratungspflichten gegenüber dem Bauwilligen deutlich. Schon in der sehr frühen Planungsphase hat der Architekt den Bauherrn dahingehend aufzuklären, dass in aller Regel das Einholen eines Bodengrundgutachtens zu den zwingenden

Notwendigkeiten gehört. Über diese Notwendigkeiten, aber auch die Gefahren, sollte sich der Bauherr dieser Empfehlung des Planers nicht anschließen, hat letzterer gleichermaßen eingehend und umfänglich – mit der Darstellung des damit verbundenen Risikos – seinen Bauherrn aufzuklären. Weigert sich der Bauherr, zum Beispiel aus Kostengründen, ein entsprechendes Bodengrundgutachten einzuholen, ist der Planer gehalten, die gesamte Aufklärung gegenüber dem Auftraggeber umfassend zu dokumentieren und sich idealerweise auch eine Haftungsfreizeichnung bezüglich des damit verbundenen Risikos aushändigen zu lassen. Der Autor ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der Sozietät SK-Rechtsanwälte sowie Lehrbeauftragter für Bau- und Architektenrecht an der Hafencity Universität in Hamburg.

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20./22. April 2012

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Garten-Ideen

ALARMANLAGE

Alarmierendes Gerät. Foto: Bublitz

Die Technik der Alarmanlagen Bublitz B1 und B2 funktioniert ganz ohne Sensoren an Fenstern und Türen. Eine Verkabelung

entfällt völlig. Zum Anschließen genügt lediglich eine Steckdose. Damit werden Bereiche über mehrere Etagen mühelos überwacht – in einem Umfang von bis zu 1.000 Quadratmetern. Registriert werden Veränderungen der Resonanzfrequenz. Diese ändert sich, wenn beispielsweise eine Tür oder ein Fenster gewältsam geöffnet wird. Ein Einbruchversuch löst sofort den Alarm mit einer lautstarken Sirene aus. Zugleich holt ein integriertes Telefonwählgerät automatisch Hilfe. Die Alarmanlage dient optional auch als Rauch- und Brandmeldeanlage, die mit 110 Dezibel jeden Tiefschläfer weckt. Ausgeklügelte Proportionen: Gartenhaus „Gartana“.

Gesellige Mittelpunkte

Den Alltag vergessen und sich einfach mal treiben lassen – das geht wunderbar in der eigenen Wellness-Oase auf der Terrasse: Whirlpool-Liebhaber schätzen die Erholung im Spa der Marke Hotspring. Ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – darin ist Whirlpool-Zeit bei jedem Wetter und bei jeder Temperatur. Denn Hotspring-Whirlpools sind wetter- und winterfest. Sie sind zudem transportabel, schnell aufgestellt und energieeffizient. Die Wärme wird im Wasserkreislauf zurückgewonnen. Mit dem ACE Salzwasser-Desinfektionssystem erhält man eine nahezu automatiFoto: Feinesse sche Wasserpflege. So wird der

GARTENHAUS

Den Bildhauer Jürgen Ebert fasziniert das traditionelle Material Bronze. Für den Bocholter Künstler verbreitet das edle Material eine ganz besondere Aura und den Anspruch von Ewigkeit. Seine Plastiken werten den Garten auf und geraten dort zum geselligen Mittelpunkt. Das Thema seiner vornehmlich figürlichen Bronzegüsse: Kommunikation. Es durchzieht sein plastisches Werk seit vielen Jahren und ermöglicht ihm, komEntspannung pur. Foto: Hotspring munikative Strukturen zwischenmenschlicher BeziehunAufenthalt im Naß zu einem gen am Beispiel seiner Figuren wohltuenden Erlebnis für den und Figurenkonstellationen in ganzen Körper. Zweier- und Dreiergruppen zu

MÖBEL

Zeitloses Design

Jürgen Ebert modellierte diesen Ringelreihen auf der Kugel. Foto: Ebert erkunden. Die Formensprache reicht von abstrakten Bronzeskulpturen bis hin zu realistischen Darstellungen.

Rollbarer Terrassenkamin

Ewige Freude im Grünen

Hinzu kommen Stehtische und Hocker in unterschiedlichen Ein Gey-Terrassenkamin ist eine Größen, eine Hollywood-Schauelegante Möglichkeit, sich ein kel, ein Teppan-Yaki-Grill und wärmendes Feuer auf die Terkleine Zubehörteile. Neben dem rasse zu holen. Während man Wenn die Sonne lacht, erweckt sie bestimmt werden. Auf Wunsch schlichten, eleganten Design hasonst seinen Gartenstuhl an die den Garten zum Leben. Der Som- sind auch Dachbegrünung oder ben die Gartenobjekte eines zuDachüberstand erhältlich. zumeist unbeweglichen Gartenmer kann kommen - und mit ihm sätzlich gemeinsam: Die Freude kamine heranrücken muss, wird viele Ideen für den Aufenthalt im Ausgeklügelte Proportionen dieser einfach vor die SitzgrupReinigungs- und Pflegeproble- an ihnen hält ewig. Grünen. Eine von ihnen verwirkDer Architekt Karl-Heinz pe gerollt und wärmt mit seiner me vor und nach der Freiluftsai- Neu im Programm hat Lizzy licht das Unternehmen Feinesse breiten Wärmeabstrahlung die Innovationen mit dem Gartenhaus Schommer, Preisträger des Immo- son erübrigen sich bei ihren Au- Heinen das Lounge-Modul-Elebilien-Oscars „Mipim-Award“, ganze Terrasse. Er darf mit jeßenmöbeln. Die Produktpalette ment GM-212E. Dieses kann als „Gartana“. hat ausgeklügelte Proportionen dem Holz befeuert werden und umfasst außer Tischen, Stühlen kleines Tischchen dienen, es vorgegeben: Alle Elemente, also und Bänken auch Liegen und lädt aber auch dazu ein, einfach ist dank seines EdelstahlDas komplett in Deutschland hohe Belastbarkeit und lange mal darauf zur Entspannung Schwenkgrills bestens zum Sessel sowie große rollbare produzierte Gartenhaus besticht Tür, Fenster, Wände und Dach, Lebensdauer. Da für das System durch zeitlos klassisches Design stehen in einem Verhältnis von Pflanzen-Übertöpfe und Vasen. die Füße hochzulegen. Wärme auf Rädern. Foto: Gey Grillen geeignet. zu über 50 Prozent heimische 2:3 und 1:3 zueinander. und beste Verarbeitung. AusgeHölzer aus nachhaltiger Forst- hend von drei Basisgrößen kann Impressum wirtschaft verarbeitet werden, es um beliebig viele 80 Zentime- Betonte Maserung Lebensraum Haus – Garten-Ideen ist es zudem eine umweltDie Holzoberfläche des ter große Module erweitert und Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Frankfurter Allgemeine Zeitung freundliche Alternative zu Tro- so je nach gewünschter Verwen- „Gartana“-Gartenhauses wird in © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, penhölzern. Zudem kann es dung vergrößert und ausgestaltet zwei verschiedenen BeschichtunHellerhofstraße 2– 4, 60327 Frankfurt am Main, 2012 nicht nur für die Terrassengewerden. Entsprechend vielfältig gen angeboten: Lasur und Lack. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: staltung zum Einsatz kommen: sind die Nutzungsmöglichkeiten. Die Lasur dringt tief ein, pflegt vE&K Werbeagentur GmbH & Co. KG, Essen Verantwortlich für Anzeigen: Andreas Formen (Verlagsgeschäftsführer); Auch für den Balkon oder den Sie reichen vom Aufbewahrungs- das Holz und betont seine Masefür Anzeigenproduktion: Stephan Puls Gartenweg gibt es eine umfang- ort für Gartengeräte oder Fahrrä- rung. Der wetterbeständige Lack Anzeigenverkauf: Medienvertretung Schweitzer-Casten reichen Farb- und Dekorpalette der über ein Künstleratelier bis auf Reinacrylbasis lässt das GarGabriela Gabriel, Monrad Casten – von zeitlos elegant bis motenhaus in jeder gewünschten hin zur Gartenküche. Die Lage Telefon (040) 7 27 30-4 56/-5 57 dern-puristisch. Foto: Rehau der Türen und Fenster kann frei RAL-Farbe seidenmatt leuchten. Platz für die Füße: das Lounge-Modul-Element GM212E. Foto: Heinen [email protected] Modulare aufgebautes „Gartana“ ermöglicht vielfältige Nutzung

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Whirlpools für die Terrasse

Schutz vor ungebetenen Gästen

Egal, ob es sich um das Gartenhaus oder die Wohnung handelt: Das gute Gefühl, die eigenen vier Wände bei Abwesenheit geschützt zu wissen, vermitteln die Alarmanlagen der Firma Bublitz.

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Langlebig und belastbar Grillabende, Kindergeburtstage, Sommerhitze, Gewitterregen, neblige Herbstabende, Winterfrost – der Belag im „FreiluftWohnzimmer“ Terrasse muss einiges aushalten. Neue Qualitätsmaßstäbe setzt das Unternehmen Rehau mit der Programmfamilie Relazzo Outdoor Solutions aus dem WPC-Verbundwerkstoff Rau-Wood. Die eigens entwickelte ökologische Hightech-Werkstoffrezeptur Rau-Wood überzeugt durch

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Aktuelles zu alternativen Energien Erscheinungstermine: 29. Juni und 1. Juli 2012

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Bautrends Erscheinungstermine: 24. und 26. August 2012

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Ja, ich bin der neue Leser. Senden Sie mir bitte ab sofort die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung** für mindestens 12 Monate (zum derzeit gültigen Bezugspreis von 19,90 € monatlich inklusive MwSt. und Zustellkosten) zu.

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* 6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent pro Minute.

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Vorteilsangebote will ich in Zukunft nicht verpassen. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass der F.A.Z.-Verlag mich künftig per Telefon oder E-Mail über eigene interessante Angebote aus dem Print- und Online-Bereich informiert.

** Falls ich außerhalb des Zustellgebiets der Sonntagszeitung wohne, erhalte ich automatisch Gutscheine. Ein Angebot der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Hellerhofstraße 2–4, 60327 Frankfurt am Main (HRB 7344, Handelsregister Frankfurt am Main), Telefon-Nr. 0180 2 52 52 (6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent pro Minute). Nur gültig für die Auslieferung in Deutschland. Wir verwenden Ihre Post- und E-Mail-Adresse für die Zusendung eigener Werbung. Sie können jeglicher werblicher Nutzung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 2 Wochen ab Erhalt der ersten Zeitungslieferung ohne Angabe von Gründen widerrufen werden. Bereits geleistete Beträge werden erstattet. Zur Fristwahrung reicht die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Der Widerruf ist in Textform (z. B. Brief, Telefax, E-Mail) gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH zu erklären.

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Der von mir geworbene Abonnent oder eine in seinem Haushalt lebende Person war innerhalb der letzten 6 Monate nicht Abonnent der F.A.Z. oder der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er ist nicht mit mir identisch und wohnt nicht mit mir in einem Haushalt. Das Prämienangebot gilt nicht für ermäßigte Abonnements und Gutscheinhefte.

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