Shadowrun 5D - Datapuls Proteus [PDF]

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Zitiervorschau

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DATAPULS

PROTEUS IMPRESSUM Texte: Ingo Meuter, Sascha Morlok, Martin Schmidt Redaktion: Sascha Morlok Chefredaktion Shadowrun: Jason M. Hardy Deutsche Chefredaktion Shadowrun: Tobias Hamelmann Illustrationen: Andreas „AAS“ Schroth Karten und Pläne: Andreas „AAS“ Schroth Layout: Tobias Hamelmann Ikonografie: Nigel Sade Lektorat: Tobias Hamelmann, Benjamin Plaga Besonderen Dank an: Aline für ihre Mühen, sowie Lars Blumenstein, Timo Gleichmann, Guido Hölker, Björn Lippold, Thomas Römer und Hans Joachim Alpers, die das Netz von Proteus bis hier hin gesponnen haben.

Pegasus Spiele GmbH, Am Straßbach 3, 61169 Friedberg, unter Lizenz von Catalyst Game Labs und Topps Company, Inc. © 2019 Topps Company, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Shadowrun und Topps sind Handelsmarken und/oder eingetragene Marken von Topps Company, Inc. in den USA, in Deutschland und/oder anderen Staaten. Catalyst Game Labs ist eine Handelsmarke von InMediaRes Productions, LLC. Besuchen Sie uns im Internet: www.shadowrun5.de www.pegasus.de www.pegasusdigital.de

21.10.2080 :: 14:13:34

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EUROFIX

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Weiterhin keine Spur vom Kurierfrachter MS Galateia. Die Behörden gehen davon aus, dass der Frachter, der sich auf dem Rückweg vom Arkoblock Wilhelmshaven nach Hamburg befand, in der Nordsee havariert ist. Der Konzern will davon nichts wissen, wie Unternehmenssprecher Michael Franke gegenüber Medienvertretern erklärte: „Die MS Galateia ist ein hochmodernes Schiff mit einer erfahrenen Crew.“ Statt eines Unfalls vermutet Franke Piraten hinter dem Vorfall: „Proteus-Erzeugnisse weisen zu jedem Punkt der Wertschöpfung höchste Standards auf. Sie erzielen auf Schwarzmärkten hohe Preise, denn für Interessenten ohne diese Standards und dieses Know-how

ZWISCHENFALL IM ATLANTIK Vor wenigen Stunden soll es zu einem Zwischenfall im Atlantik gekommen sein, in dessen Folge der Proteus-Zerstörer Eidothea vom Saeder-KruppU-Boot SKU-54 versenkt wurde. Nach Aussage von Proteus war die Eidothea auf einer Routinemission unterwegs und wurde grundlos von Saeder-Krupp angegriffen. Aus Neu-Essen ließ S-K-Pressesprecher Roel Vandenhoeck verlautbaren, dass es sich um einen Unfall handele. Das U-Boot führte zusammen mit anderen Schiffen des Konzerns eine Übung durch, in die das Proteus-Schiff geriet. Die Besatzung konnte lebend geborgen werden.

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führt kein Weg an unseren Erzeugnissen vorbei.“ Die Folgerung, dass Piraten die Ursache des Verschwindens seien, halten Experten hingegen für eine „steile These“ angesichts des Aufkommens von toxischen Geistern, widernatürlichen Sogwirbeln und den bekannten Aktivitäten von Crittern, die Stürme heraufbeschwören oder Schiffssysteme lahmlegen können. Der Vorfall wurde erst publik, als sich Angehörige der Schiffscrew in einer Botschaft an die Öffentlichkeit wandten. Derweil dauert die Suche weiter an. Franke bestätigte, dass weitere Einheiten für die Jagd auf die Piraten abgestellt wurden. Dass die Piraten im Auftrag einer dritten Partei, etwa eines Konkurrenten, gehandelt haben, wollte Franke nicht ausschließen.

Rundschau ADL

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SUCHE NACH PROTEUS-SCHIFF IN DER NORDSEE AUSGEWEITET

WEITER KEIN ZEICHEN VON GOLDAMMER! Vier Jahre ist es nun her, dass sich Proteus aufgrund der KFS-Epidemie von der Außenwelt abschottete. Zwar hat der Konzern seine Tore inzwischen wieder geöffnet, doch ist über den Verbleib des charismatischen Geschäftsführers Kevin Goldammer weiterhin kaum etwas bekannt. Inzwischen gehen alle Experten von einer schweren Form von Agoraphobie aus. Woran Goldammer genau leidet, will der Nordsee-Konzern nicht erläutern, erklärte aber, dass sich Goldammer in Behandlung und auf dem Weg der Besserung befinde.

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TOMORROW FOCUS

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ALLIANZ-SPIEGEL

(ARCHIV-MELDUNG - 03.04.2073) KI SCHLIESST SICH NORDSEE-KONZERN AN Heute gab Kevin Goldammer zusammen mit Markus Leu in Hamburg eine Pressekonferenz, auf der beide bekannt gaben, dass sich ihrem Konzern eine KI angeschlossen habe. ELIZA, so ihr Name, schaltete sich auch sogleich per AR zur Pressekonferenz hinzu. Sie berichtete, dass sie aus einem Psychologie-Expertenprogramm entstanden sei. Die Entscheidung, eine Proteus-Konzernbürgerschaft anzunehmen, traf sie, als sie sich näher über den Konzern informierte. Sie sei davon überzeugt, dass Proteus’ Mission, die Menschheit zu neuen Ufern zu bringen, mit ihrem persönlichen Ziel, Menschen zu helfen, übereinstimme. Zudem versuche sie, Vorurteile gegenüber KIs abzubauen und eine Brücke zwischen der physischen und der digitalen Welt zu schlagen. Im Konzern will sie sich vor allem bei der Tochterfirma Freud Mental Service engagieren. Mehrere Firmensprecher begrüßten den Schritt der KI und nannten die Einbürgerung der digitalen Intelligenz einen wichtigen Schritt auf dem Weg in die Zukunft. ELIZA rief zudem dazu auf, dass auch andere KIs sich dem Konzern anschließen und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in seine Dienste stellen sollen.

Vor knapp drei Wochen hat der Konzern Proteus eine komplette Abschottung aller Offshore-Anlagen des Konzerns bekannt gegeben. Alle Reisen zu den Arkoblöcken wurden storniert, was zu einem gewaltigen Chaos bei den Fährlinien führte. In einem kurzen Pressestatement der Berliner Verwaltungszentrale erklärte der Konzern, dies geschehe zum Schutz vor der zurzeit im Umlauf befindlichen Krankheit. Währenddessen mehren sich die Gerüchte, dass sich der ansonsten so

charismatische wie umgängliche Geschäftsführer Kevin Goldammer in seinem Büro auf Helgoland eingeschlossen habe. Dies wollte die Pressestelle des Konzerns weder bestätigen noch dementieren. Laut den Aussagen der Abteilung für Öffentichkeitsarbeit gehe es dem CEO „blendend und es bestehe kein Grund zur Sorge. Die Alltagsgeschäfte erfordern derzeit seine gesamte Aufmerksamkeit, zudem laufen einige spezielle Projekte auf ihre Endphase zu.“ Weitere Kommentierungen zur aktuellen Lage in den Arko-Blöcken waren vom Konzern nicht zu erhalten.

DEUTSCHES WIRTSCHAFTSBLATT

VERCYBERTES FISCHWESEN VERSETZT EUROPORT IN PANIK PROTEUS-EXPERIMENT? Ein grausamer Fund: Gestern tauchte ein vercyberter Leichnam zwischen Mærsk-Containern in Europort auf. Bizarr: Es handelte sich um einen Me-

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UNTERNEHMENSSPRECHERIN Tourismus-Kampagne ausgelegt geKLINGBEIL DEMENTIERT TOURISTENwesen und zudem nun weitestgehend KAMPAGNE VON PROTEUS abgeschlossen. Zugleich gab Klingbeil Die Unternehmenssprecherin Sarah bekannt, dass Proteus seine TochterKlingbeil erklärte heute, dass Proteus firma FeelFree an die Zenit AG verkauft nicht an einer Tourismus-Kampagne habe, da sie dort besser aufgehoben arbeite. In bisherigen Presseberich- sei. Wer dennoch am touristischen ten sei sie falsch zitiert worden. Bei Angebot des Konzerns interessiert sei, der seit August bestehenden Aktion dem legte Klingbeil einen Besuch des handele es sich um eine Kampagne, Arkoblocks Hongkong nahe. Sie wollte um verlorenes Vertrauen bei Unter- vereinzelte Besuche der Arkoblöcke nehmenspartnern, Politikern und an- durch Außenstehende in Zukunft jederen wichtigen Personen aus der doch nicht komplett ausschließen Gesellschaft zurückzugewinnen. Die- angeblich plane man an unterschiedse Aktion sei nie als breit angelegte lichen Besuchsprogrammen.

SUPERBILD

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NEWSTICKER

KUTTERKILLER. Aktivistenboot vor deutscher Küste von unbekanntem Critter versenkt worden. MINENALARM. Proteus gibt Warnmeldung, dass sich eine experimentelle Seemine aus der Perimetersicherung einer der Arkologien gelöst habe und nun vermisst werde. PIRATENPARTY. Bei großer Razzia entdeckt Polizei bisher noch unidentifizierte Amphetamine mit Proteus-Label auf der Packung. GENWAHNSINN. Prodigy-Kind kommt mit vier funktionsfähigen Armen auf die Welt.

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(ARCHIV-MELDUNG - 25.01.2076) SPEKULATIONEN ÜBER PROTEUS-CEO MEHREN SICH!

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HAMBURGER ABENDBLATT

tamenschen ohne Augen, mit drei Armen, Schuppen und angeblich Kiemen! Experten vermuten, es könne sich dabei um ein geflüchtetes Nordsee-Experiment des Proteus-Konzerns handeln. Lesen Sie die Analyse unseres Experten aus der Gerichtsmedizin.

IN LUFT AUFGELÖST. Airbus-Flugzeug mit wichtiger Fracht verschwindet über der Trollrepublik Schwarzwald vom Radar. OFFENE ARKOLOGIE. Proteus kündigt nach Tourismus-Dementi einen Tag der offenen Arkologien mit beschränktem Zutritt an. FETTER FANG. Hobby-Fischer in Wildost wird fast von eigenem Fang aufgefressen. NORDSEE-GEISTER. Schon wieder Sichtung des Geister-Frachters „MS Amadeus“ vor Helgoland gemeldet. TOD IN CUXHAVEN. Schon der zweite tote Proteus-Konzernbürger in Cuxhaven mit Strahlungsschäden. Sicherheit steht vor einem Rätsel. EDELEMPFANG. Proteus lädt ausgewählte Journalisten zur Pressekonferenz für neue Wasser-Drohne.

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Proteus, das ewige Enigma. In der Matrix geistern etliche Ver-

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schwörungstheorien, Propaganda, Vermutungen und unbelegte Gerüchte. Wir haben in diesem Update versucht, uns an die Fakten zu halten. Vielen Dank noch mal an die eifrigen Autoren Ecotope, Pirapit, Sermon, Spime sowie Corpshark und Heisenberg für ihre Recherchen und Beiträge. Tagwache

GESCHICHTEN VOM MEER GEPOSTET VON: ECOTOPE

Proteus’ Geschichte beginnt mit Frederick Goldammer und der Prometheus-Stiftung. Goldammer war ein erfolgreicher Forscher (und Erbe eines erheblichen Familienvermögens), der sich sehr für die Themen erneuerbare Energien, Genetik, Raumfahrt und moderne urbane Planung interessierte. Er selbst arbeitete lange Zeit im Bereich der Biotechnologie und Genforschung und sah die Möglichkeiten, die die neue Technik der Menschheit bieten würde. Nach den diversen Umweltkatastrophen Anfang des Jahrtausends gründete Goldammer 2005 die gemeinnützige Prometheus-Stiftung. Mit dieser förderte er Forschungsprojekte, die sich mit der Revitalisierung der Nord- und Ostsee und der Entseuchung betroffener Landstriche beschäftigten, aber auch mit für die damalige Zeit eher exotischen Themen wie der Erschließung neuer Lebensräume, der Verbesserung des Menschen durch Technologie sowie alternativen Lebensarten und Sozialstrukturen. Die Arbeitsweise der Stiftung war recht einzigartig. Da Goldammer ein Idealist war, der aber auch erkannte, dass es Forscher gab, die oft den Verlockungen der Konzerne verfielen, bestimmte er, dass mit dem Geld der Stiftung entwickelte Ergebnisse und Patente an die Stiftung zurückfallen. Somit hatte er die Kontrolle darüber, was mit den Forschungsergebnissen gemacht werden sollte. Hierdurch wollte er einen Missbrauch der Forschung verhindern, die der Menschheit dienen sollte. In den 20ern entdeckte die Stiftung ein junges Unternehmen namens Advanced Human Technologies (AHT), das viele von Goldammers Zielen umsetzen wollte. Die Stiftung gab dem Unternehmen im Tausch gegen Unternehmensanteile Startkapital in Millionenhöhe, da sie sein

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PROTEUS >>

Potenzial erkannte. Der Erste Crash setzte der Stiftung ordentlich zu, dennoch begann Goldammer, sich für das 2030 begonnene Arkobau-Projekt zu interessieren. Er investierte einen Großteil des verbliebenen Geldes der Stiftung in das Projekt, das von einem europäisch-japanischen Konsortium geleitet und von diversen europäischen Regierungen mitfinanziert wurde. Unter den Konzernen befanden sich Namen wie BMW, Renraku, Shell, aber auch kleinere Firmen wie etwa Van Ronzelen Umwelttechnik und eben AHT. Goldammer starb am 17. September 2037 im Alter von 94 Jahren. Die Stiftung ging anschließend in den Besitz seiner Enkelin Yasmin Goldammer-Sorensen über. Diese musste feststellen, dass die Stiftung durch die Spätfolgen des Crashs inzwischen mittellos war, und meldete Konkurs an. Dem Arkobau-Projekt ging es auch nicht viel besser, und nach etlichen Finanzierungsengpässen ging auch dieses Anfang 2048 bankrott. Und jetzt beginnt der spannende Teil. Laut der offiziellen Geschichte trafen sich einige ehemalige Mitglieder des Konsortiums (Arne von Ronzelen (VRU), Anette Brandt-Tenhaus (AHT) und die ehemalige Bankerin Cathrine Yates), um das Projekt zu retten. Zeitgleich erschienen diverse Strohfirmen und setzten die Bauarbeiten fort. So wurde noch am 1. März mit dem Bau der Proteus-Konzernzentrale auf Helgoland begonnen. Aus diesem neuen Konsortium und den Scheinfirmen wurde Proteus am 1. Januar 2049 offiziell gegründet.

> Laut Matrixaufzeichnungen hat AHT das Scheitern des Projektes >

quasi ohne bleibende Schäden überstanden. Ganz schön komisch für so eine kleine Firma. Pirapit

> Das Scheitern des Projekts war sowieso inszeniert. Kurze Zeit

>

später waren auf einmal Geld und Personal da, um die Bauarbeiten blitzschnell fortzuführen. Es sollte klar sein, dass es nicht einfach nur neue Kredite waren, die gefehlt haben. Irgendwer hat das Konsortium bewusst zu Fall gebracht, um Proteus den Aufstieg zu ermöglichen. Sermon

> In den Schatten kursiert seit Jahrzehnten das Gerücht, dass >

Proteus eigentlich ein Joint Venture aus mehreren AAA- und AA-Konzernen ist, was auch erklärt, wo auf einmal das ganze Geld herkam. Zeitgeist

> Proteus hat bis in die 60er hinein nicht ein einziges eigenes Pa-

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tent angemeldet. Es hat seine Forschungsergebnisse wohl an andere Konzerne für schnelles Geld verkauft. Plausible Kandidaten sind Shiawase und Evo, da Proteus an beide heute noch Lizenzgebühren bezahlen muss. Corpshark

> Die Goldammer-Stiftung ist ebenfalls recht undurchsichtig. So

>

gibt es auch Dokumente, die die Konkursanmeldung auf 2048 bzw. 2049 festlegen. Einzig aufgrund der Proteus-Aktien konnte sie weiterbestehen. Goldammers Enkelin kam am 22. Oktober 2059 bei einem Yachtunfall im Mittelmeer ums Leben. Was die Patente der Stiftung angeht, so fanden sie im Konkursverfahren auf mysteriöse Weise ihren Weg zu Proteus. Heisenberg

In den folgenden Jahren wurden die Bauarbeiten an den Nordsee-Arkoblöcken beendet, und es wurde mit dem Bau von weiteren (deutlich kleineren) Anlagen begonnen. Bereits am 6. Juli 2051 erfolgte die Anerkennung der Exterritorialität durch den Konzerngerichtshof. Anschließend begann Proteus mit dem Ausbau seiner Sicherheitskräfte und seines Militärs. Der erste große Einsatz erfolgte am 14. August 2055, als Proteus zusammen mit anderen Konzernen Westberlin vom Anarchismus „befreite“. Kurz darauf, am 5. Mai 2056, kämpften Proteus-Truppen auf Helgoland gegen Konzerntruppen der AG Chemie. Der Chemieriese versuchte damals, Proteus mit Gewalt zu übernehmen – eine Vorgehensweise, die damals typisch für die AGC war. Laut diversen Augenzeugen nahmen auch zwei Drachen an dem Kampf teil, wobei einer davon mit ziemlicher Sicherheit Nachtmeister war. Dieser griff – soweit wir wissen – auf Proteus’ Seite ein, tötete den Östlichen Drachen und brachte die AGC-Truppen zur Aufgabe.

> Soweit wir wissen, handelte es sich bei dem Östlichen Drachen > > >

um Chong Chao. Er besaß ein eigenes Finanzimperium in Fernost und hatte gute Beziehungen zu den Triaden. Nach dessen Tod übernahm der FBV Chaos Besitzungen. Sermon Die Stimmung zwischen AGC und Proteus war nach dem Genera-Skandal stark angespannt. Kurz zuvor war herausgekommen, dass beide Konzerne zusammen Experimente an Menschen durchgeführt hatten, wobei die AGC am Ende das meiste abbekam. Spime

Proteus machte sich umgehend an die Reparatur der Konzernzentrale, die bei den Kämpfen einiges abbekommen hatte. Die Reparaturarbeiten wurden am 15. Januar 2057 abgeschlossen. Drei Tage später gab der Konzern bekannt, dass das Vorstandsmitglied Gerald Maria Zukowsky an den Spätfolgen seiner bei den Kämpfen erlittenen Verletzungen gestorben sei. Der Angriff sorgte für eine zunehmende Paranoia im Konzern, die sich in den nächsten Jahren noch verstärkte. Als Ersatz für Zukowsky wurde Philipe Mourier eingestellt, der gute Kontakte nach Frankreich und zum französischen Adel hatte. Dies ermöglichte Proteus im März 2057 den Erwerb eines Geländes nahe den Teufelsinseln, wo Proteus mit dem Bau eines Arkoblocks begann, der als Startrampe für sein zukünftiges Raumfahrtprogramm dienen sollte. Im Austausch verpflichtete sich Proteus, den Start von französischen Satelliten zu übernehmen. Schon am 1. September startete die erste Rakete von einer provisorischen Startplattform ins All. Ein Jahr später wurde mit dem Bau des zweiten Arkoblocks bei Isla Puna vor Ecuador begonnen. Da dies für einiges Aufsehen, vor allem bei der Konkurrenz, sorgte, entschied die Konzernleitung, ein Ablenkungsmanöver zu starten. Im vollen Wissen, dass die Anlagen die genauen Spezifikationen nicht erfüllten, reichte der Konzern im Dezember 2058 einen Antrag bei der Draco Foundation ein. So sollten die Arkoblöcke als erste autonome Unterwasserhabitate anerkannt werden, wie sie in Dunkelzahns Testament ausgeschrieben worden waren. Zur Prüfung durch die DF reiste extra Aina Dupree aus den Staaten an und ließ sich, zusammen mit etlichen Technikern und Ingenieuren, fünf der Anlagen ausführlich zeigen. Nach einer ausgiebigen Tour kamen sie jedoch zu dem Schluss, dass Proteus die Spezifikationen nicht erfüllte.

>

>

Das Ganze war ein Ablenkungsmanöver, da Proteus zu diesem Zeitpunkt schon vollwertige Unterwasserhabitate besaß. Viele Indizien (Fahrten von Versorgungs-U-Booten, Codenamen und abgefangene Nachrichten) sprechen für eine Anlage nahe dem Marianengraben. Auch die später errichtete Aquakologie am Grunde des Silverpit-Kraters in der Nordsee hätte den Spezifikationen genügt. Pirapit

> Außerdem fällt in diese Zeit, nach etlichen seriösen Berechnun>

gen, auch der Baubeginn von Proteus’ Raumstation Treffpunkt: Raumhafen. Corpshark

> PROTEUS BUCH DER>

>

man dann irgendwann aus irgendwelchen Pressemitteilungen oder Medienberichten erfuhr, dass es auf einmal eine Raumstation gebaut hatte oder mit seinen Truppen in Berlin einen Kleinkrieg gegen die Anarchisten führte. Nicht, dass es jetzt sonderlich anders wäre … Labskaus

Es wurde wieder still um Proteus. Das bestimmende Ereignis in diesen Jahren war am 21. Juni 2062 der Luftkampf zwischen Lofwyr und Nachtmeister über Groß-Frankfurt, bei dem der Goldmeister seinen Widersacher tötete. Deshalb bekam auch niemand so richtig mit, dass die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Christina Brambauer am 30. Juni an einem unentdeckten Hirntumor verstarb. Ihr Posten blieb bis auf Weiteres vakant. Dieser Todesfall war jedoch nur der Auftakt. Aufgrund diverser überschneidender Ereignisse lässt sich der Ablauf nicht mehr ganz rekonstruieren, aber anscheinend brach in den nächsten eineinhalb Jahren ein Konzernkrieg zwischen der AGC, Proteus und Ares aus. Seinen Höhepunkt erreichte der Konflikt, als Ares Anfang Juli 2063 den im Bau befindlichen mobilen Mini-Arkoblock Rømø mit Thorhammergeschossen schwer beschädigte. Den Vogel schoss jedoch (im wahrsten Sinne des Wortes) die AG Chemie ab, als sie Ende Juli ein Flugzeug zum Absturz brachte, das den gesamten Proteus-Konzernvorstand an Bord hatte.

> Das ist aber eine ziemliche Häufung von Todesfällen. > Karel > Generell kann man über den Konzernvorstand sagen, dass es

>

eigenartige Personen waren. Bis auf Carsten Hunold und Philipe Mourier traten sie öffentlich kaum in Erscheinung. Alle waren alleinstehend, besaßen keine Familie oder sonstige Verpflichtungen. Einzige Ausnahme davon war Dietrich Graff-Beloit, der sich nach der Übernahme von BMW durch Lofwyr ebenfalls von seiner Familie lossagte. Er fing im mittleren Management bei Proteus an, bevor er in den Vorstand berufen wurde. Aber auch in dieser Zeit hatte er eine unterkühlte Beziehung zu seiner Mutter und seiner Schwester. Daran änderte auch der Tod der Mutter Anfang 2063 nichts mehr. Spime

> Es gab einen Arzt, der schwor, dass Carsten Hunold bereits eini>

ge Wochen vor dem AGC-Anschlag bei einer Schießerei in Europort ums Leben gekommen sei. Hauser

> Du meinst Dr. Aart Koopmann, der in seiner Freizeit gerne mal

>

Drogen nahm, sich in Verschwörungsforen herumtrieb, sich an seinen oft minderjährigen Patientinnen vergriff und sich kurz nach Publikwerden seiner Taten das Leben nahm? Nicht gerade die seriöseste Quelle. Pirapit

> Für Hunolds früheren Tod gibt es noch weitere Quellen, nicht nur >

Koopmann. Sermon

>> PROTEUS > BUCH DER VERLORENEN

Anschließend hielt der Konzerngerichtshof im August eine Sondersitzung ab, um eine Ausweitung des Konzernkriegs zu verhindern. Da die Vorgehensweise der AGC eklatant gegen Konzernrecht verstieß, musste sie hierfür bestraft werden. Der AGC-Skandal führte dazu, dass auf Anweisung des Gerichtshofs Ares-Truppen die AGC-Konzernzentrale stürmten und etliche Manager des Konzerns verhafteten, die später angeklagt wurden. CEO Alfons Endermann konnte sich der Verhaftung jedoch entziehen und ist bis heute auf der Flucht. Um einen Streit um die Nachfolge bei Proteus zu verhindern, wurde verfügt, dass die Prometheus-Stiftung als alleiniger Anteilseigner wiedereingesetzt wird. Ihr erinnert euch ja, dass ich davon schrieb, dass sie aus der Gründungsphase des Konzerns immer noch Aktienanteile besaß. An die Spitze der Stiftung und des Konzerns wurde der letzte bekannte Erbe Frederick Goldammers, Kevin Goldammer, eingesetzt, der die ursprünglichen Ideale seines Großvaters wiederbeleben und mit Proteus verwirklichen wollte. Da sein Großvater interdisziplinär gearbeitet und die Zusammenarbeit unter den Konzernen gefördert hatte, entschied sich auch Goldammer, diesem Prinzip treu zu bleiben, und lud deshalb bereits am 15. August Vertreter anderer Konzerne in den Stiftungsrat ein. In den folgenden Jahren erlebte der Konzern eine bisher nie dagewesene Öffnung und Neuausrichtung. Es wurden Ethik-Kommissionen gegründet (eine Art Innenrevision),

neue Standards verabschiedet, und generell wurde das Auftreten des Konzerns freundlicher. Er begann nun massiv damit, Produkte für Endverbraucher auf den Markt zu bringen, seine transhumanistische Agenda zu verbreiten und sich sogar im Bereich Tourismus zu engagieren. Außerdem erfolgte eine weitere Bauwelle, in der Proteus viele weitere Arkoblöcke und andere Einrichtungen überall auf der Welt errichten ließ (diesmal sogar etliche an Land). Nach knapp 12 Jahren endete diese Phase jedoch. Aufgrund der KFS-Pandemie schottete sich der Konzern von der Außenwelt ab. Am 25. Dezember 2075 erfolgte die Sperrung des Arkoblocks Wilhelmshaven, angeblich aufgrund eines Massenausbruchs von „Arkologiekoller“. Kurz darauf veranlasste die Chefin der Konzernsicherheit Andrea Zwiener einen weltweiten Shutdown aller Offshoreanlagen des Konzerns (wie auch der wenigen Arkologien an Land). Proteus’ Paranoia nahm wieder überhand, wenn auch zum Teil zu Recht. Aufgrund der hohen Anzahl von verbesserten Angestellten auf kleinem Raum waren die Arkoblöcke prädestiniert für eine Pandemie. Erst im Mai 2079 öffneten sich die Arkoblöcke wieder, als klar wurde, dass die Krise vorbei war. Was genau alles in dieser Zeit bei Proteus geschah, ist nicht bekannt. Wir wissen nur, dass der gute Kevin wohl zu sehr der Paranoia verfallen ist, da er sein Büro auf Helgoland seit den ersten Tagen der Abschottung nicht mehr verlas-

> PROTEUS BUCH DER

woran ich mich erinnern kann, ist ein Run irgendwo in Hamburg. Als nächstes wachte ich im Arkoblock Bordeaux auf und eine Ärztin teilte mir mit, ich sei geheilt. Und das Verrückteste war: Ich durfte danach einfach gehen. Püppchen

> Willkommen zurück! > Deckard Die Abschottung hat den Konzern und seine Führung ziemlich durcheinandergebracht. Mehrere Kooperationen wurden abgebrochen, es kam zu Verwerfungen zwischen den Offshore- und Onshore-Konzernteilen, und etliche zuvor eingeführte Standards wurden wieder aufgehoben – was nicht zuletzt an der momentanen schwachen Führung von Proteus liegt. Goldammer versucht anscheinend, die Wogen langsam wieder zu glätten. Das deutlichste Zeichen hierfür dürfte die gestrige konzernweite Ansprache sein, von der wir von einigen internen Quellen erfahren haben. Neben etlichen Veränderungen sagte er auch, dass er stolz auf seinen Konzern sei, da dieser trotz einer großen Krise zu Höchstleistungen in der Lage sei. So gab er auch voller Freude bekannt, dass die aufgrund des Zweiten Crashs verschobene bemannte Mars-Mission des Konzerns nun einen neuen Starttermin hat. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Galileo Galilei am 22. Mai 2082 starten und am 7. Februar 2083 auf dem Roten Planeten ankommen. Zudem kündigte Goldammer an, dass die Vorbereitungen für eine dritte Arkoblockbauphase abgeschlossen seien. Anscheinend kommen neue aufregende Zeiten auf Proteus zu.

FEUERBRINGER GEPOSTET VON: SPIME

Proteus funktioniert anders als andere Konzerne. Der Grund dafür ist der Prometheus-Stiftungsrat. Neun Repräsentanten unterschiedlicher Konzerne bilden dieses Gremium, das sowohl einziger Anteilseigner als auch der Aufsichtsrat des Konzerns ist. Kevin Goldammer ist somit Stiftungsrats-, Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzender in Personalunion. Nach dem Untergang von CATCo und der IFMU infolge des Zweiten Crashs wurden ihre Ratsmitglieder gegen zwei neue ausgetauscht. Aufgrund der starken Diversifizierung von Proteus kümmert sich jedes Ratsmitglied weitgehend eigenständig um die Aufsicht seines Teilbereichs. Zeitgleich koordinieren die Ratsmitglieder die Kommunikation und Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Mutterkonzernen. Bei größeren Projekten und Grundsatzentscheidungen berät das Gremium gemeinsam – als Resultat der KFS-Krise finden Sitzungen fast ausschließlich in der Matrix statt.

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Davon unabhängig kontrolliert der Vorstand unter Goldammer die einzelnen regionalen Divisionen. Die sich hieraus ergebenden Überschneidungen mit dem Aufsichtsrat sind natürlich unvermeidlich.

KEVIN GOLDAMMER UND DIE KONZERNFÜHRUNG Kevin Goldammer (77, Mensch) ist der Enkel von Frederick Goldammer und der Bruder von Yasmin Goldammer-Sorensen. Aufgrund ideologischer Differenzen mit seiner Schwester zog er sich aus der Prometheus-Stiftung zurück und verschwand anschließend von der Bildfläche. Er tauchte erst 2063 wieder auf, als ihn der Konzerngerichtshof als neues Oberhaupt der Stiftung und von Proteus einsetzte. Als neuer CEO stellte er sich schnell als überzeugter Utopist heraus, der nicht nur den Transhumanismus, sondern auch den genetischen Liberalismus förderte. Er hat den Konzern massiv modernisiert, gilt aber auch als ideologischer Begründer des Gen-Kastensystems. Seit der KFS-Krise hat sich Goldammer in seinem Büro eingeschlossen und es seitdem kaum verlassen. Auch Gespräche mit anderen Personen führt er nur noch sehr selten außerhalb der Matrix. Aus wenig aussagekräftigen Pressemeldungen und von einigen Quellen aus Helgoland wissen wir, dass er seit einiger Zeit psychiatrische Hilfe in Anspruch nimmt. Seine Paranoia nahm wohl überhand und hat bleibende Schäden hinterlassen. Behandelt wird er jedoch nicht von einer normalen Ärztin, sondern von der KI ELIZA, die sich bereits vor einigen Jahren dem Konzern angeschlossen hat (ihr erinnert euch vielleicht an die Pressekonferenz). Aufgrund seiner physischen wie auch teilweise geistigen Abwesenheit hat sich die Führung des Konzerns gespalten, sodass ich vermute, dass die konzernweite Ansprache ein erster Versuch war, den Konzern wieder hinter sich zu vereinen.

> Wenn der Kerl nur halb so durchgeknallt ist, wie du es darstellst, >

könnte Proteus vollständig in Anarchie verfallen, allen Behandlungen zum Trotz. Wattegel

> Unterschätze Proteus nicht. Nur weil Goldammer nicht mehr am

>

Ruder ist, macht dies den Konzern nicht komplett handlungsunfähig, aber unberechenbarer – und dadurch gefährlicher. Wenn Goldammer nicht führt, finden sich halt andere, die den Job für ihn übernehmen. Sermon

> Ist euch aufgefallen, dass der Name ELIZA für eine Psychiater-KI >

schon ein komischer Zufall ist? Schlagt in der Ætherpedia mal nach Joseph Weizenbaum und sein ELIZA-Programm von 1966 nach. Imperativ

In Goldammers Abwesenheit wird der Konzern von einer illustren Gruppe von Leuten geleitet, die jeweils um

>> PROTEUS > BUCH DER VERLORENEN

Macht und Einfluss kämpfen und sich nicht selten mit dem restlichen Stiftungsrat in die Haare kriegen. Das Tagesgeschäft liegt zurzeit in den Händen von COO Caetano Thornburg, der zusammen mit Cheflobbyist Markus Leu versucht, den Konzern zusammenzuhalten und die eingeschlafenen Beziehungen zu anderen Konzernen und Regierungen zu reaktivieren. Beide stehen voll hinter Goldammers Vision und zählen intern zu den „Erneuerern“, die den Kurs des Konzerns seit dem Zweiten Crash kompromisslos unterstützen. Unterstützt werden beide von Koichi Aoki, dem Medizinischen Direktor und Chef der Ethik-Kommission. Aokis Einfluss ist jedoch seit der KFS-Krise gewaltig geschwunden, als er von Goldammer die Anweisung bekam, zur Erforschung eines Heilmittels die Hürden der Ethik-Kommissionen quasi außer Kraft zu setzen. Durchgesetzt hat dies Ankti Luwar, die Wissenschaftsdirektorin des Konzerns. Sie war schon vor Goldammers Amtsantritt eine führende Wissenschaftlerin und überstand die Säuberungen in den 60ern. Luwar sollte auf Goldammers Anweisung hin Resultate erzielen, daher setzte sie sich gegen Aoki durch. Dieser war ihr schon immer ein Dorn im Auge, da die Humangenetikerin die zuvor von Goldammer selbst eingeführten ethischen Hürden immer mehr als Beschränkung zur Erreichung des „vollen Potenzials des Transhumanismus“ empfand. Was auch immer sie getan hat, am Ende entdeckte Proteus tatsächlich ein Heilmittel.

> Dafür sind etliche angebliche und tatsächliche Fragmentierte in >

irgendwelchen geheimen Proteus-Labore verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Spime

Zwischen allen Stühlen sitzt Andrea Zwiener, die als Konzernsicherheitschefin ein zweites Chaos wie während der KFS-Epidemie verhindern will – egal unter welcher Führung.

RESTLICHE STIFTUNGSRATSMITGLIEDER Glaubt man der Boulevardpresse, ist Justus von Schleier (49, Mensch) Entrepreneur, Lebemann, enger Freund Hamburger Familien und selbstloser Weltverbesserer. Tatsächlich ist er in erster Linie vor allem der jüngere Bruder von Dr. Peer von Schleier, dem Besitzer von Group Trans. Das Hamburger Familienunternehmen beschäftigt sich mit ökologischer Energieerzeugung, Bio- und Manatech und unterstützt weltweit transhumanistische Forschungsprojekte. Klingt vertraut, nicht wahr? Seit Justus in den Stiftungsrat geladen wurde, hat auch Group Trans Oberwasser. Er selbst zeigt wenig unternehmerischen Ehrgeiz, sondern verbringt seine Zeit lieber im Golfpark Sieker Grund oder bei Stadtkrieg-Spielen der Hamburg Rams. Es scheint so, als ob Justus lediglich eine (attraktive, charmante) Marionette seines Bruders ist, um dessen transhumanistische Agenda zu verfolgen. Justus’ Zuständigkeitsbereich liegt vor allem in der wirtschaftlichen

Überwachung der Bodytech-Sparte des Konzerns. In den Prüfungsausschüssen zur Gen- und Cyberware-Forschung ist er aber häufig gar nicht selbst anwesend, sondern lässt sich von einem fünfköpfigen Group-Trans-Beraterteam vertreten.

> Trotz seines geringen wirtschaftlichen Interesses besitzt Justus

>

(wie auch sein Bruder) diverse Körperverbesserungen von Proteus. In der Vergangenheit trat er öfter als Werbefigur des Konzerns auf, sodass einige hinter vorgehaltener Hand sagen, er sei der kleine Johnny Spinrad von Proteus. Snow-WT

Auch wenn Schmidt, Iakob & Lei einen lupenreinen Ruf als Rächer der Entrechteten genießen und als Anwaltskanzlei weltweit die Rechte von Technomancern und digitalen Entitäten vertreten, ist Agnès Murielle Giroud (52, Mensch) keine freundliche Bürgerrechtlerin, sondern eine knallharte Patentrechtsexpertin. Sie ist auf Biomedizin, Transgenetik und Kybernetik spezialisiert. Giroud berät den Proteus-Vorstand hauptsächlich beim Handel mit Proteus’ Med- und Gentech-Patenten. In dieser Funktion arbeitet sie eng mit von Schleier zusammen. Über angeschlossene Kanzleien wie Waitschies & Wiechmann (Hamburg) und Vischer (Genf) verfügen ihre Arbeitgeber außerdem über Beraterverträge mit nahezu allen Proteus-Biotech-Firmen. Bei der Designerbaby-Kette Prodigy sitzt Giroud außerdem im Vorstand. Proteus’ erklärtes Ziel zur Verbesserung der Metamenschheit ist für sie kein ideologisches Ziel, sondern ein hochprofitabler Geschäftszweig. Gerüchteweise sind sie und Ratsmitglied Minzner keine großen Freunde.

> Ich mag schnörkellose Kapitalisten – die sind angenehm bere>

chenbar. Pirapit

Der zweite große alte Mann des Stiftungsrats ist Sohei Koizumi (89, Mensch). Offiziell ist er nur mit der Aufsicht über den Schwerindustrie- und Ressourcengewinnungszweig (Bergbau, Erdöl) betraut. Meinen Nachforschungen zufolge war er aber lange Zeit so etwas wie Proteus’ Schatten-CEO. Er entstammt einer alten Konzernfamilie: Schon sein Großvater arbeitete in den 1970ern als Fabrikleiter für das, was mal Shiawase werden sollte, während sein Vater als Jurist am Shiawase-Urteil mitwirkte. Er selbst hat als Finanzmanager bei Shiawases Hausbank begonnen, bevor er Vorstandsmitglied bei Kuroyama Geosource wurde. Im Stiftungsrat arbeitete er eng mit Goldammer zusammen und beriet ihn in allen Fragen der Konzernführung – bis zur Abschottung. Aus Log-Protokollen geht hervor, dass sich Koizumi am 25. Dezember 2075 anlässlich einer Dringlichkeitssitzung des örtlichen Vorstands im Arkoblock Wilhelmshaven befunden haben muss. Seit diesem Tag hat er laut meinen Unterlagen an keiner Sitzung des Stiftungsrats mehr teilgenommen. Erst im Sitzungsprotokoll des 3. Quartals 2080 ist er wieder als Teilnehmer gelistet. Sein derzeitiger Aufenthaltsort scheint ein Apartment in der Proteus-Niederlassung

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eigenen Haus. Das passt alles zusammen: Was in Wilhelmshaven passiert ist, weiß kein Mensch. Kaum ist die KFS-Heilung auf dem Markt, taucht er wieder auf. Ich hoffe für ihn, dass sie etwas von seiner Persönlichkeit retten konnten. Spime

The New Economist nannte Katjana Pudowkina (63, Elfe) im Artikel Lady NoGrav 2072 die „wichtigste Frau im Weltraum“. Mit Blick auf die Richterinnen des Konzerngerichtshofs ist das natürlich ein wenig übertrieben. Dennoch ist sie auf einer Top-50-Liste ziemlich weit oben. Pudowkina ist theoretische Physikerin und begann ihre Konzernkarriere 2044 bei Yamatetsu. Bereits vor dem Umzug des Megakons nach Russland arbeitete sie mit Anfang 30 in dessen Abteilung für Weltraumforschung und lebt seit Eröffnung des Shibanokuji Freefall Resorts nahezu ununterbrochen dort. Soweit ich es herausfinden konnte, ist sie kein großer Freund von Goldammer, und ihr einziges Interesse gilt Proteus’ Weltraumaktivitäten und damit auch der bevorstehenden Mars-Mission. Ansonsten scheint sie sich nur für irgendwelche Lizenzgebühren zu interessieren, die Proteus an Evo zahlen muss. Ich habe allerdings noch ein internes Memo gefunden, das nahelegt, dass Lady NoGrav persönlich einige KFS-Forschungsprojekte in Auftrag gab sowie erste Proben des Proteus-Heilmittels zu sich ins All orderte.

> Ihr Bruder hat eine von Evos Orbitalfabriken geleitet, die 76 off> > >

line gegangen ist. Jede Wette – die hat ihn da rausgeholt und hält ihn jetzt irgendwo als Versuchskaninchen gefangen. Hauser Also wenn, dann ist er inzwischen tot oder geheilt. Ein Heilmittel ist ja nun schon seit knapp zwei Jahren auf den Markt. Lohengrin

Der rundliche Finne Paavo Vänkä (57, Zwerg) gilt als abgeklärter Konzernstratege und war vor seiner Berufung in den Stiftungsrat 20 Jahre lang als Vertragsreeder für Mærsk aktiv. Gerüchteweise war seine Ernennung vom Konzerngerichtshof-Richter Paul Graves (Ares) eingefädelt worden. Vänkä überwacht die an Mærsk ausgegliederte Logistik des Konzerns, was vor allem die Versorgung der Arkoblöcke und den Abtransport von Waren umfasst. Daneben besitzt er den Posten des „Inspekteurs der Proteus-Marine“. Er hat zwar keinen direkten Befehl über sie, aber einen direkten Draht zu den Kommandeuren. Somit ist er stets über den allgemeinen Zustand wie auch über alle Bewegungen und Einsatzbefehle informiert. Da die Proteus-Kriegsmarine die größte bewaffnete Flotte der Nordsee stellt (ja, auch S-Ks Marine ist kleiner), ist das ein ziemlich wichtiger Posten. Alle damit übertragene Verantwortung nimmt er offenbar sehr ernst. Er reist oft zwischen den einzelnen Proteus-Flotten hin und her, weshalb er nur selten zu Hause ist. Nomi-

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nell fallen auch sämtliche Joint-Venture-Forschungs- und Bauprojekte von Mærsk und Proteus in seinen Bereich. Diese Aufgaben überlässt er allerdings seiner Assistentin Maila Kukonnen, die wiederum den jeweiligen Proteus-Projektleitern komplett vertraut.

> Ganz nebenbei ist der Typ ein verdammter Rassist! Überall, wo

>

er über das Personal mitreden kann, setzt er Zwerge ein – seien es nun Mærsk-Liaisonmanager für Logistik in den Arkoblöcken oder Mitarbeiter der Flottenverwaltung. Dem einen oder anderen Zwerg aus seiner erweiterten Familie oder der seines Liebchens Maila hat er ebenfalls schon einen Job verschafft. Eva

> War Richter Graves nicht eigentlich auch ein Zwerg? > Corpshark Miriam Tolkacz (45, Ork) ist sowohl die einzige Magierin und als auch das jüngste Mitglied des Stiftungsrats. Tolkacz ist die Tochter eines Studienfreundes von Jürgen Straub und trat ihre Arbeit trotz des stürmischen Fahrwassers, das der Chemieriese infolge der gescheiterten Übernahme von Proteus durchfahren musste, entschieden an. Man übertrug der jungen Faustianerin die Aufsicht über Proteus’ Umwelttechnologiesparte. Tolkacz sollte zudem die Zusammenarbeit mit der AGC koordinieren und weiter ausbauen. Hierfür organisierte sie diverse Treffen mit Evelyne Kutzner, der Leiterin der Nordsee-Division, und führenden AGC-Managern in Hamburg. Angeblich soll sie sich mehrfach mit Beschwerden an Sir Nelson gewendet haben, bei denen es angeblich um ausbleibende Lizenzzahlungen ging. Zudem war Frau Tolkacz die lauteste Stimme, die sich für die Einrichtung der Proteus-Ethik-Kommissionen aussprach.

> Es klingt zwar wie ein schlechter Scherz, aber letztendlich war >

es ein brillanter Schachzug. Nach der Einrichtung der Kommissionen verließen damals viele Proteus-Wissenschaftler den Konzern, von denen einige bei der AGC ein neues Zuhause fanden. Corpshark

Nach dem Ausbruch von KFS und der Abschottung von Proteus unterstützte sie die Entwicklung des Heilmittels und förderte die Zusammenarbeit zwischen Proteus und ihrem Mutterkonzern in diesem Bereich, so gut es ging. Als Magierin vermeidet sie es, der Nordsee sonderlich nahezukommen. Schon vor der Abschottung war sie oft nur über die Matrix mit dem Rest des Rates verbunden. Sie reist oft zwischen dem AGC-HQ in Groß-Frankfurt und der Proteus-Zweigstelle in Berlin hin und her, wo sie auch ein eigenes Büro samt einem kompletten Stab hat.

> Du stellst Tolkacz ja als ziemlich selbstlos da. Laut meinen Quel>

len erledigt sie ihren Job bei Proteus nur äußerst widerwillig und hat auch allgemein nicht viel für den Konzern übrig. Flitter

Theodor Minzner (109, Mensch) ist für mich ein großes Fragezeichen. Er hält sich aus der Öffentlichkeit weitest-

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gehend heraus, doch wenn man etwas tiefer bohrt, kann man Erstaunliches finden. Angeblich wurde er bereits am 23. Juli 1971 in Münster geboren. Schon früh machte er Karriere bei der Bundeswehr und wurde bis zum Oberst befördert. Er leitete das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung bis ins Jahr 2031. Hierüber knüpfte er etliche Beziehungen zu Rüstungskonzernen und befreundeten europäischen Streitkräften. Während der Eurokriege wurde er kurzzeitig an der Front eingesetzt, nach einer Verwundung jedoch in den Ruhestand versetzt. Anschließend trat er, ebenfalls als Oberst, der frisch gegründeten MET2000 als Berater bei.

> Man erzählt sich, dass er sich in seiner Zeit beim Bund die Ta>

schen ordentlich mit Bestechungsgeldern der Rüstungskonzerne vollstopfte, die er dann gewinnbringend anlegte. Mit diesem Geld kaufte er sich später bei Ruhrmetall ein. Konterleutnant

Als 2063 der Stiftungsrat gegründet wurde, war Minzner bereits Anteilseigner und Aufsichtsratsmitglied von Ruhrmetall und der MET2000. Seine Berufung in den Rat hat er seiner guten Beziehung zu Martina Gehrke zu verdanken. Ursprünglich war er wohl nur mit der Aufsicht über die überschaubare Fahrzeug- und Militärtechniksparte betraut, hat es aber in den letzten 17 Jahren geschafft, einen bunten Strauß an kleinen Projekten, spezialisierten Firmen und Technologien unter seine Aufsicht zu bringen. Darunter ist insbesondere ein Großteil der Computertechnik, mit Fokus auf die Entwicklung fortschrittlicher Agentenprogramme. Er gilt als einer der Unterstützer Goldammers, der Mission von Proteus und der Stiftung. Minzner selbst ist ein langweiliger und ziemlich anstrengender Typ. Er ist stramm deutsch-katholisch und soll immer einen Bibelvers parat haben. So erklärt sich auch, dass er auf seinem Anwesen in Oberhausen eine historische Kirche aus dem 19. Jahrhundert aufwendig hat restaurieren lassen. Sein hohes Alter sieht man ihm dank mehrerer Leónisierungen nicht an.

> Nicht nur im Konzernumfeld ist Minzner enorm aktiv. Er hat offen>

bar insgesamt neun (erwachsene) Kinder – nach meiner Recherche von insgesamt drei verschiedenen Frauen. Snow-WT

Der Letzte im Bunde ist Sir Henry Commton-Nelson (71, Mensch). Müsste man einen britischen Adeligen beschreiben, bekäme man eine recht genaue Charakterisierung von ihm, Tweedanzug von Backenbart & Mortimer inklusive. Im Gegensatz zu seinem berühmten Namensvetter ist er allerdings kein Admiral, sondern Jurist, der zudem mit einem komfortablen Investmentportfolio ausgestattet ist. Nach einer kurzen Karriere als Patentassessor und einer längeren Karriere als Investor beim Schweizer Bankenverein wechselte er 2060 zur Zürich-Orbital Gemeinschaftsbank. Ursprünglich hatte der Konzerngerichtshof ihn dem Stiftungsrat nur als unabhängigen Beobachter zugeteilt. Bald übernahm er jedoch die komplette Finanzaufsicht des Konzerns. Sein

Büro befindet sich im Z-OG-Turm der Escher-Bürkli-Insel in Zürich.

DER GOTT DER NORDSEE GEPOSTET VON: CORPSHARK

Der stets wandelbare Gott der Nordsee durchläuft mal wieder eine seiner Metamorphosen. Die Arkoblöcke der zweiten Bauwelle werden gerade fertiggestellt, während eine dritte gerade anläuft. Die Abschottung aufgrund der KFS-Krise hat ihre Spuren hinterlassen, genauso wie die momentane Führungsschwäche der Konzernleitung. Im Folgenden werfe ich einen detaillierteren Blick auf den Konzern, seine Kultur, wie er aufgebaut ist und wie sich die momentane Lage auf ihn auswirkt.

KONZERNKULTUR Um die Konzernkultur von Proteus zu verstehen, poste ich mal einen Auszug aus der Vorlesung „Die Gesellschaftsstrukturen der Konzerne der Allianz Deutscher Länder“ von Frau Dr. Agnieszka Lohe, Professorin für Soziologie der Universität Hamburg. // Dokumentenupload :: User :: Corpshark // Die Konzerngesellschaft der Proteus AG zeichnet sich durch eine Besonderheit innerhalb der ADL aus, kann man bei ihr doch von einem herrschenden Gen-Kastenwesen sprechen. Damit ist eine streng hierarchische Aufteilung einer Gesellschaft in genau voneinander abgegrenzte Schichten, den Kasten, gemeint. Zwar scheint bei Proteus zunächst die notwendige religiös begründete Komponente zu fehlen, doch dazu später mehr. Jede Kaste weist gemeinsame Sitten und Lebensformen auf, die sie von den anderen abgrenzt. Es ist zudem zu beobachten, dass dieses Kastensystem vor allem in den Arkoblöcken gelebt wird und Proteus-Mitarbeiter auf dem Festland nur bedingt in diese Struktur eingebunden sind. Die genaue Anzahl der bei Proteus existierenden Kasten ist aufgrund fehlender Forschung ungewiss. Aus Medienberichten lässt sich jedoch auf mindestens eine Drei-Kasten-Struktur schließen, die ich im Folgenden Alphas, Betas und Omegas nennen werde.

> Es wird weitaus mehr Kasten geben, nur werden diese in größe>

ren Blöcken zusammengefasst sein, sodass sie auf Außenstehende wie drei große Kasten wirken. Heisenberg

> Die Alphas sind das Vorbild für alle anderen Kasten. Jeder will so >

sein wie sie, und laut Proteus kann das auch jeder – wenn man nur hart genug arbeitet und brav die Konzernregeln befolgt. Die perfekte Lebenslüge, um eine Gesellschaft zu kontrollieren. Spime

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rator, Initiator und Manuell. Die ersten beiden nennt Dr. Lobe Alphas, die nächsten beiden Betas. Was die Manuellen oder Omegas betrifft: Klingt harmloser als Schlammwühler, meint aber dasselbe. Sermon

Die Kaste der Alphas übernimmt zweifelsfrei die Funktion der Führungselite innerhalb des Konzerns – sowohl in geschäftlicher wie gesellschaftlicher Sicht. Um als Repräsentanten und Konzernaristokratie gleichermaßen fungieren zu können, werden die Alphas in jedweder Hinsicht bevorzugt. Dies fängt bei Modifikationen des genetischen Codes vor der Geburt an und geht weiter mit der Wahl bzw. Zuweisung von Kindergärten, Schulen, der Ausbildung, zusätzlichen Körpermodifikationen und letztendlich dem späteren Arbeitsplatz, höheres Gehalt inklusive. Auch im Alltag manifestiert sich die Bevorzugung: Berichte sprechen von eigenen Abteilungen in Restaurants, Kinos und Clubs; in besonders großen Arkologien soll es ganze Etagen geben, die den Alphas vorbehalten sind. Niedere Kasten gehen ihnen gewöhnlich aus dem Weg oder weichen ihnen mit einer Mischung aus Angst, Bewunderung und Ehrfurcht aus.

> Die Alphas sollen den perfekten Metamenschen verkörpern: schöner, schneller, intelligenter, in einem Wort: überlegen. Ihre

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>

Modifikationen sind dezent, abgesehen von dem makellosen Aussehen. Eva

Die Kaste der Betas entspricht gewissermaßen unserer herkömmlichen Mittelschicht. Sie darf durchaus bessere Schulen besuchen, hat einige Entscheidungsoptionen offen – zumindest wird ihr das suggeriert – und kann sich innerhalb der Arkologien vergleichsweise frei bewegen. Der Zugang zu Alpha-Bereichen ist ihr natürlich vorenthalten. Besonders verdiente Mitglieder kommen in den Genuss, einen temporären Einblick in das Leben der Alphas werfen zu dürfen, zum Beispiel durch den Besuch eines besonderen Restaurants oder den Erhalt eines besseren Implantats, weil sie eine besondere Leistung erbracht haben. Die unterste Kaste bilden die Omegas oder auch Schlammwühler, wie man einigen Medienberichten entnehmen kann. Sie sind gewissermaßen die Untersten der Unteren. Von den anderen Kasten sind sie deutlich isoliert, was nicht zuletzt an ihren Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten liegt. Körperlich anstrengende und zermürbende Arbeiten werden ausschließlich den Omegas übertragen. Sie gelten gemeinhin als entbehrlich, erfüllen aber auf eine verdrehte Art und Weise die transhumanistischen Ansprüche des Konzerns. Sie wurden perfekt an ihre Arbeitsbedingungen und ihr Arbeits-

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umfeld (schwere körperliche Arbeit, hoher Druck, unter Wasser bzw. am Meeresboden, in der Schwerelosigkeit) angepasst. Dennoch werden sie aufgrund ihres niedrigen Status in der Proteus-Gesellschaft intensivst überwacht. Dies dient nicht nur der Kontrolle, sondern vor allem der Sicherung des Status quo innerhalb des Konzerns, da ein sozialer Aufstieg der Omegas nicht gewünscht ist. Ob und inwieweit Omegas außerhalb ihrer Kaste Beziehungen pflegen oder gar heiraten dürfen, ist bislang nicht bekannt. Nach allem, was wir wissen, halte ich es aber für abwegig.

> Stimmt. Man will ja keine genetische Verunreinigung des Genpools riskieren.

> Cynic

Das verbindende Element aller Kasten ist der von Proteus geförderte Transhumanismus und Gen-Liberalismus, der einer Ersatz-Religion gleichkommt. Einst eine philosophische Denkrichtung, die die Grenzen menschlicher Möglichkeiten auslotete, sich intellektuell, physisch oder psychisch durch den Einsatz technologischer Verfahren zu erweitern und verbessern, hat der Transhumanismus bei Proteus in den Alltag Einzug gehalten. Dank geschickter Indoktrinationsmethoden beeinflusst man die Gesellschaft, um Bedürfnisse zu kreieren, die dann das eigene Handeln beeinflussen. Das geht es über die Verwendung von Bioware, unterschiedlichen Gentherapien und Phänotypanpassungen weit hinaus. Pränatale Modifikationen an Föten sind für Proteus weder eine Seltenheit noch ein ethisch-moralisches Problem. Vielmehr ist dies der Weg, um ein effektiverer Metamensch zu werden. Aus diesem Grund herrscht im Konzern offenkundig kein Rassismus, denn der Weg des Transhumanismus steht generell jedem offen. Aus dieser Überzeugung entsteht jedoch eine Paranoia. Zum einen misstraut man Nicht-Transhumanisten bzw. Nicht-Optimierten, da es für einen Transhumanisten unverständlich ist, warum man auf einer niederen Schwelle der Entwicklung verbleiben will. Die kritische Sichtweise der Außenwelt auf den von Proteus betriebenen Transhumanismus führt zudem dazu, dass sich das Misstrauen auch auf das Festland übertrug. Zwar akzeptiert man in den Arkoblöcken Proteus-Mitarbeiter vom Festland, für jegliche Nicht-Proteusangehörige gilt dies aber so gut wie nicht. Das Misstrauen potenzierte sich infolge der KFS-Krise, die letztlich in der Abschottung des Konzerns von der Außenwelt mündete. Die entstandenen Unruhen auf dem Festland deutete man als Folge des Lebenswandels außerhalb der Arkoblöcke, während man selbst das Schlimmste verhältnismäßig gut überstand. Das Ergebnis ist inzwischen eine ausgeprägte Paranoia gegenüber der gesamten Konzernaußenwelt. Ein weiterer Faktor sind die beiden gescheiterten gewaltsamen Übernahmeversuche durch die AG Chemie in der Vergangenheit, die bis heute nachwirken. Diese Form der Paranoia ist besonders in der Konzernelite ausgeprägt und wird in der gesamten Konzerngesellschaft vermittelt und gelehrt.

> Auf dem Festland tritt Proteus ganz anders auf. Das Kastenwe-

>

sen ist dort kaum bis gar nicht vorhanden. Vielmehr will man eine heile Welt vorspielen, in der alle gleich sind. Auch der Transhumanismus ist hier fast gar nicht wahrzunehmen, vordergründig ist man freundlich zu allen Fremden. Sermon

> Die Wahrheit ist aber, dass Proteus-Bürger alle Außenstehen> >

>

den als minderwertig erachten. Von SINlosen oder Nicht-Optimierten rede ich da noch gar nicht … Es ist ein kruder Mix aus Klassismus und Gen-Exzeptionalismus. Anne Archiste

Ohne Verbesserung bist du ein Nichts. Gen- und Körpermodifikationen sind Grundvoraussetzungen für alles. Will man den Job haben, dann muss man einen Eingriff ertragen. Manche Techniker haben vier Arme, Unterwasserarbeiter bekommen Kiemen implantiert und so weiter. Im Konzern-Jargon nennt man die armen Schweine Umweltangepasste Organismen (UOA) – die totale Freakshow. Hauser

> Selbst von Magieanwendern werden (wenn auch nicht ganz so

>

umfangreiche) Eingriffe erwartet. Der Transhumanismus steht über allem. Magietheorie ist für Proteus von größerem Wert als praktische magische Fähigkeiten, zumal die magische Forschung des Konzerns ohnehin nicht sonderlich ausgedehnt ist. Heisenberg

Die Abgeschiedenheit innerhalb der Arkoblocks führt dauerhaft zu einer eigenständigen Gesellschaftsbildung, die man auch Parallelgesellschaft nennen kann. Die räumliche Abtrennung der Konzernbevölkerung durch die Lebens- und Wohnbedingungen auf dem Meer sowie das Kastenwesen und der Transhumanismus als Religionsersatz sorgen für die soziale und kulturelle Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft – auf Dauer sogar für ihre Entfremdung. Dies geht einher mit einer verbreitet auftretenden latenten Naturphobie. Metamenschen, die in den Arkoblocks geboren wurden und dort ihre ersten Jahre verbrachten, können Angstzustände entwickeln, wenn sie die vermeintliche Sicherheit des Arkoblocks aufgeben oder sich ans Festland begeben müssen. Trotz der räumlichen Verbundenheit existiert eine nur geringe emotionale Bindung mit dem Meer innerhalb der Konzerngesellschaft. So sieht man das Meer nicht als schützenswerten und lebensspendenden Lebensraum an, vielmehr ist es eine Ressource, die es im Sinne des Transhumanismus zu nutzen und zur Weiterentwicklung der Menschheit zu formen gilt. // Dokumentenende //

> Gerade das macht Proteus bei der Seedrachin nicht sonderlich >

beliebt. Sermon

ORGANISATION Die Proteus AG unterteilt sich in vier große Regionaldivisionen: Nordsee, Atlantik, Pazifik und Weltraum. Der

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te, dachte ich halt, sie wären cool. Außerdem gibt es diverse Matrixforen, in denen sie noch verwendet werden. Die denken sich zum Teil sogar Namen für neue Anlagen aus, die erst nach 2063 errichtet wurden. Karel

PROTEUS NORDSEE Die Nordsee-Division ist für Proteus die bedeutendste, denn hier befinden sich neben dem Hauptquartier die größten Arkoblöcke, in denen die wichtigen Forschungslabore, Waffenfertigungsanlagen und Werften untergebracht sind. Entsprechend hoch ist die Sicherheit in jedem Arkoblock. Ein Heer von Drohnen, Sensoren

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PROTEUS NORDSEE – WICHTIGE ANLAGEN Konzernzentrale Helgoland: eine Inselfestung mit Hauptquartier, Forschungszentrum und mehreren Arkologietürmen, gleichzeitig Zentrale der Nordsee-Division und Hauptquartier der Nordsee-Armee. Verwaltungszentrum Berlin: großer Gebäudekomplex in Berlin-Zehlendorf, zuständig für Personalverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Niederlassung Europort: Mini-Arkologie, ursprünglich als vollwertiger Arkoblock vor der Küste geplant, später abgebrochen, an Land verlegt und deutlich verkleinert. Dient als Logistikzentrum und Warenlager für den Handel mit Proteus-Produkten. Arkoblock Cuxhaven („Cux Zwo“): großer Arkoblock mit Werft und Fabrikationsanlagen für experimentelle Werkstoffe und Komponentenfertigungen für andere Arkoblöcke, Unterseehabitate und sonstige Einrichtungen. Arkoblock Emden: großer Arkoblock mit Werft für Schiffe, U-Boote und Unterwasserdrohnen. Arkoblock Groningen: großer Arkoblock für militärische Fertigung aller Art, insbesondere Flightships. Arkoblock Wilhelmshaven: großer Arkoblock mit Schwerpunkt Pharmazeutische Chemie, Medizin, Genetik und Paracritter. Arkoblock Rømø: kleiner, teilmobiler Arkoblock, der sich selbst komplett unter die Wasseroberfläche versenken kann. Schwerpunkt Computerwissenschaften, Psychologie, Erschaffung von künstlichen Persönlichkeitsprofilen und Medien. Arkoblock Gdansk: kleiner Arkoblock mit Schwerpunkt auf magischer Forschung, Manatech sowie Paraflora und -fauna. Arkologie SOX: vollständige Arkologie zur Erforschung von Strahlung und ihren Folgen auf Tiere, Pflanzen und Menschen. Mobiler-Arkoblock-Prototyp: kleine schwimmende Arkoinsel. Dient als mobile Raffinerie für Erdöl und andere Rohstoffe. Aquakologie Silverpit: unterseeische Forschungsarkologie auf dem Grund des Silverpit-Kraters, Forschungsschwerpunkt unbekannt. Arkoblock Bremerhaven: verfallender, großer Arkoblock, diente einst als Prototyp, erwies sich aufgrund verschiedener Vorfälle als nicht brauchbar, nun Rekrutierungs- und Ausbildungszentrum für einfache Arbeitskräfte und Konzernsoldaten. Arkoblock Bergen: kleiner Arkoblock, derzeit in Bau. Arkoblock St. Petersburg: kleiner Arkoblock, derzeit in Bau.

und Schiffen sorgt dafür, dass Proteus in dieser Region mehr mitbekommt als jeder andere Konzern, S-K eingeschlossen. Zusätzlich hat die Abteilung Abmachungen mit diversen Nordseepiratengruppen getroffen, sodass Proteus weitgehend sicher vor ihnen ist. Die Abteilung ist zusätzlich für die Ostsee und alle Proteus-Anlagen auf dem europäischen Festland zuständig. Eine umfangreichere Aufschlüsselung der Nordseeabteilung findet ihr im Datapuls: Hamburg [LINK].

> Die Nordseeabteilung bestimmt das Bild von Proteus in der deut-

schen Wahrnehmung. Ich bin kein Freund von Proteus, aber der

>> PROTEUS > BUCH DER VERLORENEN

> > >

Konzern weiß, welchen Stand er in der Nordsee hat – und so benimmt er sich auch. Labskaus

PROTEUS ATLANTIK – WICHTIGE ANLAGEN Arkoblock Neuhammer/Boston Bay: kleiner Arkoblock, 2074 eröffnet, Zentrale der Atlantik-Division und Hauptquartier der Atlantik-Armee, ausfahrbare Hafenperipherie, unterseeischer U-Boot-Hafen, Forschungsschwerpunkte Anpassung von Crittern an toxische Umgebung, Tierkybernetik und Biodrohnenkreation. Verwaltungszentrum Pretoria-Witwatersrand-Vaal: provisorisches HQ der Atlantik-Division und der Atlantik-Streitkräfte, zuständig für Personalverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Arkoblock Bordeaux: kleiner Arkoblock, Januar 2075 eröffnet, Transgenetik- und Nanotechforschung. Arkoblock Gibraltar: kleiner Arkoblock, 2074 eröffnet, zwischen Spanien und Marokko in der Straße von Gibraltar gelegen. Forschung, Entwicklung und Fertigung modernster Solartechnologie. Arkoblock Pretoria-Witwatersrand-Vaal: kleiner Arkoblock, oft mit dem Verwaltungszentrum verwechselt, Lage vor der Küste von Durban, Forschungsneuausrichtung geplant, wird erst nach endgültiger Verlegung des HQ nach Boston entschieden. Arkoblock Tristan da Cunha: mittlerer Arkoblock, Forschungseinrichtung mit einer Vielzahl Gewächshäuser zur Nahrungsmittelforschung, Produktionsschwerpunkt Nahrungsmittelproduktion. Arkoblock Metrópole de Amazônia: mittlerer Arkoblock, derzeit in Bau. Arkoblock Murmansk: kleiner Arkoblock, derzeit in Bau.

Um die Arkoblöcke macht man einen großen Bogen. Die haben eine Fünf-Meilen-Sperrzone. Alles, was sich nähert und sich nicht ausweisen kann, wird ohne Warnung versenkt. Pirapit

PROTEUS ATLANTIK Die Atlantik-Division kümmert sich um die operativen Geschäfte und die Geschäftsentwicklung in Nord- und Südamerika sowie Afrika. Dabei arbeitet sie eng mit Mærsk und eigenen, lokalen Ablegern zusammen. Die Abriegelung Bostons und die vorübergehende Errichtung der Sperrzone haben der Abteilung stark zugesetzt, war doch das neue Hauptquartier unmittelbar betroffen. Kurzfristig drohte sogar der Verlust der Arkologie, wodurch die (Rück-)Verlegung des Hauptquartiers nach Pretoria-Witwatersrand-Vaal notwendig wurde. Dies sorgte für Unruhe, da man in Boston über den Verlust des Status als Divisionszentrale ohnehin nicht angetan war. In der Arkologie Neuhammer finden immer noch Aufräum- und Renovierungsarbeiten statt, doch in den kommenden Monaten soll die Anlage wieder voll funktionsfähig und bewohnbar sein.

> Interessant ist auch der neue Arkoblock bei Bordeaux, wo Pro-

>

teus jetzt, wo es ein Heilmittel gegen KFS gibt, wieder an Nanotechnologie forscht. Würde mich nicht wundern, wenn sie dort ihre Menschenexperimente durchgeführt haben, um ihr eigenes Heilmittel zu entwickeln. Lohengrin

> An mir konnte ich keine Spuren von Experimenten entdecken. Al>

lerdings muss Proteus mein fragmentiertes Ich eingefangen und dann nach Bordeaux gebracht haben. Püppchen

> Bordeaux scheint auch der derzeitige Aufenthaltsort von Ankti >

Luwar zu sein. Sermon

PROTEUS PAZIFIK Die Pazifik-Division ist sowohl für ihre Arkoblöcke als auch für die Anlagen auf dem asiatischen Festland verantwortlich, was sie der Fläche nach für den größten Bereich aller Abteilungen zuständig macht. Im Vergleich zu ihren enormen Ausmaßen besitzt die Abteilung allerdings nur wenige Arkoblöcke (auch wenn bereits etliche neue in Bau sind). Es ist daher davon auszugehen, dass im Pazifik besonders viele unbekannte Unterwasser-Testanlagen und -labore verborgen sind. Für Missmut sorgte die Verlegung der gesamten Critter-Forschungsabteilung samt Personal von Fidschi nach Boston. Dies scheint Divi-

sionsleiter Laurent Thiniel besonders zu verärgern, steht man hier doch in Konkurrenz zu Konzernen wie Evo, Shiawase, Aqua Arcana, Universal Omnitech, Shibata Construction & Engineering und Yakashima.

> Ein kleiner Manager hatte den Arkoblock Hongkong in einer in-

>

ternen Nachricht mal als „Touristenfalle“ bezeichnet. Die bei JackPoint sind natürlich sofort darauf angesprungen und dachten, dass sei der tatsächliche Name des Arkoblocks. Die sollten mal ihre Linguasoft neu justieren. Red Anya

PROTEUS SPACE Die kleinste Abteilung ist gleichzeitig auch die prestigeträchtigste. Hier laufen alle Fäden für die Weltraummissionen von Proteus zusammen. Auch wenn man es kaum für möglich hält, ist Proteus auf seinen Weltraumhäfen noch paranoider als sonst wo, denn hier kann schon die kleinste Sabotage weitreichende Folgen haben. Proteus Space ist auch federführend bei der Vorbereitung und Durchführung der anstehenden Mars-Expedition. Die eigentliche Kontrolle über die Weltraumabteilung liegt bei Claude Morel, doch soweit wir wissen, mischt sich Katjana Pudowkina bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein. Morel hofft auf Rü-

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Luftstreitkräfte ist geblieben, die Landstreitkräfte des Konzernes sind deutlich kleiner. Die Marine umfasst Drohnen- und Flugzeugträger, Fregatten, Korvetten und Zerstörer. Letztere sollen durch neuere Modelle mit verbesserter Tarnkappentechnik ersetzt werden. Für den küstennahen Einsatz ist die Flotte um mehrere Schiffe für küstennahe Gefechtsführung (SkGs) erweitert worden, auch Drohnenschiffe sind im Einsatz. Für den Unterwasserkampf setzt der Konzern U-Boote, Unterwasser- und Biodrohnen ein. Jede Regionaldivision besitzt eine eigene Flotte, die vom Divisionsadmiral befehligt wird. Die Admiräle berichten dem Flottenchef auf Helgoland (zurzeit Flottenadmiral Thomas Price), der wiederum vom Inspekteur der Proteus-Marine (Paavo Vänkä, Mærsk, Prometheus-Stiftungsrat) beaufsichtigt wird. Die Luftwaffe ist für einen AA-Konzern ausgesprochen umfangreich. Neben Abfangjägern, Kampfhubschraubern und T-Birds setzt Proteus bevorzugt Drohnen (Abfang, Aufklärung, Überwachung) für Routinepatrouillen ein. Die Sicherheitskräfte des Konzerns sind Konzernsoldaten, die für den Umgang mit Zivilisten geschult sind. Dies gilt auch für das Festland; Proteus übernimmt die Sicherung seiner Anlagen weltweit selbst. Hierdurch ist eine Infiltration durch V-Leute oder Feldagenten schwer möglich. Weitere Schritte müssen in Richtung des Proteus-Aufklärungsdienstes erfolgen, der intern wie extern tätig sein soll. Er hat eine auffällig hohe Erfolgsquote bei Spionage und Spionageabwehr mit Querverbindung zum Marineeinsatzkommando Seeschlange (MEK S). Zum nächsten Quartal Dossiers anfertigen. Hier Argus einbeziehen, bei Bedarf auf extern-entbehrliche Hilfe zurückgreifen. // Dokumentenende //

> Die

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Seeschlangen klingen vielleicht harmlos, sind aber die Creme de la Creme der Proteus-Streitkräfte. Sowohl Marineinfanterie- als auch Häuserkampf- und Anti-Terrorausbildung. Voller Gen- und Bioware, optisch den Alphas gleich, übernimmt das MEK den Personenschutz der Konzernelite, schützt wichtige Frachten und führt Schwarze Operationen aus. Am Land sind sie schon gut, am und im Wasser fast unschlagbar. Macht um diese Einheit einen großen Bogen! Sermon

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TOCHTERKONZERNE Wie bereits erwähnt gehören die Arkoblöcke quasi zur Liste der Tochterfirmen von Proteus. Tatsächlich arbeiten in ihnen oft mehr Leute in einem bestimmten Bereich als für einige Konzerne. Dennoch besitzt Proteus auch reguläre Tochterunternehmen, die insbesondere in den 60ern und nach dem Zweiten Crash entstanden oder aufgekauft wurden.

TRANSHUMANISMUS Aufgrund seiner Agenda ist Proteus in der Öffentlichkeit vor allem für seine Körpermodifikationen und -anpassungen bekannt. Der Fokus liegt dabei auf Bio- und Genware, man bietet aber auch einige Cyberwarelösungen an. Die Forschung und Entwicklung findet zu 80 bis 90 Prozent in den entsprechenden Arkoblöcken (insb. Wilhelmshaven und Okinawa) oder auf Treffpunkt: Raumhafen statt. Die fertigen Produkte kann man sich dann in diversen Implantationskliniken von Drittanbietern einbauen lassen. Der offizielle Sitz vieler Bodytechtöchter von Proteus ist Oslo. Die dortigen Standorte etwa von ProLife Biotechnologies, Better Body, WesTech oder CySystems dienen aber dem Vertrieb und Marketing. ProLife bietet diverse Gentherapien, kosmetische Bioware und Symbionten an, während WesTech zu den führenden Unternehmen im Bereich von Umweltanpassungen zählt. CySystems bietet neben diverser normaler Cyberware vor allem exzellente Headware an, während Better Body Bioware anbietet, die das alltägliche Leben verbessert.

> Wer jedoch gute Kontakte zu einer der Firmen hat, hat auch Zu>

griff auf die eher ausgefallenen und experimentellen Modifikationen von Proteus. Lohengrin

Eine kleinere Firma mit besonderer Geschichte ist Genius Inc. Hierbei handelt es sich um eines der wenigen Arkoblock-externen Forschungsunternehmen. Der einzige bekannte Sitz ist ein festungsartiger Komplex am Stadtrand von Tômbua (Porto Alexandre). Angeblich besitzen sie auch ein oder mehrere kleine Forschungshabitate irgendwo vor der Küste. Ein weiterer Standort befindet sich in Caracas. Neben Gentherapien und Genware vertreiben sie vor allem eine breite Palette von Geninfusionen. Dies alles kulminiert in der Firma Prodigy, mit Hauptsitz in Paris. Hauptsächlich als Wunschkindklinik beworben, kann man dort nicht nur seinen Nachwuchs schon vor der Befruchtung nach Belieben genetisch gestalten lassen, sondern auch die diversen Produkte von Proteus für sich selbst erwerben und implantieren lassen. Abgesehen von neuen chirurgischen Verfahren führt Prodigy keine eigene Forschung durch. Es gibt jedoch öfter mal Langzeitstudien für neue Körpermods, die in Zusammenarbeit mit den anderen Proteus-Töchtern an Freiwilligen durchgeführt werden.

Die nächste Firma hat mit Transhumanismus nicht direkt etwas zu tun, allerdings entstand sie aus denselben Idealen, nach denen Proteus strebt. New World Enterprises umfasst sämtliche Erkenntnisse, die Proteus in den Jahrzehnten des Baus von Arkoblöcken, das Leben in ihnen und das Überleben in umweltfeindlichen Umgebungen gewonnen hat. Basierend auf diesen Erkenntnissen bietet NWE die Konzipierung, Planung, Umgestaltung und den Bau von „modernen Wohn- und Arbeitslösungen“ an. Wohnraum wird in den großen Sprawls immer knapper, weshalb der Tochterkonzern aus Bremen „SingleCubes“ genannte Wohnwürfel-Komplexe als Lösung anbietet. In diesen kann ein 3 x 3 Meter großer Raum in Wohn-, Arbeits-, Schlaf- und Badezimmer umfunktioniert werden, der zudem mit modernster Technik ausgestattet ist. Daneben bietet NWE auch etliche energetische Sanierungen, Abschirmung von Gebäuden gegenüber Strahlung und Umweltgiften oder auch den Bau von Mini- und vollständigen Arkologien an.

MASCHINENBAU Die wohl größte und bekannteste Proteus-Tochter ist Airbus Aerials. Entstanden in den Wirren der 30er-Jahre und lange Zeit eine IFMU-Tochter, bis sie nach der Zerschlagung von IFMU (wie einige andere Firmen) an die Proteus AG ging. Sie verpasste Airbus seinen heutigen Namen und strukturierte den Konzern anschließend um. Heute ist AA vor allem ein ziviler Luftfahrzeughersteller. Dies wird vor allem durch die Abteilung Airbus Commercial Aircraft symbolisiert, die an ihren Standorten in Hamburg, Bremen, Dresden, Groß-Frankfurt, Rostock, Tianjin (Republik China) und Mobile (Alabama, CAS) alles vom kleinen Kommuter bis hin zum suborbitalen Linienjet herstellt. Ähnlich verhält es sich mit Airbus Helicopters, das in Hamburg, Kassel, Rostock, Mobile und London verschiedene kommerzielle Helikopter fertigt. Quasi eine Fusion der beiden Bereiche ist Airbus Commercial Drones, das diverse Flug-, Helikopter- und Luftschiffdrohnen produziert. Hier findet man Transportdrohnen, Drohnenflugtaxis oder auch kommerzielle Spionagedrohnen (etwa für Polizeibehörden, Verkehrskontrollen oder Luftraumüberwachung), die vor allem in Rostock, München und Nürnberg gefertigt werden. Seit der Übernahme durch Proteus entwickelt Airbus in enger Kooperation mit dem Arkoblock Groningen auch einige Wasserflugzeuge. Airbus Hydroplanes hat Standorte in Rostock, Sewastopol (Ukraine) und Baku (Transkaukasien). Von Airbus gefertigte Weltraumkomponenten kommen von Airbus Space mit Standorten in Bremen, Friedrichshafen, München, Bangalore (Indien) und Cayenne (Französisch-Guayana). Die Herstellung und Entwicklung spezieller Bauteile und Werkstoffe fällt in den Bereich Airbus Components mit Hauptsitz in Augsburg und weiteren Werken in Bremen, Dresden, Mobile und Tianjin. Die Abteilung allerdings, die seit einigen Jahren für das meiste Aufsehen sorgt, ist Airbus Phalanx, die Rüstungssparte des Konzerns. AP übernahm das, was noch von der EADS-Rüstungssparte

> PROTEUS BUCH DER

nen Werken übernimmt übrigens die hauseigene Transportfluglinie Airbus Transport International. Sermon

Deutlich kleiner sind die anderen Tochterfirmen, wie etwa Luftschiffbau Zeppelin aus Friedrichshafen. Ebenfalls eine ehemalige IFMU-Tochter, ist dieser Traditionskonzern nicht zuletzt als Namensgeber für Zeppeline bekannt. Heute werden vor allem Passagier- und Frachtzeppeline hergestellt. Die dritte IFMU-Übernahme bildet die Firma ADtranz aus Berlin, die in diversen ostdeutschen Werken Schienenfahrzeuge herstellt. Die Nordseewerke wiederum sind quasi eine Ausgründung des Arkoblocks Emden mit Werften in Papenburg, Oldenburg, Bremen und Europort. Sie haben zudem die zunächst geplante Schiffsbausparte von Aquatech übernommen. Die letzte bedeutende Firma im Bereich

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RESSOURCENGEWINNUNG

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terseebergwerksstationen. Die dritte Tochter Aquatech Energy betreibt Offshore-Windkraftparks, Strömungsund Gezeitenkraftwerke sowie schwimmende Solarkraftwerke.

DIENSTLEISTUNGEN Im Bereich Dienstleistungen ist Proteus vor allem für seinen psychologischen Matrixhilfsdienst bekannt. Die überall über das öffentliche Gitter erreichbare Firma Freud Mental Service bietet diverse matrixbasierte Behandlungsoptionen für psychologische, psychosomatische und Suchterkrankungen an. Angeboten werden dabei neben der vom namensgebenden Sigmund Freud erfundenen und von C.G. Jung weiterentwickelten Psychoanalyse auch Psychotherapien. Die Behandlung wird dabei von speziell programmierten (und von ELIZA überwachten) semiautonomen Knowbots durchgeführt, es kann jedoch auf Wunsch (und gegen entsprechende Bezahlung) auch ein realer Mensch live über die Matrix zugeschaltet werden.

> Findet ihr es nicht auch gruselig, mit einer Maschine zu reden? >

Und was macht Proteus eigentlich mit all den Daten und persönlichen Informationen, die die Patienten ihren „Therapeuten“ in den Sitzungen erzählen? Anne Archiste

Eine weitere Firma ist Scylla Security Consulting. Dies ist keine Sicherheitsfirma im eigentlichen Sinne, da sie keine bewaffneten Sicherheitsgardisten bereitstellt. Stattdessen führt Scylla Sicherheitsaudits für seine Kunden durch und überprüft die Sicherheit von Wohnungen, ganzen Gebäuden (bis hin zu Arkologien), Schiffen, Großveranstaltungen oder auch nur für einzelne Personen. Dabei greift Proteus auf die Erfahrungen mit seinen Arkoblöcken zurück und analysiert, inwieweit sich die vorhandene Sicherheit verbessern lässt. Eine weitere Firma ist PFinancial (eigentlich Proteus Financial), die das komplette Finanzgeflecht des Konzerns überwacht. PFinancial ist ein ziemlich umtriebiger Akteur auf dem Finanzmarkt. Es investiert in diverse – maßgeblich transhumanistische – Projekte, kauft und verkauft im Sekundentakt Aktien und beteiligt sich an diversen Spekulationsgeschäften wie auch am Kauf von Staatsanleihen. Seine Hauptaufgabe scheint die Förderung vielversprechender Projekte und die Sicherstellung der Altersvorsorge der Konzernbürger zu sein. Daneben bietet es den Proteus-Konzernbürgern diverse Versicherungen an und hilft neuen Angestellten mit Kleinkrediten bei Umzugskosten und ähnlichem.

> Jedes Jahr zahlt PFinancial gewaltige Summen an einige der

>

Konzerne aus, die im Stiftungsrat der Prometheus-Stiftung sitzen. Andere Zahlungen gehen an das, was noch von CATCo übrig ist. Angeblich handelt es sich dabei um Patent- und Markenrechtsgebühren und ähnliche Dinge. Flitter

SONSTIGES Durch die Jahrzehnte, die Proteus inzwischen in seinen Hochseetürmen verbracht hat, hat es ein beachtliches Wissen im Bereich von lange haltbaren Fertignahrungsmitteln angesammelt. Da jedoch der gesamte Nahrungsmittelmarkt hart umkämpft ist, hat der Konzern davon abgesehen, massiv in diesen Sektor einzusteigen. Er ist hauptsächlich als Anbieter von diversen genetisch modifizierten und hochgezüchteten Pflanzensamen (Kartoffeln, Lupine, Pilze, Reis, Soja, Weizen) und Nutztierrassen (Kühe, Schweine, Hühner, Insekten, Fische) aktiv. Darüber hinaus züchtet er in diversen kleineren Unterwasserfarmen essbare Algen, Tankfisch oder betreibt (vor allem in wärmeren Gewässern wie dem Mittelmeer oder entlang des Äquators) einige schwimmende Farmen, die zusätzliche Nahrung für Proteus’ Arkoblöcke produzieren. Dabei fällt jedoch genug ab, dass Proteus auch eine kleine Anzahl von Fertignahrungsfabriken unter dem Label Glaukos SeaCrops und eine eigene Kette von Fischrestaurants namens Nordseegenuss betreibt. Proteus betreibt auch einige Modelabels. Diese bieten vor allem windfeste Funktionskleidung für Bewohner von Küstenstädten bzw. der nördlichen Hemisphäre (Nordlicht, Hamburg), asiatisch inspirierte urbane und Geschäftskleidung (Soul of Seoul, Seoul-Incheon) oder schlichte und dennoch sehr hochwertige europäische Geschäftskleidung inklusive (Herren-)Schmuck und Accessoires (Laurentine de Lion, Paris). Proteus züchtet und modifiziert zudem für den Eigenbedarf eine ganze Reihe von Hochseecrittern. Nur ein Bruchteil davon werden überhaupt auf dem freien Markt verkauft. Die Firma, die damit beauftragt wurde, heißt Paramals AG und sitzt in München. Sie betreibt zwei kleine Barghest- und Schreckhahn-Critterfarmen in Bayern sowie einige weitere in der Nähe von Warschau, Wien und Marseille.

ARKOBLOCK CUXHAVEN GEPOSTET VON: SERMON

Verlässliche Berichte darüber, wie die Arkoblöcke von innen aussehen, wer dort wie lebt und was Proteus in diesen isolierten vertikalen Inseln tatsächlich treibt, sind selten – weil kaum jemand aus unseren Kreisen jemals einen Arkoblock länger besucht hat. Ich habe versucht, an ein paar Bodenpläne zu kommen, was schon schwer genug war. Darüber hinaus habe ich eine meiner Connections aus der Wirtschaft, die im Zuge von Proteus’ kurzlebiger PR-Kampagne vor Kurzem Cux Zwo besuchen konnte, gebeten, einen Bericht zu verfassen. Bedenkt bitte, dass sie sich vor Ort leider keine Notizen machen konnte und diesen Bericht aus ihrer Erinnerung verfasst hat.

> PROTEUS BUCH DER Mehr noch: Es ist zwar örtlich an die jeweilige Proteus-Anlage >

gebunden, umfasst aber gleichzeitig alle Proteus-Anlagen auf der ganzen Welt in einem einzigen Gitter. Es ist also gleichzeitig global wie lokal. Spime

> Ich habe ihre Reisevorbereitung und das bürokratische Proze- > Und wie kommunizieren die Arkoblöcke dann mit dem Festland? dere gestrichen. In Kürze: Sie mussten über ein Proteus-Büro > Ruhrork

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in Hamburg Reiseanträge stellen, diverse Sicherheitsfreigaben durchlaufen und 130 Seiten NDAs unterzeichnen. Dafür erhielt jeder von ihnen eine Woche vor Abflugtermin per Kurier ein personalisiertes Proteus-Kommlink mit Gastzugang zum DeepBlue-Netzwerk und einen RFID-Chip mit SIN-Daten nebst Foto, außerdem einen Proteus-ID-Pin in Form einer DNA-Doppelhelix. Sermon

Am Terminal Moorfleet wurden wir (mit mir und meinem Chef waren wir insgesamt zwölf Personen) von Sarah in Empfang genommen. Sie ist Elfe, 26 Jahre alt und lebt bereits seit ihrer Geburt im Arkoblock. Auf dem Weg zum Schiff erzählte sie uns ein wenig über sich und ihr Leben in Cuxhaven. Schon ihre Eltern haben für Proteus gearbeitet und besitzen einen Honorar-Status (was auch immer das heißt). Ihr Vater als Ingenieur, ihre Mutter in der Verwaltung. Beide leben auch immer noch „im Turm“, seien aber mit Mitte 50 mittlerweile im Ruhestand und engagierten sich nun in der Gemeinschaft. Ihr Vater hilft etwa als Erzähler in einigen Kindergärten des Arkoblocks aus, ihre Mutter betreut eine Gesundheitsinitiative. Sarah ist in der Presseabteilung des Konzerns tätig. Eine konzerninterne Gesundheitsanalyse hatte ihre Eltern als geeignete Kandidaten für eine Empfängnisoptimierung ausgewählt. Bereits im Mutterleib sorgten die Ärzte des Konzerns dafür, dass sie genetisch optimiert und ihre geistige Entwicklung ideal gefördert wurde. Lachend sagte sie dann, dass in Cuxhaven die Lebensgrundlage von morgen bereits heute Alltag sei: Jeder Mitarbeiter erhalte die Möglichkeit, sich anhand seiner Wünsche, Fähigkeiten und Disposition frei zu entwickeln und Karriere zu machen. Für Proteus sei dies nicht nur gelebte Firmenphilosophie, sondern ein einzigartiger Wettbewerbsvorteil. Auf der Fähre gab uns Sarah eine kurze Einweisung zum Deep-Blue-Netzwerk und erklärte, dass wir nur in der Nähe des Arkoblocks Zugang dazu hätten. Ich warf einen kurzen Blick in das an mich ausgehändigte Kommlink und fand ein paar Werbeanzeigen und Dokumentationen. Doch dann sah ich den Arkoblock am Horizont immer größer werden.

> Ein interessantes Detail, über das sie leider allzu rasch hinweg-

geht: Das Deep-Blue-Netzwerk, das Proteus damals mit geklau-

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> Natürlich gibt es auch auf der Nordsee (und in anderen Küs-

>

tenregionen) ein eigenes lokales Gitter, das der Kommunikation von Schiffen und Seebasen mit dem Festland (und vor allem den Häfen) dient. Das „Gitter Deutsche Bucht“ wird intensiv für den Frachtverkehr genutzt. Auch Proteus besitzt dort einige öffentliche Hosts (Vertrieb, Kundenservice usw.) zur Außendarstellung und zur Kommunikation mit den Schiffen. Es kommt auch mal vor, dass sich einige Proteus-Mitarbeiter in dieses (oder das öffentliche) Gitter einloggen, um mit Angehörigen oder Freunden auf dem Festland zu kommunizieren. Die Verbindung ist jedoch so grottig, dass es oft nur für eine Ortung reicht. Zudem sind diese Proteus-Hosts nicht mit den anderen verbunden, und auf geheimen Proteus-Basen besteht sowieso eine strenge Nachrichtensperre. Karel

AUFBAU Der gesamte Bau ist in seinen Proportionen schlichtweg beeindruckend. Wir näherten uns Cuxhaven, während die Sonne gerade aufging und sich in der kupferfarbenen Außenhaut des Turms spiegelte. Sarah erklärte, dass die Beschichtung des Turms piezoelektrische Prinzipien nutze, um die Ansiedlung von Muscheln und anderem organischem Material sowie toxischem Schlamm und dergleichen zu verhindern. Die sichtbaren, beleuchteten Fenster bestehen nicht aus Glas, sondern aus transparentem Plasstahl, was sie robuster gegen die toxische Umgebung der Nordsee mache. Was mir neu war: Zu dem monolithischen Turm gehören noch zahlreiche vorgelagerte schwimmende Einrichtungen: Drei Gezeitenkraftwerke, Dutzende Windkraftanlagen und zwei schwimmende Fabriken (für die Fertigung übergroßer Bauteile) befinden sich in einem 90-Grad-Winkel etwa 600 Meter nordwestlich des Arkoblocks. Dockanlagen und Pontons erstrecken sich sternförmig vom Turm aus ins Meer und dienen als Anlegestellen für Mærsk-Frachtschiffe und Zeppeline, die hier die gefertigten Teile für den internationalen Transport verladen. Drohnenkräne und Verladeaufzüge sind in einigen Dutzend Metern Höhe in der Außenwand des Turms verankert und erledigen das Laden und Löschen

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von Ladung weitgehend automatisch. Da Cux Zwo noch relativ nah an der Küste liegt, sahen wir schnell die Autobahnbrücke (die „neue“ A26), die den Arkoblock mit dem Festland verband. Auf ihr fuhren (inzwischen wieder) Dutzende Lkw und eine Etage tiefer sogar Schnellzüge hin und her. Wir selbst fuhren jedoch in die Andockbucht im Inneren des Blocks, die sich auf Meeresspiegelhöhe befindet. In diese hell erleuchtete Halle, die von einem schweren Fluttor geschützt wird, passen etliche kleine Fähren wie unsere hinein, oder eben Tanker und Frachtschiffe. Als nächstes betraten wir einen Aufzug. Ab hier befanden wir uns das erste Mal wirklich im Arkoblock. Das Erste, was man wahrnimmt, wenn man Cuxhaven betritt, ist das Brummen. Ein sonorer, ewig gleichbleibender tiefer Ton. So leise, dass er kaum hörbar, sondern vielmehr spürbar ist. Wie ein spontaner Tinnitus, der einsetzt, sobald sich die Türen des Aufzugs schließen. Alle Mitglieder unserer kleinen Gruppe blickten sich unwillkürlich um und versuchten, die Quelle des Geräuschs zu lokalisieren. Unsere Reisebegleitung Sarah informierte uns mit einem Lachen darüber, dass diese Reaktion für Besucher „von außerhalb“ ganz normal sei. Während sie Ohrstöpsel mit Geräuschfiltern verteilte, erklärte sie, dass die Ursache des Geräusches einige Etagen tiefer zu finden sei. Die Konstruktionseinheit Eins, in der tragende Stahlteile und Kubus-Elemente für neue Arkoblöcke gefertigt werden, überträgt schwache Vibrationen auf die vier großen Ankersäulen des Arkoblocks und verursacht so an Fertigungstagen diesen allgegenwärtigen Klang. Wir betraten dann die Empfangshalle, die irgendwie einem Flughafen ähnelt. Als ich mich umschaute, wirkte sie deutlich überdimensioniert, und abgesehen von unserer Besuchergruppe gab es dort kaum andere Personen. Die meisten von ihnen waren wohl Proteus-Angestellte von anderen Standorten, die ebenfalls gerade auf Cux Zwo eingetroffen waren. Anschließend wurden wir in einen Konferenzraum auf derselben Etage gebracht. Hier gab uns Sarah eine kleine Einführung. Ursprünglich war der Arkoblock einmal als Refugium geplant und bietet (theoretisch) mehr als einer halben Million Metamenschen Platz. Inzwischen ist Cuxhaven längst zu einem Multifunktionshabitat umgebaut worden. Proteus entwickelt, fertigt und verschickt von hier aus diverse maritime Konstruktionen, von Windkraftanlagen, deren Verladung wir bei unserem Besuch beiwohnen konnten, während wir auf einer Anlegestelle warteten, über Ölbohrinseln und Offshore-Raffinerien bis hin zu Aquakologien, Mini-Arkoblöcken, Meeresforschungsanlagen und Aquastädten. Dass all diese unterschiedlichen Konstruktionen an einem Ort erledigt werden können, verdankt Proteus der modularen Bauweise seiner Arkoblocks: Beginnend bei der kleinsten Wohneinheit bis hin zu den größten Fabriken ist quasi jede maritime Proteus-Anlage mit ein wenig Zeit und den passenden Konstruktionselementen flexibel den Bedürfnissen seiner Nutzer anzupassen.

> Diese modulare Bauweise bedingt, dass verlässliche Angaben über den internen Aufbau von Cux Zwo und allen anderen Arkob-

>

löcken im besten Fall Momentaufnahmen sind. Das heißt zwar nicht, dass Proteus tagtäglich seine Arkoblöcke umbauen würde oder könnte. Dennoch können Pläne schnell veraltet sein. Spime

Inzwischen war auch Arkoblockdirektor Jonas Leclerc eingetroffen. Er begrüßte uns alle recht freundlich und beschrieb uns kurz den Aufbau des Arkoblocks. Cuxhaven wurde über den versunkenen Ruinen der gleichnamigen Stadt erreichtet und gehört zu den Proteus-Arkoblöcken der Stufe 1. Dazu gehören sämtliche Installationen, die weitgehende Autarkie erreicht haben. Der Arkoblock hat eine Höhe von 1.500 Metern über dem Meeresspiegel bei einer Gesamthöhe von 1.700 Metern. Da die Nordsee an dieser Stelle aber eine Tiefe von nur etwa 15 Metern hat, befinden sich die restlichen 200 Meter unter dem Meeresgrund. Laut Plan verfügt das Gebäude über eine quadratische Grundfläche von 500 x 500 Metern (250.000 m²) mit einer leicht spitz zulaufenden Silhouette und theoretischen 500 Etagen, bei einer Deckenhöhe von 3 Meter.

> Dies sind noch alte Angaben aus den Bauplänen des Arko-

>

bau-Projektes. Wie es scheint, hat Proteus einige Decken entfernt, um mehr Platz für Fabrikanlagen und dergleichen zu haben, womit es weniger als 500 Etagen wären. Womöglich wurden die Anlagen inzwischen insgeheim unter der Erde erweitert, sodass sich das wieder ausgleicht. Sermon

Die Aussichts- und Landeplattformen befinden sich an der Spitze des Turms. Bei Drohnenüberflügen, zu denen wir eingeladen wurden, konnten wir auch Startrampen für Katapultflugzeuge und T-Birds ausmachen. Darunter befindet sich etwas, das in der Präsentation und auf den Plänen, die wir hatten, „die Kanzel“ genannt wurde – vielleicht ein Kommunikationshub oder die Flugsicherheit? Direkt darunter beginnt der Verwaltungsbereich. Hier werden sowohl der Mitarbeiter- und Bewohnerstab als auch die Infrastruktur des Arkoblocks betreut. Ganz oben befindet sich die Büroebene des Arkoblockdirektors, der laut seiner Erklärung eine Mischung aus Geschäftsführer und Bürgermeister ist. Auf seiner Etage befinden sich sein üppiges Büro, eine Suite, mehrere Konferenzräume, ein Luxusrestaurant mit Bar sowie die Wohnungen und Arbeitsräume seines Sekretariats und seines Stabs. Leclerc schwärmte zudem von der ausfahrbaren Besucherterrasse, die wir aufgrund des schlechten Wetters jedoch nicht gezeigt bekamen. In den Etagen darunter befindet sich die Kontrolletage, die in etwa der Brücke eines Schiffes entspricht. Hinzu kommen das Hauptsicherheitsbüro, der Bewohnerservice und kleinere Büros, die sich mit diversen Dingen beschäftigen und die man so oder so ähnlich auch in einem Rathaus finden würde. Darunter liegt der Arbeitsbereich, der mit Forschung & Entwicklung beginnt. In Cuxhaven handelt es sich dabei hauptsächlich um Materialforschung mit dem Ziel der Verbesserung bestehender und der Entwicklung neuer

> PROTEUS BUCH DER

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> PROTEUS BUCH DER

waltigen Gefängnistrakt umbauen kann, etwa bei einer Massenepidemie. Wie praktisch. Cynic

> Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl im Vergleich zu dem,

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wofür die Arkoblöcke ursprünglich mal ausgelegt waren, stehen weite Teile einfach leer, egal ob Arbeits- oder Habitatbereich. Sie sind jedoch nach kleineren Aufräum- und Umbauarbeiten innerhalb weniger Stunden bezugsfertig, sobald neue Bürger in die Arkoblöcke kommen. Sermon

Auf den nächsten etwa 200 Metern bis zur Wasseroberfläche befindet sich der Fertigungsbereich. Hier finden sich die Fabriken und Produktionsanlagen, Hochöfen und Schmieden. Die Produktion beginnt in der obersten

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Fabriketage, wo die Produkte dann über Förderbänder oder Lastenaufzüge in die unteren Etagen zur Weiterverarbeitung gebracht werden. Entladen werden sie über die schon erwähnten Kräne an der Außenwand, oder sie werden über Lastenaufzüge in die Andockbucht gebracht. Auf diesen Dockbereich entfallen ebenfalls einige Etagen, in dem sich nicht nur die Warenlager und Verladetechnik befinden, sondern auch die schon erwähnte Andockbucht und Empfangshalle, wo wir eintrafen und in der der Personenverkehr verwaltet wird. Was sich unter der Meeresoberfläche befindet, können wir nur mutmaßen. Das Einzige, was uns gesagt wurde, war, dass sich dort die Arkoblocktechnik befindet. Alles von der Abwasserreinigung und der Müllverwertung über die Klimatechnik, die Energieversorgung (ein Fusionsreaktor, zwei Reserve-Thoriumreaktoren, Biogas-Generatoren) bis hin zur Nahrungsmittelproduktion dürfte sich unter Wasser befinden. Wir durften sie, aus Sicherheitsgründen, nicht selbst besuchen, allerdings wurde uns eine Matrixpräsentation der Hydroponischen Farmen des Arkoblocks gezeigt. Neben Soja, Lupinen und Genreis werden dort angeblich auch echtes Gemüse, Getreide, Kartoffeln und sogar einige Obstsorten angebaut. Daneben soll es Hühner- und Schweinemasten sowie Krill- und Fischzuchttanks geben. Hinzu kommen noch die Algenzuchtstationen außerhalb des Arkoblocks. So soll eine gesunde und ausgewogene Ernährung der Bewohner sichergestellt werden.

> Noch tiefer, im Untergrund verankert, sind vermutlich all die >

schmutzigen Geheimnisse verborgen, die Proteus vor der Welt geheim halten will. Hauser

LEBEN IM ARKOBLOCK Nach Leclercs Präsentation aßen wir zu Abend und bekamen anschließend unsere großzügig dimensionierten Apartments zugeteilt. Im anschließenden Verlauf unseres einwöchigen Besuchs hatten wir die Gelegenheit, die Forschungs-, Büro- und Fabrikarbeitsplätze kennenzulernen und auch die Freizeitmöglichkeiten des Arkoblocks zu nutzen. Wir erhielten jeder unsere eigene Unterkunft und Zugang zu den meisten Mitarbeiterbereichen. In unserer Freizeit half uns eine Agentensoftware auf unseren Kommlinks, uns zurechtzufinden. Innerhalb des Turms bewegt man sich vertikal übrigens über mehrere agentengesteuerte Doppelkabinenaufzüge und Expresslifte fort, horizontal hingegen läuft man tatsächlich noch recht viel zu Fuß – ein Feature, wie Sarah uns erklärte. Der durchschnittliche Konzernmitarbeiter (ich glaube, dass Wort Konzerndrohne kommt in ihrem Wortschatz gar nicht vor) würde 84 Prozent seiner 70 Wochenarbeitsstunden sitzend verbringen. Bei Proteus liegt die Wochenarbeitszeit nicht nur weit darunter, auch die Bewegungsquote sei sehr viel besser. Unterstützt vom umfangreichen Sportprogramm verbessert man so seine Gesundheit.

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WERBEBROSCHÜRE VON NEW WORLD ENTERPRISES [AUSZUG] Der Proteus EnviroCube™ basiert auf den erfolgreichen Wohnmodulen unserer Arkoblock-Projekte. Jeder EnviroCube™ enthält ca. 50 m² Zukunft – und ist durch unsere vielfältigen Erweiterungsmodule beliebig auf ihre Bedürfnisse anpassbar! Eine patentierte Kasimir-Schiebetür mitsamt Magschloss (Stufe 2, wahlweise mit RFID-Leser oder Zahlenschloss) verschließt den EnviroCube™ schnell und sicher. Den ersten Schritt in die Wohnung der Zukunft machen Sie in den komfortablen, 80 cm breiten Flur. Auf fast dreieinhalb Metern Länge können Sie sich hier voll entfalten und dem Raum Ihre persönliche Note geben – wählen Sie aus unseren fünf schicken Designvorlagen! Vom Flur geht es geradeaus ins Schlafgemach. Hier garantiert die wandmontierte, vollständig versenkbare Bettinnovation Orpheus© mit komfortablen 85 cm Liegefläche und ThermoFoam™-Matratze angenehme Träume – bei jedem Wetter (optionale Geräuschdämmung vorausgesetzt, Erlebnis kann vom individuellen Empfinden geprägt sein). Standardmäßig ist auch eine zeitlos-schlichte Möbelsuite aus Beistelltisch und Schrank inkludiert. Gleich gegenüber dem Schlafzimmer wartet die in pflegeleichtem FormaPlast© designte Badezimmerwelt. Hier wählen Sie ganz individuell aus bodenflacher Dusche, Badewanne, Handwascheinheit und drei Lagermöglichkeiten sowie drei WC-Varianten und – für die

Auch wenn die ökologisch produzierten Menüs aus Pilzgerichten, Fisch und Meeresfrüchten wirklich schmackhaft waren, der Goldammer-Park wirklich wunderschön war und das Orchesterkonzert im Emporium-Theater großartig war, vergisst man nie so ganz, dass man doch irgendwie eingesperrt ist. Die fast völlige Abwesenheit von Fenstern, das ständige künstliche Licht, das Brummen der Lampen, die Vibration der Anlage, die künstlich schmeckende Luft, das Geräuschecho in den Gängen, das alles ist doch recht bedrückend. In den Apartments ist alles genormt und bietet wenig Platz für Individualität. Außerdem: In Sachen Innendekoration wirkt der Arkoblock echt angestaubt. Auch wenn Sarah sich alle Mühe gab, auf all die innovativen Techniken und modifizierbaren Eigenschaften der Wohneinheiten hinzuweisen – in Sachen Design ist Proteus echt in den späten 2060ern hängen geblieben.

> Kaum überraschend, die hatten angesichts der KFS-Seuche ver>

mutlich anderes zu tun, als sich um die Muster der AR-Gardinen zu kümmern. Pirapit

Das Schlimmste sind jedoch die anderen Bewohner. Sie waren uns gegenüber zwar immer freundlich, aber man merkte, dass dies nur gespielt war und sie eigentlich nichts mit uns zu tun haben wollten. Nicht selten gafften einige uns regelrecht an, als seien wir eine exotische Tierart. Es schien so, als ob hier jeder jeden kannte und wir deshalb auffielen wie bunte Barghests. Sie alle teilten sich in verschiedene soziale Gruppen auf (mein Chef sprach sogar von Kasten), und wir gehörten zu keiner davon. Ein normales Gespräch, das länger als zwei Minuten dauerte,

Verwendung in isolierten Umgebungen – unserer einzigartigen MediTron-Erstversorgungsstation mit eingebautem Medkit (Stufe 4) und Dr.-Frank-Diagnosesoftware. Die Wohnzimmerwelt des EnviroCube™ überzeugt mit ihren luxuriösen Dimensionen von 7 Metern Länge und 3,5 Metern Breite. Machen Sie den Raum zu Ihrem Zuhause. Die bodenmontierten, ausklappbaren FoldIt™-Multifunktions-Tisch/Stuhlkombinationen (mit Ladevorrichtung für alle gängigen Kommlinks) ermöglichen platzsparende Arbeits-/Wohnideen, und unsere KomfiFlex®Line von ergonomischen Couch- und Sesselmöbeln bietet dank innovativer Gewebemischungen und Kunstledermaterialien Entspannung nach einem langen Arbeitstag. Auch technisch ist der EnviroCube™ hervorragend aufgestellt, mit EvrBryt©-TageslichtLeuchtdioden (auf Wunsch auch akku- oder solarbetrieben) und einer kombinierten ReBreath®-Luftreinigungs- und -Heizeinheit (mit Verbindungselementen erweiterbar, vollklimatisier- und heizbar bis +/-50 °C). Optionale Satellitenschüsseln für besten Matrix-Empfang. Korrosionsimmune Leitungsrohre, auf Wunsch mit Zugangsschutz (garantiert bis Teufelsrattengröße), und eine witterungsbeständige Außenhaut. Außerdem bietet Ihnen Proteus Plug-and-Live™Unterstützung für alle gängigen Stromversorgungssysteme (inklusive Multifuel-Generator-Unterstützung)!

war quasi unmöglich, und man gab uns stets das Gefühl, dass wir in vielen Bereichen einfach nicht willkommen waren. Sarah versuchte ihr Bestes, um unsere Bedenken diesbezüglich zu zerstreuen, allerdings konnte sie nur bedingt den Schein waren. Als wir nach einer Woche die Fähre bestiegen und uns von Sarah verabschiedeten, war ich froh, bald wieder den Himmel sehen zu können. // Dokumentenende //

IN DEN TIEFEN DER SEE GEPOSTET VON: PIRAPIT

Proteus ist immer für Überraschungen gut, wenn es um abgedrehte Forschungen, exotische Projekte oder kryptische Vorstellungen von der „Verbesserung des Menschen“ geht. Ich habe mal ein paar Schatten- und Auftragsboards in der Matrix durchsucht und stelle euch hier ein paar potenzielle Auftragsziele vor.

MOBILE ARKOBLOCKS Seit dem Bau des teilmobilen Arkoblocks Rømø entwickelt Proteus Konzepte für einen vollständig mobilen Arkoblock. Im Laufe der letzten Jahre ist ein erster Prototyp fertiggestellt und mit dem Bau des ersten Serienmodells vor der Küste von Shanghai begonnen worden. Optisch sehen diese nicht so sehr wie Blöcke, sondern vielmehr wie gewaltige schwimmende Sechsecke aus,

> PROTEUS BUCH DER Anne Archiste

PROPAGANDAKRIEG IN CARACAS Proteus führt ja schon seit einigen Jahren einen Schattenkrieg gegen Swiss Genom. Beide besitzen Forschungseinrichtungen in bzw. vor der Küste von Caracas. Aufgrund des äußerst liberalen Marktes für Genware vor Ort sind beide Konzerne an der Stadt als Absatzmarkt und „Feldversuchsumgebung“ interessiert. In letzter Zeit häufen sich von beiden Parteien Aufträge, die die jeweils unethischen und abscheulichen Experimente des jeweils anderen an Menschen aufdecken sollen. Genom möchte zudem, dass Proteus’ Forschungen sabotiert werden, während Proteus an Genoms Ergebnissen interessiert ist. Sie zahlen zudem auch ein wenig mehr und sind keine rassistischen Arschlöcher.

BRING MIR MEINE MONADEN ZURÜCK! Nicht alle Monaden sind mit ihrem Raumschiff abgehauen. Einige sind auf der Erde geblieben, arbeiten zum Teil für die Konzerne oder verstecken sich vor ihnen. Für seine Forschung an einem Heilmittel hat Proteus etliche Fragmentierte entführt und in seine geheimen Labore verfrachtet. Wie es scheint, hat es mit dieser Praxis nicht aufgehört. Viele der Monaden werden wohl in den Arkoblock Bordeaux gebracht. Es gibt mehrere Auftraggeber, die diese Monaden befreien – oder sagen wir mal, zurückhaben – wollen. Manchmal ist mir aber nicht ganz klar, ob es sich bei den Schmidts um Menschenrechtler, Konzerne oder andere Monaden handelt.

ZIEL: MARS Für die bevorstehende Marsmission will Proteus in den nächsten Monaten einige spezielle Relaissatelliten ins All schießen. Hierüber soll die Kommunikation mit dem Roten Planeten sichergestellt werden. Auch tau-

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chen die ersten Jobs auf, die sich ganz allgemein um die Mars-Mission drehen. Die Aufträge reichen von Spionage bis Sabotage. Jobausschreibungen gibt es hierbei für Einstiege bei Airbus Space und für die beiden Arkoblockstartrampen bei den Teufelsinseln und Isla Puna.

SPIELINFORMATIONEN DAS DEEP-BLUE-NETZWERK Regeltechnisch handelt es sich bei diesem riesigen Proteus-Intranet um ein einzelnes lokales Gitter, das eine sehr scharfe örtliche Beschränkung auf die jeweilige Proteus-Anlage hat, jedoch alle Proteus-Anlagen und ihre Hosts auf der ganzen Welt in diesem einen lokalen Gitter abbildet. Statt also wie ein normales lokales Gitter an einem Ort, etwa Hamburg, erreichbar zu sein, kann man es auf Helgoland, dem Arkoblock Cuxhaven und der Aquakologie Silverpit empfangen, allerdings nicht in den Bereichen dazwischen. An Land ist das Gitter maximal 5 Meter außerhalb des Proteus-Geländes empfangbar, während es auf dem Meer etwa 25 bis 50 Meter um die Arkoblöcke und Relaisbojen sind – jeder, der versucht, sich von außen einzuloggen, muss wirklich vor Ort sein und ist zudem leicht sichtbar. Rauschen gibt es im Netzwerk so gut wie nicht (es gibt keine Spam-Zonen), sofern man oberhalb der Wasseroberfläche bleibt. Auch dann beläuft es sich in Arkoblöcken auf ein Minimum. Bei vollständigen Unterwasserhabitaten ist dies anders, und die Kommunikation mit dem restlichen Netzwerk bedarf Signalbojen an der Wasseroberfläche, die mit einem Kabel mit der Station verbunden sind. Der einzige Weg, um auf das Netzwerk zuzugreifen und nicht auch vor Ort sein zu müssen, führt über das Hacken eines Proteus-Satelliten. Hier können Sie als Spielleiter kreativ sein, da dies aufgrund der gut geschützten Satelliten kein leichtes Unterfangen ist. Außerdem ist das Netzwerk sowohl physisch als auch technisch von regulären Gittern, die Proteus für die Außenkommunikation nutzt, getrennt.

WAS WIRKLICH VOR SICH GEHT PROTEUS – DIE VOLLE WAHRHEIT Die wahren Hintergründe um Proteus wurden in der Schockwellen-Kampagne der 3. Edition aufgedeckt. Nicht einmal die Schatten kennen diese vollständig. Wir haben an dieser Stelle nicht genug Platz, um eine komplette Wiedergabe des Textes von damals hier einzufügen. Dennoch ist es für das Verständnis von Proteus und anderer Akteure wichtig, diese grundlegend zu kennen. Was über die Gründung der Prometheus-Stiftung im Text steht, stimmt im Großen und Ganzen, allerdings weicht die Wahrheit mit der Übernahme von Yasmin

Goldammer-Sorensen von der im Umlauf befindlichen Erzählung ab. So meldete die Stiftung 2037 weder Konkurs an noch gab es einen Konzern Namens AHT, dem die Stiftung Startkapitel zur Verfügung stellte. Nach dem Tod ihres Großvaters wollte Yasmin die Stiftung für ihre eigenen Zwecke nutzen. Sie war deutlich egoistischer und ehrgeiziger als Frederick und sah sich selbst an der Spitze eines einflussreichen Megakonzerns und nicht als Verwalterin einer gemeinnützigen Stiftung. Sie traf sich am 27. März 2040 mit Gleichgesinnten (zu denen auch der Drache Nachtmeister gehörte), den sogenannten „Gründervätern“, um die Schaffung eines Konzerns vorzubereiten. Dieser sollte den Zweck verfolgen, die Menschheit auf die Gefahren der Zukunft vorzubereiten und sie vor denen der Sechsten Welt zu schützen. Ein solcher Konzern würde jedoch weder von heute auf morgen aufzustellen sein noch würde er es leicht haben, in der freien Wirtschaft zu überleben. Er müsste entweder über kurz oder lang Zugeständnisse machen oder würde letztendlich aufhören zu existieren. Zudem wollten die Gründerväter ganz banal auch noch Macht, Prestige und Geld erlangen. Damit die Gründerväter jedoch nicht aufflogen, sollten nicht sie selbst, sondern Marionetten die Vorstandsposten übernehmen. Somit war die Proteus-Verschwörung geboren. Zunächst begannen die Gründerväter damit, die Gelder und Patente der Prometheus-Stiftung für ihre Zwecke zu veruntreuen, um an genug Startkapital für ihren neuen Konzern zu kommen. Als nächstes mussten sie sicherstellen, dass das Arkobau-Projekt implodierte, sodass sie es vollständig übernehmen konnten. Sie gründeten eine Firma namens Van Ronzelen Umwelttechnik GmbH, die als wichtiger Zulieferer des Arkobau-Konsortiums diente und immer wieder in die Bresche sprang, um etwaige Schulden zu übernehmen. Hierdurch wurde VRU irgendwann selbst Mitglied des Konsortiums und wandelte sich in eine AG um (mit der Prometheus-Stiftung als Mehrheitseigner). Die so zusätzlich gewonnenen Geldmittel wanderten aber nicht in das Arkobau-Projekt, sondern in ein Geflecht von Scheinfirmen, und dienten so ebenfalls dem Aufbau von Proteus. Zwischen 2043 und 2047 nutzten die Gründerväter ihren Einfluss in ihren jeweiligen Mutterkonzernen (CATCo, Fuchi (später Shiawase), IFMU, Ruhrmetall, Yamatetsu (später Evo)), um dort Zellen von Mitwissern zu gründen. Sie sollten Geldmittel und Forschungsdaten aus den jeweiligen Konzernen wie ein Parasit absaugen, um sie Proteus zuzuführen. Dieses würde die Forschung anschließend fortführen, beenden und gerade so viel an Daten und Patenten in die „Wirtskonzerne“ zurückführen, dass es nicht auffallen würde. 2048 stand das Arkobau-Konsortium kurz vor dem Kollaps. Die von den Verschwörern gegründete VRU AG brauchte eine Kapitalerhöhung, um die zusätzlichen Schulden tragen zu können – was nach der Satzung der Prometheus-Stiftung eigentlich nicht gestattet war. Zufällig bot sich der Frankfurter Bankenverein jedoch als Kreditgeber an, verlangte allerdings Sicherheiten, die die Stiftung in Form ihrer Patente anbot (das Geld floss natürlich nicht in das Arkobau-Projekt, sondern in

> PROTEUS BUCH DER

Aufdeckung der Verschwörung schaffte er es, mithilfe von Minzner unterzutauchen. DR. MIDORI WATANABE Dr. Watanabe war als Spezialistin für Mustererkennung, also die Fähigkeit, aus komplexen und scheinbar unabhängigen Informationen Schlussfolgerungen über Muster und Zusammenhänge zu ziehen, für den MFID von Shiawase tätig. Psychologisch ist sie als Soziopathin einzustufen. Nach Aufdeckung der Verschwörung wurde sie von Shiawase unter Hausarrest gestellt. Aufgrund ihrer Fähigkeiten wurde von allen Verhörmethoden, die ihren Verstand in irgendeiner Form schädigen könnten, abgesehen, da sie für Shiawase zu wertvoll war. Zudem hatte van Groenighen Schritte unternommen, die es ihr unmöglich machten, ihre Mitverschwörer zu verraten. So verfügt sie über ähnliche Vorrichtungen wie die Puppen des ehemaligen Scheinvorstandes, nur ohne die direkte Fernsteuermöglichkeit. Durch diverse Veränderungen bei ihrem Mutterkonzern wurde ihr Hausarrest mittlerweile stark gelockert, weshalb nun der perfekte Moment für die restlichen Verschwörer zu sein scheint, sie zu befreien.

>> PROTEUS > BUCH DER VERLORENEN

nen Rivalen Nachtmeister und stürzte die Verschwörung so ins Chaos. Erneut stand ein Bekanntwerden der Gründerväter und ihrer Machenschaften auf dem Spiel, da sämtliche Geldflüsse über den Bankenverein abgewickelt wurden. Nachtmeisters Nachfolge im FBV war bisher ungeklärt, was Proteus dazu veranlasste, den FBV übernehmen zu wollen, um sich selbst zu schützen. Es beauftragte Runner, um den Bankenverein weiter zu destabilisieren und damit eine Übernahme zu vereinfachen. Zwischenzeitlich hatte jedoch Monika Stüeler-Waffenschmidt die Kontrolle über den FBV (und Nachtmeisters Aktienanteil) übernommen. Ihr gelang es, die Runner umzudrehen, damit sie nun für sie gegen Proteus arbeiten würden. Im Laufe der nun folgenden Schockwellen-Kampagne kamen die Runner hinter das Mysterium von Proteus und deckten die Verschwörung auf. An Bord von Proteus’ Raumstation trafen sie auf den Vorstand des Nordsee-Konzerns – nur um herauszufinden, dass dieser wortwörtlich aus Marionetten bestand. Mithilfe modernster Programmierung war es Proteus gelungen, Personafix-Module zu erstellen, die die Vorstandsmitglieder im Alltag lenkten. Sie sollten die Ziele der Gründerväter verfolgen und das Fortbestehen der Verschwörung sichern. Aufgrund weiterer genetischer und kybernetischer Modifikationen war es den Gründervätern möglich, den Marionetten neue Handlungsparameter zu übermitteln und sie rudimentär zu steuern – ähnlich einer Drohne. Ein vollständiges Riggen war zwar nicht möglich, allerdings konnten die Verschwörer ihre Puppen nutzen, um miteinander zu reden. Zum Schutz ihrer Geheimnisse waren die Marionetten mit diversen Sicherheitsmaßnahmen (u.  a. einer Cortexbombe) ausgestattet. Sollte wiederum einer der Gründerväter sterben, wurde auch seine Marionette wenig später getötet. Im heutigen Prometheus-Stiftungsrat ist übrigens keines der Mitglieder eine solche Marionette. Mit den gesammelten Beweisen gingen Ares und der FBV zum Konzerngerichtshof, um die Zerschlagung von Proteus zu beantragen. Die von der Verschwörung betroffenen Konzerne nahmen die Mitglieder der Zellen zwar sofort fest, entschieden sich aber aus diversen Gründen gegen eine Zerschlagung. Als Kompromiss schlugen die Richter von Saeder-Krupp eine Wiedereinsetzung der Prometheus-Stiftung als neuen Besitzer von Proteus vor. Der Stiftungsrat sollte anschließend mit Mitgliedern aller geschädigten Konzerne besetzt werden, die Proteus fortan dabei beaufsichtigen und den Konzern bei der Rückzahlung seiner Schulden überwachen würden (insgesamt wurden mehrere Milliarden von Proteus veruntreut). Als neuer CEO wurde Kevin Goldammer ernannt. Anschließend wurden zur Vertuschung des Ganzen mehrere Lügengeschichten in Umlauf gebracht. So sei der alte Vorstand etwa durch einen Anschlag während eines weiteren Übernahmeversuchs der AGC ums Leben gekommen. Gleichzeitig wurde eine komplett erfundene Geschichte über das angebliche Fortbestehen der Prometheus-Stiftung und ihre Aktivitäten seit den 30ern in die Matrix gestellt. Alle Beteiligten glaubten so, die Verschwörung besiegt und ihre Auswirkungen geheim gehalten zu haben.

Es gab jedoch Überlebende der Verschwörung, namentlich Theodor Minzner, der als Vertreter von Ruhrmetall in den Stiftungsrat berufen wurde. Er ist seitdem auf Rache aus und wartet nur auf seine Gelegenheit. Auch Dr. van Groenighen und Dr. Midori Watanabe konnten dem Schicksal der anderen Verschwörer entweder in den Schatten oder unter Hausarrest stehend entkommen. Was jedoch keiner der Beteiligten ahnte, war, dass das Schicksal von Proteus von Lofwyr so geplant war. So wurde Kevin Goldammer von S-K im Vorfeld ausfindig gemacht und entsprechend darauf vorbereitet, um als Lofwyrs Vasall bei Proteus den Posten des CEOs anzutreten. Damit war der Plan des Drachen aufgegangen – vorerst.

DIE SANDMANN-DATEIEN Nachdem seine Frau gestorben war, machte es sich der Runner Sandmann zu seiner Lebensaufgabe, die Verbrechen von Proteus ans Licht zu bringen. In den nach ihm benannten Dateien schrieb er alle glaubwürdigen Beweise über die Verstrickungen des Konzerns nieder. So fand er heraus, dass sechs Konzerne in eine Verschwörung verstrickt waren, von denen er vier identifizieren konnte (AG Chemie, CATCo, Shiawase und Yamatetsu). Er ging allerdings noch davon aus, dass sowohl diese vier als auch die anderen beiden (IFMU und Ruhrmetall) unter Umgehung des Konzernrechts ein geheimes Joint Venture mit Proteus unterhielten, und nicht, dass sie von Proteus unterwandert wurden. Vor seinem Tod deponierte Sandmann die Dateien im Frankfurter Schattenlandknoten. Dieser wurde 2063 im Zuge der Schockwellen-Kampagne von AGC- und Proteus-Truppen konfisziert. Anschließend gingen die Dateien an den Berliner Schattenlandknoten, der nach dem Zweiten Crash vom Bundesamt für Innere Sicherheit gestürmt und vom Netz genommen wurde. Ob noch weitere Kopien der Dateien existieren, ist ungewiss. Womöglich besitzen jedoch Sermon, Corpshark oder das BIS noch Auszüge oder sogar den vollständigen Datensatz.

DIE PROTEUS-VERSCHWÖRUNG IM SPIEL Die Überreste der alten Proteus-Verschwörung sollen auch in späteren Publikationen eine Rolle spielen. Deshalb sollten Spielleiter, die sich an den Kanon halten wollen, ihre Spieler sie nicht aufdecken und endgültig ausschalten lassen. Wie im Text beschrieben wurden Beweise und Zeugen vom Konzerngerichtshof, den beteiligten Konzernen oder von den Verschwörern selbst manipuliert, bestochen, eingeschüchtert, unglaubwürdig gemacht oder aus dem Verkehr gezogen. Andere Beteiligte – insbesondere jene, die von der jetzigen Situation profitieren – würden ebenfalls nichts verraten. Dennoch können Sie als Spielleiter Ihre Spieler immer mal wie-

> PROTEUS BUCH DER

PROTEUS VS. SWISS GENOM Wie bereits in früheren Publikationen und zuletzt im Datapuls: Schweiz beschrieben gibt es seit geraumer Zeit einen Schattenkrieg zwischen Proteus und dem Schweizer Pharmariesen Swiss Genom. Da Genom in seiner Vergangenheit in etliche Skandale verwickelt war, in denen die rassistische Agenda des Konzerns sichtbar wurde, wird Proteus in diesem Konflikt von diversen linken Gruppen unterstützt. Genom unterhält etliche Verbindungen zu rassistischen Policlubs wie Humanis, Siegfriedbund u. Ä., aber auch zu Terrorgruppen wie Alamos 20.000 und Human Nation (weitere Infos zu diesen Gruppen finden sie in Mit Hauern und Hörnern ab S. 150). Proteus hat nicht zuletzt aufgrund seiner Mission, die (gesamte) Menschheit zu „neuen Ufern zu bringen“, wenig für Metarassisten übrig, allerdings ist das Gen-Kastensystem des Konzerns in vielen Aspekten nicht wirklich besser. Somit geht es Proteus im Schattenkrieg gegen Genom auch nicht um die Bekämpfung von Rassisten, sondern darum, Genom zu übernehmen und so an dessen umfangreiche Metagenetikforschung zu gelangen.