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German Pages 369 Year 2008
MAGIX Video deluxe Der Meisterkurs
Rainer Hagner
MAGIX Video deluxe Der Meisterkurs
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Die Informationen in diesem Produkt werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.
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Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Um Rohstoffe zu sparen, haben wir auf Folienverpackung verzichtet.
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 11 10 09
ISBN 978-3-8272-4408-6
© 2009 by Markt+Technik Verlag, ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH Martin-Kollar-Str. 10-12, D-81829 München Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Birgit Ellissen, [email protected] Korrektorat: Marita Böhm Herstellung: Claudia Bäurle, [email protected] Satz: Ulrich Borstelmann, Dortmund (www.borstelmann.de) Covergestaltung: Marco Lindenbeck, webwo GmbH ([email protected]) Druck und Verarbeitung: Print Consult GmbH Printed in Slovak Republic
Inhaltsverzeichnis Vorwort
XI
Teil 1 Grundlagen Kapitel 1: Videofilm importieren
3
Capturen von Bandaufzeichnungen.............................................................................................................. Importieren von Videodaten.............................................................................................................................. Die Filmbox – Sammeln von Aufnahmen................................................................................................. Der Timecode............................................................................................................................................................... Automatische Aufnahme von Szenen..........................................................................................................
4 6 7 8 8
Kapitel 2: Aufnahmen bearbeiten
11
Arbeiten mit dem Storyboard........................................................................................................................... Arbeiten mit der Szenenübersicht.................................................................................................................. Arbeiten im Timeline-Modus............................................................................................................................. Objekt-Trimmer.......................................................................................................................................................... Szenenerkennung....................................................................................................................................................... Szenenübergänge........................................................................................................................................................ Videoeffekte...................................................................................................................................................................
12 16 18 31 31 33 38
Kapitel 3: Vertonen
43
Musikstück einfügen................................................................................................................................................ 44 Soundtrack erstellen................................................................................................................................................. 45
Kapitel 4: Titel
49
Titel einfügen................................................................................................................................................................ Titeleditor........................................................................................................................................................................ Titel nachbearbeiten................................................................................................................................................ Abspann erstellen......................................................................................................................................................
50 52 52 53
Inhaltsverzeichnis
V
Kapitel 5: DVD/Blu-ray Disc
55
Kapitel definieren....................................................................................................................................................... Menü erstellen............................................................................................................................................................. Disc testen...................................................................................................................................................................... Disc brennen................................................................................................................................................................. Disc online stellen...................................................................................................................................................... DVD kopieren............................................................................................................................................................... Kopie.................................................................................................................................................................................. DVD shrinken............................................................................................................................................................... Analoge Kopie..............................................................................................................................................................
56 56 59 59 60 62 63 64 65
Kapitel 6: Internet und portable Player
67
Videos online stellen................................................................................................................................................ Das Online Album..................................................................................................................................................... Video auf portablen Mediaplayer exportieren........................................................................................ Aufnahme direkt auf portablen Player ausgeben..................................................................................
68 71 72 74
Teil 2 Tricktechniken Kapitel 7: Komposition mit Ebenen
79
Rücksturz zur Erde – Arbeiten mit Videospuren.................................................................................. 80
Kapitel 8: Farbmanipulation
103
Farbkorrektur in Video deluxe........................................................................................................................... 104 Farbe und Kontrast anpassen............................................................................................................................. 104 Film altern....................................................................................................................................................................... 106 Day for Night................................................................................................................................................................ 110
VI
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 9: Einzelbild-Animation
115
Grundlagen.................................................................................................................................................................... 116 Vorbereitungen........................................................................................................................................................... 117 Figur animieren............................................................................................................................................................ 121
Kapitel 10: Keying mit Bluescreen und Greenscreen
135
Keying in Video deluxe........................................................................................................................................... 136 Die Beleuchtung.......................................................................................................................................................... 137 Einstellungen optimieren...................................................................................................................................... 139 Ausgangsmaterial optimieren............................................................................................................................ 144 Effekteinstellung speichern................................................................................................................................... 146 Objekt animieren....................................................................................................................................................... 147 Kamera bewegen........................................................................................................................................................ 154 Kamera und Objekt bewegen............................................................................................................................ 157 Kombination optimieren...................................................................................................................................... 164
Kapitel 11: Maskentechnik
169
Doppelbelichtung in Video deluxe................................................................................................................. 170 Grundlagen.................................................................................................................................................................... 170 Maskieren durch Bildanpassung....................................................................................................................... 171 Bildteile überlappen mit Greenscreen.......................................................................................................... 174 Fehler beheben............................................................................................................................................................ 182 Weitere Person............................................................................................................................................................. 185 Rotoscoping................................................................................................................................................................... 186
Kapitel 12: Soundeffekte
195
Soundeffekte mit Video deluxe......................................................................................................................... 196 Soundclips generieren............................................................................................................................................. 196 Soundclips aus dem Internet laden................................................................................................................ 198 Soundclips erzeugen................................................................................................................................................. 199
Inhaltsverzeichnis
VII
Teil 3 Trickwerkstatt Kapitel 13: Beamen
217
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 218 Lichtkugel erstellen.................................................................................................................................................... 218 Elemente kombinieren............................................................................................................................................ 220
Kapitel 14: Jumper
231
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 232 Der Jump......................................................................................................................................................................... 233 Die Ankunft................................................................................................................................................................... 238
Kapitel 15: Szenenübergang
247
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 248 Greenscreen vorbereiten....................................................................................................................................... 248 Greenscreen-Aufnahme animieren................................................................................................................. 250 Hintergrundclips einfügen.................................................................................................................................... 251 Lautstärkesteuerung................................................................................................................................................. 256 Verbesserungen........................................................................................................................................................... 258
Kapitel 16: Laserschwerter
261
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 262 Einzelbilder exportieren.......................................................................................................................................... 263 Einzelbilder im Foto Designer importieren................................................................................................ 264 Laserschwert erzeugen............................................................................................................................................ 264 Bearbeitete Bilder als Video einfügen............................................................................................................ 275 Energieentladung........................................................................................................................................................ 276 Abgetrennter Arm..................................................................................................................................................... 279
VIII
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 17: 3D-Illusion
285
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 286 Computerdisplay erstellen................................................................................................................................... 295 Zweites Fenster einschalten................................................................................................................................. 299 Display aufnehmen................................................................................................................................................... 305 Neuen Ausschnitt festlegen................................................................................................................................. 309
Kapitel 18: Klonen
311
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 312 Effektbearbeitung....................................................................................................................................................... 316 Podest verschwinden lassen................................................................................................................................ 324 Klonen extrem............................................................................................................................................................. 326
Kapitel 19: Unsichtbar
333
Das Filmen...................................................................................................................................................................... 334 Clips anordnen............................................................................................................................................................. 335 Greenscreen anwenden.......................................................................................................................................... 336 Effekt verbessern......................................................................................................................................................... 337
Stichwortverzeichnis................................................................................................................................................. 345
Inhaltsverzeichnis
IX
Vorwort MAGIX Video deluxe bietet Ihnen ein professionelles Filmstudio mit Schnittfunktionen, Nachbearbeitungsmöglichkeiten und Ausgabeoptionen für Blu-ray, DVD und mobile Player. Mit bis zu 99 Spuren für Bild und Ton lassen sich anspruchsvolle Videos schneiden, mit voller HDV- und AVCHD-Unterstützung. Für die Vertonung stehen Echtzeit-Mixer und Surround-Werkzeuge mit Dolby Digital Codec zur Verfügung. Eine besondere Stärke sind die unzähligen, über Keyframes steuerbaren Effekte zur Nachbearbeitung, von der Farbkorrektur bis hin zum Bluescreen-Keying. Damit verleihen Sie Ihren Produktionen einen hochprofessionellen Look. Die Ausgabe beschränkt sich nicht auf Discs. Sie können direkt vom Programm aus auf portable Mediaplayer oder ins Internet überspielen. Für Letzteres bietet MAGIX einen eigenen Onlineservice und einen Export zu YouTube an. Mit diesem Meisterkurs werden Sie verschiedene Filmtricks realisieren, die Sie sonst nur aus Hollywood-Produktionen kennen. Sie erlernen die Grundlagen und Vorgehensweisen zu einzelnen Trickarten und kombinieren diese zu anspruchsvollen Effekten. Im ersten Teil des Buches finden Sie zudem eine Einführung ins Programm, vom Einlesen des Videomaterials über das Schneiden bis zum Ausgeben auf Disc, Mediaplayer und Internet. Für Übungszwecke finden Sie unter www.mut.de/MeisterkursMAGIXVideo2 Beispielbilder und Filme aus dem Buch zum Download. Die Filme zu den einzelnen Projekten können Sie unter www.rainer-hagner.magix.net im Ordner Meisterkurs 2 ansehen.
Dank Wie immer ist es nicht allein der Autor, der für ein Buch verantwortlich zeichnet. Vielmehr ist die tatkräftige Unterstützung von vielen Personen notwendig, um das Gelingen eines solchen Projekts zu ermöglichen. An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, deren Namen nicht auf dem Cover stehen und die im Hintergrund aktiv waren, vor allem meiner Frau Katja, Michael Härpfer und Dirk Geilenkeuser von Spieleverlag Hans im Glück. Über Feedback zum Buch freuen sich der Verlag und ich mich als Autor. Schreiben Sie mit Angabe der ISBN-Nummer an [email protected]. Viel Spaß und Erfolg mit dem Buch und viele Inspirationen wünscht Ihnen Rainer Hagner
Vorwort
XI
Teil 1 Grundlagen
Der erste Teil des Buches behandelt die Grundlagen zu MAGIX Video deluxe. Hier erfahren Sie, wie das Filmmaterial vom Camcorder auf die Festplatte kommt, verwaltet und geschnitten wird. Kennen Sie sich hiermit schon aus, können Sie die folgenden Seiten gerne überspringen. Steigen Sie von einem anderen Schnittprogramm um, empfehle ich Ihnen, die Grundlagen durchzulesen. Dadurch lernen Sie die Organisation der Programmoberfläche und spezifische Eigenheiten kennen. Sind Sie Neueinsteiger im Bereich Videoschnitt, sollten Sie zuerst das Handbuch von MAGIX oder das offizielle Buch aus dem Verlag Markt+Technik lesen. Dieses Kapitel dient lediglich der Auffrischung und zeigt in Kurzform die notwendigen Arbeitsschritte.
Videofilm importieren Egal welche Ziele Sie haben – Urlaubsfilm, Trickfilm oder Spezialeffekte –, am Anfang steht immer das Importieren des Rohmaterials auf die Festplatte. Erst wenn Sie Ihren Film im Videoschnittprogramm zur Verfügung haben, können Sie mit der eigentlichen Arbeit loslegen. Das Einlesen der Daten unterscheidet sich nach dem verwendeten Aufzeichnungsverfahren. Speichert die Kamera bereits auf Festplatte, DVD oder Memory Stick, kopieren Sie die Daten. Bei Modellen mit Bandlauf werken capturen Sie die Aufnahmen und überspielen sie sozusagen live.
Kapitel 1 Videofilm importieren
3
Capturen von Bandaufzeichnungen Direkt nach dem Programmstart meldet sich Video deluxe mit dem Arbeitsbereich Aufnehmen. Verbinden Sie spätestens jetzt Ihre DV-Videokamera mit dem Computer und schalten Sie die Kamera in den Player-Modus.
Abbildung 1.1: Der Arbeitsbereich „Aufnehmen“ nach dem Programmstart
1. Klicken Sie auf das Kamera-Icon für die Aufnahme. Es erscheint ein Fenster zur Angabe der Quelle.
In der Standardversion des Programms steht Ihnen der Bildschirmmitschnitt nicht zur Verfügung.
Abbildung 1.2: Auswahl der Aufnahmequelle
4
Kapitel 1
2. Wählen Sie DV-Kamera für das Einspielen eines DV-Films aus. Die Option zum direkten Umwandeln in MPEG lassen Sie deaktiviert. 3. Kontrollieren Sie in Punkt 1 den DV-Gerätetreiber und schalten Sie Audio aufnehmen zum Aufzeichnen des Originaltons an. 4. Unter Punkt 2 definieren Sie den Namen der Videodatei sowie den Speicherort. 5. Über die Schaltfläche Bearbeitung nach der Aufnahme gelangen Sie zu einem Dialogfenster, in welchem die automatische Szenenerkennung aktiviert sein sollte. Nur damit erhalten Sie eine Unterteilung in Aufnahmetakes und können später die Szenen einzeln ansprechen.
Zwar benötigen MPEG-Dateien weniger Speicherplatz auf der Festplatte als DV-Material, doch die Kodierung ist mit weiterem Verlust behaftet. Wollen Sie eine DVD erstellen, würde sich dies nicht bemerkbar machen, da Sie ohnehin in MPEG umwandeln müssen, doch ist für die Effektbearbeitung das beste Ausgangsmaterial anzustreben. Somit sollten Sie es vermeiden, unnötige Qualitätsverluste wegen Speicherplatzersparnis einzubringen.
Abbildung 1.3: Importfenster mit den Einstellmöglichkeiten
Im ersten Teil des Buches verwende ich Aufnahmen von einem Hawaii-Urlaub. Ich hoffe, Sie finden das Material genauso schön wie die Inseln selbst. Im oberen Bild übrigens ein Blick auf Maui vom Schiff aus.
Kapitel 1 Videofilm importieren
5
Abbildung 1.4: Die Szenenerkennung sollte immer aktiviert sein
6. Suchen Sie mit den Bedientasten die Anfangsposition der Aufnahme. Im Vorschaumonitor sehen Sie das Videobild. 7. Zum Aufnehmen klicken Sie auf den roten Aufnahmeknopf. Ihr Film wird anschließend auf die Festplatte übertragen. 8. Stoppen Sie die Aufnahme über die danebenliegende Stopp-Taste. Mit Erreichen des Bandendes bricht der Vorgang automatisch ab. 9. Beenden Sie den Aufnahmevorgang mit einem Klick auf OK.
Importieren von Videodaten Arbeiten Sie mit einer Kamera, welche die Filme im AVCHD-Format aufzeichnet, importieren Sie diese über die Funktion Datei importieren. Bei Mini-DVDs und Speichersticks sollte dazu der mit der Kamera mitgelieferte UDF-Treiber installiert werden. Alle Kamerahersteller bieten ebenfalls ein Tool zum Überspielen der Filmdaten an, das Sie alternativ einsetzen können. Die Daten lassen sich auch direkt im Media Pool über Import in die Timeline einbinden und die Schritte in der Aufnehmen-Oberfläche damit überspringen.
6
Kapitel 1
Für das Arbeiten mit AVCHD-Daten müssen der Dolby Digital Codec und der MPEG-4-Codec freigeschaltet werden. Zudem fragt Sie das Programm beim Importieren, ob Sie die Daten in MPEG-2 umwandeln möchten.
Die Standardversion von Video deluxe unterstützt den AVCHD-Import nicht, dies ist erst ab der Plus-Version möglich.
Die Umwandlung dauert in etwa die dreifache Spielzeit und wird empfohlen, da die direkte Bearbeitung des AVCHD-Materials sehr rechenlastig ist. Zum Umwandeln benötigen Sie den MPEG-2-Codec.
Die Filmbox – Sammeln von Aufnahmen Filme sind Ansammlungen von Aufnahmen, die Sie mit Schnitten, Titel und Musik bearbeiten können. Ein Projekt kann aus mehreren solcher Filme bestehen. Schließen Sie den Aufnahmedialog ab und haben Sie mehrere Szenen überspielt, fragt Video deluxe, ob Sie die Aufnahmen zu einem Film zusammenfügen oder separate Filme erstellen möchten.
Abbildung 1.5: Auswahldialog für die Aufnahmen
Überspielen Sie größere Teile, kann es sinnvoll sein, diese als separate Filme zu speichern. So können Sie die Filmübersicht strukturieren und einzelne Kapitel unabhängig voneinander bearbeiten. Die Filme lassen sich für die Ausgabe auf DVD leicht als eigenständige Kapitel übernehmen. In den meisten Fällen werden Sie aber das Anhängen bevorzugen und damit alle überspielten Szenen zu einem Film zusammenfassen.
Abbildung 1.6: Drei Filmboxen mit Aufnahmen Kapitel 1 Videofilm importieren
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Der Timecode Bei Aufnahmen mit einer DV-Digitalkamera wird ein Timecode auf Band geschrieben. Damit ist jedes einzelne Bild Ihrer Aufnahme gekennzeichnet. Das Format lautet Stunden:Minuten:Sekunden:Frames. Es ist nun denkbar ungünstig, auf einer Kassette einen Code mehrmals zu haben. Video deluxe kann nicht erkennen, welche Aufnahme Sie meinen, und liest die nächste passende Codestelle ein. Besonders wenn Sie später nach einer Liste digitalisieren wollen, führt dies entweder zu falschen Szenen oder zum Abbruch der Aufnahme. Diese doppelten Codes entstehen, wenn Sie bei einer unbespielten Kassette nach einer Aufnahme etwas vorspulen, um die nächste Aufzeichnung zu starten. Gerade nach dem Anschauen einer Szene mit dem Monitor der Kamera wird dieser Fehler gerne gemacht. Ihre Kamera erkennt keinen Timecode und beginnt wieder mit 00:00:00:00, obwohl dieser schon bei der ersten Aufnahme verwendet wurde. Die Abhilfe ist ganz einfach: Lassen Sie eine neue Kassette einmal im Aufnahmemodus durch die Kamera laufen. Dazu können Sie die Abdeckkappe auf dem Objektiv lassen, um keine unerwünschten Motive zwischen den Aufnahmen zurückzubehalten. Durch dieses einmalige Aufnehmen wird ein kontinuierlicher Timecode auf das Band geschrieben. Auch wenn Sie später an willkürlichen Stellen der Kassette aufnehmen, bleibt dieser Code bestehen und wird nicht überschrieben. Diese kleine Maßnahme erleichtert Ihnen das spätere Einlesen ungemein und wird für die folgenden Arbeitsschritte vorausgesetzt.
Automatische Aufnahme von Szenen Videoaufnahmen sind speicherintensiv, eine Stunde DV-Material benötigt ca. 13 GByte Festplattenspeicher. Es macht also auch bei den immer günstiger werdenden Festplatten wenig Sinn, nicht gebrauchte Szenen in den Rechner zu überspielen. Sicherlich ist es am einfachsten, jede Kassette von Anfang bis Ende aufzunehmen und später Szenen in der Timeline zu löschen, doch sind der Verwaltungsaufwand für das Programm und der benötigte Speicherplatz nicht gerade ressourcenfreundlich. Deshalb sollten Sie bei langen Filmen möglichst nur die Szenen übertragen, welche Sie später weiterverwenden möchten.
8
Kapitel 1
Im Auswahlfenster der DV-Aufnahme haben Sie die Möglichkeit, Start- und Endpunkte für die Aufnahmen zu setzen und später automatisch in den Rechner übertragen zu lassen. 1. Spielen Sie Ihre Aufnahme ab. 2. Setzen Sie mit der Schaltfläche Aufnahmestartpunkt setzen eine Anfangsmarkierung. Die Aufnahmeliste klappt aus und zeigt die erste Startposition an.
Ein Bambuswald, wie hier auf Maui, wächst so dicht, dass fast kein Sonnenlicht auf den Boden fällt.
Abbildun 1.7: Startposition zur automatischen Aufnahme
3. Am Ende der Szene setzen Sie mit Aufnahmeendpunkt setzen das Ende der Aufnahme. 4. Definieren Sie so alle Bereiche des Videobands, die Sie zum Rechner übertragen möchten. 5. Anschließend klicken Sie auf den roten Aufnahmebutton. Das Band wird automatisch zurückgespult und Ihre Auswahl der Reihe nach übertragen. In der Aufnahmeliste erhalten Sie Anfangsbilder zu den eingelesenen Szenen. 6. Beenden Sie mit einem Klick auf OK die Aufnahme.
Abbildung 1.8: Abgeschlossene Aufnahmen Kapitel 1 Videofilm importieren
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Aufnahmen bearbeiten Haben Sie Ihre Szenen in den Rechner übertragen, geht es mit der eigentlichen Arbeit los. Jetzt können Sie den Film schneiden, Passagen kürzen und die Reihenfolge von Szenen ändern. Verwackelte Aufnahmen löschen Sie und bei langen Einstellungen suchen Sie sich die schönsten Momente aus. Hier beginnt der kreative Teil. Die Entscheidungen, welche Passagen Sie in Ihrem fertigen Film sehen werden, sind nicht leicht zu treffen. Viel Material kann die Zuschauer langweilen, zu wenig führt zu einer sprunghaften Handlung. Setzen Sie sich ein Zeitlimit, wie lange Ihr Film gehen soll, und wählen Sie daraufhin die wichtigsten Szenen aus. Wenn Sie sich nur schwer von Ihren Aufnahmen trennen können, machen Sie doch zwei Versionen daraus. Eine fürs Vorführen und einen Director’s-Cut für Sie selbst.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Wechseln Sie zum Schneiden mit der oberen Menüzeile in den Arbeitsbereich Bearbeiten. Abbildung 2.1: Auswahl des Arbeitsbereichs
Hier haben Sie die Möglichkeit, die Szenen in der unteren Bildschirmhälfte in drei unterschiedlichen Darstellungen anzuzeigen. Der Storyboard-Modus bietet eine große Übersichtlichkeit und erlaubt zusätzlich das Einbringen von Übergangseffekten und Titeln. Daher eignet er sich besonders für Anfänger. Mit der Szenenübersicht können Sie sehr leicht Clips ordnen und löschen. Besonders für Fotos, die Sie zu einer Multimediashow zusammenstellen wollen, ist dies die beste Arbeitsumgebung. Nur der Timeline-Modus stellt Ihnen mehrere Spuren zur Verfügung und erlaubt professionelle Bearbeitung.
Arbeiten mit dem Storyboard Das Storyboard zeigt die einzelnen Objekte fortlaufend. Die Szenenlänge erkennen Sie an der Zeitangabe in den Symbolen. Sie können Szenenübergänge und Titel einfügen sowie Effekte und die Lautstärke direkt ansprechen.
Abbilfung 2.2: Darstellung als Storyboard
Objekte sortieren Objekte verschieben Sie mit der Maus, die entstehenden Lücken werden automatisch geschlossen. Über das Menü Bearbeiten greifen Sie auf Funktionen zum Ausschneiden, Kopieren und Einfügen zu.
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Kapitel 2
Abbildung 2.3: Objekt verschieben
Übergänge bearbeiten Im Storyboard erscheinen zwischen den einzelnen Szenen Symbole für Übergänge. Klicken Sie mit einer Maustaste darauf, öffnet sich das Kontextmenü mit einer Übersicht über die Blenden.
Abbildung 2.4: Auswahl der Szenenübergänge Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Titel einfügen Ein Klick auf den Text-Button einer Szene öffnet den Titeleditor. Hier erstellen Sie Untertitel oder einen Abspann für Ihren Videofilm. Abbildung 2.5: Titeleditor öffnen
Abbildung 2.6: Titeleditor
Lautstärke ändern Über das Lautsprechersymbol erhalten Sie sofort Zugriff auf den Lautstärkeregler des Clips. Die Option Aus schaltet den Ton stumm.
Abbildung 2.7: Direkte Lautstärkeänderung
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Kapitel 2
Weitere Bearbeitung Über das rechte Symbol rufen Sie ein Kontextmenü mit weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten auf.
Abbildung 2.8: Menü für weitere Bearbeitung
Objekte abspielen Da sich alle Objekte horizontal nebeneinander befinden, haben Sie ähnlich der Timeline eine zeitliche Abfolge als Darstellung. Deshalb ist die aktuelle Abspielposition durch einen Wiedergabemarker gekennzeichnet.
Abbildung 2.9: Wiedergabemarker während des Abspielens Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Für die Wiedergabe lässt sich der Bereich mit In- und Outpoint einschränken. Dazu klicken Sie unter dem Vorschaumonitor auf die Bereichsmarker für Startund Endpunkt. In der Zeitskala direkt unter dem Videobild erscheint der markierte Bereich blau hinterlegt in Relation zur gesamten Spielzeit des Films.
Abbildung 2.10: Start- und Endmarke definieren
Arbeiten mit der Szenenübersicht Der zweite Bearbeitungsmodus zeigt Ihnen nur das Anfangsbild jeder Szene. Sie erkennen nicht die Cliplänge, Effekte oder Bildübergänge. Dafür erhalten Sie den besten Überblick über die verwendeten Daten und können sehr leicht die Reihenfolge abändern.
Abbildung 2.11: Darstellung als Szenenübersicht 16
Kapitel 2
Mit dem Schieberegler ändern Sie die Zoomstufe und damit die Anzahl der Symbole auf dem Bildschirm.
Abbildung 2.12: Feinere Darstellung mit vielen Objekten
Objekte umsortieren Zum Ändern der Szenenreihenfolge greifen Sie ein Indexbild mit der linken Maustaste und ziehen es an seine neue Position. Alle Szenen werden entsprechend aufgerückt, sodass keine Lücke entsteht.
Abbildung 2.13: Die Szene wird an ihre neue Position verschoben
Abbildung 2.14: Schließen der Lücke, Aufrücken der Folgeszenen
Die Observatorien auf dem Mauna Kea auf Big Island liegen auf einer Höhe von 4200 Metern über dem Meer. Hier gibt es absolut keine Vegetation und die Luft ist sehr dünn, was sämtliche einfache Dinge wie Treppensteigen oder Wandern für Ungeübte zu einer großen Anstrengung werden lässt.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Objekte löschen und kopieren Zum Löschen wählen Sie ein Objekt aus und rufen im Menü Bearbeiten die Funktion Objekte löschen auf. Hier stehen Ihnen weitere Funktionen zum Ausschneiden, Kopieren, Einfügen und Duplizieren zur Verfügung.
Abbildung 2.15: Funktionen für die Objekte
Clip abspielen Das mit einem orangefarbenen Rahmen markierte Objekt erscheint im Vorschaufenster und kann dort mit den üblichen Steuerelementen abgespielt werden.
Abbildung 2.16: Markierte Szene
Der Byodo-In Tempel auf Oahu in der Nähe von Honolulu diente auch schon als Kulisse für Szenen der Serie „Lost“, die durchweg auf Hawaii gedreht wurde. Abbildung 2.17: Vorschaufenster mit Steuerelementen
Arbeiten im Timeline-Modus Der Timeline-Modus ist die einzige Darstellungsoption mit mehreren Spuren. Dadurch eignet er sich für alle anspruchsvollen Schnittaufgaben und die Effektbearbeitung. Die Darstellung orientiert sich an einer Zeitskala, wodurch längere Clips horizontal weiter als kürzere angezeigt werden. Die Länge einer Szene oder eines Übergangs ist auf einen Blick zu erkennen.
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Kapitel 2
Auf den Spuren lassen sich unterschiedliche Mediaobjekte ablegen. Generell wird der Ton einer Szene auf der Spur unter dem Bild eingefügt. Da Bild und Ton zusammengehören, sind diese Objekte zu einer Gruppe verknüpft.
Im weiteren Verlauf des Buches wird ausschließlich im Timeline-Modus gearbeitet.
1. Wechseln Sie mit der rechten Schaltfläche in die Timeline.
Abbildung 2.18: Arbeiten mit der Timeline
Darstellung anpassen Am rechten unteren Fensterrand finden Sie Schaltflächen zum Zoomen und Anpassen der Darstellung. Sie können nicht nur den Zeitabstand auf der Horizontalen, sondern auch die Spuranzahl auf der Vertikalen beeinflussen.
Im Gegensatz zu den meisten Schnittprogrammen sind die Spuren bei Video deluxe so angeordnet, dass die erste Spur oben und die folgenden Spuren darunter platziert werden. Dieser Platzierung folgt auch die Nummerierung, womit höhere Nummern weiter unten im Fenster zu finden sind. Die Überlagerung der Spuren ist so organisiert, dass höhere Spurnummern niedrigere überlagern. Daraus folgt, dass eine in der Timeline weiter unten gelegene Spur die oberen verdeckt.
Abbildung 2.19: Zoomfunktionen für die Darstellung
Die Schaltfläche Ansicht optimieren organisiert die Zoomstufe so, dass die gesamte Produktion in der Zeitleiste dargestellt wird. Über die Plus- und Minustasten verändern Sie die Darstellungsgenauigkeit, unter Zoom finden Sie vorgefertigte Zoomstufen.
Abbildung 2.20: Zoomstufe auf Produktionslänge setzen
Am Spurkopf stellen Sie die gesamte Spur mit S auf Solo, womit alle anderen Spuren ausgeblendet werden. M (mute) dagegen blendet eine einzelne Spur aus oder schaltet sie stumm. Das Schlosssymbol sperrt die Objekte einer Spur vor Bearbeitung. Wenn Sie also eine Einstellung schützen wollen, lässt sich dies mit einem Klick erledigen. Einen eigenen Spurnamen geben Sie nach einem Doppelklick auf „Spur“ ein. Für komplexe Projekte ist dies eine sinnvolle Funktion.
Abbildung 2.21: Spurkopf mit Optionen Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Die Startposition wird durch einen Marker mit Pfeilspitze auf der Zeitskala dargestellt. Während des Abspielens einer Szene sehen Sie die Position im Clip durch den Wiedergabemarker gekennzeichnet. In- und Outpoint setzen Sie mit den Schaltflächen unter dem Vorschaumonitor.
Abbildung 2.22: Startmarker und Wiedergabemarker im Clip
Über einen Rechtsklick auf den Vorschaumonitor stellen Sie die Größe und Auflösung sowie das Seitenverhältnis ein. Die Größe der weiteren Fenster wird automatisch angepasst. Zudem kann die Fenstergröße durch Ziehen an den Rändern individuell eingestellt werden. Die Waimea Falls auf Kauai mit ihren Wassermassen im Frühjahr.
Abbildung 2.23: Anpassen des Vorschaufensters auf 16:9
Objekt löschen 1. Wollen Sie ein Objekt löschen, markieren Sie es. Markierte Objekte werden orange dargestellt. 2. Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf Löschen oder drücken Sie die (Entf)-Taste. Auch im Bearbeiten-Menü finden Sie diese Funktion.
Abbildung 2.24: Löschen einer Szene 20
Kapitel 2
Zum Auswählen mehrerer Objekte halten Sie die (ª)-Taste gedrückt oder ziehen einen Rahmen um die Objekte.
Abbildung 2.25: Mehrere Objekte auswählen
Bearbeitung rückgängig machen In der Werkzeugleiste finden Sie die Schaltfläche Rückgängig zum Wiederherstellen des letzten Standes vor einer Bearbeitung und die Schaltfläche Wiederherstellen zum erneuten Durchführen einer zuvor rückgängig gemachten Bearbeitung.
Abbildung 2.26: Rückgängig und Wiederherstellen
Im Menü Bearbeiten sind diese Funktionen ebenfalls enthalten.
Objekte verschieben Das gelöschte Objekt hinterlässt eine Lücke, die Sie durch Verschieben der nachfolgenden Szenen entfernen können. Mit der Standardeinstellung Mausmodus für einzelne Objekte verschieben Sie, wie der Name schon sagt, die Objekte einzeln. Nachfolgend zusammenhängende Szenen mit Übergängen werden somit getrennt. Abhilfe schafft ein vorheriges Gruppieren der Objekte.
Abbildung 2.27: Lücke beim Standardmodus
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Video deluxe stellt Ihnen einen zweiten Mausmodus zur Verfügung, der zusammenhängende Objekte erkennt und beim Verschieben berücksichtigt. Dabei werden alle anschließenden Objekte und Objekte auf benachbarten Spuren mit verschoben. 1. Wechseln Sie in den Intelligenten Mausmodus.
Abbildung 2.28: Mausmodus wechseln
Mit diesem Modus können Sie auch jederzeit eine Lücke erzeugen, indem Sie ein Objekt anklicken und nach rechts verschieben. Alle anderen Objekte werden mit verschoben und es entsteht eine Lücke.
2. Klicken Sie das erste Objekt nach der Lücke an und schieben Sie es bei gedrückter linker Maustaste an das Ende der vorherigen Szene. An der Endposition rastet das Objekt ein.
Abbildung 2.29: Geschlossene Lücke
Einzelnes Objekt verschieben Neben dem Intelligenten Mausmodus, der die anderen Objekte mitnimmt, verschieben Sie mit dem Modus Mausmodus für einzelne Objekte nur die ausgewählte Szene.
Abbildung 2.30: Verschieben einer einzelnen Szene auf eine andere Spur
Mit diesen Funktionen können Sie auch die Reihenfolge der Szenen ändern. 1. Ziehen Sie im Einzelmodus eine Szene in die entstandene Lücke.
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Kapitel 2
Abbildung 2.31: Szene einfügen
2. Wechseln Sie in den Intelligenten Mausmodus und schließen Sie die Lücken durch Zusammenschieben der Szenen.
Abbildung 2.32: Geschlossene Lücken
Objekte einfügen Sie können Objekte aus dem Media Pool in die Timeline ziehen, egal ob Videoclips, Bilder oder Audioclips. Wenn Sie einen Clip nicht auf eine freie Stelle platzieren, wird er normalerweise auf die darunter liegende Spur verschoben.
Abbildung 2.33: Szene aus dem Media Pool einfügen Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Abbildung 2.34: Links das Platzieren auf belegter Spur, rechts das Ergebnis
Objektübernahme Die Objekte lassen sich in verschiedenen Modi in die Timeline einfügen. In der Werkzeugleiste steht Ihnen hierzu das Ripple-Werkzeug zur Verfügung. Wählen Sie ein Videoobjekt im Media Pool aus und klicken Sie danach auf die Übernahmeart Automatisch. Auf diese Weise wird es hinter das letzte Objekt der ersten Spur gestellt.
Abbildung 2.35: Einfügearten für Objekte Abbildung 2.36: Automatisches Anfügen ans Ende
Das Intelligente Ripple fügt das Objekt an der Wiedergabeposition ein und verschiebt alle nachfolgenden Szenen.
Abbildung 2.37: Automatisches Schneiden und Einfügen
Die Funktion Austauschen wechselt das ausgewählte Objekt mit dem im Media Pool selektierten. Die nachfolgenden Szenen werden entsprechend der neuen Länge verschoben.
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Kapitel 2
Abbildung 2.38: Austausch durch kürzere Szene
Überschreiben überschreibt ein oder mehrere Objekte ab der Wiedergabeposition. Ist die Originalszene länger als die neue, bleibt ein Rest davon erhalten. Ist die neue Szene länger, überschreibt sie nicht nur die Originalszene, sondern auch einen oder mehrere nachfolgende Clips.
Abbildung 2.39: Lange Szene wird mit kürzerer stellenweise überschrieben
Objekt kopieren und einfügen Ähnlich wie Sie es von Textverarbeitungen gewohnt sind, können Sie Objekte in der Timeline kopieren oder ausschneiden und wieder einfügen. Im Menü Bearbeiten stehen Ihnen die entsprechenden Funktionen zur Verfügung.
Abbildung 2.40: Ausschneiden, Kopieren und Einfügen
Ausschneiden löscht ein Objekt in der Timeline und kopiert es in die Zwischenablage, Kopieren macht dasselbe, nur ohne zu löschen. Einfügen platziert das Objekt wieder aus der Zwischenablage in die Timeline. Die Funktion Duplizieren kopiert ein Objekt und platziert es gleich wieder in die Timeline, kurz nach dem Original. Durch Verschieben im Einzelmodus platzieren Sie das Objekt an die gewünschte Stelle.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Bereich kopieren und einfügen Ähnlich wie Objekte können Sie ganze Bereiche der Timeline kopieren und einfügen. 1. Definieren Sie einen Bereich mit den In- und Outpoints unter dem Vorschaufenster. In der Timeline wird dieser blau angezeigt.
Abbildung 2.41: Bereich definieren
2. Rufen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Bereich bearbeiten/Kopieren auf.
Abbildung 2.42: Einen ganzen Bereich kopieren
3. Wählen Sie danach Bereich bearbeiten/Einfügen und klicken Sie an eine Position in der Timeline. Die kopierten Objekte werden an diese Stelle platziert.
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Kapitel 2
Abbildung 2.43: Kopierter Bereich am Zeitmarker
Objekt schneiden Alle Objekte in der Timeline lassen sich zerschneiden. So können Sie beliebig viele Unterteilungen machen und Bereiche entfernen. 1. Fahren Sie mit dem Marker an die gewünschte Stelle im Objekt. Im Vorschaufenster können Sie die exakte Position bei Videoobjekten sehen. 2. Zur Feinjustierung verwenden Sie die Cursortasten (Ï) und (Ì) der Surfen auf Maui. Nichts wird wohl mehr mit Hawaii in Verbindung gebracht wie das von dort stammende Wellenreiten.
Abbildung 2.44: Schnittposition festlegen
Tastatur. 3. Markieren Sie die Szene zum Schneiden und wählen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Objekte zerschneiden aus. Alternativ können Sie auch die Taste (T) benutzen.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Abbildung 2.45: An der Position geschnittenes Objekt
4. Zum Entfernen des ersten Teils klicken Sie diesen an und löschen ihn mit der (Entf)-Taste.
Abbildung 2.46: Durch Entfernen gekürzte Szene
Schneidmethoden Mit der Rasierklinge in der Werkzeugleiste können Sie einen Clip auf unterschiedliche Weise teilen. Zerschneiden schneidet an der aktuellen Position und erstellt zwei separate Clips, gelöscht wird nichts. Anfang entfernen schneidet den Clip an der aktuellen Position und entfernt den kompletten Teil bis zur Schnittposition. Das Gegenstück dazu bildet Ende entfernen, welches den Teil ab der Schnittposition bis zum Ende löscht. Szene entfernen schließlich löscht den aktuellen Clip. Abbildung 2.47: Schneidmethoden der Werkzeugleiste
Die Funktion Film trennen schneidet ebenfalls an der markierten Position, erstellt aber aus den beiden Teilen zwei eigenständige Filme. Zwischen den Filmen wechseln Sie im Arbeitsbereich Aufnehmen. In Bearbeiten oder dem Filmüberblick sehen Sie immer nur einen Film. Mit der Funktion Film anhängen im Menü Datei/Filme verwalten können Sie zwei separate Filme wieder zu einem zusammenfügen.
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Kapitel 2
Objekt kürzen Mithilfe der unteren Objektanfasser einer Szene lässt sich diese verkürzen oder verlängern, ohne dass Sie den Umweg über das Schneiden gehen müssen.
Abbildung 2.48: Szene mit Objektanfasser kürzen
Objekt ein- und ausblenden Die oberen Objektanfasser dienen zum Ein- und Ausblenden des Objekts. Bei gruppierter Video- und Audiospur werden sowohl das Bild als auch der Ton gefadet. Im oberen Beispiel wird die Einzelszene ausgeblendet, zu erkennen an den abfallenden Linien für Video und Audio am Szenenende.
Abbildung 2.49: Ausblenden der Audio- und Videospur
Objekte überblenden Neben dem Ein- und Ausblenden können Sie auch zwei Objekte überblenden (Crossfade genannt). 1. Schieben Sie zwei Szenen übereinander. Der Überlappungsbereich wird durch ein Diagonalkreuz gekennzeichnet und symbolisiert das Ausblenden der ersten und Einblenden der zweiten Szene.
Abbildung 2.50: Übereinandergeschobene Objekte Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Objekte trennen Bisher wurde die Video- und Audiospur eines Objekts als Einheit behandelt, Bild und Ton sind also gekoppelt. Diese Gruppierung können Sie jederzeit aufheben, um zum Beispiel den Ton für eine Nachbearbeitung zu löschen. 1. Wählen Sie das Objekt aus. 2. Führen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Gruppe auflösen aus oder wählen Sie die Funktion aus der Werkzeugleiste. Abbildung 2.51: Gruppe auflösen
3. Nun verschieben oder löschen Sie das Audioobjekt.
Abbildung 2.52: Getrenntes Audio- und Videoobjekt
Objekte gruppieren Ähnlich verbinden Sie verschiedene Objekte miteinander. 1. Wählen Sie die Objekte durch Anklicken bei gehaltener (ª)-Taste aus oder markieren Sie diese durch einen Rahmen mit der Maus. 2. Führen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Gruppe bilden aus. In der Werkzeugleiste steht Ihnen ein entsprechendes Symbol zur Verfügung. Abbildung 2.53: Gruppe bilden
Abbildung 2.54: Gruppierte Objekte verschieben 30
Kapitel 2
Objekt-Trimmer Neben der Möglichkeit, die Objekte direkt in der Timeline mit den Anfassern zu kürzen, steht Ihnen mit dem Objekt-Trimmer ein Spezialwerkzeug für die Feinjustierung zur Verfügung. Hier blenden Sie den Anfang oder das Ende eines Objekts framegenau aus und können exakt die gezeigten Bilder festlegen. Die Betonung liegt auf Blenden, denn die Objekte werden nicht geschnitten, sondern nur im Abspielbereich verändert. Das Trimmen kann jederzeit rückgängig gemacht oder nachgebessert werden. 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Szene und wählen Sie im Kontextmenü die Funktion Objekt-Trimmer. Sie sehen 2 Vorschaufenster, eines für das Startbild (links) und eines für das Endbild der Szene (rechts). 2. Betätigen Sie die Schaltflächen (Ï) und (Ì) unter den Fenstern, um die Positionen zu verändern. Jeder Klick bewegt das Bild um einen Frame. 3. Ein- und Ausblenden definieren Sie mit den Tasten bei Fade In und Fade Out.
Die Teleskope des Mauna-Kea-Observatoriums auf Big Island werden von Universitäten und Organisationen aus 11 Nationen betrieben und liegen über der Wolkendecke. Abbildung 2.55: Veränderte Anfangsposition der Szene
Die Änderungen werden sofort in der Timeline angezeigt. Mit OK übernehmen Sie die Einstellungen.
Szenenerkennung Haben Sie einen Film von einem DV-Camcorder in den Rechner übertragen, wird Video deluxe die Szenen automatisch erkannt und entsprechend in der Timeline dargestellt haben, je nach der Einstellung unter Bearbeitung nach der Aufnahme im Aufnahmedialog. Jeder Aufnahmestart der Kamera erzeugt dabei eine neue Szene bzw. eine Szenenmarkierung.
Verwenden Sie einen AVCHD-Camcorder, werden Ihre Aufnahmen automatisch als Szenen abgespeichert. Jede Aufnahme erzeugt eine eigene Datei, welche Sie über den Media Pool importieren können. Eine weitere Szenenerkennung ist deshalb nicht mehr notwendig.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Manuelle Szenenerkennung Wenn Sie eine AVI-Datei importieren, sieht dies anders aus. In der Timeline wird eine einzige Szene dargestellt.
Abbildung 2.56: AVI-Datei als einzelne Szene
Zum automatischen Unterteilen in einzelne Clips rufen Sie die Szenenerkennung auf. Dabei wird das Bildmaterial auf Unterschiede untersucht, wie sie bei Szenenwechseln vorkommen. 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Szene und wählen Sie im Kontextmenü die Funktion Szenenerkennung. Bei AVI-Dateien ist die Option DV-Timecode für Szenenerkennung verwenden deaktiviert. 2. Starten Sie die Erkennung mit einem Klick auf die Start-Schaltfläche. In der Szenenkontrolle werden die gefundenen Szenen aufgelistet.
Blick auf den Diamond Head und einen Teil der Skyline Honolulus.
Abbildung 2.57: Szenenerkennung bei der Arbeit
3. Sie können die Markierungen überprüfen und manuell entscheiden, ob es sich bei der gefundenen Stelle tatsächlich um einen Szenenübergang handelt. Beispielsweise definiert die Automatik meist bei einem Fotoblitzlicht eine neue Szene, da der plötzliche Helligkeitsunterschied dies signalisiert. 4. Über den Schieberegler unter dem Vorschaumonitor stellen Sie die Empfindlichkeit ein. Eine hohe Empfindlichkeit ergibt mehr Szenen. 5. Zum Übernehmen der Trennstellen in der Timeline beenden Sie den Dialog mit einem Klick auf OK. 32
Kapitel 2
Abbildung 2.58: Viele Szenen nach der Erkennung
Automatische Szenenerkennung Importieren Sie eine DV-Datei, wird die Szenenmarkierung zwar angezeigt, die Trennung aber nicht automatisch vollzogen. In den Informationen des DV-Formats sind die sogenannten „Time Stamps“ integriert, das sind die Zeitpunkte, an denen eine Aufnahme begonnen und beendet wurde.
Abbildung 2.59: Markierte Szenen nach dem Import
Zum Trennen klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die importierte Szene und wählen im Kontextmenü die Funktion Szenenerkennung. Das Dialogfenster schließen Sie gleich wieder mit OK und der Option An allen Markern schneiden. Eine Suche nach Szenenwechseln müssen Sie nicht mehr durchführen.
Szenenübergänge
Wenn Sie wollen, können Sie natürlich, statt die Aufnahmemarkierungen der DV-Kamera zu verwenden, auch nach Wechseln im Bildinhalt suchen. Dazu wählen Sie DV-Timecode für Szenenerkennung verwenden ab und starten die Suche neu.
Beim Aneinanderreihen der Szenen in der Timeline erhalten Sie immer einen harten Schnitt, also einen plötzlichen Szenenwechsel. In den allermeisten Fällen ist dies auch schon die beste Wahl, da Ihr Film Tempo erhält und nicht durch unzählige Überblendungen langweilt. Aber es gibt auch passende Gelegenheiten, eine Überblendung einzubauen. Speziell beim Wechsel eines Orts oder in der Zeit verdeutlicht das Ausblenden der alten und Einblenden der neuen Szene diesen Umstand und hilft dem Betrachter, den Sprung zu erkennen. Crossfades, also das Ineinanderblenden von Szenen, eignen sich für Landschaftsaufnahmen und stimmungsvolle, langsamere Szenenwechsel.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Darüber hinaus gibt es eine unglaublich große Auswahl an Variationen von Blenden, die Sie ganz nach Ihrem Geschmack einsetzen können und im Media Pool unter der Registerkarte Blenden finden. Viele Blenden sind thematisch in Gruppen und Unterordner zusammengefasst. Ein Klick auf eine Blende zeigt im Vorschaufenster den Übergang symbolisch an.
Abbildung 2.60: Auswahl der Blenden im Media Pool
Blende einfügen 1. Ziehen Sie eine Blende aus dem Media Pool in die Timeline zwischen zwei Szenen. Eine schlafende Robbe am Strand auf Kauai. So lässt es sich in der Sonne aushalten.
Abbildung 2.61: Blende einfügen
2. Zum Ändern der Blende ziehen Sie einfach eine neue Variante über die zuvor platzierte.
Blendendauer ändern Während der Blende werden die beiden betroffenen Szenen gleichzeitig gezeigt, d. h. sie müssen sich in diesem Bereich überlagern. Deshalb werden sie für eine bestimmte Dauer übereinandergeschoben, um die Blende zu ermög lichen. 34
Kapitel 2
Alle nachfolgenden Szenen verschieben sich automatisch und verkürzen dadurch den Film, wie bei den folgenden Bildern am Ende der Szene zu sehen ist.
Abbildung 2.62: Szenenende vor der Blende
Abbildung 2.63: Früheres Ende nach Einfügen der Blende
1. Verschieben Sie den Start der Szene mit der Maus, um die Anfangsposition zu verändern. Das Ende bleibt gleich, die Dauer wird entsprechend angepasst.
Abbildung 2.64: Startposition und damit Dauer der Blende ändern
2. Die Blendendauer ändern Sie auch durch Eingabe der Zeit im Media Pool. Abbildung 2.65: Blendendauer von 2 Sekunden
3. Die Endposition können Sie auch mit dem Anfasser der Blende direkt in der Timeline verschieben.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Abbildung 2.66: Endposition der Blende ändern
Schnitt-Trimmer Weitere Einstellmöglichkeiten für die Start- und Endposition oder Länge der Blende finden Sie im Schnitt-Trimmer. 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Blende, zu erkennen an dem Diagonalkreuz, und wählen Sie im Kontextmenü Schnitt-Trimmer aus. Bei Crossfade ist das letzte Bild der ersten Szene wegen des Ausblendens schwarz. Schalten Sie deshalb mit Start Fade Out auf die Anzeige des Startbildes der Überblendung um. Für die zweite Szene schalten Sie auf Ende Fade In, um nicht den schwarzen Bildschirm, sondern das Video zu sehen.
2. Die beiden Vorschaufenster zeigen Ihnen das Ende der ersten und den Anfang der zweiten Szene. Je nach verwendeter Blende müssen Sie zwischen Start Fade Out und letztes Frame umschalten, um ein Bild zu sehen. 3. Klicken Sie auf die Schaltflächen (+)und (-) bei Crossfade, ändern Sie die Dauer der Überblendung symmetrisch in beiden Szenen. 4. Verweilen Sie mit der Maus für kurze Zeit auf einer Schaltfläche, wird eine Info darüber eingeblendet, welchen Wert Sie damit verändern können.
Eine Hängebrücke in Waimea auf Kauai, nicht unweit des ersten Landeplatzes von Captain Cook im Jahre 1798.
Abbildung 2.67: Schnitt-Trimmer zum Editieren der Blende
5. Mit den Schaltflächen unter den Vorschaufenstern ändern Sie die Schnittposition im jeweiligen Clip. 6. Übernehmen Sie die Änderungen mit einem Klick auf OK. 36
Kapitel 2
Blende ändern 1. Zum Testen einer anderen Blende klicken Sie im Schnitt-Trimmer auf FX in der Mitte des Fensters und wählen aus dem Menü eine neue Blende aus. 2. In der Timeline klicken Sie auf das A/B-Blendensymbol. 3. Je nach Blende finden Sie ganz unten den Punkt Einstellungen. Hiermit rufen Sie ein Fenster mit weiteren Angaben auf.
Abbildung 2.69: Einstellungen für den Welleneffekt
Blende löschen Zum Löschen einer Blende definieren Sie einfach den Szenenübergang als Schnitt (keine Blende).
Abbildung 2.68: Neue Blende auswählen
1. Wählen Sie die Szene mit der linken Maustaste aus. 2. Klicken Sie auf das nun sichtbare Blendensymbol. Das Auswahlmenü der Blenden erscheint.
Abbildung 2.70: Blendensymbol in der Timeline
3. Wählen Sie Schnitt (keine Blende) für einen harten Wechsel ohne Blende.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Videoeffekte Ähnlich wie die Blenden finden Sie auch Effekte im Media Pool. Diese sind in verschiedene Bereiche für Video und Audio gruppiert.
Effekt einfügen 1. Klicken Sie im Media Pool auf die Registerkarte Effekte. 2. Wählen Sie unter Videoeffekt-Presets die Art des Effekts aus und betrachten Sie die Vorschau, indem Sie den Effekt einmal anklicken. 3. Ziehen Sie den ausgewählten Effekt auf das Objekt in der Timeline.
Abbildung 2.71: Effekt in die Timeline platzieren
Je nach Effekt erscheinen zusätzliche Spuren mit einer Maske in der Timeline und stellen das gewünschte Ergebnis her.
Abbildung 2.72: Ergebnis des Effekts „Alter Film“ mit zusätzlichen Maskenspuren in Kapitel 2 38 der Timeline
Effekt entfernen 1. Klicken Sie zum Entfernen eines Effekts mit der linken Maustaste auf den kleinen Pfeil des Objekts in der Timeline. 2. Im Kontextmenü wählen Sie den Eintrag Videoeffekte zurücksetzen.
Effekt mit einem Effekt zurücksetzen Im Media Pool finden Sie auch den Effekt Kein Effekt. Ziehen Sie diesen auf ein Objekt, wird der darauf gelegte Effekt gelöscht. Diese Methode bezieht sich auf alle Spuren und löscht auch evtl. erzeugte Masken.
Abbildung 2.73: Ausklappmenü des Objekts aufrufen
Effekt manuell einstellen Neben den vordefinierten Effekten können Sie auf alle Parameter manuell zugreifen und die Effekte optimal an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Abbildung 2.74: „Kein Effekt“ zum Zurücksetzen
Die Gruppe der Videoeffekte beinhaltet Einstellmöglichkeiten zur Bildverbesserung und Manipulation. Unter Bewegungseffekte finden Sie Möglichkeiten zur Animation der Bildgröße, der Position oder des Zooms. Mit wenigen Klicks gestalten Sie Kamerafahrten innerhalb Ihres Videoclips oder Bildes und erzielen spannende Bildwechsel. 1. Wählen Sie in der Timeline ein Objekt an. 2. Klappen Sie die Gruppe Videoeffekte mit einem Klick auf. Sie sehen die einzelnen Parametergruppen. 3. Wählen Sie einen Parameter wie zum Beispiel Helligkeit/Kontrast aus.
Abbildung 2.75: Helligkeit und Kontrast des Videoclips ändern
4. Klicken Sie mit der Maus auf den Schieberegler und bewegen Sie ihn nach links oder rechts. Die Änderungen sehen Sie sofort im Vorschaumonitor. Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Abbildung 2.76: Veränderte Helligkeits- und Kontrastwerte
Effekte mit Keyframes animieren Die Anwendung von Effekten ist keineswegs eine statische Angelegenheit. Viele Einstellungen lassen sich über die Zeit abändern.
Keyframes Die Animation erfolgt mithilfe sogenannter Keyframes. Diese Punkte definieren den Wert eines Parameters, wie zum Beispiel der Helligkeit, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Timeline. Setzt man mehrere dieser Punkte mit unterschiedlichen Werten zu verschiedenen Zeitpunkten, interpoliert Video deluxe während des Abspielens zwischen diesen. Die Helligkeit verändert sich also von dem einen Wert zum nächsten innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne. 1. Aktivieren Sie in der Timeline ein Videoobjekt. 2. Klicken Sie im Media Pool auf die Registerkarte Effekte. 3. Wählen Sie unter Videoeffekte die Funktion Helligkeit/Kontrast aus. 4. Positionieren Sie den Cursor in der Keyframe-Ansicht oder in der Timeline im ersten Drittel des Videoclips.
Abbildung 2.77: Position des Keyframes festlegen
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Kapitel 2
5. Setzen Sie mit den Originalwerten einen Keyframe für die Animation. 6. Verschieben Sie den Cursor an den Anfang der Szene. 7. Ziehen Sie den Schieberegler für Helligkeit nach links, bis das Bild schwarz wird. Ein Keyframe wird automatisch gesetzt.
Abbildung 2.78: Keyframe setzen
Abbildung 2.79: Automatisch gesetzter Keyframe
8. Bewegen Sie den Cursor oder spielen Sie die Vorschau ab. Die Helligkeit wird von schwarz auf ihren Normalwert geändert und die Szene fadet ein. Mit diesen einfachen Mitteln können Sie fast alle Effektparameter animieren.
Kapitel 2 Aufnahmen bearbeiten
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Vertonen Bisher waren die Schnitte, Effekte und Übergänge auf Bilder bezogen. Sie können jedoch genauso die Tonspur bearbeiten und neue Audiostücke einfügen. Die Nachvertonung Ihres Films trägt viel zur Wirkung bei. Einzig und allein der Originalton der Aufnahme wirkt wenig professionell und fast schon langweilig. Erst Musik verleiht Ihren Bildern die richtige Stimmung und fesselt die Zuschauer. Das Auswählen der passenden Stücke und das Abmischen mit dem Originalton kann dabei noch einmal so viel Zeit einnehmen wie der eigentliche Schnitt. Oft hilft es, sich beim Schneiden des Bildmaterials bereits Gedanken über die Ton- und Musikunterlegung zu machen. Wo kommt Musik rein, welcher O-Ton bleibt erhalten und wo müssen evtl. Soundeffekte eingefügt werden.
Kapitel 3 Vertonen
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Musikstück einfügen 1. Rufen Sie im Media Pool die Registerkarte Import auf und suchen Sie über die voreingestellten Pfade wie Eigene Medien oder manuell ein Musikstück. 2. Über die Wiedergabetaste des Vorschaufensters können Sie die Audiodatei anhören. 3. Ziehen Sie die Datei direkt in die Timeline auf eine freie Spur. Video deluxe unterscheidet keine Video- und Audiospuren, Sie sind vollkommen frei in der Wahl.
Abbildung 3.1: Neues Musikstück platzieren
Lautstärke ändern Anders als bei den Videospuren werden Audiospuren nicht überlagert, sondern zusammengemischt. Sie hören alle Spuren auf einmal. Deshalb ist es sinnvoll, die Lautstärken zueinander abzustimmen, also zum Beispiel die Originalgeräusche leiser und die Musikvertonung lauter einzustellen. 1. Greifen Sie den mittleren Objektanfasser und ziehen Sie ihn nach unten, um die Lautstärke herabzusetzen. Die Lautstärke des Objekts wird über die gesamte Dauer gleichmäßig verändert. 44
Kapitel 3
Abbildung 3.2: Lautstärke ändern
2. Greifen Sie den linken Anfasser, um den Ton einzublenden, oder den rechten Anfasser zum Ausblenden. Beim Bearbeiten des Originaltons eines Films trennen Sie zuvor die Video- und Audiogruppe über Bearbeiten/Gruppe auflösen, sonst wird nicht nur der Ton eingeblendet, sondern auch das Bild.
Abbildung 3.3: Ton einblenden
Musik löschen Wie jedes andere Objekt löschen Sie auch ein Musikstück durch Auswählen und Löschen mit der (Entf)-Taste oder über die entsprechende Funktion in der Werkzeugleiste.
Soundtrack erstellen Mit dem Soundtrack Maker erstellen Sie automatisch Hintergrundmusik zum Vertonen Ihres Films oder Untermalen eines DVD-Menüs. 1. Starten Sie den Soundtrack Maker über Datei/Soundtrack Maker. 2. Wählen Sie einen Musikstil aus. Über die Option Nur im markierten Bereich anwenden vermeiden Sie es, Stücke über die gesamte Filmlänge zu erstellen.
Kapitel 3 Vertonen
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3. In Schritt 2 legen Sie bei Bedarf für einzelne Positionen in der Timeline einen Stimmungswechsel fest. So erzeugen Sie die passende Musik für Ihre Bilder. Durch Anklicken können Sie den Stil vorhören.
Abbildung 3.4: Anzeige der Stimmungswechsel über der Zeitleiste
4. Klicken Sie in Schritt 3 auf Soundtrack erzeugen. Das Stück wird berechnet und in die Timeline eingefügt. Abhängig von der angegebenen Musik länge fragt Sie das Programm nach Optimierungen.
Abbildung 3.5: Der Soundtrack Maker
5. Mit Ende der Berechnung ändert sich die Schaltfläche Soundtrack erzeugen in Variation erzeugen. Wählen Sie diese, wenn Ihnen die Komposition nicht zusagt. Mit jedem Aufruf erhalten Sie ein neues Arrangement mit gleichem Stil und Länge. 6. Klicken Sie auf Übernehmen zum Zurückkehren in die Timeline. Das Stück steht Ihnen nun als WAV-Datei zur Verfügung. Jede Emotion bildet eine eigene Datei.
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Kapitel 3
Abbildung 3.6: Erstellter Soundtrack in der Timeline mit mehreren Emotionen
Der Kilauea-Leuchtturm auf Kauai stellt den nördlichsten Punkt der HawaiiInseln dar und war von 1913 bis 1967 in Betrieb.
Kapitel 3 Vertonen
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Titel Der Titel am Anfang eines Films oder der Abspann am Ende weisen auf die Mitwirkenden an der Produktion hin. Doch auch während des Films eignen sich Titeleinblendungen hervorragend, um Angaben zum Ort, der Zeit oder sonstigen Gegebenheiten anzuzeigen. Sie können einfache Texteinblendungen oder aufwendige Animationen bis hin zu 3D-Texten erstellen. Das Design eines Titels sollte dabei schon auf die kommende Art von Film einstimmen und von Anfang an die passende Atmosphäre erzeugen. Orts- und Zeiteinblendungen in Form einer Bauchbinde während des Films sind knapp und präzise und erläutern das Gesehene. Der Abspann hat oft damit zu kämpfen, dass die Zuschauer nicht mehr konzentriert darauf schauen. Mit Kreativität können Sie dem entgegensteuern.
Kapitel 4 Titel
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Titel einfügen Im Media Pool finden Sie zwischen den Blenden und Effekten eine weitere Registerkarte mit dem Namen Titel. Hier stehen Ihnen verschiedene Designs zur Verfügung, die Sie benutzen und anpassen können. Neben allgemeinen Titelvorlagen für Lauftext und Filmabspann finden Sie alle möglichen Bewegungen, Drehungen und Effektkombinationen. Verwendete Titel werden, wie Blenden auch, mit einer roten Markierung gekennzeichnet. Dadurch erhalten Sie eine Übersicht, welche Objekte Sie in Ihrem Projekt verwendet haben.
Abbildung 4.1: Allgemeine Titelvorlagen
1. Ziehen Sie einen Titel auf eine leere Spur in der Timeline.
Abbildung 4.2: Titel in die Timeline einfügen
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Kapitel 4
2. Sofort nach dem Platzieren öffnet sich der Titeleditor.
Abbildung 4.3: Titeleditor
3. Ändern Sie hier den Text und die Position für Ihren Titel ab. Im Vorschaufenster sehen Sie direkt die Auswirkungen.
Abbildung 4.4: Eingeblendeter Lauftext
Manche Titel bestehen aus mehr als einer Spur, wenn Sie Hintergrundbilder benutzen oder Ein- und Ausblendungen einsetzen.
Abbildung 4.5: Alle Spuren des Titels „Lauftext links“
4. Übernehmen Sie die Einstellungen mit einem Klick auf OK. Kapitel 4 Titel
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Titeleditor Einen Standardtitel erstellen Sie über das Menü Effekte/Titeleffekte/Titeleditor. Hier geben Sie den Text ein, positionieren ihn mithilfe der Schieberegler auf dem Bildschirm und definieren Zeichensatz und Größe. Unter Voreinstellungen finden Sie die fertigen Designs der Registerkarte Titel. Alle Änderungen werden im Vorschaufenster in Echtzeit angezeigt.
Abbildung 4.6: Titeleditor für Standardtitel
Titel nachbearbeiten Sind Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden, öffnen Sie den Titeleditor erneut. 1. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Objekt in der Timeline und wählen Sie im Kontextmenü Titeleditor. 2. Schneller geht es mit einem Doppelklick mit der linken Maustaste auf das Objekt.
Länge des Titels Abbildung 4.7: Startpunkt verschieben
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Kapitel 4
Neben der Längenangabe im Titeleditor ändern Sie die Dauer einfach, indem Sie den Start- oder Endpunkt in der Timeline verschieben.
Titel ein- und ausblenden Haben Sie nicht schon durch die Vorlage das Ein- und Ausblenden des Titels eingestellt, können Sie wie bei allen anderen Szenen in der Timeline dafür sorgen. 1. Ziehen Sie den Objektanfasser nach rechts, um den Titel einzublenden.
Abspann erstellen
Abbildung 4.8: Titel einblenden
Eine Sonderform der Betitelung ist der Abspann am Ende des Films, bei dem die Namen aller Mitwirkenden zum Beispiel von unten nach oben durch das Bild laufen. 1. Wählen Sie im Media Pool die Vorlage Abspann und ziehen Sie diese ans Ende Ihrer Produktion. 2. Geben Sie den Text ein und formatieren Sie ihn nach Ihren Wünschen.
Die Geschwindigkeit der Laufschrift richtet sich nach der Dauer des Titels. Verlängern Sie den Titel, wird die Geschwindigkeit langsamer, und umgekehrt.
Abbildung 4.9: Vorlage für einen Filmabspann
3. Unter Texteffekte/Bewegung ist als Richtung nach oben voreingestellt. Belassen Sie es dabei und schließen Sie den Texteditor.
Kapitel 4 Titel
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DVD/Blu-ray Disc Nach dem Aufnehmen und Bearbeiten Ihres Films fehlt Ihnen am Ende nur noch die Ausgabe auf ein Medium, um Ihr Werk vorführen zu können. Die Video-CD dürfte inzwischen zu den kaum noch genutzten Medien gehören, Standard ist die DVD. Sie bietet sich für alle DV-Aufnahmen an, da sie mit 720x576 Bildpunkten dieselbe Auflösung besitzt. Für hochauflösende Videos verwenden Sie die Blu-ray Ausgabe. Ähnlich wie bei der DVD erstellen Sie Menüs und brennen die Filme direkt aus dem Programm heraus auf die Disc.
Kapitel 5 DVD/Blu-ray Disc
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Kapitel definieren Zuvor sollten Sie sich aber über die Struktur der DVD oder Blu-ray Gedanken machen. Es ist nämlich die Timeline, in der Sie festlegen, wie Ihr Film in Kapitel unterteilt wird. 1. Fahren Sie in der Timeline an die Stellen, die als Kapiteleinsprünge dienen sollen, bei einem Urlaubsfilm zum Beispiel die Stationen Ihrer Reise.
Abbildung 5.1: Gesetzter Kapitelmarker in der Timeline
Ein Film steht in der Hierarchiestruktur einer DVD ganz oben. Die Marker innerhalb des Films stellen Kapitelmenüs dar, welche sich über die Fernbedienung anwählen lassen. Wollen Sie Ihre Produktion in Filme aufteilen, verwenden Sie die Funktion Schneiden/Film trennen aus dem Menü Bearbeiten.
2. Wählen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Marker/Kapitelmarker setzen. 3. Erstellen Sie der Reihe nach alle Kapitelunterteilungen.
Menü erstellen Wechseln Sie in den Arbeitsbereich Brennen. Haben Sie keine Kapitelmarker erstellt, sollten Sie in dem erscheinenden Dialog automatisch einen Marker an den Anfang Ihrer Produktion setzen lassen. Damit definieren Sie den gesamten Film als ein einziges Kapitel. Jeder Film erscheint im Menü des Vorschaufensters mit einem Button. Im erweiterten Darstellungsmodus können Sie die Navigationsstruktur zur besseren Übersicht aufklappen.
Abbildung 5.2: Vorschaufenster für das Menü mit zwei Filmen und Unterkapiteln
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Kapitel 5
Menü bearbeiten Es steht Ihnen eine große Auswahl an vorgefertigten Menülayouts zur Verfügung, die Sie nach Ihren Bedürfnissen anpassen können. 1. Wählen Sie eine Vorlage durch Doppelklicken aus. Sie finden sowohl statische als auch animierte Beispiele im 4:3- und 16:9-Format. 2. Über die Registerkarten Anordnung, Bedienelemente und Schrift bestimmen Sie das Aussehen des Menüs.
Abbildung 5.3: Vorlagen für das Menü
3. Schalten Sie in der Menüzeile für die Bearbeitung des Menüs in den erweiterten Modus. 4. Öffnen Sie mit der Schaltfläche Gestaltung über dem Vorschaufenster die Bearbeitungsfunktion des Menü-Editors. Hier verschieben Sie die Buttons zum Anklicken und die Beschriftungsfelder.
Abbildung 5.4: „Erweiterter Modus“ für die Bearbeitungsregister
Abbildung 5.5: Gestaltung des Menüs ändern
Kapitel 5 DVD/Blu-ray Disc
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5. Unter Menü-Optionen ändern Sie das Hintergrundbild, die Anzeige der Vorschaubilder oder erlauben das Abspielen eines Hintergrundvideos oder Sounds. 6. Über Modus geben Sie an, ob die Disc Untermenüs für die Kapitel anzeigen soll. Nur in diesem Modus können Sie die zuvor gesetzten Kapitelmarker direkt anwählen. 7. Doppelklicken Sie im Vorschaufenster auf ein Element, können Sie dessen Eigenschaften bearbeiten. Hier ist es auch möglich, ein anderes Bild als Anzeige des Kapitels zu definieren und die Bezeichnungen umzuändern. 8. Für das Verhalten am Ende des Films stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Abbildung 5.6: „Menü-Optionen“ für die Kapitelanzeige
Abbildung 5.7: Eigenschaften des Kapitelmenüs
Navigation bearbeiten Die Registerkarte Navigationsstruktur dient zum Bearbeiten der Navigation. Hier schalten Sie die angelegten Kapitelmarker ein und aus. Die Kapitelmarker stellen Einsprungpositionen innerhalb eines Films dar.
Abbildung 5.8: Menüstruktur mit Kapitelmarker 58
Kapitel 5
Abbildung 5.9: Untermenüs im Hauptfilm
Disc testen Die virtuelle Fernbedienung der Registerkarte Fernbedienung dient zum Testen der Navigation der DVD oder Blu-ray. Sie verhält sich genauso wie später eine reale Fernbedienung.
Abbildung 5.10: Fernbedienung zum Testen
Disc brennen Läuft alles wie gewünscht, können Sie im Bereich Ausgabe die Disc brennen. 1. Klicken Sie auf die Schaltfläche. 2. Wählen Sie den Disctyp aus.
Abbildung 5.11: Disc brennen
Abbildung 5.12: Alle Discformate der Plus-Version Kapitel 5 DVD/Blu-ray Disc
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3. Im Dialog zum Brennen der Disc geben Sie das Laufwerk und die Geschwindigkeit in Schritt 1 an.
Abbildung 5.13: Brennvorgang in 3 Schritten
4. Im 2. Teil können Sie die Encoder-Einstellungen für die Bild- und Audioqualität ändern, wenn Sie von der Standardeinstellung abweichen möchten. Dies sollten Sie nur tun, wenn Sie mit der MPEG-Kodierung vertraut sind. 5. Der dritte und letzte Schritt startet das Brennen. Über Optionen lässt sich der Vorgang zuvor simulieren.
Disc online stellen Für eine Onlinepräsentation können Sie die gesamte Disc über die Schaltfläche Online Album konvertieren und exportieren. 1. Klicken Sie auf die Schaltfläche Online Album.
Abbildung 5.14: Button zum Onlinestellen
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Kapitel 5
2. Starten Sie den Export. Bei Bedarf ändern Sie unter Encoder-Einstellungen die Ausgabequalität.
Abbildung 5.15: Onlinepräsentation starten
Nach dem Konvertieren werden Sie automatisch mit Ihrem MAGIX Online Album verbunden. Geben Sie Ihre Login-Daten ein.
Abbildung 5.16: Der Login-Bildschirm des Online Albums
Nachdem Sie den Speicherort definiert haben, werden Ihre Filmdaten hochgeladen. Von nun an können Sie die Disc über das Internet betrachten und sie Freunden und Bekannten zugänglich machen. Kapitel 5 DVD/Blu-ray Disc
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DVD kopieren Ab der Plus-Version steht Ihnen über den Arbeitsbereich Aufnehmen eine Funktion zum Kopieren von DVDs und CDs zur Verfügung.
Abbildung 5.17: Kopierprogramm im Auswahlfenster
Sie können eine 1:1-Kopie herstellen, also die Daten so auf ein Medium schreiben, wie sie vorliegen, oder eine Double-Layer-DVD mit Shrink auf eine SingleLayer-DVD herunterkonvertieren. Die Originale dürfen dabei keinen Kopierschutz haben. Für kopiergeschützte DVDs steht Ihnen mit Analoge Kopie die legale Möglichkeit offen, einen Film einzulesen und ihn anschließend zu brennen. Voraussetzung ist ein Videoeingang an Ihrem PC.
Abbildung 5.18: Auswahl zum Kopieren
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Kapitel 5
Kopie Zum Kopieren von CDs und DVDs, egal ob Daten, Audio, Video oder Backups, wechselt Video deluxe in das Brennmodul. 1. Wählen Sie das Quell- und Ziellaufwerk aus. Bei gleichem Laufwerk werden die Daten temporär auf die Festplatte kopiert.
Abbildung 5.19: Auswahldialog zum Brennen
2. Mit einem Klick auf die Weiter-Schaltfläche startet der Kopiervorgang. 3. Nach dem Einlesen gelangen Sie zum Dialog Medien brennen, in dem Sie die Brennoptionen definieren und den Vorgang über die Schaltfläche rechts unten starten.
Abbildung 5.20: Den Brennvorgang starten Kapitel 5 DVD/Blu-ray Disc
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DVD shrinken Möchten Sie eine Double-Layer-DVD mit 8,5 GByte auf einen Standard-DVDRohling (Single Layer) mit 4,7 GByte kopieren, steht Ihnen mit dem Shrinker das notwendige Werkzeug zur Verfügung. 1. Wählen Sie im ersten Schritt die Quelle und das Ziel für das Konvertieren aus. 2. In Schritt 2 entscheiden Sie, ob alle Inhalte der DVD erhalten bleiben und dementsprechend verkleinert werden müssen. Dies ist aus Qualitätsgründen bei einer zweischichtigen DVD nicht sinnvoll. 3. Stattdessen behalten Sie lieber nur den Hauptfilm und wählen eine der vorhandenen Tonspuren aus. 4. Die Option Videomaterial verkleinern sollte immer aktiviert bleiben, um den Inhalt neu zu kodieren und Ihrem Rohling anzupassen. 5. Wählen Sie anschließend Shrink starten zum Erstellen der neuen DVD.
Abbildung 5.21: Der DVD-Shrinker
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Kapitel 5
Analoge Kopie Wollen Sie eine kopiergeschützte DVD kopieren, können und dürfen Sie dies nur als Aufnahme über eine analoge TV-Karte oder den Videoeingang Ihrer Grafikkarte durchführen. 1. Schließen Sie am Videoeingang Ihres Computers einen DVD-Player an und öffnen Sie den Dialog. 2. Wählen Sie den richtigen Video- und Audiotreiber aus. 3. Bestimmen Sie den Speicherort und den Namen der Videodatei. 4. Ändern Sie nach Ihren Bedürfnissen die Aufnahmequalität. DVD-Qualität bietet das beste Ergebnis mit dem höchsten Speicheraufwand. 5. Starten Sie die Aufnahme mit einem Klick auf den roten Aufnahmeknopf. Über die Timerprogrammierung können Sie den Vorgang automatisieren.
Abbildung 5.22: Dialogfenster für analoge Aufnahme
Kapitel 5 DVD/Blu-ray Disc
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Internet und portable Player Neben der klassischen Möglichkeit, Ihre Filme auf Disc zu brennen, können Sie diese auch im Internet verbreiten oder für unterwegs auf einen portablen Mediaplayer kopieren. Video deluxe gibt Ihnen für alle Fälle die entsprechenden Werkzeuge zur Hand. Gerade das Internet erfreut sich mit YouTube und ähnlichen Diensten immer größerer Beliebtheit. Egal was Sie filmen, egal welche Qualität es hat, online stellen Sie es der ganzen Welt zur Verfügung. Aber auch die technische Weiterentwicklung in Mobiltelefonen, Playern und Spielekonsolen nimmt keinen Halt vor Videodaten. War früher der Speicherplatz in den Geräten das große Problem, gehört es inzwischen Dank günstiger Speichersticks und Minifestplatten der Vergangenheit an.
Kapitel 6 Internet und portable Player
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Videos online stellen Ein besonderer Service von MAGIX ist das MAGIX Online Album. Hier erhalten Sie eine eigene Website zum Hochladen von Filmen, Bildern oder Musik.
Online Album anmelden 1. Rufen Sie die Seite www.magix-photos.com auf. 2. Melden Sie sich an. Zur Auswahl stehen eine kostenlose und zwei kostenpflichtige Angebote, die sich vor allem durch den Speicherplatz unterscheiden.
Abbildung 6.1: Die Startseite des Online Albums
3. Geben Sie für die Registrierung die erforderlichen Daten unter Kostenloses Album anlegen oder Album anlegen an. Sie bekommen kurz darauf eine E-Mail und können Ihren Zugang aktivieren.
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Kapitel 6
Filme hochladen 1. Nachdem Sie registriert sind, rufen Sie die Seite www.magix-photos.com auf und geben Ihre E-Mail-Adresse und das Passwort ein.
Abbildung 6.2: Startseite des Albums
2. Legen Sie das Erscheinungsbild Ihrer Album-Seite fest. Die entsprechenden Funktionen finden Sie im Bereich Was wollen Sie tun?. 3. Zum Hochladen eines Films wählen Sie Neue Medien hochladen. 4. Über Medien hochladen wählen Sie zunächst ein Album zum Ablegen der Daten.
Kapitel 6 Internet und portable Player
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Abbildung 6.3: Speicherort im Album wählen
5. Nach der Upload-Methode suchen Sie den Film auf Ihrer Festplatte und übernehmen ihn in die Auswahl zum Übertragen.
Abbildung 6.4: Bis zu 5 Filme auf einmal übertragen 70
Kapitel 6
6. Informieren Sie Ihre Freunde über Ihre neue Internetpräsenz mit der Funktion Gäste einladen. Damit versenden Sie E-Mails mit Links auf Ihre persönliche MAGIX-Seite mit Filmen und Fotos.
Film direkt online stellen Sie können einen Film direkt aus Video deluxe hochladen und online stellen. Neben dem MAGIX-Service steht Ihnen auch ein direkter Export zu YouTube zur Verfügung. 1. Wählen Sie im Menü Online die Funktion MAGIX Online Album/Aktuellen Film als Video hochladen. 2. Melden Sie sich mit Ihrer registrierten Mailadresse und Ihrem Passwort an und definieren Sie die Qualitätsstufe für die Ausgabe. Ihr Video wird umgewandelt und übertragen.
Achten Sie bitte darauf, nur Material zu veröffentlichen, das nicht urheberrechtlich geschützt ist. Insbesondere von gekauften CDs kopierte Musik darf nicht zur Nachvertonung verwendet werden.
Schauen Sie mal vorbei. Da dem Buch keine DVD beiliegt, finden Sie die fertigen Filme zum Ansehen unter der Adresse www.rainer-hagner.magix.net.
Das Online Album Rufen Sie das Album direkt über die Internetadresse auf, erscheint es mit der von Ihnen bestimmten Oberfläche. Über das Auswahlmenü auf der linken Seite wählen Sie Filme, Fotos oder ganze DVDs aus.
Abbildung 6.5: Das Online Album mit Oberfläche Kapitel 6 Internet und portable Player
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Auch über den Link auf der Startseite des Albums rufen Sie diese Internetseite auf.
Abbildung 6.6: Link auf der Album-Startseite
Video auf portablen Mediaplayer exportieren Benötigen Sie einen MPEG-4-Codec, müssen Sie diesen zunächst freischalten. Bei der ersten Benutzung weist Sie das Programm darauf hin. Codecs für DivX bzw. XviD werden vorausgesetzt und nicht mitgeliefert, daher müssen Sie sich selbst im Internet auf die Suche machen.
Möchten Sie Ihren Film für einen mobilen Mediaplayer optimiert ausgeben, bietet Ihnen MAGIX auch hierzu die notwendigen Funktionen und Einstellungen. Sie finden im Exportdialog Voreinstellungen für die Ausgabe auf den iPod, Sonys PSP, Videoplayer, Mobiltelefone, PDAs und Ähnliches. Selbstverständlich können Sie diese Einstellungen abändern und anpassen. 1. Bearbeiten Sie Ihren Film für die Ausgabe. 2. Wenn alles fertig ist, schließen Sie Ihren Player an den Computer an. 3. Exportieren Sie den Film über das Menü Datei und die Funktion Film exportieren. 4. Wählen Sie als Angabe die zu Ihrem Gerät passende Voreinstellung aus.
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Kapitel 6
Abbildung 6.7: Export für Archos-Player
5. Finden Sie kein Preset zu Ihrem Gerät, geben Sie die Parameter manuell an. 6. Wählen Sie unter Sonstiges die direkte Ausgabe zum Gerät oder den Speicherort für eine spätere Übertragung. Die Liste mit Geräte-Presets wird ständig von MAGIX aktualisiert. Laden Sie über das Menü Hilfe/Voreinstellung für neues Gerät herunterladen eine aktuelle Version auf Ihren Rechner und starten Sie das Programm zur automatischen Installation.
Kapitel 6 Internet und portable Player
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Aufnahme direkt auf portablen Player ausgeben Wenn Sie ein Video von Ihrer DV-Kassette ohne Nachbearbeitung direkt auf einen Mediaplayer ausgeben wollen, können Sie dies im Aufnahmedialog angeben. 1. Starten Sie den Aufnahmedialog über die Startoberfläche und wählen Sie unter Punkt 2 die Schaltfläche Bearbeitung nach der Aufnahme.
Abbildung 6.8: Direkte Ausgabe für die Aufnahme definieren
Ein Hubschrauberflug entlang der Na Pali Coast auf Kauai gehört zu den Highlights eines Hawaii-Urlaubs. Hier wurde auch Jurassic Park gedreht.
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Kapitel 6
2. Aktivieren Sie die Option Für mobiles Gerät exportieren und wählen Sie einen Player aus der Liste aus.
Abbildung 6.9: Exporteinstellung für den iPod
3. Beginnen Sie die Aufnahme. 4. Mit Verlassen des Dialogs wird Ihr Video automatisch in das eingestellte Ausgabeformat konvertiert und an den angeschlossenen Player überspielt.
Kapitel 6 Internet und portable Player
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Kapitel 7
Teil 2 Tricktechniken
Im zweiten Teil des Buches lernen Sie die Grundlagen zu verschiedenen Filmtricks und Bearbeitungsmethoden kennen. Zum Erzielen des gewünschten Resultats ist es oft notwendig, mehrere dieser Effekte zu kombinieren. Die Vorgehensweisen, Aufnahmetechniken und Einstellungen, die Sie hier erfahren, werden Ihnen in Zukunft beim Filmen und Nachbearbeiten eine wertvolle Hilfe sein.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Komposition mit Ebenen Schneiden Sie einen Film, benötigen Sie selten mehr als 10 Spuren in der Timeline. Zwei für Videos, dazu die Tonspuren, eine Spur für Übergänge, eine für Titel und noch zwei für Hintergrundmusik sind gerade einmal 8 Spuren. Wollen Sie aber spannende Effekte realisieren, benötigen Sie schnell weitere Spuren für Masken, Ausschnitte und Bildelemente. Auf jeder Spur können Sie die Videos ändern und andere Ausschnitte zeigen, die Farbe manipulieren oder verschiedene Parameter über die Zeit animieren. Erst die Kombination der einzelnen Spuren zu einem Ganzen macht den finalen Effekt aus. Video deluxe bietet Ihnen bis zu 99 Spuren in der Plus-Version und 32 Spuren in der normalen Version, egal welche Art von Daten Sie darauf ablegen. Mit diesen gelingen Ihnen hochkomplexe Produktionen mit unzähligen Effekten und Titelspuren. Gerade für die Nachvertonung mit Geräuschen, aber auch bei der Erstellung einer DVD oder Blu-ray-Disc, helfen Ihnen diese Spuren dabei, die gewünschten Daten einzubinden. Wird alles zu komplex oder zwingen Sie Ihren Rechner mit der Anzahl der Spuren in die Knie, fassen Sie fertige Teile davon zu Zwischenfilmen zusammen. Im folgenden Workshop erstellen Sie eine komplexe Produktion mit 12 Videospuren.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Rücksturz zur Erde – Arbeiten mit Videospuren Behandelte Themen: Importieren von Bildern Arbeiten mit Videospuren Bildausschnitt und Größe festlegen Keyframe-Animation Spuren überblenden Abspielgeschwindigkeit ändern Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 1_Videospuren Film: Rücksturz
Mithilfe verschiedener Standbilder soll als Animation ein Flug aus dem Weltall hinunter zur Erde genau auf den Urlaubsort, hier den Diamond Head-Krater auf Hawaii, realisiert werden. Die notwendigen Satellitenbilder liefert uns Google Earth, der Flug wird durch Keyframe-Animation der Bilder realisiert.
Rücksturz zur Erde, so bezeichnete man in der Science-Fiction-Kultserie Raumpatrouille Orion von 1966 einen etwas hastig durchgeführten Rückflug zum Heimatplaneten. Die Serie bestand aus 7 in Schwarz-Weiß gedrehten Folgen und zeigte die Abenteuer von Commander Cliff Allister McLane, gespielt von Dietmar Schönherr, und seinem Kampf gegen die Frogs. Neben unzähligen Wiederholungen im Fernsehen gab es 2003 einen Zusammenschnitt für das Kino.
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Kapitel 7
Bilder aus Google Earth Haben Sie Google Earth auf Ihrem Computer installiert, können Sie verschiedene Zoomstufen auf den Zielort vom Bildschirm kopieren und in Video deluxe importieren. 1. Schalten Sie über Ansicht alle Anzeigen aus, die den Bildschirm stören. Je höher Ihre Monitorauflösung eingestellt ist, desto besser wird die Qualität der Bilder.
Der Diamond Head-Krater ist das Wahrzeichen von Honolulu, Hawaii. Seinen Namen erhielt er von englischen Seeleuten im 19. Jahrhundert, welche die glitzernden Quarzsteine an seinen Hängen irrtümlich für Diamanten hielten.
Abbildung 7.1: Volles Bild in Google Earth
2. Zoomen Sie auf den Ort zu. Das erste Bild zum Kopieren ist das Endbild der Animation.
Speichern über Google Earth 1. Um direkt aus Google Earth zu speichern, rufen Sie im Menü Datei die Funktion Speichern/Bild speichern auf. 2. Geben Sie im nachfolgenden Dialog den Speicherort an. Die Auflösungsgröße entspricht Ihrer Bildschirmdarstellung.
Das Aufnehmen der Bilder beim Herauszoomen ist einfacher, da Sie damit den genauen Zielpunkt einstellen können, ohne die Lage zu korrigieren.
Speichern über Foto Designer 1. Drücken Sie die Taste (Druck) zum Kopieren des Bildschirms in die Zwischenablage. 2. Rufen Sie den Foto Designer auf. Sie können natürlich auch ein anderes Zeichenprogramm verwenden.
Liegt Ihrer Video deluxe-Version der Foto Designer als Bildbearbeitungsprogramm nicht dabei, können Sie ihn kostenlos über die MAGIX-Homepage herunterladen.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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3. Öffnen Sie über Datei/Neu ein leeres Bild. Im erscheinenden Dialog geben Sie Ihre Bildschirmauflösung für ein optimales Ergebnis an. 4. Fügen Sie das Bild aus der Zwischenablage über Bearbeiten/Einfügen/Als Objekt in das Bild ein. 5. Speichern Sie die Aufnahme und wechseln Sie zurück in Google Earth. 6. Zoomen Sie ein Stück heraus und erstellen Sie eine neue Aufnahme. Versuchen Sie, gleichmäßige Zoombewegungen zu machen. Sehr gut eignet sich eine Maus mit Scrollrad, welches von Bild zu Bild um den gleichen Faktor gedreht wird. 7. Wechseln Sie wieder in den Foto Designer und speichern Sie ein neues Bild, am besten im BMP- oder JPEG-Format. Nummerieren Sie Ihre Bilder fortlaufend, um später die richtige Reihenfolge zu erkennen. Abbildung 7.2: Einstellen der Auflösung
8. Machen Sie von dem Flug 10 bis 15 Aufnahmen. Je mehr Bilder Sie haben, desto fließender wird die Bewegung – bei allerdings immer größerem Arbeitsaufwand.
Abbildung 7.3: 6 von insgesamt 13 Stufen beim Herauszoomen. Quelle: Google Earth
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Kapitel 7
Die Satellitenbilder, mit denen Google Earth die Erde zusammensetzt, weisen unterschiedliche Detailstufen auf. Sie erkennen dies an verschiedenen Einfärbungen der Quadrate. Vor allem die Ozeane sind sehr grob gehalten. Zur Verbesserung Ihrer Animation können Sie diese Verfärbungen und die Übergänge vom Ozean auf die Insel mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbessern. Durch die hohe Rücksturzgeschwindigkeit im fertigen Film werden solche Feinheiten später jedoch nicht mehr so stark auffallen.
Foto Designer selbst bietet eine Funktion für Bildschirmaufnahmen. Über Datei/Screenshots rufen Sie das Menü auf, in dem Sie definieren können, ob Sie den ganzen Bildschirm oder ein ausgewähltes Fenster kopieren möchten. Nachdem Sie Start gedrückt haben, schaltet sich das Menü in den Hintergrund. Über den Hotkey (hier (F9)) kopieren Sie den Bildschirm und fügen ihn automatisch als neues Bild in den Foto Designer ein. Den Schritt über die Zwischenablage können Sie sich somit sparen.
Abbildung 7.4: „Screenshot“ in Foto Designer
Bilder in Video deluxe importieren Haben Sie alle Zoomstufen als Bitmap-Bilder kopiert, starten Sie Video deluxe und beginnen über Datei/Neues Projekt eine neue Komposition. Über Einstellungen/Film können Sie die Auflösung des Videoprojekts angeben. Im Idealfall verwenden Sie hier die gleiche oder eine geringere Auflösung als das Bildmaterial. Wenn Sie für das Video eine höhere Auflösung verwenden, müssen die Bilder aufgezoomt werden, was zu Qualitätseinbußen führt.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Auch wenn Sie die Sequenz später auf DVD ausgeben möchten empfiehlt es sich, gerade bei genauen Positionierungsarbeiten, mit einer möglichst hohen Auflösung des Quellmaterials zu arbeiten. Auf eine niedrigere Auflösung können Sie am Ende immer herunterrechnen lassen.
Abbildung 7.5: HDTV-Auflösung zum Arbeiten
1. Wählen Sie im Media Pool das Verzeichnis mit Ihren Bildern. 2. Ziehen Sie das letzte Bild Ihrer Reihe, also die Weltraumansicht, auf die oberste Spur in der Timeline.
Abbildung 7.6: Der Anfang der Animation 84
Kapitel 7
Bildausschnitt festlegen Die Bildschirmkopie aus Google Earth zeigt am Rand noch Einblendungen der Google-Navigation und Menüleisten des Fensters. Löschen Sie diese nicht bereits in der Bildbearbeitung, lässt sich der Rand in Video deluxe ausmaskieren. 1. Öffnen Sie die Registerkarte Effekte im Media Pool. 2. Wählen Sie unter Bewegungseffekte die Parameter für Ausschnitt/Zoom.
Abbildung 7.7: „Ausschnitt/Zoom“ für die Erde
3. Belassen Sie die Voreinstellung auf Bildfüllend. Damit wird ein Ausschnitt auf den gesamten Bildschirm hochskaliert. Bei abgewähltem Parameter bleibt das Bild klein und schwarze Ränder erscheinen
Abbildung 7.8: Ausschnitt auf Bildgröße zoomen
4. Um einen symmetrischen Ausschnitt festzulegen, benutzen Sie statt der Anfasser im Vorschaubild die Zahlenfelder in der Effekteinstellung. 5. Schalten Sie auf Proportionen frei um, damit die Höhe des Ausschnitts nicht von der Breite beeinflusst wird.
Abbildung 7.9: Breite reduzieren
Wollen Sie beispielsweise bei einer Breite von 1680 Bildpunkten links und rechts 100 Punkte ausmaskieren, geben Sie 100 unter links und eine neue Breite von 1480 ein. Rechts werden damit ebenfalls 100 Bildpunkte weggenommen.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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6. Reduzieren Sie auch die Höhe, bis die Randeinblendungen verschwunden sind. 7. Über einen Doppelklick auf den Vorschaumonitor schalten Sie auf die Vollbildansicht um. Dies erleichtert Ihnen die genaue Ausschnittdefini tion. Auch über das Fenstermenü können Sie die Ansicht wechseln.
Abbildung 7.10: Ausschnitt auf Vollbild umschalten
8. Über die Schaltfläche Vorschau wechseln Sie die Ansicht im Vorschaumonitor zwischen der Bearbeitung des Ausschnitts und dem Anzeigen des Ergebnisses. Abbildung 7.11: Umschalter zur Vorschauanzeige
Abbildung 7.12: Links die Bearbeitungs-, rechts die Vorschauansicht
Zoom animieren Vor dem Zoom in das erste Bild ziehen Sie die nachfolgende Aufnahme in die Timeline etwas versetzt auf die Spur darunter. Bereiten Sie das Bild ebenfalls über Ausschnitt/Zoom vor.
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Kapitel 7
Abbildung 7.13: Das zweite Bild eine Spur darunter
Das erste Bild 1. Öffnen Sie für den obersten Clip wieder die Bewegungseffekte und als Parameter Position/Größe. 2. Klappen Sie, falls nicht automatisch geschehen, die Effektübersicht auf. Hier befinden sich bereits Effekte für Bildgröße und Randbeschneidung (Crop) durch das Festlegen des Ausschnitts.
Abbildung 7.14: Effektübersicht ein- und ausklappen
3. Setzen Sie einen ersten Keyframe an den Anfang. In der Keyframe-Steuerung finden Sie wie in der Timeline einen Zeitmarker zum Verschieben. Der Keyframe bekommt die aktuellen Werte für Bildgröße/Position zugeschrieben.
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Bei der Keyframe-Animation werden für einen oder mehrere Parameter zu bestimmten Zeitpunkten Werte gesetzt. Das Programm interpoliert die fehlenden Zwischenwerte automatisch über die Zeit. Abbildung 7.15: Keyframe setzen
Abbildung 7.16: Keyframe löschen, kopieren und einfügen
4. In der Werkzeugleiste für Keyframes finden Sie auch Funktionen zum Löschen, Kopieren und Einfügen. 5. Navigieren Sie an die Position 2 Sekunden. Am einfachsten funktioniert das über die direkte Zeiteingabe.
Abbildung 7.17: Position eingeben
6. Stellen Sie die Effektstärke prozentual auf eine Breite von 200. Damit vergrößern Sie das Bild in 2 Sekunden um 100%. Ein neuer Keyframe wird mit Ändern der Effektstärke automatisch gesetzt. 7. Lassen Sie die Option Proportionen beibehalten aktiviert, damit Breite und Höhe miteinander geändert werden.
Abbildung 7.18: Breite verdoppeln
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Kapitel 7
8. Zentrieren Sie die Position.
Abbildung 7.19: Vergrößert und zentriert
Klappen Sie die Parametergruppe auf, erscheinen alle einzelnen Effekte untereinander. Vergrößern Sie die Höhe des Fensters zur besseren Darstellung auf dem Bildschirm.
Abbildung 7.20: Fenstergröße ändern und Parameter ausklappen
Zum Anzeigen der Keyframe-Linie in der Timeline aktivieren Sie das Liniensymbol. Über das Farbfeld können Sie eine Farbe zuweisen.
Abbildung 7.21: Breite und Höhe in Weiß anzeigen
Abbildung 7.22: Parameterkurve in der Timeline
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Um die Animation auf dem Vorschaumonitor vollständig betrachten zu können, müssen Sie die Spur mit S auf solo schalten, da sie sonst von der unteren Spur verdeckt wird.
Abbildung 7.23: Nur die erste Spur anzeigen
Das M bewirkt das genaue Gegenteil und schaltet eine Spur aus. Statt die erste Spur auf S können Sie also auch die zweite auf M schalten.
Die Geschwindigkeit des fertigen Fluges wird am Ende im Ganzen verändert. Jetzt geht es erst einmal darum, eine gleichmäßige Bewegung zu generieren.
9. Betrachten Sie das Ergebnis durch Abspielen. Hier legen Sie die Zoomgeschwindigkeit fest, alle weiteren Parameter werden sich an dieser Geschwindigkeit orientieren.
Das zweite Bild anpassen Haben Sie das erste Bild animiert, wird die nächste Ebene eingebunden. Da die gemachten Bilder eine immer höher werdende Detailstufe besitzen, werden diese nacheinander in den Zoomvorgang aufgenommen. 1. Verringern Sie die Deckkraft der unteren Spur, damit beide Bilder übereinander sichtbar werden. S und M der Spuren müssen dazu deaktiviert sein.
Abbildung 7.24: Deckkraft verringern
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Kapitel 7
2. Schieben Sie das zweite Bild an den Anfang in der Timeline, direkt unter das erste.
Abbildung 7.25: Die ersten beiden Bilder übereinander
Abbildung 7.26: Beide Bilder sichtbar
3. Öffnen Sie für den unteren Clip wieder die Effektparameter Position/ Größe. 4. Navigieren Sie an die Anfangsposition des Clips. 5. Verkleinern Sie das Bild so weit, bis die größere Erde der zweiten Spur exakt deckungsgleich mit der Erde der ersten Spur ist. 6. Zusätzlich müssen Sie auch die Position korrigieren. 7. Setzen Sie einen Keyframe.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Schalten Sie den Videomonitor für eine vergrößerte Darstellung auf Vollbild. So fällt Ihnen das Positionieren und Verkleinern leichter.
Abbildung 7.27: Bilder im Vollbildmonitor zur Deckung bringen
Die Kontinente erscheinen nicht ganz deckungsgleich, da Google Earth die Erdwölbung in der Darstellung berücksichtigt. Orientieren Sie sich zunächst nur an der Größe der Erdkugel. 8. Springen Sie nun an die zweite Position für die Keyframe-Animation. Dazu bietet sich der 2-Sekunden-Keyframe des ersten Clips an. 9. Verändern Sie die Effektparameter so, dass sich die beiden Bilder wieder exakt überlagern.
Abbildung 7.28: Passender Zoomfaktor 92
Kapitel 7
Wegen des schwarzen Weltraums ist der Effekt kaum sichtbar. Durch das Überlagern des zweiten Bildes wird die Erdkugel in höherer Detailstufe und damit schärfer dargestellt. Der Hintergrund stammt wegen des verkleinerten zweiten Bildes überwiegend von der ersten Grafik.
Abbildung 7.29: Links beide Bilder, rechts nur Bild 2 beim Animationsstart mit anderem Hintergrund. Hier ist die Verkleinerung gut zu sehen.
Geschwindigkeit korrigieren Eine lineare Animation des Zoomparameters führt irgendwann dazu, dass die Vergrößerung optisch immer langsamer wirkt. Dies liegt an der prozentualen Vergrößerung des Ausschnitts. Um diesem entgegenzuwirken, betrachten Sie die Animation und korrigieren die Keyframes des neuen Clips, bis ein gleichmäßiger Zoom entsteht. Dazu setzen Sie neue Keyframes und führen die Bewegung weiter als die bisherige 2-Sekunden-Marke. Eventuell müssen Sie daraufhin auch den ersten Clip auf diese Weise korrigieren. Vergrößern Sie die Spuren, können Sie die Keyframe-Linie besser betrachten. Neben dem Ändern der Effektstärke über das Dialogfenster ist es auch möglich, die Punkte direkt mit der Maus zu verschieben, sowohl im Wert als auch in der Zeit. Dazu muss der Parameter in der Keyframe-Übersicht aktiviert sein. Da Sie jedoch getrennte Parameterkurven für Breite und Höhe haben, verzerren Sie in diesem Fall Ihr Objekt.
Abbildung 7.30: Leicht ansteigende Kurve ab der 2-Sekunden-Marke
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Weitere Bilder Addieren Sie nach und nach alle weiteren Bilder zu Ihrem Projekt. 1. Maskieren Sie zuerst den Bildausschnitt. 2. Positionieren Sie das Bild in der Timeline. Mit fortgeschrittenem Zoomfaktor starten Sie das Bild nicht mehr am Projektanfang, sondern weiter hinten. Wichtig ist nur, dass Sie den Beginn jeder Spur in Deckung mit dem vorherigen Clip bringen. 3. Führen Sie die Animation immer ein Stück weiter wie auf der vorherigen Spur und passen Sie die Kurve durch mehrmaliges Abspielen an eine gleichbleibende Geschwindigkeit an. Für eine gleichmäßige Vergrößerung benötigen Sie je nach Vorlage weitere Keyframes, mit denen Sie die Spuren zur Deckung bringen. Je nach Bedarf müssen Sie auch die X- und Y-Position des Bildausschnitts korrigieren.
Abbildung 7.31: Neue Keyframes im unteren Clip verfeinern die Bewegung
Bildübergänge verbessern Damit der Übergang zwischen den einzelnen Bildern sanft verläuft, blenden Sie die Spuren mithilfe des Anfassers ein.
Abbildung 7.32: Einblenden der Spur 94
Kapitel 7
Am Ende könnte Ihre Komposition in der Timeline wie folgt aussehen.
Spielen Sie die Produktion mehrmals hintereinander ab und achten Sie auf eine gleichmäßige Geschwindigkeit. Justieren Sie bei Bedarf die Keyframes, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Abbildung 7.33: Zoomanimation in der Timeline
Spuren zusammenfassen Da ein Weiterarbeiten mit all den Spuren, selbst wenn Sie diese zu einer Gruppe zusammenfassen, schnell unübersichtlich wird, ist es besser, einen einzigen Film daraus zu generieren. 1. Definieren Sie einen Bereich zum Zusammenfassen. Den Schluss setzen Sie auf das Ende der letzten Spur.
Abbildung 7.34: Bereichende setzen
2. Wählen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Audio und Video zusammenfassen. 3. Stellen Sie die Exporteinstellungen ein. Achten sie darauf, unter Sonstiges den markierten Bereich aktiviert zu haben. 4. Starten Sie den Vorgang mit OK.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Hier können Sie, wenn Sie die Animation für eine DVD weiterverwenden möchten, gleich auf die passende Auflösung 720x576 konvertieren.
Abbildung 7.35: Dialog für das Zusammen fassen der Spuren
Ihr Projekt besteht nach Abschluss aus einem einzigen Film. Die vorherigen Spuren sind verschwunden.
Abbildung 7.36: Der komplette Film auf einer Spur
Geschwindigkeit ändern Ganz zu Beginn der Animation haben Sie die Geschwindigkeit frei festgelegt. Alle Clips haben sich in der Folge auf diese Geschwindigkeit eingestellt. An dem zusammengefassten Clip können Sie nun die Abspielgeschwindigkeit ändern. 1. Klicken Sie zum Auswählen auf den Clip und öffnen Sie in der Registerkarte Effekte die Kategorie Videoeffekte. 96
Kapitel 7
2. Wählen Sie Geschwindigkeit aus. Ein Schieberegler zur Definition der Abspielgeschwindigkeit erscheint im rechten Parameterfenster.
Abbildung 7.37: Schieberegler für die Geschwindigkeit
3. Ändern Sie den Faktor zur Beschleunigung. Faktor 2 verdoppelt die Geschwindigkeit. In der Timeline erscheint der Film als Folge kürzer.
Abbildung 7.38: Kürzerer Film bei getrennter Tonspur
Solange eine Tonspur an das Video gebunden ist, lässt sich die Geschwindigkeit maximal verdoppeln oder halbieren. Um mehr Freiheiten zu haben, ist es also empfehlenswert, Bild- und Tonspur vor dem Ändern der Geschwindigkeit über Gruppe auflösen zu trennen.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Die Richtung einer Animation können Sie nur umkehren, wenn keine Tonspur an das Video gekoppelt ist, da sonst auch der Ton rückwärts spielen müsste.
Richtung ändern
1.
Unregelmäßigkeiten hinzufügen
Klicken Sie auf den Clip. Sowohl die Video- also auch die Audiospur werden aktiv.
2.
Rufen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Gruppe auflösen auf.
3.
Jetzt wählen Sie nur die Video spur an und öffnen wieder den Geschwindigkeitseffekt. Die Richtungsumkehr sowie höhere Geschwindigkeiten sind möglich.
Zum Ändern der Richtung, also statt des Rücksturzes zur Erde einen Start in den Weltraum, klicken Sie unter Geschwindigkeit einfach auf Reverse.
Da es sich bei dem Rücksturz nicht wirklich um einen sanften Flug zur Erde handelt, können Sie über die Keyframe-Animation zusätzliche Erschütterungen einbauen. 1. Rufen Sie die Bewegungseffekte auf und wählen Sie Position/Größe. 2. Setzen Sie zu Beginn des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre einen ersten Keyframe.
Abbildung 7.39: Rückwärts mit hoher Geschwindigkeit
Abbildung 7.40: Animationsbeginn
3. Navigieren Sie in der Zeitleiste ein kleines Stück weiter und verschieben Sie den Bildausschnitt im Vorschaufenster. Es wird automatisch ein neuer Keyframe gesetzt.
Abbildung 7.41: Leichte Positionsabweichung führt zum Rütteln 98
Kapitel 7
4. Wählen Sie weitere Stellen in der Timeline und ändern Sie die Position des Films auf dem Monitor. 5. Der letzte Keyframe sollte das Bild wieder zentrieren.
Abbildung 7.42: Keyframes für die Erschütterungen
Randausgleich Durch das Verschieben in X- und Y-Richtung erscheinen schwarze Ränder bzw. die darunter liegende Videospur. Abhilfe schafft das komplette Vergrößern des Videoclips.
Abbildung 7.43: Rechts und oben erscheint leerer Bildschirm
Da sich die Keyframe-Animation zum Rütteln aber auch auf den Parameter Position/Größe auswirkt, können diese zwei Effekte miteinander kollidieren. Abhilfe schafft ein erneutes Exportieren des Filmclips über Audio und Video zusammenfassen. 1. Exportieren Sie den Film mit den Einstellungen für die neue Geschwindigkeit und dem Rütteln beim Eintritt in die Erdatmosphäre. 2. Rufen Sie für den neuen Clip den Effekt Ausschnitt/Zoom auf. 3. Stellen Sie den Ausschnitt auf Proportionen frei und ändern Sie die Randeinstellungen wie zuvor beim Ausmaskieren der Google-Anzeigen. 4. Lassen Sie Bildfüllend aktiviert. Damit wird der neue Ausschnitt auf Bildgröße aufgezoomt.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen
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Abbildung 7.44: Kleinerer Ausschnitt wird bildfüllend
5. Achten Sie bei den kritischen Stellen darauf, dass der Ausschnitt kleiner als der Rand ist. Nur so verschwindet der Hintergrund.
Abbildung 7.45: Ausschnitt kleiner als Rand
6. Spielen Sie Ihre fertige Animation ab und kontrollieren Sie das Zusammenspiel der einzelnen Elemente.
Übergang zum Film Am Ende fehlt noch ein Übergang von der Animation zum Realfilm. 1. Ziehen Sie einen Filmclip auf die Spur unter der Animation. 2. Blenden Sie den Filmanfang ab dem Zeitpunkt ein, an welchem die Zoombewegung endet.
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Kapitel 7
Abbildung 7.46: Übergang von Animation zu Realfilm
Die Animation der Bitmaps ist eine umfangreiche Angelegenheit. Sie lernen dabei aber viel über das Arbeiten mit Spuren, Animieren mittels Keyframes und Verwenden von Bildausschnitten. Der Rücksturz zur Erde lässt sich, vorausgesetzt Sie verfügen über einen ausreichend dimensionierten Computer und eine schnelle Internetverbindung, mithilfe unterschiedlicher Programme auch direkt vom Bildschirm aufnehmen. Lassen Sie dazu den Flug in Google Earth mehrmals durchführen, damit die Bilder in voller Auflösung im Speicher geladen sind. Dann aktivieren Sie ein Programm zum Aufnehmen vom Bildschirm und starten den Flug. Den erstellten Film laden Sie zur weiteren Bearbeitung in die Timeline. Das Plus-Paket von Video deluxe beinhaltet eine solche Screen-CapturingFunktion unter der Bezeichnung Bildschirm, die Sie im Arbeitsbereich Aufnehmen unter dem Punkt Aufnahme finden.
Kapitel 7 Komposition mit Ebenen 101
Farbmanipulation Die Farbkorrektur bzw. Farbmanipulation ist heute in sehr vielen Filmproduktionen Alltag. Dem Zuschauer fällt es in der Regel nicht auf, denn die Änderungen sind selten wahrzunehmen. Die Farbgebung eines Films zielt auf das Unterbewusstsein, sie erzeugt ein Gefühl und bedient sich dazu der Möglichkeit, von der Realität abzuweichen. So werden Farben intensiviert, um eine größere emotionale Wirkung zu erzielen. Sonnenuntergänge bekommen ein stärkeres Rot, Wiesen ein frischeres Grün. Aber auch Jahreszeiten lassen sich ändern. Durch fahle Farben wirkt eine im Sommer aufgenommene Szene wie im Winter, wenn das Sonnenlicht schwächer ist. Die Tageszeit kann durch Reduzieren der Rotanteile vom Nachmittag auf den Abend verschoben werden. Handlungen in der Vergangenheit werden gerne mit schwächeren Farben oder im Sepiafarbton dargestellt. Dies entspricht den Erfahrungen des Zuschauers, der alte Filme mit schlechtem und ausgeblichenem Filmmaterial verbindet, auch wenn zu der damaligen Zeit die Farben genauso intensiv waren wie heute. Peter Jackson manipulierte in seiner Herr der Ringe-Trilogie fast das gesamte Filmmaterial, um die gewünschten Stimmungen zu erzielen. So wurde Beutelsend, die Heimat von Frodo, mit warmen Farben und sattem Grün versehen, während die Höhlen von Moria in dunklen, fast farblosen Tönen gezeigt werden. Die Farbmanipulation ging hier aber noch einen Schritt weiter. Nicht nur die Stimmung wurde verändert, sondern auch die Aufhellungen im Bild. So wurden zum Beispiel in einer Szene die Augenpartien von Aragorn aufgehellt, um sie intensiver ins Bild zu rücken und den Zuschauer darauf zu lenken. Kapitel 8 Farbmanipulation 103
Behandelte Themen: Farbe und Kontrast anpassen Fertige Effekte anwenden Keyframe-Animation
Farbkorrektur in Video deluxe Video deluxe bietet einfache Möglichkeiten zur Farbkorrektur, die von der Anpassung unterschiedlicher Szenen bis zur kompletten Änderung der Farbstimmung reichen. Damit werden alle Bedürfnisse des Hobbyfilmers abgedeckt. Das Manipulieren einzelner Bildbereiche ist dabei nicht vorgesehen und es fehlen Werkzeuge zur Anzeige des Farbspektrums wie ein Vektordisplay. Für die meisten Bedürfnisse finden Sie fertig definierte Einstellungen bei den Effekten im Media Pool. Sie können selbstverständlich alle Parameter bearbeiten und so Ihr Material nach Ihren Wünschen manipulieren.
Farbe und Kontrast anpassen Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2
Eine schnelle Farbkorrektur erzielen Sie mit den Videoeffekten Helligkeit/Kontrast und Farbe. Mit Schiebereglern für die wichtigsten Farbparameter können Sie Szenen zueinander anpassen oder die Bilddarstellung optimieren. 1. Selektieren Sie einen Clip in der Timeline. 2. Klicken Sie im Media Pool auf die Registerkarte Effekte. 3. Wählen Sie unter Videoeffekte den Eintrag Helligkeit/Kontrast aus.
Album: 2_Farbmanipulation Filme: Autobelichtung, Farbänderung
Abbildung 8.1: Helligkeit und Kontrast einer Szene ändern
4. Klicken Sie auf Auto-Belichtung, wenn Sie die Software eine automatische Korrektur durchführen lassen wollen. Dies verbessert in der Regel den Kontrast Ihrer Aufnahme.
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Kapitel 8
Abbildung 8.2: Links das Original, rechts nach automatischer Belichtung
5. Ändern Sie die Parameter für Helligkeit und Kontrast, wenn Ihnen die Automatik nicht zusagt. 6. Mit dem Rücksetz-Button rechts oben stellen Sie den Originalzustand wieder her. 7. Wechseln Sie bei Bedarf auf den Effekt Farbe. Hier stellen Sie die Farbsättigung ein und können über die Schieberegler Rot, Grün und Blau oder den Farbkreis die Farben ändern.
Abbildung 8.3: Einstellungen zurücksetzen
Abbildung 8.4: Effekt „Farbe“ mit dem Farbkreis Kapitel 8 Farbmanipulation 105
8. Verschieben Sie mit dem Farbkreis den Farbton beispielsweise in Richtung Gelb, werden die Farben im Video wärmer.
Abbildung 8.5: Links das Original, rechts nach der Farbtonänderung
Film altern Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 2_Farbmanipulation Film: Alter Film
Abbildung 8.6: Effekt platzieren 106
Kapitel 8
Zum Simulieren eines alten Films stellt Ihnen der Media Pool fertige Effekte zur Verfügung. Ziehen Sie diese einfach auf die Szene in der Timeline, werden die vordefinierten Parameter darauf übertragen.
Farbton ändern 1. Klicken Sie im Media Pool auf die Registerkarte Effekte und wählen Sie unter Videoeffekt-Presets die Kategorie Allgemein. 2. Ziehen Sie den Effekt Altes Bild sepia auf die Szene in der Timeline.
3. Der Clip erhält einen Farbstich wie vergilbtes Filmmaterial. Zum Zurücksetzen des Effekts klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Szene und wählen im Kontextmenü Videoeffekte zurücksetzen.
Abbildung 8.7: Vor und nach der Manipulation mit dem Sepia-Effekt
4. Öffnen Sie Videoeffekte/Farbe, können Sie über den Farbkreis oder die Schieberegler den Farbton nachträglich verändern.
Abbildung 8.8: Links Farbton eines alten Super-8-Films, rechts klassisches Schwarz-Weiß
Blick aufs Meer bei Hana auf Maui. Die „Road to Hana“ ist eine der berühmtesten Straßen der Welt und wer sie nicht selbst gefahren ist, kann kaum glauben, wie viele Kurven und einspurige Brücken eine Strecke haben kann. Je nach Quelle zählt man für die 85 km lange Straße 617 Kurven und 57 Brücken.
Kapitel 8 Farbmanipulation 107
Alter Film Neben der reinen Farbtonänderung erstellen manche Effekte zusätzliche Spuren mit Überlagerungsbildern. Der Effekt Alter Film im Ordner Videoeffekt-Presets/Allgemein erstellt 2 neue Spuren. Zum einen ist dies eine Spur mit Filmkratzern, zum anderen eine Spur mit dem Lichtflackern, wie es alte Kohlenbogen-Projektoren erzeugt haben.
Die Spur mit den Kratzern wird weiter unten auf Spur 7 eingefügt und wurde im Beispiel nach oben verschoben.
Abbildung 8.9: Alter Film durch zusätzliche Spuren
Keyframe-Animation Das Lichtflackern wird durch Vergrößern und Verkleinern des Maskenbildes erzeugt. Um hier unterschiedliche Werte während der Clipdauer zu erhalten, werden zu bestimmten Zeitpunkten Keyframes mit Zoomwerten gesetzt. Das Programm interpoliert zwischen diesen Punkten und erstellt eine sanfte Animation.
Abbildung 8.10: Spur mit Parameterkurve 108
Kapitel 8
Keyframes bearbeiten Das Flackern können Sie jederzeit bearbeiten, indem Sie vorhandene Keyframes abändern oder neue hinzufügen. 1. Wählen Sie den Clip in der Timeline an. 2. Öffnen Sie auf der Registerkarte Effekte die Kategorie Bewegungseffekte. Hier finden Sie den Parameter Position/Größe. 3. Öffnen Sie den Positionsparameter durch Anklicken. 4. Klappen Sie, falls nicht voreingestellt, die Keyframe-Ansicht auf.
Abbildung 8.11: Aufgeklappte Keyframe-Ansicht
5. Fahren Sie eine Position in der Zeitleiste an und ändern Sie direkt im Parameterfenster die Werte für Größe. Ein neuer Keyframe wird automatisch erstellt. Sie können ebenso die Parameterkurve in der Timeline anzeigen lassen und dort mit der Maus die Werte ändern. 1. Wählen Sie die zu bearbeitende Keyframe-Linie, hier Zoom, und schalten Sie das Liniensymbol ein. In der Timeline wird die Parameterkurve angezeigt.
Abbildung 8.12: Zoom-Parameter als Linie anzeigen
2. Verschieben Sie mit der Maus die Kurvenpunkte horizontal zum Ändern des Zeitpunkts und vertikal für den Parameterwert.
Kapitel 8 Farbmanipulation 109
Abbildung 8.13: Kurvenpunkt ändern
3. Schalten Sie auf den Mausmodus Kurve, wenn Sie neue Punkte zeichnen wollen.
Abbildung 8.14: Kurvenmausmodus aktivieren
4. Setzen Sie nun neue Keyframes auf den Clip oder fahren Sie mit gedrückter Maustaste, um ganze Kurven zu generieren.
Abbildung 8.15: Neue Kurvenpunkte setzen
Day for Night Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 2_Farbmanipulation Film: Day for Night
110
Kapitel 8
Das Ändern der Tageszeit ist durch Anpassen der Farbe, des Kontrasts und der Helligkeit möglich. Gerade weil Nachtaufnahmen durch die Restlichtverstärkung einer Digitalkamera verfälscht werden und das Bild grobkörnig und aufgehellt erscheint, ist die Farbmanipulation das perfekte Mittel zum Erreichen schöner Aufnahmen. 1. Laden Sie Ihre bei Tageslicht gefilmten Szenen in die Timeline.
Abbildung 8.16: Napali Coast bei Tageslicht aus dem Hubschrauber
2. Wählen Sie den Videoeffekt Helligkeit/Kontrast aus und ändern Sie die Parameter.
Abbildung 8.17: Helligkeit reduzieren
3. Wechseln Sie zu Farbe und nehmen Sie die Sättigung zurück. Damit wirkt das Bild blasser. 4. Für eine Nachtaufnahme entfernen Sie Rotanteile mit dem Schieberegler. 5. Mit dem Farbkreis geben Sie dem Bild einen bläulichen Stich. Nachts dominieren Blautöne.
Kapitel 8 Farbmanipulation 111
Abbildung 8.18: Farben der Nacht
6. Ändern Sie die Parameter so lange, bis das Ergebnis Ihren Wünschen entspricht.
Abbildung 8.19: Original links und mit geänderten Farben rechts
Es gibt keine konkreten Empfehlungen für die Werte der Parameter. Diese hängen von Ihrem Ausgangsmaterial und den dort herrschenden Lichtverhältnissen ab.
112
Kapitel 8
Mit der Option Videoeffekte auf alle anwenden kopieren Sie die geänderten Parameter auf alle Clips der Timeline und korrigieren so mit einer Einstellung den gesamten Film.
Abbildung 8.20: Effekteinstellung auf alle Clips anwenden
Grenzen der Umwandlung Beim Umwandeln von Tag- zu Nachtaufnahmen stoßen Sie schnell an Grenzen. So werden Sie am Tag keine Scheinwerfer von Autos oder Lichter in Häusern sehen, diese nachts aber unbedingt brauchen. Bewegen sich Personen im Bild, werden diese ebenso stark abgedunkelt, obwohl sie beleuchtet sein sollten. Verwenden Sie deshalb am besten nur Landschaftsaufnahmen, bei denen diese Dinge keine Rolle spielen.
Kapitel 8 Farbmanipulation 113
Einzelbild- Animation Die Stop-Motion oder Einzelbildaufnahme ist eine der ältesten Tricktechniken überhaupt. Einer der ersten erfolgreichen Filme, der dieses Verfahren einsetzte, ist King Kong und die weiße Frau von Merian C. Copper und Ernest B. Schoedsack aus dem Jahre 1933. Verantwortlich für den Riesenaffen war Willis O’Brien, der eine mechanische Puppe durch das stückweise Bewegen zum Leben erweckte. 2005 verfilmte Peter Jackson, Regisseur der Herr der Ringe-Trilogie, die Geschichte neu, dieses Mal allerdings mit einem zeitgemäßen Affen aus dem Computer. Ein weiterer Pionier dieser Technik ist Ray Harryhausen. Er schuf unzählige Fabelwesen und Kreaturen in Filmen wie Sindbads 7. Reise und Kampf der Titanen. Heute wird diese Technik nur noch selten verwendet, da sich mit dem Computer realistischere Animationen erzielen lassen. Trotzdem finden sich in Werbefilmen, Musikvideos und Spielfilmen immer wieder Stop-MotionAnimationen, so zum Beispiel in Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen oder Tim Burton’s Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche.
Kapitel 9 Einzelbild-Animation 115
Grundlagen Behandelte Themen: Aufnahme von Einzelbildern Bilder importieren Bilder retuschieren Bilder verlängern Film ausgeben Abspielrichtung umkehren Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 4:3 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 3_Einzelbildaufnahme Film: Roboter
Ein Film besteht aus einer Reihe einzelner Bilder, die schnell hintereinander auf die Leinwand projiziert oder im TV gezeigt werden. Bei Filmen im Kino geschieht dies mit 24 Bildern in der Sekunde, das PAL-System des Fernsehens verwendet 25 Voll- bzw. 50 Halbbilder. Durch die Trägheit des menschlichen Auges verschmelzen die Einzelbilder zu einer Bewegung. Betrachtet man einen Filmstreifen, sieht man auf jedem Bild eine andere Phase der Bewegung. Mit der Stop-Motion-Technik können Sie Dinge zum Leben erwecken, indem Sie diese immer ein Stück weiterbewegen und ein Bild davon machen. Auch Zeitrafferaufnahmen, bei denen alle paar Minuten oder Stunden etwas fotografiert wird, zum Beispiel eine aufgehende Blume, lassen sich hiermit realisieren. Betrachtet man den so produzierten Film, sieht man keinen Unterschied zu einer real gefilmten Bewegung. Die Zeit zwischen den Bildaufnahmen fällt vollkommen weg. Abbildung 9.1: Kameraschwenk nach unten 116
Kapitel 9
Durch die Kombination mit einem gefilmten Hintergrund oder Einpassung in die Handlung einer Szene entstehen am Ende realistisch wirkende Aufnahmen.
Anzahl der notwendigen Bilder Damit ein Film ruckfrei abläuft, verwendet man zwischen 12 und 24 Bewegungsphasen in der Sekunde. Bei 12 wird jedes Bild zweimal aufgenommen, um die 24 Bilder einer Sekunde zu erzielen. Deshalb eignet sich diese Teilung besonders gut, da der Arbeitsaufwand nicht so groß und die Animation flüssig ist. Mit einer Filmkamera, egal ob 35 mm oder Super 8, ist dies kein Problem, doch für Videokameras eine große Herausforderung. Durch das Bandlaufwerk, die Anfahrtoleranz und das Aufzeichnungsverfahren sind selten mehr als 2 Bilder pro Sekunde möglich – zu wenig für eine Animation. Erst durch den Einsatz von Digitaltechnik und Videoschnittsoftware ist die Stop-Motion-Technik wieder für den Hobbyfilmer interessant geworden. Eine Kamera wird an den Computer angeschlossen, welcher das Einzelbild direkt aufnimmt. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Videokamera, eine digitale Kleinbildkamera oder eine Webcam verwendet wird. Der Computer ist immer in der Lage, ein Bild aufzuzeichnen. Alle Einzelbilder werden später in der Timeline hintereinander platziert und abgespielt. Ein bewegter Film entsteht.
Vorbereitungen Vor dem Filmen einer Stop-Motion-Animation steht eine ausführliche Planung. Das grundlegende Element ist natürlich die Art der Animation, ob Sie beispielsweise Knetmännchen, Bausteine oder reale Gegenstände einsetzen. Dann die Bewegungsgeschwindigkeit, resultierend aus Anzahl der Bilder und Veränderung pro Bild. Beleuchtung, Kameraposition und Bildausschnitt müssen ebenfalls festgelegt werden.
Das Set Die Arbeitsfläche und die Beleuchtung bilden die Grundlage für die Anima tion. 1. Stellen Sie ein Modellset auf eine Erhöhung. Dies erleichtert Ihnen die Arbeit beim Animieren.
Kapitel 9 Einzelbild-Animation 117
2. Vorteilhaft kann auch ein geteilter Tisch sein, aus dessen Mitte eine verstellbare Stütze ausgefahren wird, um der Figur zusätzlichen Halt zu geben.
Abbildung 9.2: Umfunktionierte Werkbank mit eingefahrener Hilfsstütze
3. Arbeiten Sie mit Figuren, die einen festen Stand haben müssen, wählen Sie eine Styroporunterlage. So können Sie Nadeln an den Füßen befestigen und in die Unterlage stecken. 4. Ebenso können Sie zum Beispiel einen Fuß von unten durch die Platte hindurch festschrauben. Hauptsache, die Figuren erhalten einen festen Stand.
Abbildung 9.3: Schraube durch den Fuß
118
Kapitel 9
5. Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung. Viel Licht ist wichtig. Richten Sie die Strahler gegen einen Reflektor, verhindern Sie harte Schatten auf dem Set. 6. Wenn möglich, verwenden Sie keine dunklen Untergründe. Die Videokamera neigt sonst zur Überbelichtung der Szene, da ein Großteil des Bildes dunkel ist. 7. Platzieren Sie Ihren Computer nah am Arbeitsplatz, vermeiden Sie weite Wege. Nach jeder Änderung müssen Sie zum Computer und ein Bild aufnehmen. 8. Tragen Sie dunkle Kleidung, um Lichtreflexionen zu vermeiden. 9. Halten Sie sich beim Aufnehmen des Bildes immer außerhalb des Lichtbereichs auf, aber möglichst an derselben Stelle. Auch Umgebungslicht kann einen Einfluss haben. Der grüne Stoff stammt von Ikea und eignet sich hervorragend für einen Greenscreen. Durch seine intensive Farbe leuchtet er fast schon von selbst und das Keying liefert beste Ergebnisse. Diesen Stoff gibt es auch in Blau und er kostet pro laufenden Meter keine 3 Euro.
Abbildung 9.4: Vorbereiteter Set mit Greenscreen Kapitel 9 Einzelbild-Animation 119
Die Kamera Jede Kamera hat andere Eigenschaften. Fotoapparate liefern eine höhere Auflösung, als später im Video benötigt wird, und daher eine bessere Ausgangsposition. Webcams eignen sich aufgrund einfacher Objektive und wenig Einstellmöglichkeiten nur bedingt. Videokameras sind ideal, da sie die richtige Auflösung liefern und gute Einstellmöglichkeiten besitzen. 1. Verwenden Sie ein stabiles Stativ. Während der gesamten Aufnahme darf die Kamera nicht verwackeln, ein stabiler Stand ist also die Grundvoraussetzung für die Aufnahme. 2. Schalten Sie die Automatik ab. Autofokus, Weißabgleich und Belichtung stellen Sie einmal ein und arbeiten dann mit konstanten Werten. Im Automatikmodus wird Ihre Kamera vor allem die Belichtung ständig korrigieren und ein unruhiges Video erzeugen. 3. Nehmen Sie die Kassette aus der Kamera. Damit vermeiden Sie das Umschalten in den Standby-Modus und das Abbrechen der Bildaufnahme. 4. Achten Sie darauf, dass Sie einen evtl. vorhandenen Demomodus deaktivieren. Manche Modelle zeigen nach einer gewissen Zeit ihre digitalen Effekte. Das ist im Kaufhaus schön anzusehen, beim Filmen aber nicht zu gebrauchen.
Der Computer Da die Kamera, abgesehen von einem Fotoapparat, keine Einzelbilder speichern kann, übernimmt diese Aufgabe der Computer. 1. Verbinden Sie die Kamera mit dem Computer. 2. Sorgen Sie für ausreichend Platz auf der Festplatte. 3. Stellen Sie den Computer nicht zu weit vom Set entfernt. Lange Wege sind bei ein paar tausend Bildern immer anstrengend.
AVCHD-Kameras Eine Besonderheit stellen Kameras dar, die im AVCHD-Format aufzeichnen. Bei diesem neuen Format, welches die Vorteile einer hohen Videoauflösung von 1920x1080 Bildpunkten mit einem platzsparenden Codec verbindet, findet die Aufzeichnung nicht mehr auf Videoband, sondern auf Festplatte oder Memory Stick statt.
120
Kapitel 9
Die Kameras lassen sich nicht live an den Computer anbinden, sondern bieten über eine USB-Verbindung nur das Herunterladen der Daten an. Eine Einzelbildaufnahme ist somit nicht über das Videoschnittprogramm möglich. Einzelbildanimationen lassen sich aber ganz einfach über die vorhandene Fotofunktion der Videokamera realisieren. Verwenden Sie zum Auslösen eines Fotos möglichst eine Fernbedienung, um die Kamera beim Knipsen nicht zu verwackeln. Die einzelnen Bilder importieren Sie später in die Timeline und verarbeiten Sie zu einer Animation.
Das Filmen Haben Sie alles aufgebaut, durchgeplant und angeschlossen, kann es mit dem Filmen losgehen. Je nach Länge und Aufwand Ihres Films können Sie diesen nicht an einem Stück fertigstellen. In diesem Fall müssen Sie sicher sein, jederzeit abbrechen und unter exakt denselben Bedingungen wieder weitermachen zu können. 1. Bauen Sie das Set in einem Extrazimmer auf, das abschließbar ist. 2. Stellen Sie sicher, dass sonst niemand den Raum betreten kann – keine Haustiere, keine unliebsamen Gäste. 3. Vergewissern Sie sich, dass die Beleuchtung jederzeit gleich bleibt. Verwenden Sie irgendwo im Raum Energiesparlampen, müssen Sie vor dem Filmen warten, bis diese ihre volle Leuchtstärke erreicht haben. 4. Sorgen Sie dafür, dass Sie Ersatzlampen vorrätig haben. Geht eine Lampe kaputt, können Sie nur weiterfilmen, wenn Sie diese ersetzen.
Figur animieren Ein geradezu klassisches Beispiel für eine einfache Stop-Motion-Animation ist das Bewegen einer Figur. Mit jedem Bild ändern Sie Arme und Beine ein klein wenig ab und am Ende scheint die Figur zu leben. Der Ablauf soll aus 3 Phasen bestehen, in denen sich der Roboter von seinem eingerollten Ruhezustand aufrichtet, dann die Funktion der Hand in Nahaufnahme testet und sich vor Freude streckt und jubelt.
Abbildung 9.5: Phase 1: Aufstehen Kapitel 9 Einzelbild-Animation 121
Im Beispiel wird eine Roboterfigur, ähnlich der Transformers aus dem gleichnamigen Film, verwendet. Aufgrund der vielen Gelenke eignet sie sich hervorragend für eine Animation. Bausätze dazu finden sich in jedem Spielwarenladen.
Vorbereitung Wichtig ist, dass die Figur auch in ihrem Endzustand in das Bild passt. Die Kamera können Sie während der Aufnahme schlecht bewegen.
1. Richten Sie die Kamera aus. Zur Orientierung sollten Sie die Figur aufrecht hinstellen, den Bildausschnitt festlegen und danach den Roboter in seinen Ruhezustand einrollen. 2. Schalten Sie alle Automatikfunktionen der Kamera aus und schließen Sie diese an den Computer an. 3. Starten Sie Video deluxe und wählen Sie im Hauptmenü Aufnahme und als Quelle Einzelbild.
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Kapitel 9
Abbildung 9.6: Einzelbildaufnahme auswählen
4. Geben Sie im Dialogfenster unter Schritt 2 den Namen des ersten Bildes und den Pfad zum Speichern an. Die Bilder werden automatisch aufsteigend nummeriert. 5. Stellen Sie die Qualität der JPEG-Kompression auf den besten Wert. 6. Wählen Sie als Fotolänge 2 Bilder aus. Damit wird jede Phase automatisch mit einer Länge von 2 Frames in die Timeline importiert. Möchten Sie in einem bestimmten Zeit intervall automatisch Bilder machen lassen, können Sie die zeitgesteuerte Aufnahme aktivieren. Achten Sie dann aber darauf, dass Sie Ihre Hände rechtzeitig aus dem Bild nehmen.
Abbildung 9.7: Angaben zur Einzelbildaufnahme
Kapitel 9 Einzelbild-Animation 123
Einzelbildaufnahme Sind alle Vorbereitungen getroffen, geht es mit der Aufnahme los. 1. Bringen Sie die Figur in ihren Ausgangszustand. 2. Knipsen Sie das erste Bild mit der Aufnahme-Taste. Haben Sie das Kamerageräusch aktiviert, hören Sie einen Ton wie beim Fotografieren. 3. Bewegen Sie die Figur ein kleines Stückchen weiter und machen Sie wieder ein Bild. 4. Je nach Bedarf müssen Sie Stützen einsetzen, vor allem wenn die Gelenke der Figur zu locker sind. Diese werden später manuell aus dem Bild entfernt. 5. Achten Sie beim Anbringen der Stützen darauf, dass diese keine sichtbaren Teile der Figur verdecken.
Abbildung 9.8: Abstützen der Figur
6. Animieren Sie den Roboter, bis er seine Endposition erreicht hat. Wenn Sie wie hier einen Greenscreen verwenden, decken Sie die Stützen mit einem Stück grünem Stoff ab, wenn Sie diese nicht benötigen. Natürlich können Sie die Stütze selbst grün lackieren und sich damit die Nachbearbeitung sparen. Abbildung 9.9: Die ersten 5 Bewegungsbilder 124
Kapitel 9
Importieren in die Timeline Haben Sie es geschafft, importieren Sie die erste Phase in die Timeline. 1. Beenden Sie das Dialogfenster mit OK. 2. Wechseln Sie in Bearbeiten und in die Timeline-Darstellung.
Abbildung 9.10: Die Timeline mit den Einzelbildern
Manuelles Zusammenfügen Sie können die gespeicherten Bilder auch manuell importieren und zu einem Film zusammenfügen. Bei der Verwendung einer AVCHD-Kamera müssen Sie die Bilder von der Kamera übertragen, entweder direkt über Video deluxe oder über mitgelieferte Software der Kamera. 1. Öffnen Sie mit Datei/Neues Projekt ein neues Projekt. Schließen Sie evtl. vorher geöffnete Filme. 2. Öffnen Sie über Datei/Einstellungen/Programm die Programmeinstellungen. 3. Rufen Sie die Registerkarte Video/Audio auf.
Kapitel 9 Einzelbild-Animation 125
4. Hier definieren Sie die Standardbildlänge für importierte Bilder. Jedes Bild, das Sie in die Timeline einfügen, bekommt automatisch die hier angegebene Länge zugewiesen. Für das Beispiel soll dies 2 Frames pro Bild sein.
Abbildung 9.11: Angabe der Bildlänge in Frames
5. Wählen Sie im Media Pool das Verzeichnis mit den Einzelbildern. 6. Ziehen Sie die Bilder der Reihe nach in die Timeline.
Abbildung 9.12: Bilder manuell einfügen
126
Kapitel 9
Im Media Pool stoßen Sie auf ein Problem mit der automatischen Nummerierung und dem anschließenden Sortieren. Normalerweise beginnen die Bilder mit dem Namen Aufnahme1 und steigen in der Nummerierung auf. Im Media Pool wird alphabetisch sortiert und Sie erhalten eine falsche Reihenfolge. Da Sie hintereinanderliegende Nummern mithilfe der (ª)-Taste als Block markieren und auf einmal in die Timeline ziehen können, lassen Sie die Liste nicht nach Namen, sondern nach dem Aufnahmedatum sortieren. Klicken Sie dazu im Media Pool mit der rechten Maustaste in das Fenster mit den Dateien und wählen Sie als Darstellungsoption Details aus. Im Tabellenkopf klicken Sie zum Sortieren auf die Überschrift geändert am.
nummeriert
sortiert
Aufnahme1
Aufnahme1
Aufnahme2
Aufnahme10
Aufnahme3
Aufnahme11
Aufnahme4
Aufnahme12
Aufnahme5
Aufnahme13
Aufnahme6
Aufnahme14
Aufnahme7
Aufnahme15
Aufnahme8
Aufnahme16
Aufnahme9
Aufnahme17
Aufnahme10
Aufnahme18
Aufnahme11
Aufnahme19
Aufnahme12
Aufnahme2
Aufnahme13
Aufnahme20
Aufnahme14
Aufnahme21
Aufnahme15
Aufnahme3
Aufnahme16
Aufnahme4
Aufnahme17
Aufnahme5
Aufnahme18
Aufnahme6
Aufnahme19
Aufnahme7
Aufnahme20
Aufnahme8
Aufnahme21
Aufnahme9
Abbildung 9.13: Nach Änderungsdatum sortierte Detailliste
Tipp zur Nummerierung Das Sortieren ist eine Sache, aber wenn Sie den Anfangsnamen richtig wählen, werden Sie auch alphabetisch die korrekte Reihenfolge bekommen. Dazu muss die Anzahl der Zahlen im Namen gleich bleiben. Sie erreichen dies durch vorangestellte Nullen bei der Anfangszahl. Wissen Sie zum Beispiel, dass Sie mehr als 1000 Einzelbilder machen werden, so starten Sie mit dem ersten Bild bei Aufnahme0001 zum Reservieren einer vierstelligen Zahl. Die Nummerierung und anschließende Sortierung ist fortlaufend bis Aufnahme9999. Erst danach treten wieder Probleme auf. Kapitel 9 Einzelbild-Animation 127
Bilder korrigieren Trotz aller Sorgfalt kann es einmal vorkommen, dass Sie einen Fehler beim Aufnehmen machen. Das Modell verwackelt, ein Gegenstand kommt ins Bild oder die Bewegungsphase scheint Ihnen nicht stimmig.
Aufnahmen wiederholen Wenn Sie so etwas gleich bemerken, wiederholen Sie die Aufnahme. 1. Stellen Sie den Zustand vor dem Fehler wieder her. 2. Machen Sie die Aufnahmen neu. Notieren Sie sich die Nummern der Bilder, die Sie noch einmal aufnehmen. 3. Sie können für den Neustart auch einen anderen Namen wählen. Zum Beispiel statt zuvor mit Aufnahme starten Sie nun mit Take neu. 4. Löschen Sie die ersetzten Bilder gleich im Windows-Explorer. Waren Aufnahme0385 bis Aufnahme0390 fehlerhaft, löschen Sie diese. Ihre Nummerierung wechselt dann von Aufnahme0384 auf Take0001 und geht von hier aus weiter.
Bilder retuschieren Haben Sie eine Hilfsstütze bei der Aufnahme verwendet, muss diese nachträglich aus dem Bild retuschiert werden. 1. Öffnen Sie den Foto Designer zum Bearbeiten der Einzelbilder. 2. Laden Sie das Bild über Datei/Öffnen. 3. Wählen Sie mit der Pipette ein kräftiges Grün aus dem Hintergrund des Bildes.
Abbildung 9.14: Malfarbe wählen 128
Kapitel 9
4. Definieren Sie einen harten Pinsel, weiche Ränder stören später beim Greenscreen. Dazu rufen Sie den Einstelldialog über Fenster/Pinsel auf und klicken in das Formfeld. 5. Übermalen Sie die Hilfsstütze.
Abbildung 9.15: Pinselform auswählen
Abbildung 9.16: Stütze retuschieren
6. Speichern Sie das Bild unter dem gleichen Namen ab. 7. Retuschieren Sie alle Bilder und beenden Sie den Foto Designer. 8. Wechseln Sie zu Video deluxe und laden Sie Ihren Film. Haben Sie die korrigierten Bilder unter dem gleichen Namen gespeichert, werden diese automatisch in die Timeline geladen. 9. Haben Sie andere Namen verwendet, müssen Sie die einzelnen Bilder löschen und neu platzieren.
Filmstart und -ende verlängern Da jede Aufnahme die Figur ein Stück weiterbewegt, startet Ihre Animation sofort und endet abrupt. Bevor Sie den Film ausgeben, sollten Sie deshalb den Start und das Ende etwas verlängern.
Kapitel 9 Einzelbild-Animation 129
1. Wechseln Sie in den Intelligenten Mausmodus und ziehen Sie das zweite Bild so weit nach rechts, dass genügend Freiraum zum Verlängern des ersten Bildes entsteht.
Abbildung 9.17: Der intelligente Mausmodus verschiebt alle nachfolgenden Bilder
2. Fassen Sie das Ende des ersten Frames und ziehen Sie es nach rechts, bis die Lücke geschlossen ist.
Abbildung 9.18: Verlängern des ersten Bildes
3. Verlängern Sie auch das letzte Bild.
Abbildung 9.19: Verlängertes Ende
Film speichern Da mit wachsender Anzahl der Einzelbilder das Abspielen des Films immer mehr Leistung vom Rechner verlangt, können Sie eine fertige Sequenz als AVIFilm speichern. 1. Wählen Sie im Menü Datei die Funktion Film exportieren und dort das Format, zum Beispiel Video als DV-AVI. 2. Treffen Sie alle Einstellungen und geben Sie einen aussagekräftigen Namen ein. 3. Starten Sie den Export mit OK. 130
Kapitel 9
Abbildung 9.20: Exportdialog für DV-AVI
Richtung umkehren Im vorangegangenen Beispiel ist der Roboter aus seiner Ruheposition aufgestanden. Soll er sich wieder hinsetzen, müssen Sie nicht zwangsweise neu animieren. Lassen Sie den Film doch einfach rückwärts laufen, indem Sie die Abspielrichtung ändern. 1. Laden Sie den berechneten Film in die Timeline. 2. Trennen Sie die Video- und Tonspur voneinander, da der Ton nicht umgekehrt werden kann. Dazu wählen Sie das Werkzeug Gruppe auflösen.
Abbildung 9.21: Spuren trennen
3. Öffnen Sie im Media Pool die Registerkarte Effekte und wählen Sie die Gruppe Videoeffekte. 4. Öffnen Sie den Parameter Geschwindigkeit und aktivieren Sie Reverse. Kapitel 9 Einzelbild-Animation 131
Abbildung 9.22: Richtungsumkehr über den Geschwindigkeitseffekt
Weitere Animationsphasen Erstellen Sie weitere Bewegungsphasen Ihrer Animation. Verwenden Sie einen anderen Bildausschnitt für Details oder neue Kameraeinstellungen.
Abbildung 9.23: Zwei weitere Animationsphasen 132
Kapitel 9
Verlängern und schneiden Sie die Phasen in der Timeline, entweder als Einzelbilder oder zusammengefasst in Filmen.
Abbildung 9.24: Alle 3 Phasen der Animation in der Timeline
Damit haben Sie die wichtigsten Grundlagen der Stop-Motion-Animation kennengelernt. Egal ob Sie nun Figuren animieren, Bausteine zusammensetzen oder Gläser auf dem Tisch verrücken, mit Einzelbildaufnahmen erwecken Sie sämtliche Gegenstände zum Leben.
Kapitel 9 Einzelbild-Animation 133
Keying mit Bluescreen und Greenscreen Kaum ein Actionfilm kommt ohne Bluescreen-Aufnahmen aus. Gefährliche Stunts wie das Springen über tiefe Schluchten, das Herunterstürzen von Hochhäusern oder wilde Verfolgungsjagden mit dem Auto werden im Studio vor einem blauen Hintergrund gedreht. Später kombinieren die Tricktechniker diese Aufnahmen mit realen Außenaufnahmen oder Modelllandschaften. Science-Fiction- und Fantasyfilme wie Star Wars oder Herr der Ringe sind überhaupt erst durch diese Tricktechnik möglich geworden, denn nur so lassen sich Modelle oder Computeranimationen mit Realaufnahmen zusammenfügen.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 135
Der heute bekannte Bluescreen wird beim Farbfilm seit den 1950er-Jahren eingesetzt. Über aufwendige Filterverfahren wird das Blau aus dem Film herausgenommen und am Ende durchsichtig. Danach kann der verbliebene Vordergrund mit beliebigen Bildern kombiniert werden. Das Blau wurde damals gewählt, da es, im Gegensatz zum Beispiel von Rot, beim Menschen in natürlicher Weise nicht vorkommt. In der Zwischenzeit wird genauso oft ein Greenscreen eingesetzt, der für die elektronische Weiterbehandlung gewisse Vorteile bietet. Ansonsten funktioniert er nach dem gleichen Prinzip. Beim Fernsehen ist der Bluescreen als Bluebox bekannt. Das Auslöschen der Farbe erfolgt hier auf elektronischem Weg statt über Filter und Filmkopien. Einer der bekanntesten Einsätze dürfte wohl der Wetterbericht sein. Hier agiert der Moderator vor einer blauen Wand, die durch die Grafik der Wetterkarte ersetzt wird. Heute werden die meisten Bluescreen-Aufnahmen am Computer nachbearbeitet. Dadurch lassen sich vor allem die Randbereiche stark verbessern, zudem kann jede beliebige Farbe als durchsichtig definiert werden. Allgemein spricht man in der Digitaltechnik von Keying, wobei die Keyfarbe in der Regel das klassische Blau oder Grün ist.
Behandelte Themen: Aufnahmeumgebung einrichten
Keying in Video deluxe Die Bluescreen- und Greenscreen-Effekte von Video deluxe ermöglichen das Ersetzen der Keyfarbe durch eine andere Videospur.
Einstellungen für Keying-Effekt Bildgröße und Ausschnitt festlegen Ausgangsmaterial optimieren Zwischenberechnung durchführen Keyframe-Animation Kamera bewegen Abspielgeschwindigkeit anpassen Hintergrundteile kaschieren Bildkombination optimieren
136
Kapitel 10
Die Anwendung der beiden Keying-Methoden ist identisch, die Entscheidung für Blue- oder Greenscreen in vielen Fällen unerheblich. Im Beispiel mit dem Raumschiff können Sie allerdings nur einen Bluescreen verwenden, da im Modell selbst die Farbe Grün vorkommt und damit Probleme bei einem Greenscreen auftreten würden. In erster Linie bestimmt also die Farbe des Objekts, welche Hintergrundfarbe Sie wählen. Das Verfahren ist sehr einfach in der Anwendung und bietet außer den beiden Parametern Schwellwert und Überblendbereich zum Anpassen der Transparenz keine weiteren Einstellmöglichkeiten.
Dadurch ist es für Hobbyfilmer sehr leicht zu verwenden, allerdings gelingt nicht immer eine saubere Trennung von Vordergrund und Hintergrund. Hierzu fehlen Werkzeuge zum Unterdrücken der Farbreflexionen auf den Objekten und zum Weichzeichnen der Übergangsbereiche. Mit einem gut ausgeleuchteten Hintergrund und dem Beachten einiger Grundregeln gelingen aber recht ansprechende Bildkompositionen.
Abbildung 10.1: Raumschiff mit und ohne Keying
Die Beleuchtung Die Beleuchtung der blauen Wand und der Objekte davor ist das Wichtigste beim Keying. Sie erzielen nur brauchbare Ergebnisse, wenn Sie den Hintergrund gleichmäßig ausleuchten und einen einheitlichen Farbton schaffen. Schatten, Falten und Nähte stören das Ausstanzen der Farbe und führen zu erkennbaren Fehlern der Komposition. In den folgenden Beispielen sehen Sie ein Republic Gunship-Modellraumschiff aus der Star Wars-Serie von Hasbro. Es steht auf einer blauen Pappsäule vor einem blauen Hintergrund. Als Material für den Bluescreen wird Plakatkarton in intensivem Blau verwendet.
Abbildung 10.2: Das Modell vor dem Bluescreen Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 137
Als Bluescreen eignen sich verschiedene Materialien wie Stoffe oder bemalte Flächen. Die Farbe sollte möglichst matt und die Oberfläche glatt sein. Tücher spannt man straff und bügelt sie vorher, damit keine Falten entstehen.
Falsche Ausleuchtung Wird die Hintergrundfläche nicht gleichmäßig ausgeleuchtet, bleiben in der späteren Komposition Reste des Bluescreens sichtbar. Dies können zum Beispiel bei einem Vorhang Falten oder Nähte sein, die unterschiedliche Blautöne aufweisen und deshalb nicht mehr vollständig gefiltert werden. 1. Verwenden Sie Extrastrahler nur für die Beleuchtung des Bluescreens. 2. Sorgen Sie für ein diffuses Licht, damit keine hellen Spots der Lampen auf der Wand entstehen. 3. Platzieren Sie die Lichtquellen zwischen Objekt und Wand, vermeiden Sie Schatten des Modells. 4. Versuchen Sie nach Möglichkeit, das Objekt mit einem Strahler von hinten zu beleuchten. Dies erzeugt einen scharfen Umriss und verbessert das Keying.
Abbildung 10.3: Falsch beleuchteter Ständer bleibt sichtbar
Verwenden Sie für die Beleuchtung auf das Objekt die Komplementärfarbe zum Hintergrund, also bei Blau ein gelbes Licht. Blau und Gelb ergeben zusammen Weiß, dadurch reduzieren Sie den auf das Objekt geworfenen blauen Schein. Die Komplementärfarbe zu Grün ist Magenta, wodurch im Heimbereich der Aufwand für den Bluescreen sicherlich geringer ausfällt. Abbildung 10.4: Farbkreis mit den Komplementärfarben
Abstand zum Bluescreen Je größer der Abstand des Modells zum Bluescreen ist, desto geringer ist die Gefahr von Schattenwürfen auf die Wand. Falten und Nähte sind durch eine geringe Tiefenschärfe kaum noch zu erkennen. Vor allem aber der Spill, also der Farbschein der Wand auf das Objekt, verringert sich mit zunehmender Entfernung. 138
Kapitel 10
Zudem wird es leichter, die Beleuchtung zwischen Modell und Bluescreen zu platzieren und Hotspots zu vermeiden.
Abbildung 10.5: Besser beleuchtet, aber zu nah an der Wand und deshalb sichtbare Schatten
Beleuchtung dem Hintergrund anpassen Das auf das Objekt gerichtete Licht muss mit den Lichtverhältnissen des gefilmten Hintergrunds übereinstimmen. 1. Achten Sie auf den Schattenwurf im Filmmaterial, das später den Bluescreen ersetzen soll. Platzieren Sie die Beleuchtung für das Objekt so, dass das Licht aus derselben Richtung kommt. 2. Sorgen Sie für gleichmäßige Beleuchtungsintensität und Farbe. Zum Beispiel passt ein warmer Farbton der Objektbeleuchtung nicht zu einer Winterlandschaft in fahlem, kaltem Licht. 3. Soll das Objekt mit einer Kamerafahrt gemixt werden, bewegen Sie eine Lampe auf das Objekt simultan zu den sich verändernden Lichtverhältnissen im gefilmten Hintergrund.
Auf die Beispiele wurde der BlueboxEffekt aus der Effektauswahl ohne Anpassen der Parameter angewendet. Es herrschen also überall die gleichen Einstellungen.
Abbildung 10.6: Gut ausgeleuchtetes Objekt mit falschem Schatten
Einstellungen optimieren Im Media Pool finden Sie unter der Registerkarte Effekte die Rubrik Videoeffekt-Presets. Darin enthalten ist die Kategorie Video-Mix-Effekte, welche die Voreinstellungen Bluebox und Greenbox enthält.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 139
Für den Greenscreen wird die Aufnahme der Einzelbildanimation des Roboters verwendet. Wie gesagt, die Anwendung der Keying-Methoden Bluescreen und Greenscreen ist identisch Abbildung 10.7: Effektauswahl der Greenbox
Sie können diesen Effekt auf den Clip mit der Greenscreen-Aufnahme ziehen und danach die Einstellungen anpassen. Ohne Mehraufwand lassen sich die Videoeffekte aber auch direkt auf den Clip anwenden und einstellen.
Keying anwenden 1. Wählen Sie den Clip mit der Greenscreen-Aufnahme aus. 2. Rufen Sie in der Registerkarte Effekte die Kategorie Videoeffekte/Chroma Key auf. 3. Aktivieren Sie als auszublendende Farbe Grün.
Abbildung 10.8: Chroma Key aktivieren
4. Zum Anpassen der Transparenz stehen Ihnen die beiden Schieberegler Schwellwert und Überblendbereich zur Verfügung. Mit dem Aktivieren des Effekts wird der grüne Hintergrund transparent geschaltet. Diese Einstellung ist als fertiger Effekt Greenbox im Media Pool gespeichert.
140
Kapitel 10
Abbildung 10.9: Die Parameter für Chroma Key
Parameter einstellen Mit den beiden Schiebereglern optimieren Sie das Keying für Ihre Aufnahme. Dabei müssen Sie die beiden Werte in Abhängigkeit voneinander verstellen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Je nach Ausleuchtung variiert die Einstellung von Aufnahme zu Aufnahme.
Überblendbereich Der Überblendbereich definiert den Farbton bzw. die Toleranz der Keyfarbe. Ist der Schieberegler ganz rechts, wird keine Farbe transparent geschaltet (Toleranz = 0). Je weiter Sie ihn nach links verschieben, umso dunklere Grüntöne werden einbezogen. In der ganz linken Stellung können unter Umständen Randpartien des Objekts verschwinden, wenn darauf ein Grünschimmer vorhanden ist.
Abbildung 10.10: Schwellwert in Mittelstellung, Überblendung ganz links, mittig und rechts
Schwellwert Der Schwellwert gibt den Übergang zur Transparenz der Keyfarbe an. Je höher der Wert ist, desto größer wird der Übergangsbereich. Bei einem niedrigen Wert können durch den geringen Farbbereich Randpartien verschwinden und der Übergang zwischen Objekt und Hintergrund wird grob und pixelig. Ein höherer Wert verbessert den Randbereich, allerdings schimmert die Keyfarbe durch.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 141
Abbildung 10.11: Schieberegler für Schwellwert ganz links, mittig und rechts
Das Einstellen der beiden Parameter erfordert Geduld und Erfahrung. Probieren Sie verschiedene Kombinationen aus und wechseln Sie immer wieder in die Vollbildansicht des Videos. Dort können Sie besser beurteilen, wie gut das Keying wirklich ausfällt.
Bildausschnitt wählen Haben Sie keinen komplett ausfüllenden Keying-Hintergrund oder Schatten bzw. Falten auf dem Tuch, können Sie den Bildausschnitt für das Keying korrigieren. Im Beispiel sehen Sie rechts im Bild das Ende des grünen Tuches und einen dunkleren Bereich, der durch Schatten an der Tischkante hervorgerufen wurde. Beides liegt außerhalb des Objekts und kann abgeschnitten werden. Zudem ist das Keying-Objekt im Format 4:3 aufgenommen, während der Hintergrund in 16:9 vorliegt.
Abbildung 10.12: Fehlerhafter Rand beim Keying
1. Rufen Sie die Parameter Ausschnitt/Zoom auf. Diese stehen Ihnen über die Registerkarte Effekte und die Unterkategorie Bewegungseffekte zur Verfügung. 2. Wählen Sie Proportionen frei aus. Somit sind Höhe und Breite unabhängig voneinander einzustellen. 3. Ziehen Sie den Anfasser im Vorschaufenster nach links und oben, bis die Bildstörung verschwunden ist.
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Kapitel 10
4. Deaktivieren Sie die Option Bildfüllend, da sonst der Ausschnitt auf Bildgröße gezoomt wird und sich der Maßstab des Objekts verändert. 5. Klicken Sie auf Vorschau, um das Ergebnis anzuzeigen.
Abbildung 10.13: Bildausschnitt bearbeiten
Gerade bei schlecht ausgeleuchteten Randbereichen empfiehlt es sich immer, das Keying-Bild so klein wie möglich zu halten. Dies wirkt sich zudem positiv auf das Einstellen der Parameter für Schwellwert und Überblendbereich aus, da der Farbbereich geringer ausfällt.
Abbildung 10.14: Bildgröße auf das Objekt angepasst
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 143
Gerade bei der Montage in den Hintergrund erzielen Sie viel glaubwürdigere Szenarien, wenn Sie die Position des Objekts nachträglich verändern. Beim Filmen ist es sehr schwierig, die exakte Bildposition vorherzusehen.
Bildgröße und Position ändern Über Bildgröße/Position können Sie das Keying-Objekt jederzeit auf dem Bildschirm verschieben und seine Größe ändern.
Abbildung 10.15: Neue Komposition durch Objektvergrößerung
Ausgangsmaterial optimieren Bisher haben Sie die Greenscreen-Aufnahme so verwendet, wie sie von der Kamera übertragen wurde. Da Video deluxe Effekte zur Farbmanipulation zur Verfügung stellt, lässt sich damit die Keyfarbe intensivieren und das Ergebnis verbessern.
Effektreihenfolge Sie können die Reihenfolge der Effekte, die Sie anwenden, nicht beeinflussen. So ändert eine Farbmanipulation an der Greenscreen-Aufnahme nicht das Ergebnis des Greenscreen-Effekts.
Abbildung 10.16: Trotz kompletten Einfärbens in Grün funktioniert das Keying nach wie vor 144
Kapitel 10
Zwischenberechnung Um dennoch eine Farboptimierung der Keyfarbe durchzuführen, exportieren Sie den Clip mit den Änderungen und binden ihn neu ein. 1. Intensivieren Sie über Effekte/Videoeffekte in den Kategorien Helligkeit/ Kontrast und Farbe die Parameter Helligkeit, Kontrast und Sättigung. Achten Sie darauf, die Originalfarbe des Objekts nicht zu verändern. 2. Zusätzlich können Sie über Bildschärfe einen härteren Rand erzielen und mit Position/Größe bereits hier das Bild beschneiden.
Abbildung 10.17: Original links und etwas intensiveres Grün rechts
3. Definieren Sie für die Szene einen Bereichsanfang und ein -ende. Nur dieser Bereich soll exportiert werden.
Abbildung 10.18: In- und Outpoint grenzen den Export ein
4. Rufen Sie im Menü Datei die Funktion Film exportieren/Video als DVAVI auf. 5. Geben Sie einen Namen an und markieren Sie unter Sonstiges die Funktion Nur den markierten Bereich exportieren. 6. Schließen Sie das Fenster mit OK.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 145
Abbildung 10.19: Einstellungen für den DV-Export
7. Wechseln Sie im Media Pool auf die Registerkarte Import und ziehen Sie den neu erstellten Clip in die Timeline. 8. Rufen Sie Effekte/Videoeffekte/Chroma Key auf und keyen Sie erneut.
Effekteinstellung speichern Die Einstellungen aller Videoeffekte lassen sich als Voreinstellung im Media Pool speichern. In einem Dialog bestimmen Sie, ob auch Mixeffekte wie die Greenbox berücksichtigt werden. 1. Wenden Sie alle Effekte wie Randbeschneidung, Farbänderung und Greenbox auf die Szene an. 2. Rufen Sie durch einen Rechtsklick das Kontextmenü auf und wählen Sie die Funktion Videoeffekte speichern. 3. Entscheiden Sie, ob die Mixeinstellungen mit abgespeichert werden.
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Kapitel 10
Abbildung 10.20: Der Dialog zum Speichern der Effekteinstellungen
4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter und geben Sie den Namen und Speicherort an. Standardmäßig wird für Benutzereinstellungen der Ordner UserVideoEffects vorgeschlagen. 5. Den Effekt finden Sie in Zukunft unter Effekte/Eigene Presets.
Abbildung 10.21: Eigener Effekt mit der Bezeichnung „NeuGreenBox“
Objekt animieren Bisher wurden rein statische Aufnahmen betrachtet, das Objekt und die Kamera haben sich nicht bewegt. Möchten Sie mehr Action in Ihren Film bringen, animieren Sie das Objekt vor dem Hintergrund.
Projektdaten:
Als Ausgangsmaterial dient ein Bild der jeweiligen Videospur.
Online Album:
Auflösung: DV 720x576, 4:3
www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Für die Animation wird wieder das Raumschiff verwendet. Den Roboter ohne Einzelbildanimation der Beine und Arme auf dem Bildschirm zu verschieben liefert kaum realistische Szenen.
Album: 4_Keying Film: Raumschiffstart
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 147
Standbilder erstellen Exportieren Sie ein Bild der Hintergrundspur und ein Bild des Objekts vor dem Bluescreen. 1. Schalten Sie zuerst die Hintergrundspur solo, indem Sie im Spurkopf die Schaltfläche S anklicken.
Abbildung 10.23: Nur diese Spur ist sichtbar
2. Exportieren Sie über das Menü Datei und die Funktion Film exportieren/ Einzelner Frame als BMP ein Bild des Hintergrunds. 3. Achten Sie auf die richtige Auflösung unter Exporteinstellungen. 4. Schalten Sie danach die Spur des Objekts solo und setzen Sie die Videoeffekte zurück. Das Bild soll den Bluescreen beinhalten. 5. Exportieren Sie ein Bild des Objekts. 6. Importieren Sie beide Bilder in die Timeline und verlängern Sie die Dauer. 7. Wenden Sie den Bluebox-Effekt auf das Objekt an. Abbildung 10.22: Die fertige Startsequenz
Abbildung 10.24: Zwei Spuren mit statischen Bildern 148
Kapitel 10
Bewegung simulieren Eine Startbewegung des Objekts wird nun durch Keyframe-Animation realisiert. Zu bestimmten Zeitpunkten werden Positionen des Raumschiffs gespeichert, zwischen denen das Programm beim Abspielen eine fließende Bewegung interpoliert. 1. Wählen Sie den Raumschiff-Clip aus. 2. Öffnen Sie die Registerkarte Effekte und unter Bewegungseffekte den Parameter Position/Größe. 3. Klappen Sie die Keyframe-Steuerung auf, falls sie noch geschlossen ist.
Abbildung 10.25: Keyframe-Animation für die Position
4. Springen Sie an den Start des Raumschiff-Clips. Benutzen Sie dazu den Wiedergabecursor in der Keyframe-Steuerung, da sich diese nur auf den aktuellen Clip bezieht.
Y-Position zum Starten
Abbildung 10.26: Startposition festlegen
1. Verschieben Sie das Raumschiff nach unten, da es zu Beginn gelandet sein soll. Sie können dies direkt mit der Maus im Vorschaumonitor machen, besser ist jedoch die exakte Zahleneingabe in das Parameterfeld, wie hier 80 für die Position Oben. 2. Erzeugen Sie einen Keyframe für diesen Wert an der Startposition.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 149
Abbildung 10.27: Erster Keyframe mit dem Wert 80
3. Verschieben Sie den Cursor zu dem Zeitpunkt, an welchem das Raumschiff starten soll, und setzen Sie einen neuen Keyframe. Dieser bekommt dieselben Positionswerte.
Abbildung 10.28: Neuer Keyframe für die Position
4. Positionieren Sie den Cursor ca. eine halbe Sekunde weiter und ändern Sie den Wert für Oben. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits die Flughöhe erreicht. 5. Klappen Sie in der Keyframe-Steuerung den Parameter Position/Größe auf, erscheinen sämtliche Einträge. Klicken Sie die Kurve für Y-Pos. an und markieren Sie den Eintrag, wird die Linie mit Keyframe-Punkten in der Timeline angezeigt.
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Kapitel 10
Abbildung 10.29: Linie für Y-Position anzeigen lassen
Abbildung 10.30: Y-Positionen und die Keyframe-Kurve
X-Position für die Flugbewegung 1. Aktivieren Sie zur Anzeige als Kurve den Parameter X-Pos. 2. Springen Sie mit den Steuertasten zum letzten Keyframe. Beim Setzen des Y-Werts wurden auch für alle anderen Parameter Keyframes erzeugt. Abbildung 10.31: Zu den Keyframes springen
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 151
3. Ändern Sie den X-Wert so ab, dass sich das Raumschiff ein kleines Stück nach links bewegt. Da dies die Startphase ist, soll die Hauptbewegung nach oben gehen.
Abbildung 10.32: X-Position am letzten Keyframe leicht geändert
4. Im Beispiel ist das Republic Gunship 2 Sekunden später nach links aus dem Bild verschwunden. Dazu bewegen Sie den Cursor in der KeyframeSteuerung nach rechts und ändern den Wert für Position, hier Links auf -300.
Abbildung 10.33: X-Position zum Hinausfliegen 152
Kapitel 10
Abbildung 10.34: Bewegung nach links und dazugehörige Parameterkurve
Rotation für die Neigung Die bisher etwas statische Bewegung soll mit einer Neigung des Raumschiffs verbessert werden. 1. Wählen Sie den Bewegungseffekt Rotation/Spiegelung. 2. Springen Sie an den Clipanfang und setzen Sie einen neuen Keyframe. Der Parameter Rotation wird unter Bildgröße/Position eingefügt und mit dem Wert 0 Grad belegt.
Abbildung 10.35: Neuer Parameter für die Rotation Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 153
3. Springen Sie zu dem Zeitpunkt, an welchem das Raumschiff beginnt, sich nach oben zu bewegen (im Beispiel Keyframe 2). 4. Setzen Sie einen neuen Keyframe. Bis hierher soll keine Neigung stattfinden. 5. Springen Sie zum nächsten Keyframe weiter. Im Beispiel ist dies Keyframe 3 mit der oberen Position, bevor die Hauptbewegung nach links beginnt. Abbildung 10.36: Drehen um die Mittelachse
6. Stellen Sie die Neigung durch eine Drehung um die Mittelachse ein. Ein Keyframe wird automatisch gesetzt.
Abbildung 10.37: Vor und nach der Rotation
Weiche Bewegung Der bisherige Kurvenverlauf ist durch einen harten Wechsel der Bewegung zwischen den gesetzten Keyframes gekennzeichnet. Über die Option Nichtlineare Interpolation in der Keyframe-Steuerung erzeugen Sie einen weicheren Bewegungsablauf. Abbildung 10.38: Aktivierte Interpolation für weicheren Kurvenverlauf
Beachten Sie, dass die Bewegung dadurch über die definierten Positionen hinausgehen kann.
Kamera bewegen Das Animieren von Standbildern ist die einfachste Art, Bewegung in eine Montage zu bringen. Leider sieht dies in der Regel wenig real aus. Wollen Sie bessere Ergebnisse erzielen, kommen Sie um das Bewegen der Objekte nicht herum. Dabei wird im professionellen Bereich nicht das Objekt bewegt, sondern die Kamera. Soll beispielsweise das Raumschiff auf Sie zufliegen, fährt die Kamera in Richtung Raumschiff. Dieses steht fest montiert auf einer Halterung.
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Kapitel 10
Das Ergebnis ist für den Zuschauer dasselbe, da der Hintergrund später mit einem anderen Film ersetzt wird. Sonst würde man darin die falsche Bewegung erkennen. Diese Arbeitsweise hat einen großen Vorteil: Die Kamera lässt sich auf einen Roboterkran montieren, der die Bewegung beliebig oft wiederholen kann. Sollen mehrere Objekte im Bild zu sehen sein, wird einfach das nächste Raumschiff (was dasselbe Modell sein kann) an eine andere Stelle montiert und die Kamerafahrt neu gefilmt.
Dieses Motion Control genannte Verfahren wurde erstmals in großem Stil von George Lucas für Krieg der Sterne (jetzt Star Wars Episode IV) eingesetzt. Die bahnbrechenden Trickeffekte machten den Film zu einem der erfolgreichsten der Filmgeschichte und definierten die Bezeichnung Blockbuster.
Alle Einzelaufnahmen werden anschließend der Reihe nach zusammenmontiert und die Illusion der Kamerafahrt durch ein ganzes Raumschiffgeschwader ist perfekt.
Kamerafahrt Filmen Sie das Raumschiff und bewegen Sie die Kamera darauf zu. Die Aufnahme kann ruhig ein wenig verwackelt sein, das wirkt in diesem Fall realistischer. Da Sie die Kamerafahrt schlecht mehrmals exakt wiederholen können, belassen Sie die Szene bei einem Modell.
Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 4:3 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 4_Keying Film: Überflug
Abbildung 10.39: Kamerafahrt auf das Modell zu
Bildkombination Als Hintergrund wird wieder ein Standbild verwendet, da sich nur das Raumschiff bewegen soll. 1. Wählen Sie den Clip mit dem Raumschiff in der Timeline an. Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 155
2. Öffnen Sie unter Effekte/Videoeffekte/Chroma Key die Keying-Methode Blau und optimieren Sie die Einstellungen.
Abbildung 10.40: Die fertige Kombination
Kombinationen mit einer Bewegung lassen sich relativ einfach realisieren. Bewegt sich das Objekt vor einem stehenden Hintergrund, scheinen die Kamera und damit der Betrachter fest auf dem Boden zu stehen. Bleibt das Objekt fest und der Hintergrund bewegt sich, befindet sich die Kamera an Bord des Raumschiffs und die Landschaft zieht vorbei. Kompliziert wird es, wenn beide Ebenen, also Hintergrund und Objekt, bewegt werden. Eine Kamerafahrt um das Objekt herum verlangt nach einem gleichartig bewegten Hintergrund. Dann muss die Kamerafahrt beim Filmen beider Szenen identisch sein, sonst wird der Trick sofort entlarvt.
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Kapitel 10
Kamera und Objekt bewegen
Projektdaten:
Eine Kamerafahrt um ein Objekt herum, im Beispiel ist es wieder der Roboter, verlangt nach zwei gleichmäßigen Kamerabewegungen. Getrennt werden Hintergrund und Objekt gefilmt und über Keying zusammengefügt.
Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net
Den Hintergrund filmen
Ordner: Meisterkurs 2
1. Filmen Sie den Hintergrund. Montieren Sie Ihre Kamera auf ein Stativ und machen Sie einen gleichmäßigen, nicht zu schnellen 360-Grad-Schwenk.
Album: 4_Keying Film: Kamerafahrt
2. Merken Sie sich den Einstellwinkel der Kamera auf dem Stativ. Beim Filmen des Roboters müssen Sie den gleichen Winkel benutzen. Die Geschwindigkeit und Richtung der Bewegung spielt keine allzu große Rolle. In der Nachbearbeitung werden die beiden Filme aneinander angepasst.
Abbildung 10.41: Kameraschwenk um 360 Grad Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 157
Das Objekt filmen Auch hier filmen Sie das Objekt vor einem Greenscreen mit einem Stativ. Statt jedoch die Kamera um den Roboter herum zu bewegen, drehen Sie den Roboter einfach auf der Stelle. Verwenden Sie dazu eine Hilfseinrichtung, auf der die Figur einen guten Stand hat und decken Sie alles mit grünem Stoff ab. Dann drehen Sie die Einrichtung mit Figur um 360 Grad und filmen dies im gleichen Winkel wie zuvor den Hintergrund. Fehler Lichtquelle. Der Einfachheit halber drehen Sie den Roboter, statt die Kamera um ihn herum zu bewegen. Damit bleibt die Lichtquelle gleich und scheint so immer vom selben Ort. Bei der späteren Montage sieht es so aus, als ob sich die Lichtquelle mit der Kamera um das Objekt herum dreht. Abhilfe würde nur ein größerer Aufwand schaffen, bei dem Sie eine Leuchte ebenfalls mit dem Objekt drehen.
Clips anpassen Für die Kombination der Bewegungen ist es wichtig, beide Clips in die gleiche Länge zu bekommen. 1. Trennen Sie jeweils die Tonspuren von den Bildspuren über Bearbeiten/ Gruppe auflösen. 2. Löschen Sie die Audiospuren. Abbildung 10.42: Drehbewegung des Roboters
3. Trimmen Sie die Filme so, dass die Drehbewegung sofort beginnt und der Clip an derselben Stelle endet.
Achten Sie darauf, dass sich die Figur auf der Drehachse befindet, sonst wandert sie später im Bild.
Abbildung 10.43: Getrimmte Aufnahmen von unterschiedlicher Länge
4. Rufen Sie für den längeren Clip, hier den Landschaftsschwenk, den Videoeffekt Geschwindigkeit auf und stellen Sie die Abspielgeschwindigkeit so ein, dass beide Clips gleich lang werden. 158
Kapitel 10
Abbildung 10.44: Gleiche Länge der Clips
5. Ändern Sie die Abspielrichtung, wenn Ihre Schwenkbewegungen in unterschiedliche Richtungen gehen.
Keying aktivieren Aktivieren Sie für den Roboterclip den Chroma Key Grün und stellen Sie die Parameter Schwellwert und Überblendbereich ein. Kontrollieren Sie verschiedene Positionen in der Animation.
Beschleunigen Sie einen Clip, sofern dies möglich ist, da beim Verlangsamen zusätzliche Bilder interpoliert werden und es dadurch zum Ruckeln kommen kann.
Abbildung 10.45: Aktiviertes Keying
Bildausschnitt und Größe festlegen Über Ausschnitt/Zoom des Greenscreen-Clips ändern Sie den Ausschnitt so ab, dass nur der Roboter einbezogen wird. 1. Wählen Sie den Effekt unter Effekte/Bewegungseffekte aus. 2. Stellen Sie Proportionen frei ein und deaktivieren Sie Bildfüllend. Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 159
3. Ändern Sie den Bildausschnitt auf die Größe des Roboters ab. 4. Kontrollieren Sie das Ergebnis über die Dauer der Animation mithilfe der Vorschau-Umschaltung.
Abbildung 10.46: Ausschnitt fürs Keying festlegen
Bildgröße ändern Im Dialog Bildgröße/Position ändern Sie die Größe des Roboters und können ihn auf dem Bildschirm umstellen. Achten Sie darauf, ihn nicht aus der Drehachse zu ziehen, da es sonst zu Unstimmigkeiten der Drehbewegung kommt.
Im Beispiel wird der Roboter leicht vergrößert und etwas nach unten geschoben, um den Fußbereich zu kaschieren.
Abbildung 10.47: Größe und Position angepasst
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Kapitel 10
Perspektivenfehler korrigieren Die Kamerafahrt hat einen leichten Perspektivenfehler, da sich die Kamera bei der Hintergrundaufnahme direkt um die eigene Achse dreht, zum Roboter aber einen Abstand hält. Wollen Sie dies perspektivisch perfekt machen, müssen Sie über einen Verlängerungsarm auch bei der Landschaftsaufnahme die Kamera außerhalb der Drehachse platzieren. Befindet sich die Figur bei der Aufnahme nicht exakt auf der Drehachse und in der Mitte des Aufnahmebereichs, macht sich dies in der Komposition viel gravierender bemerkbar, da sie auf dem Bildschirm horizontal wandert. Über eine Keyframe-Animation der X-Position lässt sich dies jedoch nachträglich korrigieren. 1. Öffnen Sie für den Greenscreen-Clip die Bewegungseffekte Position/ Größe und klappen Sie die Keyframe-Steuerung auf. 2. Setzen Sie an verschiedenen Punkten Keyframes für die X-Position und ändern Sie den Wert für Position links so, dass sich der Roboter um die eigene Achse dreht. Eine Markierung auf dem Bildschirm ist dazu hilfreich.
Abbildung 10.48: Korrigierte X-Position über die Drehbewegung
3. Je nach Aufnahme setzen Sie auch für die Y-Position Keyframes und gleichen damit Höhenschwankungen aus.
Abbildung 10.49: Keyframes für X- und Y-Position
Bildstörungen beheben Haben Sie wie im Beispiel den Greenscreen nicht über den gesamten Bildbereich gespannt, wird ein Teil des Hintergrunds nicht ersetzt. Selbst durch Maskieren über die Ausschnittgröße kann ein Bereich übrig bleiben. Abhilfe schafft natürlich eine Neuaufnahme mit besser angebrachtem Greenscreen. Sie können den Clip auch als Einzelbilder exportieren und diese mit einer Bildbearbeitung nachbessern und so den Greenscreen erweitern.
Da sich ein Ausschnitt nur als Rechteck definieren lässt, ist die Erfassung der genauen Kontur nicht möglich. Sie können also immer nur einen groben Umriss erstellen.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 161
Eine andere Möglichkeit ist das Überlagern mit einem Teil des Hintergrunds. 1. Duplizieren Sie den Landschaftsschwenk über Bearbeiten/Objekte duplizieren. 2. Ziehen Sie den Clip unter den Greenscreen, um ihn damit zu überlagern.
Abbildung 10.50: Landschaft, Roboter und wieder Landschaft
3. Rufen Sie von der unteren Landschaftsaufnahme den Bewegungseffekt Ausschnitt/Zoom auf. 4. Legen Sie den Ausschnitt so fest, dass die Störung überdeckt wird, nicht aber der Roboter. Überprüfen Sie dazu verschiedene Positionen in der Animation.
Abbildung 10.51: Ausschnitt der 2. Landschaftsaufnahme
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Kapitel 10
Theoretisch können Sie beliebig viele Spuren zum Kaschieren übereinander lagern, bis die Störung beseitigt ist. Es spricht auch nichts dagegen, eine Ausschnittgröße für eine bestimmte Dauer zu verwenden und danach eine andere. Die Spuren kürzen Sie in der Timeline wie einen normalen Videoclip.
Abbildung 10.52: Drei Kaschierungsspuren mit verschiedenen Ausschnitten
Film finalisieren Sind Sie mit dem Ergebnis der Komposition zufrieden, exportieren Sie den Film über Datei/Film exportieren/Video als DV-AVI. Danach importieren Sie die Datei und ändern die Geschwindigkeit nach Ihren Wünschen.
Echo-Effekt anwenden Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 4_Keying Film: Echo-Effekt
Ein interessanter Effekt in diesem Zusammenhang ist die Verzerrung Echo. Mit diesem Effekt bleiben vorherige Bilder der Animation stehen und werden heller, bis sie verschwinden. Das Ergebnis ist ein nachziehender Schweif, der sich über die Parametereinstellung verändern lässt. Abbildung 10.53: Die fertige Kamerafahrt Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 163
Abbildung 10.54: Schweif durch den Effekt „Echo“
Kombination optimieren Die Ränder um das Objekt herum erscheinen je nach eingestellten Parametern teils stufig und ausgestanzt. Im Gegensatz zu teuren Profiwerkzeugen verfügt Video deluxe nicht über eine Kantenglättung für das Keying. Mit einem kleinen Trick kann dies aber leicht verbessert werden. 1. Kopieren Sie die Bluescreen-Szene über Bearbeiten/Objekte duplizieren. 2. Fügen Sie die Kopie in der Timeline unter die Originalszene ein.
Abbildung 10.55: Doppelter Bluescreen-Clip
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Kapitel 10
3. Wählen Sie die mittlere Szene, also die original Bluescreen-Szene, und schalten Sie die Spur auf solo, da sie sonst verdeckt wird. 4. Öffnen Sie Videoeffekte/Schärfe und setzen Sie die Bildschärfe auf 0, um möglichst weiche Kanten zu erhalten.
Abbildung 10.56: Große Unschärfe verwischt die Ränder
5. Überprüfen Sie die Parametereinstellungen für den Bluescreen und korrigieren Sie beide Clips unabhängig voneinander nach. 6. Deaktivieren Sie die separate Spuranzeige.
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 165
Abbildung 10.57: Links nur Originalclip, rechts mit Unschärfeclip
Durch die Unschärfe wird der Rand verwischt und erscheint weniger stufig. Da mit dieser Parameteränderung der ganze Clip unscharf wird, müssen Sie eine Kopie darüber legen. Damit erhalten Sie ein scharf gezeichnetes Objekt mit einem minimal größeren und verwischten Randbereich. Ist der Rand zu klein, können Sie den Unschärfeclip über Position/Größe leicht, zum Beispiel 1%, vergrößern. Auch das Absenken der Deckkraft beeinflusst das Ergebnis mitunter positiv. Ebenfalls interessant ist die Möglichkeit, die Parameter des Keyings für beide Clips separat einzustellen. Zu den bisherigen Einstell- und Bearbeitungsmöglichkeiten gesellt sich also mit Verwendung zweier Clips eine ganze Reihe neuer Optionen hinzu. Das erhöht den Arbeitsaufwand, verbessert aber auch das Ergebnis. Aber bei allen Tricks ist es immer noch am besten, durch eine sorgfältig gewählte Beleuchtung und optimierte Kameraeinstellung einen guten Key zu erzeugen.
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Kapitel 10
Der Einfluss der Kamera Ein Punkt, der mehr wie alle anderen Einstellparameter das Ergebnis des Keyings beeinflusst, ist die Aufzeichnungsqualität und Auflösung der Video kamera. Die Aufnahme im linken Bild mit einer 1-Chip-Kamera und DV-Auflösung von 720 x 576 Bildpunkten weist starke Stufen um das Raumschiff herum auf. Schon der Einsatz einer 3-Chip-Kamera wird die Farbqualität und damit das Keying positiv beeinflussen. Verwenden Sie einen hochauflösenden HD-Camcorder, werden die Randbereiche nicht mehr stufig erscheinen, sondern perfekt ausgeschnitten sein. Die höhere Bildauflösung verbessert das Ergebnis und erzeugt professionelle Keys.
Abbildung 10.58: Keying einer DV-und einer HD-Aufnahme
Kapitel 10 Keying mit Bluescreen und Greenscreen 167
Maskentechnik Die Maskentechnik wird schon seit den Anfangsjahren des Mediums Film für Spezialeffekte eingesetzt. Das bekannteste Beispiel ist die Doppelbelichtung, bei der eine Szene gefilmt, dann der Film in der Kamera zurückgedreht und erneut gefilmt wird. Das Resultat sind zwei übereinanderliegende Bilder, die gleichzeitig zu sehen sind. Verdeckt man beim Filmen einen bestimmten Bereich mit einer Maske, zum Beispiel die linke Hälfte des Objektivs, bleibt dieser Bereich auf dem Film unbelichtet und damit durchsichtig. Mit der rechten Hälfte filmt man die Szene, beispielsweise einen Schauspieler, der an einem Tisch an der rechten Seite sitzt. Dann dreht man den Film zurück, deckt die rechte Hälfte statt der linken ab und setzt den Schauspieler auf die andere Seite. Die Szene wird gedreht und im fertigen Film sitzt sich der Darsteller am Tisch selbst gegenüber. Das Ganze funktioniert auch mit einem schwarzen Hintergrund. Die dunkle Fläche bleibt durchsichtig und kann durch einen anderen Film ersetzt werden. Bereits 1902 drehte der Franzose George Méliès mit dieser Technik den Film Die Reise zum Mond, der als erster Special-Effect-Film gilt.
Kapitel 11 Maskentechnik 169
Behandelte Themen: Bild maskieren Greenscreen anwenden Greenscreen erweitern Rotoscoping
Doppelbelichtung in Video deluxe Videobänder oder Festplatten lassen sich natürlich nicht doppelt belichten. Die Aufnahmen werden immer neu gespeichert und löschen die vorherige. Das Abdecken des Objektivs nützt hier nichts. Dafür stehen in einem Schnittprogramm wie Video deluxe mehrere Videospuren zur Verfügung. Statt nun das Objektiv abzudecken, wird eine Maske als Spur zwischen zwei Filme geschaltet. Mit dieser verschwindet ein Teil des oberen Films und gibt an dieser Stelle den Blick auf die nächste Spur frei. Die Kombination ist verblüffend einfach, solange sich die Motive nicht überlagern. Im Grunde benötigt man in den meisten Fällen nicht einmal eine separate Maske. Der Bildschirm wird einfach mit einem Ausschnitt belegt und nur dieser Teil bleibt sichtbar.
Abbildung 11.1: Zwillinge
Grundlagen Bevor Sie eine Doppelgängeraufnahme realisieren, sollten Sie den Ablauf genau überlegen. 1. Achten Sie beim Filmen darauf, dass sich der Bewegungsbereich der Personen nicht überschneidet. Durch das Maskieren verschwindet sonst ein Teil einer Person. Zur Orientierung können Sie eine Markierung auf dem Monitor der Kamera anbringen. 2. Planen Sie evtl. vorkommende Überschneidungen sehr genau. Da normales Maskieren nicht mehr möglich ist, bekommen Sie eine Menge Arbeit. 3. Setzen Sie eine Dummy-Person als Ersatz beim Filmen dahin, wo später der Zwilling sitzt. Das sorgt für richtige Lichtverhältnisse, Schatten oder auch Falten auf der Couch. 170
Kapitel 11
4. Der Dummy sollte in etwa von gleicher Statur sein und dieselbe Kleidung tragen, damit die Illusion perfekt ist. 5. Verwenden Sie ein Stativ für die Kamera, damit diese während der Aufnahme nicht wackelt. 6. Schalten Sie bei der Aufnahme auf manuelle Blende, Weißabgleich und Fokus. Die Automatik kann durch das Umsetzen der Person unterschiedliche Einstellungen liefern, wodurch der Hintergrund nicht mehr zusammenpasst. 7. Lassen Sie beim Umsetzen die Kamera laufen und schneiden Sie diese Stücke später aus dem Film. Damit vermindern Sie das Risiko, dass die Kamera durch Ein- und Ausschalten verwackelt. 8. Alternativ dazu können Sie, falls vorhanden, die Aufnahme über eine Fernbedienung starten und stoppen.
Maskieren durch Bildanpassung Die einfachste Art der Maskierung ist das Anpassen des Bildausschnitts. Dieses Verfahren entspricht dem Abdecken des Objektivs beim Doppelbelichten. Im folgenden Beispiel spielt eine Person mit seinem Zwilling das Spiel Stone Age aus dem Hans im Glück-Verlag. Dazu filmen Sie zuerst die Aktion auf der linken Seite. Danach setzt sich der Spieler auf die rechte Seite um und Sie filmen auch diesen Teil. Die Bewegungen werden so abgestimmt, dass sie nicht über die Bildmitte hinausgehen und in den Bereich des Zwillings reichen.
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 5_Masken Film: Zwilling durch Maske
1. Filmen Sie die zwei Einstellungen am Stück und importieren Sie den Clip.
Abbildung 11.2: Die zwei Einstellungen, ohne Dummy-Person
Kapitel 11 Maskentechnik 171
2. Schneiden Sie die Szene auseinander und kürzen Sie so, dass zwei Clips mit der linken und der rechten Person entstehen.
Zur besseren Übersicht wurde bei allen Beispielen die Tonspur entfernt.
3. Setzen Sie die linke Person auf Spur 2, die rechte Person darunter auf Spur 3. 4. Benötigen Sie die Tonspur nicht, lösen Sie die Gruppe auf und löschen diese. 5. Schieben Sie die Szenen übereinander und kürzen Sie diese auf gleiche Länge.
Abbildung 11.3: Die zwei Clips in der Timeline
6. Klicken Sie auf die untere Szene und rufen Sie im Media Pool die Registerkarte Effekte auf. Dieser Clip überlagert den anderen und muss maskiert werden. 7. Wählen Sie in der Kategorie Bewegungseffekte die Parameter Ausschnitt/ Zoom. 8. Schalten Sie die Einstellung für Proportionen auf frei. Nur damit können Sie den Ausschnitt beliebig festlegen.
Abbildung 11.4: Freie Proportionen des Bildausschnitts 172
Kapitel 11
9. Ziehen Sie den linken Rand zur Mitte hin. Nur der rechte Bildteil soll bestehen bleiben.
Abbildung 11.5: Maske einstellen
10. Deaktivieren Sie in den Effektparametern die Option Bildfüllend. Ansons ten wird der Ausschnitt immer zentriert. 11. Klicken Sie auf Vorschau, um das Ergebnis zu betrachten
Abbildung 11.6: Das Ergebnis nach Festlegen der Maske
12. Kontrollieren Sie im Vorschaumonitor, ob die Trennstelle über die Zeitdauer des Clips in Ordnung ist.
Bei den Parametern für Ausschnitt/ Zoom wechseln Sie zwischen dem Bearbeitungsmodus zum Ändern der Angaben und dem Ergebnis mit der Schaltfläche Vorschau bzw. Bearbeiten.
Kapitel 11 Maskentechnik 173
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2
Bildteile überlappen mit Greenscreen Bisher wurde darauf geachtet, dass sich die Personen in den Szenen nicht überschneiden. Kommt beispielsweise ein Arm des rechten Spielers in den Bereich des linken, wird dieser beim Maskieren einfach abgeschnitten. An dieser Stelle existiert nur das Bild des linken Spielers. Aber gerade eine Überlagerung macht eine Aufnahme erst richtig glaubwürdig. Zudem ist der Trick gleich viel schwerer zu entlarven.
Album: 5_Masken Film: Zwilling mit Überschneidung
Abbildung 11.7: Der Arm wird an der Trennstelle abgeschnitten
Ein Greenscreen kann die Überschneidung ermöglichen. Dabei muss genau geplant werden, welcher Bereich des Bildes eine andere Szene überlappen soll. Dieser Ausschnitt wird mit einem grünen Hintergrund versehen.
Abbildung 11.8: Grüner Hintergrund fürs Überschneiden
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Kapitel 11
Greenscreen anwenden Zum Zusammenbauen der Szenen bringen Sie diese in der Timeline über einander. 1. Platzieren Sie den Clip mit dem linken Spieler wieder auf Spur 2. 2. Ziehen Sie den rechten Spieler vor dem Greenscreen auf die Spur darunter.
Abbildung 11.9: Beide Clips in der Timeline
3. Klicken Sie zum Auswählen auf den unteren Clip und rufen Sie die Regis terkarte Effekte auf. 4. Wählen Sie unter Videoeffekte die Parameter zu Chroma Key. 5. Klicken Sie auf Grün zum Aktivieren des Greenscreen-Effekts.
Abbildung 11.10: Greenscreen angewendet
6. Verfeinern Sie die Übergänge mithilfe der Schieberegler Schwellwert und Überblendbereich. 7. Bei Abweichungen in Farbe oder Helligkeit bessern Sie mit den entsprechenden Effekten nach. Kapitel 11 Maskentechnik 175
Abbildung 11.11: Perfekte Überschneidung dank Greenscreen
8. Sind die Randbereiche nicht ganz zufriedenstellend, rufen Sie für den unteren Greenscreen-Clip den Videoeffekt Schärfe auf. 9. Hier können Sie versuchen, die Randbereiche leicht unscharf einzustellen und so den Übergang zu verbessern.
Abbildung 11.12: Kanten weichzeichnen
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Kapitel 11
Die Anzeigequalität des Vorschaufensters ist abhängig vom verwendeten Renderer. Über Datei/Einstellungen/ Programm/Anzeigeoptionen können Sie unter Vorschau im Arranger Alternativen auswählen. Testen Sie hier, welche Einstellung für Ihre Systemressourcen am besten geeignet ist. Bedenken Sie, dass ein fertig gerenderter Film in der Regel besser aussehen wird, als dies im Vorschaumonitor der Fall ist. Gerade bei der Effektanwendung lohnt sich eine Zwischenberechnung zur Beurteilung des Ergebnisses.
Abbildung 11.13: Links Vorschau, rechts fertig gerenderte Ausgabe
Tiefenschärfe In diesem Zusammenhang lässt sich ein netter Nebeneffekt erzielen. Wenden Sie Schärfe statt auf den Greenscreen-Clip auf den normalen Clip an, also den linken Spieler, können Sie diesen leicht unscharf einstellen. Dadurch ergibt sich eine Tiefenschärfe, welche auf den vorderen Spieler ausgerichtet ist. Das Ergebnis wirkt noch realistischer, wenngleich im Beispiel auch der rechte Hintergrund unscharf sein müsste.
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 5_Masken Film: Zwilling mit Tiefenschärfe
Abbildung 11.14: Tiefenschärfe zur Verstärkung des Effekts Kapitel 11 Maskentechnik 177
Mit Hinzunehmen des Greenscreens vervollkommnen Sie Ihren Doppelgängereffekt. Sie werden die besten Ergebnisse erzielen, wenn Sie so weit wie möglich mit Maskieren durch Bildanpassung arbeiten und nur die kritischen Stellen über einen Greenscreen-Effekt laufen lassen. Hier ist Fingerspitzengefühl beim Aufteilen der Szenen gefragt. Wichtig ist auf jeden Fall, eine ruhige Kamera sowie ausreichend und gut positioniertes Licht zu haben. Ohne diese Grundvoraussetzungen wird Ihr Trick sofort entlarvt werden.
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 5_Masken Film: Zwilling mit erweiterter Maske
Maske vergrößern Sollte die Maske nicht groß genug sein, um die zweite Person komplett freizustellen, wird sie mit dem Foto Designer erweitert. 1. Exportieren Sie ein Bild zum Bearbeiten der Maske über Datei/Film exportieren/Einzelner Frame als BMP. 2. Achten Sie auf die richtigen Angaben zur Bildauflösung. 3. Öffnen Sie den Foto Designer und laden Sie das Bild.
Grüner Bereich 1. Zeichnen Sie mit dem Werkzeug Lassomaske den Bereich, der ebenfalls zum Greenscreen werden soll.
Abbildung 11.15: Bild mit eingezeichneter neuer Maske 178
Kapitel 11
2. Wählen Sie mit der Pipette die grüne Farbe des Greenscreens als Malfarbe. 3. Klicken Sie mit dem Füllwerkzeug in den markierten Bereich. Die Fläche wird mit der grünen Farbe gefüllt.
Abbildung 11.16: Erweiterte Maske
Restlicher Bildbereich Da der Rest des Bildes für die Maske frei sein muss, wird er weiß übermalt. 1. Invertieren Sie den Maskenbereich über das Menü Auswahl/Maske invertieren. 2. Definieren Sie als Malfarbe Weiß und füllen Sie die Fläche. 3. Speichern Sie das Maskenbild und verlassen Sie den Foto Designer.
Abbildung 11.17: Die fertige Maske Kapitel 11 Maskentechnik 179
Maske einfügen 1. Ziehen Sie das Bild unter die Videospur in die Timeline und erweitern Sie die Dauer der Maske auf Szenenlänge.
Abbildung 11.18: Eingefügte Maske verlängern
2. Öffnen Sie die Videoeffekte der Maskenspur. 3. Machen Sie die weiße Fläche durch Verwenden des Chroma Keys Weiss durchsichtig.
Abbildung 11.19: Weiße Fläche wird transparent
Neuer Greenscreen-Clip Aus dem ursprünglichen Greenscreen-Clip erstellen Sie in Kombination mit der Maske eine neue Szene. 1. Grenzen Sie die Szene mit einem In- und Outpoint ein. 2. Exportieren Sie die beiden Spuren über Datei/Film exportieren/Video als AVI. 3. Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Auflösung verwenden und dass unter Sonstiges die Option zum Ausspielen des markierten Bereichs aktiviert ist. Abbildung 11.20: Nur diesen Teil exportieren
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Kapitel 11
Abbildung 11.21: Ausgabedialog für die Maskenspur
4. Importieren Sie den neuen Clip. Sie erhalten eine erweiterte GreenscreenMaske und können diese mit jedem Hintergrund kombinieren. 5. Haben Sie im Exportdialog Video und Audio ausgespielt, können Sie nach dem Auflösen der Gruppe die Tonspur löschen.
Abbildung 11.22: Links die einzelnen Spuren, rechts die neue Szene
Kapitel 11 Maskentechnik 181
Durch das Erweitern der Maske auf die Kante des Tisches gelingen Ihnen bessere Übergänge am Maskenrand. Durch Beschneiden, Beleuchten und Anpassen der Parameter ist aber auch auf die herkömmliche Art ohne Maskenerweiterung ein gleichwertiges Ergebnis zu erzielen. Je nachdem, wie Ihr Ergebnis ausfällt, lässt sich mit dieser Methode aber oftmals eine Problemzone kaschieren.
Abbildung 11.23: Links original Greenscreen, rechts verbessert durch erweiterte Maske
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album:
Fehler beheben Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen: Im rechten unteren Bildbereich liegt der Greenscreen-Stoff bei der Szene des linken Spielers auf dem Boden – ein Fehler der Kategorie Equipment sichtbar.
www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 5_Masken Film: Zwilling mit Fehler
Dass so etwas auch bei großen Filmproduktionen immer wieder passieren kann, sehen Sie auf der Seite www.imdb.de. Suchen Sie hier nach einem Film, finden Sie in der linken Spalte unter Unterhaltsames die Kategorie Pannen.
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Kapitel 11
Abbildung 11.24: Rechts unten liegt der grüne Stoff
Bildausschnitt als Effekt festlegen Verwenden Sie zum Beheben eines solchen Fehlers Material ohne das Equipment. Nach Anbringen des Greenscreens liegt der Stoff nicht mehr auf dem Boden und der Bildausschnitt stimmt.
Abbildung 11.25: Greenscreen ist nicht mehr auf dem Boden
1. Kopieren Sie den Clip und fügen Sie ihn in der Timeline unter den fehlerhaften ein. 2. Über den Effekt Ausschnitt/Zoom legen Sie einen Bildbereich des neuen Clips fest, der nur den korrigierten Bereich enthält. 3. Geben Sie beim Einstellen die Proportionen des Ausschnitts frei und wählen Sie Bildfüllend ab.
Abbildung 11.26: Effekteinstellung und resultierender Bildausschnitt
Kapitel 11 Maskentechnik 183
4. Über Vorschau betrachten Sie das Ergebnis.
Abbildung 11.27: Nicht optimales Ergebnis durch unterschiedliche Lichtverhältnisse
Bildausschnitt importieren Ein besseres Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie die Maske an Ihre Gegebenheiten anpassen und Kanten von Möbelstücken etc. als Trennlinie verwenden. Der Effekt Ausschnitt erlaubt Ihnen nur die Definition eines rechteckiges Bildsegments. 1. Exportieren Sie dazu ein Bild mit dem richtigen Bildinhalt, hier also ohne grünen Stoff, und öffnen Sie den Foto Designer. 2. Bearbeiten Sie das Bild so, dass nur der gebrauchte Bildinhalt sichtbar bleibt und der Rest weiß ist.
Abbildung 11.28: Neuer Bildausschnitt
3. Importieren Sie das Bild in die Timeline und wenden Sie den Chroma Key Weiss an. 184
Kapitel 11
Das Ergebnis ist in diesem Fall trotz aller Versuche nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend. Die Lichtverhältnisse sind zu unterschiedlich, Sie stoßen an die Grenzen des Möglichen. Die einzige Abhilfe, die in einem solchen Fall noch bleibt, ist aufwendig: die Szene neu drehen.
Abbildung 11.29: Besseres Ergebnis in der Ecke
Weitere Person Bei richtiger Planung ist es sehr einfach, eine weitere Person an den Tisch zu setzen. Wichtig ist nur, dass Greenscreen und Bildausschnitt zu den bereits existierenden Clips passen.
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 5_Masken Film: Drilling
Abbildung 11.30: Der dritte Spieler vor dem Greenscreen
Kapitel 11 Maskentechnik 185
1. Minimieren Sie den Ausschnitt auf den Spieler.
Abbildung 11.31: Ausschnitt für den neuen Spieler
2. Wenden Sie den Chroma Key Grün an.
Abbildung 11.32: Der Tisch ist fast voll besetzt
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 5_Masken Film: Rotoscoping
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Kapitel 11
Rotoscoping Eine weitere Möglichkeit zum Überlagern von Bildelementen ist das Rotoscoping. Dabei wird eine Figur so freigestellt, dass sie andere Elemente überlagern kann. Im Grunde ist das Ergebnis gleich eines Greenscreens, nur dass hier jedes Bild einzeln bearbeitet werden muss. Dies ist ein sehr aufwendiger Vorgang und wird normalerweise mit Spezialprogrammen wie Combustion oder After Effects gemacht. Dort stehen Werkzeuge zur Verfügung, die einen Vektorumriss von Bild zu Bild ändern können und damit vermeiden, jedes Mal neu anfangen zu müssen.
Rotoscoping wird immer dann eingesetzt, wenn kein Greenscreen in ausreichendem Maße möglich ist.
Film als Bildfolge exportieren Zum Bearbeiten im Foto Designer wird eine Szene als Folge von Einzelbildern exportiert. Im Beispiel kommt der vierte Spieler gerade von links in das Bild hinein und setzt sich an den Tisch. Weitgehende Teile sind zwar durch einen Greenscreen abgedeckt, die Maske muss aber für jedes Bild erweitert werden.
Abbildung 11.33: Die Szene zum Exportieren
1. Legen Sie den Start und das Ende mit einem In- und Outpoint fest. 2. Exportieren Sie den Film über Datei/Film exportieren/Video als Folge von Einzelbildern. Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Auflösung und das Seitenverhältnis eingestellt haben. 3. Geben Sie einen Namen an. Die Bilder werden automatisch aufsteigend nummeriert.
Kapitel 11 Maskentechnik 187
Abbildung 11.34: Ausgabedialog für Bilderfolge
Bilder mit Foto Designer bearbeiten Laden Sie der Reihe nach alle Aufnahmen in die Bildbearbeitung und stellen Sie die Person frei. Als Füllfarbe für die Maske verwenden Sie intensives Grün. 1. Laden Sie die Bilder. Bei genügend Arbeitsspeicher können Sie alle Bilder auf einmal öffnen. 2. Beginnen Sie mit dem Freistellen erst ab dem Bild, an welchem der Spieler zu sehen ist. Alle anderen Bilder können Sie komplett grün ausfüllen. 3. Wählen Sie die Malfarbe und zeichnen Sie mit dem Lasso-Werkzeug die Maske. 4. Füllen Sie die Auswahl mit dem Farbeimer.
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Kapitel 11
Abbildung 11.35: Maske zeichnen und füllen
5. Speichern Sie das Bild ab und wechseln Sie zum nächsten. Sie können das Original überschreiben oder eine Kopie anlegen, falls Sie nicht sicher sind, ob Sie noch etwas ändern müssen.
Abbildung 11.36: Bearbeitete und unbearbeitete Bilder im Browser
6. Im Bereich eines vorhandenen Greenscreens sowie an Bildteilen, die nichts überdecken, müssen Sie nicht bis an die Konturen der Person freistellen.
Abbildung 11.37: Reduzierter Maskenbereich
7. Bearbeiten Sie alle Bilder der Szene. Kapitel 11 Maskentechnik 189
Maskierte Bilder importieren Sobald die Masken erstellt sind, können die Einzelbilder wieder in Video deluxe importiert werden. 1. Stellen Sie über Datei/Einstellungen/Programm auf der Registerkarte Video/Audio die Standardbildlänge auf ein Frame. Nur so werden auch wirklich Einzelbilder in die Timeline platziert. 2. Markieren Sie alle Bilder im Media Pool und ziehen Sie das erste unter den Szenenanfang in die Timeline. Hier befindet sich noch die originale Videospur, die als Einzelbilder exportiert wurde.
Abbildung 11.38: Die ersten manipulierten Bilder in der Timeline
3. Löschen Sie die exportierte Videospur.
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Kapitel 11
Abbildung 11.39: Nur noch die Einzelbilder
4. Überprüfen Sie den Ablauf und achten Sie darauf, dass keine unbearbeiteten Bilder in der Abfolge auftauchen.
Abbildung 11.40: Der erweiterte Greenscreen
Kapitel 11 Maskentechnik 191
Greenscreen-Effekt anwenden Sie können das Keying auf die Einzelbilder anwenden oder zuvor den gesamten Bereich der Bilder als neuen Film exportieren. Die Variante mit dem Film hat den Vorteil, dass die Vorschau auf leistungsschwächeren Rechnern flüssiger laufen wird. Der Nachteil liegt darin, dass bei evtl. noch zu machenden Änderungen das ganze Spiel von vorne beginnt. Flexibler sind Sie also auf jeden Fall, wenn Sie die Bilder beibehalten. 1. Suchen Sie sich ein geeignetes Bild zum Einstellen des Effekts und passen Sie Schwellwert und Überblendbereich an.
Abbildung 11.41: Keying-Parameter auf Einzelbild angepasst
2. Wählen Sie anschließend die Funktion Videoeffekte auf alle anwenden. Damit bekommen sämtliche Bilder in der Videospur die Keying-Parameter zugewiesen.
Abbildung 11.42: Effekt auf alle Bilder anwenden
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Kapitel 11
Abbildung 11.43: Die fertige Abfolge Kapitel 11 Maskentechnik 193
Herold Studios, Frankfurt
Soundeffekte Um einen Effekt wirkungsvoll in den Film einzubringen, gehört neben dem visuellen Erscheinungsbild auch die Vertonung der Szene. In erster Linie denkt man gar nicht daran, aber was wäre ein Laserschwert ohne seinen brummigen Ton? Nur mit Musik hinterlegt sieht es aus, als würde jemand mit einer starken Taschenlampe herumfuchteln. Laserschüsse, die wie eine Pistole klingen? Unvorstellbar. Oder das Brüllen eines Tyrannosaurus Rex? Löwengebrüll oder Affengeschrei? Niemand hat das Geräusch je gehört. Verwenden des Originaltons – kaum möglich! Aber auch real vorkommende Geräusche wie Tritte oder Türknarren existieren selten beim Drehen in der Intensität, wie man sie zum Erzeugen der Spannung braucht. Das Knacken eines Astes auf dem Boden genau in dem Augenblick, wenn die Wache bei einem Einbruch vorbeikommt. Das Klirren zusammentreffender Schwerter bei einem Kampf. Faustschläge beim Boxen. Alle diese Geräusche werden im Studio nachgestellt und in den Film eingebunden. Immer wenn man den Originalton nicht verwenden kann, verstärken muss oder künstliche Geräusche benötigt, wird ein Foley-Artist hinzugezogen. Der Begriff Foley-Artist ist abgeleitet von Jack Foley (1891–1967), der in den Anfangsjahren des Tonfilms auf die Idee kam, den Film in einem Tonstudio simultan zu den Bewegungen der Schauspieler neu zu vertonen und dabei die Geräusche künstlich zu erzeugen.
Kapitel 12 Soundeffekte 195
Behandelte Themen: Soundclips erzeugen Soundclips verlängern Soundeffekte anwenden Ton verändern Surround-Raumverteilung
Soundeffekte mit Video deluxe Video deluxe stellt eine Reihe vorgefertigter Soundeffekte zur Verfügung, die im Media Pool zu finden sind. Diese lassen sich nach Belieben ändern und Ihren Erfordernissen anpassen. Darüber hinaus können Effekte manuell generiert und als Vorlage gespeichert werden. Diese Effekte manipulieren eine Originaltonaufnahme, um sie den visuellen Gegebenheiten besser anzupassen. So finden sich Einstellungen für den Klang in einer Kathedrale, eine Roboterstimme und Funkgeräte.
Audioeffektkurven generieren Bild und Ton abmischen
Abbildung 12.1: Klangeffekte im Media Pool
Klicken Sie einen Effekt im Media Pool an, erhalten Sie eine Vorschau. Zum Anwenden ziehen Sie den Effekt auf den Tonclip in der Timeline.
Soundclips generieren Die Effekte zur Verfremdung des Klangs lassen sich nur auf vorhandene Soundclips anwenden. Aber gerade diese sind es, die oftmals künstlich erzeugt werden müssen.
Soundeffekte mit Ambient In der Plus-Version liegt der Synthesizer Atmos Ambient Sound Creator bei, mit dem Sie auf einfache Art und Weise künstliche Geräusche erstellen. 1. Klicken Sie im Media Pool auf die Registerkarte Effekte und dort auf die Kategorie Audioeffekte/Synthesizer. 196
Kapitel 12
2. Ziehen Sie Ambient auf eine freie Spur in der Timeline. Das Einstellfenster öffnet sich automatisch. 3. Über das Auswahlfenster können Sie zwischen verschiedenen Geräuschgruppen wählen. 4. Mit Play spielen Sie die aktuelle Kombination ab. 5. Mit den Drehreglern der 4 Geräuschgruppen verändern Sie die Lautstärke und Intensität. Klicken Sie dazu mit der Maus auf einen Regler und ziehen Sie bei gedrückter Taste nach rechts zum Lauterwerden.
Abbildung 12.2: Auswahl an Synthesizern
6. Random erstellt zufällige Zusammensetzungen, Auto verändert die Parameter über die Zeit. 7. Schließen Sie Ambient über das Fenster-Schließsymbol, werden die Einstellungen übernommen. 8. Ändern Sie die Länge direkt über die Anfasser des Clips in der Timeline.
Abbildung 12.3: Regler für Regen und Donner
Rhythmus mit Drum n Bass Ähnlich einfach wie Ambient erstellt die Drum & Bass Machine eine Rhythmusuntermalung. 1. Ziehen Sie das Icon Drum n Bass auf eine freie Tonspur. 2. Experimentieren Sie mit den Parametern. Der obere Teil definiert das Schlagzeug, der untere Teil den Bass.
Kapitel 12 Soundeffekte 197
Abbildung 12.4: Rhythmusgerät
Soundclips aus dem Internet laden Eine große Menge Soundclips bietet Ihnen das Internet. Hier finden Sie viele Seiten mit unzähligen Beispielen aus allen nur denkbaren Bereichen. Zwar ist die Suche nach dem richtigen Ton eine oft langwierige Sache, doch lohnt sich die Mühe gerade bei visuellen Effekten, die ohne eine Spezialvertonung nicht zur Geltung kommen. Auch der Atmosphäre tun ein paar Hintergrundgeräusche gut, sodass das Ergebnis dann doch die Mühe entlohnt.
Catooh – der Onlinemedienkatalog Mit Video deluxe erhalten Sie Zugang zum Onlinearchiv Catooh. Hier finden Sie unzählige Soundeffekte, aber auch Musik, Bilder und Videos zur freien Verwendung in Ihren Filmen. 1. Klicken Sie im Media Pool ganz rechts auf den Button Catooh. Sie werden über das Internet mit dem Archiv verbunden.
Abbildung 12.5: Onlinearchiv aufrufen
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Kapitel 12
2. Klicken Sie über die Registerkarte Audio auf Soundeffekte. Hier finden Sie unzählige Beispiele, die Sie mit einem Klick probehören können.
Der Download der Daten ist kostenpflichtig. Ein Soundeffekt kostet beispielsweise zwischen 0,40 und 1,35 Euro, je nach gewünschtem Format und Qualität.
Abbildung 12.6: Soundeffekte in Catooh
Kostenlose Soundclips Ein paar Seiten zum Stöbern, auf denen Sie kostenlose Clips erhalten können: www.acoustica.com/sounds.htm www.nature-downloads.naturesounds.ca www.meanrabbit.com/wavhtml/wavepage.htm www.pacdv.com/sounds/index.html www.flashkit.com/soundfx
Oft handelt es sich bei den Seiten um professionelle Anbieter, die aber frei erhältliche Beispiele zum Download bereitstellen. Über eine Suchmaschine werden Sie viele weitere Quellen finden. Eine sehr interessante Seite zum Thema Filmsound ist www.filmsound.org. Die meisten der oben genannten Clipseiten sind dort verlinkt.
Soundclips erzeugen Neben dem Erstellen von Sounds mit Synthesizern und dem Suchen nach Clips im Internet oder auf speziellen CDs bleibt auch die Möglichkeit, selbst einen Toneffekt aufzunehmen. Dazu sollten Sie einen guten Rekorder und natürlich passende Mikrofone verwenden. Achten Sie bei der Aufnahme darauf, dass nur der gewünschte Ton ohne Hintergrund- und Windgeräusche vorhanden ist. Also keine Tierlaute mit Autogeräuschen und Kindergeschrei mischen. Zum Nachstellen von Geräuschen sind dann nur noch Utensilien wie Schuhe, Sand, Türen etc. und viel Fantasie notwendig.
Projektdaten: Format: Wave Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 6_Soundeffekte Dateien: Brummen, Knattern
Kapitel 12 Soundeffekte 199
Beispielsweise lassen sich Knochenbrüche durch das Brechen von frischen Karotten und Sellerie nachstellen, Faustschläge ins Gesicht werden mit einem rohen Steak und Laserschüsse mit gespannten Drahtseilen und einem Hammer vertont.
Laserschwert vertonen Ben Burtt war Sounddesigner aller Star Wars-Filme und damit für deren Klangbild verantwortlich. Legendär und jedem bekannt dürfte der Sound der Laserschwerter sein.
Abbildung 12.7: Laserschwertkampf
Die Kombination eines 35-mm-Filmprojektors mit dem Brummen eines Fernsehgeräts war sogar der erste Soundeffekt, den er für die Filmserie aufgenommen hat.
Aufnehmen Um den Sound eines Laserschwerts zu erzeugen, bedarf es lediglich zweier Aufnahmen: des Geräuschs eines Kinoprojektors und des Brummens eines Fernsehgeräts, Verstärkers oder von etwas Ähnlichem. Fragen Sie doch mal in Ihrem Kino um die Ecke, ob Sie das Projektorgeräusch aufnehmen dürfen. Sollte eigentlich kein Problem sein. Wenn nicht, finden Sie sicherlich im Internet eine Aufnahme. Halten Sie das Mikrofon nahe an den laufenden Projektor. Das Geräusch des Malteserkreuzes und der Filmschlaufe ergibt diesen ganz besonderen knatternden Ton.
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Kapitel 12
Abbildung 12.8: Kinoprojektor FP 30 mit eingelegtem Film
Vielleicht finden Sie im Kino auch gleich einen Verstärker mit einem Brummton. Wenn nicht, hören Sie sich zu Hause einmal um: Stereoanlage, Computerboxen oder Fernsehgerät. Vielleicht tritt das Brummen auch erst mit dem Aufdrehen der Lautstärke zum Vorschein.
Abbildung 12.9: THX-Verstärkerturm im Kino
Kapitel 12 Soundeffekte 201
Clips in der Timeline mischen Bevor Sie mit Effekten eine Anpassung des Sounds vornehmen, löschen Sie unnötige Passagen. 1. Importieren Sie die beiden Aufnahmen in Video deluxe. Haben Sie die Videokamera für die Tonaufnahme verwendet, entfernen Sie die Bildspur. 2. Benennen Sie die Clips nach ihrem Klang um. Im Kontextmenü finden Sie dazu die Funktion Objekteigenschaften.
Abbildung 12.10: Beide Tonclips in der Timeline
3. Platzieren Sie die Clips übereinander und trimmen Sie diese auf die gleiche Länge.
Abbildung 12.11: Gleich lange Clips
4. Schalten Sie den Clip mit dem Brummton auf solo. Dadurch können Sie Änderungen besser kontrollieren. 5. Öffnen Sie das Audio Cleaning des oberen Clips durch einen Rechtsklick und die Auswahl im Kontextmenü.
Abbildung 12.12: Nur die obere Spur ist zu hören
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Kapitel 12
Abbildung 12.13: Grundeinstellung des Equalizers
6. Ändern Sie auf der Registerkarte Equalizer die Frequenzkurve so, dass das Brummen verstärkt wird. Ein Anheben der mittleren und Absenken der hohen Frequenzen sollten hier gute Ergebnisse bringen.
Abbildung 12.14: Optimierte Frequenzkurve
7. Das Brummen soll der dominante Ton sein. Schalten Sie solo wieder aus und erhöhen Sie die Lautstärke des Clips mit dem Anfasser.
Kapitel 12 Soundeffekte 203
Abbildung 12.15: Das Brummen wird lauter
8. Mischen Sie das Projektorknattern so dazu, dass es einen leisen Unterton bildet.
Abbildung 12.16: Fertige Lautstärkemischung
Fertige Toneinstellungen können Sie als neuen Effekt speichern. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Audioclip und wählen Sie im Kontextmenü den Eintrag Audioeffekte speichern. Nach Angabe des Namens erscheint er in der Effektauswahl des Media Pools, sofern Sie den eingestellten Speicherort beibehalten. Im Kontextmenü finden Sie auch die Option Audioeffekte zurücksetzen, die die Tonänderungen komplett zurücknimmt, auch die der vordefinierten Effekte.
Soundeffekte anwenden Mit vorgefertigten Effekten können Sie nun Ihr Laserschwert weiter anpassen. Beachten Sie aber, dass Sie die Equalizer-Einstellung überschreiben, wenn Sie einen Effekt auf den Brummen-Clip anwenden.
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Kapitel 12
1. Wechseln Sie im Media Pool auf die Registerkarte Effekte und dort auf die Kategorie Audioeffekte/Audioeffekt-Presets. 2. Ziehen Sie zum Beispiel den Effekt BassFilter & Hall auf den unteren Clip, wird das Knattern in den Höhen abgestuft.
Abbildung 12.17: Effekt aus dem Media Pool anwenden
Raumverteilung beeinflussen Wollen Sie den Ton etwas pulsieren lassen, stellen Sie mit dem Surround Editor die Raumverteilung ein. 1. Schalten Sie in der Werkzeugleiste den Mixer ein. Sie können ihn auch über das Menü Fenster/Mixer oder die Taste M öffnen.
Sie müssen bei der ersten Verwendung den Dolby Digital Codec freischalten. Dies geschieht ganz einfach und schnell über das Internet. Folgen Sie dazu den Anweisungen des erscheinenden Dialogs.
Abbildung 12.18: Tonmixer aufrufen 2. Aktivieren Sie mit dem Schalter den 5.1 Surround-Modus. Je nach System müssen Sie die Ausgabe für Ihre Lautsprecher über einen Dialog anpassen.
Kapitel 12 Soundeffekte 205
Abbildung 12.19: Surround aktivieren
3. Schalten Sie die untere Tonspur, hier das Knattern auf Spur 3, auf solo. Dies können Sie ganz einfach direkt im Mixer erledigen. 4. Klicken Sie dann auf die Panorama-Schaltfläche zum Öffnen des Surround Editors. 5. Für unser Beispiel reduzieren Sie die Stereoaufnahme, die Sie aller Wahrscheinlichkeit nach gemacht haben, auf Mono.
Abbildung 12.20: Surround Editor öffnen
Abbildung 12.21: Surround Editor für Spur 3 auf „Mono“ schalten 206
Kapitel 12
6. Um den Ton zwischen den beiden vorderen Boxen hin und her pulsieren zu lassen, aktivieren Sie Automation und wählen Aufnehmen als Modus aus. 7. Positionieren Sie den Cursor an der Startposition des Audioclips in der Timeline.
Abbildung 12.22: „Aufnehmen“ aktivieren
8. Klicken Sie im Surround Editor auf Play. 9. Bewegen Sie die Tonquelle zwischen den vorderen Boxen hin und her, solange der Clip gespielt wird.
Abbildung 12.23: Tonquelle bewegen
Die Tonposition wird in Form einer Keyframe-Linie in der Timeline aufgezeichnet. Wiederholen Sie die Aufnahme, werden zuvor gesetzte Punkte überschrieben. Die Schaltfläche Zurücksetzen löscht die Kurve und bringt die Tonspur in ihren Ausgangszustand zurück.
Abbildung 12.24: Aufgezeichnete Linie Kapitel 12 Soundeffekte 207
Im Modus Zeichnen verschieben Sie die Tonquelle zwischen den Boxen hin und her, ohne den Clip live abzuspielen. Die so gezeichnete Kurve wird innerhalb der Clipdauer von der Tonquelle abgefahren. Die Bewegungsgeschwindigkeit richtet sich nach Kurvenlänge und Clipdauer.
Abbildung 12.25: Kurve im Editor und Ergebnis in der Timeline
Clips verlängern Ist die Dauer Ihres Sounds zu kurz, können Sie ihn mit einfachen Mitteln verlängern. 1. Wählen Sie beide Clips an und gruppieren Sie diese. 2. Wählen Sie im Menü Bearbeiten die Funktion Objekte duplizieren. 3. Platzieren Sie die Kopien so, dass sie sich leicht überlagern. Dadurch werden die Tonspuren automatisch überblendet.
Abbildung 12.26: Verlängerte Tonclips
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Kapitel 12
In der Mitte des Überblendens wird der Ton leiser, da der erste Clip ausund der zweite einblendet. Eine bessere Lösung zum Verlängern sind das Platzieren auf einer neuen Spur und das versetzte Ein- und Ausblenden. Erst wenn die Lautstärke des neuen Clips erreicht ist, fadet der alte Sound aus.
Abbildung 12.27: Bessere Verlängerung des Sounds
Laserschwert bewegen Natürlich gibt es die Möglichkeit, über den Surround-Editor die Bewegungsphasen des Laserschwerts zu simulieren, doch vor 30 Jahren wurde dies mit einem einfachen Trick generiert. 1. Spielen Sie den Soundclip über Ihre Anlage aus. Wichtig ist eine ausreichende Länge und ordentliche Lautstärke. 2. Nehmen Sie diesen Ton mit einem Mikrofon erneut auf. Dabei bewegen Sie sich zwischen den Boxen, gehen ganz nah heran und wieder weiter weg. 3. Importieren Sie den Clip in Video deluxe.
Abbildung 12.28: Links der alte, rechts der neue Tonclip
Durch das Bewegen des Mikrofons zu den Boxen erhalten Sie laute und leise Passagen und Übersteuerungen – genau das, was ein richtiges Laserschwert ausmacht. Bewegen Sie das Mikrofon in Anlehnung an die zu vertonende Filmszene, nur seitenverkehrt. Der Trick beruht darauf, dass nicht die Tonquelle bewegt wird und das Mikrofon fest steht, sondern umgekehrt. Für den Zuschauer ist dieser Tausch später nicht auszumachen. Für ihn bewegt sich die Geräuschquelle, das Laserschwert.
Kapitel 12 Soundeffekte 209
Laserschwert einschalten Projektdaten: Format: Wave Online Album: www.rainer-hagner.magix.net
Was am Ende noch fehlt, ist das Zündgeräusch dieser edlen Waffe. Ein lauter elektrischer Knall passt ganz gut. 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den neuen Audioclip mit den beiden Grundgeräuschen. Im Kontextmenü wählen Sie Audioeffektkurven/Scharfes Filter.
Ordner: Meisterkurs 2 Album: 6_Soundeffekte Datei: Laserschwert
Fassen Sie dazu die Audioclips zusammen. Sie erreichen dies durch die zuvor beschriebene Neuaufnahme mit einem Mikrofon oder über die Funktion Audio zusammenfassen im Menü Bearbeiten. Abbildung 12.29: Filterkurve anzeigen
2. Die Filterkurve muss von Hand gezeichnet werden und wird das Zünd geräusch bilden. Schalten Sie die Maus auf den Kurvenmodus. 3. Zeichnen Sie für die erste Sekunde eine Kurve vom Maximalwert herunter auf den Normalwert.
Abbildung 12.30: Kurvenzeichnen einschalten
Sie können die Kurve jederzeit neu übermalen und so Varianten ausprobieren. Über das Kontextmenü schalten Sie die Audioeffektspur ein und aus. Dazu müssen Sie den Kurvenmausmodus wieder verlassen.
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Kapitel 12
Abbildung 12.31: Filterkurve für das Zündgeräusch
4. Rufen Sie zum Abschluss den Mixer auf. Die Lautstärke wird zum Start ebenfalls erhöht.
5. Klicken Sie für die Spur mit dem Audioclip die Option Auto an. Solange diese aktiviert ist, kann die Lautstärkeregelung aufgezeichnet werden. 6. Positionieren Sie den Wiedergabecursor in der Timeline etwas vor dem Clip. Dies erleichtert die Reaktion beim Clipanfang.
Abbildung 12.32: Aufzeichnung aktiviert
7. Starten Sie die Wiedergabe und ziehen Sie den Schieberegler für die Lautstärke der Spur nach oben. 8. Innerhalb der ersten Sekunde ziehen Sie die Lautstärke auf den Normalwert. Über die restliche Dauer können Sie ein wenig hoch- und runterfahren, um einen pulsierenden Ton zu erzielen. 9. Die fertige Kurve können Sie jederzeit mit einer neuen Aufnahme überschreiben. Sind Sie zufrieden, schalten Sie Auto wieder aus.
Abbildung 12.35: Pulsierende Lautstärkekurve und „Scharfes Filter“
Abbildung 12.33: Maximale Lautstärke
Abbildung 12.34: Normale Lautstärke
Soundclip einfügen Jetzt muss nur noch der künstlich erstellte Sound mit dem Bild zusammengebracht werden. 1. Öffnen Sie den Film in der Timeline zum Bearbeiten. 2. Ziehen Sie den Soundclip auf eine freie Spur und platzieren Sie ihn passend zum Videoclip.
Kapitel 12 Soundeffekte 211
Abbildung 12.36: Laserschwertkampf mit zwei Soundspuren
Im Beispiel soll dies das linke Laserschwert sein. Im Clip bewegt sich die Klinge von links auf die Mitte zu, wo sie mit dem zweiten Schwert zusammentrifft. Für die Aufnahme eignet sich der Modus Zeichnen.
Abbildung 12.37: Linke Position des Laserschwerts 212
Kapitel 12
3. Öffnen Sie den 5.1 Surround Editor für die erste Tonspur. Klicken Sie dazu auf den Mixer, dann auf die Panorama-Schaltfläche der Spur. 4. Schalten Sie die Tonquelle auf Mono und platzieren Sie diese auf den linken Lautsprecher. 5. Aktivieren Sie Automation und den Modus Zeichen.
6. Fahren Sie die Tonquelle auf die Mitte zu. Während der Clipdauer ändert sich nun die Tonposition von links zur Mitte hin.
Abbildung 12.38: Mitteposition erreicht
7. Passt dieses lineare Verfahren nicht zu Ihrem Clip, animieren Sie live im Modus Aufnehmen. Das Erzeugen von Toneffekten, das Platzieren und Abmischen erfordern eine Menge Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Filmindustrie honoriert diese Aufgaben mit zwei Oscars für die Kategorien Sound Editing und Sound Mixing.
Abbildung 12.39: Die fertige Kurve für die Tonposition
8. Wiederholen Sie die Schritte für das zweite Laserschwert, dieses Mal von rechts zur Mitte.
In den meisten Fällen werden Sie brauchbare Soundclips auf CDs und im Internet finden und müssen sich nicht die Mühe machen, alles selbst aufzunehmen. Das Abmixen bleibt Ihnen aber nicht erspart. Mit Soundeffekten verfeinern Sie Ihre Videoproduktionen und heben sich merklich von anderen Filmen ab. Investieren Sie mindestens genauso viel Zeit in den Tonschnitt wie in den Bildschnitt. Das Ergebnis spricht für sich.
Kapitel 12 Soundeffekte 213
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Kapitel 13
Teil 3 Trickwerkstatt
Im dritten Teil des Buches wenden Sie verschiedene Arten von Filmtricks in Kombination an, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Sie lernen, wie Sie mit den Werkzeugen von Video deluxe und dem Foto Designer anspruchsvolle Filmtricks realisieren, die Sie sonst nur aus Hollywood-Produktionen kennen.
Kapitel 13 Beamen 215
Beamen Beim Beamen wird der Körper bzw. Gegenstand in Energie umgewandelt, mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum transportiert und an einem anderen Ort wieder zusammengesetzt. Da hierzu eine ungeheure Menge Energie notwendig ist, wird das Materialisieren und Entmaterialisieren in Filmen gerne von mehreren Lichtblitzen begleitet und ist vor allem aus den Star Trek-Serien bekannt. Dabei war das Beamen am Anfang der Reihe (1966) gar nicht vorgesehen. Ursprünglich sollte die Enterprise selbst oder ein Shuttle auf fremden Planeten landen. Dies hätte jedoch erhebliche Mehrkosten an Modell- und Trickaufnahmen bedeutet, weshalb Gene Roddenberry die Teleportation aufgegriffen hat. In der Realität wird diese Transportmöglichkeit wohl immer ein Wunsch bleiben. Nach heutigen Schätzungen würde man allein zur Aufhebung der atomaren Bindungen eines Menschen die Atome auf etwa 1 Milliarde °C erhitzen müssen – zumindest wäre das Original hiermit wirklich verschwunden. Der Energiebedarf würde ein einziges Kernkraftwerk weit über 100 Jahre beschäftigen und die zu übermittelnde Datenmenge wäre mit 10x1019 Terabyte unvorstellbar groß.
Kapitel 13 Beamen 217
Behandelte Themen: Objekt erstellen und animieren Greenscreen-Kombination Keyframe-Animation Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album:
Das Filmen Grundsätzlich kann man diesen Effekt als Filmtrick auf zwei unterschiedliche Arten realisieren. Zum einen filmen Sie eine Person vor einem Hintergrund und zusätzlich noch einmal den Hintergrund allein. Durch Überblenden beider Clips verschwindet die Person. Die zweite Möglichkeit besteht aus einer Greenscreen-Aufnahme mit der Person und einem separaten Hintergrund. Der Greenscreen erscheint durchsichtig, die Person kann mittels Deckkraftregler über dem Hintergrund eingeblendet werden.
www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 7_Beamen Film: Beamen
Abbildung 13.1: Greenscreen und Hintergrundaufnahme
Lichtkugel erstellen Für den Lichteffekt erstellen Sie eine Leuchtkugel mit dem Foto Designer. Die Größe spielt dabei keine Rolle, da die Formatierung später im Videoprogramm erfolgt. 1. Öffnen Sie ein neues Bild und wählen Sie die Papierfarbe Schwarz. Dadurch lässt sich später der Chroma Key Schwarz anwenden. 2. Zeichnen Sie ungefähr in Bildmitte eine große und breite Ellipse mit dem Werkzeug Runde Maske und vignettieren Sie die Auswahl über Auswahl/ Vignette mit einer Randunschärfe von 30 Pixeln.
Abbildung 13.2: Neues Bild mit schwarzem Hintergrund Abbildung 13.3: Ellipsenwerkzeug auswählen 218
Kapitel 13
3. Wählen Sie ein dunkles Blau als Malfarbe und füllen Sie die Ellipse mit dem Füllwerkzeug aus.
Abbildung 13.4: Die dunkle Korona der Lichtkugel
4. Zeichnen Sie eine neue Ellipse, dieses Mal etwas kleiner, und vignettieren Sie diese wieder. 5. Füllen Sie diese mit einer sehr hellen Farbe für den heißen Mittelpunkt der Energiekugel.
Abbildung 13.5: Die fertige Kugel mit hellem Kern
6. Speichern Sie das Bild abschließend und verlassen Sie den Foto Designer. Kapitel 13 Beamen 219
Elemente kombinieren In der Timeline platzieren Sie zunächst die beiden Hauptclips, also Hintergrund und Person. 1. Ziehen Sie den Greenscreen-Clip unter den Hintergrundclip. 2. Belegen Sie ihn mit dem Chroma Key Grün und stellen Sie die Parameter für Schwellwert und Überblendbereich ein. 3. Ändern Sie unter Bewegungseffekte den Bildausschnitt mit Ausschnitt/ Zoom, um den Bereich ohne Greenscreen auszumaskieren. Stellen Sie dazu in den Parametern Proportionen frei ein und wählen Sie Bildfüllend ab.
Abbildung 13.6: Eingestellter Bildausschnitt für das Keying
4. Ändern Sie bei Bedarf auch unter Position/Größe die Parameter ab, bis nur die Person übrig bleibt. Fehlender Greenscreen, wie im Beispiel am linken Fuß, oder ein fehlerhafter Schatten lassen sich so leicht kaschieren.
Abbildung 13.7: Fertige Kombination
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Kapitel 13
Lichtkugel einfügen Für den Lichteffekt beim Beamen sorgt die zuvor erstellte Kugel. 1. Importieren Sie die Kugel auf eine untere Spur und schalten Sie den schwarzen Hintergrund über den Videoeffekt Chroma Key/Schwarz auf transparent. 2. Verkleinern Sie die Kugel über den Dialog Position/Größe und platzieren Sie diese in die Mitte der Person.
Abbildung 13.8: Die erste Lichtkugel am Ursprung
3. Duplizieren Sie die Kugel und platzieren Sie die Kopie in der Timeline unter die erste.
Abbildung 13.9: Beide Kugeln in der Timeline Kapitel 13 Beamen 221
Lichtkugeln animieren Die beiden Kugeln sollen sich beim Beamen auseinanderbewegen und damit das Atomisieren veranschaulichen. 1. Wählen Sie die erste Kugel und öffnen Sie unter Bewegungseffekte die Gruppe Position/Größe. 2. Klappen Sie die Keyframe-Steuerung auf, falls sie geschlossen ist. 3.
Setzen Sie für die Startposition einen Keyframe am Anfang des Clips.
Abbildung 13.10: Erster Keyframe für den Animationsstart
4. Verschieben Sie den Wiedergabemarker in der Keyframe-Steuerung ungefähr auf 1 Sekunde. 5. Ändern Sie den Wert für Oben so ab, dass die Kugel in Kopfhöhe steht. Ein neuer Keyframe wird automatisch gesetzt.
Abbildung 13.11: Animation der ersten Kugel nach oben 222
Kapitel 13
6. Die untere Kugel animieren Sie auf die gleiche Weise, nur dass die Richtung nach unten zu den Füßen verläuft. Für die exakte Zeitposition wechseln Sie von der Keyframe-Position der ersten Kugel auf den neuen Clip und setzen einen Keyframe. 7. Als zweiten Parameter animieren Sie die Breite der beiden Kugeln. Für die Anfangsposition belassen Sie die Breite und erhöhen diese bis zum Ende. 8. Achten Sie darauf, dass Sie dazu die Option Proportionen beibehalten abwählen und die Mitteposition durch Ändern des Positionswerts Links beibehalten.
Abbildung 13.12: Die untere Kugel bei maximaler Breite
9. Als Letztes reduzieren Sie die Deckkraft am Ende und am Anfang der Clips in der Timeline. Dadurch erscheinen und verschwinden die Energiekugeln sanft.
Abbildung 13.13: Fertige Animation der Lichtkugeln
Kapitel 13 Beamen 223
Zweite Kugelfolge Um die Animation etwas interessanter zu gestalten, soll eine zweite Welle von Lichtkugeln zeitversetzt erscheinen. 1. Wählen Sie beide Clips mit der Kugelanimation aus und kopieren Sie diese mit Bearbeiten/Objekte duplizieren. 2. Ziehen Sie die Kopien auf zwei freie Spuren nach unten und versetzen Sie diese etwas nach hinten.
Abbildung 13.14: Beide Kugelphasen in Aktion
Entmaterialisieren Das Auflösen der Atome wird in Video deluxe über den Effekt Sand realisiert. Je höher der Parameterwert, umso zerstückelter wird das Ergebnis. 1. Öffnen Sie für die Person den Videoeffekt Verzerrung. 2. Navigieren Sie mit dem Wiedergabemarker an die Position, an der sich die zweite Kugelfolge zu teilen beginnt. 3. Setzen Sie für den Parameter Sand einen Keyframe mit dem Anfangswert 0.
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Kapitel 13
Abbildung 13.15: Startwert für „Sand“ setzen
4. Etwa am Ende der Kugelbewegung setzen Sie die Effektstärke mit dem Wert 100 auf das Maximum.
Abbildung 13.16: Auflösen mit dem „Sand“-Effekt
Auflösen Damit verschwindet die Person aber noch nicht. Eine zweite Keyframe-Animation soll die Breite des Objekts verändern, sodass sie in sich zusammenfällt. 1. Wählen Sie für den Personenclip den Effekt Position/Größe. 2. Fahren Sie in der Timeline an die Position, an der die zweite Kugelfolge ausgeblendet wird und setzen Sie einen Keyframe. 3. Suchen Sie die Position, an der die Kugeln gerade verschwunden sind, also kurz vor Ende der Animation. 4. Ändern Sie den Wert Breite auf 1. Achten Sie darauf, zuvor Proportionen beibehalten abzuwählen. Kapitel 13 Beamen 225
5. Stellen Sie die Position für Links so ein, dass die Person in der Mitte bleibt. Zur ursprünglichen Position müssen Sie dazu die halbe Breitenänderung dazuaddieren.
Abbildung 13.17: Die Breite kurz vor dem Ende des Auflösens
Ausblenden Am Ende muss der verbleibende Rest der Person ausgeblendet werden. Spätestens jetzt müssen Sie den Clip auf die richtige Länge kürzen.
Abbildung 13.18: Langer Clip mit Kurve für die Breite
Mit dem Kürzen verschieben sich die Keyframes. Diese verhalten sich proportional zu der Cliplänge.
Abbildung 13.19: Gekürzter Clip mit kürzerer Animation
Beim Schneiden wird die Animation sogar auf beide Cliphälften angewendet und der Spiellänge entsprechend aufgeführt.
Abbildung 13.20: Geteilter Clip mit zwei Animationen
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Kapitel 13
Wollen Sie die Keyframes nicht neu justieren, können Sie, statt den Clip auszublenden, den Hintergrund auf einer neuen Spur einblenden. 1. Duplizieren Sie den Hintergrund und fügen Sie ihn auf der untersten Spur ein. 2. Kürzen Sie den Anfang so, dass der Clip mit dem Zusammenfall der Breite beginnt. 3. Blenden Sie ihn über die Länge der Breitenanimation ein.
Abbildung 13.21: Neuer Hintergrund zum Verdecken der Person
Zusätzlicher Lichteffekt Für einen zusätzlichen Lichteffekt in der Mitte der Person können Sie mit einer neuen Videospur und einem Effektbild sorgen. 1. Malen Sie mit dem Foto Designer ein Lichtband für den zusätzlichen Schein. Wegen der späteren Verfremdung genügt eine grobe und einfarbige Skizze. 2. Importieren Sie das Bild in die Timeline und versehen Sie es bei weißem Hintergrund mit dem Chroma Key-Effekt Weiss. 3. Ändern Sie die Größe und Position so ab, dass es in der Mitte der Person liegt.
Abbildung 13.22: Lichteffekt zum Beamen Kapitel 13 Beamen 227
Abbildung 13.23: Lichteffekt beim Beamen
4. Platzieren Sie das Bild im Arranger über den Kugelanimationen, damit es im Video von ihnen überdeckt wird. Als Position und Länge stellen Sie die Dauer der zweiten Kugelphase ein.
Abbildung 13.24: Lichteffekt in der Timeline
5. Geben Sie für den Lichtclip dem Effekt Sand den Maximalwert 100. Setzen Sie hier keinen Keyframe, da die Effektstärke über die Gesamtdauer gleich bleiben soll. 6. Animieren Sie die Breite synchron zu der Breite der Person. Ab dem Zeitpunkt, an welchem diese zusammenfällt, sollte auch der Lichteffekt kleiner werden.
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Kapitel 13
Abbildung 13.25: Maximaler „Sand“-Effekt, Breite normal
7. Über den Anfasser reduzieren Sie die Deckkraft gegen Ende, sodass auch der Lichteffekt mit der Person verschwindet. 8. Wichtig ist, den Lichteffekt auch am Clipanfang einzublenden, da er sonst zu plötzlich erscheint.
Abbildung 13.26: Kurven für Deckkraft und Breite des Lichtbandes
9. Je nach Farbe und Intensität tritt dieser zusätzliche Leuchteffekt evtl. zu stark in Erscheinung. Reduzieren Sie die gesamte Deckkraft des Clips über den Anfasser.
Abbildung 13.27: Zurücknehmen der gesamten Deckkraft
Abbildung 13.28: Das Beamen als fertige Animation
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Jumper Jumper sind Personen, die die Fähigkeit zur Teleportation besitzen. Sie können sich in Sekundenbruchteilen an jeden beliebigen Ort begeben, auf den sie sich, zum Beispiel mithilfe eines Fotos, konzentrieren. Der gleichnamige Film aus dem Jahr 2008 mit Hayden Christensen (bekannt als Anakin Skywalker/Darth Vader in Star Wars: Episode II und III) und Samuel L. Jackson als seinem Widersacher besticht vor allem durch die Tricksequenzen beim Teleportieren. Dabei handelt es sich nicht um ein Beamen wie in Star Trek. Die Protagonisten generieren durch ihre eigenen Fähigkeiten eine Art Wurmloch, durch das sie an einen anderen Ort gelangen.
Kapitel 14 Jumper 231
Behandelte Themen: Objekt freistellen Objekt animieren Greenscreen erzeugen Videoeffekte anwenden Übergang Standbild zu Live-Action Keyframe-Animation
Das Filmen Mit einigen Änderungen des Beamens können Sie leicht einen solchen Jump realisieren. Dabei sind vor dem Filmen einige Grundüberlegungen hinsichtlich der Realisation anzustellen. Im Beispiel wird sich eine Person auf ein Dach teleportieren. Zwischen dem Verschwinden und dem Wiederauftauchen zoomt die Kamera auf dieses Dach zu. So bleibt der Fokus auf die Person gerichtet und diese immer voll im Bild. Die Aufnahme lässt sich in drei Phasen gliedern. Das Kommen bis zur Teleportation ist die erste Phase.
Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 8_Jumper Film: Jumper
Abbildung 14.1: Erste Phase mit Start der Teleportation
Phase 2 bildet der Kameraschwenk mit Zoom.
Abbildung 14.2: Zweite Phase mit Kamerabewegung
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Kapitel 14
Zum Schluss taucht die Person auf dem Dach auf.
Abbildung 14.3: Dritte Phase mit Auftauchen des Jumpers
Schneiden Sie Ihre Aufnahme entsprechend den Phasen. Achten Sie darauf, dass Sie vor und nach dem Zoom genügend Filmmaterial ohne Darsteller erhalten, um die Teleportation einbauen zu können.
Der Jump Mit einem harten Schnitt zwischen den Phasen 1 und 2 verschwindet der Jumper schlagartig. Das erfüllt zwar seinen Zweck, sieht aber wenig spektakulär aus.
Abbildung 14.4: Teleportation mit hartem Schnitt
Auflösen animieren Mithilfe des Foto Designers wird im Folgenden der Jumper freigestellt und das Auflösen über Einzelbilder animiert. 1. Exportieren Sie das letzte Bild vor dem Jump über Datei/Film exportieren/Einzelner Frame als BMP.
Kapitel 14 Jumper 233
2. Achten Sie auf die richtige Einstellung der Auflösung, die dem Filmmaterial entsprechen muss, und des Speicherorts. 3. Laden Sie das Bild anschließend in den Foto Designer. 4. Stellen Sie die Person mithilfe des Lasso-Werkzeugs frei.
Abbildung 14.5: Jumper freigestellt
5. Erzeugen Sie einen sanften Rand mit einer Vignette von 5 Pixeln über Auswahl/Vignette. 6. Kehren Sie die Auswahl über die Funktion Maske invertieren um. 7. Definieren Sie ein sattes Grün als Malfarbe und füllen Sie damit den Hintergrund. Als Greenscreen erscheint dieser später durchsichtig. 8. Invertieren Sie die Maske erneut, sodass wieder der Jumper ausgewählt ist.
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Kapitel 14
Abbildung 14.6: Grüner Hintergrund mit Jumper
9. Rufen Sie im Menü Effekte den Kunstfilter Gemälde auf. 10. Auf der Registerkarte Papier des Effekts definieren Sie als Papierfarbe das gleiche Grün. Damit werden auch diese Bildteile durchsichtig. 11. Setzen Sie den Schieberegler für Relief auf 0. 12. Unter Pinsel stellen Sie die Dichte der Pinselstriche ein. Für das erste Bild der Animation wählen Sie eine Dichte von 35. 13. Speichern Sie auf der Registerkarte Voreinstellungen die Parameter unter einem aussagefähigen Namen. Dies erleichtert die Bearbeitung der weiteren Bilder erheblich.
Abbildung 14.7: Grünes Papier ohne Relief
Abbildung 14.8: Erstes Bild der Animation mit einer Dichte von 35 Kapitel 14 Jumper 235
14. Beenden Sie den Dialog mit Anwenden. Die Pinselstriche werden auf das Objekt gemalt. 15. Speichern Sie abschließend das erste Bild mit Nummerierung, zum Beispiel als Jumper_001. 16. Rufen Sie erneut den Effekt Gemälde auf und laden Sie die gespeicherte Voreinstellung. Damit sind Papierfarbe und Relief wieder definiert.
Aus dem Faktor der Dichte und damit der Anzahl der Einzelbilder resultiert am Ende die Geschwindigkeit des Auflösens.
17. Reduzieren Sie die Dichte um den Wert 2. Die Lücken werden etwas größer, das Auflösen nimmt seinen Lauf. 18. Speichern Sie so viele Bilder, bis die Person verschwunden ist. Dies wird nicht bis zu einer Dichte von 0 notwendig sein. Im Beispiel ist ungefähr bei 20 Schluss.
Abbildung 14.9: Animationsphasen beim Auflösen
Animation einbinden Importieren Sie die Bildfolge in Video deluxe und positionieren Sie diese in der Timeline. Im Beispiel werden die Einzelbilder mit einer Länge von 2 Frames eingefügt. Über Datei/Einstellungen/Programm und die Registerkarte Video/Audio können Sie dazu die Standardbildlänge vorgeben, abhängig von der Anzahl der zu importierenden Bilder und der gewünschten Animationsgeschwindigkeit.
Abbildung 14.10: Importierte Doppelbilder in der Timeline
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Kapitel 14
Definieren Sie für jedes Einzelbild den Chroma Key Grün. Mit den Schiebereglern stellen Sie die Parameter individuell ein.
Abbildung 14.11: Grün wird transparent
Abhängig von der Animation stellen Sie die Länge der Bilder auf einen oder zwei Frames ein. Gerade beim Verschwinden kann es sinnvoll sein, die ersten Bilder mit einem Frame kürzer als die restlichen zu halten, um die Geschwindigkeit beim Auflösen zu erhöhen. Ändern Sie die Helligkeit und Schärfe der einzelnen Bilder, können Sie die Partikel beim Auflösen verglühen lassen.
Abbildung 14.12: Phase mit helleren Partikeln
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Nehmen Sie zum Ausblenden bei den Einzelbildern die Deckkraft der hinteren Phasen langsam zurück.
Abbildung 14.13: Reduzierte Deckkraft am Ende
Die Ankunft Wie beim Absprung verwenden Sie erneut zwei Szenen, einmal mit Figur und einmal ohne.
Abbildung 14.15: Materialisieren mit hartem Schnitt
Materialisieren Auch dieses Mal wird die Animation aus einem Einzelbild des Jumpers erstellt. Abbildung 14.14: Das Auflösen beim Springen
1. Exportieren Sie das erste Bild mit der Figur und laden Sie es in den Foto Designer. 2. Schneiden Sie die Kontur aus und füllen Sie den Hintergrund mit Grün.
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Kapitel 14
Abbildung 14.16: Kontur beim Materialisieren
3. Speichern Sie die Änderung und laden Sie das Bild in die Timeline. 4. Definieren Sie für den Clip einen Chroma Key Grün. 5. Rufen Sie die Effekte in Videoeffekte/Verzerrung auf. Hier finden Sie verschiedene Parameter zum Bearbeiten des Jumpers. 6. Setzen Sie für den Parameter Lens einen Keyframe an den Anfang des Bildes.
Abbildung 14.17: Keyframe-Steuerung für „Lens“
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7. Stellen Sie den Maximalwert 100 ein.
Abbildung 14.18: Maximaler „Lens“-Effekt
8. Bewegen Sie den Wiedergabemarker um eine halbe Sekunde weiter und verringern Sie den Wert für Lens so, dass der erzeugte Ring der Linse nicht mehr sichtbar ist.
Abbildung 14.19: Freie Sicht nach einer halben Sekunde
Der Linseneffekt verzerrt den Jumper zu einem Kreis, die Animation des Effekts generiert eine Art Druckwelle.
Abbildung 14.20: Druckwelle des Jumpers
Mitte korrigieren Durch die Linse wird der Jumper in der Bildmitte verkleinert. Für den Übergang in die Live-Action muss die Größe wieder mit dieser übereinstimmen. 1. Importieren Sie erneut das erstellte Einzelbild in die Timeline und platzieren Sie es unter das Bild mit dem Linseneffekt. 2. Aktivieren Sie den Chroma Key Grün und blenden Sie den Anfang ein.
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Abbildung 14.21: Beide Standbildspuren untereinander
Das Überblenden der kleinen zur großen Person fällt beim Abspielen nicht mehr auf.
Abbildung 14.22: Die Überblendung zwischen den beiden Bildern
Übergang zur Live-Action Am Ende ziehen Sie den Filmclip mit dem Aufstehen auf die unterste Spur und blenden ihn ein. Positionieren Sie ihn so, dass der Übergang nahtlos erscheint.
Abbildung 14.23: Fertige Animation in der Timeline
Wenn Sie es nicht bereits zuvor korrigiert haben, passen Sie die Helligkeit und den Kontrast der Clips zueinander an. Gerade der Zoom auf das dunklere Dach wird bei eingeschalteter Camcorder-Automatik zu einem Aufhellen des Bildes führen. Kapitel 14 Jumper 241
Finishing Sind Sie mit dem Übergang zufrieden, können Sie nachträglich ein Kamerawackeln, ausgelöst durch die Druckwelle beim Materialisieren, einfügen.
Kamerawackeln 1. Markieren Sie mittels In- und Outpoint die komplette Sequenz als einen Bereich.
Abbildung 14.24: Die komplette Animation als Bereich markiert
2. Wählen Sie zur Ausgabe im Menü Datei die Funktion Film exportieren/ Video als AVI. 3. Stellen Sie sicher, dass die Auflösung mit der des Films übereinstimmt und unter Sonstiges die Option zum Exportieren des markierten Bereichs aktiviert ist. 4. Definieren Sie einen Dateinamen und starten Sie den Vorgang mit OK. 5. Nach dem Berechnen importieren Sie die fertige AVI-Datei an eine freie Stelle in die Timeline. 6. Suchen Sie die Position, an der das Materialisieren mit dem Ring beginnt. 7. Wählen Sie den Bewegungseffekt Position/Größe und setzen Sie einen Keyframe.
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Kapitel 14
Abbildung 14.25: Start-Keyframe für die Position setzen
8. Bewegen Sie den Wiedergabemarker minimal weiter und verschieben Sie die Position des Rings auf dem Vorschaumonitor etwas nach oben. Ein Keyframe wird automatisch gesetzt. 9. An einer weiteren minimal versetzten Zeitposition schieben Sie das Bild nach unten. 10. Der letzte Keyframe zentriert die Position wieder in Bildmitte. Die Erschütterung ist vorbei. Spielen Sie die Animation ab. Sie können die Werte und die Zeitposition der Keyframes so lange ändern, bis Sie das Gefühl haben, die Erschütterung des Materialisierens stimmt.
Abbildung 14.26: Keyframes für das Verwackeln
Randausgleich Da durch die Positionsänderung des Bildes oben und unten schwarzer Rand ohne Bild erscheint, müssen Sie die ganze Animation mit einem Ausschnitt aufzoomen. 1. Exportieren Sie den Clip mit der Erschütterung erneut. Den Ausschnitt und die Position können Sie nicht auf einmal ändern. 2. Nach dem Importieren des neuen Clips wählen Sie den Effekt Ausschnitt/ Zoom und fahren an die Position mit der größten Verschiebung.
Kapitel 14 Jumper 243
3. Wählen Sie einen kleineren Bildausschnitt und stellen Sie sicher, dass die Option Bildfüllend angewählt ist. Damit wird der gezeichnete Ausschnitt auf Bildgröße gezoomt.
Abbildung 14.27: Ausschnitt verkleinern, um Rand zu eliminieren
4. Über die Schaltfläche Vorschau kontrollieren Sie das Ergebnis.
Am Ende fehlt nur noch die passende Vertonung für den Jump. Stöbern Sie auf verschiedenen Internetseiten oder im Onlinekatalog Catooh. Sicherlich werden Sie passende Geräusche finden, die das Auflösen und Materialisieren unterstreichen.
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Kapitel 14
Abbildung 14.28: Das Materialisieren Kapitel 14 Jumper 245
Szenenübergang Der Film Speed Racer der Gebrüder Wachowski aus dem Jahr 2008 ist eine Realverfilmung einer japanischen Anime-Serie der 1960er-Jahre. Obwohl sie vor allem mit Matrix im Jahr 1999 die visuellen Sehgewohnheiten revolutionierten, konnten sie auch mit ihrem jüngsten Werk nicht an die früheren Erfolge anknüpfen. Dennoch besticht Speed Racer vor allem durch seine ungewöhnlichen Spezialeffekte. Fast ausschließlich vor einem Greenscreen in den Potsdamer Babelsberg-Studios gedreht und mit unzähligen digitalen Effekten versehen, bricht er erneut mit den Sehgewohnheiten der Zuschauer. Knallbuntes Comicdesign und aufgehobene physikalische Gesetze erzählen die Geschichte einer Rennfahrerfamilie. Besonders herausstechend sind die immer wieder raffiniert eingefügten Szenenwechsel. Ein solcher wird mithilfe einer Greenscreen-Aufnahme in diesem Workshop nachgestellt.
Kapitel 15 Szenenübergang 247
Behandelte Themen: Greenscreen erweitern Greenscreen-Aufnahme einfügen
Das Filmen Filmen Sie den Sprecher vor einem Greenscreen. Achten Sie auf ausreichende Größe, sodass der Hintergrund der Person vollkommen verdeckt ist. Den Abschluss nach vorne bildet ein Tisch.
Bildpositionen animieren Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 9_Szenenübergang Film: Sprecher
Abbildung 15.1: Der Sprecher vor dem Greenscreen
Greenscreen vorbereiten Der Greenscreen der Aufnahme verdeckt zwar den Sprecher, links und rechts reicht sie aber nicht bis zur Tischkante. Wenn Sie den Ausschnitt hier auf den Greenscreen begrenzen, wird der Tisch abgeschnitten.
Abbildung 15.2: Links die Originalaufnahme, rechts mit Ausschnitt auf den Greenscreen begrenzt
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Kapitel 15
Greenscreen erweitern Im Foto Designer lässt sich der Greenscreen mit einer einfachen Maske erweitern. 1. Exportieren Sie ein Einzelbild des Sprechers. 2. Laden Sie es in den Foto Designer und erweitern Sie den Greenscreen mithilfe der Lassomaske.
Abbildung 15.3: Erweiterter Greenscreen im Foto Designer
3. Die restliche Fläche füllen Sie mit Weiß. Ihre Maske darf nur die erweiterte grüne Fläche beinhalten.
Abbildung 15.4: Fertige Maske
4. Importieren Sie das Bild in die Timeline und trimmen Sie die Länge auf die Dauer des Sprecher-Clips. Kapitel 15 Szenenübergang 249
Abbildung 15.5: Die Maske unter dem Clip
5. Wählen Sie für die Maske den Chroma Key Weiss. Der Greenscreen wird damit auf die Bildbreite erweitert. Sie könnten die Clips auch als AVI-Film exportieren und neu einfügen. Mit dem Zusammenfassen sparen Sie sich das Importieren des neuen und das Löschen der alten Clips.
6. Definieren Sie einen Bereich für die Dauer des Clips und wählen Sie die Funktion Bearbeiten/Audio und Video zusammenfassen. So generieren Sie aus den beiden Bildspuren und der Audiospur einen neuen Greenscreen-Clip. 7. Weisen Sie den Chroma Key Grün zu und passen Sie die Parameter an.
Abbildung 15.6: Links der erweiterte Greenscreen, rechts das Ergebnis
Greenscreen-Aufnahme animieren Für den Szenenwechsel soll der Sprecher von rechts in das Bild hineinfahren und mit gleichbleibender Geschwindigkeit nach links verschwinden. 1. Öffnen Sie für den Clip den Bewegungseffekt Position/Größe. 2. Setzen Sie an den Clipanfang einen Keyframe.
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Kapitel 15
Abbildung 15.7: Erster Keyframe an die Anfangsposition setzen
3. Ändern Sie den Wert für Position so ab, dass der Bildrahmen rechts aus dem Vorschaumonitor verschwindet. Bei einer Auflösung von 1920 horizontalen Bildpunkten ist dies bei 960 der Fall. 4. Fahren Sie an die Endposition des Clips und setzten Sie einen Keyframe mit dem Wert -960 für die Position. Damit verschwindet der Bildrahmen nach links aus dem sichtbaren Bereich.
Abbildung 15.8: Das Bild verschwindet nach rechts
Abbildung 15.9: Verschiedene Positionen in der Keyframe-Steuerung
Hintergrundclips einfügen Nun werden zwei Hintergrundclips der Bewegung des Sprechers angepasst. Der Sprecher schiebt damit den ersten Clip nach links aus dem Bild hinaus, während von rechts der zweite Clip hereinkommt.
Kapitel 15 Szenenübergang 251
Hinausfahrender Hintergrundclip 1. Positionieren Sie den ersten Clip über den Sprecher, sodass er bis zu dessen Ende läuft.
Abbildung 15.10: Hintergrundclip und Sprecher
2. Öffnen Sie für den Hintergrundclip die Parameter Position/Größe und fahren Sie mit dem Zeitcursor an die Stelle, ab welcher sich der Hintergrund mit dem Sprecher mitbewegen soll. 3. Setzen Sie hier einen Keyframe.
Abbildung 15.11: Anfangsposition der Bewegung
4. Positionieren Sie den Cursor an dem Ende der Hintergrundbewegung, also der Stelle, an welcher der erste Clip nach links aus dem Bild verschwunden sein muss. 252
Kapitel 15
Abbildung 15.12: Endposition erreicht
5. Verschieben Sie den Hintergrund nach links aus dem Bild. Bei 1920 Bildpunkten Auflösung wäre es erneut der Wert -960.
Abbildung 15.13: Verschiedene Positionen vor und während der Hintergrundbewegung
Hereinfahrender Hintergrundclip 1. Positionieren Sie den zweiten Clip in der Timeline, beginnend mit dem Sprecher.
Abbildung 15.14: Zweiter Hintergrundclip in der Timeline Kapitel 15 Szenenübergang 253
2. Suchen Sie die Position, an der die Bewegung des ersten Clips startet. Am einfachsten geht dies, wenn Sie den Clip in der Timeline auswählen und in der Keyframe-Steuerung für Position/Größe den Keyframe anklicken. Der Wiedergabemarker wird an diese Stelle gesetzt.
Abbildung 15.15: Position ermitteln
3. Dann wählen Sie den zweiten Hintergrundclip. Der Cursor behält seine Position und Sie können an die exakte Stelle einen Keyframe setzen.
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Kapitel 15
Abbildung 15.16: Animationsanfang des zweiten Clips
4. Schieben Sie den Clip nach rechts aus dem Bild. Im Beispiel ist dies wieder die Position 960. 5. Suchen Sie auf die gleiche Art den Endpunkt der Bewegung. Wählen Sie dazu den ersten Clip an, klicken Sie auf den hinteren Keyframe und wechseln Sie zurück zum zweiten Clip. 6. Setzen Sie einen End-Keyframe mit der Position 0, sodass an dieser Stelle der neue Hintergrund zentriert im Bild liegt.
Abbildung 15.17: Verschiedene Positionen mit beiden Hintergründen
Für den Ortswechsel kommt der Sprecher von rechts in das Bild herein gefahren und bewegt sich während seiner Ansage nach links aus dem Bild. Der Hintergrund wechselt mit ihm mit.
Kapitel 15 Szenenübergang 255
Lautstärkesteuerung Damit der Sprecher gut verständlich ist, müssen die Hintergrundgeräusche abgesenkt werden. Im Beispiel übertönt vor allem das Hintergrundgeräusch des Flugzeugmotors im ersten Clip die Sprachaufzeichnung. 1. Fahren Sie die Position an, ab welcher der Sprecher zu hören ist.
Abbildung 15.18: Anfangsposition des Kommentars
2. Wählen Sie den Kurvenmausmodus zum Zeichnen einer Keyframe-Linie.
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Kapitel 15
Abbildung 15.19: Kurvenmausmodus auswählen
3. Zeichnen Sie direkt in den Audioclip der Timeline die Absenkung der Lautstärkekurve ein.
Abbildung 15.20: Lautstärke absenken
4. Spielen Sie die Sequenz ab. Gefällt Ihnen die Lautstärkeabsenkung nicht, können Sie die Kurve direkt überschreiben.
Abbildung 15.21: Überschreiben der Kurve
5. Passen Sie auch die Lautstärke des zweiten Clips sowie die des Sprechers an.
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Abbildung 15.22: Lautstärke aller drei Clips angepasst
Verbesserungen Wenn Sie beim Filmen nicht alle Punkte bis ins Detail planen, erleben Sie schnell die eine oder andere Überraschung.
Bildränder Der Tisch, an dem der Sprecher sitzt, berührt links und rechts den Bildrand. Beim Verschieben erscheint die Tischkante deshalb abgeschnitten. Besser wäre es, der Tisch würde innerhalb des Bildes zu Ende sein. Beim Filmen sollten Sie auf diesen Umstand achten. Ansonsten können Sie über die Erweiterungsmaske des Greenscreens den Tisch beschneiden.
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Kapitel 15
Abbildung 15.23: Links abgeschnitten, rechts durch Maske korrigierter Tisch
Durch Vergrößern des Sprechers kaschieren Sie den Bildübergang am Kopf. Hier stoßen bisher die beiden Hintergrundclips zusammen. Da sich mit der Höhe auch die Breite verändert, müssen Sie die Positionen am Anfang und Ende der Animation neu setzen.
Abbildung 15.24: Links mit Bildübergang, rechts durch Vergrößern kaschiert
Kapitel 15 Szenenübergang 259
Laserschwerter Laser- bzw. Lichtschwerter kennzeichnen wie kaum ein anderes Element die Star Wars-Filme von Georg Lucas. Sie sind die edlen und eleganten Waffen der Jedi-Ritter und Sith. Zur Jedi-Ausbildung gehört es, dass jeder Schüler sein eigenes Laserschwert herstellt. Die Farbe der Klinge ergibt sich durch einen im Griffstück eingearbeiteten Machtkristall. Generell verwenden in den Filmen die Jedi-Ritter grüne und blaue Schwerter, die Dunkle Seite der Macht hingegen rote. Eine Ausnahme stellt Mace Windu, gespielt von Samuel L. Jackson, dar. Sein Schwert besitzt eine lila Klinge. Diese Waffe lässt sich aber auch ohne lange Ausbildung und Machtkristalle im Film erzeugen.
Kapitel 16 Laserschwerter 261
Das Filmen Behandelte Themen: Einzelbilder exportieren Bilder bearbeiten Maleffekte einfügen Einzelbilder importieren Film erstellen Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 10_Laserschwerter Film: Laserschwert
Die Grundlage bildet die Bearbeitung jedes einzelnen Filmbildes zum Erzielen des Leuchteffekts. Sicherlich gerade bei langen Fechtaufnahmen eine zeitraubende Aufgabe, aber das Ergebnis spricht am Ende für sich.
Abbildung 16.1: Choreografie des Schwertkampfes
Abbildung 16.2: Laserschwertkampf
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Kapitel 16
Zuerst filmen Sie die Szene mit Stöcken als Ersatz für die Laserschwerter. Im Beispiel sind diese mit unterschiedlichen Farben bemalt, um eine deutliche Abhebung vom Hintergrund und eine Unterscheidung der beiden Klingen zu ermöglichen.
Einzelbilder exportieren Haben Sie die Szene so weit geschnitten, dass die Choreografie als Endresultat vorliegt, exportieren Sie diese über Datei/Film exportieren/Video als Folge von Einzelbildern.
Beenden Sie vor der Effektbearbeitung alle Schnittarbeiten. Wenn Sie erst später Teile herausschneiden, haben Sie viel Arbeit umsonst gemacht.
Das Filmmaterial im Beispiel liegt in DV-Qualität im Format 16:9 und einer Auflösung von 720 x 576 Bildpunkten vor. Exportieren Sie ein Bild mit der Einstellung 720 x 576 und dem Seitenverhältnis 16:9, wird es gestaucht ausgegeben. Nach dem Import können Sie über die Objekteigenschaften die Darstellung richtigstellen.
Abbildung 16.3: Links das Original, rechts gestaucht nach dem Export
Setzen Sie in der Exporteinstellung die Auflösung auf 1280 x 720 Bildpunkte und das Seitenverhältnis auf 16:9, werden sowohl der Export als auch der Import des bearbeiteten Bildes richtig dargestellt. Die Objekteigenschaften bleiben mit dem richtigen Bildformat erhalten.
Abbildung 16.4: Gleiches Bild vor und nach dem Exportieren
Kapitel 16 Laserschwerter 263
Einzelbilder im Foto Designer importieren Zum Bearbeiten der Bilder und Einzeichnen der Laserschwerter verwenden Sie den Foto Designer als Malprogramm. 1. Starten Sie den Foto Designer und öffnen Sie einzelne Bilder, Bereiche oder alle auf einmal, je nach Ihren Systemressourcen. 2. Beginnen Sie mit dem Übermalen beim ersten Bild. Achten Sie darauf, keines der Bilder zu überspringen. Dies führt zu unschönen Störungen im Film. 3. Es ist einfacher, zuerst in allen Bildern das gleiche Schwert zu bearbeiten. So können Sie sich leichter auf die Bewegung einstellen. 4. Bei Überschneidungen der Klingen sollten Sie zuerst das hintere Schwert erstellen. Danach speichern Sie das Bild und bearbeiten die vordere Klinge.
Abbildung 16.5: Ein Bild zum Bearbeiten
Laserschwert erzeugen Die eigentliche Aufgabe liegt darin, den Stock im Film mit einem Laserstrahl zu übermalen und so das Energiefeld der Klinge zu erzeugen. Die Farben der Klingen sind unterschiedlich und symbolisieren Gut und Böse. Der energiereiche Mittelteil bleibt in der Regel weiß.
264
Kapitel 16
Mittelteil der Klinge malen Das Malen der Klinge erfolgt in zwei Schritten: Zum einen geht es um den helleren Mittelteil, zum anderen um die farbige Korona. 1. Umfahren Sie die Klinge mit dem Lasso-Werkzeug. Eine entsprechende Vergrößerung des Bildausschnitts erleichtert Ihnen die Arbeit. 2. Achten Sie darauf, die Auswahl nicht zu dünn zu machen, da sonst durch die folgende Vignette der Holzstab beim Füllen nicht mehr ganz gedeckt wird.
Abbildung 16.6: Separieren der Klinge
3. Für eine Randunschärfe definieren Sie eine Vignette über die gleichnamige Funktion unter Auswahl. Belassen Sie den Wert bei den eingestellten 10 Pixeln.
Abbildung 16.7: Eine Vignette zur Farbabstufung Kapitel 16 Laserschwerter 265
4. Wählen Sie eine sehr helle Malfarbe für den heißen Energiestrahl aus.
Abbildung 16.8: Helles Gelb als Farbe für das Klingeninnere
5. Füllen Sie den markierten Bereich.
Abbildung 16.9: Der erste Teil des Laserschwerts ist fertig
6. Kopieren Sie das Objekt mit Bearbeiten/Kopieren. Der Mittelteil muss auf eine neue Ebene gelegt werden. 7. Fügen Sie diesen Teil mit Bearbeiten/Einfügen/Als Objekt wieder in das Bild ein. 266
Kapitel 16
Abbildung 16.10: Das kopierte und eingefügte Objekt
Korona malen Blenden Sie den Objektmanager über Fenster/Objektmanager ein. Hier sehen Sie die neu erstellte Ebene des Bildes. 1. Wechseln Sie im Objektmanager auf den Hintergrund.
Abbildung 16.12: Hintergrund bearbeiten
2. Vergrößern Sie die Auswahl, also den vignettierten Stab, über Auswahl/ Auswahl vergrößern. Ein Wert von 5 Pixeln erzeugt einen schönen Schein.
Abbildung 16.11: Objektmanager mit den zwei Ebenen
3. Wählen Sie als Malfarbe die Farbe des Laserschwerts aus, also Rot oder Grün. 4. Füllen Sie den markierten Bereich.
Kapitel 16 Laserschwerter 267
Abbildung 16.13: Die fertige Korona
5. Wählen Sie zum weiteren Bearbeiten das Objekt im Manager aus. 6. Verschieben Sie das kopierte Objekt mit dem hellen Mittelteil an die vorherige Position in der Mitte der Korona. 7. Wählen Sie im Objektmanager den Verbinden-Modus Addition aus. Damit erhalten Sie einen hellen und leuchtenden Kern des Laserschwerts.
Abbildung 16.14: Das fertige Laserschwert
268
Kapitel 16
8. Bearbeiten Sie nun auf allen Einzelbildern zuerst das grüne Schwert. Sie können separate Durchgänge für den Innenteil und die Korona machen, dann sparen Sie das ständige Wechseln der Malfarbe. 9. Sichern Sie die Bilder von Zeit zu Zeit, denn Ihre Effektbearbeitung wird etwas länger dauern. Da das Speichern der beiden Objektebenen im BMPFormat nicht möglich ist, werden diese nach einem Hinweis automatisch auf eine Ebene reduziert. Bei der Verbindung der Objekte durch den Modus Addition werden die RGBFarben addiert, was zu dem hellen Leuchten führt. Zudem verschwinden evtl. vorhandene Restteile des Holzstabs, die durch das Vignettieren nicht verdeckt wurden.
Abbildung 16.15: Links die Verbindung „Normal“, rechts „Addition“
Das zweite Schwert hinzufügen Wenn Sie zu Überschneidungen der Klingen kommen, müssen Sie beide Laserschwerter vor dem Speichern erstellen, sonst ist ein Verschmelzen der Kerne nicht möglich.
Abbildung 16.16: Die Klingen kreuzen sich, Rot liegt hinter Gelb Kapitel 16 Laserschwerter 269
1. Beginnen Sie bei Überschneidungen von hinten, hier also mit dem rotweiß gestreiften Holzstab. 2. Fahren Sie mit dem zweiten Schwert fort. Durch das Addieren der Objekte verschmelzen die Kerne miteinander.
Abbildung 16.17: Beide Schwerter beim Kreuzen
Solange Sie das Bild nicht schließen, um zum Beispiel an einem anderen Tag mit der Bearbeitung fortzufahren, spielt die Reihenfolge beim Malen keine Rolle. Durch die Addition der Objekte verschmelzen die Kerne und es ist nicht zu sehen, welches Schwert vorne und welches hinten liegt. Schließen Sie das Bild nach dem ersten Schwert, werden im BMP-Format die Objekte zusammengefasst. Ein Verschmelzen mit dem zweiten Schwert beim Weiterarbeiten ist nicht mehr möglich, es entstehen separate Ebenen. Abhilfe schafft das Speichern im Photoshop-Format PSD. Hier bleiben die Objekte vorhanden und können auch zu einem späteren Zeitpunkt weiterbearbeitet werden. Abbildung 16.18: Schließen nach dem grünen Schwert verhindert das Verschmelzen der Kerne
270
Kapitel 16
Verdeckte Laserklinge Das Schwert ist nicht ständig in voller Länge zu sehen. Bei einem Kampf verdecken immer wieder Körperteile einen Teil der Klinge. Diese Überschneidungen können Sie meistern, indem Sie den Strahl in zwei Schritten erstellen oder aber einen gemalten Teil wieder löschen.
Abbildung 16.19: Die Klinge wird durch den Kopf verdeckt
1. Markieren Sie zuerst den Mittelteil der Klinge und vignettieren Sie ihn. 2. Wählen Sie im Menü Effekt die Funktion Malen aus. Ein Füllen mit dem Werkzeug ist jetzt nicht mehr möglich. 3. Benutzen Sie den Pinsel und übermalen Sie die Auswahl mit der hellen Kernfarbe. Es spielt keine Rolle, wenn Sie über die Körperteile malen.
Abbildung 16.20: Die Klinge verdeckt zuerst den Kopf …
4. Löschen Sie mit der rechten Maustaste und dem Pinsel die Stellen, an denen der Strahl nicht sichtbar sein darf.
Kapitel 16 Laserschwerter 271
Abbildung 16.21: … und wird anschließend gelöscht
5. Beenden Sie den Effekt mit Anwenden. 6. Kopieren Sie die Auswahl und fügen Sie diese als neues Objekt in das Bild ein. 7. Wählen Sie den Hintergrund als Bearbeitungsebene und vergrößern Sie die Auswahl um 5 Pixel. Dieser Ablauf ist identisch mit dem Erstellen der Klinge zuvor. Abbildung 16.22: Den „Malen“-Effekt anwenden
8. Statt die Korona mit der roten Farbe auszufüllen, wenden Sie wieder den Effekt Malen an und erstellen die Korona mit dem Pinsel. 9. Halten Sie den Kopf frei, entweder direkt beim Malen oder danach durch Löschen.
Abbildung 16.23: Fertige Korona und der kopierte Mittelteil
10. Zum Schluss legen Sie die Objekte übereinander.
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Kapitel 16
Abbildung 16.24: Die verdeckte Laserklinge
In diesem Fall können Sie die Objekte nicht über die Addition verbinden. Da bei dem kopierten Kern auch der Gesichtsteil dabei ist, wirkt dieser über die Addition ebenfalls aufhellend.
Abbildung 16.25: Die Addition hellt auch das Gesicht auf
Alternative Methode Sie können die Laserklinge auch ganz normal erstellen und in diesem Fall das Gesicht verdecken. Zuvor müssen Sie aber aus dem Hintergrund den zu ver deckenden Part ausschneiden und als neues Objekt einfügen.
Kapitel 16 Laserschwerter 273
Abbildung 16.26: Normale Klinge und ausgeschnittenes Gesicht
Ist die Klinge fertiggestellt, ordnen Sie das Gesicht als vorderste Ebene an.
Abbildung 16.27: Objekt über das Menü nach vorne schieben
Platzieren Sie es an seine Originalposition. Die Laserklinge wird verdeckt.
Abbildung 16.28: Die fertige Laserklinge
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Kapitel 16
Bearbeitete Bilder als Video einfügen Nach der Bearbeitung werden die einzelnen Bilder in das Videoschnittprogramm importiert und als neuer Film gespeichert. 1. Überprüfen Sie die Einstellung zum Import der Einzelbilder über Datei/ Einstellungen/Programm. Auf der Registerkarte Video/Audio darf für die Standardbildlänge nur 1 Frame eingestellt sein, sonst erzeugen Sie eine Zeitlupe.
Abbildung 16.29: Der Bildimport steht auf einer Länge von einem Frame
2. Ziehen Sie alle Einzelbilder aus dem Media Pool in die Timeline und markieren Sie den Anfang und das Ende der Szene.
Abbildung 16.30: Markierter Bereich der Einzelbilder
Kapitel 16 Laserschwerter 275
3. Exportieren Sie den Bereich als Filmsequenz mit Datei/Film exportieren/ Video als DV-AVI. 4. Achten Sie auf das richtige Seitenverhältnis und definieren Sie einen Speicherort und einen Dateinamen. 5. Starten Sie den Export mit einem Klick auf OK. 6. Ziehen Sie den neu erstellten Clip aus dem Media Pool in die Timeline. Jetzt können Sie die Einzelbilder löschen.
Abbildung 16.31: Importierte Filmsequenz und Einzelbilder
Energieentladung Bisher hat sich die Effektbearbeitung auf das Erstellen der Laserklingen konzentriert. Mit dem Foto Designer lässt sich aber noch ein weiterer Effekt einbringen: das Entladen der Energie, wenn sich zwei Klingen treffen. Dazu werden ein paar Bilder mit einer hellen Energieentladung versehen. Über unterschiedliche Einstellparameter kann dieser Entladungsblitz animiert werden. 1. Laden Sie die Einzelbilder in den Foto Designer, bei denen sich die Laserklingen berühren.
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Kapitel 16
Abbildung 16.32: Berührung der Laserklingen
2. Öffnen Sie den Effekt Stilisierungsfilter/Bumpmap. Sollte das Kontrollfeld Metallic vorgewählt sein, schalten Sie dieses aus. 3. Stellen Sie für das erste Bild einen kleineren Entladungsblitz ein. Die Position der Lichtquelle muss sich am Berührungspunkt der Klingen befinden.
Abbildung 16.33: Kleiner Entladungsblitz zum Anfang
4. Wählen Sie Addition als Modus zum Verbinden der Malebene und des Hintergrunds aus. Über den Schieberegler daneben stellen Sie die Deckkraft der Lichtblitz-Ebene ein. 5. Klicken Sie zum Verlassen des Effekts auf Anwenden. Der übermalte Bereich auf dem Bild wird aufgehellt und stellt die Entladungsenergie der aufeinandertreffenden Laserschwerter dar.
Abbildung 16.34: Verbindungsmodus und Schieberegler für Transparenz
Kapitel 16 Laserschwerter 277
Abbildung 16.35: Energieentladung durch den „Bumpmap“-Filter
6. Speichern Sie die Änderungen und öffnen Sie das nächste Bild. 7. Wenden Sie den Effekt erneut an. Dieses Mal machen Sie die Entladung etwas intensiver, indem Sie die Breite des Strahls vergrößern. 8. Bearbeiten Sie alle folgenden Bilder mit einer Berührung. Variieren Sie die Intensität der Entladung. Den größten Energieausstoß sollten Sie kurz nach der ersten Berührung haben, da hier zum ersten Mal die Energiequellen aufeinandertreffen. 9. Abschließend importieren Sie die Bilder in Video deluxe und ersetzen die ursprüngliche Sequenz. Abbildung 16.36: Sequenz im fertigen Film
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Kapitel 16
Abgetrennter Arm Was passiert, wenn die Laserklinge den Arm trifft? Ein Workshop für Personen ab 18 Jahren! Über die Bearbeitung der Einzelbilder lässt sich der Arm des Gegners abtrennen. Dazu filmen Sie zuerst, wie das Laserschwert die Arme durchdringt. Die Aufnahme erfolgt in zwei Schritten. Als Erstes bewegen Sie die Klinge auf den Arm zu, dann platzieren Sie diese unter den Arm und führen die Bewegung fort. Das Zwischenstück mit dem Umplatzieren schneiden Sie aus der Sequenz heraus.
Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 10_Laserschwerter Film: abgetrennter Arm
Kurz nachdem die Klinge die Arme durchdrungen hat, fallen diese zu Boden. Der Gegner bleibt geschockt stehen.
Einzelbilder exportieren 1. Exportieren Sie die Sequenz nach dem Durchdringen der Arme als Einzelbilder. Achten Sie wieder auf die richtige Auflösung und das Seitenverhältnis. 2. Exportieren Sie als Referenzbild ein weiteres Bild, bei dem Sie einen leeren Hintergrund haben, also keine Darsteller im Hauptteil des Bildes sind.
Abbildung 16.38: Leerer Hintergrund für die Effektbearbeitung
Abbildung 16.37: Geschnittene Sequenz mit Durchdringen der Arme
Bei vielen Effektbearbeitungen benötigen Sie ein Referenzbild des Hintergrunds. Deshalb sollten Sie immer – egal ob Sie es später brauchen oder nicht – den Hintergrund ohne Personen aufnehmen.
Kapitel 16 Laserschwerter 279
Arme löschen Zuerst sollen die Arme komplett aus dem Bild entfernt werden. Mit dem Foto Designer ist die Bearbeitung etwas aufwendiger, da Bereiche von kopierten Objekten nicht einfach gelöscht werden können. 1. Wählen Sie im ersten Bild alles bis auf die abgetrennten Arme aus. Dazu rufen Sie im Menü Auswahl die Funktion Alles auswählen auf und zeichnen mit der Lassomaske im Modus Von Auswahl abziehen einen Rahmen um die Arme.
Abbildung 16.39: Rot markiert die aktuelle Auswahl
2. Duplizieren Sie die Auswahl über Bearbeiten/Kopieren. 3. Wechseln Sie in das Referenzbild ohne Personen und fügen Sie die Kopie über Bearbeiten/Einfügen/Als Objekt ein.
Abbildung 16.40: Das erste Bild ohne Arme
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Kapitel 16
4. Schließen Sie das Originalbild, also das mit den Armen, und speichern Sie das geänderte Referenzbild unter einem neuen Namen mit derselben Nummer ab. So können Sie später die Reihenfolge rekonstruieren. 5. Bearbeiten Sie auf diese Weise alle Bilder der Sequenz.
Sie müssen bei allen Kopien darauf achten, die Arme an der gleichen Stelle abzutrennen. Orientieren Sie sich am Hintergrund, sonst flimmert die Trennstelle im fertigen Video. Für jede Kopie laden Sie das Referenzbild neu, fügen das Objekt ein und speichern es mit der fortlaufenden Nummer. Achten Sie besonders darauf, die Reihenfolge nicht zu vertauschen. Wählen Sie für die neu erstellte Bildersequenz einen anderen Namen. Überschreiben Sie das Originalbild, können Sie bei einem Fehler das Objekt nicht noch einmal neu ausschneiden.
Arme separieren Zum Animieren der herunterfallenden Arme werden diese manuell aus einem Bild ausgeschnitten. Die Laserklinge soll mit dem Abtrennen ausgehen, da keine „Macht“ mehr in die Kristalle des Schwerts fließt. Deshalb braucht diese nicht selektiert zu werden.
Vergessen Sie nicht, den zuvor gewählten Modus Von Auswahl abziehen in Neue Auswahl umzuschalten.
Abbildung 16.41: Neue Auswahl zum Ausschneiden
Abbildung 16.42: Abgetrennte Arme als Auswahl Kapitel 16 Laserschwerter 281
Sie haben nun die Möglichkeit, die Animation über Keyframes in Video deluxe oder „Frame für Frame“ im Foto Designer durchzuführen. Da es in diesem Fall nur wenige Bilder sind, fällt die Wahl auf den Foto Designer.
Arme animieren 1. Kopieren Sie die Arme und fügen Sie diese als Objekt der Reihe nach in die Bilder mit den zuvor gelöschten Armen ein. 2. Verändern Sie jedes Mal die Position und Drehung, sodass eine glaubwürdige Animation entsteht.
Abbildung 16.43: Die abgetrennten Arme fallen zu Boden
Laserklingen hinzufügen Zum Schluss übermalen Sie die Stöcke wieder mit den Laserklingen. Beim Ausgehen des roten Schwerts können Sie den Strahl in der Länge zurückgehen lassen, um keine zu plötzliche Veränderung zu bekommen. Zeichnen Sie die Klingen, solange die Arme noch in einer separaten Ebene sind. Dadurch können Sie die Reihenfolge im Bild jederzeit vertauschen.
282
Kapitel 16
Kein Blut! Durch den energiereichen Laser werden Wunden sofort verschweißt. Es fließt kein Blut.
Abbildung 16.44: Fertige Animation mit Armen
Kapitel 16 Laserschwerter 283
3D-Illusion Computer werden immer kleiner, Displays flacher und sie lassen sich mit Touchscreen ohne Maus und Tastatur bedienen. Vor einigen Jahren war dies noch Science-Fiction, inzwischen ist es Realität. Trotzdem finden sich in Filmen immer wieder Computer, die es (noch) nicht gibt. Zum Beispiel für die Darstellung in Iron Man, wenn Tony Stark, gespielt von Robert Downey Jr., seinen Kampfanzug entwirft. Auf einem flachen Display in Tischform erscheint eine dreidimensionale Konstruktion, die sich durch Handgesten drehen lässt. Auch Minority Report von Steven Spielberg aus dem Jahre 2002 zeigt durch Handgesten gesteuerte Displays, mit deren Hilfe sich Tom Cruise auf die Suche nach Morden macht. Allerdings benötigt er noch einen Datenhandschuh zum Erkennen der Bewegungen. Vor allem die Darstellung im Raum, ohne sichtbaren Monitor, oder dreidimensionale Projektionen sind im Augenblick die Zukunftsdarstellung der Computerarbeit. Im nachfolgenden Workshop wird ein Bildschirm auf eine Glasplatte, die als Computerdisplay dient, projiziert. Natürlich ist hier auch eine Handsteuerung und dreidimensionale Darstellung möglich.
Kapitel 17 3D-Illusion 285
Behandelte Themen: Clip verlängern Bildschirm capturen 3D-Verformung Keyframe-Animation Greenscreen Rotoscoping Bildausschnitt ändern Projektdaten: Auflösung: HDTV 1920x1080, 16:9
Das Filmen Bevor Sie mit der Effektbearbeitung in Video deluxe loslegen, müssen Sie sich über den genauen Ablauf klar sein. Nur so können Sie die richtigen Aufnahmen erstellen und alle Elemente miteinander kombinieren.
Element Glasplatte Der Hauptfilm zeigt die Glasplatte, die auf einem Tisch liegt. Um unnötige Spiegelungen zu vermeiden, sollte der Untergrund nicht zu dunkel sein. Der Bediener schaltet an einem Taster das Display an. Am Ende nimmt der die Glasplatte vom Tisch, dazwischen wird die Animation der Fenstersteuerung eingefügt. Da es sich bei der Glasplatte um den einzigen nicht zu bearbeitenden Videoclip handelt, filmen Sie diesen ganz normal von einem Stativ aus.
Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 11_Computerdisplay Film: Display
Nur wenn Sie ein exaktes Timing haben, können Sie die Aufnahme mit Einschalten, Warten während der Bedienung und Wegnehmen von vorn herein in richtiger Länge filmen. Ansonsten müssen Sie die Aufnahmen in der Länge anpassen. Da sich in diesem Fall auf dem Bild nichts bewegt, ist ein Standbild problemlos einsetzbar.
286
Kapitel 17
Abbildung17.1: Der Hauptfilm
Clip verlängern Damit Sie in der Effektbearbeitung möglichst flexibel sind, wird der Clip in der Mitte durch ein eingefügtes Standbild verlängert. Damit lässt er sich beliebig in der Länge verändern.
1. Navigieren Sie an eine mittlere Position im Clip. Das Einschalten muss bereits beendet sein.
Abbildung 17.2: Schnittposition ausgewählt
2. Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf die Rasierklinge zum Zerschneiden. Abbildung 17.3: Werkzeug zum Zerschneiden
Abbildung 17.4: Geschnittener Clip
3. Exportieren Sie ein Standbild über Datei/Film exportieren/Einzelner Frame als BMP.
Abbildung 17.5: Exportdialog für Bitmaps Kapitel 17 3D-Illusion 287
Abbildung 17.6: Standardbildlänge festlegen
4. Stellen Sie über Datei/Einstellungen/Programm auf der Registerkarte Video/Audio die Standardbildlänge auf 10 Sekunden. Dadurch vermeiden Sie das Einfügen eines einzelnen Frames und das damit verbundene Zoomen in die Timeline. 5. Wählen Sie das Bild im Media Pool aus und stellen Sie die Übernahmemethode Intelligentes Ripple ein. Dadurch wird das Bild mit einer Länge von zehn Sekunden in die Timeline eingefügt.
Abbildung 17.7: Durch Standbild verlängerte Szene
Beim intelligenten Ripple werden Objekte an der Position des Wiedergabemarkers eingefügt und alle nachfolgenden Objekte verschoben. Alternativ können Sie auch eine Lücke erzeugen und die Bitmap aus dem Media Pool in die Timeline ziehen.
Element Computerdisplay Für die Darstellung auf dem Computer kann jeder beliebige Bildschirmmitschnitt verwendet werden. In diesem Beispiel wird ein Browser gestartet. Ein zweites Browserfenster, das durch Anklicken geöffnet wird, soll durch die Handsteuerung dreidimensional im Raum bewegt werden. Deshalb erstellen Sie zwei separate Aufnahmen der Fensterinhalte.
Abbildung 17.8: Intelligentes Ripple
Abbildung 17.9: Die zwei Browserfenster für das Display
Capturen Sie ein Browserfenster auf Ihrem Desktop. Die Plus-Version von Video deluxe beinhaltet eine solche Mitschneidefunktion, ansonsten finden Sie professionelle wie auch kostenlose Tools über das Internet, wie zum Beispiel MC Screen Capture, CamStudio oder FastStone Capture.
Fenster capturen 1. Wechseln Sie in den Arbeitsbereich Aufnehmen.
288
Kapitel 17
2. Klicken Sie zum Auswählen der Aufnahmequelle auf die Schaltfläche Aufnahme und im erscheinenden Dialog auf Bildschirm.
Abbildung 17.10: Auswahl des Bildschirmmitschnitts
3. Definieren Sie den Speicherort und die Aufnahmequalität. Wollen Sie keine Audioaufzeichnung, stellen Sie unter Audiotreiber die Option Keine Aufnahme ein.
Abbildung 17.11: Angaben zur Bildschirmaufnahme Kapitel 17 3D-Illusion 289
4. Klicken Sie abschließend auf den Aufnahmeknopf. Video deluxe verschwindet in den Hintergrund und Sie können die Fenstergröße zum Mitschneiden einstellen. 5. Wählen Sie im Dialog für die Bildschirmaufnahme die Option Seitenverhältnis beibehalten ab, um eine freie Anpassung des Fensters zu ermög lichen. Zudem können Sie die Aufnahme des Mauszeigers deaktivieren.
Abbildung 17.12: Abgewählte Optionen der Bildschirmaufnahme
6. Öffnen Sie Ihren Browser und rufen Sie die Internetseite zum Aufzeichnen auf. 7. Stellen Sie die Fenstergröße so ein, dass sie zu dem später verwendeten Computerdisplay passt. Im Beispiel ist dies eine annähernd quadratische Form. 8. Legen Sie den Aufnahmebereich fest. Das Fenster sollte sich innerhalb des Rahmens befinden.
Abbildung 17.13: Rahmen festlegen
9. Aktivieren Sie vor der Aufnahme das Browserfenster. Ist es nicht aktiv, erfolgt keine Aufzeichnung. 10. Betätigen Sie den Aufnahmebutton für den Bildschirmmitschnitt.
290
Kapitel 17
Nehmen Sie genügend Material auf. Da sich der Fensterinhalt des Browsers durch Animationen ändert, können Sie ihn nicht nachträglich mit Standbildern verlängern. Eine ausreichende Aufnahmedauer ist also wichtig.
Abbildung 17.14: Aufzeichnung des Browserfensters
Auf die gleiche Art und Weise nehmen Sie das zweite Browserfenster auf. Sie können auch während der ersten Aufzeichnung den Inhalt wechseln und das Video in der Nachbearbeitung teilen.
Aufnahmen importieren Nach Abschluss der Aufzeichnung gelangen Sie zurück zur Bildschirmaufnahme. Wollen Sie keinen weiteren Mitschnitt machen, beenden Sie den Dialog mit OK. Die neuen Dateien werden automatisch in die Timeline übernommen.
Abbildung 17.15: Die beiden Browser-Mitschnitte in der Timeline
Zwischenberechnung Je nachdem, in welchem Aufnahmeformat Sie den Bildschirmmitschnitt gemacht haben und wie die Einstellungen Ihrer aktuellen Produktion sind, kann die Vorschauqualität recht grob ausfallen. Im Beispiel beträgt die Auflösung des Projekts 1920 x 1080 Bildpunkte, die Bildschirmaufnahme wurde in DVD-Qualität mit 720 x 576 durchgeführt. Die Darstellung des MPEG-Films fällt im Vorschaufenster durch die Vergrößerung sehr schlecht aus.
Kapitel 17 3D-Illusion 291
Abbildung 17.16: Schlechte Darstellung im Vorschaufenster
Sie können beim Capturen über die Aufnahmequalität MPEG: Benutzerspezifisch die Konfiguration ändern und je nach Videotreiber eine bessere Auflösung wählen.
Abbildung 17.17: Benutzerdefinierte MPEG-Einstellung
Eine andere Möglichkeit zur besseren Darstellung ist, die MPEG-Datei zu einem AVI-Film in der Projektauflösung zu konvertieren. 1. Definieren Sie mit einem In- und Outpoint den Arbeitsbereich über die gesamte Länge des Browser-Clips. 2. Exportieren Sie über Datei/Film exportieren/Video als AVI Ihren Clip in der Auflösung des Projekts.
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Kapitel 17
Die Umwandlung dauert selbst auf gut dimensionierten Rechnern einige Minuten.
Abbildung 17.18: Exporteinstellung zum Konvertieren
3. Zum Austauschen der Clips selektieren Sie das Objekt in der Timeline, klicken danach auf die neue Datei im Media Pool und wählen in der Werkzeugleiste die Ripple-Methode Austauschen.
Abbildung 17.19: Neuer AVI-Clip anstelle des MPEG-Films
4. Löschen Sie die Tonspur nach dem Auflösen der Gruppe.
Kapitel 17 3D-Illusion 293
Abbildung 17.20: Bessere Darstellung nach der Umwandlung in AVI
Element Handsteuerung Die Steuerung wird vor einem Greenscreen durchgeführt. Zwei Filme für die linke und die rechte Hand mit verschiedenen Bewegungen werden aufgenommen. Wichtig ist der Blickwinkel der Kamera. Dieser sollte wie zuvor beim Filmen der Glasplatte sein.
Abbildung 17.21: Handsteuerung vor dem Greenscreen
Mit guter Vorplanung wissen Sie genau, wie Sie Ihre Hände bewegen müssen. Trotzdem ist es ratsam, ein paar Versuche aufzunehmen.
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Kapitel 17
Laden Sie Szenen mit der Handsteuerung in Ihr Projekt und suchen Sie nach passenden Bewegungen. Für die Einfachheit werden im Beispiel nur drei Aufnahmen der rechten Hand verwendet. Erstellen Sie hierfür drei eigenständige Clips aus der Gesamtaufnahme.
Abbildung 17.22: Drei separate Clips für die Handbewegungen
Computerdisplay erstellen Im ersten Arbeitsschritt erstellen Sie das Hauptfenster des Displays. Dazu wird die Aufnahme des ersten Browser-Clips auf die Glasplatte projiziert.
Abbildung 17.23: Die zwei einzelnen Elemente
Ausschnitt festlegen Verwenden Sie eine Neuberechnung des Browserfensters, haben Sie wahrscheinlich wegen der Fenstergröße bei der Bildschirmaufnahme links und rechts schwarze Ränder bekommen.
Kapitel 17 3D-Illusion 295
Abbildung 17.24: Schwarze Ränder neben dem Browserfenster
1. Rufen Sie für den Clip mit dem Browser den Bewegungseffekt Ausschnitt/ Zoom auf.
Abbildung 17.25: Der Dialog zu „Ausschnitt/Zoom“
Abbildung 17.26: Ausschnitt festlegen
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Kapitel 17
2. Stellen Sie Proportionen frei ein und verschieben Sie die Ränder so, dass der schwarze Bereich verschwindet.
3. Über die Schaltfläche Vorschau betrachten Sie das Ergebnis.
Abbildung 17.27: Ränder entfernt
3D-Verformung Um nun den Browser mit der Glasplatte zur Deckung zu bringen, verwenden Sie den Effekt 3D-Verformung. Hiermit können Sie die Eckpunkte beliebig im Raum positionieren und das Bild verzerren.
Abbildung 17.28: Parameterfenster zur Verformung
1. Ziehen Sie die Ecken des Browsers auf die Eckpositionen der Glasplatte. Lassen Sie einen leichten Rand, sieht die Bildeinblendung besser aus.
Abbildung 17.29: Stufen der Verformung
Kapitel 17 3D-Illusion 297
Einschalten des Bildschirms 1. Positionieren Sie den Clip an der Stelle der Timeline, an welcher der Finger gerade vom Einschaltknopf zurückgeht. 2. Verwenden Sie zur genauen Justage das Jog-Rad unter dem Vorschau fenster.
Abbildung 17.30: Einschaltposition des Bildschirms
3. Blenden Sie den Clip ein, erscheint das Bild nicht auf einen Schlag.
Abbildung 17.31: Einblenden beim Einschalten
4. Die Deckkraft des Clips können Sie nach Belieben setzen. Wollen Sie den Hintergrund leicht durchscheinen lassen, reduzieren Sie diese minimal. 298
Kapitel 17
Abbildung 17.32: Eingeschalteter Monitor
Zweites Fenster einschalten Zum Einschalten des zweiten Browserfensters benötigen Sie eine Handbewegung, die auf eine Position auf dem Bildschirm drückt.
Handbewegung 1. Fügen Sie die Geste in der Timeline unter den Browser-Clip ein.
Abbildung 17.33: Die erste Handbewegung
2. Stellen Sie für den Greenscreen den Chroma Key-Effekt ein.
Abbildung 17.34: Greenscreen und Keying
Kapitel 17 3D-Illusion 299
Da Sie beim Filmen auf dem Greenscreen keine Orientierung über den späteren Bildschirm haben, muss die Position nachträglich angepasst werden. Bei sorgfältiger Planung können Sie eine Markierung auf dem Stoff anbringen, welche die Umrisse der Glasplatte zeigt.
3. Suchen Sie die Stelle, an welcher der Finger die Oberfläche berührt. Die Position stimmt noch nicht mit der Bildschirmanzeige überein. 4. Rufen Sie für die Hand den Effekt Position/Größe auf. 5. Verschieben Sie die Hand so, dass der Finger die richtige Stelle berührt.
Abbildung 17.35: Position korrigieren
6. Durch die Positionsänderung muss sich auch die Größe der Hand verändern. Vergleichen Sie diese mit der Hand beim Einschalten des Displays.
Abbildung 17.36: Angepasste Größe der Hand
Browserfenster einblenden 1. Bearbeiten Sie das zweite Browserfenster ebenfalls mit Ausschnitt und 3D-Verformung. Positionieren Sie es auf der rechten Seite des ersten Fensters. 300
Kapitel 17
Abbildung 17.37: Zweites Fenster bei reduzierter Deckkraft des ersten
2. Blenden Sie das neue Fenster ein, kurz nachdem der Finger aus dem Bild verschwunden ist.
Abbildung 17.38: Das zweite Browserfenster
Zweites Fenster im Raum bewegen Die nächste Handbewegung soll das Fenster aus dem Display heraus hochziehen. 1. Bereiten Sie die Hand mit Größe und Chroma Key vor. 2. Suchen Sie die Stelle, an der die Finger die Oberfläche berühren. 3. Verschieben Sie die Position so, dass die beiden Finger die oberen Eckpunkte des zweiten Browsers berühren. Unter Umständen müssen Sie die Breite des Fensters noch einmal über die 3D-Verformung korrigieren. 4.
Wenn notwendig, drehen Sie die Hand über den Bewegungseffekt Rotation/Spiegelung. Kapitel 17 3D-Illusion 301
Abbildung 17.39: Positionierte und angepasste Hand, leicht gedreht
5. Aktivieren Sie den zweiten Browser-Clip und setzen Sie bei der 3D-Verformung einen Keyframe genau an der Stelle, an welcher die Finger die Oberfläche berühren.
Abbildung 17.40: Erster Keyframe für die 3D-Animation
6. Navigieren Sie mit dem Wiedergabemarker der Keyframe-Steuerung an die Position, an der die Handbewegung des Hochziehens zu Ende ist, und setzen Sie einen weiteren Keyframe.
302
Kapitel 17
Abbildung 17.41: Neuer Keyframe für die Endposition
7. Ändern Sie die 3D-Verformung des Fensters so, dass es senkrecht steht und mit den Fingern gehalten wird.
Abbildung 17.42: Das hochgezogene Fenster
8. Erstellen Sie so viele Keyframes für die Animation, bis das Fenster den Fingern kontinuierlich folgt. Die Anzahl hängt stark von Ihrem Rohmaterial ab. Ist die Bewegung gleichmäßig, genügen wenige Keyframes, schwankt sie stark, benötigen Sie viele Keyframes.
Abbildung 17.43: Verschiedene Phasen beim Hochziehen
Fenster zuschieben Auf die gleiche Art binden Sie die letzte Handbewegung ein, die das Fenster wieder in das Display hineinschiebt. 1. Passen Sie die Bewegung der Hand auf den Bildschirm an. Kapitel 17 3D-Illusion 303
2. Setzen Sie für den zweiten Browser-Clip einen neuen Keyframe in der 3D-Verformung an der Stelle, an der die Hand beginnt, das Fenster zu verdecken.
Abbildung 17.44: Neuer Keyframe zum Zusammenstauchen setzen
3. Einen weiteren Keyframe setzen Sie an der Endposition der Bewegung. 4. Ändern Sie die Verformung so ab, dass nur der obere Teil des Fensters nach unten verschoben wird und damit ein Stauchen entsteht.
Abbildung 17.45: Mit dem Anfasser in der Mitte wird die Höhe verändert
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Kapitel 17
5. Setzen Sie verschiedene Keyframes, damit die Hand zu jeder Zeit das Fenster verdeckt. 6. Beenden Sie den Clip in der Timeline, wenn die Hand ganz unten ist.
Abbildung 17.46: Verschiedene Phasen beim Zusammenstauchen
Abbildung 17.47: Die fertige KeyframeAnimation
Display aufnehmen Am Ende wird das Display vom Tisch genommen. Dabei schaltet es sich automatisch aus.
Fenster anpassen
Abbildung 17.48: Aufnehmen ohne Display
1. Erstellen Sie eine Keyframe-Animation für das erste Browserfenster mit dem Effekt 3D-Verformung. 2. Suchen Sie zum Starten die Stelle, an der das Display zum ersten Mal bewegt wird. Das Ende setzen Sie, kurz bevor ein Eck aus dem Bild verschwindet.
Kapitel 17 3D-Illusion 305
Abbildung 17.49: Aufnehmen mit Display
Display ausblenden Sie können die 3D-Verformung nicht außerhalb des Vorschaufensters zeichnen. Sobald ein Eckpunkt nicht mehr im Bild ist, verlieren Sie Ihren Fixpunkt zum Animieren.
Mit dem Aufnehmen soll sich sofort die Energie der Anzeige ausschalten und der Browser verschwinden. 1. Kürzen Sie den Browser-Clip so, dass die Anzeige aufhört, bevor ein Teil der Glasplatte aus dem Bild verschwindet. 2. Blenden Sie die Anzeige im Laufe des Aufhebens aus.
Deshalb ist ein Ausblenden des Bildinhalts unvermeidlich.
Abbildung 17.50: Ausblenden des Clips
Abbildung 17.51: Aufnehmen und Ausblenden
Rotoscoping der Hand Beim Wegnehmen verdeckt das Browserfenster die Hand. Sie müssen diese freistellen und dem Bildschirm überlagern.
306
Kapitel 17
1. Grenzen Sie den Bereich der Überlagerung mit einem In- und Outpoint ein. Vermeiden Sie es, unnötige Bilder zu exportieren, da das Rotoscoping einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeutet.
Abbildung 17.52: Das erste und das letzte Bild fürs Exportieren
2. Schalten Sie die Spur der Glasplatte auf solo. Der Inhalt des Displays darf nicht exportiert werden. 3. Setzen Sie über Bearbeiten/Marker/Sprungmarker 1 setzen einen Sprungmarker an die Startposition des Bereichs. Damit finden Sie die Stelle zum Importieren der Einzelbilder sofort wieder.
Abbildung 17.53: Nur der Bereich von Spur 1 wird exportiert
4. Exportieren Sie den markierten Bereich über Datei/Film exportieren/ Video als Folge von Einzelbildern. Achten Sie auf die richtige Auflösung und den Speicherort. 5. Öffnen Sie den Foto Designer und laden Sie die Einzelbilder. 6. Stellen Sie die Hand frei. Dazu zeichnen Sie mit dem Lasso-Werkzeug eine Maske der Hand, invertieren diese und füllen den Hintergrund mit Grün.
Kapitel 17 3D-Illusion 307
Abbildung 17.54: Links die Maske der Hand, rechts die Hand mit Greenscreen
7. Bearbeiten Sie alle Bilder und speichern Sie diese unter dem gleichen Namen. 8. Ändern Sie unter Datei/Einstellungen/Programm auf der Registerkarte Video/Audio die Standardbildlänge auf 1 Frame. Nur so bleibt die Spielzeit nach dem Import gleich. 9. Importieren Sie die maskierte Hand in die Timeline. Achten Sie darauf, die exakte Position zum Einfügen zu verwenden. Springen Sie dazu an Ihre gesetzte Marke.
Abbildung 17.55: Importierte Greenscreen-Hand
10. Definieren Sie den Chroma Key Grün und wenden Sie die Einstellung auf alle Masken an. Stellen Sie sicher, dass auf dieser Spur keine anderen Keying-Clips liegen und Sie den Effekt nicht auf andere Objekte beziehen. Zur Sicherheit können Sie die Einzelbilder zuvor zu einem neuen Film zusammenfassen.
308
Kapitel 17
Abbildung 17.56: Aufnehmen mit maskierter Hand
Neuen Ausschnitt festlegen Durch das Vergrößern und Positionieren der Hände reichen diese unter Umständen nicht mehr bis zum Bildrand. Aus diesem Grund definieren Sie am Ende einen neuen Bildausschnitt. 1. Fassen Sie das gesamte Projekt zu einem neuen Film zusammen, entweder über einen Export als AVI-Datei oder über Bearbeiten/Audio und Video zusammenfassen. 2. Für diesen neuen Clip öffnen Sie den Bewegungseffekt Ausschnitt/Zoom. 3. Belassen Sie die Einstellung auf Proportionen beibehalten und Bildfüllend. 4. Ändern Sie den Bildausschnitt so ab, dass über die gesamte Länge des Films der Arm über den Rand ragt.
Abbildung 17.57: Einstellen des neuen Bildausschnitts
Abbildung 17.58: Der fertige Film Kapitel 17 3D-Illusion 309
Klonen Was eine Aufnahme mit einem Zwilling bzw. Klon realistisch macht, ist zum einen die Überschneidung der Personen im Bild, zum anderen die Inter aktion der beiden. Die Kameraführung und die Bewegungen der Schauspieler müssen so sein, als wenn sie nicht mit sich selbst, sondern mit einem anderen Schauspieler im Bild wären. Dies erfordert eine genaue Planung des Szenenablaufs im Vorfeld. Nur dann können Sie sicher sein, die richtigen Bewegungen zu machen und die passenden Stellen mit einem Greenscreen als Maske zu versehen.
Kapitel 18 Klonen 311
Behandelte Themen: Bildausschnitt anpassen Maske erstellen Film und Maske kombinieren Greenscreen anwenden Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 12_Übergabe an Klon Film: Übergabe
Das Filmen Für eine Interaktion zwischen den Klonen, wie zum Beispiel das Übergeben eines Gegenstands, müssen Sie beide Aktionen getrennt filmen und anschließend mithilfe einer Maske zusammenfügen. Den Gegenstand stellen Sie dabei auf ein Podest, sodass er wieder aufgenommen werden kann. Wenn Sie dieses Podest nicht ausmaskieren können, es also durch eine Bewegung oder einen Klon verdeckt wird, decken Sie es mit einem grünen Tuch ab und löschen es über den Greenscreen-Effekt. Dazu ist eine zusätzliche Hintergrundaufnahme ohne Personen und Podest als Referenz notwendig. Im folgenden Workshop bekommt eine Kundin einen Eimer Popcorn an der Kinokasse. Sowohl die Kassenkraft als auch die Kundin werden von der gleichen Darstellerin verkörpert. Filmen Sie die Übergabe in zwei Schritten und beachten Sie, dass beide Szenen von gleicher Länge sein müssen. Während die Kassiererin das Popcorn holt, wartet die Kundin. Hat die Kundin das Popcorn und geht, wartet wiederum die Kassiererin. Es sind also die ganze Zeit über beide Personen sichtbar.
Abbildung 18.1: Übergabe an Klon
Schritt 1: Übergabe an Kundin 1. Die Kassiererin holt das Popcorn und gibt es der Kundin. Für die Übergabe wird der Eimer am oberen Rand gehalten und auf einem mit grünem Stoff abgedeckten Podest abgestellt.
312
Kapitel 18
Abbildung 18.2: Die Haltung ermöglicht das Greifen der zweiten Person am Boden des Eimers
2. Bei der Übergabe wird der Eimer eine kurze Zeit still gehalten, damit die zweite Person das Popcorn greifen und übernehmen kann.
Abbildung 18.3: Kurzes Halten für die Übergabe
3. Nachdem der Eimer losgelassen wurde, bleibt die Kassiererin weiterhin im Bild. Die Hände sind aus dem Bereich des Eimers und Podests herausgenommen, um das Maskieren zu vereinfachen.
Kapitel 18 Klonen 313
Abbildung 18.4: Warten, bis die Kundin mit dem Eimer weitergeht
Schritt 2: Popcorn nehmen 1. Zu Beginn wartet die Kundin, bis die Kassiererin das Popcorn geholt hat und übergibt.
Abbildung 18.5: Auch beim Warten wird das Podest nicht verdeckt
2. Bei der Übergabe wird der Eimer am unteren Rand gefasst, da er von der ersten Person oben gehalten wird.
314
Kapitel 18
Abbildung 18.6: Bei dieser Aktion sollte es zu keiner Überschneidung mit Person 1 kommen
3. Der Eimer wird genommen und die Kundin geht nach rechts aus dem Bild.
Abbildung 18.7: Popcorn nehmen und aus dem Maskenbereich gehen
Vermeiden Sie weitere Komplikationen. Die Kundin sollte nicht nach links aus dem Bild gehen, da sonst die Kassiererin verdeckt wird. In diesem Fall müssten Sie zuvor einen Greenscreen einbauen oder nachträglich die Kundin mittels Rotoscoping einzelbildweise ausschneiden und freistellen. Einfacher ist ein Weggehen nach rechts, das zu keinen Überschneidungen und damit keinen Problemen führt. Ebenso ist es wichtig, dass das Popcorn nicht hinter dem Podest hervorgeholt wird, da dieses später verschwindet und dann nur der Hintergrund zu sehen ist. Auch hier müssten Sie über Rotoscoping Eimer und Person freistellen. Eine sorgfältige Planung erspart Ihnen also bei der Nachbearbeitung eine Menge Arbeit.
Kapitel 18 Klonen 315
Effektbearbeitung Nach dem Importieren legen Sie zunächst beide Szenen in der Timeline untereinander. Hier befindet sich der erste Clip mit der Kassiererin oben, die Kundin darunter.
Abbildung 18.8: Die Spuren in der Timeline. Spur 1 wird später noch gebraucht
Schnitte einfügen Das Maskieren der Szenen wird in unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Kritisch ist nur der Bereich, in dem die Hände beider Personen den Eimer berühren. 1. Schalten Sie die obere Spur mit der Kassiererin auf solo. 2. Wählen Sie beide Clips an. Die Schnitte sollen grundsätzlich für beide Szenen gelten. 3. Suchen Sie die Stelle, an der der Eimer auf dem Podest abgestellt wird. 4. Schneiden Sie die Szene an dieser Position über Bearbeiten/Schneiden/ Szene zerschneiden.
Abbildung 18.9: Geteilte Clips
316
Kapitel 18
5. Suchen Sie als zweite Position die Stelle, an der die Kassiererin ihre Hände vom Eimer genommen hat, und zerschneiden Sie erneut die Objekte.
Abbildung 18.10: Zweite Stelle der Teilung
Bildausschnitt anpassen Für den ersten und den letzten Teil können Sie nun den Bildausschnitt anpassen.
Erster Szenenteil 1. Schalten Sie die separate Darstellung der ersten Spur aus. 2. Öffnen Sie für den ersten Teil der unteren Spur den Bewegungseffekt Ausschnitt/Zoom.
Abbildung 18.11: Erster Teil der unteren Spur
3. Fahren Sie mit dem Wiedergabemarker, am besten mit dem in der Keyframe-Steuerung, an die letzte Position der Szene. Es ist wichtig, dass Sie den Ausschnitt am Ende des Clips festlegen, kurz bevor die Kundin nach dem Eimer greift. 4. Schalten Sie die Optionen auf Proportionen frei und wählen Sie Bildfüllend ab. Mit Letzterem vermeiden Sie das Aufzoomen auf Bildschirmgröße. Kapitel 18 Klonen 317
Abbildung 18.12: Dialog zum Festlegen des Ausschnitts
5. Legen Sie den Bildausschnitt so fest, dass auf der einen Seite der Eimer vollständig zu sehen ist, auf der anderen Seite die Hände der Kundin nicht abgeschnitten werden.
Abbildung 18.13: Links der Ausschnitt, rechts das Ergebnis in der Vorschau
318
Kapitel 18
Sollten beim Abstellen des Eimers die Hände der Kundin bereits am Eimer sein, verschieben Sie den zweiten Clip in der Timeline nach rechts. Damit findet das Greifen nach dem Eimer etwas später statt und Sie können die Maske wie beschrieben erstellen. Da Sie damit am Anfang Material der zweiten Szene verlieren, müssen Sie die erste entsprechend kürzen, damit die Spiellänge beider Clips gleich bleibt. Deshalb ist es wichtig, beim Filmen am Anfang und Ende einer Szene genügend Material zu drehen, um für solche Fälle Reserven zu haben.
Letzter Szenenteil Für die letzte Szene mit dem Wegnehmen des Popcorneimers ändern Sie ebenfalls den Bildausschnitt ab.
Abbildung 18.14: Der letzte Teil der unteren Spur
1. Fahren Sie an die Anfangsposition des letzten Clips und öffnen Sie Ausschnitt/Zoom. 2. Ändern Sie den sichtbaren Ausschnitt so, dass nur die rechte Bildhälfte ab dem Eimer sichtbar ist.
Abbildung 18.15: Festlegen des Bildausschnitts
Kapitel 18 Klonen 319
Da vom zweiten Clip nur noch der Part mit Eimer und Kundin zu sehen ist, erscheint von der darunter liegenden Videospur die Kassiererin.
Abbildung 18.16: Beide Personen nach der Übergabe
Maske für Übergabe erstellen Sie haben bis zu dieser Stelle mit zwei einfachen Masken die zweite Videospur so weit bearbeitet, dass bis auf die Übergabe des Eimers beide Klone zu sehen sind. Leider fehlt die Möglichkeit, die Maske direkt im Programm individuell anzupassen. Deshalb wird mithilfe eines Malprogramms eine Spezialmaske für diesen Szenenabschnitt erstellt. 1. Suchen Sie die Position, an welcher der Eimer von der Kundin gegriffen wird. Achten Sie darauf, die höchste Stelle der Hände zu erwischen.
Abbildung 18.17: Höchste Position der Hände
2. Exportieren Sie ein Bild über Datei/Film exportieren/Einzelner Frame als BMP. 320
Kapitel 18
3. Arbeiten Sie mit DV-Aufnahmen im 16:9-Format, setzen Sie die Exporteinstellung für die Auflösung auf 1280x720. Damit bleibt das Seitenverhältnis korrekt. 4. Öffnen Sie den Foto Designer und importieren Sie das Bild. 5. Zeichnen Sie mit dem Lasso-Werkzeug eine Maske für die linke Bildhälfte. Die Hände müssen dabei gerade noch sichtbar bleiben. Nutzen Sie feststehende Kanten oder Ähnliches zur besseren Integration in das Bild. 6. Füllen Sie die Auswahl mit einem satten Grün.
Abbildung 18.18: Linke Bildhälfte als Greenscreen-Maske
7. Invertieren Sie die Maske, damit die andere Bildhälfte ausgewählt wird. 8. Füllen Sie diese Hälfte mit Weiß und speichern Sie das Maskenbild.
Abbildung 18.19: Die fertige Maske
9. Verlassen Sie das Malprogramm. Kapitel 18 Klonen 321
Maskenclip erzeugen Aus dieser Maske muss nun zusammen mit der unteren Szene ein neuer Clip erstellt werden. 1. Platzieren Sie das Maskenbild in der Timeline unter die zweite Spur und trimmen Sie es genau auf die Länge des Mittelteils.
Abbildung 18.20: Nur der Mittelteil wird maskiert
2. Wenden Sie den Chroma Key-Effekt Weiss auf die Maske an. Die weiße Fläche wird dadurch durchsichtig und gibt die Kundin beim Aufnehmen des Popcorneimers frei.
Abbildung 18.21: Die Kassiererin wird durch den Greenscreen maskiert
3. Setzen Sie an den Anfang der Maske einen Inpoint und an das Ende einen Outpoint. Dieser Teil wird als Greenscreen-Clip neu berechnet.
322
Kapitel 18
Abbildung 18.22: Bereich zum Exportieren
4. Exportieren Sie den markierten Bereich über Datei/Film exportieren/ Video als DV-AVI. Achten Sie auf die richtigen Einstellungen und wählen Sie unter Sonstiges die Option Nur den markierten Bereich exportieren. 5. Importieren Sie den neuen Clip in die Timeline und ersetzen Sie mit ihm sowohl die Maske als auch den mittleren Clip der unteren Spur. 6. Falls Sie beim Exportieren Audio nicht abgewählt haben, können Sie jetzt die Tonspur zur besseren Übersicht entfernen. Dazu lösen Sie die Gruppe auf.
Abbildung 18.23: Der Greenscreen-Clip ersetzt die mittlere Szene
7. Wählen Sie für den Greenscreen-Clip den Chroma Key-Effekt Grün und stellen Sie Schwellwert und Überblendbereich ein. Damit verschwindet die grüne Fläche und die Kassiererin wird sichtbar.
Kapitel 18 Klonen 323
Abbildung 18.24: Maskierte Übergabe des Eimers
Über den Zwischenschritt mit dem Exportieren als Greenscreen-Clip konnte die manuell gezeichnete Maske in den Film integriert werden und anschließend über den Videoeffekt den zweiten Clip freigeben. Die Übergabe des Eimers könnten Sie auch mit zwei über Keyframes animierte Masken realisieren, welche Person und Hände verdecken. Das Teilen der Clips und das Reduzieren des Bildausschnitts würden entfallen, das Animieren aber zusätzliche Arbeit generieren.
Podest verschwinden lassen Nach geglückter Übergabe des Eimers müssen Sie noch das Podest verschwinden lassen. Dazu wird wieder der Greenscreen-Effekt und zusätzlich ein neutraler Hintergrund benötigt. 1. Platzieren Sie die Aufnahme des Hintergrunds an die oberste Stelle in der Timeline.
Abbildung 18.25: Referenzvideo für den Hintergrund 324
Kapitel 18
2. Aktivieren Sie für alle Clips außer dem Hintergrund den Chroma KeyEffekt Grün und stellen Sie die Parameter ein. Das Podest verschwindet und die Übergabe des Eimers findet ohne ersichtliches Abstellen statt.
Abbildung 18.26: Die fertige Übergabe
Kapitel 18 Klonen 325
Projektdaten:
Klonen extrem
Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 12_Übergabe an Klon Film: Klonen extrem
Abbildung 18.27: Extremes Klonen
Beim Klonen einer Person gibt es eigentlich keine Einschränkungen für die Anzahl der Kopien. Falls Sie also bisher nur einen einzigen Klon erzeugt haben, wird es Zeit, die Vervielfältigung etwas mehr auszureizen. Die Technik mit der Maskenerstellung funktioniert nur, wenn sich die Klone nicht im Bild überlagern. Das lässt sich bei zwei Exemplaren noch relativ leicht vollziehen, wenn sich die Bewegungen nicht überschneiden müssen. Bei mehreren Klonen wird dies allerdings schon sehr schwierig. Es sieht auch etwas seltsam aus, wenn alle nur nebeneinander im Bild zu sehen sind. Neben dem Ausmaskieren wird hier ein Greenscreen zum Freistellen eingesetzt. Da im Beispiel die Klone an einer Kinokasse Schlange stehen, werden unterschiedliche Aufnahmen gemacht, bei welchen sich die Kamera immer an der gleichen Stelle befindet, die Person aber jedes Mal eine andere Position in der Schlange einnimmt. Der Greenscreen wird für jede Aufnahme verschoben, so dass gewährleistet ist, dass die Darstellerin immer optimal freigestellt werden kann.
Abbildung 18.28: Unterschiedliche Phasen in der Schlange
326
Kapitel 18
Anordnung in der Timeline Nachdem Sie die Phasen gefilmt und in Video deluxe importiert haben, legen Sie die einzelnen Clips, also die Positionen in der Schlange, in der Timeline untereinander. 1. Starten Sie mit dem neutralen Hintergrund an oberster Stelle. Auch für diesen Effekt benötigen Sie ein Referenzbild, auf welchem der Hintergrund alleine zu sehen ist. 2. Platzieren Sie der Reihe nach die einzelnen Positionen untereinander. Zuerst kommt die Position am Ende der Schlange, dann immer weiter vorne liegende Aufnahmen.
Abbildung 18.29: Hintergrund und verschiedene Positionen
Chroma Key anwenden Schalten Sie nun der Reihe nach für die Szenen den Greenscreen-Effekt an. 1. Beginnen Sie mit dem Clip ganz hinten, also in der Timeline direkt unter dem Hintergrundclip. Schalten Sie als erstes diese Spur auf Solo.
Abbildung 18.30: Für die Effektanwendung solo geschaltete Spur
2. Rufen Sie den Videoeffekt Chroma Key auf und wählen Sie Grün.
Kapitel 18 Klonen 327
3. Stellen Sie über die Schieberegler Schwellwert und Überblendbereich das beste Keying-Ergebnis ein. Gegebenenfalls wechseln Sie zwischendrin in den Vollbildmodus und kontrollieren das Ergebnis.
Abbildung 18.31: „Chroma Key“ anwenden
Bildausschnitt festlegen Bevor Sie mit der nächsten Szene fortfahren, legen Sie den sichtbaren Bildausschnitt fest. 1. Rufen Sie den Bewegungseffekt Ausschnitt/Zoom auf. 2. Wählen Sie Bildfüllend ab und setzen Sie die Proportionen auf frei. 3. Grenzen Sie im Vorschaumonitor den Bildausschnitt auf die Person ein.
Abbildung 18.32: Ausschnitt festlegen
328
Kapitel 18
Bearbeiten Sie auf diese Art alle Szenen in der Timeline, welche sich durch den Greenscreen überlagern.
Abbildung 18.33: Klone in der Schlange
Weitere Klone durch Bildausschnitt An Positionen, bei welchen sich die Klone nicht überschneiden, lassen sich diese über das Ändern des Bildausschnitts einfügen, ein Greenscreen wird nicht benötigt.
Abbildung 18.34: Bildausschnitt verkleinern und Ergebnis über „Vorschau“
Abbildung 18.35: Links original, Mitte Ausschnitt, Rechts Ergebnis Kapitel 18 Klonen 329
Position ändern Da die Klone durch den Greenscreen separat gestellt wurden, spricht nichts gegen ein Ändern der Position im Video. 1. Wählen Sie eine Spur in der Timeline und rufen Sie den Bewegungseffekt Position/Größe auf. 2. Ändern Sie die Position der Person durch Verschieben im Vorschaumonitor oder die direkte Eingabe eines Parameterwerts.
Abbildung 18.36: Ändern der horizontalen Position
330
Kapitel 18
Bedenken Sie, dass beim Ändern der vertikalen Position auch die Größe verändert werden muss, da sonst die Perspektive nicht mehr stimmt. Sie können also durch geschicktes Manipulieren von Position und Größe eine Person weiter nach hinten oder nach vorne stellen. Durch Duplizieren einer Spur und Bearbeiten der Parameter erzeugen Sie weitere zusätzliche Klone, ohne diese real gefilmt zu haben.
Abbildung 18.37: Position und Größe ändern
Kapitel 18 Klonen 331
Unsichtbar Wenn Harry Potter durch die Hallen seiner Schule Hogwarts wandert, kann er sich mithilfe eines Umhangs unsichtbar machen und bleibt so unentdeckt vor seinen Widersachern. Dieser alte Menschheitstraum kann durchaus bald Wirklichkeit werden, wenn man manchen Wissenschaftlern Glauben schenkt. In der Theorie muss dazu das Licht um ein Objekt herum gekrümmt werden. Dahinter vereinigen sich die Wellen wieder, wie Wasser in einem Fluss, das um einen Stein fließt. Man sieht sozusagen um einen Gegenstand herum. In der Zauberwelt Harry Potters benötigt man für einen solchen Umhang Haare des Demiguise, eines magischen affenähnlichen Tierwesens, das sich unsichtbar machen kann. In der realen Welt verwendet man sogenanntes Metamaterial. Diese künstlichen Materialien, hergestellt aus Silber und Magnesiumfluorid, werden mit einer Fischernetzstruktur um ein Objekt gelegt und sollen das Licht darum herum krümmen. Bis diese Technik real in Gebrauch kommt, wird es sicherlich noch einige Jahre dauern. Und ob man dann wirklich einmal einen Mantel damit herzustellen vermag, kann nur in der Theorie bejaht werden. Anders sieht es mit Filmtricks aus. Mit recht simplen Werkzeugen lassen Sie diesen Traum Wirklichkeit werden. Alles, was Sie dazu benötigen, ist ein grünes Stofftuch.
Kapitel 19 Unsichtbar 333
Behandelte Themen: Referenzbild erstellen Greenscreen anwenden
Das Filmen Für den Trick benötigen Sie zwei Aufnahmen. Die erste zeigt den neutralen Hintergrund als Referenz ohne Person. Später benötigen Sie diese Aufnahme, um den grünen Umhang auszufüllen.
Verfremdungseffekte einsetzen Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 13_Mantel Film: Mantel normal
Abbildung 19.1: Das Kinderzimmer als neutraler Hintergrund
Die zweite Aufnahme zeigt die Schauspielerin, wie sie sich den grünen Stoff umhängt und durch das Zimmer läuft.
Abbildung 19.2: Der Umhang
334
Kapitel 19
Clips anordnen In der Timeline platzieren Sie die beiden Clips untereinander. Die obere Spur bildet der Hintergrund, die untere die Darstellerin.
Abbildung 19.3: Umhang und Referenzspur
Hintergrundclip verlängern Sollten Sie nicht genügend Material für den Hintergrund gefilmt haben, können Sie statt eines Films auch ein Standbild einfügen und somit beliebig verlängern. 1. Wählen Sie eine Position innerhalb des Referenzvideos. 2. Exportieren Sie ein Bild über Datei/Film exportieren/Einzelner Frame als BMP und kontrollieren Sie die Einstellungen. Verwenden Sie DV-Material im Modus 4:3 und einer Auflösung von 720 x 576 Bildpunkten, müssen Sie die Auflösung 768 x 576 zum Ausgeben einstellen. Ansonsten springt das Seitenverhältnis auf 5:4 um oder Ihr Bild wird gestaucht.
Abbildung 19.4: Exportdialog für DV-Material Kapitel 19 Unsichtbar 335
3. Importieren Sie anschließend die Grafik in die Timeline und ziehen Sie die Länge auf die Dauer des Hauptclips auf.
Abbildung 19.5: BMP-Bild als Hintergrund
Greenscreen anwenden Zum Durchsichtigwerden müssen Sie lediglich die Keyfarbe Grün definieren. Damit scheint an den Stellen des grünen Umhangs der Hintergrund durch und unsere Darstellerin verschwindet. 1. Klicken Sie die untere Spur an und wählen Sie im Media Pool auf der Registerkarte Effekte die Kategorie Chroma Key.
Abbildung 19.6: Keying definieren
2. Definieren Sie als auszublendende Farbe Grün und stellen Sie die Parameter Schwellwert und Überblendbereich ein.
336
Kapitel 19
Abbildung 19.7: Links ohne Keying, rechts unsichtbar
Effekt verbessern Behandelte Themen: Referenzbild erstellen Greenscreen anwenden Verfremdungseffekte einsetzen Projektdaten: Auflösung: DV 720x576, 16:9 Online Album: www.rainer-hagner.magix.net Ordner: Meisterkurs 2 Album: 13_Mantel Filme: Mantel Störung, Mantel Farbe, Mantel: ganz verschwinden
Eine Frage vorweg: Gibt es mit dem unsichtbar machenden Mantel einen Schattenwurf? Eigentlich nein, denn das Licht krümmt sich um die Person herum. Somit darf kein Schatten entstehen.
Abbildung 19.8: Der unsichtbar machende Umhang
Die Beleuchtung beim Filmen muss also so gewählt werden, dass kein Schatten im Bild sichtbar ist. Im Beispiel entsteht aber ein deutlicher Schatten am Schrank. Hier hilft nur, die Szene mit besserer Beleuchtung neu zu filmen.
Kapitel 19 Unsichtbar 337
Abbildung 19.9: Schatten einer Unsichtbaren
Störungen des Umhangs Da Unsichtbare nun einmal schwer zu sehen sind, wirkt es im Film leicht befremdlich, wenn man eine Person längere Zeit nicht orten kann. Über Einzelbildanimation können Sie Gegenstände bewegen, an denen sie sich stößt, und somit eine Hilfe schaffen. Aber auch der Umhang kann mit einem leichten Effekt versehen werden und das Unsichtbarsein darstellen. Lichtstörungen helfen, die Person zu orten, und erlauben es dem Zuschauer trotzdem, nicht an dem Effekt zu zweifeln. 1. Öffnen Sie für die Hintergrundspur die Effektgruppe Verzerrung. 2. Setzen Sie für den Effekt Sand am Beginn des Clips einen Keyframe. Die Stärke soll über die Dauer leicht variieren. 3. Fügen sie weitere Keyframes mit unterschiedlichen Werten über die Dauer des Clips ein.
338
Kapitel 19
Abbildung 19.10: Keyframes für den „Sand“-Effekt
4. Öffnen Sie für den gleichen Clip den Videoeffekt Schärfe und stellen Sie einen leicht unscharfen Hintergrund für den Umhang ein. Wenn Sie wollen, können Sie die Stärke ebenfalls über Keyframes verändern.
Abbildung 19.11: Schärfe ändern
Auch eine zusätzliche Spur mit dem Umhang und einer anderen Parametereinstellung für das Keying kann zusammen mit reduzierter Deckkraft interessante Ergebnisse liefern.
Kapitel 19 Unsichtbar 339
Abbildung 19.12: Leicht sichtbarer Umhang durch zusätzliche Spur
Sie können auch die Farbe der Hintergrundspur oder die Sättigung ändern.
Abbildung 19.13: Farbe und Sättigung für einen Geist
Alle diese Effekte wenden Sie auf das Referenzbild des Hintergrunds an. Da dieses nur an den Stellen des grünen Stofftuches zum Vorschein kommt, wirken sich die Einstellungen auch nur auf den Umhang aus.
340
Kapitel 19
Ganz unsichtbar werden Um die Person ganz verschwinden zu lassen, schneiden Sie an der Stelle, an welcher der Umhang geschlossen wird, und blenden die Spur aus. 1. Suchen Sie die Position in der Timeline und schneiden Sie, wenn der Hintergrund mit einer zusätzlichen Effektspur versehen wurde, beide Clips.
Abbildung 19.14: Beide Spuren schneiden
2. Blenden Sie die Spuren gleichmäßig aus.
Abbildung 19.15: Ausblenden
3. Schieben Sie die beiden Spuren um eine Position nach unten und importieren Sie noch einmal den neutralen Hintergrund.
Kapitel 19 Unsichtbar 341
Abbildung 19.16: Zusätzliche Hintergrundspur ohne Effekt
4. Schneiden Sie beim Ablegen des Umhangs wieder die beiden Spuren mit Effekten und blenden Sie diese gleichmäßig ein.
Abbildung 19.17: Einblenden beim Ablegen des Umhangs
5. Löschen Sie den Mittelteil. Hier ist die Person vollkommen unsichtbar.
Abbildung 19.18: Nichts mehr zu sehen
342
Kapitel 19
Abbildung 19.19: Vollkommen unsichtbar werden
Kapitel 19 Unsichtbar 343
Stichwortverzeichnis Symbole 1:1-Kopie 62 3D-Verformung 297 5.1 Surround-Modus 205 360-Grad-Schwenk 157
A Abspann erstellen 14, 53 Geschwindigkeit 53 Abspielgeschwindigkeit 96 Abspielposition 15 Abspielrichtung 131, 159 Addition 268 Alter Film 108 Ambient 196 Analoge Kopie 62, 65 Anfang entfernen 28 Anfangsposition 91 Anfasser 85 Animation 117 Animationsgeschwindigkeit 236 Ansicht optimieren 19 Anzeigeoptionen 177 Anzeigequalität 177 Arrangement 46 Audio Cleaning 202 Audiodatei anhören 44 aufnehmen 5 Audioeffekt speichern 204 zurücksetzen 204 Audioeffektspur 210 Audiospur löschen 158 mischen 44 Audiostück 43 Audio und Video zusammenfassen 95 Audio zusammenfassen 210 Aufhellen 241 Auflösung einstellen 20
Aufnahme Anfangsposition 6 animieren 250 Aufnahmebutton 9 Aufnahmeliste 9 bearbeiten 11 Dialog 7, 31 Endpunkt setzen 9 Modus 8 Quelle 4 Startpunkt setzen 9 wiederholen 128 Aufnahmebereich 290 Aufnahmebutton 290 Aufnahmedatum 127 Aufzeichnungsqualität 167 Ausgangsmaterial optimieren 144 Ausschnitt bearbeiten 86 symmetrisch 85 Austauschen 24, 293 Auto-Belichtung 104 Autofocus 120 Automatikmodus 120 Automatische Korrektur 104 AVCHD 6, 31 AVCHD-Kamera 120
B Beamen 217 Bearbeiten 12, 173 Bearbeitung rückgängig machen 21 sperren 19 Bedienelemente 57 Beleuchtung 117, 119, 337 Beleuchtungsintensität 139 Belichtung 120 Bereich definieren 95 exportieren 145 kopieren 26
Stichwortverzeichnis
345
Bereichsmarker 16 Beschleunigung 97 Bewegung interpolieren 108 simulieren 149 Bewegungseffekte 39, 87, 109 Bewegungsgeschwindigkeit 117 Bewegungsphase 117, 132 Bild exportieren 148 maskieren 94 retuschieren 128 verkleinern 91 Bildausschnitt 85, 142, 309 anpassen 317 festlegen 122 importieren 184 Bildbearbeitungsprogramm 81 Bilddarstellung optimieren 104 Bilder importieren 83 manuell zusammenfügen 125 nummerieren 82 Bildfolge exportieren 187 Bildfüllend 85 Bildkombination 155 Bildqualität 60 Bildschirm aufnehmen 101 hochziehen 302 kopieren 81 Bildschirmanzeige 300 Bildschirmauflösung 82 Bildschirmaufnahme 83 Bildschirmmitschnitt 288 Bildspur entfernen 202 Bildstörung 142, 161 Bildübergang 94 Bitmap-Bilder 83 Blende 13, 34 ändern 37 Dauer ändern 34 einfügen 34 Einstellung 37 löschen 37 Vorschaufenster 34 346 Stichwortverzeichnis
Blendensymbol 37 Blickwinkel 294 Bluebox siehe Bluescreen 136 Bluescreen Abstand 138 anwenden 175 Beleuchtung 137 Beleuchtung anpassen 139 Bildauflösung 167 Bildteile überlappen 174 Einfluss der Kamera 167 Einstellung optimieren 139 Kantenglättung 164 Keyfarbe intensivieren 145 Kombination optimieren 164 Material optimieren 144 Schwellwert 141 Überblendbereich 141 Blu-ray Disc 55 Brennmodul 63 Brennoptionen 63 Brummton 201
C Catooh 198 Clip beschleunigen 159 Comicdesign 247 Crossfade 29, 33
D Darstellung 12 Darstellungsgenauigkeit 19 Datei importieren 6 Deckkraft 90, 223 Deckkraftregler 218 Deckungsgleich 91 Demomodus 120 Detailstufe 83 Diagonalkreuz 29 Diffuses Licht 138 Digitalisieren 8 Digital Video 5 Disc brennen 59 Kapitel definieren 56 Menü bearbeiten 57
Menü erstellen 56 Menü-Optionen 58 Navigation 58, 59 online stellen 60 testen 59 Typauswahl 59 Untermenü erstellen 58 Dolby Digital 205 Dolby Digital Codec 7 Doppelbelichtung 169 Doppelgängeraufnahme Bewegungsbereich 170 Bildteile überlappen 174 Gegenstand übergeben 312 Grundlagen 170 Komplikationen 315 Maskierung 171 Rotoscoping 186 Double-Layer-DVD 62, 64 Download 199 Drehbewegung 158 Drehung 154 Druckwelle 240 Drum n Bass 197 Dummy-Person 170 DVD analog kopieren 65 kopieren 62 neu kodieren 64 Qualität 65 Shrink 62 shrinken 64 DVD-Qualität 291 DV-Gerätetreiber 5
E Ebene einbinden 90 Echo-Effekt 163 Effekt 3D-Verformung 297 Ausschnitt 184 Ausschnitt/Zoom 85, 99 Chroma Key 140 Echo 163 Eigene Presets 147 einfügen 38
Einstellung speichern 146 entfernen 39 Geschwindigkeit 131 Helligkeit/Kontrast 104 Lens 239 manuell einstellen 39 Position/Größe 87 Reihenfolge 144 Rotation/Spiegelung 153, 301 Sand 224 Schärfe 176, 339 Verzerrung 224 Video-Mix-Effekte 139 Vorschau 38 zurücksetzen 39 Effektbearbeitung 263, 316 Effektbild 227 Effektparameter 41 Effektstärke 88 ändern 88 Effektübersicht 87 Einstellwinkel 157 Einzelbild 116, 122 exportieren 161 in Timeline importieren 125 korrigieren 128 Nummerierung 123, 127 Einzelbildanimation 338 Einzelbildaufnahme 115, 121 Einzelbilder exportieren 263 Einzelmodus 22 Elektrischer Knall 210 Emotion 46 Encoder-Einstellung 60 Ende entfernen 28 Energiefeld 264 Energiesparlampen 121 Equalizer 203 Equipment sichtbar 182 Erdwölbung 92 Ersatzlampen 121 Erschütterungen 98, 243 Erweiterungsmaske 258 Exporteinstellung 95, 148
Stichwortverzeichnis
347
F Farbbereich 141 Farbe 104 Farbgebung 103 Farbkorrektur 103 Farbkreis 105 Farbmanipulation 103, 110, 144 Grenzen 113 Farboptimierung 145 Farbparameter 104 Farbreflexion 137 Farbsättigung 105 Farbschein 138 Farbspektrum 104 Farbstimmung 104 Farbton 106, 141 Faustschläge vertonen 200 Fechtaufnahme 262 Feinjustage 27 Fenster capturen 288 Fernbedienung 59, 121, 171 Figur bewegen 121 freistellen 186 Film anhängen 28 einblenden 100 exportieren 130, 145, 192 finalisieren 163 korrigieren 113 online stellen 71 Position ändern 99 speichern 130 trennen 28 Filmausgabe 55 Filmbox 7 Filmclip exportieren 99 Filmkratzer 108 Filmstreifen 116 Filmübersicht 7 Filterkurve 210 Flugbewegung 151 Foley-Artist 195 Foto Designer 81, 128, 178 Fotofunktion 121 Frame 126 348 Stichwortverzeichnis
Framegenau 31 Freischalten 7 Freistellen 188 Frequenzkurve 203 Füllwerkzeug 179
G Geräuschgruppe 197 Geschwindigkeit 90 ändern 96 korrigieren 93 reverse 98 Geschwindigkeitseffekt 98 Google Earth 80 Greenscreen 119, 174 erweitern 249 siehe auch Bluescreen 136 Greenscreen-Effekt anwenden 192 Grobkörnig 110 Grünes Stofftuch 333 Grünschimmer 141 Gruppe auflösen 30, 97 bilden 30
H Handsteuerung 288, 294 Harry Potter 333 Helligkeit 241 Helligkeit/Kontrast 104 Herr der Ringe 103, 115, 135 Herunterrechnen 84 Hintergrund ausleuchten 137 transparent 140 Hintergrundgeräusche 198, 256 Hintergrundmusik 45 Hochskalieren 85 Holzstab 265 Hotkey 83 Hotspot 139
I Import 146 Indexbild 17 Inpoint 16
Intelligenter Mausmodus 22, 130 Interaktion 312 Internet 61, 67, 198 Interpolation 88, 154
J Jack Foley 195 Jog-Rad 298 JPEG-Kompression 123 Jumper 231
K Kamera 120 bewegen 154 Kameraautomatik 120 Kamerafahrt 39 Kamerageräusch 124 Kamerawackeln 242 Kapitel 7 definieren 56 Kapitelmarken 58 Kaschieren 163, 259 Kein Effekt 39 Keyfarbe 136, 141 Keyframe 40, 207 automatisch erstellen 109 automatisch setzen 88 bearbeiten 109 Clip schneiden 226 erstellen 149 Farbfeld 89 interpolieren 88 justieren 95 Linie zeichnen 256 löschen 88 mit der Maus verschieben 93 Parameterkurve 109 setzen 91 Werkzeugleiste 88 Keyframe-Animation 80, 108, 149 weiche Bewegung 154 Keyframe-Ansicht 109 Keyframe-Linie 89 Keyframe-Punkte 150 Keyframe-Steuerung 87 Keyframe-Übersicht 93
Keying 136 Keying-Bild 143 King Kong 115 Klonen 326 Knetmännchen 117 Knochenbrüche vertonen 200 Kohlenbogen-Projektor 108 Komplementärfarbe 138 Komposition 46, 79 Kontrast 241 Konvertieren 96 Kopierschutz 62 Korona 267 Kugelanimation 228 Kunstfilter 235 Kurve generieren 110 Kurvenmausmodus 110, 256 Kurvenpunkt verschieben 109
L Laserschwert bewegen 209 Kern 268 Klinge malen 264 Überschneidungen 269 verdeckte Klinge 271 vertonen 200 Lassomaske 178 Lasso-Werkzeug 234, 265, 321 Laufschrift 53 Lautsprechersymbol 14 Lautstärke 14 ändern 44 Lautstärkeregler 14 Lautstärkesteuerung 256 Leuchteffekt 262 Leuchtkugel 218 Lichtbereich 119 Lichteffekt 218, 227 Lichtquelle 158 Lichtreflexionen 119 Lichtschwert 261 Lichtstörungen 338 Lichtverhältnisse 139 Lineare Animation 93 Liniensymbol 89 Stichwortverzeichnis
349
Linseneffekt 240 Live-Action 240 Login-Daten 61 Lücke 17 erzeugen 22 schließen 21
M Machtkristalle 261 Malen-Effekt 271 Malfarbe 179, 267 Malteserkreuz 200 Manuelle Blende 171 Marker 20 Markierter Bereich 95 Maske 170, 320 Maskenclip 322 Maskenerstellung 326 Maskenrand 182 Maskentechnik 169 Maskieren 178 Maskierte Bilder importieren 190 Matrix 247 Mausmodus 21, 110 Mediaplayer 67 Codec aktivieren 72 direkte Ausgabe 74 Filme exportieren 72 Geräte-Presets 73 Medien brennen 63 Menülayout 57 Mitschneidefunktion 288 Mittelachse 154 Mixer 205 Mobiles Gerät 74 Modellset 117 Monitorauflösung 81 Motion Control 155 MPEG 5 MPEG-4-Codec 7, 72 MPEG-Film 291 MPEG-Kodierung 60 Musik einfügen 44 löschen 45 Mute 19 350 Stichwortverzeichnis
N Nachbearbeitung 315 Nachtaufnahme 110 Neues Projekt 125 Nummerierung 127
O Objekt abspielen 15, 18 duplizieren 18, 25, 208 einblenden 29 einfügen 23 Feinjustage 31 gruppieren 30 kopieren 18, 25 kürzen 29 löschen 18, 20 mehrere auswählen 21 schneiden 27 sortieren 12, 17 trennen 30 überblenden 29 übernehmen 24 verschieben 21 Objektanfasser 29, 44 Objekteigenschaften 202 Objekt-Trimmer 31 Online Album 60, 71 anmelden 68 Film hochladen 69, 71 Gäste einladen 71 Onlinemedienkatalog 198 Originalgeräusch 44 Originalton 5, 196 Originalzustand 105 Ortswechsel 255 Outpoint 16
P Panorama 206 Papierfarbe 235 Parameter 90, 106 Parameterfeld 149 Parametergruppe 89 Parameterkurve 93 Parameterwert 109
Perspektive 331 Perspektivenfehler 161 Photoshop-Format 270 Pinselstriche 235 Pipette 128, 179 Player-Modus 4 Positionierungsarbeiten 84 Positionsparameter 109 Position zentrieren 89 Programmeinstellung 125 Projektauflösung 83, 292 Projektorgeräusch 200 Proportionen frei 85
Q Quelllaufwerk 63 Quellmaterial 84
R Randausgleich 99, 243 Rand beschneiden 87 maskieren 85 Rasierklinge 28 Raumpatrouille Orion 80 Raumverteilung 205 Ray Harryhausen 115 Referenzbild 327 Reflektor 119 Renderer 177 Reserven 319 Restlichtverstärkung 110 Reverse 98 RGB-Farben 269 Rhythmus 197 Richtung ändern 98 Ripple-Methode 293 Ripple-Werkzeug 24 Roboter animieren 124 Rotation 153 Rotoscoping 306, 315 Rückgängig 21 Rücksetz-Button 105 Runde Maske 218 Rütteln 99
S Sand 224 Satellitenbilder 83 Sättigung 111 Schattenwurf 139, 337 Schlosssymbol 19 Schneidmethoden 28 Schnittposition 36 Schnitt-Trimmer 36 Schweif 163 Schwellwert 141 Screen-Capturing 101 Screenshot 83 Seitenverhältnis 20, 321 Sepiafarbton 103 Set 117 Shrinker 64 Solo 19, 90 Soundclip einfügen 211 generieren 196 im Internet 198 kostenlos 199 Sound Editing 213 Soundeffekte 195, 196, 198 anwenden 204 Sound Mixing 213 Soundtrack erstellen 45 Musikstil 45 Stimmungswechsel 46 Variationen 46 Soundtrack Maker 45 Speed Racer 247 Speicherstick 6 Speicherverbrauch 8 Spezialmaske 320 Spezialvertonung 198 Spiellänge 319 Spill 138 Sprachaufzeichnung 256 Sprecher 248 Sprungmarke 56, 307 Spur Anordnung 19 ausblenden 90 Stichwortverzeichnis
351
Deckkraft 90 einblenden 90 mehrere Spuren 18 Nummerierung 19 solo schalten 148 Überlagerung 19 zusammenfassen 95 Spuranzahl 19 Spurkopf 19 Standardbildlänge 126, 190 Standbild erstellen 148 Standby 120 Star Trek 217, 231 Star Wars 135, 200, 231, 261 Stativ 120, 158 Steuerelemente 18 Stop-Motion-Animation Filmstart verlängern 129 Planung 117 Richtung umkehren 131 Set 117 Stop-Motion-Technik 117 Storyboard 12 Stumm 19 Stützen 124 Suchmaschine 199 Surround Editor 205 Synthesizer 196, 205 Szene automatisch aufnehmen 8 entfernen 28 Reihenfolge ändern 17, 22 vertonen 195 Szenenablauf 311 Szenenerkennung 5, 31 automatisch 33 Empfindlichkeit 32 manuell 32 Trennstelle 32 Szenenmarkierung 31 Szenenübergänge 33 Szenenübersicht 12, 16 Szenenwechsel 33, 247
352 Stichwortverzeichnis
T Tageszeit ändern 110 Teleportation 231 Temporär speichern 63 Timecode 8 Timeline-Modus 12, 18 Darstellung 19 Timerprogrammierung 65 Time Stamps 33 Tischkante 248 Titel Abspann 53 einblenden 53 einfügen 50 Länge 52 nachbearbeiten 52 Vorlagen 50 Titeleditor 14, 51 Ton einblenden 45 faden 29, 209 pulsieren 207 rückwärts 98 stumm schalten 14 Tonclip verlängern 208 Tonschnitt 213 Tonspur 43 trennen 131 Transparenz 136 TV-Karte 65
U Überbelichtung 119 Überblendbereich 141 Überblendung 33, 218 Übergänge 13 Überlagerung 174 Überlagerungsbilder 108 Übermalen 264 Übernahmeart 24 Überschneidung 170, 315 Überschreiben 25 Übersteuerung 209 Umgebungslicht 119 Umriss 161 Umwandlung 7, 293
Unregelmäßigkeiten 98 Unsichtbar 333 Untertitel 14 Upload 70 USB-Verbindung 121
W
V
Y
Vectordisplay 104 Vergilbtes Filmmaterial 107 Vertonen 43 Verwaltungsaufwand 8 Verzerrung 224 Video als AVI 180 Videoauflösung 120 Video-CD 55 Videoclip vergrößern 99 Videoeffekt 38, 39 auf alle anwenden 113 Presets 106 zurücksetzen 107 Videoeffekt-Presets 38 Videoeingang 65 Videokamera 167 Videomaterial verkleinern 64 Video-Mix-Effekte 139 Videos online 68 Videospuren 80, 170 Vignette 218, 265 Vollbildansicht 142 Vollbildmodus 328 Vorschau 86, 143 im Arranger 177 Vorschaumonitor 6 Vorschauqualität 291
YouTube 71
WAV-Datei 46 Weißabgleich 120 Weltraumansicht 84 Wiederherstellen 21
Z Zeichensatz 52 Zeichnen 208 Zeitabstand 19 Zeiteingabe 88 Zeiteinteilung 18 Zeitintervall 123 Zeitmarker 87 Zeitpunkt 109 Zeitskala 16 Zerschneiden 28 Ziellaufwerk 63 Zoom 19, 109 animieren 86 Bewegung 82 Faktor 94 Geschwindigkeit 90 gleichmäßig 93 Stufen 81 Werte 108 Zoomstufe 17 Zündgeräusch 210 Zwilling 170, 311 Zwischenberechnung 145, 177, 291 Zwischenschritt 324
Stichwortverzeichnis
353
So werden Sie zum Meisterfotografen
Wer viel mehr sein will als ein digitaler „Knipser“, wer besser fotografieren und mehr wissen will über Aufhellblitz, Perspektive, Nachtaufnahme, Available Light, Dynamik durch Mitziehen, Neoneffekte, RAW-Workflow, Fine Art Print u.v.m. oder wer in sehr guten Workshops alle Genres der Fotografie zur Vollendung bringen will - von der Landschaft (in allen Wetterlagen) über Porträt, Tiere, Sport- und Makrofotografie bis zum Mode-Shooting zuhause ...der hat hier endlich SEIN Buch gefunden! Michael Hennemann ISBN 978-3-8272-4326-3 36.00 EUR [D]
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