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German Pages 222 [223] Year 2010
Herbert Martin Hofmann
Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl
Herbert Martin Hofmann Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl
Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl von Herbert Martin Hofmann
Dissertation, Universität Karlsruhe (TH) Fakultät für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik, 2005 Referenten: Prof. Dr.-Ing. Holger Martin, Prof. Dr. rer. nat. Hans W. Buggisch
Impressum Universitätsverlag Karlsruhe c/o Universitätsbibliothek Straße am Forum 2 D-76131 Karlsruhe www.uvka.de © Universitätsverlag Karlsruhe 2005 Print on Demand
ISBN 3-937300-57-0
Vorwort Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit entstanden während meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Thermische Verfahrenstechnik der Universität Karlsruhe (TH) zwischen März 2000 und September 2004. Zu ihrer Entstehung und ihrem Gelingen trugen viele bei, denen ich an dieser Stelle danken möchte: Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr.-Ing. Holger Martin für seine Unterstützung und sein Vertrauen, das er mir und meiner Arbeit entgegenbrachte. Ich danke ihm für Freiheiten, die er mir bei der Durchführung meiner Arbeit gewährte, für die fachlichen und außerfachlichen Gespräche und die Förderung, die ich durch ihn erfahren habe. Dem Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Matthias Kind danke ich für sein Vertrauen in mich und meine Arbeit, sein Interesse an meiner Arbeit und besonders für die Möglichkeit, das Projekt auch in finanziell nicht einfachen Zeiten in dieser Form vollenden zu können. Prof. Dr. rer. nat. Hans W. Buggisch danke ich für die freundliche Übernahme des Korreferates und das Interesse, das er an dieser Arbeit zeigte. Bei meinen Kollegen und Freunden am Institut möchte ich mich ganz herzlich für die angenehme Zusammenarbeit und das gute Arbeitsklima bedanken. Ich danke ihnen für die fruchtbaren Diskussionen und vor allem für jene außer- und inneruniversitären Begebenheiten, die mir meine Doktorandenzeit stets in guter Erinnerung bleiben lassen. Ein besonderer Dank gebührt Frau Gisela Schimana für ihre Unterstützung bei allen Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit Anträgen und Verwaltungsarbeit notwendig waren. Ein herzlicher Dank gebührt auch Herrn L. Eckert für die Erstellung der vielen Konstruktionszeichnungen, die im Rahmen dieses Projektes notwendig waren, sowie den Herren Stefan Fink, Markus Gschwind, Markus Keller, Roland Nonnenmacher, Michael Wachter und Norbert Seel für ihre wertvollen Anregungen bei der Konstruktion und ihr vorbildliches Engagement beim Bau der Versuchsanlage. Die Herren Andreas Daiss, Marco Faisst, Felix Hoos, Thomas Holzer, Rafael Kaiser, Johann Sie-
vi mens, Martin Steurenthaler und Frau Meirosalyna Prima haben als Studien- und Diplomarbeiter sowie als Hiwis mit mir an der Anlage geschraubt, gemessen, programmiert und simuliert und über die Ergebnisse der Arbeiten diskutiert. Ihre Beiträge trugen maßgeblich zum Gelingen dieser Arbeit bei. Ich möchte mich für ihre Arbeit und ihr besonderes Engagement sehr bedanken. Ein herzlicher Dank gebührt auch Frau Dr.-Ing. Daniela Movileanu für Ihr Engagement im Rahmen des 39. Internationalen Seminars für Forschung und Lehre in Chemieingenieurwesen, Technischer und Physikalischer Chemie. Zum Schluss möchte ich allen danken, die mich in den vergangenen Jahren ge- und unterstützt haben: Meinen Freunden für die schöne Zeit in Karlsruhe und ganz besonders meinen Eltern für ihr Vertrauen in meine Lebensentscheidungen und ihre Unterstützung auf diesem Weg.
Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 1
2
3
Einleitung
1
1.1
Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
1.2
Lösungsansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
Stand des Wissens
5
2.1
Der stationäre Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
2.1.1
Strömungsstruktur beim stationären Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . .
6
2.1.2
Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . .
7
2.1.3
Korrelationen zum stationären Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
2.1.4
Prallstrahl und CFD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.2
Wärmeübergang bei instationären Strömungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.3
Der pulsierende Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Versuchseinrichung 3.1
3.2 4
xxv
Beschreibung der Versuchsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.1.1
Luftversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3.1.2
Versuchskammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.3
Messwerterfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Erzeugung der Pulsation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Mess- und Auswertungsverfahren 4.1
15
23
Auswertung der instationären Strömungsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.1.1
Beschreibung der Pulsation und Extraktion lokaler charakteristischer Größen - Klassenmittelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
viii
INHALTSVERZEICHNIS 4.1.2 4.2
5
Auswertung der Wärmeübergangsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.2.1
Messprinzip bei der Wärmeübergangsmessung . . . . . . . . . . . . . . 32
4.2.2
Kalibrier- und Korrekturprozeduren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Strömungsstruktur beim stationären und pulsierenden Strahl
37
5.1
Charakteristik der Pulsation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
5.2
Der stationäre Strahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 5.2.1
5.3
6
Analyse des Frequenzspektrums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Strömungsprofil beim Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Der pulsierende Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 5.3.1
Strömungsstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
5.3.2
Frequenzspektrum beim pulsierenden Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . 49
5.4
Einfluss der Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
5.5
Erweiterung auf hohe Frequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
5.6
Übertragbarkeit auf den Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
5.7
Schlussfolgerungen aus den Strömungsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl 6.1
6.2
59
Einflussgrößen auf den Wärmeübergang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 6.1.1
Einfluss der Anströmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
6.1.2
Einfluss des Abstandes zwischen Düse und Platte . . . . . . . . . . . . . 64
Korrelation zum stationären Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 6.2.1
Entwicklung einer Korrelation für den Wärmeübergang beim rotationssymmetrischen Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
6.2.2
Entwicklung einer ähnlichen Korrelation zur Vorhersage des Wärmeübergangs beim ebenen Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
7
Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl 7.1
73
Grundsätzliche Betrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 7.1.1
Vergleichsbasis für die Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
7.1.2
Tendenzen für den Einfluss der Pulsation auf den Wärmeübergang (quasistationäre Betrachtung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
7.1.3
Überlegungen zur theoretischen Gültigkeitsgrenze des quasistationären Ansatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
INHALTSVERZEICHNIS 7.2
7.3
ix
Einflussgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 7.2.1
Einfluss der Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
7.2.2
Einfluss des Pulsationsgrades . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
7.2.3
Einfluss des Düsenabstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
7.2.4
Einfluss der Reynolds-Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
7.2.5
Erweiterung des Parameterbereichs: Hohe Frequenzen . . . . . . . . . . 83
Schlussfolgerungen zur Auswirkung einer Pulsation auf den Wärmeübergang bei der Prallströmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
8
Simulation der Prallströmung mit CFD 8.1
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
8.2
Geometrie und Gitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
8.3
Der stationäre Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
8.4
8.5 9
87
8.3.1
Behandlung des wandnahen Bereichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
8.3.2
Auswahl des Turbulenzmodells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
8.3.3
Validierung des gewählten Modells/Einflussgrößen . . . . . . . . . . . . 106
Der pulsierende Strahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 8.4.1
Große Düsenabstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
8.4.2
Kleine Düsenabstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
Schlussfolgerungen zur Prallströmung und CFD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Schlussfolgerungen und Ausblick 9.1
111
Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 9.1.1
Experimentelle Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
9.1.2
Theoretische Beschreibung des Wärmeübergangs beim stationären und beim pulsierenden Strahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
9.2
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
A Details zu Anlagenkomponenten und Messgeräten
115
B Einfluss der Wärmeleitung in der Glasplatte in radialer Richtung - Berücksichtigung durch ein Finite-Differenzen-Verfahren
119
C Übersicht über die durchgeführten Experimente
125
C.1 Strömungsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
x
Inhaltsverzeichnis C.1.1
Charakteristik Pulsator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
C.1.2
Freistrahlprofile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
C.1.3
Freistrahl: senkrechte Linien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
C.2 Untersuchung des Wärmeübergangs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 C.2.1
Der stationäre Strahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
C.2.2
Der pulsierende Strahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
D Messdaten ausgewählter Experimente in tabellarischer Form
129
D.1 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 D.2 Strömungsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 D.2.1 Charakteristik der Pulsation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 D.2.2 Der pulsierende Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 D.2.3 Einfluss der Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 D.2.4 Erweiterung auf hohe Frequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 D.3 Übertragbarkeit auf den Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 D.4 Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 D.4.1 Einflussgrößen auf den Wärmeübergang . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 D.5 Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 D.5.1 Einflussgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 D.6 Simulation der Prallströmung mit CFD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 D.6.1 Geometrie und Gitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 D.6.2 Der stationäre Prallstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 D.7 Finite-Differenzen-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 E Konstruktionszeichnungen
175
E.1 Düse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 E.2 Dampfbehälter unter der Prallplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 E.3 Pulsationseinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
Abbildungsverzeichnis 1.1
Vorgehensweise bei der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
2.1
Schematische Darstellung der Strömungsstruktur beim Prallstrahl . . . . . . . .
7
3.1
Die Versuchsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.2
Die Versuchskammer (B2) im Detail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.3
Normiertes Geschwindigkeitsprofil am Düsenaustritt bei Re = 78000 . . . . . . 18
3.4
Die Pulsationseinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.5
Verlauf der mittleren Geschwindigkeit über dem Phasenwinkel . . . . . . . . . . 22
4.1
Vorgehensweise bei der Klassenmittelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4.2
Messprinzip Wärmeübergangsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4.3
Angezeigte Temperaturverläufe der IR-Kamera bei einer isothermen Platte . . . . 35
5.1
P umax bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . 39
5.2
Frequenzspektrum der Strömung am Düsenaustritt . . . . . . . . . . . . . . . . 40
5.3
Zeitaufgelöster Verlauf der Strömungsgrößen bei f = 500Hz . . . . . . . . . . . 41
5.4
Zeitaufgelöster Verlauf der Strömungsgrößen bei f = 10Hz . . . . . . . . . . . 41
5.5
Strömungsprofile beim stationären Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
5.6
Geschwindigkeitsprofile beim stationären und pulsierenden Freistrahl . . . . . . 45
5.7
Schwankungsgeschwindigkeit beim stationären und pulsierenden Freistrahl . . . 46
5.8
Pulsationsgradprofil beim pulsierenden Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
5.9
Phasenverschiebung beim pulsierenden Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
5.10 Frequenzspektrum im Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 5.11 Einfluss der Frequenz auf die mittlere Strömungsgeschwindigkeit . . . . . . . . 52 5.12 Strömungskenngrößen beim pulsierenden Freistrahl bei hohen Frequenzen
. . . 53
xii
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 5.13 Einfluss einer Prallplatte auf die Strömungsstruktur (stationärer Strahl) . . . . . . 54 5.14 Einfluss einer Prallplatte auf die Strömungskenngrößen (pulsierender Strahl) . . . 56 6.1
Einfluss der Reynolds-Zahl auf die Nu-Zahl bei H/D = 2, 5 . . . . . . . . . . . 60
6.2
Einfluss der Reynolds-Zahl auf die Nu-Zahl bei H/D = 5 . . . . . . . . . . . . 60
6.3
Einfluss der Reynolds-Zahl auf die Nu-Zahl bei H/D = 10 . . . . . . . . . . . . 61
6.4
IR-Aufnahmen zum Einfluss eines Turbulenzgitters am Düsenaustritt . . . . . . . 62
6.5
Einfluss des Plattenabstands auf die Nu-Zahl bei Re = 14000 . . . . . . . . . . . 64
6.6
Einfluss des Plattenabstands auf die Nu-Zahl bei Re = 34000 . . . . . . . . . . . 65
6.7
Einfluss des Plattenabstands auf die Nu-Zahl bei Re = 78000 . . . . . . . . . . . 65
6.8
Vergleich von Messungen und Korrelationen unterschiedlicher Autoren . . . . . 69
6.9
Vergleich eigener Messungen mit der Korrelation (H/D = 5) . . . . . . . . . . . 69
7.1
Einfluss einer Pulsation (Re = 34000, H/D = 8, 5, P uef f = 15%) . . . . . . . . 78
7.2
Einfluss einer Pulsation (Re = 14000, H/D = 8, 5, P uef f = 15%) . . . . . . . . 78
7.3
Einfluss einer Pulsation (Re = 34000, H/D = 8, 5, P uef f = 3, 5%) . . . . . . . 79
7.4
Einfluss einer Pulsation (Re = 34000, H/D = 8, 5, P uef f = 30%) . . . . . . . . 80
7.5
Einfluss einer Pulsation (Re = 34000, H/D = 2, P uef f = 30%) . . . . . . . . . 81
7.6
Einfluss einer Pulsation (Re = 78000, H/D = 8, 5, P uef f = 15%) . . . . . . . . 82
7.7
Einfluss einer Pulsation (Re = 78000, H/D = 2, P uef f = 30%) . . . . . . . . . 82
7.8
Einfluss einer hochfrequenten Pulsation (Re = 34000, H/D = 2, P uef f = 30%)
84
7.9
Einfluss einer hochfrequenten Pulsation (Re = 78000,H/D = 5,P uef f = 3, 5%)
84
7.10 Einfluss einer hochfrequenten Pulsation (Re = 78000,H/D = 5,P uef f = 15%) . 85 7.11 Einfluss einer hochfrequenten Pulsation (Re = 34000, H/D = 8, 5, P uef f = 20%) 85 8.1
Geometrie und Randbedingungen bei den CFD-Simulationen . . . . . . . . . . . 88
8.2
Einfluss der Gittergröße auf den Wärmeübergang . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
8.3
Vergleich integraler Nu-Zahlen (Einfluss des Turbulenzmodells) . . . . . . . . . 91
8.4
Vergleich integraler Nu-Zahlen (Reynolds-Spannungs-Modell) . . . . . . . . . . 92
8.5
Vergleich von Modellen der k − -Familie mit experimentellen Daten . . . . . . 97
8.6
Vergleich von low-Reynolds-k − -Modellen mit experimentellen Daten . . . . . 99
8.7
Vergleich von Modellen der k − ω-Familie mit experimentellen Daten . . . . . . 101
8.8
mit Modellen der k − -Familie berechnete radiale Geschwindigkeitsprofile uN . 103
8.9
mit low-Reynolds k − -Modellen berechnete radiale Geschwindigkeitsprofile uN 104
Abbildungsverzeichnis
xiii
8.10 mit k − ω-Modellen berechnete radiale Geschwindigkeitsprofile uN . . . . . . . 105 8.11 Einfluss des Turbulenzgrades am Düsenaustritt auf die Vorhersage . . . . . . . . 106 8.12 uN beim stationären und pulsierenden Strahl (H/D = 10) . . . . . . . . . . . . 109 8.13 uN beim stationären und pulsierenden Strahl (H/D = 2, 5) . . . . . . . . . . . . 110 A.1 Abmessung der Versuchskammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 B.1 Einfluss des Auswertungsverfahrens auf die Ergebnisse (Wärmeübergang) . . . . 122 E.1 Düsengeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 E.2 Anordnung der Verschraubungen im Boden des Dampfbehälters . . . . . . . . . 177 E.3 Lagerung der Glasplatte auf dem Dampfbehälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 E.4 Anzeigevorrichtung für den Öffnungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 E.5 Schnellwechselkupplung für das Motoren-Set (Antrieb Rotor) . . . . . . . . . . 180 E.6 Lagerung des Rotors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 E.7 Gehäuse der Pulsationseinrichtung mit sinusförmiger Öffnung . . . . . . . . . . 182 E.8 Rotor mit 8 Stegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 E.9 Einstellung des Öffnungsgrades . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 E.10 Kupplungsgehäuse mit Öffnung für die Lichtschranke . . . . . . . . . . . . . . . 184 E.11 Signalscheibe zum Auslösen des Triggersignals (Lichtschranke) . . . . . . . . . 184
xiv
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis 4.1
Größen zur Charakterisierung einer pulsierenden turbulenten Strömung . . . . . 24
6.1
Übersicht über in der Korrelation verwendete Messdaten (Runddüse) . . . . . . . 67
6.2
Standardabweichung zwischen Korrelationen und Messdaten (Runddüse) . . . . 71
6.3
Übersicht über die für die Korrelation verwendeten Messdaten (Schlitzdüse) . . . 71
6.4
Standardabweichung zwischen Korrelationen und Messdaten (Schlitzdüse) . . . . 72
A.1 Details zu den Komponenten der Versuchsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 A.2 Spezifikation der wichtigsten Messgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 C.1 Charakteristik Pulsator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 C.2 Geschwindigkeitsprofile beim Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 C.3 Charakteristik Freistrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 C.4 Untersuchungen zum Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl . . . . . . . . 127 C.5 Versuche zum Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl (H/D = 2) . . . . 127 C.6 Versuche zum Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl (H/D = 5) . . . . 128 C.7 Versuche zum Wärmeübergang beim pulsierenden Prallstrahl (H/D = 8, 5) . . . 128 D.1 Messdaten aus Abbildung 3.3 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 130 D.2 Messdaten aus Abbildung 3.5 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 130 D.3 Messdaten aus Abbildung 5.1(a) in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . 131 D.4 Messdaten aus Abbildung 5.1(b) in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . 131 D.5 Messdaten aus Abbildung 5.1(c) in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . 131 D.6 Messdaten aus Abbildung 5.1(d) in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . 132 D.7 Messdaten aus Abbildung 5.3 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 132 D.8 Messdaten aus Abbildung 5.4 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 132
xvi
TABELLENVERZEICHNIS D.9 Messdaten aus Abbildung 5.6 (z/D = 0) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 133 D.10 Messdaten aus Abbildung 5.6 (z/D = 1, 5) in tabellarischer Form . . . . . . . . 133 D.11 Messdaten aus Abbildung 5.6 (z/D = 4) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 133 D.12 Messdaten aus Abbildung 5.6(z/D = 7) in tabellarischer Form . . . . . . . . . . 133 D.13 Messdaten aus Abbildung 5.7 (z/D = 0) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 134 D.14 Messdaten aus Abbildung 5.7 (z/D = 1, 5) in tabellarischer Form . . . . . . . . 134 D.15 Messdaten aus Abbildung 5.7 (z/D = 4) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 134 D.16 Messdaten aus Abbildung 5.7 (z/D = 7) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 134 D.17 Messdaten aus Abbildung 5.8 (z/D = 0) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 135 D.18 Messdaten aus Abbildung 5.8 (z/D = 1, 5) in tabellarischer Form . . . . . . . . 135 D.19 Messdaten aus Abbildung 5.8 (z/D = 4) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 135 D.20 Messdaten aus Abbildung 5.8 (z/D = 7) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 135 D.21 Messdaten aus Abbildung 5.9 (z/D = 1, 5) in tabellarischer Form . . . . . . . . 136 D.22 Messdaten aus Abbildung 5.9 (z/D = 4) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 136 D.23 Messdaten aus Abbildung 5.9 (z/D = 7) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 136 D.24 Messdaten aus Abbildung 5.11 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 137 D.25 Messdaten aus Abbildung 5.12 (z/D = 4) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 138 D.26 Messdaten von Abbildung 5.12 (z/D = 7) in tabellarischer Form . . . . . . . . . 138 D.27 Messdaten aus Abbildung 5.13 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 139 D.28 Messdaten aus Abbildung 5.14 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 139 D.29 Messdaten aus Abbildung 6.1 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 140 D.30 Messdaten aus Abbildung 6.2 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 141 D.31 Messdaten aus Abbildung 6.3 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 142 D.32 Messdaten aus Abbildung 6.5 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 143 D.33 Messdaten aus Abbildung 6.6 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 144 D.34 Messdaten aus Abbildung 6.7 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 145 D.35 Messdaten aus Abbildung 7.1 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 146 D.36 Messdaten aus Abbildung 7.2 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 147 D.37 Messdaten aus Abbildung 7.3 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 148 D.38 Messdaten aus Abbildung 7.4 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 149 D.39 Messdaten aus Abbildung 7.5 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 150 D.40 Messdaten aus Abbildung 7.6 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 151 D.41 Messdaten aus Abbildung 7.7 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 152
Tabellenverzeichnis
xvii
D.42 Messdaten aus Abbildung 7.8 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 152 D.43 Messdaten aus Abbildung 7.9 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 153 D.44 Messdaten aus Abbildung 7.10 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 154 D.45 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.2 in tabellarischer Form . . . . . . . . . 155 D.46 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.3 in tabellarischer Form . . . . . . . . . 156 D.47 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.4 in tabellarischer Form . . . . . . . . . 156 D.48 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.5(a) in tabellarischer Form . . . . . . . . 157 D.49 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.5(b) in tabellarischer Form . . . . . . . . 158 D.50 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.5(c) in tabellarischer Form . . . . . . . . 159 D.51 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.5(d) in tabellarischer Form . . . . . . . . 160 D.52 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.6(a) in tabellarischer Form . . . . . . . . 161 D.53 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.6(b) in tabellarischer Form . . . . . . . . 162 D.54 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.6(c) in tabellarischer Form . . . . . . . . 163 D.55 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.6(d) in tabellarischer Form . . . . . . . . 164 D.56 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.7(a) in tabellarischer Form . . . . . . . . 165 D.57 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.7(b) in tabellarischer Form . . . . . . . . 166 D.58 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.7(c) in tabellarischer Form . . . . . . . . 167 D.59 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.7(d) in tabellarischer Form . . . . . . . . 168 D.60 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.8(a) in tabellarischer Form . . . . . . . . 169 D.61 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.8(b) in tabellarischer Form . . . . . . . . 169 D.62 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.9(a) in tabellarischer Form . . . . . . . . 170 D.63 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.9(b) in tabellarischer Form . . . . . . . . 171 D.64 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.10a in tabellarischer Form . . . . . . . . 171 D.65 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.10b in tabellarischer Form . . . . . . . . 172 D.66 Simulationsergebnisse aus Abbildung 8.11 in tabellarischer Form . . . . . . . . . 173 D.67 Ergebnisse aus Abbildung B.1 in tabellarischer Form . . . . . . . . . . . . . . . 174
xviii
Tabellenverzeichnis
Vereinbarungen Formelzeichen Lateinische Buchstaben Formelzeichen Einheit
Bedeutung
A
m s
Pulsationsamplitude
D
m
Durchmesser Düse
f
Hz
Pulsationsfrequenz
H
m
Abstand Düse-Platte
k
m2 s2
kinetische turbulente Energie
K ¨ OG
-
Anzahl der Klassen (Strömungsuntersuchung)
%
Öffnungsgrad (Pulsationseinrichtung)
p
bar
Druck
P
m/s
Schwankungsanteil (Periodogramm)
q˙ Q˙
W m2
Wärmestromdichte
W
Wärmestrom
r
m
radialer Staupunktabstand
s
m
Dicke der Glasplatte
t
s
Zeit
T
◦
Temperatur
u
Geschwindigkeit
U
m s m s
x
m
Koordinate in axialer Richtung (CFD)
y
m
Koordinate in radialer Richtung (CFD)
z
m
axialer Abstand von der Düse
C
Düsenaustrittsgeschwindigkeit
xx
Vereinbarungen
Griechische Buchstaben Formelzeichen Einheit
Bedeutung Wärmeübergangskoeffizient
W m2 ·K m s m2 s m2 s3
−
Emissionsgrad (Strahlung)
κ
m2
Temperaturleitfähigkeit
κ
−
von Kármán-Konstante (=0,42) (CFD)
λ
W m·K
Wärmeleitfähigkeit
µ
Pa · s
dynamische Viskosität
ν
m2 s 1 s 1 s ◦
kinematische Viskosität
Φ
◦
Phasenverschiebung
ρ
kg m3
Dichte
τ
s
Periodendauer
τW
N m2
Wandschubspannung
α β δ
ω ω φ
s
Stoffübergangskoeffizient Diffusionskoeffizient turbulente Dissipationsrate (CFD)
Kreisfrequenz Wirbelfrequenz (CFD) Phasenwinkel
Symbole, Indizes Index
Bedeutung
D
an/bezogen auf Düse
ef f
effektiv
ERD
einzelne Runddüse
ESD
einzelne Schlitzdüse
ges
gesamt
Gl
Glas
i
Zählindex
Vereinbarungen
xxi
int
integral (flächengemittelt)
IR
mit Infrarotkamera gemessen
j
Zählindex
k
Zählindex
korr
korrigiert
L
Luft
loc
lokal
max
maximal
N
normiert auf Düsenaustrittsgeschwindigkeit (Strömungsgrößen)
N
bei Normbedingungen (Stoffeigenschaften)
Pl
(Prall-)Platte
PS
Prallstrahl
P t100
mit Widerstandsthermometer gemessen
Ref
Referenzplatte
U
Umgebung
W
Wand
−
zeitlich gemittelt
0
Schwankungsgröße (Geschwindigkeit)
Dimensionslose Kennzahlen Symbol
Definition
Bedeutung
Bi
αL ·s λGl
Biot-Zahl
η
z/D
dimensionslose Längenkoordinate in axialer Richtung (FDV)
Nu
αD λL PP (ω) P (ω) ω ν κ A u uD ν ν δ βD δL fD uD ϑ−ϑL ϑD −ϑL
Nusselt-Zahl
PN Pr Pu Re Sc Sh Sr θ
normierter Frequenzanteil (Periodogramm) Prandtl-Zahl Pulsationsgrad Reynolds-Zahl Schmidt-Zahl Sherwood-Zahl Strouhal-Zahl dimensionslose Temperatur (FDV)
xxii
Vereinbarungen √ u02 u √u τW /ρ
Turbulenzgrad
ξ
r/D √
dimensionslose Längenkoordinate in radialer Richtung (FDV)
z+
z
Tu u+
τW /ρ ν
dimensionslose Geschwindigkeit (CFD)
dimensionsloser Wandabstand (CFD)
Abkürzungen CFD
Computational Fluid Dynamics
FDV
Finite-Differenzen-Verfahren
IR
Infrarot
LDA
Laser-Doppler-Anemometer
ÖG
Öffnungsgrad (Pulsationseinrichtung)
RNG
renormalization group theory (CFD)
RSM
Reynolds-Stress-Model (CFD)
stat
stationär
std
standard
TFO
Transitional Flow Option (CFD)
#MR
Anzahl Messreihen
#DP
Anzahl Datenpunkte
Definitionen und Begriffe Computational Fluid Dynamics: Methode zur numerischen Berechnung von Strömungen. Das Berechnungsgebiet wird in kleine Volumina zerlegt. Die Differentialgleichungen zur Beschreibung der Strömung werden durch Differenzengleichungen ersetzt. Zur Berücksichtigung des Einflusses der Schwankungen unterhalb der örtlichen und zeitlichen Auflösung der Diskretisierung werden Modelle (Turbulenzmodelle) verwendet. instationär: Die Strömung kann nicht schnell genug auf die vorgegebenen Störungen reagieren. Es treten nichtlineare Effekte auf, die eine Beschreibung der Strömung mit den Gleichungen für den stationären Fall nicht mehr ermöglichen.
Vereinbarungen
xxiii
Kernstrahl: Strahlbereich, in dem noch der Düsenaustrittszustand (Geschwindigkeit / Turbulenz) vorherrscht. Stromabwärts vom Düsenaustritt verringert sich die Breite des Kernstrahls durch Einmischung von Umgebungsfluid in den Strahl. Nach 4-6 Düsendurchmessern stromabwärts von der Düse hat sich beim stationären Strahl der Kernstrahl aufgelöst. Laser-Doppler-Anemometrie: Optisches Verfahren zur Messung von Geschwindigkeiten, basierend auf dem Doppler-Effekt. Der Strömung werden Partikeln zugegeben. Aus der Lichtstreuung der Partikeln wird auf deren Geschwindigkeit geschlossen und diese der Strömungsgeschwindigkeit gleichgesetzt. quasistationär: Die Gleichungen für den stationären Fall sind lokal weiterhin gültig. Tendenzen und Abhängigkeiten sind gleich wie im stationären Fall. Bei geeigneter Anwendung können die stationären Gleichungen auch integral für das System angewendet werden, so zum Beispiel wenn die Beziehung N u ∝ Ren auch für den instationären Fall mit dem gleichen Exponenten gültig ist. Ein Merkmal der quasistationären Lösung ist eine weitestgehende Frequenzunabhängigkeit im zeitlichen Mittelwert. Periodogramm: Darstellung der Koeffizienten der Fourier-Reihenentwicklung eines Signals in normierter Form über der Frequenz. Aus dem Periodogramm lassen sich die im Signal dominanten Frequenzen identifizieren. Im Gegensatz zur Fourier-Reihe enthält das Periodogramm nur Informationen über den Betrag der Frequenzanteile, aber keine Informationen mehr über den Phasenwinkel jeder einzelnen Komponente, die aussagt, ob die Frequenzanteile in Phase oder gegeneinander verschoben auftreten. Pulsationsgrad: Auf die Düsenaustrittsgeschwindigkeit normierte Amplitude der Pulsation. In dieser Arbeit wird unterschieden zwischen dem maximalen Pulsationsgrad und dem effektiven Pulsationsgrad. Beim maximalen Pulsationsgrad wird die eigentliche Amplitude über viele Perioden gemittelt und auf die lokale, zeitlich gemittelte Geschwindigkeit bezogen. Beim effektiven Pulsationsgrad wird die Standardabweichung des Verlaufs der für jeden Phasenwinkel gemittelten Geschwindigkeit von der zeitlich gemittelten Geschwindigkeit auf die zeitlich gemittelte Düsenaustrittsgeschwindigkeit bezogen. Der maximale Pulsationsgrad ist mit der vereinzelt in der Literatur vorkommenden Welligkeit vergleichbar.
xxiv
Vereinbarungen
Zusammenfassung Bei der rotationssymmetrischen Prallströmung strömt ein Fluid (hier: Luft) aus einer Düse mit kreisförmiger Öffnung auf eine gegenüberliegende Platte. Im Rahmen dieses Projektes wurde experimentell erforscht, wie sich der Wärmeübergang zwischen Strömung und Platte durch eine periodische Instationarität in der Anströmung verändert. Die Untersuchungen sollen ein besseres Verständnis darüber ermöglichen, wie der konvektive Wärmeübergang durch beabsichtigte und unbeabsichtigte Pulsationen in der Anströmung verändert wird. Dazu wurde der stationäre Fall umfassend untersucht und anschließend ermittelt, wie sich Strömungsstruktur und Wärmeübergang durch eine Pulsation verändern. Für den Wärmeübergang bei stationärer Strömung konnte eine einfache Korrelation gefunden werden, die den flächengemittelten Wärmeübergangskoeffizienten besser wiedergibt als die in der Literatur zu findenden Korrelationen. Zudem lässt sich aus dieser Korrelation eine einfache Beziehung für die lokalen Nusselt-Zahlen ableiten. Die Korrelation wurde mit experimentellen Daten verschiedener Autoren für lokale und für flächengemittelte Wärmeübergangskoeffizienten validiert. Zusätzlich wurde auch für den Fall einer ebenen Prallströmung aus einer Schlitzdüse, basierend auf Literaturdaten, eine ähnliche Korrelation entwickelt. Neben der Verwendung von Korrelationen spielt die Vorhersage des Wärmeübergangs mit numerischen Methoden (CFD) in der Praxis eine wichtige Rolle. Bei der Vorhersage des Wärmeübergangs beim turbulenten Prallstrahl mit CFD ist die Auswahl des Turbulenzmodells von besonderer Bedeutung, da bei der Prallströmung je nach Randbedingungen unterschiedliche Strömungszustände auftreten. Mit einer Vielzahl von Turbulenzmodellen, die in der kommerziellen CFD-Software Fluent 6.0 verfügbar sind, wurde untersucht, wie sich der Wärmeübergang bei unterschiedlichen Parametern beschreiben lässt. Es zeigte sich, dass keines der verwendeten Modelle Wärmeübergang und Strömungsstruktur über den gesamten untersuchten Bereich hinreichend gut wiedergibt. Wird nur die wandparallele turbulente Strömung betrachtet, lässt sich der Wärmeübergang mit allen untersuchten Modellen, mit Ausnahme der Low-Reynolds-Modelle, gut
xxvi
0. Zusammenfassung
beschreiben. Die Beschreibung des bei kleinen Abständen zwischen Prallplatte und Dusenaustritt auftretenden Sekundärmaximums, das auf einen laminar-turbulenten Umschlag in der wandnahen Strömung zurückzuführen ist, gelang nur mit dem SST-k − ω-Modell. Allerdings gab dieses Modell die bei großen Düsenabständen wichtige Einmischung von Umgebungsfluid und damit die Ausbildung eines gausskurvenförmigen Geschwindigkeitsprofils unzureichend wieder. Die Auswirkung einer Pulsation wurde mit diesem Modell nur zum Teil richtig wiedergegeben. Zur experimentellen Untersuchung der Fragestellung wurde der stationären Hauptströmung eine sinusförmig verlaufende Pulsation überlagert. Erstmals war es möglich, Amplitude und Frequenz einer Pulsation unabhängig voneinander zu variieren und in der Strömung zwischen Pulsation (d.h. periodischer Geschwindigkeitsschwankung) und Turbulenz (d.h. statistisch regelloser Geschwindigkeitsschwankung) zu unterscheiden. Die Veränderung in Strömungsstruktur und Wärmeübergang wurde mittels Laser-Doppler-Anemometrie und Thermografie untersucht. Es zeigt sich, dass durch die Pulsation der Strahl breiter und der Kernstrahl, d.h. der Bereich, in dem noch die Düsenaustrittsbedingungen vorliegen, kürzer wird. Die Pulsationsamplitude, bezogen auf die mittlere Geschwindigkeit, bleibt über den gesamten Bereich konstant. Das bedeutet, dass die Pulsationsamplitude proportional zur mittleren Geschwindigkeit abnimmt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pulsation im Strahl ist nahezu gleich der mittleren Strömungsgeschwindigkeit entlang der Stromlinie und weit entfernt von der Schallgeschwindigkeit. Eine Analyse des Frequenzspektrums im Strahl zeigte, dass die angeregten Frequenzen nicht in diskrete Frequenzen zerfallen, sondern statistisch verteilt ins Turbulenzspektrum übergehen. Die Untersuchung des Wärmeübergangs zeigte, dass bei dem anfänglich untersuchten Frequenzbereich von bis zu 140 Hz bei kleinen und mittleren Düsenabständen keine Beeinflussung des Wärmeübergangs durch die Pulsation auftrat. Bei größeren Düsenabständen kam es insbesondere bei großen Pulsationsamplituden zu einer Verringerung des Wärmeübergangs. Das bedeutet, dass bei diesen Frequenzen nur Vermischungseffekte in der Anströmung und keine instationären Effekte in der Grenzschicht einen Einfluss auf den Wärmeübergang haben. Bei kleinen Abständen zwischen Düse und Platte ist nur wenig Fluid aus der Umgebung eingemischt. Der Strahl hat sich durch die Pulsation nur wenig verändert. Es ist kein Einfluss der Pulsation auf den Wärmeübergang erkennbar. Die für den stationären Fall entwickelte Korrelation ist für zeitlich gemittelte Strömungsgeschwindigkeiten und zeitlich gemittelte Wärmeübergangskoeffizienten direkt anwendbar. Bei größeren Düsenabständen hat die Vermischung einen stärkeren Einfluss. Die Geschwindigkeit im Strahl nimmt durch die verstärkte Vermischung deutlich ab und durch Rückvermischung
xxvii von bereits erwärmtem bzw. abgekühltem Fluid in den Strahl reduziert sich auch das treibende Temperaturgefälle. Im untersuchten Bereich tritt eine Verminderung des Wärmeübergangs um bis zu 30% auf. Erhöht man die Pulsationsfrequenzen auf Werte, die im Bereich der Wirbelfrequenzen der turbulenten Strömung liegen, verändert sich der radiale Verlauf der Wärmeübergangskoeffizienten. Bei kleinen Abständen zwischen Düse und Platte kommt es zu einer Erhöhung des Wärmeübergangs im Staupunkt um bis zu 35%. Dies lässt sich damit erklären, dass die Pulsation bei diesen Frequenzen auch zu einer Vermischung in der staupunktnahen Wandgrenzschicht führen kann und dort zu einer Erhöhung des Wärmeübergangs beiträgt. Eine theoretische Überlegung wurde vorgestellt, mit der die Grenzbedingung, ab der eine Erhöhung des Wärmeübergangs zu erwarten ist, zu Sr = 0, 2 abgeschätzt werden kann. Diese Grenze wurde im Experiment bestätigt. Aus den Untersuchungen zeigte sich, dass die Auswirkung einer Pulsation bei kleinen und mittleren Abständen zwischen Düse und Platte und bei Frequenzen unterhalb der mit Sr = 0, 2 abgeschätzten Grenze vernachlässigbar ist. Bei Frequenzen oberhalb dieser Grenze kann es bei kleinen Düsenabständen zu einer Erhöhung des Wärmeübergangs kommen. Bei großen Düsenabständen ist bei allen Frequenzen mit einer Verminderung des Wärmeübergangs zu rechnen.
xxviii
0. Zusammenfassung
Kapitel 1 Einleitung 1.1
Problemstellung
Der konvektive Wärmeübergang von einer Wand an ein strömendes Fluid wurde in der Vergangenheit umfassend untersucht. Für eine Vielzahl von Strömungsformen ist bekannt, wie sich der Wärmeübergang in Abhängigkeit von der Anströmung und den Stoffeigenschaften ändert. Doch in der Regel beschränkt sich dieses Wissen auf stationäre Strömungen. In der praktischen Anwendung treten aber nicht nur stationäre Strömungen auf. Je nach Art der verwendeten Fördereinrichtung treten auch bei eigentlich stationären Strömungen Pulsationen auf. Berücksichtigt man zudem Problemstellungen in Systemen mit bewegten Bauteilen, wie beispielsweise bei der Kühlung von Elektromotoren und Gasturbinenschaufeln, so treten dort Pulsationen erheblichen Ausmaßes auf. Für eine genaue Auslegung dieser Systeme ist es notwendig, die Auswirkungen einer auftretenden Pulsation zu kennen. Während für die Rohrströmung umfassende, grundlegende Untersuchungen durchgeführt wurden, ist es immer noch unklar, wie eine auftretende Instationarität den Wärmeübergang bei Strömungen mit freien Scherschichten beeinflusst und welche Mechanismen dort von Bedeutung sind. Im Rahmen dieser Arbeit soll grundlegend untersucht werden, wie sich eine Pulsation auf den Wärmeübergang und die Strömungsstruktur bei der rotationssymmetrischen Prallströmung auswirkt. Die Prallströmung wurde als Modellströmung für alle Strömungen mit freien Scherschichten gewählt. Eine Strömung mit freien Scherschichten ist senkrecht zur Wand oder parallel zur Wand vorstellbar. Beide Strömungsformen treten hier nacheinander auf. Zudem kommen hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Strömungsformen in einem begrenzten Raum vor. Es soll
2
1. Einleitung
Experimentell Strömungsstruktur
stationär Strömungsstruktur stationär
pulsierend
Ziel
Veränderung durch Pulsation?
Theoretisch
Wärmeübergang
Korrelation
CFD
Wärmeübergang stationär
Beschreibung durch Korrelation
Beschreibung mit CFD
Veränderung durch Pulsation?
anwendbar bei Pulsation?
geeignet bei Pulsation?
Wissen über Auswirkung der Pulsation und zugrunde liegende Mechanismen
Vorhersagbarkeit des Wärmeübergangs beim stationären und pulsierenden Strahl
Abbildung 1.1: Vorgehensweise bei der Untersuchung
untersucht werden, wie sich die Pulsation in diesen Strömungsformen auswirkt und inwieweit sich quasistationäre Ansätze auch im pulsierenden Fall anwenden lassen.
1.2
Lösungsansatz
Die Vorgehensweise in diesem Projekt war, in einem ersten Schritt den Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl zu untersuchen und durch Korrelationen und CFD-Rechnungen zu beschreiben. In einem zweiten Schritt wurde dann untersucht, wie sich der Wärmeübergang durch eine aufgeprägte Pulsation verändert und wie sich diese Veränderungen durch die Korrelationen und CFD-Rechnungen wiedergeben lassen. Die einzelnen Schritte dieser Strategie sind in Abbildung 1.1 aufgezeigt. In den vier Themengebieten „experimentelle Untersuchung zur Strömungsstruktur“, „experimentelle Untersuchung zum Wärmeübergang“, „Entwicklung von Korrelationen zum Wärmeübergang“ und „numerische Beschreibung von Strömung und Wärmeübergang“ wird erst die stationäre Strömung behandelt und anschließend die Auswirkung einer Pulsation betrachtet. In dieser Arbeit wird dazu im Kapitel 2 der Stand des Wissens auf den für die Arbeit relevanten Teilgebieten dargestellt. In Kapitel 3 wird die Versuchsanlage erläutert, die für diese Arbeit neu errichtet wurde. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Messtechnik und der Erzeugung der Pulsation. Zur Auswertung der instationären Strömungsmessungen und der
1.2 Lösungsansatz
3
Temperaturmessungen mittels Infrarotkamera sind umfangreichere Auswertungsprozeduren notwendig. Die Erläuterung der in dieser Arbeit entwickelten Prozeduren ist in Kapitel 4 enthalten. Der konvektive Wärmeübergang wird entscheidend beeinflusst durch die Art der Anströmung. Um den Einfluss einer Pulsation auf den Wärmeübergang verstehen zu können, ist es notwendig, den Einfluss der Pulsation auf den Strahl selbst zu kennen. Dazu wurden Strömungsuntersuchungen durchgeführt, die in Kapitel 5 vorgestellt werden. In diesen Untersuchungen wurde die Beeinflussung eines Freistrahls durch eine Pulsation untersucht. Experimente zum Vergleich der Strömungsstruktur zwischen Freistrahl und Prallstrahl sind ein Teil dieser Untersuchung. An die Strömungsuntersuchungen schließen sich Experimente zum Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl an (Kapitel 6). Darin wurden die verschiedenen Einflussparameter variiert und deren Einfluss quantifiziert. Diese Ergebnisse flossen zusammen mit Ergebnissen aus der Literatur in eine einfache Korrelation ein, mit der sowohl lokale als auch flächengemittelte Wärmeübergangskoeffizienten in einem weiten Parameterbereich vorhergesagt werden können. Eine ähnliche Korrelation zum Wärmeübergang beim ebenen Prallstrahl, basierend auf Literaturdaten, wird ebenfalls vorgestellt. In Kapitel 7 schließen sich Experimente zum Einfluss der Pulsation auf den Wärmeübergang an. Darin werden für unterschiedliche Reynolds-Zahlen alle relevanten Parameter variiert und die zugrunde liegenden Mechanismen diskutiert. Ebenso enthalten ist eine Überlegung zu möglichen Anwendungsgrenzen für eine quasistationäre Betrachtung und über die Auswirkung der stationären Betrachtungsweise auf die instationäre Strömung. Wie sich die Prallströmung und insbesondere der Wärmeübergang mit kommerziell erhältlichen Modellen numerisch beschreiben lässt und inwieweit diese Erkenntnisse auch auf den pulsierenden Strahl übertragen werden können, ist in Kapitel 8 aufgeführt. Nach einer Studie zur Behandlung des wandnahen Bereichs wird untersucht, welches Turbulenzmodell sich für die Vorhersage des Wärmeübergangs beim Prallstrahl besonders eignet. Nach einer Untersuchung zur Sensitivität der erhaltenen Lösung und der Diskussion der physikalischen Relevanz werden die Modelle und Einstellungen auf den pulsierenden Strahl übertragen. Dabei wird untersucht, ob die im Experiment gefundenen Tendenzen auch hier wiedergefunden werden.
4
1. Einleitung
Kapitel 2 Stand des Wissens Zur Prallströmung findet sich in der Literatur eine Vielzahl von Arbeiten. Rechnet man vor allem die in der Verbrennungstechnik vorhandenen Arbeiten zum Freistrahl hinzu, ergibt sich eine fast unüberschaubare Menge an Arbeiten, die Strahlströmungen unter verschiedenen Aspekten behandeln. Die zitierte Literatur kann daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern nur einen Überblick über die für diese Arbeit wichtigen Aspekte darstellen. Grundsätzlich wird zwischen einphasigen und zweiphasigen Strahlen unterschieden. Im Englischen werden die einphasigen Strahlsysteme, bei denen das Fluid in einen Raum strömt, der mit dem gleichen Fluid gefüllt ist, als „submerged jets“ bezeichnet. Dies ist in der Regel der Fall bei Luftstrahlen, bei denen der Strahl in eine mit Luft gefüllte Umgebung geblasen wird. Die weiteren Untersuchungen beschränken sich auf dieses System. Daneben existieren zweiphasige Systeme, bei denen der Strahl in einen mit einem anderen, nicht mischbaren Fluid gefüllten Raum strömt. Dieser als „free surface jets“ bezeichnete Fall tritt beispielsweise bei Wasserstrahlen auf, die in eine luftgefüllte Umgebung strömen. Da hier keine Einmischung von Umgebungsfluid in den Strahl auftritt, sind der Ausbreitungswinkel und die entstehenden Strömungsformen grundsätzlich verschieden von den einphasigen Strahlsystemen.
2.1
Der stationäre Prallstrahl
Der stationäre einphasige Prallstrahl wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts intensiv untersucht. In der Literatur sind zahlreiche Arbeiten zu finden, die verschiedene Einflussgrößen auf den Wärmeübergang und die Strömungsstruktur untersuchen. Einen sehr guten Überblick über die Arbeiten bis in die späten siebziger Jahre findet man bei Martin (1977). Neuere Über-
6
2. Stand des Wissens
sichten zum Thema wurden von Jambunathan u. a. (1992), Polat (1993) und Viskanta (1993) in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts veröffentlicht.
2.1.1
Strömungsstruktur beim stationären Prallstrahl
Beim Freistrahl und beim Prallstrahl strömt Luft aus einer Düse in eine ruhende Umgebung aus. Das ruhende Fluid wird in den Strahl eingesaugt und mit beschleunigt. Dadurch verbreitert sich einerseits der Strahl, andererseits kommt es wegen der Impulserhaltung im Strahl zu einer Verminderung der Geschwindigkeit im Strahlinnern. Der Kernstrahl, d.h. der Bereich im Strahl, in dem die Anfangsbedingungen noch vorhanden sind, wird mit zunehmendem Düsenabstand kleiner. Je nach Anfangsbedingungen ist der Kernstrahl beim stationären Strahl bei 4 Düsendurchmessern (Martin (1977)) bis 6 Düsendurchmessern (Gauntner u. a. (1970)) verschwunden. Das entstandene Geschwindigkeitsprofil lässt sich mit einer Gauss-Kurve beschreiben. Auch für den Abbau der Strahlgeschwindigkeit sind beispielsweise bei Schlichting und Gersten (1997) oder Martin (1977) Gleichungen zu finden. Im Gegensatz zum Freistrahl strömt bei der Prallströmung das Fluid auf eine Wand zu und wird dort abgebremst und umgelenkt. Je nachdem, in welchem Strahlbereich sich die Wand befindet, zeigt die nachfolgende Strömung und insbesondere der Wärmeübergang an die Wand unterschiedliche Charakteristika. Schrader (1966) zeigte, dass der stromaufwärtige Einfluss der Prallplatte bis zu einem Abstand von etwa 1,2 Düsendurchmessern erkennbar ist. Stromaufwärts davon ist die Strömung beim Freistrahl und Prallstrahl identisch. Im Staubereich, d.h. im Bereich, in dem der Strahl durch die Wand beeinflusst wird, wird die Strömung in axialer Richtung abgebremst und in radialer Richtung beschleunigt. Im Staupunkt selbst ist die Geschwindigkeit gleich null. Mit zunehmendem radialen Staupunktabstand wird die Strömung in radialer Richtung beschleunigt. Die Beschleunigung bleibt bis zu einem radialen Staupunktabstand erhalten, an dem aus dem Freistrahl kein weiteres Fluid mehr nachströmt. Insbesondere in Fällen kleiner Abstände zwischen Düse und Platte ist die Grenzschicht in diesem Bereich laminar und wird durch die Beschleunigung stabilisiert. Durch Vermischung mit Fluid aus der Umgebung und damit zunehmender Wandstrahldicke und durch die zunehmende Durchströmungsfläche beim rotationssymmetrischen Prallstrahl kommt es zu einer Verzögerung der wandparallelen Strömung. Die Strömung wird instabil und turbulent. Die maximale wandparallele Geschwindigkeit ist in einem Abstand von 1-2 Düsendurchmessern vom Staupunkt zu finden. An dieser Stelle zeigen sich auch deutliche Veränderungen
2.1 Der stationäre Prallstrahl
7
D
Kernstrahl
Freistrahl Wandstrahl
Stauströmung
r Abbildung 2.1: Schematische Darstellung der Strömungsstruktur beim Prallstrahl im Wärmeübergang. Weiter außen bildet sich ein turbulenter Wandstrahl aus. Abbildung 2.1 skizziert die Strömungsstruktur beim Prallstrahl und die Lage der einzelnen Strömungsbereiche.
2.1.2
Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl
Die Prallströmung wird in technischen Anwendungen vor allem dann eingesetzt, wenn sehr hohe Wärmeübergangskoeffizienten benötigt werden. Insbesondere im Bereich der maximalen wandparallelen Geschwindigkeit treten Wärmeübergangskoeffizienten auf, die mit anderen Strömungsformen ohne Phasenumwandlung schwer erreichbar sind.
8
2. Stand des Wissens
Der Verlauf der Wärmeübergangskoeffizienten in radialer Richtung wird dabei wesentlich von der Reynolds-Zahl und dem Abstand zwischen Düsenaustritt und Prallplatte beeinflusst. Bei kleinen Reynolds-Zahlen zeigt sich ein monoton abnehmender Verlauf des Wärmeübergangskoeffizienten über dem radialen Staupunktabstand (Gardon und Conbonpue (1961)). Bei hohen Reynolds-Zahlen tritt ein solcher Verlauf nur bei größeren Abständen zwischen Düse und Platte auf (H/D > 6). Bei kleineren und mittleren Abständen kommt es zu einem leichten Abfall des Wärmeübergangskoeffizienten in einem radialen Staupunktabstand von etwa 1 Düsendurchmesser, gefolgt von einem starken Anstieg hin zu einem lokalen Maximum bei 1,5 - 2 Düsendurchmessern und einem darauffolgenden monoton abnehmenden Verlauf (Schlünder und Gnielinski (1967)). Der Verlauf des Wärmeübergangskoeffizienten im staupunktnahen Bereich unterscheidet sich je nach Messmethode und Autor (Schlünder und Gnielinski (1967)1 , Schrader (1966)2 , Adler (2002)3 ). Der Grund dafür ist, dass in diesem Bereich die Rauhigkeit der Pralloberfläche, der Turbulenzgrad in der Anströmung und das Geschwindigkeitsprofil am Düsenaustritt eine Rolle spielen. Schlünder und Gnielinski (1967) zeigten, dass sich der Wärmeübergang im Staupunktbereich durch Stolperdrähte auf der Prallplatte deutlich erhöhen lässt. Gardon und Akfirat (1965) sowie Hoogendoorn (1977) untersuchten den Einfluss der Turbulenz auf den Wärmeübergang. Ein hoher Turbulenzgrad am Düsenaustritt bewirkte eine deutliche Erhöhung des Wärmeübergangs in Staupunktnähe. Obot u. a. (1979) zeigten, dass das Profil am Düsenaustritt den Wärmeübergang ebenfalls beeinflusst. Während der Einfluss der Anströmgeschwindigkeit auf den Wärmeübergang umfassend untersucht wurde, finden sich in der Literatur wenige Arbeiten zum Einfluss des Düsenabstands auf den Wärmeübergang. Es ist zu erwarten, dass bei großen Abständen der Wärmeübergang abnimmt. Dazwischen kann es durch die zunehmende Turbulenz zu einer Erhöhung des Wärmeübergangs kommen. Goldstein u. a. (1986) ermittelten den Maximalwert im Wärmeübergang bei einem Abstand zwischen Düse und Platte von 8 Düsendurchmessern.
2.1.3
Korrelationen zum stationären Prallstrahl
Zur Beschreibung des Wärmeübergangs bei einer Prallströmung existiert eine Vielzahl von Korrelationen. Bei den meisten dieser Korrelationen wird die Nusselt-Zahl als Potenzprodukt der 1
Verdunstungsversuche mit Tonkörpern Verdunstungsversuche mit Sandschüttungen 3 IR-Aufnahmen einer elektrisch beheizten Folie 2
2.1 Der stationäre Prallstrahl
9
Einflussgrößen (Re, P r, H/D, r/D) dargestellt. Viele dieser Korrelationen sind nur für einen kleinen Parameterbereich gültig. Als gemeinsame Merkmale können jedoch festgehalten werden: • Der Exponent der Reynolds-Zahl liegt bei kleinen Reynolds-Zahlen bei 0,5 und erreicht bei großen Reynolds-Zahlen Werte bis zu 0,85. • Der Exponent der Prandtl-Zahl liegt, sofern eine Abhängigkeit angegeben wird, bei 0,30,45. • Der Einfluss des Düsenabstands (H/D) ist gering. Der Exponent von H/D ist klein bzw. null. Beispielhaft für diese Korrelationen sind die von Rao und Trass (1964), Poreh u. a. (1967), Garimella und Rice (1994), Garimella und Rice (1995), Adler (2002), Goldstein und Timmers (1982), Huang und El-Genk (1994) und Cziesla u. a. (1997) vorgeschlagenen Beziehungen. Neben diesen Gleichungen existieren weitere Beziehungen, die auf den Arbeiten mehrerer Autoren basieren. Diese Korrelationen gelten für einen größeren Parameterbereich und werden häufig eingesetzt, um den flächengemittelten Wärmeübergangskoeffizienten bei der Prallströmung in der Praxis zu beschreiben. Die insbesondere im deutschsprachigen Raum am häufigsten verwendete Gleichung zum rotationssymmetrischen Prallstrahl wurde von Schlünder und Gnielinski (1967) vorgeschlagen: Sh Sc0,42
! ERD
Nu = P r0,42
= ERD
1 − 1, 1/(r/D) D · F (Re) r 1 + 0, 1(H/D − 6)/(r/D)
(2.1)
mit 2000 < Re < 30000
F (Re) = 1, 36 · Re0,576
30000 < Re < 120000
F (Re) = 0, 54 · Re0,667
120000 < Re < 400000
F (Re) = 0, 151 · Re0,775
(2.2)
Die Terme, die die Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl wiedergeben (Gleichungen 2.2), wurden später von Martin (1977) durch eine über den gesamten Gültigkeitsbereich verwendbare Gleichung ersetzt: h
F (Re) = 2 Re 1 + 0, 005Re0,55
i0,5
(2.3)
10
2. Stand des Wissens
Gleichung 2.1 (mit Gleichung 2.3) ist gültig im Bereich: 2000
2, 5 (Schlünder) Gl. 6.3(int.) (r/D ≥ 0)
Gl. 6.1(lok)
Schlünder (lok)
Schlünder (int)
eigene Messungen
14%
11%
24%
16%
Adler (2002)
21%
14%
42%
24%
Weyl (1969)
24%
22%
16%
19%
Autor
6.2.2
Entwicklung einer ähnlichen Korrelation zur Vorhersage des Wärmeübergangs beim ebenen Prallstrahl
Für ebene Prallstrahlen wurde eine ähnliche Anpassung vorgenommen. Neben den oben aufgeführten Anforderungen an die Korrelation kam hinzu, dass die Form der Gleichung der der Runddüse ähnlich sein sollte. Dies erklärt sich dadurch, dass, abgesehen von der Symmetriebedingung (spiegelsymmetrisch statt rotationssymmetrisch), ähnliche Fälle vorliegen. Für diese Untersuchung lagen jedoch keine eigenen Messungen vor. Daher wurde auf Literaturdaten zurückgegriffen. Tabelle 6.3 zeigt eine Übersicht über die in der Optimierung verwendeten experimentellen Daten. Tabelle 6.3: Übersicht über die der Korrelation zum ebenen Prallstrahl zugrunde gelegten experimentellen Daten #MR
#DP
Re/1000
Esche (1968)
36
612
12 · · · 210
0, 25 · · · 15 x/S ≤ 10
Weyl (1969)
112
1887
3 · · · 183
0, 5 · · · 40
x/S ≤ 50
12
48
5 · · · 19
2 · · · 17
x/S ≤ 135
Autor
Martin (1968)
H/S
x/S
Diese Daten ließen sich hinreichend gut mit der folgenden Gleichung beschreiben: h
N uloc = P r0,42 Re3 + 10Re2
i0,25
0, 042 · e−0,052(x/S)
(6.7)
In integrierter Form folgt daraus: h
N uint = P r0,42 Re3 + 10Re2
i0,25
·
1 − e−0,052(x/S) 1, 24 (x/S)
(6.8)
72
6. Wärmeübergang beim stationären Prallstrahl
Bei diesen Daten konnte keine so gute Übereinstimmung erzielt werden, wie beim rotationssymmetrischen Prallstrahl. Allerdings ist die erzielte Genauigkeit ebenso gut wie die der von Martin (1977) empfohlenen Korrelation (Gleichung 2.6) und der daraus abgeleiteten Form für lokale Nusselt-Zahlen. Tabelle 6.4 zeigt einen Vergleich der Standardabweichungen zwischen Korrelation und Experiment. Tabelle 6.4: Standardabweichung zwischen Korrelationen und Messdaten (Schlitzdüse) Gl. 6.8(int.)
Gl. 6.7(lok)
Martin (lok)
Martin (int)
28%
32%
27,4%
34,1%
Die in Tabelle 6.4 aufgezeigten Abweichungen gelten für einen Gültigkeitsbereich von: 3000
1 der instationäre Fall größere Werte liefert. Da der Exponent n für den konvektiven Wärmeübergang