Selbstbewusstsein Staerken - Das Handbuch [PDF]

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Zitiervorschau

Der langweilige Teil... Normalerweise würde hier eine Abfolge von Dingen kommen, die du alle nicht mit diesem Buch tun darfst (kopieren, weitergeben etc.)... Weil das aber langweilig ist und im Grunde eh niemanden interessiert, will ich dir lieber sagen, WAS du mit diesem Buch alles machen darfst: 1. Du darfst es so oft lesen, wie du willst, immer und immer wieder (und ich hofe, das tust du auch) 2. Du darfst es an einen Freund weitergeben, dem es vielleicht auch gut tun würde, die ein oder andere Passage anzuschauen 3. Du darfst es deinem ganzen Familienkreis laut vorlesen (vielleicht an Weihnachten unterm Weihnachtsbaum?) 4. Und du darfst es selbstverständlich auch als Unterlage für deinen Monitor verwenden, wenn der schon seit Ewigkeiten zu niedrig eingestellt ist (lies das Buch aber davor :-). Wenn du das Buch illegal aus dem Internet heruntergeladen hast, dann soll dich der Blitz ersch**** ...dann komm wenigstens auf meiner Webseite vorbei und hinterlasse einen netten Kommentar. Und jetzt viel Spaß mit dem Buch!

Vielen Dank an Annika und Birgit, die das Buch Korrektur gelesen haben. Ihr zwei seid spitze! Selbstbewusstsein Stärken – Das Handbuch Copyright © 2011 Moritz Bauer Ausgabe: Januar 2012 Version: 1.3 Quellen: Morgenroutine Intro: “Welcome to the Show” http://incompetech.com Morgenroutine Aufwachen: “Feelin Good” http://incompetech.com Morgenroutine Dankbarkeit: “Glow in the Dark” http://www.pacdv.com/sounds/ Morgenroutine Visualisation: “Cruising” http://www.pacdv.com/sounds/ Morgenroutine Afrmationen: “Welcome to the Show” http://incompetech.com Meditation: “Impromptu 01 / 02 / 03” http://incompetech.com

Inhaltsverzeichnis Vorwort.......................................................................................................... 6 Start................................................................................................................ 7 Eine kleine Bedienungsanleitung -oder- wie du das Maximale aus diesem Buch herausholst......................................................................... 8 Meine Geschichte.................................................................................... 10 Los Geht's......................................................................................................12 Leben oder gelebt werden: Dein Leben - Deine Entscheidung............13 Grundlagen...................................................................................................23 Die Kunst der Selbst-Akzeptanz.............................................................24 Säulen des Selbstbewusstseins: Selbstbild und wahrgenommene Realität..................................................................................................... 31 Das kleine Ein-mal-Eins der Persönlichkeits-transformation.....................33 Basiszutaten der Veränderung...............................................................34 Einstellung & Fokus................................................................................ 40 Wurzelbehandlung mit Wirkung: Die richtigen Glaubenssätze ...........47 Das Geheimnis der Hochleistungssportler: Kreative Visualisation.......53 Übung macht den Meister: Afrmationen und Routinen.....................57 Aufgepasst und Nachgemacht...............................................................63 Emotionale Intelligenz I & II: Beobachten & Beeinfussen...................65 Alltagsprobleme.......................................................................................... 70 Teil I...............................................................................................................70 Selbstbewusstsein ohne Selbst-bewusst-sein.......................................71 Problemlos vor anderen reden.............................................................. 74 Furchtlose Kommunikation: Auf andere Menschen zugehen .............77 Deine Meinung sagen............................................................................. 85 Frei sein: Wie man die "es ist mir egal, was andere über mich denken" Einstellung bekommt............................................................................. 90 Alltagsprobleme ......................................................................................... 94 Teil II............................................................................................................. 94 Antriebslosigkeit adé: Energielevel boosten........................................95 Probleme angehen: Love it, Change it or Leave it..............................100 Wie man negative Verbindungen & schlechte Gefühle los wird ........104 Das Leben genießen: Mr. Fishers Formel für mehr Gelassenheit........111 Die Kraft des Hier und Jetzt.................................................................. 116

Angst in Mut verwandeln........................................................................... 121 Angsthasen aufgepasst: Wie man die Angst akzeptieren kann, sich aber nicht davon beeinfussen lässt .....................................................122 Die drei Sekunden Regel....................................................................... 126 Die Vorher-Nachher Methode...............................................................129 8 Schritte zur Angstbewältigung.......................................................... 132 Gedankentricks........................................................................................... 137 Man sollte vielleicht eigentlich... aber... Entschieden Entscheiden......................................................................138 Dem inneren Kritiker das Handwerk legen.......................................... 142 Selbst gemachte Sieger........................................................................ 148 Dein persönlicher Ruheraum................................................................ 150 Bonus.......................................................................................................... 153 Wie man zum Frühaufsteher wird........................................................ 154 Wie man den/die Angebetete/n nach einem Date fragt.....................158 10 Tipps für den sofortigen Selbstbewusstseinsschub.......................162 Epilog.......................................................................................................... 168 Anhang....................................................................................................... 169 Ressourcen & Hilfe................................................................................ 169

“Das Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen.” — Peter Roseger

Vorwort Wie kommt man dazu, ein Buch übers Selbstbewusstsein zu schreiben und eine gleichnamige Seite (http://www.selbstbewusstseinstaerken.net) mit Informationen ins Internet zu stellen? Was kann man überhaupt über so eine, von Person zu Person unterschiedliche Problematik sagen? Gibt es Methoden und Denkweisen, die für alle funktionieren - die sichere Resultate mit sich bringen? Warum sollte man sich überhaupt mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzen und kann alleiniges Lesen von Büchern etwas verändern? Dieses Buch soll Antworten geben. Ich bin dabei nicht so sehr daran interessiert, warum die Dinge so sind, wie sie sind. “Warum bin ich so?” “Warum ist der Andere anders?” “Und wer ist schuld an allem?” sind Problem-Fragen, die in die falsche Richtung zielen und am Ende in eine Sackgasse führen. Was mich interessiert sind die Möglichkeiten, die dir und mir in jeder Situation ofen stehen, die Frage: “Welche Möglichkeiten habe ich, was kann ich hier und jetzt tun, um mein Leben zu verbessern?”. Dieses Buch ist praktisch und pragmatisch. Wenn jemand zu mir sagte: “Geh einfach hin und sei selbstbewusst” oder “Denke positiv” brachte mir das herzlich wenig. Wie auch? Wie soll ich jetzt “einfach mal selbstbewusst sein”? Wie? Nein, ich brauchte logische Erklärungen für alles, für jedes noch so kleine Detail. Hatte ich die Idee hinter dem Konzept dann erst einmal verstanden, machte es gleichzeitig “Klick” und die Veränderung lies nicht lange auf sich warten. Bleibende Veränderung fndet nämlich erst dann statt, wenn du die hier besprochenen Ideen nicht nur intellektuell (im Kopf) verstehst, sondern sie mit jedem kleinen Bisschen deines Daseins nachfühlen kannst und in deinem tiefen Inneren für richtig befndest. Und genau darum geht es hier! Um wirkliche, anhaltende Veränderung. Ich will, dass es bei dir “Klick” macht, und zwar so oft wie möglich!

Start

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Eine kleine Bedienungsanleitung -oder- wie du das Maximale aus diesem Buch herausholst Das hier ist kein gewöhnliches Buch, das du am Abend mal kurz durchliest und danach wieder vergisst. Es ist nicht zum schnellen Konsum gedacht. In diesem Buch ofenbare ich dir neue und provokante Denkweisen, praktische Tipps und pragmatische Methoden, wie du besser und selbstbewusster leben kannst. Es geht darum, eine neue, bestärkende Realität zu erschafen. Du tust also gut daran, dir Zeit zu nehmen. Refektiere die einzelnen Passagen gründlich und übernehme, was dir gefällt. Dabei gilt: Lese dieses Buch nicht nur. Arbeite mit ihm. Unterstreiche die Dinge, die dir wichtig erscheinen. Schreib dir die Schlüsselaussagen heraus und deine eigenen Gedanken an den Seitenrand oder auf ein extra Stück Papier. Mach es zu deinem Buch! Personalisiere es. Die Bücher, die mir im Laufe meiner Entwicklung am meisten geholfen haben, waren immer die, die mich aktiv zum Mitmachen aufgefordert haben und nicht die, die ich nur stur heruntergelesen habe. Lese das Buch am besten zwei mal nacheinander und in jeder Situation, die auf ein bestimmtes Kapitel zutrift, erneut. Du wirst feststellen, dass sich das Buch jedes mal anders liest und dir immer wieder neue Dinge klar werden. Ein paar Besonderheiten, die dir helfen werden Um Schlüsselaussagen schnell wiederzufnden und die Lesbarkeit zu erhöhen, verwende ich verschiedene Symbole in diesem Buch. Sie bedeuten folgendes: Zusammenfassung Am Ende jedes Abschnitts gibt es einen kleinen Bereich, um deine Gedanken zusammenzufassen. Hier kannst du aufschreiben, was du aus dem Kapitel mitnehmen willst und was dir wichtig erscheint. Mache regen Gebrauch davon und fasse jedes Kapitel noch einmal in deinen eigenen Worten zusammen. Schreibe die für dich wichtigen Schlüsselaussagen noch einmal heraus. Seite | 8

Klick Symbol Das Klick Symbol markiert Kernaussagen im Text. Lies sie dir ein paarmal nacheinander durch und denke immer wieder tagsüber an sie. Je öfter du sie wiederholst (in deinem Kopf oder laut vor dich hergesagt) um so mehr verankerst du sie in deinem Bewusstsein und um so schneller werden sie sich für dich wahr anfühlen und „klicken“. Wenn sie einmal „geklickt“ haben, du sie also nicht nur intellektuell (im Kopf) sondern mit deinem ganzen Dasein nachfühlen kannst (sie sich für dich auch in deinem Bauchgefühl wahr und richtig anfühlen), dann wird die dadurch bestärkende Realität nicht lange auf sich warten lassen.

Informations Symbol Dieses Symbol begleitet wichtige theoretische Denkweisen und Gedankengänge. Es lohnt sich, sie herauszuschreiben und sie dir immer mal wieder bewusst zu machen.

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Meine Geschichte Es war ein verregneter Nachmittag. Ich saß wie so oft vor meinem Computer an meinem kleinen Schreibtisch und vertrieb mir die Zeit mit dem setzen und erhöhen, verlieren und zurückgewinnen von virtuellen Pokerchips. Gerade als ich mir todsicher war, die Runde zu gewinnen, fel der Strom aus. Es wurde dunkel im Zimmer und mein Schallplattenspieler leierte seine letzte Umdrehung. Draußen wütete es. Es blitzte und donnerte wie man es nur von seltenen Sommertagen kennt. Mein Blick schweifte von meinem schwarz-gewordenen Monitor hinaus durch das Fenster und ich nahm das intensive Geräusch des Wellblechdachs wahr, das von den schweren Regentropfen geradezu bombardiert wurde. Ich verharrte so eine Weile und beobachtete in Gedanken versunken das wilde Treiben. Plötzlich, wie aus dem Nichts, schoss ein merkwürdiger Gedanke durch meinen Kopf. “Willst du dein Leben ewig so leben, in dieser virtuellen Welt? Willst du mit 80 immer noch so sein, wie du heute bist?” Ich bin von Natur aus eher der stille, introvertierte Typ und hatte öfter mal den Gedanken gehegt, etwas in die andere Richtung zu unternehmen. Diese Vorhaben hatten sich aber bis dato - mangels Courage - immer wieder sofort wie von selbst in Luft aufgelöst. Nun war es da, das Signal, der Startschuss! Nein, ich wollte mit 80 nicht immer noch so schüchtern durch die Gegend laufen. Nein, ich war es satt immer “Ja” zu sagen, obwohl ich innerlich “Nein” meinte. Ich wollte ofener werden, das Leben in all seinen Farben genießen, ohne ständig darüber nachdenken zu müssen, was die Menschen um mich herum über mich dachten. Ein Freund hatte mir kurz davor von einer ImprovisationsTheatergruppe erzählt, die gewöhnlich an diesem Tag probten. Ich packte die Gelegenheit am Schopfe, hüpfte auf mein Fahrrad und fuhr voller Aufregung durch den anhaltenden Sommerregen. Als ich ankam, musste ich mich aber doch im Tag vertan haben, denn es war keine Theatergruppe weit und breit auszumachen. Das tat der

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Aufruchstimmung aber keinen Abbruch, denn von da an wusste ich, dass ich etwas verändern wollte, an mir und meinem Leben. Und so begann meine Reise. Ich las unzählige Bücher, hörte alle möglichen und unmöglichen Motivation-CDs, nahm an Kursen teil, spielte in Theatergruppen mit und besuchte sogar ein halbes Jahr lang eine Tanz- / Theaterschule. Im Laufe meiner Entwicklung habe ich viele Dinge erlebt und so einiges ausprobiert. Manche Sachen haben gut funktioniert, andere weniger gut. Ich habe mir etliche Notizen gemacht, gar ganze Bücher zusammengefasst, mich mit Gleichgesinnten ausgetauscht und in Internetforen um Rat gefragt. Nun habe ich mein komplettes Wissen, das ich mir über all die Jahre angeeignet habe, zusammengefasst. Zu diesem Buch. Es ist das Buch, das ich damals gerne gelesen hätte, als ich aus dem verregneten Fenster sah und mir dachte: Ich will mehr aus meinem Leben machen.

Ich hofe, es hilft dir, genauso wie es mir geholfen hat!

Alles Beste, -Moritz

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Los Geht's

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Leben oder gelebt werden: Dein Leben - Deine Entscheidung “Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich” und ich sage: “Leben oder gelebt werden” — Konrad Adenauer & Oscar Wilde Fakt: Du lebst dieses Leben nur einmal! Ein harter Einstieg in ein Buch - zugegebenermaßen. Zugleich steckt in ihm aber auch ein ungeheures Potential an Befreiung. Denn denk mal nach: Wenn du dieses Leben nur einmal lebst, diesen Weg nur einmal gehst, was willst du dann aus diesem Leben machen? Wie willst du diese einmalige Chance nutzen? Wenn dir das einmal klar wird, wenn dir das nicht nur intellektuell in deinem Kopf einleuchtet, sondern auch tief in deinem Bauch ankommt, stellt sich automatisch die Folgefrage: Was will ich mit diesem einzigartigen, einmaligen, meinem Leben anfangen? Wie will ich leben? Was will ich mitnehmen, was will ich zurückgeben? Wer will ich werden und was will ich tun und gemacht haben? Gibt es Dinge in meinem Leben die anhand dieser Tatsache einfach nur noch irrational und unwichtig erscheinen? Welche Dinge sind mir überhaupt wichtig? Und auf was hätte ich am liebsten schon gestern verzichtet? Wenn es dir so geht wie mir, dann wirst du vielleicht plötzlich feststellen, dass dein Leben viel zu wertvoll ist, um es nach den Regeln, Meinungen, nach dem, was andere für richtig halten, zu leben. Du wirst realisieren, dass es totaler Wahnsinn ist, dieses eine Leben nicht voll und ganz auszukosten. Wenn du diesen Weg nur einmal gehst, dieses Leben nur einmal lebst, willst du dann nicht auch das Beste aus dir herausholen, das Beste aus dir gemacht haben? Ein selbstbewusstes, ein selbstbestimmtes, ein freies Leben leben? Dein Leben, dich selber voll entfalten - ohne all die Begrenzungen und Erwartungen der anderen oder der Gesellschaft?

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Viele Menschen kommen leider erst viel zu spät in ihrem Leben zu diesem Punkt und plötzlich stellt man sich die Frage: “Was habe ich eigentlich aus diesem Leben gemacht”? Diese Realisierung ist hart, besonders für diejenigen, denen es erst kurz vor Schluss einleuchtet. Denn dann ist das Leben bereits vorbei, die Zeit abgelaufen und man stellt plötzlich mit Erschrecken fest: Man hat öfter als man zugeben will nach den Regeln und Meinungen anderer gelebt, sich selbst zurückgestellt, sein wahres ICH unterdrückt und in passiver Reaktion auf seine Umwelt anstatt in pro-aktiver Eigenhandlung gelebt. Eine Krankenschwester aus den USA, die Menschen in ihrer letzten Phase begleitet hat, hörte ihre Patienten immer und immer wieder die gleichen Dinge bedauern. Die Menschen wählten zwar unterschiedliche Worte, das Thema war aber immer das Gleiche. Das, was die Menschen mit Abstand am meisten bereuten, das, was sie im nächsten Leben auf jeden Fall anders machen würden, lässt sich in zwei Sätzen zusammenfassen: “Hätte ich doch nur den Mut gehabt, mein Leben mir selbst getreu zu leben - und nicht das, was andere von mir erwartet haben. Hätte ich doch nur den Mut gehabt, meine wahren Gefühle zu zeigen, authentisch und aufrichtig zu leben und mein wahres ICH zum Ausdruck zu bringen.” Ist das nicht faszinierend? Wir leben ein ganzes Leben lang in gewohnten Mustern und Erwartungen, nur um kurz vor Schluss festzustellen, dass wir anstatt uns selber, vielmehr die Meinungen und Vorschriften anderer gelebt haben. Wir realisieren plötzlich, wie viele unerfüllte Träume, wie viele unerfüllte Wünsche und nicht gesagte Worte noch in uns schlummern. Auf einmal fällt es uns wie Schuppen von den Augen: Sich selbst nicht voll zu entfalten, nicht in voller Authentizität mit sich selbst zu leben und statt dessen die eigene Persönlichkeit zu unterdrücken und das zu tun, was Andere von uns erwarten, ist nichts weniger als purer Wahnsinn!

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Dieses Buch Mit diesem Buch will ich dir helfen, von den Urteilen und Meinungen der anderen loszukommen, deine einmalige Persönlichkeit zu entfalten und dich selbst mehr zu leben! Ich will dir zeigen, welche praktischen Methoden und Gedankentricks es gibt - und im Speziellen natürlich - was mir selbst auf diesem Weg zu einem selbstbewussteren Leben geholfen hat. Ich will dich ermutigen, das Leben in die eigene Hand zu nehmen, dich selbst, dein wahres ICH zu leben, unabhängig davon, was Andere davon halten oder wie dein Umfeld darüber denkt. Dein Leben - Deine Entscheidung

"In zwanzig Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also wirf die Leinen los. Verlasse den sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Erforsche. Träume. Entdecke." — Mark Twain Das größte Problem für die meisten Leute ist, dass sie denken, sie hätten keine Wahl! Das Leben ist so wie es ist, was kann man schon machen? Der langweilige Job, die halb-tote Beziehung, der ständig nörgelnde Kollege, die nervigen “Verpfichtungen”... Ich kann ja nicht einfach... …Und ob du kannst! Ich behaupte: Du kannst (und tust es auch) zu jedem Zeitpunkt dein Leben neu wählen! Egal wo du jetzt stehst, was du gerade machst, du kannst in jedem Moment alles über den Haufen werfen, was du bisher gemacht hast. Du hast die Wahl so zu leben wie es dir beliebt! Alle deine Ausreden und Entschuldigungen, die du dir einfallen lässt, um etwas nicht zu tun, sind nur Vorwände! Denn es gilt: Wer sagt, ich kann nicht, der will nicht! Du kannst noch heute deinen Job kündigen, deiner nervigen Plapperfreundin Einhalt gebieten oder dich auf den Weg nach Hawaii machen und deinen lange überfälligen Entspannungsurlaub antreten! S e i t e | 15

Ja, aber wie, stopp mal… Nix stopp mal! Wenn du das dann nicht machst (aus welchen guten Gründen auch immer), dann nicht weil du nicht kannst, sondern weil du nicht willst! Jede Entscheidung hat Konsequenzen und in diesem Fall bist du schlicht und einfach nicht dazu bereit, diese zu tragen. Aber entscheiden kannst du immer! Du hast die Macht über dein Leben zu entscheiden, genau so wie es dir passt! Nehmen wir mal das Beispiel des langweiligen Jobs. “Ich muss doch hier weiterarbeiten, auch wenn’s total langweilig und unerfüllend ist. Wie soll ich sonst meine Miete zahlen und wo soll ich nur einen neuen Job fnden? Nein, ich kann den Job nicht kündigen…” Natürlich kannst du den Job kündigen, du willst nur nicht! Du kannst noch heute zum Chef gehen und sagen, dass du morgen nicht mehr kommst! 1. Du kannst alles tun 2. Alles hat Konsequenzen Wenn du das dann nicht machst, dann hast du einfach nur zwei Preise abgewogen. Du hast verglichen und dich entschieden: “Menü 1 bitte, den langweiligen Job”! Genauso gut hättest du dich aber auch für Menü 2 entscheiden können: “kündigen und nach einem neuen, besseren, erfüllenderen Job suchen”. Bei Menü 1 weiß man natürlich, was man bekommt und genau darum wählen es die meisten Menschen Tag für Tag, immer und immer wieder aufs Neue, auch wenn es ihnen schon seit Ewigkeiten zum Hals raushängt. Menü 2 bringt Neues, Unvorhersehbares, Veränderung – bringt Konsequenzen mit sich. Wenn du diese nicht tragen willst, schön und gut. Aber sei dir bewusst: Du kannst entscheiden. Du hast die Wahl. Jeden Tag. In jedem Moment. Nichts und niemand zwingt dich dazu, dein Leben so weiterzuleben wie bisher. Du kannst in jeder Situation neu entscheiden, wie du weitermachen willst. Du hast die Wahl, immer.

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Eigenes Beispiel Selbst in den Situationen, wo du jetzt denkst, dass du keine Wahl hast, hast du eine Wahl! Lass mich erklären... Egal was auch passiert, du hast immer die Wahl, wie du auf eine bestimmte Situation reagieren willst. Dazu ein Beispiel aus meinem eigenen Leben: Vor zwei Wochen wurde bei mir eingebrochen. Die Diebe haben wirklich alles mitgenommen, was es zu holen gab, meine besten Pullis und Hemden, meine Laufschuhe, meine Uhr, die ich von meinem Vater zu Weihnachten bekommen habe, meinen Computer, meine mobile Festplatte mit allen Backups (inklusive einer Vorabversion dieses Buches und vielen Zusammenfassungen von anderen Büchern), meine Schwimmbrille und sogar meine Allergiepillen blieben nicht verschont. Was dabei besonders schmerzte war, dass plötzlich alle meine Daten weg waren. Meine ganzen Unterlagen und Studienarbeiten, alle meine Bilder und meine sämtliche Musikbibliothek. Projekte, in die ich Monate investiert hatte, waren auf einen Schlag verschwunden. Dazu zählt auch dieses Buch, das du hier gerade liest. Ich hatte bereits einige Nächte und harte Arbeitsstunden hineingesteckt. Und nun war es weg! Einfach so, ohne das ich etwas dagegen hätte unternehmen können. Ich würde alles noch einmal schreiben müssen. Wieder komplett bei Null anfangen müssen... Bei diesem Gedanken fühlte ich mich schon mal kurz schwach und wehrlos, das gebe ich zu. Aber es dauerte nicht lange und mir wurde klar: Die Situation ist so wie sie ist, daran lässt sich nichts rütteln und nichts ändern. Ich habe es vielleicht nicht gewählt, dass man all meine Sachen klaut, was ich aber wählen kann, ist, wie ich jetzt auf diese Situation reagiere. Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder versinke ich im Selbstmitleid, verteufe die Welt und die Menschen da draußen und jammere all meinen gestohlenen Sachen hinterher, oder ich akzeptiere die Situation voll und ganz so wie sie ist und schaue nach vorne. Denn, egal wie lange ich mich über alles und jeden aufrege, die Situation wird sich dadurch nicht verändern!!!

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Du kannst manchmal vielleicht nicht wählen, was dir zustößt, aber du hast immer die Wahl, wie du darauf reagieren willst. In meinem Beispiel dauerte es weniger als den ersten Schock bis mir klar wurde: Ich kann die Uhr nicht zurückdrehen, meine Dinge sind weg, egal wie lange ich ihnen nachweine und egal wie lange ich mich darüber aufrege. Jeder negative Gedanke ist somit verschwendete Energie und macht mich nur noch mehr fertig. Ich entscheide mich also jetzt sofort und ausschließlich dafür, nach vorne zu schauen und das Beste aus dieser Situation zu machen. Anstatt an den negativen Aspekten hängen zu bleiben, habe ich sofort damit angefangen, nach Möglichkeiten zu suchen, warum diese Situation vielleicht sogar etwas Gutes hat. Dabei kamen mir gleich mehrere Einfälle: Da im Grunde auf einen Schlag all meine Wertgegenstände weg waren, war das ein guter Zeitpunkt mal wieder zu refektieren, was mir eigentlich wirklich wichtig ist, im Leben. All die materiellen Dinge, an denen wir hängen als ob sie überlebenswichtig wären, sind im Grunde genommen nichts wert. Meine Uhr, meine Laufschuhe und mein PC - alles nur ersetzbare Gegenstände. Was wirklich wichtig ist, und was mir in diesem Moment einmal mehr klar wurde ist, wie wichtig mir meine Freundschaften, meine Familie und meine Gesundheit ist. Ich habe immer viel Zeit an meinem Computer verbracht und unterbewusst hat mich das schon öfter mal aufgeregt, dass ich soviel Zeit meines Lebens dafür verbrauche. Die Situation war also super um einfach mal ein paar Tage ofine zu gehen und ohne den Computer auszukommen. Statt online irgendwelche oberfächlichen Konversationen zu führen, traf ich die letzten zwei Wochen vermehrt echte Freunde im echten Leben zu echten “Chats”. Ich kann gar nicht beschreiben, wie viel besser solche “Mensch trift Mensch in realer Welt”-Interaktionen sind!

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Natürlich habe ich aber auch etwas aus der Situation gelernt: Deine Backups sollten sich immer an einem anderen Ort befnden als dein Computer! Ich werde dementsprechend meine Daten vermehrt online speichern, wo sie nicht nur von überall aus zugänglich sind, sondern auch automatisch gesichert werden. Dieses Buch, das du hier liest, schreibe ich im Übrigen gerade in der Bibliothek an einem öfentlichen Computer, weil ich gerade kein Geld habe mir einen neuen zu kaufen. Wenn du das hier liest, will ich dir auf diesem Wege Danke sagen! Danke, dass du mein Buch gekauft hast und meine Arbeit dadurch unterstützt! Das erleichtert mir hofentlich die Finanzierung eines neuen Laptops in der nahen Zukunft. Du hast die Wahl, wie dein Leben aussehen soll! Es gilt: wer sagt, ich kann nicht, der will nicht. Du kannst alles tun - alles hat Konsequenzen. Selbst wenn dir etwas zustößt, auf das du keinen Einfuss hast, hast du immer noch die Wahl aus welcher Perspektive du die Situation betrachten willst. Entscheide dich immer für die bestärkende Position! Eigenverantwortlich leben

"Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst." — Dante Alighieri Das Konzept des eigenverantwortlichen Lebens ist essentieller Bestandteil eines jeden selbstbewussten, selbstbestimmten Lebens. Egal wo du hinschaust, die Leute, die es zu etwas gebracht haben, haben sich irgendwann einmal dafür entschieden, das Leben in die eigene Hand zu nehmen. Sie haben eingesehen, dass niemand anders als sie selbst dafür verantwortlich ist, sie glücklich zu machen. Eigenverantwortlich leben heißt: die volle Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen! Zu erkennen: “Ich bin meines eigenen Glückes Schmied”. Zu wissen: es ist niemand außer mir selbst für meinen Erfolg verantwortlich!

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Es verlangt von dir, herauszukommen aus der Passivität. Alle Schuldzuweisungen zu unterlassen. Wenn du etwas haben willst, dann werde aktiv. Geh raus und hol es dir! Warte nicht darauf, dass jemand kommt und dir die Dinge auf dem Silbertablett serviert. Es wird niemand kommen. Übernehme Verantwortung für dein Leben! Werde dir deiner Kapitänsrolle bewusst. Übernehme das Ruder deines Schifs und gestalte dein Leben nach deinen Wünschen. Ene mene mu, und schuld bist du...

"Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht." — Heinrich Nordhof Der Lehrer ist schuld, dass ich keine Lust am Unterricht habe, die Wirtschaft ist schuld, dass ich keinen Job habe, meine Eltern sind schuld, dass ich so bin wie ich bin, das Wetter ist schuld, dass ich mich heute nicht gut fühle... Kennst du das irgendwoher? Beschuldigst du auch gerne mal andere (bewusst oder unbewusst) für deine Umstände? Dann bist du nicht alleine! In unserer Jammer-Gesellschaft ist es gang und gäbe, alles und jedem die Schuld für unsere Umstände zuzuschieben. Den einzig Schuldigen lassen wir dabei natürlich bewusst außer Acht, nämlich uns selber. Das Gute dabei ist: Die Zahl der Jammernden ist groß und man ist nie alleine. Willkommen im Jammer-Club! Nur die Wenigsten haben den Mut sich einzugestehen, dass sie selbst der Architekt ihres Lebens sind und niemand anders. Dass sie selbst verantwortlich sind für alles, was in ihrem Leben passiert. Die meisten Menschen machen es sich leicht und geben einfach XYZ die Schuld für ihre Misere, dann müssen sie selber keine Verantwortung übernehmen und auch nicht lange drüber nachdenken, was sie denn jetzt tun könnten um ihr Problem zu beheben.

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Das Problem mit Schuldzuweisungen Das Problem dabei ist: 1. Schuldzuweisungen bringen dich selber kein Stück weiter, sie ändern deine Situation nicht im Geringsten. Im Gegenteil, sie ziehen dir nur Energie ab und lassen dich in diesem Kreisel von negativen Gedanken weiter traben. 2. Jetzt, da du einen Verantwortlichen (jemand anders oder die Umstände) für deine Misere gefunden hast, kannst du selber augenscheinlich nichts mehr tun um die Situation zu verändern und hörst dementsprechend auch damit auf, nach einer Lösung zu suchen. Siehst du das Problem? Wenn du anderen oder den Umständen die Schuld für deine Probleme gibst, dann gibst du ihnen gleichzeitig Macht über dich. Sie sind es nun, die über dein Leben bestimmen und dich nach Belieben beeinfussen können. Du hast die Verantwortung für dein Leben und deine Zufriedenheit an sie abgegeben. Du hast dich damit selbst in die Ecke der Passivität gestellt und dich zum Zuschauer deines Lebens gemacht, das nun von anderen oder irgendwelchen Umständen bestimmt wird. Wenn die Wolken regnen wollen und du deine gute Laune vom Wetter abhängig machst, können sie dir dadurch den ganzen Tag vermiesen. Lass das bleiben und übernehme von heute an die volle Verantwortung für dein Leben!

Anderen die Schuld zuzuschieben ist einfach, löst aber keine Probleme. Du machst dich dadurch zum passiven Zuschauer deines Lebens und gibst anderen oder den Umständen Macht über dich!

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Das Leben in die Hand nehmen

"Beklage dich nicht über die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an." — Konfuzius Wenn du es wirklich ernst meinst mit dir selber und diesem einen Leben, dann fängst du besser heute als morgen damit an, die volle Verantwortung für dein Leben zu übernehmen. Das heißt: Keine Schuldzuweisungen mehr! Gib die Macht über dein Leben nicht an andere oder irgendwelche Umstände ab! Mache dir klar: Du und niemand anders ist für dein Leben und das, was damit passiert, verantwortlich. Ein bekannter Philosoph hat einmal gesagt:

"Die Masse der Menschen führt ein Leben in stummer Verzweifung." — Henry David Thoreau Sei nicht einer von diesen! Geh raus, segle!

Zusammenfassung

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Grundlagen

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Die Kunst der Selbst-Akzeptanz "Akzeptiere ales an dir - Ich meine ales! Du bist du und das ist der Anfang und das Ende. Kein entschuldigen, kein bedauern." — Clark Moustakas Der Grad deines Selbstbewusstseins steigt und fällt mit dem Grad deiner Selbst-Akzeptanz. Ein starkes selbstbewusstes ICH ist ohne restlose Selbst-Akzeptanz nicht möglich. Je mehr Kraft und Energie du in inneren Kämpfen verlierst, umso weniger bleibt übrig, das nach außen strahlen kann. Umso größer dein innerer Widerstand gegen dich selbst ist, umso schwächer wirst du auch nach außen wirken. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass es unmöglich ist selbstbewusst aufzutreten, wenn man sich innerlich nicht voll und ganz als den einmaligen Menschen akzeptieren kann, der man ist. Dieser Widerstand gegen sich selbst, diese Nicht-Akzeptanz gegen das, was IST, ist nichts weniger als Widerstand gegenüber der Realität. Und sich der Realität zu widersetzen, das ist der größte Wahnsinn überhaupt! Du kannst dich der Realität nicht widersetzen! Die Dinge sind im Moment eben so wie sie sind und der einzig mögliche Ausweg besteht darin, die derzeitige Situation voll und ganz so zu akzeptieren, wie sie ist und von diesem Standpunkt aus anzufangen zu arbeiten. Akzeptiere die Realität

"Der erste Schritt zur Veränderung ist Bewusstsein. Der zweite ist Akzeptanz." — Nathaniel Branden Egal wo du jetzt stehst, egal was dich im Moment alles beschäftigt, höre auf, dich der Realität zu widersetzen! Wenn du etwas verändern willst, an deiner Lebenssituation, dann geht das nur dadurch, dass du diese Situation, in der du dich gerade befndest, zu 100% akzeptierst. Damit meine ich jetzt nicht, dass du plötzlich von heute auf morgen alles an dir und deinem Leben lieben musst, was du bisher für unaushaltbar hieltst.

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Nein, was ich damit sagen will, ist: Akzeptiere die Dinge einfach, so wie sie sind! Ohne große Liebe, ohne großen Hass. Einfach nur anerkennen - akzeptieren was IST. Du kannst im Moment nichts daran ändern und jede Sekunde in der du dich der Realität widersetzt, zieht dir nur wertvolle Lebensenergie ab, die du besser gebrauchen kannst um die Dinge anzupacken. (Mal ganz abgesehen davon, dass sich durch dieses sture Widersetzen Null Komma Nix verändert, außer dass du vielleicht schlechte Laune bekommst). Erst der Zustand “der vollen Akzeptanz” ermöglicht es dir, einen Plan zu schmieden und die Dinge zu verändern, die dir nicht passen. Wie kann ich mich selber und meine Situation jetzt akzeptieren? Das ist so schwer, ich kann nicht... Mach dir folgendes klar: Die Dinge sind so wie sie sind. Du kannst dich noch so stark gegen sie sträuben, noch so verbittert wehklagen, allen möglichen Leuten oder Umständen die Schuld zuschieben - es wird nichts helfen! Die Dinge verändern sich dadurch nicht das kleinste Bisschen. Passivität, wehklagen und sich selbst Leid tun, hat noch nie jemanden weitergebracht! Der Unterschied zwischen dem Zustand der Akzeptanz und dem des Widerstandes ist, dass du im Zustand der Akzeptanz die Möglichkeit hast, die Dinge zu verändern, während du dich im Zustand des Widerstandes nur ständig immer und immer wieder selbst aufreibst, dir selbst Energie abziehst und dabei nicht einen hundertstel Millimeter weiter kommst. Lass das bleiben! Akzeptiere die Realität, in dem du dir klar machst, dass alles andere purer Wahnsinn ist und dich kein Stückchen weiterbringt. Komm heraus aus passiven Schuldzuweisungen und unnützem wehklagen. Werde aktiv! Erkenne die Situation an, als das, was sie ist, und lege von dort aus Schritte fest, um die Dinge zu verändern, die dir nicht gefallen.

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Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen Diesen Schlechte-Laune-Macher habe ich selbst jahrelang betrieben und ertappe mich auch heute noch ab und zu dabei, wie ich mich unterbewusst mit anderen vergleiche. Natürlich wusste ich schon immer (auf einer intellektuellen Ebene), dass man das nicht machen soll. Tausend mal habe ich den Ratschlag gehört: “Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen”, geändert hat sich meine Einstellung aber erst dann, als mir folgendes aufging: Du kannst dich überhaupt nicht mit anderen vergleichen. Wie auch? Jeder Mensch ist einmalig, hat eine einzigartige Geschichte hinter sich, ist in unterschiedlichen Familien und Umfeldern mit unterschiedlichen Glaubenssätzen und Ressourcen aufgewachsen. Jeder Mensch hat eine eigene Erziehung genossen, hat sich anders entwickelt. Der eine hatte vielleicht ein reiches Elternhaus, der andere ein armes. Der eine hatte eine selbstbewusste große Schwester, die er nachahmen konnte, der andere musste sich alles selber aneignen. Der eine zog mit seiner alleinerziehenden Mutter fünf mal um und musste immer wieder einen neuen Freundeskreis aufauen, der andere war schon von Geburt an das Lieblingskind und bekam alle Aufmerksamkeit. Es ist absolut unmöglich sich mit anderen Menschen zu vergleichen. Das wäre wie Äpfel und Birnen zu vergleichen, das geht auch nicht. Jeder hat seinen eigenen, individuellen Weg, der ihn zu dem unvergleichbaren Wesen macht, das er ist. Es gibt niemand der “besser” oder “schlechter” ist als du. Es gibt nur “anders”. Andere Fertigkeiten, andere Talente, andere Aufnahmefähigkeiten, anderes Aussehen, andere Beweglichkeit, andere Interessen, andere Freundlichkeit... Fakt 2: Es bringt dich nicht das kleinste Stückchen weiter. Du kannst dich so oft und so lange mit anderen vergleichen wie du willst, es wird sich dadurch nichts verändern. Das Einzige, was passiert ist, dass du dich nur noch schlechter fühlst und dir einmal mehr eintrichterst, dass die Welt gemein ist und alle anderen es besser haben als du. Lass das sein. Akzeptiere dich als das einmalige Individuum, das du bist und akzeptiere die Anderen als die einmaligen Individuen, die sie sind. Es gibt kein “besser” oder “schlechter”, es gibt nur “anders”.

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Nachdem mir diese zwei Dinge aufgegangen sind, war es plötzlich überhaupt nicht mehr schwierig, diesen Gedankengang zu unterbinden. Ab und zu kommt es zwar mal noch vor, dass mein altes Ich meint, sich mit anderen vergleichen zu müssen, aber schon im nächsten Moment erinnere ich mich an diese zwei Fakten und die Sache ist gegessen. Also, sobald du dich das nächste mal selber dabei ertappst, wie du dich mit anderen vergleichst, erinnere dich: 1. Du kannst dich gar nicht mit anderen vergleichen 2. Es bringt dich zudem kein bisschen weiter 3. Es gibt niemand der “besser” oder “schlechter” ist als du, es gibt nur “anders” Tödlicher Perfektionismus Ein weiterer großer Akzeptanz-Killer ist das ständige Streben nach Perfektion. Nie ist man sich selbst gut genug. Immer fndet man etwas Neues, was einem nicht passt. Hat man ein Loch gefickt, entdeckt man kurz darauf zwei neue. Auch in seinen Taten ist man unerbärmlich, nichts genügt dem eigenen Anspruch. Man ist sich selbst der größte Feind. Wie, höre ich da etwa ein leises Aufatmen? Du bist kein Perfektionist? Bei dir ist es eher andersrum, du wärest gerne einer? Das kann ich fast nicht glauben, denn jeder hat ihn in sich, diesen kleinen Peiniger, dem nichts gut genug ist. Der sich beklagen kann über alles und jeden und vor allem über die eigene Person. Höre doch mal genau hin, in deinem Kopf, wenn sich dieser Kritiker mal wieder über etwas (oder besonders dich selbst) beklagt. Ich wette, du brauchst gar nicht lange auf ihn zu warten! Das dieser Perfektionismus nirgends hinführt, sollte eigentlich jedem klar sein. Und doch kann ich selbst ein Lied davon singen! Wie viel unnötige Energie habe ich schon damit verbraucht, Dinge perfekt zu machen, nur um sie kurz vor Schluss doch wieder entnervt aufzugeben. Wie oft habe ich diesen Perfektionismus schon als Ausrede benutzt, um

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meine Arbeit nicht vorzeigen zu müssen, “weil sie nicht meinen Ansprüchen genügt”. Das neueste Beispiel: Dieses Buch, das du gerade liest. Ich könnte jeden Abschnitt hundert mal umschreiben und wäre noch nicht zufrieden! Die einzige Lösung: Akzeptiere, dass du und deine Taten nicht perfekt sind. Lass die Dinge auch mal “gut genug” sein. In meinem konkreten Fall darf ich ein Kapitel des Buches nur dann noch einmal überarbeiten, wenn mein guter Freund ihn für verbesserungswürdig hält. Hätte ich diese selbstauferlegte Sperre nicht, würde dieses Buch wohl nie fertig werden! Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Das ständige Streben nach Perfektion führt, wenn überhaupt, in die Depression. Perfektionismus ist extrem anstrengend. Es erwartet niemand von dir, alles richtig zu machen. Der einzige, der sich diesen Druck machen kann, bist du selber. Lass das bleiben und akzeptiere, dass die Dinge auch mal “nur” gut genug sind. Schraub deine hohen Ansprüche an dich selbst herunter. Bleib realistisch und überlege dir, was dich weiterbringt und was dich nur im Kreisel rennen lässt, ohne dass du je ankommst. Sei zufrieden mit dir selbst. Akzeptiere deine Fehler und Schwächen so, wie du sie auch bei anderen akzeptierst! Es gibt nichts zu bereuen. Du machst automatisch das Beste Egal welche Entscheidungen du bisher getrofen hast und wie unsinnig sie dir jetzt vielleicht vorkommen mögen, du hast dich zum damaligen Zeitpunkt, als du die Entscheidung getrofen hast, für die deiner Meinung nach beste Option entschieden. Du hast die verschiedenen Vor- und Nachteile abgewogen und dann die deiner Meinung nach beste Möglichkeit gewählt. Etwas Besseres hättest du mit deinem damaligen Wissen nicht tun können! Was ich damit sagen will ist: Es gibt nichts zu bereuen!

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Wenn du dich heute über Aktionen aus deiner Vergangenheit aufregst, dann mach dir klar: zum damaligen Zeitpunkt, mit dem damaligen Wissen, war es das Beste, das du tun konntest. Du hast dich damals bewusst dafür entschieden, weil du dachtest, dass es das Richtige sei. Denn niemand entscheidet sich absichtlich für etwas Schlechtes. Du handelst deinem Wissenstand entsprechend immer für deinen Vorteil. Ob sich dieser Weg dann auch als solcher herausstellt, ist eine andere Sache. Wie du diese Entscheidung im Lichte deines heutigen Wissensstandes bewertest, spielt überhaupt keine Rolle. Damals war es das Richtige. Sich diesen Fakt vor Augen zu halten, macht es mir oft leichter, vergangene Entscheidungen zu akzeptieren, die aus heutiger Sicht einfach nur unsinnig erscheinen. Egal wie dumm die Aktion aus heutiger Sichtweise sein mag, damals schien sie das Richtige zu sein und genau deshalb habe ich sie auch so gemacht. Hier gibt es nichts zu bereuen. Wie auch? Wie kannst du etwas bereuen, wenn du weißt, dass du dich in der damaligen Situation für die deiner Meinung nach beste Option entschieden hast? Das geht nicht! Dazu kommt natürlich wieder das Obligatorische: Jedes Bereuen und Nachtrauern vergangener Handlungen und nicht genutzter Chancen ist verschwendete Lebensenergie. Dadurch verändert sich an deiner jetzigen Situation absolut gar nichts, außer dass du dir mal wieder selbst den Tag schwer machst. Du entscheidest dich immer für die deiner Meinung nach beste Option. Dementsprechend gibt es nichts zu bereuen. Du handelst entsprechend deinem Wissensstand immer optimal. Ob sich diese Entscheidungen hinterher auch als solches herausstellen, spielt keine Rolle. Damals war es das Richtige. Woher Selbstbewusstsein kommt Ich will gar nicht viel darüber schreiben, warum man so ist, wie man ist - denn es bringt uns hier nicht viel weiter. Nur diese eine Sache: Du S e i t e | 29

hast dir dein Selbstbewusstsein im Laufe der Jahre (besonders in deinen frühen Kindheitsjahren) selbst angeeignet. Vieles kommt durch die Erziehung deiner Eltern und dein Umfeld, in dem du aufgewachsen bist. Du hast deren Werte und Vorstellungen, ihre Verhaltensweisen, Sitten und Sichtweisen übernommen. Diese Muster und Eindrücke, die du damals gesammelt hast, sind die Grundlagen für dein jetziges Verhalten. Genauso wie du dir diese Verhaltensweisen damals angeeignet hast, kannst du sie dir aber auch wieder abgewöhnen bzw. dir neue, bestärkende Verhaltensweisen angewöhnen. Selbstbewusstsein ist nichts genetisch Veranlagtes oder etwas, das in deinen frühen Kindheitsjahren auf immer und ewig in Stein gemeisselt wurde. Im Gegenteil. Hier kommt die gute Nachricht: Selbstbewusstsein kann antrainiert werden und zwar durch wiederholte Arbeit an und mit dir selber. Du kannst deine limitierenden Glaubenssätze durch bestärkende ersetzen, deine schüchternen Verhaltensweisen langsam und Schritt für Schritt in extrovertiertes, mutiges Verhalten umwandeln und dir ein neues Selbstbewusstsein aufauen. Es haben schon viele vor dir geschaft und es werden noch viele nach dir schafen, also kannst du es auch!

Zusammenfassung

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Säulen des Selbstbewusstseins: Selbstbild und wahrgenommene Realität "Ob Du nun glaubst, dass Du etwas tun kannst, oder ob Du glaubst, dass Du es nicht tun kannst, Du wirst immer recht behalten." — Henry Ford Wie siehst du dich selber? Was für ein Bild hast du von dir? Was traust du dir zu, was erscheint dir schwierig? Wenn du die Augen zu machst und dir dich selber vorstellst, was für eine Person siehst du? Welche Fähigkeiten/Beschränkungen hat sie? Dein Selbstbild ist deine eigene Aufassung über dich selber. Das was du “siehst”, wenn du über dich selbst und deine Persönlichkeit nachdenkst. So wie du Bilder und Gefühle dafür hast, wie eine andere Person ist, wie sie reagiert, was sie alles kann und nicht kann, genauso hast du auch ein unterbewusstes Selbstbild von deiner eigenen Person. Dieses Selbstbild ist ein essentieller Grundbaustein für dein Selbstbewusstsein. Es bestimmt dein Verhalten, deine Gefühle, dein Handeln und deine wahrgenommenen Möglichkeiten. Dein Selbstbild bildet den Rahmen des “Möglichen”, in dem du dich tagtäglich bewegst. Es grenzt sozusagen das Spielfeld ab, auf dem du spielst. Es ist das Fundament deiner Persönlichkeit. Je besser das Selbstbild, desto größer das Spielfeld und die damit wahrgenommenen Möglichkeiten Fakt 1: Du wirst immer im Einklang mit deinem Selbstbild agieren. Du wirst nicht plötzlich, durch pure Willensanstrengung, selbstbewusst vor anderen auftreten können, wenn dies nicht deinem inneren Selbstbild entspricht. Im Gegenteil. Du wirst dich immer genau so verhalten, bewusst oder unbewusst, dass es deinem inneren Selbstbild gleich kommt. Es ist nicht möglich, im Kontrast zu diesem Selbstbild zu handeln!

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Fakt 2: Du wirst immer gezielt nach den Ereignissen in deiner Wahrnehmung Ausschau halten, die dein derzeitiges Selbstbild und Weltbild bestärken. Der Mensch sucht nämlich in jedem Moment seines Daseins nach Referenzerlebnissen, die sein gegenwärtiges Modell der Realität bestätigen. Wenn du dich z.B. als eine Person siehst, die ständig vom Pech verfolgt ist, dann wirst du gezielt nach diesen Ereignissen Ausschau halten und damit gleichzeitig dein derzeitiges Selbstbild untermauern. “Wusste ich es doch, so etwas kann ja auch nur mir passieren...” Selbstbild

Realität

Handeln

Dein Selbstbild beeinfusst dein Handeln, dein Handeln beeinfusst deine Realität und deine wahrgenommene Realität wiederum defniert dein Selbstbild. Dieser geschlossene Kreis führt dazu, dass du dein Selbstbild von Tag zu Tag durch dein Handeln erneut bestärkst, was wiederum dazu führt, dass deine bisherige Persönlichkeit, dein bisheriges Auftreten und deine bisherigen Verhaltensweisen untermauert werden und diese wiederum dein bisheriges Selbstbild bestärken. Wenn du nun aus diesem Kreisel ausbrechen willst und deine Persönlichkeit und dein Verhalten ändern willst, dann musst du als aller erstes an deinem Selbstbild arbeiten. Wie das geht, verrate ich dir in den nächsten Kapiteln. Zusammenfassung

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Das kleine Ein-mal-Eins der Persönlichkeitstransformation

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Basiszutaten der Veränderung Bevor wir mit den praktischen Möglichkeiten loslegen, mit denen du an deinem Selbstbewusstsein arbeiten kannst, gibt es hier erst mal noch ein paar generelle Grundprinzipien, die für jede (Persönlichkeits-) Entwicklung gelten. Zutat 1: Aufgeschlossenheit

"Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden sol." — Georg Christoph Lichtenberg Aufgeschlossenheit ist die vielleicht wichtigste Grundbedingung für Wachstum. Du musst ofen sein, für die neuen Denkweisen und Methoden, die ich dir hier präsentiere. Versuche deine Vorurteile so gut es geht loszulassen und gib allem eine faire Chance. Wenn du die Dinge dann selber ausprobiert hast und nach einiger Zeit zu deinem eigenen Schluss kommst, dass deine alte Lebensweise besser war, kannst du ja immer noch in deine gewohnten Muster zurückfallen. Aber gib jeder Denkweise, jeder Übung, und wenn sie noch so abstrus klingen mag, eine Chance. Probier alles aus und entscheide erst dann, was du davon wieder verwerfen bzw. behalten willst. Zutat 2: Eigenverantwortung

"Wenn du dein Leben nicht selber planst, fälst du in den Plan der anderen. Und jetzt rate mal was die für dich geplant haben? Nicht viel!” — Jim Rohn Ich habe im vorigen Kapitel schon ausführlich darüber geschrieben, will es hier aber noch mal ansprechen, weil es wirklich essentiell ist. Du musst diesen Gedanken zu 100% akzeptieren und verinnerlichen, wenn du etwas in deinem Leben verändern willst: Du bist verantwortlich für dein Leben! Nicht der Staat, nicht deine Eltern und auch nicht dein Ehepartner. Du bist der Kapitän deines Schifes, du bestimmst wo’s lang geht und niemand anders. Das hier ist DEIN Leben! Übernehme die Verantwortung dafür! S e i t e | 34

Zutat 3: Ausdauer

"Ich bin weder besonders inteligent noch besonders schön. Ich habe keine besondere Ausstrahlung und bin nicht besonders sportlich. Ich hatte Erfolg, weil ich noch arbeitete, während die Anderen schon schliefen." — Greg Egan Jede Veränderung braucht Zeit. Das gilt ganz besonders im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, wo es darum geht, alt eingefahrene Verhaltensmuster und Denkweisen zu ändern oder ganz loszuwerden. Erwarte nicht von dir, dass du dich von heute auf morgen um 180 Grad drehst und sich plötzlich alles auf einen Schlag verändert. Diese Veränderung braucht Zeit, Monate oder sogar Jahre, in denen du an dir arbeiten musst, jeden Tag aufs Neue, immer und immer wieder. Das hört sich jetzt vielleicht nach viel Arbeit an und ich will aufrichtig mit dir sein: das ist es auch. Aber sei dir einer Sache gewiss, auf der anderen Seite wartet ein unvergleichbares Leben auf dich. Ein Leben, das du dir heute so noch gar nicht vorstellen kannst. Dieser Weg ist ultimativ belohnend, wenn man nur dran bleibt und jeden Tag einen kleinen Schritt weitergeht. Leider geben viele schon nach kurzer Zeit wieder auf, weil sie nicht sofort am zweiten Tag Ergebnisse sehen. Sie sind auf der Suche nach der magischen Pille, der sofortigen Lösung für all ihre Probleme. Abends schlucken, morgens aufwachen und das Leben hat sich über Nacht verändert. Sie suchen die Abkürzung zu diesem Weg der langsamen Transformation. Diese Abkürzung aber gibt es nicht. Auf diesem Weg der Veränderung gibt es keine Geheimtürchen, Schleichwege oder andere Schummelcodes. Egal wie oft dir die Werbung das Gegenteil weiß machen will, reale Veränderung braucht Zeit (egal in welchem Bereich) und Ausdauer. Die magische Pille existiert nicht! Ein weiterer Knackpunkt ist, dass du vielleicht plötzlich so etwas resümierst wie: “eigentlich ist mein Leben abgesehen von ein paar kleineren Dingen doch ganz OK... warum sollte ich mir die Mühe machen... diesen Persönlichkeitsentwicklungskram brauch ich doch eigentlich gar nicht... ich leb mal lieber so weiter wie bisher, dann muss ich mich nicht so anstrengen....”

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Wir Menschen gehen natürlicherweise immer den Weg mit dem geringsten Widerstand. Sobald`s mal ein bisschen anstrengender wird, reimen wir uns gleich alle möglichen Ausreden zusammen, nur um wieder zu unseren alten Verhaltensweisen zurückkehren zu dürfen (du kennst das vielleicht, wenn du mal versucht hast, morgens früher aus dem Bett zu kommen... nur noch 5 Minuten, ich hab ja noch Zeit...). Um nicht gleich wieder rückfällig zu werden, brauchst du eine Prämisse. Ein Wort, einen Satz oder einen Abschnitt, der dich immer wieder daran erinnert, warum du das hier tust, warum du unbedingt weiterkommen willst. Am Anfang kann all das ein bisschen schwierig erscheinen. Aber du wirst sehen, schon nach kurzer Zeit wird es wie beim Joggen zur unablässigen Routine. An diesem Punkt ist es dann schwieriger, nicht mehr an sich zu arbeiten, als weiterzumachen und sich jeden Tag ein kleines Bisschen weiterzuentwickeln. Zutat 4: Es gibt keine Fehler, nur Feedback

"Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen." — Dietrich Bonhoefer Egal was du machst, es wird immer mal Rückschläge geben. Das ist essentieller Bestandteil jeder Entwicklung. Denn genau daraus lernst du. In diesem Sinne gibt es gar keine Fehler, sondern nur Ereignisse. Nutze diese als wertvolle Lektion, um es nächstes Mal besser zu machen. Außerdem entscheidest du dich in jeder Situation deines Wissensstandes entsprechend optimal. Wie kannst du da einen “Fehler” machen? Du kannst höchstens sagen: Aus heutiger Sicht, mit meinem jetzigen Wissen, wäre es heute ein Fehler, die Entscheidung noch mal so zu trefen. Damals war sie aber richtig, denn damals wusste ich ja noch nicht, was ich heute alles weiß. Diese Sichtweise ist äußerst hilfreich, egal in welchem Bereich du dich bewegst! Ich sehe die Dinge mittlerweile so: “Manchmal gewinne ich, und manchmal lerne ich”. Es gibt keine Fehler, nur Feedback. Wichtig ist nur, aus diesem Feedback zu lernen, um es nächstes Mal besser zu machen.

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Eine gute Orientierung für diese Lebenseinstellung bieten uns hierfür übrigens Kleinkinder. Was glaubst du denken die sich, wenn sie anfangen das Laufen zu lernen und Mal für Mal, hunderte Male am Stück umfallen, bevor sie es mal einen halben Meter weit in Richtung Mama schafen? Glaubst du, die sehen jedes Umfallen als Fehler und denken sich: “Verdammt, schon wieder habe ich einen Fehler gemacht, ich kann ja auch gar nichts...”? Da würden wir in unserer Entwicklung als Mensch aber nicht weit kommen... Nein, ein Kind denkt genau andersherum. Es sagt sich: “Hm, so hat es anscheinend nicht funktioniert, dann probiere ich´s jetzt halt mal so... hops auf die Beine und los geht`s...”. Jetzt kannst du dir auch mal überlegen, warum Kleinkinder eine so unglaublich schnelle Entwicklung hinlegen! Es gibt keine Fehler, nur Feedback. Zutat 5: Orientierung auf Ziele anstatt Probleme

"Ein Pessimist sieht die Schwierigkeiten in jeder Möglichkeit, ein Optimist sieht die Möglichkeiten in jeder Schwierigkeit.” — Winston Churchil Jede Situation kann aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden. Einmal kannst du durch die “Problembrille” schauen und dich fragen: “Warum ist das so?”, “Warum habe ich nicht den Mut meine/n Angebetete/n nach einem Date zu fragen?” oder du setzt dir die “Zielbrille” auf und fragst dich stattdessen: “Was kann ich jetzt tun?”, “Welche Aktion kann ich hier und jetzt unternehmen, um mutiger zu werden?”. Welche Brille ist deine Lieblingsbrille? Und welche Perspektive glaubst du, hilft dir mehr, um deine Probleme anzupacken? Ich habe es mir abgewöhnt, diese “Warum sind die Dinge so wie sie sind..” Fragen zu stellen. Sie bringen einen einfach nicht weiter. Statt dessen überlege ich mir: “Was kann ich hier und jetzt tun, um die Situation zu verbessern, das Problem zu lösen?”. Anstatt also zu fragen: “Warum habe ich dieses Problem”, frage dich “Wie kann ich dieses Problem lösen; was kann ich hier und jetzt dafür tun, um die Situation zu verbessern?” Orientiere dich auf Ziele anstatt auf Probleme. S e i t e | 37

Zutat 6: Aktion

"Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wolen, man muss auch tun." — Johann Wolfgang von Goethe Kennst du den Film “Das Geheimnis”? Wenn nicht, dann bekommst du hier eine klitzekleine Inhaltsangabe. Er handelt davon, dass du alleine durch positives Denken dein Leben umkrempeln kannst. Einfach nur lange genug dran glauben, dann manifestieren sich deine Wünsche irgendwann wie von selbst. Hier kommt meine Sichtweise zu dieser These. Nur nachdenken oder Bücherlesen wird dich nicht weit bringen! Du musst auch anwenden, so wie Goethe sagt. Ich habe selber Ewigkeiten versucht, reale Umstände in meinem Leben alleine durch meine mentale Einstellung zu verändern. Das Resultat: Irgendwann bekam ich Kopfweh vor lauter Gehirnanstrengung. Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein... Überlege dir mal selber, was glaubst du, wie die Leute, die heute selbstbewusst auftreten, dahin gekommen sind? Glaubst du, die haben sich alleine durch positive Gedankenspielereien verändert oder durch wiederholte, praktische Arbeit an sich selber in der realen Welt? Also ich tippe da mal ganz stark auf Letzteres. Positives Denken und eine positive Einstellung gegenüber dem Leben sind sicherlich essentielle Eigenschaften eines jeden selbstbewussten Menschen. Allerdings müssen diese Gedankengänge auch durch reale Aktionen im realen Leben gestützt werden. Wirkliche Veränderung braucht beides, die mentale Vorbereitung und die praktische Ausführung. Das eine bringt ohne das andere wenig. Schritt eins ist, sich so gut wie möglich mental Vorzubereiten, um sich in Schritt zwei die Referenzerlebnisse aus der realen Welt zu holen. Du musst durch deine Angst hindurchgehen, um festzustellen, dass das, wovor du Angst hast, eigentlich gar kein Problem ist. Die mentale Vorbereitung dient lediglich dazu, die Dinge im “richtigen Licht” zu sehen. Damit meine ich, sie erleichtert es dir, deine Herausforderung anzupacken, weil du sie plötzlich aus einer neuen, bestärkenden Perspektive siehst. Sie motiviert dich, endlich zu handeln. Aber genau das musst du dann auch tun! S e i t e | 38

Wenn ich mich heute für nur eine Sache entscheiden müsste, würde ich immer die aktive Aktion dem passiven Mentaltraining vorziehen. Nur aktives Handeln bringt dir die realen Einsichten, die du brauchst, um dich wirklich zu verändern. Die mentale Vorbereitung kann dir dein Handeln zwar extrem erleichtern, aber Handeln musst du auf jeden Fall. Egal in welchem Bereich du eine Veränderung herbeiführen willst, hier kommt meine Vorgehensweise, die sich über die letzten Jahre bewährt hat: Vorbereitung: Bereite dich so gut es geht vor. Sieh das Problem im “richtigen Licht” und korrigiere evtl. limitierende Glaubenssätze. Aktion: Geh hinaus in die Welt und stell dich deiner Aufgabe. Erfahrung: Sammle Referenzerlebnisse und adaptiere dadurch dein Realitätsmodell (damit meine ich: du stellst plötzlich fest, dass alles nur halb so wild ist und hast deshalb nächstes mal schon viel weniger Angst).

Zusammenfassung

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Einstellung & Fokus "Das Glück deines Lebens hängt von der Beschafenheit deiner Gedanken ab.” — Marcus Aurelius Jetzt können wir gleich mal schauen, ob du Zutat #1 "sei aufgeschlossen gegenüber Neuem" schon verinnerlicht hast. In diesem Kapitel dreht sich nämlich alles um den Grundpfeiler schlechthin. Eine positive Einstellung gegenüber deinem Leben. Du kennst sie sicher, die ganzen schlauen Sprüche: "Denke positiv", "Sei optimistisch", "Schau nach vorn". Vielleicht hat es dich schon manchmal geärgert, wie Menschen nur so denken können, wo doch alles um einen herum so düster aussieht. Vielleicht hast du sogar innerlich beschlossen, dass das doch eh alles nur Gerede ist und an der realen Situation nicht wirklich etwas verändert. Aber bei näherem hinschauen wirst du feststellen, dass diese Sprüche ihre Berechtigung haben und dazu noch das einzig Sinnvolle und Praktische sind! Wenn du um dich herumschaust und dir die (wenigen) wirklich glücklichen, zufriedenen, selbstbewussten Menschen anschaust, dann wirst du feststellen, dass die überwältigende Mehrheit von ihnen eine positive Grundeinstellung gegenüber dem Leben hat. Sie laufen nicht mit geknicktem Kopf durch die Gegend und denken ständig darüber nach, was alles nicht funktioniert. Ganz im Gegenteil. Diese Menschen konzentrieren sich extrem auf all das Positive in ihrem Leben und ihrer Umwelt. Ich will dich mal etwas fragen. Hast du jemals jemanden getrofen, der dir glücklich und selbstbewusst erschien und gleichzeitig eine "das Glas ist halb leer"-Einstellung hatte? Wahrscheinlich nicht, und das hat seine guten Gründe. Perspektive Egal in welcher Situation du dich befndest, du kannst die Dinge immer aus mehreren Blickwinkeln sehen. Es stimmt erst mal, dass sich alleine durch die Perspektive noch nichts an den Tatsachen ändert. Was S e i t e | 40

sich aber ändert sind die wahrgenommenen Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen. Im "das Glas ist halb leer"-Fall ziehst du dir selber Energie ab, du siehst die negativen Aspekte der Situation und fühlst dich schlecht. Im "das Glas ist halb voll"-Fall, siehst du die Situation aus dem positiven Winkel, bist dankbar, dass du überhaupt ein Glas mit Wasser hast und gibst dir damit selber Energie und ein gutes Gefühl. Dabei gibt es gar keinen Grund, negativ zu denken. Warum auch? Es hat absolut gar keinen Sinn und es bringt dich keine zwei Zentimeter weiter! Im Gegenteil, es zieht dir nur Energie ab und macht dich dazu oft noch unfähig etwas an der Situation zu verändern. Beispiel: Mal angenommen du musst nächste Woche einen Vortrag halten. Jetzt kannst du dir A) entweder eine Woche lang die Hölle heiß machen, dir alle möglichen negativen Szenarien ausdenken, wie du da vorne kein Wort rausbringst oder B) die Sache positiv angehen, daran glauben, dass schon alles gut laufen wird und das Leben in der Zwischenzeit genießen. Kannst du mir auch nur eine Sache nennen, die du hinzugewinnst, wenn du dir ständig selber Angst machst und negativ über deinen Vortrag denkst? Nein? Natürlich nicht! Denn es gibt absolut keine Vorteile! Es ist total unlogisch negativ zu denken, es geht gar gegen jeden funktionierenden Menschenverstand. Negativ zu denken ist wie wenn man sich selber ständig aufs Neue in den Fuß schießt. Es ändert null Komma nix an der derzeitigen Situation und hindert einen dazu noch am Weiterkommen. Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, was wahrscheinlicher ist, also ob dein Vortrag gut oder nicht so gut ablaufen wird. Der Vortrag wird ganz einfach so, wie er wird (und ich möchte mal behaupten, dass negatives Gedankengut nicht sehr hilfreich ist, um ihn besser zu machen). Manchmal glaubt man, man müsse sich so verhalten, wie es die Wahrscheinlichkeit gebietet. Also wenn ich glaube, mein Vortrag wird wahrscheinlich gut ablaufen, dann fühle ich mich gut, wenn ich glaube, er wird schlecht ablaufen, fühle ich mich schlecht. Hää?? Was hat denn das bitte schön für einen Sinn? Wenn ich in beiden Fällen die Wahl habe und egal welche Wahl ich trefe, das Resultat das Gleiche ist, dann S e i t e | 41

entscheide ich mich doch immer für die bestärkende Sichtweise. Auch wenn es im ersten Moment nichts am Ergebnis ändern mag (obwohl ich 100% davon überzeugt bin, dass du mit einer positiven Sichtweise weit aus besser abschneiden wirst), so lebe ich wenigstens in der Zwischenzeit ein viel besseres Leben! Im Beispiel: Du kannst dich jetzt entweder eine Woche lang selber runterziehen oder diese Woche genießen und positiv nach vorne schauen. Was glaubst du also bringt dir mehr, nicht nur für die Woche davor, sondern letztendlich auch für den Vortrag? Also: Positives Denken ist nicht nur essentieller Bestandteil eines selbstbewussten, selbstbestimmten, sorgenfreien Lebens, sondern auch total logisch! Oder andersrum gesagt: Mach dir nicht ständig selber schlechte Gefühle - es wird am Ergebnis nichts ändern - wenn du das Leben genauso gut genießen kannst! Ereignisse sind von Natur aus neutral. Erst du gibst ihnen eine Bedeutung

"Denn an sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu." — Wiliam Shakespeare Zwei Personen im Supermarkt. Es ist Samstag, beide haben frei und es gibt keinen Grund zu hetzen. Beide warten in einer langen Schlange darauf, bezahlen zu können. Person A ist total genervt. Es regt sie auf, dass sie in der Schlange warten muss, dass alles so langsam geht und dass das Personal im Supermarkt unterbesetzt ist. Sie bekommt einen leichten Schweißausbruch und verfucht nicht nur das Warten, sondern auch den Supermarkt und das dazugehörige Personal. Person B steht ruhig in der Schlange und schaut sich um. Sie sieht ein, dass die Situation so ist wie sie ist, und das egal wie stark sie sich auch gegen das Warten sträuben mag, dies die Wartezeit nicht im Geringsten verringern wird. Sie nutzt also die Zeit, um schon mal die Aufschrift für den Kuchen durchzulesen, den sie heute Mittag backen will. Nachdem sie fertig gelesen hat und die Schlange immer noch unendlich lange zu sein scheint, beginnt sie ein Gespräch mit dem

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Kunden hinter ihr und erhält dabei den guten Tipp, noch etwas gehackte Mandeln zum Kuchen dazuzugeben. Die Ausgangssituation ist in beiden Fällen die Gleiche. Der Unterschied zwischen Person A und Person B besteht darin, wie diese die Realität wahrnehmen und welche Bedeutung sie ihr geben. Denn jede Situation im Leben ist erst einmal ohne Bedeutung. Egal was passiert, du erst gibst der Situation eine Wertung. Du interpretierst etwas in sie hinein und gibst ihr somit eine Bedeutung. Was du aber in sie hinein interpretierst, bzw. wie du die Situation wahrnehmen willst, ist komplett dir überlassen. Ob du genervt oder gelassen in der Warteschlange stehst, ist deine Wahl! Vom Pessimist zum Optimist

"Ein Pessimist sieht die Schwierigkeiten in jeder Möglichkeit, ein Optimist sieht die Möglichkeiten in jeder Schwierigkeit." — Winston Churchil Der grundlegende Unterschied zwischen Pessimisten und Optimisten ist, welche Perspektive sie auf ein und die selbe Situation einnehmen. Während der Pessimist das halb-leere Glas sieht, freut sich der Optimist über das halb-volle Glas. Nochmal zur Erinnerung. Beide Personen sehen das gleiche Glas, die gleiche Realität. Der Unterschied liegt nur darin, welche Bedeutung sie der Situation geben. Wenn du es dir also nicht selber unnötig schwer machen willst, dann versuche von jetzt an immer die positive Perspektive einzunehmen. Gib den Ereignissen immer eine positive Bedeutung. Manchmal braucht man eine Weile, um etwas Positives in einem Ereignis zu sehen. Es lohnt sich in diesen Momenten deshalb intensiv darüber nachzudenken, was das Gute an der Situation ist. Wenn etwas passiert, das im ersten Moment total negativ erscheint, suche um so hartnäckiger nach Möglichkeiten, warum diese Situation positiv und genau das Richtig sein könnte. Du wirst fündig werden, es ist nur eine Frage der Zeit.

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Warum ich? Wenn etwas passiert, dass du absolut nicht verstehen kannst und du dich fragst "Warum gerade ich...?" dann hab ich eine wirkungsvolle Analogie für dich. Dieses Ereignis ist gleichzusetzen mit einem Farbpunkt in einem großen Gemälde. Alleine betrachtet hat dieser Klecks absolut keinen Sinn, man kann nichts damit anfangen. Wenn man ihn durch eine Lupe anschaut, denkt man sich: "Was soll das? Warum ist der da? Warum hat er diese Farbe? Was nützt er? Welche Bedeutung kann so ein kleiner Farbklecks schon haben?". Schaut man sich aber das große Ganze an, so hat der Farbpunkt seine Bedeutung und seine wichtige Aufgabe. Er trägt seinen Teil zum großen Ganzen bei und ohne ihn wäre das Gemälde unvollständig und nicht intakt. Deswegen sehe jedes Ereignis als einen Farbpunkt in deinem Lebensgemälde. Er hat seine Funktion und er ist wichtig, auch wenn es im ersten Moment nicht danach aussieht! Es tritt nie, nie, nie so schlimm ein, wie man es sich im Voraus ausmalt Alle negativen Gedanken ziehen dir nur unnötig Energie ab und bringen dich kein Stück weiter. Außerdem ist es total schwachsinnig, sich damit ständig selbst aufzureiben. In 9 von 10 Fällen läuft nämlich alles prima. Und in dem einen anderen Fall, in dem nicht alles glatt läuft, ist meist alles nur halb so wild wie befürchtet. Denk mal selber nach, wie oft du dir schon die schlimmsten der schlimmsten Situationen ausgemalt hast, die dann doch wieder nicht eintrafen. Wahrscheinlich musst du gar nicht weit zurück denken, denn wir Menschen sind super darin uns in jeder möglichen Situation diese Worst-Case Fälle auszudenken. Witzig wird's dann, wenn wirklich einmal dieser eine Ausnahmefall eintritt. Denn dann stellt man plötzlich mit Verblüfen fest, dass es nicht mal halb so wild war, wie man es sich im Vorhinein ausgemalt hat.

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Dinge von gestern spielen heute keine Rolle mehr Denk mal zurück an eine Situation, wo dieser Fall eingetreten ist, wo wirklich etwas so richtig in die Hose ging (ich hab selber ein paar davon), sind die jetzt noch von Relevanz für dich? Bedeuten die irgendwas für dich? Hat sich irgendwas verändert an dir oder deinem Leben? Ich musste mal auf der Bühne singen (meine größte Angst überhaupt) und es war wirklich nicht besonders gut. Die Leute fanden es auch nicht besonders, aber weißt du was diese Situation heute noch bedeutet? Nichts, null, nada! Es ist vorbei. In der Situation selber war es unangenehm aber sicherlich nicht so schlimm, wie ich es mir ausgemalt habe und jetzt ist es einfach nur noch Vergangenheit und total egal. Ich dachte immer die Leute würden mich auf ewig verachten, wenn ich da auf der Bühne abnippeln würde. Aber weißt du was passiert? Es ist ihnen im Grunde genommen total egal und nach zwei Tagen kräht kein Hahn mehr danach. Es kann sich dann eh schon niemand mehr dran erinnern und jeder geht seinem Alltag nach. Die Leute sind auch viel zu beschäftigt mit sich selber und ihren eigenen Problemen. Der Gedanke, dass sie dich bei jeder Bewegung beobachten und dir deine Fehler ankreiden, ist total absurd. Genauso wenig wie du andere ständig beobachtest und ihnen ihre Fehler ankreidest, genauso wenig sind die an deinen Fehlern interessiert. Jeder hat sein eigenes Leben und seine eigenen Probleme und genug damit zu tun. Genau das Gleiche gilt für deinen Vortrag oder was auch immer du machen musst, das dich herausfordert. Die Leute vergessen es schon nach 10 Minuten wieder und im Grunde genommen ist es ihnen auch total egal, was du da machst. Die Welt ist dein Spiegel

"Das Leben ist ein Spiegel und refektiert das zurück, was der Denker in es hineindenkt.” — Ernest Holmes Dein internes Realitätsmodell bestimmt wie du die äußere Realität wahrnimmst. Wenn du glaubst, die Leute sind gierig und selbstbesessen, dann wirst du gezielt nach diesen Ereignissen Ausschau halten, die diese

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Vorstellung deiner Welt bestätigen. Wenn du andersherum glaubst, dass die Leute freundlich und hilfsbereit sind, wirst du genau diese Realität wahrnehmen. Du erschafst dir also deine eigene Realität mittels deiner internen Welt- und Wertvorstellung. Wenn du tief in dir drin den Gedanken hegst, dass die Menschen freundlich und hilfsbereit sind, dass die Welt ein fröhlicher Ort ist und dein Leben dazu da ist, voll und ganz gelebt zu werden, dann wirst du das nicht nur als bloßes Gedankengut in dir herumtragen, sondern auch in deinen Aktionen manifestieren. Du wirst ofener agieren und mit einem Lächeln auf die Leute zugehen. Du wirst weniger Angst davor haben, dass dich deine Mitmenschen hängen lassen oder gemein zu dir sind. Du wirst keine Furcht mehr haben vor anderen zu versagen, denn sie sind deine Freunde und nicht deine Feinde, die dir Böses wollen. Darum sagt man auch, "die Welt ist dein Spiegel, lächelt man hinein, so lächelt sie zurück". Ein weiteres wichtiges Sprichwort ist, "wer mit dem Finger auf andere zeigt, der zeigt mit zwei Fingern auf sich selbst". Wenn dir etwas an anderen nicht passt, dann ist das immer etwas an dir selber, das dir nicht passt. Denn würdest du nicht, wenn du vollkommen mit dir selber im Einklang und zufrieden wärest, den Anderen so sein lassen, wie er ist? Was gäbe es dann noch am Anderen auszusetzen? Nichts! Du kannst dich nur deshalb über andere aufregen, weil du selber noch nicht dort angekommen bist, wo du völlig mit dir selber im Einklang lebst. Darum sei wachsam und frage dich das nächste Mal selber, was ist es, das ich an mir selber nicht akzeptieren kann und das ich nun dem Anderen verüble? Zusammenfassung

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Wurzelbehandlung mit Wirkung: Die richtigen Glaubenssätze "Wer die richtige Einstelung hat, den kann nichts und niemand aufalten. Wer die falsche Einstelung hat, dem kann nichts und niemand helfen." — Thomas Jeferson Was sind Glaubenssätze? Glaubenssätze sind innere Einstellungen und Denkweisen. Sie bestimmen, wie du dich selbst und die Welt um dich herum wahrnimmst. Man könnte sie auch als die Gläser deiner Brille bezeichnen, durch die du das, was in deinem Leben alles geschieht, beobachtest. Je nachdem welche Tönung deine Gläser nun haben (je nachdem welche Glaubenssätze du hast) nimmst du deine Realität anders wahr und verhältst dich dementsprechend. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wir alle haben den Glaubenssatz, dass Feuer brennt und weh tut, wenn man die Hand hineinlegt. Das ist ein sehr universeller und fester Glaubenssatz, den wohl die meisten Leute mit dir teilen. Andere universelle Glaubenssätze sind: Holz schwimmt; Sonnenstrahlen sind warm; Die Erde ist eine Kugel. Nun hat der Mensch aber auch individuelle Glaubenssätze über sich selbst, und die Welt, in der er lebt, die weit schwammiger und leichter veränderbar sind, als der universelle Glaube das Feuer brennt oder Holz schwimmt. Diese Glaubenssätze können z.B. sein: “Ich bin schüchtern”, “Ich bekomme immer Angst, wenn ich vor anderen reden soll”, “Ich kann nicht singen”, “Ich bin dick” usw... Fehlerhaftes Realitätsmodell Diese Glaubenssätze müssen nicht zwangsweise der wirklichen Realität entsprechen. Dafür reicht ein einfacher Blick in die Geschichtsbücher. Ganze Generationen von Menschen glaubten eine Weile lang, die Welt sei eine Scheibe und hatten demnach Angst in See zu stechen. Andere wiederum setzten dem irren Glauben auf, Frauen mit roten Haaren seien Hexen und müssten verbrannt werden (solch S e i t e | 47

abgewandelte Glaubenssätze fndet man selbst in unserer heutigen Zeit noch bei verschiedenen Urvölkern). Ein neueres Beispiel: Es gibt Holzarten (Azobe), die eine größere Dichte als Wasser haben und demnach sinken, wenn man sie ins Wasser legt. Also: Nicht jedes Holz schwimmt! Was ich damit sagen will... Überleg mal: Wenn die gesamte Menschheit über Generationen hinweg geirrt hat, besteht dann nicht evtl. auch bei dir die klitzekleine Möglichkeit, dass du den ein oder anderen fehlerhaften Glaubenssatz mit dir herumträgst? Einen Glaubenssatz, den du unbewusst und ungeprüft irgendwann mal von irgendjemand übernommen hast und ihn seitdem, ohne jegliche kritische Untersuchung als die reine Wahrheit akzeptierst? Vielleicht denkst du, du bist dick, nur weil irgendjemand beim Kuchennachmittag mal meinte, du hättest etwas zugelegt. Vielleicht glaubst du, dass du nie den richtigen Partner fnden wirst, nur weil die letzten zwei Beziehungen nicht ganz das gelbe vom Ei waren. Oder vielleicht glaubst du auch, dass deine Angst vor anderen Leuten zu reden nie verschwinden wird, denn bisher ist sie nunmal immer wiedergekommen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen: Viele Glaubenssätze, die du im Moment über dich und die Welt hast, halten einer gründlichen Revision nicht stand! Viele Dinge, die du derzeit noch als unveränderliche Wahrheit abtust, sehen andere Leute mit anderen Weltansichten ganz anders. Es wird also Zeit, deine Glaubenssätze mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Um limitierende Glaubenssätze loszuwerden, musst du sie dir bewusst machen und mal ganz genau hinschauen. Woher kommen diese Glaubenssätze überhaupt? Sind die von mir oder hab ich die einfach nur übernommen? Wer sagt das noch? Welche konkreten Hinweise gibt es dafür? Oft wirst du dann feststellen, dass das, woran du dich da so tapfer klammerst, einer gründlichen Untersuchung nicht standhält. Dass es fehlerhaft ist, keine Grundlage und dementsprechend auch keine Daseinsberechtigung hat, noch länger in deinem Kopf herumzuspuken und dir das Leben schwer zu machen. Für diesen Schritt musst du dir aber erst mal klar machen... S e i t e | 48

Woher Glaubenssätze eigentlich kommen Normalerweise bringt es einen nicht viel weiter, diese „Warum?“ Fragen zu stellen. In diesem Fall ist es aber von Nutzen, wenn du weißt, woher deine Glaubenssätze kommen und wie du dir diese angeeignet hast. Denn dieses Wissen befähigt dich letztendlich dazu, einschränkende Glaubenssätze loszulassen und durch bestärkende Glaubenssätze zu ersetzen. Also... Die meisten Glaubenssätze hast du dir unbewusst im Kindesalter durch die Erziehung deiner Eltern und das Umfeld, in dem du aufgewachsen bist, angeeignet. Deine Mutter hat dir vielleicht beigebracht, dass es sich nicht ziemt, fremde Menschen anzusprechen. Heute trägst du diesen Glaubenssatz immer noch mit dir herum und jedes mal, wenn du jemand neues kennenlernen willst, stellt sich dir dieser Glaubenssatz gewaltig in den Weg. In späteren Jahren kommen dann noch all die Glaubenssätze hinzu, die du durch wiederholte Erfahrung und das Modellieren von Vorbildern adaptiert hast. Manchmal reicht auch schon ein einziger Satz einer Person, der du vertraust, um dein Weltbild auf den Kopf zu stellen. Du denkst dir dann, "Wenn der andere das so sagt, dann wird's schon stimmen..." Das Ding an der ganzen Sache ist, dass dieser Prozess größtenteils unterbewusst abläuft. Es ist also nicht so, dass du dir deine Glaubenssätze bisher in voller Klarheit ausgewählt hast. “Hallo Welt, ich hätte dann mal gerne ne ordentliche Portion vom “Ich hab immer Angst, wenn ich vor anderen reden soll”-Glaubenssatz :)“. Nein, ganz im Gegenteil. Du hast sie meist unbewusst und ohne größere, kritische Begutachtung übernommen, und jetzt glaubst du fest daran. Deine Glaubenssätze bestimmen deine Realität und dein Verhalten Die Krux liegt natürlich darin, dass diese Glaubenssätze deine Realität und dein Verhalten formen. Der Geist ist mit deinem Körper verbunden und man sagt auch, "der Geist führt und der Körper folgt geschlossen". Solange du dir also deiner unterbewussten Glaubenssätze nicht bewusst bist, wirst du dementsprechend agieren und die Situation wird genau deinem Glauben nach verlaufen. D.h., wenn du glaubst, S e i t e | 49

Angst zu bekommen, wenn du vor anderen reden sollst, dann wirst du damit deinen Körper in Alarmbereitschaft versetzten und die Angst wird schlussendlich genau so eintreten. Wenn du glaubst, dass du nicht gut genug für die andere Person bist, dann wird sich dein Körper in ihrer Anwesenheit versteifen, du wirst unsicher werden und es wird dir die Luft abschnüren. Du verhältst dich immer deinen Glaubenssätzen entsprechend. Das, was für dich innerlich wahr ist, wird sich auch im Äußeren so manifestieren. Ja, selbst dann, wenn dein Glauben absolut nichts mit der realen Welt da draußen zu tun hat, wenn er selbst aus der Sicht der anderen total irrsinnig ist (und sie dir das sogar so sagen), selbst dann verhältst du dich immer ihm entsprechend. Du kannst gar nicht anders. Denn er steuert dich und dein Verhalten aus dem Unterbewusstsein. Leider können diese Glaubenssätze ganz schön hartnäckig sein, wenn es darum geht, sie durch bestärkende Glaubenssätze zu ersetzen. Wenn du z.B. in deinem tiefen Inneren fest daran glaubst, dass du nicht singen kannst, dann wird dir auch noch soviel guter Zuspruch deiner besten Freundin (oder selbst deines Gesanglehrers, wie in meinem Fall) nicht helfen, diesen Glauben zu ändern. Im Endefekt kannst nur du selber deine Glaubenssätze verändern, niemand anders. Ein Beispiel aus meinem Leben. Ich hatte jahrelang den Glaubenssatz, dass es sich nicht ziemt, fremde Leute einfach so auf der Straße oder im Einkaufsladen anzusprechen. Dieser sehr allgemeine Glaubenssatz lies sich runterbrechen in einzelne, kleinere Glaubenssätze. Dazu gehörten: "Du kennst diese Person nicht, du hast also keinen Grund und damit keine Erlaubnis mit ihr ein Gespräch anzufangen", "Du stiehlst der anderen Person die Zeit", "Leute wollen nicht einfach so angequatscht werden" usw. Also fng mein Unterbewusstsein in diesen Situationen automatisch damit an, nach den kleinsten Anzeichen zu suchen, die meine interne Realität und damit meine Glaubenssätzen bestätigen würden. Ich redete mir ein, dass es die andere Person gerade eilig hat oder nicht gut gelaunt ist und in Ruhe gelassen werden will. Mir felen plötzlich wie aus dem Nichts 1000 Dinge, warum ich die andere Person jetzt gerade nicht ansprechen könnte, warum es gerade unpassend wäre und warum ich den Mund halten sollte. Natürlich waren diese Gründe überhaupt nicht berechtigt und nur in meinem Kopf S e i t e | 50

vorhanden, denn wie ich später herausfnden sollte, lieben es Menschen sich auszutauschen und sich mit anderen zu sozialisieren. Sie leuchten regelrecht auf, wenn man ihnen einen guten Tag wünscht oder sie um ihre Meinung oder ihren Rat fragt. All das musste ich aber erst durch wiederholtes Ausprobieren erlernen und das gelang mir erst nachdem ich mich intensiv mit meinen Glaubenssätzen beschäftigt hatte, und sie durch gezieltes Training in positive und bestärkende Glaubenssätze umgewandelt hatte. Erst kam die innere Vorbereitung, dann kam die Aktion und dadurch das bestärkende Feedback, dass es total okay ist, sich mit wildfremden Menschen auf der Straße, im Schwimmbad oder in der Bäckerei zu unterhalten. Heute rede ich mit fremden Menschen wo und wann immer ich Lust habe und meine derzeitigen Glaubenssätze bestärken mich sogar dazu, die soziale Interaktion zu suchen und meine Mitmenschen besser kennenzulernen. Das neue Motto lautet: "Suche die Interaktion und gib ihr alles, was du an Wissen und Liebe beitragen kannst". Limitierende Glaubenssätze durch bestärkende Glaubenssätze ersetzen Was ist jetzt also zu tun, wenn man sich von limitierenden Glaubenssätzen befreien will? Die Lösung besteht darin, sich seiner unterbewussten Glaubenssätze überhaupt erst mal gewahr zu werden und sie dann einer ordentlichen Revision zu unterziehen! Du musst dich bewusst auf sie konzentrieren und sie im klitzekleinsten Detail untersuchen. Du musst sie mit der Präzision eines Uhrenmachers untersuchen und sie in ihre kleinsten Teile aufspalten. Du musst dich fragen: Woher kommen sie? Sind das meine Glaubenssätze oder habe ich die nur von jemand anders übernommen? Welche realen Beweise gibt es dafür? Wer sagt überhaupt, dass das stimmt?

Erst wenn du dir deiner Glaubenssätze bewusst bist, kannst du sie loslassen und durch neue, bestärkende Glaubenssätze ersetzen. S e i t e | 51

Zusammenfassung

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Das Geheimnis der Hochleistungssportler: Kreative Visualisation "Stele dich lebhaf als geschlagen vor und Triumph wird unmöglich werden. Stele dich lebhaf als Sieger vor und das aleine wird unermesslich zu deinem Erfolg beitragen. Grossartiges Leben startet mit einem Bild in deiner Imagination, was du tun oder sein wilst." — Harry Emerson Fosdick “Spiele werden im Kopf gewonnen”, das weiß nicht nur jeder Fußballspieler, sondern auch im Bereich der Erfolgspsychologie ist dieses Phänomen unumstritten. Bevor du im realen Leben voller Selbstbewusstsein auftreten kannst, musst du diese Situationen, in denen du anders agieren willst, erst mal vor deinem geistigen Auge “sehen können”. Du musst dir dein neues Verhalten lebhaft vorstellen können, damit es sich auch so in der Wirklichkeit manifestieren kann. Du kennst das sicherlich selber: Wenn du im Vorhinein schon weißt, wie du eine Sache angehen willst, klappt's meistens auch. Wenn du es dir aber nicht so richtig vorstellen kannst, wie es klappen soll, funktioniert's nur in seltenen Fällen. Du glaubst, du wirst nervös bei (deine Herausforderung hier einfügen)? Genau so wird es kommen. Du siehst dich selber souverän agieren und hast ein gutes Gefühl, wenn du an (deine Herausforderung hier) denkst; genau so wird es eintreten. Erinnere dich mal zurück an ein Erlebnis - positiv oder negativ - und überlege dir welche Gedankengänge du im Vorhinein dazu hattest. War es nicht so, dass du beim positiven Erlebnis schon davor wusstest, dass alles gut gehen würde? Und andersherum, beim negativen Resultat konntest du das vorher auch schon so “sehen”? Eine meiner persönlichen größten Herausforderungen bisher war, als ich das erste mal vor anderen Leuten auf der Bühne stand um Theater zu spielen. Ich hatte so etwas zuvor noch nie gemacht und war dementsprechend nervös. Ich lief tagelang mit fauem Bauchgefühl durch die Gegend und stellte mir vor, was alles schief gehen könnte. Ungefähr drei Wochen bevor ich dann meinen Auftritt hatte, fng ich erst unterbewusst - damit an, mir vorzustellen, wie ich meine Rolle souverän auf der Bühne spielen würde. Ich malte mir in meinen S e i t e | 53

Gedanken meine Laufwege auf, baute mir die Kulisse und die Zuschauerränge auf, setzte Besucher darauf und sah mich selbst mit erhobenem Haupte und mit vollem Selbstvertrauen meine Rolle spielen. Das Ende der Geschichte kannst du dir ja schon denken. Es lief alles wunderbar, war nicht mal halb so schlimm wie zuvor befürchtet, die Leute fanden den Auftritt toll und meine Rolle glückte hervorragend. Wie und was du dir in solchen Situationen im Vorhinein ausmalst, kannst du wie immer selber bestimmen. Du musst diese Zukunftsvision also nicht dem Zufall oder etwaigen negativen Gedanken überlassen. Du kannst diesen Prozess aktiv beeinfussen und so deine Chancen auf ein positives Resultat deutlich erhöhen. Mentales Training

"Wir sind, was wir denken. Ales, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt" — Buddha Dein derzeitiges Verhalten, so wie du dich tagtäglich verhältst, ist nichts weiter, als deine bisherigen mentalen Vorstellungen – also wie du selbst denkst, dass du zu reagieren hast auf Grund deines Selbstbildes. Genau diesen Prozess kannst du jetzt verwenden, um dir ein neues, selbstbewussteres Verhalten anzutrainieren. Nimm dir dazu mindestens zwei Wochen lang die Zeit, jeden Tag eine halbe Stunde in dich zu gehen und dein Unterbewusstsein durch mentales Training auf Erfolg zu programmieren. Setze dich in einer ruhigen Umgebung hin, schließe die Augen und entspanne dich. Beginne damit, dir eine Situation auszumalen, in der du selbstbewusster auftreten willst. Dabei ist es ganz egal, wie du gestern reagiert hast oder ob du wirklich daran glaubst, dass du morgen so oder so reagieren wirst. Machs einfach und du wirst feststellen, wie sich dein wirkliches Verhalten über die Tage langsam an das deiner Imagination anpasst. Setz dich hin und sage dir: “Ich stelle mir jetzt einfach die nächste halbe Stunde lang vor, wie ich mich in dieser Situation verhalten will, welches neue, selbstbewusste Verhalten ich an den Tag legen will.” S e i t e | 54

Der Visualisierungsprozess Mache dir die Bilder in deiner Imagination so klar und lebhaft wie möglich. Wie genau reagierst du? Wo bist du? Wer ist noch dort? Wie ist das Licht? Wie stehst du? Wohin schaust du? Was hörst du? Was fühlst du? Sieh dich selbst agieren, wie du dich fühlst, wie du dich verhältst, wie du “bist”. Dabei ist es wichtig, dass du dieses Bild so lebhaft, so echt wie möglich in deiner Vorstellung erlebst. Sei aufmerksam gegenüber den kleinsten Details. Stelle dir vor, wie du dich fühlst, wenn du als diese neue Persönlichkeit agierst. Wenn du bis jetzt eher schüchtern und zurückhaltend warst, sieh dich selbst in Situationen mit vielen Menschen, in denen du im Mittelpunkt stehst und das richtig genießt. Du liebst es dort im Mittelpunkt zu stehen und du fühlst dich genau deswegen richtig super. Wenn du in einer bestimmten Situation Angst hast, stell dir diese Situation vor, nur diesmal trittst du ruhig und gelassen auf. Es macht dir nichts aus, du bist selbstbewusst und du fühlst dich gut und stark in dieser Situation. Tipp: Für viele Leute ist es einfacher sich diese Situationen vorzustellen, wenn sie sich selbst vor einer großen Kinoleinwand sehen und dort einen Film von sich selbst anschauen. Wirkungsweise

"Wer heute einen Gedanken sät, erntet morgen die Tat, übermorgen die Gewohnheit und endlich sein Schicksal." — Gottfied Keler Warum und wie funktioniert dieses mentale Training? Hier kommt uns zu Hilfe, dass unser Gehirn nicht zwischen einer lebhaft vorgestellten Situation und einer realen Situation unterscheiden kann. Durch diese lebhaft vorgestellten Bilder pfanzt du dir also neue “Erinnerungen” bzw. positive Referenzerlebnisse in dein Unterbewusstsein ein. Diese wiederum wirken sich auf dein Verhalten aus und lassen dich in der jeweiligen Situation selbstbewusster und mit mehr Selbstvertrauen auftreten. Im Endefekt baust du dir hier also durch reine Vorstellungskraft eine praktische Erfahrung – als ob du diese Situation wirklich so S e i t e | 55

erlebt hättest! Hört sich im ersten Moment nach faulen Zaubertricks an, ich weiß. Aber erinnere dich an Basis-Zutat Nummer eins: Sei ofen für neues und probier's einfach aus! Du wirst es nicht bereuen. Ich dachte am Anfang auch: “was für'n Quatsch. Das hilft doch eh nicht.“ Bis ich es ausprobiert habe und diese unschätzbare Technik seitdem aus meinem Repertoire nicht mehr wegzudenken ist. Wenn du diese Übung für die nächsten zwei Wochen machst, wirst du verblüft sein, dass du in diesen Situationen nach einiger Zeit plötzlich wie automatisch anders handelst. Du musst gar nicht mehr nachdenken, wie und was du machen wolltest, es geschieht einfach automatisch. Und genau so sollte es auch sein – agieren ohne groß nachdenken zu müssen. Vorbereitung + Ausführung = Veränderung Wie bei einem Fußballspiel auch, gewinnt man allerdings nicht alleine durch die mentale Vorbereitung in der Kabine. Man muss schon raus auf den Platz gehen und antreten, wenn man wirklich ein Tor schießen will! Das mentale Training erhöht die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass du auf dem Platz gewinnst. Wirklich siegen tust du aber nur, wenn du dich deinen Herausforderungen im realen Leben stellt. Dein derzeitiges Verhalten ist einzig und alleine das Resultat deiner bisherigen Erinnerungen – ob real erlebt oder lebhaft vorgestellt – und wie du diese interpretiert hast. Genau so kannst du aber auch dein zukünftiges Verhalten beeinfussen – mit dieser mentalen Trainingsmethode. Fange gleich heute damit an! Zusammenfassung

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Übung macht den Meister: Afrmationen und Routinen "Es werden mehr Menschen durch Übung tüchtig als durch Naturanlage." — Demokrit Egal welchen Bereich du in deinem Leben verbessern willst, ob es deine Lieblingssportart ist, deine Mathematikfertigkeiten oder deine Körpersprache, der wichtigste Faktor für den Erfolg ist nicht etwa Talent, wie viele glauben, sondern schlichtweg die Frage, wie viel Energie du bereit bist, in die jeweilige Fertigkeit hineinzustecken. Warum sind die Beatles so berühmt geworden? Nicht etwa weil sie übermäßig Talent gehabt hätten, sondern weil sie sich jahrelang, einen Tag nach dem anderen, aufs Neue zusammengesetzt haben, um Musik zu machen. Sie spielten tagein tagaus immer wieder die gleichen Lieder und verbesserten so Stück für Stück ihre Fertigkeiten und ihre Musik. Warum ist Tiger Woods einer der besten Golfspieler dieses Planeten? Weil er einfach seinen Abschlag 10.000 mal öfter geübt hat als sein Kontrahent neben dran. Wenn man sich Spitzenleute egal in welchem Bereich anschaut, wird man feststellen, dass diese Leute einfach mehr Zeit und mehr Energie in ihr Gebiet gesteckt haben als alle anderen. Sie haben mehr geübt als alle anderen, haben dabei viele Fehler gemacht, ihre Herangehensweisen angepasst und während dessen herausgefunden wie man es richtig macht. Übung macht den Meister. Dieser Satz gilt nicht nur für Sportarten, sondern auch für den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. Selbstbewusstes Auftreten, positive Denkweisen und eine aufrechte Körperhaltung können antrainiert werden. Es ist egal wie alt du bist, welchen Hintergrund du hast oder ob du meinst, dass du Talent dafür hast oder nicht. Es spielt keine Rolle. Der einzig entscheidende Faktor ist, dass du dich wiederholt darin übst. Wenn du jemanden füssig vortragen hörst, dann kannst du dir sicher sein, dass derjenige seinen Vortrag einige Male vorher zu Hause vor dem Spiegel geübt hat. Wenn du Schauspieler auf der Bühne Dinge machen siehst, die dir peinlich wären oder die großen Mut erfordern, dann sei dir gewiss, dass diese das jahrelang Tag ein Tag aus geübt haben. Wenn du S e i t e | 57

dir einen selbstgemachten Millionär anschaust, dann wirst du auch da feststellen, dass der sich einfach immer und immer wieder darin geübt hat, wie man ein Geschäft macht, dabei oft auf die Schnauze gefallen ist, daraus gelernt hat und selbst dann noch weitergemacht hat, als alle anderen um ihn herum bereits aufgegeben haben. Viele Künstler, die heute berühmt sind, lebten vor ihrem großen Erfolg jahrelang am Rande des Existenzminimums. Sie machten ein Kunstwerk nach dem anderen, verfeinerten ihre Technik über die Jahre und waren schlussendlich dazu in der Lage, ihr Meisterwerk zu erschafen. Hätten sie aber nicht all die Jahre des Übens und der konstanten Selbstverbesserung hinter sich, wäre es nicht dazu gekommen. Was ich damit sagen will, ist ganz einfach. Wenn du selbstbewusster werden willst, dann übe dich in den verschiedenen Techniken, die hier in diesem Buch beschrieben sind - jeden Tag. So oft wie möglich. Nutze jede Gelegenheit um dich herauszufordern, um zu wachsen, um dich darin zu üben. Wenn du anfängst diese neuen Methoden auszuprobieren und deine Verhaltensweisen zu verändern, dann kann die Schwerkraft deines alten ICHs ganz schön kraftvoll sein. Sie wird dich versuchen zurückzusaugen, in deine alten Angewohnheiten und Verhaltensweisen. Darum handelt das nächste Kapitel genau darum. Schlechte Angewohnheiten loswerden

"Eine schlechte Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe runterboxen, Stufe für Stufe." — Mark Twain Alte Gewohnheiten lassen sich leider nicht einfach auf Knopfdruck abschalten oder in positive Gewohnheiten umwandeln. Du hast dir diese Verhaltensmuster über Jahre hinweg angeeignet und sie haben sich tief in deinem Kopf verankert. Um sie wieder loszuwerden, musst du sie deshalb Stufe für Stufe die Treppe herunter-boxen. Dabei musst du bei jedem Treppchen wachsam sein, denn sie sind stark und gerade wenn du denkst: "Jetzt hab ich ihnen den letzten Hieb verpasst" kommen sie mit ungeahnter Stärke zurück. S e i t e | 58

Eine alt eingefahrene Gewohnheit loszuwerden ist mit das Schwierigste überhaupt. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn ihm eine Sache schwer fällt, dann ist es alt-bekannte Verhaltensmuster und die damit verbundenen Gedankengänge loszulassen bzw. durch neue zu ersetzen. Warum fällt es den Menschen so schwer, das Rauchen aufzuhören oder sich andere (gesündere) Essgewohnheiten anzueignen? Warum greifen sie immer wieder wie automatisch zum Kühlschrank, obwohl sie wissen, dass es nicht gut für sie ist? Warum kann ein Hochleistungssportler nicht einfach von heute auf morgen aufören Sport zu machen oder ein Sänger aufören zu singen? Ganz einfach, es ist ihnen allen zur Gewohnheit geworden. Das, was man lange genug wiederholt, verankert sich irgendwann im Unterbewusstsein und läuft dann dort wie von alleine weiter. Im Falle des Selbstbewusstseins will ich mich nun hier speziell mit deinen gewohnten Gedankenmustern beschäftigen. Denn sie sind es vorwiegend, die wiederum dein Verhalten bestimmen. Wenn du deine eingefahrenen Gedankenstrukturen ummodeln kannst, dann schafst du damit gleichzeitig die Grundlage für ein neues, selbstbewussteres Verhalten. Afrmationen

" Wenn du erst mal negative Gedanken durch positive austauschst, wirst du anfangen positive Resultate zu haben" — Wilie Nelson Afrmationen sind positive Aussagen über uns selber. Wenn wir diese Aussagen genügend oft wiederholen, verankern sie sich in unserem Unterbewusstsein und werden früher oder später genau so eintreten und zu den entsprechenden Taten führen. Afrmationen müssen immer positiv und so formuliert sein, als wäre das Ergebnis schon eingetreten. Also z.B. “Ich bin ein toller Redner”, “Alle Menschen lieben mich”, “Ich bin extrem erfolgreich”. Die Afrmationen müssen immer positiv sein. Das liegt daran, dass unser Gehirn negierte Formulierungen nicht verarbeiten kann. Wenn du dir also sagst: "Ich will keine Angst mehr haben, wenn ich vor anderen S e i t e | 59

reden soll", dann wird genau das eintreten, weil dein Unterbewusstsein keine negierten Sätze versteht. Ein kleines Beispiel dazu. Denke jetzt mal für die nächsten fünf Sekunden nicht an einen rosa Elefanten... Siehst du, obwohl ich dir explizit gesagt habe, du sollst nicht an einen rosa Elefanten denken, hattest du dieses Bild eines rosa Elefanten in deinem Kopf. Das Gleiche gilt für alle anderen Aussagen und Afrmationen. Deshalb musst du sie stets positiv und im Präsens formulieren, also so, als ob du dein Ziel schon erreicht hättest. Damit suggerierst du deinem Unterbewusstsein, dass du dein Ziel in Wirklichkeit schon erreicht hast und es wird sich darauf einstellen und deine Verhaltensweisen dementsprechend beeinfussen. Was macht man nun mit diesen Afrmationen? Du liest sie dir morgens und abends mindestens drei mal laut vor. Am besten ist es, du wiederholst diese Aussagen so oft es geht, in der Mittagspause, auf dem Weg nach Hause und im Fahrstuhl. Wenn noch andere Menschen im Fahrstuhl sind und du dich nicht traust, die Afrmationen laut vor dich herzusagen, dann wiederhole sie ständig mit deiner "Stimme" im Kopf. Versuche die Afrmationen so glaubwürdig wie möglich auszusprechen, also wirklich so, als seien sie wahr und bereits eingetreten. Umso mehr du dich einfühlen kannst und umso echter sie für dich werden, umso schneller werden sie ihre volle Wirkung entfalten. Hier habe ich dir eine Liste mit Afrmationen zusammengestellt. Such dir deine Lieblingsaussagen heraus, schreib sie ab, kleb sie an deinen Spiegel im Badezimmer und lies sie dir drei mal morgens und abends laut vor. Ich bin selbstbewusst Ich akzeptiere mich voll und ganz Ich bin toll Ich liebe die Menschen und die Menschen lieben mich Ich bin ein froher Mensch Ich sage meine Meinung Ich liebe Herausforderungen und gehe mutig ans Werk Ich bin ein guter Redner und mag es vor anderen zu präsentieren Ich liebe meinen Körper Ich sage, was ich denke S e i t e | 60

Ich bin ein ofener, lustiger Mensch Ich gewinne meine Mitmenschen für mich und bin begehrt Ich bin ein positiver Mensch und denke ausschliesslich positiv Ich wahre eine gerade, selbstbewusste Körperhaltung Ich kann ohne Probleme auf andere Menschen zugehen Ich bin einzigartig und perfekt so wie ich bin Ich liebe das Leben und mich selbst Du kannst dir natürlich auch deine eigenen Afrmationen einfallen lassen und dir eine Liste zusammenstellen. Wie gesagt, wiederhole diese Afrmationen so oft wie möglich und mache sie dabei so lebhaft wie du kannst. Je öfter du sie wiederholst und umso wahrer sie für dich klingen, desto besser. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du am Anfang auf inneren Widerstand stoßen wirst. Dein Verstand sagt sich: "Warum sollte ich mir diese Sätze laut vorlesen? Das bin nicht ich..." Lass dich davon nicht beirren und mach's einfach. Denk wieder an Basis-Zutat Nr. 1. Mach's einfach und du wirst schon nach kurzer Zeit herausfnden, wie kraftvolle diese Afrmationen sein können! Gib dir selbst mindestens 30 Tage Zeit, bevor du ein Urteil fällst. Wiederhole deine Afrmationsliste mindestens einen Monat lang, drei mal morgens und drei mal abends und schau was passiert! Es braucht ein bisschen Zeit, bis diese Aussagen fest in dein Unterbewusstsein verankert sind und ihre volle Wirkungskraft entfalten können. Urteile also nicht vorschnell, wenn sich nicht gleich nach einem Tag die vollständige Verwandlung einstellt. Sähe den Samen heute, gieße ihn für die nächsten 30 Tage und dann schau was aus ihm wird. Routinen In dieser Phase der Veränderung ist es extrem nützlich, sich ein paar Routinen anzueignen. Wie ich schon ein paarmal angedeutet habe, ist es nicht ganz einfach alte Gewohnheiten abzuschütteln und sich neue Verhaltensweisen anzueignen. Deshalb sind in diesem Zeitraum feste Routinen deine Geheimwafe gegen die Versuchung, wieder in alte Muster zurückzufallen. Sie werden dir helfen dich auf Kurs zu halten und sie sind eine großartige Möglichkeit, um sich selbst zu motivieren. S e i t e | 61

Du solltest auf jeden Fall eine Morgen- und eine Abendroutine haben. Die Morgenroutine ist wichtig, damit du den Tag gleich richtig startest (du erinnerst dich: die erste Stunde deines Tages bestimmt die Energie des restlichen Tages). Die Abendroutine ist hilfreich, um sich selbst und den Tag zu refektieren und den nächsten Tag zu planen. Die bewährte Morgenroutine liegt bei. Für die Abendroutine empfehle ich dir: Nimm dir nochmal bewusst 5 Minuten Zeit und überlege dir, was alles gut lief und was dich alles erfreut hat am heutigen Tag! Die Routinen müssen sich aber nicht nur auf den Morgen oder Abend konzentrieren. Du kannst (und solltest unbedingt) dir auch ein paar Routinen für deinen Alltag überlegen. Mach es dir z.B. zur Gewohnheit, mindestens einmal im Unterricht oder in der Vorlesung zu Strecken oder wenn du schon im Berufsleben bist, mindestens einmal pro Tag deine Meinung einzubringen. Mach dir eine kleine Mittagspausenroutine, in der du deine Afrmationen durchgehst und dir 5 Minuten visualisierst, wie und wo genau du am weiteren Nachmittag selbstbewusster auftreten wirst. Mach es dir zur Routine dich immer mal wieder im Laufe des Tages zu fragen: “Wie fühle ich mich gerade?“ & “Was ist gerade in diesem Moment schön an meinem Leben?“

Zusammenfassung

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Aufgepasst und Nachgemacht "Umgib Dich mit Leuten, die besser sind als Du. Es wird auf Dich abfärben." — Warren Bufet Ich hab's schon ein paar mal angesprochen. Trotzdem noch einmal: Persönlichkeitsentwicklung braucht Zeit. Viel Zeit. Etwas an sich selbst zu verändern dauert, besonders dann, wenn du dir deine gewohnten Verhaltensmuster über Jahre hinweg angeeignet hast. Du kannst den Prozess der Transformation aber beschleunigen, und zwar extrem. Der Trick lautet: Suche dir Leute, die schon das haben/machen, was du gerne haben/machen willst und umgebe dich mit ihnen so oft wie möglich. Es wird auf dich abfärben - garantiert! Dazu gibt es eine bekannte Theorie, vielleicht kennst du sie schon: "Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst." Ursprünglich kommt diese These aus dem Finanzbereich und besagt, dass du im Schnitt so wohlhabend bist wie der Durchschnitt deiner fünf nähsten Menschen. Aus meiner eigenen Beobachtungen kann ich sagen, das haut hin. Du kennst das sicherlich auch. Wenn du dich mit energielosen und pessimistischen Menschen umgibst, wird dein Gemütszustand in null Komma nix in ein Loch gezogen. Du fühlst dich plötzlich selber schlapp und die vorher noch so rosige Welt bekommt immer mehr Flecken durch das negativ Geplapper deiner Mitmenschen. Im Gegenzug dazu, wenn du dich mit lebensfrohen und optimistischen Menschen umgibst, können diese dir Kraft geben und deinen bis dato eher trägen Gemütszustand in Schwung bringen und dich zu neuem Tatendrang und neuer Lebenslust erwecken. Wie du dir neue Verhaltensweisen aneignest Du hast zwei Möglichkeiten, dir neue Verhaltensweisen anzueignen. Entweder schaust du, wie andere Leute das machen, was du machen S e i t e | 63

willst, oder du versuchst es dir selber, alleine und aus eigener Kraft anzueignen. Ersteres machst du im frühen Kindesalter die ganze Zeit, nämlich dann, wenn du das Verhalten deiner Umgebung, in diesem Fall deiner Eltern, nachahmst und modellierst. Dieses Modellieren fndet aber nicht nur in den ersten Lebensjahren statt, sondern begleitet dich bewusst oder unbewusst dein ganzes Leben lang. Du modellierst jeden Tag aufs Neue die Menschen und die Umgebung um dich herum. Dieses Modellieren fndet natürlich größtenteils unterbewusst und unbewusst statt. Wenn du diesen Prozess nun aber bewusst machst, dann wird er dir extrem helfen, die Verhaltensweisen anderer, selbstbewusster Personen anzueignen. Das Modellieren von Menschen, die bereits selbstbewusst auftreten, wird deine Reise zu einem selbstbewussteren Leben um einiges verkürzen. Und damit meine ich, was dich im Einzelkampf vielleicht mehrere Jahre harte Arbeit kosten würde, kannst du so unter Umständen in wenigen Monaten erreichen! Sich mit den richtigen Menschen zu umgeben ist ein gewaltiger Vorteil, egal in welchem Bereich du dich bewegst. Du wirst sofort deren Realitäten zu spüren bekommen und zwar nicht nur in Schrift und Wort, so wie du das hier in meinem Buch gerade liest, sondern direkt vorgelebt, in der realen Welt, dort draußen, live und in Farbe vor deinen eigenen Augen. Je mehr Zeit du also mit diesen Menschen verbringen kannst, umso besser! Eigenes Beispiel: Als ich damit angefangen habe, auf wildfremde Leute zuzugehen, war ich am Anfang sehr nervös. Ich wusste nicht genau, wie ich mein Vorhaben einordnen sollte und ob es überhaupt okay ist, einfach so auf Leute zuzugehen und mit ihnen zu reden. In dieser Anfangszeit war es sehr hilfreich einen guten Freund dabei zu haben, der mir die Dinge vormachen konnte. Ich konnte so direkt vor meinen eigenen Augen sehen, dass es überhaupt kein Problem ist, mit der Bäckerin einen Small-Talk zu halten, jemand Fremden auf einen Café einzuladen oder jemanden nach seiner Meinung zu einem bestimmten Thema zu fragen.

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Emotionale Intelligenz I & II: Beobachten & Beeinfussen "Kenne dich selbst" — Sokrates Dein Leben wird maßgeblich durch deine Emotionen beeinfusst. Sie bestimmen nicht nur, wie du dich fühlst, sondern auch welche Kaufentscheidungen du trifst, ob du jemanden sympathisch oder unsympathisch fndest oder mit welchem Partner du dich einlässt. Viele Entscheidungen werden auf Grund des Bauchgefühls getrofen. Wenn du dich in einer gespaltenen Situation wiederfndest, wo dein Kopf Lösung A für richtig hält, dein Bauchgefühl dich aber eher in Richtung Lösung B zieht, dann wirst du dich in den meisten Fällen für Lösung B entscheiden. Dein Gefühl und deine Intuition gewinnen oft gegen deinen Verstand! „Ich fühle einfach, dass das der richtige Weg ist“. Hast du das nicht auch schon mal erlebt? Emotionen bestimmen unser Verhalten und unser Wohlbefnden, oft auf unterbewusste Weise. Sie sind wie die unterschwellige Musik im Café, die wir oft schon gar nicht mehr wahrnehmen, die unseren Zustand aber maßgeblich beeinfussen kann. Leider lernen wir in der Schule nicht, wie wir mit diesen wichtigen Signalen umgehen sollen. Wir lernen mit allem Möglichen umzugehen, Algebra, Mittelalter, Zinseszins, nur die wichtigste Sache überhaupt wird uns nicht beigebracht: Wie wir mit uns Selber und unseren Gefühlen umgehen sollen. Die meisten Menschen sind emotional ungebildet. Sie sind sich ihrer Emotionen nicht bewusst und leben deshalb reaktiv, ihren Gefühlen entsprechend. Sie haben nie gelernt mit ihren Gefühlen und Emotionen umzugehen. Wahrscheinlich wissen die meisten noch nicht einmal, dass man durch entsprechendes Training die innere Gemütslage selbst beeinfussen kann. Und so laufen viele tagelang in einem gestressten Zustand durch die Gegend ohne einmal inne zu halten und sich zu fragen, was denn da im Inneren bei ihnen gerade los ist und warum sie die ganze Zeit so gestresst sind. Der Zustand wird einfach über die Zeit als „normal“ akzeptiert und das Nicht-Bewusstsein über die eigene Gefühlslage damit nur noch weiter vergrößert. S e i t e | 65

In diesem Abschnitt will ich dir zeigen, wie du emotional intelligenter werden kannst, damit du deine Emotionen zu erst einmal wahr nimmst und dann entsprechend auf sie reagieren kannst. Beobachten Um auf deine Emotionen reagieren zu können, bzw. um deinen Gefühlszustand gezielt zu beeinfussen, musst du dir dessen natürlich erst einmal bewusst werden. Denn ohne Bewusst-sein gibt es keine Handlungsmöglichkeiten. Emotionen sind Signale deines Körpers, die dir etwas sagen wollen. Du tust also gut daran, genau hinzuhören, wenn dein Körper sich zu Wort meldet. Oft sind die Emotionen, die wir am schmerzvollsten empfnden, diejenigen, die uns etwas Dringendes sagen wollen. Dein Körper spricht also in Form von Gefühlen zu dir, und wenn diese sich nicht gut anfühlen, dann will er dir damit einfach nur sagen: „Stopp mal, du fühlst dich nicht gut, du musst etwas ändern!“. Wenn du dir diesen Gefühlen bewusst wirst, sie beobachtest und akzeptierst, anstatt sie zu unterdrücken, kannst du sie nutzen, um deine Gefühlslage zu verändern. Denn es gilt: Du hast zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle darüber, wie du dich fühlst. Niemand anders als du selber kontrolliert deine Gefühle und deinen Zustand. Hier ein kleines Experiment dazu. Stelle dir etwas in der Zukunft vor, was du gerne hättest das passiert und das du innerlich hofst, dass es passiert. Schließe deine Augen und stelle dir das so lebendig wie möglich vor. Werde dir bewusst, wie es sich anfühlt, darauf zu hofen, dass es passieren wird. Konntest du dabei geistig zwei Möglichkeiten sehen, einmal, in der die Sache funktioniert hat und einmal, wo es nicht funktioniert hat? Dann öfne deine Augen und schüttle das Gefühl des „Hofens“ aus deinem Körper heraus. Mach ein paar große Bewegungen. Dann schließe wieder die Augen und stell dir etwas in der Zukunft vor, was du wieder gerne hättest das passiert aber dieses Mal weißt du, S e i t e | 66

dass es funktionieren wird. Du weißt jetzt mit 100% Wahrscheinlichkeit, dass es hinhaut. Bemerke wieder wie sich das anfühlt und wie sich dieses Gefühl vom Gefühl des „Hofens“ unterscheidet. Und... was war der Unterschied? Voilà, du hast soeben deine Emotionen kontrolliert! Das Wichtigste bei der ganzen Sache ist jetzt, dass du dir tagsüber immer mal wieder bewusst wirst, wie du dich gerade fühlst. Damit vermeidest du die Falle, in die so viele tappen: über mehrere Tage in einem schlechten Gefühlszustand herumzulaufen, ohne sich dessen richtig bewusst zu werden. Sobald du dir deiner Emotionen und deiner Gefühlslage bewusst wirst, kannst du anfangen, sie gezielt zu beeinfussen und zu verbessern. Beeinfussen Die Gefühle, die du spürst sind nicht ohne Grund da. Sie wollen dir etwas sagen. Sie sind Reaktionen deines Körpers und deiner Intuition auf eine bestimmte Situation. Akzeptiere sie, anstatt sie zu unterdrücken. Erst dadurch hast du die Möglichkeit auf sie Einfuss zu nehmen. Hier ist eine kleine Tabelle mit den häufgsten Emotionen und was sie dir sagen wollen. Du fühlst dich...

Das will dir sagen...

Verärgert

Jemand hat deine Regeln verletzt. Sag es ihm/ihr und unterdrücke deinen Ärger nicht.

Überwältigt

Du musst priorisieren. Mach eine kleine Liste der Dinge, die du erledigen willst und gib ihnen eine Priorität.

Ängstlich

Bereite dich vor auf das, was kommt.

Frustriert

Du musst deine Herangehensweise ändern.

Enttäuscht

Deine Erwartungen sind vielleicht zu hoch.

Ungemütlich

Mach dir klar, was du willst und handle.

Schuldig

Du hast deine eigenen Werte verletzt, sichere dich dagegen ab, das nochmals zu tun. S e i t e | 67

Drei Schritte, um deine Emotionen und deine Gefühlslage zu beeinfussen: 1. Werde dir deinen Emotionen bewusst. Werde dir bewusst, wenn es dir nicht gut geht und du negative Emotionen erfährst. Begrüße sie und heiße sie herzlich willkommen, denn sie wollen nur das Beste für dich und dir etwas sagen, nämlich: „Du sollst etwas verändern“. Runterschlucken bringt da nichts, sie werden sich dadurch nur verstärken. Also: akzeptieren und genau beobachten! 2. Was will mir die Emotion sagen? Welche Emotion verspüre ich genau? Ist es Angst, Überwältigung oder Frustration? Was genau will mir diese Emotion sagen? Was könnte dieses Gefühl noch bedeuten? Woher kommt diese Emotion und warum fühle ich mich so? 3. Beeinfussen. Frage dich: Wie will ich mich in dieser jetzigen Situation wirklich fühlen? Was müsste ich denken, damit ich so fühlen könnte? Wie muss ich die derzeitige Situation sehen, damit sich ein positives Gefühl einstellt? Was muss ich verändern, um den negativen Gefühlszustand zu beenden? Welche konkrete Aktion kann ich jetzt unternehmen, um mich besser zu fühlen? Wie bei Allem braucht es etwas Übung, um Emotionen erst mal richtig wahrzunehmen und sie dann auch zu beeinfussen. Du wirst vielleicht feststellen, dass obwohl du das hier gelesen hast, du trotzdem wieder über Tage hinweg in einem Zustand herumläufst, der nicht optimal ist, ohne dir dessen so richtig bewusst zu werden. Das ist ganz normal, denn bisher hast du dich ja noch nie so richtig mit deinen Emotionen beschäftigt. Wichtig für dich ist nun also von jetzt an zu jeder Zeit einen kleinen Fühl-sensor in deinem Inneren zu haben und dich öfter am Tag mal zu fragen: „Wie fühle ich mich eigentlich gerade? Wie geht es mir gerade?“ und diesen Zustand dann entsprechend zu verändern, bevor er sich über Tage unbewusst in deinem Körper breit macht und dir deine wertvolle Energie absaugt.

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Zusammenfassung

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Alltagsprobleme Teil I

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Selbstbewusstsein ohne Selbst-bewusst-sein Warst du schon jemals so verschlafen oder neben der Kappe, dass du plötzlich total vergessen hast, was so um dich herum passiert? Kennst du das tranceartige Gefühl, in dem alles nur so an dir vorbeifiegt, ohne das du speziell davon Notiz nimmst? Wenn du plötzlich aus deinem Tagtraum aufwachst und feststellst, dass die letzten Minuten einfach nur so an dir vorbeigefogen sind? Wie hast du dich da verhalten? Hast du in dieser Zeitspanne darüber nachgedacht, wie wohl die Menschen um dich herum über dich denken? Hast du dir Gedanken darüber gemacht, was alles schief laufen könnte? Hast du überhaupt an irgendetwas gedacht? Wahrscheinlich nicht... In diesem Zustand der Trance bist du wie weggetreten - in einem Modus des "Selbstvergessens". Du überwachst dich und deine Aktionen nur noch eingeschränkt und hinterfragst daher nicht fortlaufend, was du da eigentlich gerade machst oder welche Auswirkungen das haben könnte bzw. ob die Situation evtl. peinlich ist. Dein innerer Kritiker, der ansonsten sofort den Finger hebt, um dich darauf aufmerksam zu machen, was alles Schlimmes passieren könnte, ist nun plötzlich im Schlafmodus. Du bist frei von deinen inneren Überwachungsmechanismen, die dich oft hindern, dass zu tun was eigentlich notwendig wäre, um deine Komfortzone zu erweitern. Du bist so in deinem Halbschlaf gefangen, dass du schlicht keinen Gedanken daran verschwendest, wer dir alles zuschaut oder was für eine Figur du gerade abgibst. Man könnte diesen Zustand auch mit Trunkensein vergleichen. Du denkst schlichtweg nicht mehr über alles Mögliche, morgen oder gestern nach und bist einfach nur im Hier und Jetzt. Den Schlafzustand emulieren Diesen Zustand des "Selbstvergessens" kannst du jetzt dazu nutzen, dir ein gesundes Maß an Gleichgültigkeit zu besorgen. So, dass du in den Situationen, in denen du selbstbewusst auftreten willst, nicht mehr von deinen internen Alarmglocken betäubt und überwältigt wirst. Du dämpfst damit deine internen Überwachungssensoren. S e i t e | 71

Ok, und wie funktioniert das Ganze jetzt? Um in den Zustand des “Selbstvergessens“ zu kommen, gibt es verschiedene Methoden. Hier gilt es auszuprobieren: Körperhaltung: Versetze dich in einen relaxten Zustand. Erinnere dich mal zurück an einen Punkt in deinem Leben, an dem du total entspannt warst. Welche Körperhaltung hattest du da? Welches Gefühl hattest du da im Bauch? Wie war deine Atmung? Was hast du gehört? Versuche dich wieder in diesen Zustand zu versetzen und dieses Gefühl der Entspanntheit wiederzuerleben. Es ist physiologisch unmöglich, Angst zu verspüren, wenn dein Körper komplett entspannt ist! Fokuswechsel: Verändere deinen Fokus. Konzentriere dich voll und ganz auf deine Aufgabe und nicht auf das, was evtl. passieren könnte oder wie dich die Menschen wahrnehmen. Lenke deinen Fokus komplett auf deine Aufgabe. Schau wie durch einen Tunnel auf das, was du da gerade machst und konzentriere dich voll und ganz darauf. Blende alles um dich herum aus, die Mitmenschen, den Raum, die Umgebung. Stelle dir vor, da bist nur du und das, was du da tust. Gedankentricks: Wenn du dir klar machen kannst, dass egal was passiert, du heute Abend wieder in deinem Bett einschlafen wirst und nicht wirklich etwas Schlimmes passieren kann, dann wird sich automatisch ein entspannteres Gefühl in deinem Körper einstellen. Allerdings musst du diese Realisation tief nachfühlen können und nicht nur im Kopf „intellektuell“ verstehen. Dieser Gedankengang ist aber zugleich der Mächtigste überhaupt. Wenn du dir klar machen kannst, dass egal was kommt, du damit fertig wirst und du heute Abend genau so wie gestern Abend auch wieder in deinem Bett einschlafen wirst, du damit fertig wirst, egal was kommt, dann wirst du nichts mehr fürchten müssen. Versuche die verschiedenen Methoden aus und nimm dir das heraus, was am besten für dich funktioniert. Mir hilft eine Kombination aller drei Dinge. Zum einen versetze ich mich in einen entspannten Zustand, Schultern locker, leicht gebeugte Knie, atme tief und fokussiere mich total auf das, was ich dort mache, ohne mich zu stark auf das zu S e i t e | 72

konzentrieren, was um mich herum geschieht. Gleichzeitig werde ich mir fortlaufend bewusst, dass egal was passiert, ich heute Abend wieder in meinem Bett einschlafen werde und sich nichts Wesentliches verändert haben wird, außer dass ich ein großes Stück gewachsen bin, wenn ich mich meiner Herausforderung stelle. Es ist wichtig anzumerken, dass es physiologisch unmöglich ist, Angst zu verspüren, wenn du total entspannt bist. Angst versetzt deinen Körper in einen Alarmzustand, einen hochenergetischen Zustand voller Angespanntheit. Du bist in jeder Sekunde bereit, wie ein gespannter Bogen deine Energie loszulassen. Das Gegenteil dazu ist ein komplett entspannter und geerdeter Körper. Umso mehr du dich in diesen Situationen entspannen kannst, umso besser. Diese Techniken kannst du auch gut im Alltag anwenden, wenn du “zu viel nachdenkst“. Oft laufen wir selbst-befangen durch den Tag und versuchen ständig auszurechnen, wie unser Verhalten wohl auf andere wirkt. Wir überwachen unsere Taten minutiös und sind angespannt in dem, was wir tun, weil wir glauben, wir müssten anderen etwas beweisen oder so handeln, wie sie es von uns erwarten. Hier kann es sehr hilfreich sein, ein paar mal tief durchzuatmen und sich sprichwörtlich selbst-zu-vergessen. Den Fokus von sich selbst abzulenken und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Das wird dich nicht nur beruhigen, sondern auch die Qualität dessen, was du tust, erhöhen. Es ist schwierig und anstrengend etwas zu tun, wenn man ständig darüber nachdenkt, was andere davon halten oder ob es wirklich so richtig ist, wie man es macht. Jeder Spitzensportler wird dir sagen: Wenn du ein optimales Ergebnis erzielen willst, dann musst du entspannt sein. Wenn du verkrampft bist, verschlechtert sich deine Performance automatisch. Also: Übe dich auch im Alltag entspannter zu werden. Werde dir bewusst, wann du selbstbefangen durch die Gegend läufst und dann atme ein paarmal tief durch und wechsle deinen Fokus. Du kannst keine Angst verspüren, wenn dein Körper komplett entspannt ist!

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Problemlos vor anderen reden "Und wenn Ihr Euch nur selbst vertraut, vertrauen Euch die anderen Seelen." — Johann Wolfgang von Goethe Laut einer Umfrage ist öfentlich vor anderen zu reden die Nummer 1 Angst der Menschen (die Angst vor dem Tod kommt erst auf Platz 6!!!). Viele Leute nehmen alles Mögliche auf sich, nur um nicht vor anderen reden zu müssen. Kennst du das irgendwo her? Mir ging's auch eine ganze Weile lang so und ich verspüre auch heute noch einen gehörigen Adrenalinschub, wenn ich etwas vor anderen präsentieren soll. Obwohl ich es jetzt schon zig Male gemacht habe – man müsste meinen so langsam sollte es dann echt mal kein Problem mehr sein – überkommt mich dieses aufwühlende Bauchgefühl immer und immer wieder. Im Laufe der Jahre habe ich nun einige Erfahrungen gesammelt, die dir helfen werden, das Reden vor anderen Menschen zu erleichtern. Es sind ein paar ganz einfache Tricks, aber genau deshalb sind sie sehr wirkungsvoll. Ohne viel weiteres Blabla, hier meine drei Geheimtricks um problemlos vor anderen Menschen zu reden: 1. Bereite dich vor. Wenn du vor anderen reden sollst, dann gibt es viele Dinge, auf die du keinen Einfuss hast: den Raum, die Leute, die Umgebung. Auf eine Sache hast du aber gehörigen Einfuss, nämlich wie gut du dich vorbereitest. Eine gute Vorbereitung ist essentiell für einen guten Vortrag und ein stabiles Auftreten. Wie kannst du anderen Leuten von etwas erzählen, über das du selber nicht Bescheid weißt? Das kann gar nicht funktionieren. Umso besser du also dein Terrain kennst, umso besser du dich vorbereitet hast, umso weniger Angst wirst du verspüren, denn du bist dir deiner Sache sicher. Du bist die Person im Raum, die sich am besten über das Thema auskennt. Du kennst deine Folien in und auswendig. Du brauchst Fragen aus dem Publikum nicht zu fürchten, denn du weißt, du hast dich optimal vorbereitet. Wenn ich einen Vortrag vorbereite, dann spreche ich ihn mindestens fünf mal laut vor mich hin. Ich überlege mir, S e i t e | 74

welche Fragen evtl. gestellt werden könnten und wie ich darauf antworte. Ich stelle mir das Publikum vor und ich stelle mich mir selber vor, wie ich zum Publikum spreche, wo und wann ich Pausen während des Vortrags mache usw. Es hilft auch, den Vortrag ein paar mal vor dem Spiegel zu üben, um sich selbst zu sehen. Eine ordentliche Vorbereitung nimmt mir den größten Teil meiner Angst, wenn ich vor anderen präsentieren soll, weil ich weiß, dass ich mein Themengebiet in und auswendig kenne und mich optimal vorbereitet habe. Es lohnt sich, hier einige Zeit zu investieren und deinen Vortrag optimal vorzubereiten. 2. Bevor's los geht: Entspannen Ich versuche mindestens 15 Minuten vor meinem Vortrag am entsprechenden Ort zu sein, um mich „aufzuwärmen“. Wie bei allen anderen Dingen auch ist es sinnvoll, sich vorher auf seine Aufgabe einzustellen und sich auch gedanklich startklar zu machen. In dieser Zeit denke ich aber keine Sekunde mehr über meinen Vortrag nach oder was ich alles sagen werde. Diese Zeit ist nur noch dazu da, mir selbst und meinem Körper bewusst zu werden und zu entspannen. Ich weiß, dass ich mich optimal vorbereitet habe und es keinen Grund gibt, jetzt nochmal über den Inhalt nachzudenken. Ich vertraue komplett auf meine Vorbereitung und meine Intuition, dass ich während des Vortrags dann schon weiss, was ich sagen werde. Um mich „aufzuwärmen“ fange ich meist mit ein paar großen Armbewegungen an. Einfach die Arme ein paarmal durch die Luft schwingen und rotieren. Dabei leicht in den Knien sein und den Boden unter den Füßen wahrnehmen. Danach konzentriere ich mich gezielt auf meinen Atem. Versuche einen langsamen Rhythmus in deine Atmung zu bekommen. Tief in den Bauch einatmen und langsam ausatmen. Dabei gerne die Augen schließen und versuchen alle Muskeln im Körper zu entspannen, besonders die Nackengegend und die Schultern fallen lassen. Dazu am besten ein bisschen die Schultern durchschütteln, den Oberkörper rotieren und den Kopf ein paarmal kreisen lassen. S e i t e | 75

Dabei immer ganz gezielt auf die Atmung achten und in einen ruhigen Rhythmus versinken. Wenn du jonglieren kannst, dann ist auch das eine super Übung um runterzukommen. Versuche dich also so gut es geht zu entspannen und denke in dieser Zeit nicht über den Vortrag nach. Dein Fokus sollte ganz bei dir, deinem Körper und deiner Atmung liegen. 3. Gedankentricks vor/während des Vortrags Sehr hilfreich ist es, die ersten drei Sätze, die du sagen willst einzustudieren. Lerne diese Begrüßung auswendig, dann hast du gleich einen guten Start in deinen Vortrag. Versuche während des Vortrags immer eine ofene und entspannte Körperhaltung einzunehmen, besonders was deine Schulterund Nackengegend angeht. Viele Leute haben Angst vor anderen vorzutragen, weil sie befürchten von anderen beurteilt oder ausgelacht zu werden. Weil plötzlich alle Aufmerksamkeit auf einen gerichtet ist, glaubt man, das Publikum würde nur darauf warten, dass man einen Fehler macht. Dazu kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Die Leute haben kein Interesse daran, dich wie ein Adlerauge zu begutachten und dich auszubuhen, wenn du einen Fehler machst. Diese Vorstellung fndet alleine in deinem Kopf statt und hat nichts mit der Realität zu tun. Die Leute sind viel zu beschäftigt mit ihren eigenen Problemen, als dass sie dich in jeder Sekunde beobachten würden. Denk doch mal selber nach: Beurteilst oder verurteilst du jemanden, wenn er da vorne seinen Vortrag hält? Warum glaubst du also, dass die Andern das bei dir tun würden? Extratipp: Suche den Augenkontakt mit freundlichen Personen im Publikum, die dir gute Gefühle zukommen lassen und nicht diejenigen, die schon ihr ganzes Leben grimmig durch die Gegend laufen. Zusammenfassung: 1) Bereite dich ordentlich vor. Es steht in deiner Macht, wie gut vorbereitet du zum Vortrag kommst 2) Gönne dir 15 Minuten Entspannung, bevor's los geht. Denke dabei nicht an deinen Vortrag, sondern werde dir deines Körpers und deiner Atmung bewusst. 3) Niemand will dir Böses, genieße es und wahre eine ofene Haltung.

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Furchtlose Kommunikation: Auf andere Menschen zugehen "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren" — Benjamin Franklin Ein großes Problem für viele Menschen ist es auf andere Menschen zuzugehen. Es fängt schon bei der simplen Begrüßung an. Das einfache Wort „Hallo“ will uns einfach nicht über die Lippen kommen, unser Körper versteift und der Kopf setzt aus. Wir haben Angst uns zu öfnen, Angst nicht zu wissen, was wir sagen sollen, Angst langweilig zu wirken, Angst dem Anderen Zeit zu stehlen und so weiter und so fort... Ich war auch mal dort und weiß, wie schwierig es scheinen kann mit (fremden) Menschen ein Gespräch zu beginnen. Aus meiner heutigen Sicht ist es das Normalste der Welt und ich will dir auf den nächsten paar Seiten zeigen, wie ich zu dieser neuen Realität gekommen bin. Um zu dieser Einsicht zu gelangen, sind als erstes einmal ein paar neue Glaubenssätze notwendig. Grundgedanken Je nachdem, was dich im Speziellen davon abhält, mit anderen ins Gespräch zu kommen, musst du deine individuellen Glaubenssätze einzeln angreifen. Du musst dich für jeden einzelnen Glaubenssatz davon überzeugen, dass dieser nicht gerechtfertigt ist und dir dafür Beispiele aus der realen Welt suchen. Hier habe ich dir ein paar unterstützende Denkweisen aufgelistet, die dir dabei helfen werden. 1. Andere Menschen überbewerten Wir Menschen lassen uns leicht blenden. Wir bilden uns viel zu leicht eine Meinung über den Anderen, alleine auf Grund seines äußeren Auftretens. Wir kommen z.B. in eine neue Situation mit neuen Menschen und fühlen uns automatisch unwohl, weil alles um uns herum neu ist. Die Anderen kennen sich schon alle und wirken auf uns locker und selbstbewusst. Wir schreiben ihnen nun einen höheren Wert zu, ohne dabei in Betracht zu ziehen, dass diese die Situation und die anderen Leute schon kennen und wir total neu hier sind. Wir überschätzen die Anderen und S e i t e | 77

unterschätzen uns selbst. Dies trift nicht nur auf solche speziellen Situationen zu, in denen wir neu sind und die anderen Menschen sich schon kennen. Dies gilt nahezu überall, wo wir mit anderen Menschen in Kontakt sind. Wir schreiben jedem Menschen bewusst oder unbewusst einen gewissen Wert zu und sind dabei gut darin, anderen einen hohen Wert zuzuschreiben und uns selber eher niedrig einzuordnen. Das gilt ganz besonders dann, wenn wir etwas von der anderen Person wollen und uns selbst unseres eigenen Wertes nicht bewusst sind. Dann kommt es sogar vor, dass wir die andere Person unbewusst auf ein Podest stellen und im Geiste immer zu ihr aufschauen, wenn wir mit ihr reden. Wir positionieren uns selbst in die Rolle des Minderwertigen und heben den Anderen auf den Königsthron. Diese Positionierung fndet aber nur in deinem Kopf statt und hat nichts mit der Realität zu tun. Der Andere ist kein bisschen besser oder schlechter als du. Er ist anders, aber er hat keinen höheren oder niedrigeren Wert als du. Deshalb gilt sich in diesen Situationen immer wieder selbst bewusst zu werden und aufzupassen andere nicht auf ein Podest zu heben – denn es gibt keinen Anlass dafür. Versuche dich nicht vom äußerlichen Schein zu sehr beeindrucken zu lassen. Dein Gegenüber ist auch nur ein Mensch, hat genauso Probleme wie du, kennt die Situation vielleicht nur ein bisschen besser und wirkt deshalb selbstbewusster. Versuche also, dir in diesen Situation bewusst zu werden und festzustellen, wenn du andere auf ein Podest stellst und dann erinnere dich wieder daran, dass das nichts mit der Realität zu tun hat und der andere auch nur ein Mensch ist. 2. Es gibt nichts zu fürchten Egal vor was genau du Angst hast, wenn du auf andere Leute zugehst, sie sind alle unberechtigt. Denn was soll schon groß passieren? Du streckst hier ja nicht einem Krokodil den Kopf in den Rachen, auch wenn es sich vielleicht so anfühlt. An der Situation an sich ist überhaupt gar nichts gefährlich. Es kann nicht wirklich etwas passieren. Mal angenommen du bringst nur ein „Hallo“ heraus und dann nichts mehr. Na und? Dann entsteht vielleicht ein komischer Augenblick und dann geht das Leben S e i t e | 78

weiter. Was soll's. Nach zwei Minuten haben es die Anderen alle vergessen und nach zwei Tagen hast es auch du wieder vergessen. Das Leben ist doch viel zu kurz, um sich darüber ständig Gedanken zu machen. Ich wette, mit 80 wirst du dich wenn überhaupt nur an die richtig krassen Dinge erinnern können (ich denke da z.b. an: wie du nackig schreiend über den Marktplatz ranntest und dabei so tatest, als wärst du ein Nashorn) und auch die werden dir dann nur vorkommen wie Kleinigkeiten. Denn wenn man sich das Leben mal als Ganzes anschaut, dann sind diese Dinge doch wirklich nur Lappalien. Versuche dich also immer mal wieder daran zu erinnern, dass das, wovor du da so Angst hast, im Licht des großen Ganzen nicht der Rede wert ist. Aus dieser Perspektive gibt es nichts zu fürchten. 3. Du bist genug Du alleine, so wie du bist, bist absolut genug. Du musst dich nicht verstellen oder so tun als ob. Du, deine einmalige Persönlichkeit, bist absolut genug, um an der Konversation teilzunehmen. Du brauchst niemanden zu spielen oder dir irgendwelche Geschichten einfallen zu lassen. Du hast genug davon in deinem Leben und alles gekünstelte wirkt nicht nur so, sondern ist dazu auch noch kontraproduktiv. Denn keiner will mit jemandem zusammen sein, der sich selbst versteckt und durch eine Maske spricht. Es gibt auch keinen Grund dazu. Wenn du fühlst, dass du nicht gut genug bist, dann ist auch das nur in deinem Kopf so. Mache dir dann mal wieder klar, dass jeder Mensch seinen eigenen individuellen Weg hat, seine eigenen Stärken und Schwächen hat und es keinen Grund gibt, dich und dein wahres Selbst zu verstecken oder zu manipulieren. Du bist gut genug so wie du bist, ohne wenn und aber. Diese Realisation kann seine Zeit brauchen und wird erst dann volle Früchte tragen, wenn du sie nicht nur intellektuell im Kopf verstehst, sondern auch im Bauch für richtig befndest. Um diesen Vorgang zu beschleunigen ist es wichtig, sich immer und immer wieder diese Grundgedanken, die ich eben besprochen habe vor Augen zu halten. Es gibt niemand, der besser oder schlechter ist als du, es gibt nur anders. Du hast deinen eigenen Weg hinter dir und du bist S e i t e | 79

perfekt, so wie du bist. Wenn jemand anders selbstbewusst auftritt, viele Freunde hat oder gut reden kann, dann macht ihn das nicht automatisch besser als dich. Warum auch? Diese Fakten alleine machen doch niemanden zu einem besseren oder wertvolleren Menschen! Nur du in deinem Kopf gibst ihm diese Wertung und wertest dich selber und deinen einmaligen Weg damit automatisch ab. Lass das bleiben und erinnere dich wieder daran, dass jeder Mensch seinen individuellen Weg geht, es kein besser oder schlechter gibt (nur anders) und du mit deinem einmaligen Weg, mit deinem einmaligen Wesen gut genug bist! Der einfachste Gesprächsöfner: „Hallo“ Die erste Frage, die aufommt, lautet meistens: „Ja und was soll ich dann sagen? Wie soll ich das Gespräch beginnen? Was ist richtig, was ist falsch?“. Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt kein richtig und kein falsch. Du kannst sagen, was du willst. Du kannst sagen, was du heute zu Mittag gegessen hast, du kannst eine Frage stellen, du kannst dem Anderen ein Kompliment machen, du kannst einfach nur „Hallo“ sagen, du kannst sagen, dass du dir heute morgen den kleinen Zeh verdreht hast, als du versuchtest damit deine Schranktür aufzumachen. Du kannst wirklich alles sagen, wichtig ist nur, dass es für dich richtig ist. Es spielt also weniger eine Rolle, was du sagst, sondern wie du es sagst. Vielleicht hegst du die Vorstellung, dass du mit einem super intelligenten Spruch aufwarten musst, wenn du ein Gespräch beginnst. Diese Vorstellung ist wieder mal selbstgemacht und fndet nur in deinem Kopf statt. Niemand (außer du selber) erwartet von dir, dass du den super tollen Spruch bringst, an den man sich noch drei Jahre später erinnern wird. Diese Erwartungen haben nichts mit der Realität und den anderen Menschen zu tun, sondern sind alleine deine eigenen Hirngespinste. Um also ein Gespräch mit jemand anderen zu beginnen, denke gar nicht groß nach, was du alles Tolles sagen willst. Du machst dich dadurch nur nervös und versuchst krampfaft dir deinen Spruch zu merken und dann auch ja nichts falsch zu machen. Meine Empfehlung ist, geh ohne große Gedanken auf den Anderen zu und sag einfach etwas, S e i t e | 80

irgendetwas. Wenn dir nach 5 Sekunden nichts einfällt, kannst du ja immer noch auf den Standard zurückgreifen und einfach nur „Hallo“ sagen (das funktioniert immer). Es ist viel besser, du sagst etwas Spontanes, das sich in dem Moment richtig anfühlt, als etwas, das du bereits drei mal auswendig gelernt hast und jetzt nur noch runtersagst. Der Andere wird merken, dass du da gerade wie ein Roboter irgendwas runterlallst, dass du dir vorher überlegt hast und das ist nicht der beste Einstieg in ein Gespräch. Daher gilt: Versuche dich zu entspannen und deinen Kopf freizubekommen. Geh einfach auf die Person zu und vertraue darauf, dass dir dann schon was einfällt, wenn du vor ihr stehst. Sollte dir nichts einfallen, kannst du ja immer noch ganz einfach „Hallo“ sagen. Lieber spontan und echt, als auswendig und robotermäßig. Ich weiß nicht, was ich sagen soll Dann kommt gleich die nächste Herausforderung. Was soll ich nur sagen, wenn ich einmal im Gespräch bin. Ich fnde, ich habe nichts, was ich erzählen könnte und ich habe Angst davor, dass andere mich langweilig fnden... Wie, du hast absolut nichts, worüber du erzählen könntest? Du lebst jetzt schon wie lange auf dieser Erde? … und hast in all der Zeit nichts erlebt, worüber man berichten könnte? Du hattest nie einen Moment in deinem Leben, der wunderschön war und den du mit anderen teilen könntest? Du hast absolut nichts, wofür du dich interessierst und womit du dich beschäftigst? Das kann doch gar nicht sein... Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht weißt, was du sagen sollst, dann liegt das viel mehr daran, dass du denkst, dass das, was du sagen willst, nicht den Ansprüchen der Anderen genügt. Das kommt wieder daher, dass du die Anderen auf ein Podest stellst und dich selbst unterbewertest. Du meinst, alles, was die Anderen machen, ist toll und interessant und alles, was du machst, ist langweilig und nicht der Rede wert.

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So ein Quatsch! Deine Geschichten sind mindestens so interessant wie die der anderen Menschen, nur musst du diese Geschichten erst mal in dir selber auflühen lassen und für dich selber spannend machen. Du kannst niemanden etwas enthusiastisch erzählen, wenn du selber nicht dafür brennst. Du musst für deine eigenen Geschichten brennen und sie geradezu den Anderen erzählen wollen. Fang dabei am besten bei deinen Hobbys an. Was machst du gerne? Womit verbringst du gerne Zeit? Was kannst du gut? Was kannst du, das sonst keiner kann? Was hast du erlebt, das nur du erlebt hast? Was könntest du dem Anderen beibringen? Wenn du jetzt immer noch denkst, dass du nichts Wertvolles zu sagen hast, dann denkst du wahrscheinlich immer noch zu groß. Setze deinen Maßstab an dich selbst herunter und suche nach den kleinen Dingen im Leben, die dich berühren und begeistern. Denn man kann selbst aus dem kleinsten Bisschen ein Feuerwerk machen – und diese Dinge sind oft die Besten. Du musst nicht die Geschichte vom Fallschirmsprung aus 4km Höhe erzählen, der kleine Spatz am Wegesrand, der dir heute morgen den Tag versüßt hat, reicht vollkommen aus. Also, konzentriere dich auf deine Hobbys, auf die Dinge, die dir Spaß machen und auch auf die Kleinigkeiten, die dich begeistern. Warte nicht auf den perfekten Moment – den gibt es nicht! Warte nicht bis der perfekte Augenblick kommt, um das Gespräch zu beginnen. Denn dann wirst du ewig warten. Sobald du den- oder diejenige siehst, mit dem/der du reden willst, gehe direkt auf ihn/sie zu und beginne das Gespräch. Abwarten schürt die Angst und umso länger du wartest, umso mehr Gedanken machst du dir im Kopf, ob du überhaupt das „Recht“ hast, mit der anderen Person zu reden und ob das, was du sagen willst, gut genug ist. Nimm deine anfängliche Motivation und geh direkt los, es kann wie gesagt gar nichts Schlimmes passieren. Vielleicht stotterst du am Anfang ein bisschen (ging mir auch so) und du fühlst dich komisch und neben dran, das macht aber nichts. Adaptiere im Laufe des Gesprächs. Umso länger du im Gespräch bist, umso S e i t e | 82

einfacher wird es, denn du wirst feststellen das die andere Person in den meisten Fällen total nett ist und dich nicht einfach ohne Worte kalt abspeist. Die meisten Menschen sind total freundlich und freuen sich, wenn man ein Gespräch mit ihnen beginnt. Oftmals würden sie selber auch gerne mit anderen reden, trauen sich nur nicht. Wenn du dir oft überlegst, ob das, was du sagen willst, jetzt passt und gut genug ist, dann kommt hier ein genereller Ratschlag: Besser irgendetwas sagen, als gar nichts sagen. Du kannst nicht lernen mit anderen perfekte Gespräche zu führen, wenn du dich nicht darin übst. Du musst ins kalte Wasser hüpfen und üben üben üben... Am Anfang wirst du noch stottern, dich unwohl fühlen und vielleicht an einem Punkt gar nicht mehr wissen, was du sagen sollst. Das ist alles kein Problem und einfach nur ein Schritt in deinem Lernprozess. Du musst bereit sein, Fehler zu machen, hinzufallen und wieder aufzustehen. Dann wirst du früh genug feststellen: Alles kein Problem, ich lebe weiter und werde besser und besser in der Interaktion mit anderen Menschen. Es ist wie mit allem im Leben. Übung macht den Meister. Beurteile auch nicht, wie die Gespräche ablaufen, ob sie nach 15 Sekunden enden oder du ganze 5 Minuten mit dem Anderen redest. Sieh jedes Gespräch vielmehr als Schritt auf deinem Weg und kategorisiere nicht in „das war jetzt schlecht“ und „das war gut“. Sieh alleine den Fakt, dass du auf den Anderen zugegangen bist und mit ihm gesprochen hast, schon als Sieg und werte dessen Ausgang nicht. Einfach nur, weil du mit dem Anderen gesprochen hast, bist du schon ein Sieger. Wie das Gespräch am Ende verläuft, spielt keine Rolle. Du hast Mut bewiesen und dich hinausgewagt, alleine das zählt. Wenn du dann mal ein Level erreicht hast, wo es überhaupt kein Problem mehr ist, auf andere zuzugehen, dann kannst du dein Level etwas höher schrauben und dir neue Ziele stecken. Bis dahin aber gilt: Alleine der Fakt, dass du über deinen Schatten gesprungen bist und das Gespräch initiiert hast, macht dich zum Gewinner.

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Zusammenfassung

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Deine Meinung sagen "Die Fähigkeit, das Wort Nein auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit." — Nicolas Chamfort Wie oft hast du schon „Ja“ gesagt, obwohl du innerlich „Nein“ meintest? Wie oft hast du dich schon zu Dingen verpfichtet, zu denen du eigentlich gar keine Lust hattest? Wie oft hast du deine Meinung zurückgehalten und wieder so getan, wie die Anderen es von dir erwarteten? Wie oft hast du gute Miene zum bösen Spiel gemacht? Wie oft hast du Dinge heruntergeschluckt, weil du keinen Streit wolltest? Und wie lange willst du das noch so machen? Wenn du irgendwann mal aufrichtig und dir selbst getreu leben willst, dann ist es absolut notwendig, dass du deine Wünsche und Vorstellungen klar kommunizierst, das du aufstehst für dich selber und nicht länger so tust, als wäre alles in Ordnung, obwohl es bei dir innerlich brodelt. Wie willst du jemals unbeschwert leben können, wenn du ständig einknickst und wieder Dinge tust, auf die du gar keine Lust hast? Angenommen du willst dich selbst nicht ein Leben lang unterdrücken, dann fang besser heute als morgen damit an, dich frei zu schlagen und deine Meinung zu äußern. Hör auf, es dir immer und immer wieder vorzunehmen und dann in Anwesenheit der anderen Person doch wieder einzuknicken. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen dein Leben in die eigene Hand zu nehmen und etwas zu verändern. Tu es! Wenn du Angst hast vor Kritik und schlechter Stimmung, dann willkommen im Club! Da bist du nicht alleine. Das geht allen anderen inklusive mir genauso. Die Frage ist also nur, willst du ewig so weiterleben oder wirklich etwas verändern? Ich hofe letzteres. Dazu ein paar Tipps. Wie mit Kritik und Streit umgehen Wenn du anfängst deine Meinung zu äußern, obwohl du das bisher noch nie gemacht hast, wird es natürlicherweise ein paar verdutzte Gesichter geben. Ist doch klar, bisher hast du einfach alles geschluckt,

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was man dir aufgetischt hat und jetzt fängst du plötzlich an deine Meinung zu äußern und für dich einzustehen. Was fällt dir denn ein? Für deine Umgebung ist das erstmal ungewöhnlich, denn es passt nicht in ihr Bild das sie von dir haben. Bisher warst du immer so still und ruhig und jetzt plötzlich fängst du damit an deine Meinung zu äussern. Das ist natürlich erstmal etwas Neues und passt so nicht in ihr Weltbild. Die meisten Menschen werden am Anfang vielleicht nur ein bisschen die Stirn runzeln und denken: „Was ist denn mit dir los?“ und sich nicht weiter darüber Gedanken machen. Solltest du aber auf argen Widerstand stossen, dann kannst du gleich mal üben mit solchen Konfiktsituationen umzugehen. Du wirst im Laufe deiner Persönlichkeitsentwicklung noch öfter auf Widerstand stoßen und hier gilt: Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Umso mehr Konfiktsituationen du durchstehst, umso besser wirst du nach und nach mit ihnen umgehen können. Es mag sich gerade ein unwohles Gefühl in deinem Bauch formen, weil man dir immer beigebracht hat Konfikte zu vermeiden und immer das zu tun, was andere von dir verlangen. Diejenigen, die dir das beigebracht haben, wollten sicherlich nur das Beste für dich, allerdings sieht die Wirklichkeit so aus: Du kannst nie allen Konfikten aus dem Weg gehen und du kannst schon gar nicht immer das tun, was andere von dir wollen – zumindest dann nicht, wenn du frei und selbstbestimmt leben willst. Punkt 1 ist also, eventuelle Konfikte und Streitigkeiten zu akzeptieren und sie als Chance wahrzunehmen, dich darin zu üben deine Meinung weiterhin zu vertreten und nicht wieder einzuknicken. Aber ich will keinen Streit... Alles klar, kein Problem. Dann aber bitte nicht beschweren, wenn sich nichts verändert! Entscheide dich, wie du weitermachen willst. Entweder du stehst endlich auf, für dich und dein Leben oder du schluckst weiterhin alles, was dir aufgetischt wird. Die Wahl ist deine. Entscheide dich für einen Weg und dann trage die Konsequenzen. S e i t e | 86

Meine Umgebung unterstützt mich nicht Mal angenommen du nimmst nun allen Mut zusammen und äußerst deine Meinung und deine Umgebung haut dir gleich eins auf den Deckel, um dich klein zu halten. In diesem Fall überlege dir gut, will ich überhaupt mit solchen Leuten weiter zusammen sein? Mit Leuten, die mich klein halten wollen, damit sie mich als Spielball benutzen können? Will ich mein Leben in einer solchen Umgebung verbringen? Will ich dieses eine Leben, das ich habe, in solch stummer Verzweifung vor mich hinleben? Ich stelle mir gerade den schwierigsten der schwierigsten Fälle vor, in dem du deinem Ehepartner sagst, dass dir etwas nicht passt und du etwas verändern willst und er akzeptiert das aber nicht und versucht dich dazu noch von deinem Weg abzubringen, damit du auch ja weiter so „brav“ bleibst wie bisher. Frage dich auch hier, will ich überhaupt mit so jemandem zusammen sein, der mich nicht nur nicht unterstützt, sondern sogar gezielt demotiviert? Will ich mein Leben lang an der Seite dieses Menschen verbringen, dessen Ziel es ist, mich klein zu halten? (Das gilt übrigens nicht nur für Ehepartner, sondern auch nahe Freunde, Bekannte, Geschwister, Mitarbeiter oder wer auch immer dich in deiner Umgebung versucht herunter zu machen). Mach einen Schnitt bei den Leuten, die dein neues Ich nicht akzeptieren wollen. Höre auf ihnen nachzurennen und zu versuchen sie wieder für dich zu gewinnen. Du wirst nur wieder in alte Muster zurückfallen und dabei wahrscheinlich noch tiefer versinken, weil du ja versucht hast „auszubrechen“. Kappe die Verbindung zu diesen Energiefressern und suche dir neue Leute die deinem Weg bestärkend gegenüber stehen. Selbst wenn das heißen sollte, dass du deine komplette Umgebung verändern musst, tu es. Du verlierst hier nichts, im Gegenteil, Verbindungen zu solchen Menschen zu kappen ist kein Verlust, sondern ein Gewinn, denn nun hast du einen Energiefresser weniger in deinem Leben und gleichzeitig die erfrischende Chance, neue, unterstützende Menschen in dein Leben zu holen. Lass dir aus eigener Erfahrung sagen: Du wirst dich danach soooo viel leichter und besser fühlen.

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Die stärkere Realität gewinnt Vielleicht willst du deine Meinung aber auch einfach nur in der Schule, im Studium oder bei der Arbeit etwas öfter äußern oder in Diskussionen etwas schlagkräftiger auftreten. Auch hier gibt es ein paar interessante Dinge zu beachten. Wahrscheinlich ist es dir selber schon aufgefallen. Es ist nicht immer derjenige, der die besten Argumente hat, sondern meistens derjenige, der am meisten an seine Argumente glaubt, der in einer Debatte gewinnt. Das gilt nicht nur für Debatten, sondern auch für jede andere Auseinandersetzung oder Entscheidung. Derjenige, der von sich selbst und seinem Standpunkt am stärksten überzeugt ist, wird den Andern entweder überzeugen oder ihn mit seinen Argumenten direkt überfahren. Dabei spielt es keine Rolle, wer in Wirklichkeit recht hat (der Einzelne denkt ja immer, dass seine Sichtweise die richtige ist). Es dreht sich alleinig darum, wer fester in seiner Realität verankert ist. Wenn du dich also einer Auseinandersetzung gegenüber gestellt siehst und die andere Person sich ihrer Sache extrem sicher ist, dann musst du dir mindestens genauso sicher sein und darfst keinen Zweifel an deinem Standpunkt aufommen lassen. Wenn du dir auch nur ein kleines bisschen unsicher bist, wird dich der Andere in seine Realität hineinsaugen und die Situation für sich gewinnen. Wie bei allem anderen gilt natürlich auch hier, wer die meiste Übung hat, hat den größten Vorteil. Egal worin man besser werden will, man muss es üben. Wenn du schlagkräftiger werden willst, dann musst du das üben. Bring deine Meinung so oft wie möglich ein und verteidige deinen Standpunkt. Es spielt keine Rolle, wenn du am Anfang ein paar Niederschläge einstecken musst. Betrachte den gesamten Prozess des Übens und Besserwerdens, nicht das einzelne Ereignis. Das einzige Kriterium für den Erfolg ist, dass du immer und immer wieder deine Meinung einbringst und dich darin übst, deine Stellung zu vertreten. Du kannst das nur lernen, wenn du dich im Alltag darin übst. Fahrrad fahren kann man auch nicht durch Bücher lesen erlernen. Man muss schon drauf steigen und ausprobieren. S e i t e | 88

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Frei sein: Wie man die "es ist mir egal, was andere über mich denken" Einstellung bekommt "Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist." — Kurt Cobain Obwohl wir hier gerade in der Mitte des Buches sind, ist dies der letzte Abschnitt, den ich schreibe. Alles andere ist fertig geschrieben. Nur dieses Thema habe ich mir für den Schluss aufehalten. Denn es ist nicht nur ein logisches Ende meiner Schreibarbeit für dieses Buch, sondern markiert gleichzeitig das Ende einer langen Reise. Wenn du hier angekommen bist, frei bist von den Meinungen anderer, dann hast du den wichtigsten Schritt in Richtung deiner persönlichen Freiheit gemacht. Ich würde behaupten, dass der Gedanke „was denken nur die anderen Menschen über mich?“ das Haupthindernis schlechthin ist, wenn es darum geht, aus sich herauszukommen, neue Dinge zu wagen, sich weiterzuentwickeln, sich selbst zu leben. Wir lassen uns viel zu sehr von den Vorstellungen und Erwartungen unserer Eltern, unserer Freunde und Geschwister, unserer Arbeitskollegen und der Gesellschaft und dem, was als „normal“ bezeichnet wird, gefangen halten. Dabei ist eine Sache ganz klar: Der Einzige, der uns in diesen Ketten gefangen hält, sind wir selber. Wir können jederzeit ausbrechen. Niemand hält dich zurück, das Leben zu leben, das du dir wünschst. Niemand zwingt dich dazu, so weiterzuleben wie bisher. Du alleine bestimmst, wie es weitergeht. Welches Leben du leben willst, liegt ganz bei dir! Selbstgemachte Ketten sprengen Wie aber kommt man zu diesem Punkt? Wie schlägt man sich frei von den Meinungen der anderen? Wie entledigt man sich den Jahre alten Erwartungen seiner Mitmenschen und den altbackenen Konventionen der Gesellschaft?

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Dazu bedarf es eines kompletten Realitätswechsels. Du musst jede Zelle deines Daseins mit dem Bewusstsein füllen, dass du und du alleine der Macher deines Lebens bist und niemand anders. Es muss dir auf jeder Ebene deines Daseins einleuchten, dass die Meinungen der anderen Menschen keine Rolle spielen, nein, dass nur eine einzige Meinung zählt, nämlich die Meinung, die du selber von dir hast. Dieser Realitätswechsel ist nicht einfach und du musst bereit sein, alte Verbindungen zu kappen, um neue Verbindungen aufzubauen. Du musst bereit sein, alles aufzugeben, was deine derzeitige Realität bietet um sie gegen eine neue, bestärkende Realität einzutauschen. (Ob das dann auch so eintritt, ist eine andere Frage. Damit es aber funktionieren kann, musst du in deinem Kopf die feste Entschiedenheit haben, alles aufzugeben, um eine neue Realität zu gewinnen). Dieser Schritt kann bedeuten, dass du viele alte Kreise aufgeben musst. Das kann sich zum einen als praktisch schwierig erweisen und zum anderen gefühlsmässig eine Achterbahnfahrt werden. Darum ist es wichtig, zu jeder Zeit zu wissen warum du das hier tust. Du darfst in keiner Sekunde zweifeln, dass das der richtige Weg für dich ist. Du musst 100% überzeugt sein, dass du das hier willst. In solchen Zeiten hilft es auch extrem, eine vertraute Person um sich herum zu haben, die dich in deinem Vorhaben unterstützt. Wenn man diesen Weg geht, kann das Gefühl aufommen, die Verbindungen zu seinen Mitmenschen zu verlieren. Alleine zu sein. Niemanden mehr zu haben. Dieses Gefühl ist beängstigend und es ist sehr wichtig, es im richtigen Licht zu sehen und damit gezielt umzugehen. Denn wenn du diesen Zustand meistern kannst, wenn du ohne jemand anderen sein kannst, wenn du dir alleine total genug bist, dann bist du frei. Dann gibt es keine Abhängigkeiten mehr. Dann ist es egal, was andere von dir halten. Du gehst deinen Weg und du bist dir selbst genug. Das ist der Anfang und das Ende. Wenn du Angst hast, alte Freunde oder Bekannte zu verlieren, dann kann folgender Gedankengang hilfreich sein: Du kommst alleine auf diese Welt und du gehst alleine von dieser Welt. Alles, was du jemals haben wirst, bist du selber. S e i t e | 91

Im Zentrum bist nur du, du ganz alleine. All deine Freunde und Bekannte, all deine Mitmenschen, deine ganze Umgebung sind nur Anbausteine an deine Basis. Du kannst dein Glück nicht in anderen fnden. Im Gegenteil. Freiheit und Erfüllung kannst du nur in dir selber fnden. Das kann dir niemand anders geben. Nur du selber kannst dich glücklich machen. Darum sei bereit, alles loszulassen, was nicht du bist, um dir die Möglichkeit zu geben, dich voll zu entfalten. Die Meinung der Anderen ist genau das, die Meinung der Anderen, und nichts weiter

"Erinnere dich, dass ales nur Meinung ist und dass es in deiner Macht steht zu meinen, was du wilst." — Mark Aurel Sei dir auch immer bewusst: Alles, was andere Leute sagen oder tun, entspringt ihren eigenen Sichtweisen der Welt. Sie sind anders aufgewachsen, haben andere Erfahrungen gemacht und haben eine andere Vorstellung davon, wie die Welt funktioniert. Meinungen spiegeln deshalb immer nur den eigenen, individuellen, inneren Zustand des Individuums wieder, nie aber die „eine“ Wahrheit. Die „eine“ Wahrheit gibt es nicht. Jeder bildet sich seine eigene(n) Wahrheit(en) über die Welt. Versuche also die Meinungen der Anderen ins rechte Licht zu rücken indem du dir immer und immer wieder sagst: Diese Meinungen sind subjektive Sichtweisen von Menschen mit subjektiven Weltansichten. Es gibt nicht die „eine“ „wahre“ Wahrheit. Es mag sein, dass diese Person das so sieht, dass heißt aber noch lange nicht, dass es wirklich so ist! Sie sieht es so und ich bin dankbar für ihre Sichtweise. Ich bilde mir nun meine eigene Meinung, denn am Schluss ist das das Einzige was zählt. Es liegt also an dir, ob du die Meinungen der Anderen zu deinem Gefängnis machst oder sie einfach nur als das interpretierst, was sie in Wirklichkeit sind: subjektive Aussagen von Menschen mit subjektiven Weltansichten.

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Alltagsprobleme Teil II

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Antriebslosigkeit adé: Energielevel boosten "Ich kenne keinen bestärkenderen Fakt, als die unbestreitbare Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch ein bewusstes Bestreben in Schwung zu bringen." — Henry David Thoreau Hast du es schwer, morgens aus dem Bett zu kommen? Brauchst du lange um aufzuwachen und in die Gänge zu kommen? Schläfst du generell viel? Fühlst du dich den Tag über schlapp und antriebslos? Meidest du alles, was irgendwie so aussieht als könnte es schwierig sein? Machst du immer nur das Nötigste und schiebst wichtige Aufgaben von einem Tag auf den nächsten? Dann geht's dir gerade wie's mir schon oft ging! Also keine Panik, du bist nicht der Einzige, der in seinem Leben mal ein Tief durchmacht :-) Das einzig Wichtige ist jetzt, die Quelle deines Energielochs zu identifzieren und dich dann selber aus dem Sumpf zu ziehen. Weil ich das selber schon einige Male machen durfte (yeah, so ist das Leben eben), kann ich dir hier jetzt ein paar tolle Tipps geben, wie du deinem Leben den nötigen Energieschub verpassen kannst. Davor aber noch ein paar wichtige Grundlagen. Ohne Ziel keine Motivation und ohne Motivation keine Aktion

"Wer kein Ziel hat, kann auch keines erreichen" — Lao-Tse Kein Ziel zu haben ist der Motivationskiller Nummer eins! Ich wiederhole: Der Motivationskiller Nummer eins! Wenn du morgens nicht aus dem Bett kommst, kann ich dir genau sagen warum: Du hast kein Ziel, wofür es sich lohnen würde, aufzustehen. Das Gleiche gilt für Schule/Studium/Beruf und alles andere, das du machst. Wenn du kein Ziel/Sinn hinter dem siehst, was du da tust, dann wirst du wenn überhaupt halbherzig dabei sein und die Sache so halbschlafend wie möglich hinter dich bringen wollen. Du musst dir also erstmal deinen Zielen bewusst werden, bevor du anfangen kannst, diese in Motivation und schließlich in Aktionen umzuwandeln. S e i t e | 95

Umso aktiver du bist, umso mehr Energie hast du Hier kommt ein kleines Paradox. Eigentlich müsste man meinen, dass, je mehr Energie man verbraucht, umso weniger bleibt einem übrig. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Umso aktiver du lebst, umso mehr du in Aktion kommst, umso mehr Energie hast du zur Verfügung. Umso mehr Energie du in die Welt hinausträgst, umso frischer und energetischer wirst du werden. Das Gleiche gilt natürlich auch für den entgegengesetzten Fall. Umso weniger du tust, umso schlapper, müder und antriebsloser wirst du. Nicht ohne Grund sagt man: "Wenn du etwas gemacht haben willst, dann gib es einer beschäftigten Person". Bei denen weiß man automatisch, dass sie im "Aktions"-Modus sind und die Dinge einfach umsetzen. So, was kannst du aber jetzt tun, um so einem Energieloch zu entfiehen? Geh voll und ganz in dein Untätigkeitsgefühl hinein Wie, was soll das jetzt schon wieder heißen? Geht's hier nicht darum Energie aufzusammeln und loszulegen anstatt weiter in der Untätigkeit zu verbleiben? Und ob... Allerdings brauchst du erstmal eine genügend große Motivation dafür! Ohne Ziel, ohne Motivation wird es extrem schwierig werden das Blatt zu drehen und die derzeitige Situation zu verlassen. Darum kannst du erstmal versuchen, so stark es geht in deine derzeitige Untätigkeit hineinzugehen. Schlafe noch länger, laufe noch langsamer, tue generell noch weniger und noch energieloser. Wenn du gerade bei einem Energielevel von 4 (von 10) bist, dann mach eine gnadenlose 0 daraus. Sei so faul und lustlos wie du nur kannst und gehe voll in dieses Gefühl hinein. Irgendwann wirst du an einen Punkt angelangen, an dem dir dein Kopf sagt: "Verdammt noch mal, so geht's nicht länger weiter, jetzt muss sich hier mal was verändern". Und genau zu diesem Punkt willst du kommen. Dahin, wo es zum absoluten Muss wird, etwas zu verändern. S e i t e | 96

Kleine Tipps für den großen Energieschub Hier sind jetzt ein paar Tipps, die dir helfen werden, aus dem Energieloch rauszukommen. Beachte dabei: Sie funktionieren auch dann, wenn du kein richtiges Ziel hast. Sei dir aber gewiss, dass wenn du dieses Grundproblem des "Warum mache ich das, was ich mache, überhaupt?" nicht geklärt hast, dann wirst du früher oder später immer wieder in deine alten Muster zurückfallen. Diese Methoden helfen dir also erst dann langfristig, wenn du dir deiner Ziele zu 100% bewusst bist und genau weißt, warum du das tust, was du tust. So, jetzt aber zu den praktischen Tipps für den Alltag. 1. Sport machen. Geh mal wieder ins Schwimmbad oder lauf ne Runde. Wenn draußen Schnee liegt, wunderbar, pack den Bob aus der Garage und fahr den nächsten Buckel runter. Bringe einfach deinen Körper und deinen Kreislauf in Schwung. Egal wie. Mach irgendwas, das dir Spaß macht und Bewegung beinhaltet. Wenn du deinen Körper auf Touren bringst, dann weckst du damit gleichzeitig deinen verschlafenen Geist auf. Du wirst dich frischer und stärker fühlen, klar, die Aufgaben, die vor dir liegen, anzupacken. 2. Kleine Erfolge erringen. Räume mal wieder dein Zimmer auf. Kaufe endlich die fehlende Zahnpasta ein oder bring den Müll raus. Kündige dein lang überfälliges Zeitschriftenabo oder reparier das Rücklicht an deinem Fahrrad, das schon seit einem halben Jahr nicht mehr funktioniert. Tue irgendwas Kleines. Wenn's sein muss was Klitzekleines. Hauptsache ist, du kommst in Aktion. Du wirst am Ende ein kleines Erfolgserlebnis erringen, das dich befügelt, die nächst größere Aufgabe anzugehen. 3. Anderen eine Freude machen. Mach einem deiner Mitmenschen eine kleine Freude. Bastle ein Papierboot und schenk es ihm. Kaufe zwei Postkarten, schreib was nettes drauf und schick sie an deine zwei besten Freunde von früher. Backe ein paar Mufns und lade zum Entspannungstee ein. S e i t e | 97

Geh raus, suche nach ein paar schönen Blumen und bereichere damit die Küche deiner Wohngemeinschaft. Du wirst sehen, dass du gleich energetischer und lebensfroher an die Sache rangehst. Denn es gibt nichts Schöneres für den Menschen als Anderen eine Freude zu machen. 4. Iss ordentlich. Das heißt, drei geregelte Mahlzeiten am Tag. Zwischendurch auch gerne einen Fruchtsnack wie Banane oder Apfel. Aber keine Süßigkeiten und keinen Zucker! Abends solltest du nichts Schweres mehr essen und am besten gar nichts mehr 2 Stunden bevor du ins Bett gehst. Dein Körper wird sich dafür bedanken. Du wirst besser schlafen und mehr Energie haben. (Ich esse zur Zeit nur noch Rohkost und ich kann den Unterschied gar nicht in Worte fassen. Es ist einfach unglaublich wie viel mehr Energie ich habe. Wenn du derzeit noch alles isst, dann versuche mal für eine Zeit alle tierischen Eiweßsprodukte, d.h. Fleisch/Milch/ Eier/Käse... etc. wegzulassen. Du wirst dich noch nie so gut gefühlt haben, versprochen!) 5. Schlafe genug. Man kann nicht nur zu viel schlafen, sondern natürlich auch zu wenig. Beides ist schlecht. Finde also heraus, wie viel Schlaf dein Körper braucht, um optimal zu funktionieren und gönne dir diesen Schlaf dann auch. Versuch auch mal, eine halbe Stunde früher ins Bett zu gehen und eine halbe Stunde früher aufzustehen. Die Morgenstunden sind extrem frisch und energiereich, während man in den Abendstunden meist nicht mehr so viel hinkriegt. 6. Bewusst atmen. Atme bewusst in deinen unteren Bauchteil. Nimm tiefe Atemzüge und lasse die Luft langsam ausströmen. Dadurch entspannst du nicht nur deinen Körper, sondern führst ihm gleichzeitig auch mehr lebenswichtigen Sauerstof zu. Du wirst dich automatisch leichter fühlen und deine unbewussten Verspannungen werden sich langsam aufösen. Dadurch bekommst du mehr Energie in deinen Körper. Probier's aus!

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Probleme angehen: Love it, Change it or Leave it "Probleme bleiben Probleme weil Leute die ganze Zeit darüber reden und sich beklagen anstatt die Dinge einfach mal anzupacken und nach Lösungen zu suchen.” In diesem Abschnitt will ich dir eine bestärkende Perspektive bieten, um besser mit deinen "Problemen" umzugehen, wie auch immer diese geartet sein mögen. Ich hofe, es macht "Klick" bei dir, wenn du das hier liest, denn diese neue Sichtweise kann deine Lebensqualität maßgeblich steigern! Die neue Perspektive lautet: Es gibt gar keine "Probleme". Es gibt nur Situationen, die es zu entscheiden gilt. Eine Situation wird erst dann zum selbstgemachten "Problem", wenn du ständig über sie nachdenkst ohne einen konkreten Plan zu haben, wie du eigentlich damit umgehen willst. Wenn du dir also z.B. ständig über deinen Vortrag nächste Woche Sorgen machst ohne irgendeinen Schritt in irgendeine Richtung zu unternehmen, um die Situation zu verbessern (wie z.B. Vortrag üben). Für jegliche Situation, die dir nicht gefällt, gibt es drei Möglichkeiten mit ihr umzugehen: 1. Akzeptiere die Situation voll und ganz (Love it) 2. Verändere die Situationen (Change it) 3. Verlasse die Situation (Leave it) Zur Verdeutlichung, hier ein kleines Beispiel. Wenn andere deine Entwicklung bremsen wollen Mal angenommen deine treusten Freunde, die, von denen du am meisten Unterstützung erwartet hättest, stellen sich plötzlich gegen dich und deinen neuen Weg der Veränderung. Ihnen missfällt deine Persönlichkeitsentwicklung, weil du plötzlich nicht mehr so reagierst,

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wie sie es gewohnt sind. Weil du auf einmal für dich selber einstehst und weiterkommen willst im Leben. Unterschwellig kommt das natürlich erstmal daher, dass auch sie gerne ein selbstbewusstes Leben leben wollen. Aber weil sie selbst nicht den Mut zur Veränderung haben, wollen sie auch nicht, dass jemand anders weiterkommt. Sie wollen, dass du auf ihrer Stufe bleibst und ihr Leid auch weiter teilst. Es gibt für sie nichts Schlimmeres, als selbst dort hängen zu bleiben, während du etwas aus dir und deinem Leben machst. Ein Problem? Nein, außer du machst es zu einem! Wie geht man dann mit dieser Situation um? Akzeptiere die Situation voll und ganz Der erste Schritt an eine ungeliebte Situation heranzugehen ist sich die Frage zu stellen: Kann ich diese Situation voll und ganz so akzeptieren, wie sie ist? Gibt es irgendeine Möglichkeit, sehe ich irgendeinen Weg, wie ich das, was jetzt ist, so wie es ist, total und komplett akzeptieren kann? In unserem Beispiel würde das heißen, dass du dieses hinderliche Umfeld voll und ganz akzeptierst und bereit bist, dir jedes mal aufs Neue einen Knüppel zwischen die Füße werfen zu lassen, wenn du etwas Neues ausprobierst und eine Veränderung herbeiführen willst. Du akzeptierst, dass dir diese Leute täglich ein Stück deiner wertvollen Energie abziehen. Du darfst dich nicht ein einziges Mal darüber beklagen, dass deine Freunde diesem Weg so konservativ gegenüber stehen und dich in deinem Unterfangen nur hindern wollen. Denn du hast es ja so gewählt, die Situation, so wie sie ist, voll und ganz zu akzeptieren. Frage dich also: Bin ich bereit all das in Kauf zu nehmen? Oder würde ich lieber... Die Situation verändern Die zweite Möglichkeit eine Situation anzugehen. Wenn du zum Schluss kommst, dass du die Situation so nicht akzeptieren willst, dann S e i t e | 101

kannst du versuchen sie so zu verändern, bis sie dir gefällt. Du versuchst all die negativen Dinge, die dich an der Situation stören, zu eliminieren bis du dir selber mit ehrlichem Herzen sagen kannst: Damit kann ich jetzt leben, so kann ich die Situation voll und ganz akzeptieren. Es gibt nichts mehr was mich stört, bzw. das, was mich jetzt noch stört, kann ich komplett so akzeptieren und werde keine Energie darüber verlieren. Was heißt das in unserem Fall? Das heißt, du versuchst deine Freunde mitzunehmen auf diese spannende Reise. Du versuchst ihnen klar zu machen, wie wertvoll die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist und spornst sie an, eine unterstützende Gruppe zu bilden. Du machst ihnen klar, dass du diesen Weg auf jeden Fall gehen wirst, mit oder ohne Unterstützung. Dann kannst du schauen, ob sie bereit sind, sich zu öfnen und ihr gemeinsam loslegen könnt. Sollte das nicht der Fall sein, dann gibt's noch Möglichkeit Nummer drei... Die Situation verlassen Wenn du 1) die Situation so nicht akzeptieren willst und 2) jeder Veränderungsversuch, die Situation zum Besseren zu wenden, keine Früchte trägt, dann ist die Zeit gekommen die Situation zu verlassen. Es hat keinen Sinn ständig Energie an ihr zu verlieren. Das führt am Ende nur zu noch mehr Leid, weil du tatenlos in dieser miserablen Situation ausharrst. Jede Sekunde, in der du etwas tust, wozu du eigentlich keine Lust hast, ist eine verschwendete Sekunde deines Lebens! Verlasse diese Situation und trage die Konsequenzen. In unserem Beispiel würdest du dein hinderliches Umfeld verlassen. Du siehst ein, dass du mit diesen Menschen nicht weiterkommst. Du hast versucht sie mitzunehmen auf diese Reise, aber sie wollten nicht. Nun gut, dann musst du dir eben Leute suchen, die das gut fnden, was du machst. Du sagst freundlich auf Wiedersehen und beginnst aktiv damit, dir Menschen und Umkreise zu suchen, die deine Entwicklung unterstützen. In jedem Fall gilt aber: Jammern oder sich über eine Situation oder ein "Problem" zu beklagen, gilt ab heute nicht mehr! Jammern hat nichts mit dem selbstverantwortlichen und selbstbestimmten Leben zu tun, über das ich hier die ganze Zeit schreibe. S e i t e | 102

Entweder, du akzeptierst die Situation vollkommen, so wie sie ist, mit all ihren Vor- und Nachteilen, oder du versuchst die Situation zu verändern, bis es dir passt, oder, wenn alles nichts hilft, verlässt du die Situation! Love it, Change it or Leave it.

Zusammenfassung

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Wie man negative Verbindungen & schlechte Gefühle los wird "Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupte fiegen, kannst du nicht ändern, aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, kannst du verhindern." — Chinesischer Spruch Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben? Deine Mutter, dein Vater, deine Kinder, dein bester Freund, deine beste Freundin, dein Ehepartner? Was würdest du antworten? Nimm dir mal eine Minute Zeit darüber nachzudenken, bevor du weiterliest. Ich behaupte: Du selbst solltest der wichtigste Mensch in deinem Leben sein. Du und deine Bedürfnisse sollten im Mittelpunkt deiner Aufmerksamkeit liegen. Wenn es darum geht, Bedürfnisse zu erfüllen, sollten deine an erster Stelle kommen. Du solltest dir selbst von erster Priorität sein. Denn: Erst wenn es dir selber gut geht, wenn du Kraft und Energie hast, wenn du selber voller Liebe bist, dann kannst du diese auch wieder weitergeben und andere Bedürfnisse stillen, für andere da sein. Du kannst nur das geben, was du selber besitzt. Logisch oder? Wenn du ein selbstbewusstes, selbstbestimmtes und am Ende ein glückliches Leben führen willst, dann musst du dir selbst wichtig sein. Du musst auf dich und deine Bedürfnisse achten und für sie einstehen. Missverstandener Egoismus Vielleicht hast du beim Lesen dieser Sätze ein ungutes Magengefühl bekommen und deine konditionierte Kritikerstimme hat Alarm geschlagen "Aaaaaber das ist doch egoistisch, wenn jetzt jeder nur noch auf sich selber achtet, dann bricht die Welt auseinander". In unserer Kultur ist der Egoismus-begrif ganz stark assoziiert mit Selbstsucht, Eigeninteresse oder dem Gedanken, dass jeder sich selbst der Nächste ist. Das dadurch aber auch Freiheit und Kreativität nicht nur für den Einzelnen, sondern für die ganze Gesellschaft entstehen kann, darüber redet irgendwie niemand.

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Die meisten denken an eine Ellenbogenmentalität, an Kulturverfall, an Gemeinschaften, die auseinander brechen. Die Befürchtung ist, dass soziale Kälte das Land überzieht. Dabei muss doch klar sein: Ohne ein "Ich" gibt es kein "Wir". Die Gesellschaft, dein Freundeskreis, deine Familie, das "Wir" besteht aus einzelnen Individuen. Umso besser die einzelnen Teile der Gruppe funktionieren, umso besser funktioniert die Gruppe als Ganzes. Deshalb gilt: Jeder, der diesen positiven Egoismus lebt, der sagt, jetzt habe ich gerade keine Kraft, keine Energie dafür, anderen zu helfen, der sich erst mal auf sich selber konzentriert, dass es ihm gut geht, der trägt am Ende viel mehr zur Gesellschaft bei als diejenigen, die durch die Gegend laufen und helfen wo's nur geht, ohne dass es ihnen dabei selber gut geht. Natürlich wird es immer Menschen geben, die auf Teufel komm raus mit ausgefahrenen Ellenbogen durch die Welt laufen und auf den eigenen Vorteil bedacht sind, die einen negativen Egoismus praktizieren. Aber die werden nicht weit kommen. Denn es will natürlich niemand etwas mit ihnen zu tun haben, geschweige denn mit ihnen zusammenarbeiten. Man muss also unterscheiden zwischen dem positiven Egoismus (erst mal auf sich selber konzentrieren, dann helfen, wenn man kann und Lust dazu hat) und dem negativen Egoismus (einfach nur stur auf sich selbst konzentriert durch die Gegend laufen). Was bedeutet das jetzt für dich? Ich will, dass du dich selber zum Mittelpunkt deines Lebens machst. Dass du schaust, dass es dir gut geht, dass deine Bedürfnisse gedeckt sind, dass du deinen Interessen nachgehst. Dass du den positiven Egoismus lebst. Wenn das alles passt, dann bist du bereit zu helfen und dann hilfst du natürlich auch, denn: Der aufgeklärte Egoist weiß, er tut sich selbst etwas Gutes, wenn er anderen Gutes tut.

"Je mehr du gibst, desto mehr empfängst du. Und: Wer mit Freuden gibt, gibt am meisten!" — Mutter Teresa S e i t e | 105

Negative Verbindungen kappen - Energievampire ausschalten

"Deine erste Pficht ist, dich selbst glücklich zu machen. Bist du glücklich, so machst du auch andere glücklich." — Ludwig Andreas Feuerbach In der Praxis sieht positiver Egoismus so aus: Trenne dich von Allem, das dir nur unnötig Energie abzieht und umgebe dich bewusst mit den Dingen, die dir Spaß machen und die dich aufauen. Nimm Abstand zu all den Nörglern und Schwarzsehern in deinem Leben und suche aktiv nach den Menschen, die positiv in die Welt blicken und schon das besitzen, was du gerne haben willst. Wir hatten das ja vorher schon mal: "Du bist der Durchschnitt deiner fünf engsten Freunde". Jetzt schau mal um dich herum und guck dir deine fünf engsten Beziehungen an. Wer sind diese Leute? Was für Ansichten haben sie? Sind sie schon da, wo du gerne hin willst oder ziehen sie dir eher Energie ab? Genauso wie dich positive Menschen hochziehen und dich bestärken können, genauso können dir diese Pessimisten nämlich auch so richtig den Tag verderben und dir ungeheuer viel Energie abziehen. Ich kenne das aus meinem eigenen Leben nur zu gut und da gibt es nur einen Ausweg: Halte dich von diesen Leuten fern. Du wirst von niemandem eine Tapferkeitsmedaille verliehen bekommen, nur weil du dir jeden Tag aufs Neue deren Schwarzmalereien anhörst. Trenne dich von diesen Leuten! Wenn du dich partout nicht von ihnen trennen willst (ich denke da an deinen Ehepartner/besten Freund), dann sprich es wenigstens an. Mache den Anderen darauf aufmerksam, dass dich seine Verhaltensweise stört und dass er in deiner Anwesenheit doch bitte nur noch Positives von sich geben soll. Was passiert im schlimmsten Fall? Na ja, es gibt Streit. Na und? Dann kannst du dich gleich mal darin üben, deine Meinung zu vertreten. Du musst aber ansprechen, was dir auf dem Herzen liegt. Denn wenn du das nicht tust, dann wirst du dein Leben lang in stiller Zurückhaltung verbringen und das wird am Schluss noch viel mehr schmerzen als sich der Herausforderung zu stellen und die Dinge anzusprechen. S e i t e | 106

Wenn du jetzt sagst: Aber ich hasse Streit und halte lieber den Mund... Na gut, deine Wahl. Dann darfst du aber auch nicht meckern, wenn sich an der Situation nichts verändert und es dich jeden Tag aufs Neue Energie kostet, dieses Leid zu ertragen! Stelle dich selbst in den Mittelpunkt deines Lebens. Erst wenn es dir selber gut geht, kannst du für die Anderen da sein. Entscheide dich jetzt also bewusst dafür, alle Energievampire aus deinem Leben rauszuschmeißen. Schlechte Gefühle loslassen

"Eine der Hauptquelen für Enttäuschung, Unzufiedenheit und Missdeutung ist, das wir an unseren limitierenden Glaubenssätzen und unseren Gefühlen festhalten." — Hale Dwoskin Du verschwendest sicherlich auch ab und an mal eine ordentliche Portion deiner guten Lebensenergie an schlechten Gefühlen. Du regst dich über etwas Vergangenes auf, blickst sorgenvoll in die Zukunft oder verweilst lethargisch im "Draußen ist's schlecht Wetter und darum geht's mir nicht gut" Modus. Das muss nicht so sein. Du kannst, wenn du dir deines Zustandes bewusst wirst, etwas dagegen unternehmen. Du kannst dich von diesem Gefühl aus eigener Kraft befreien. Aber nicht etwa, indem du es versuchst zu unterdrücken, wie es die meisten Menschen machen, sondern indem du es einfach loslässt, es frei gibst, es aus dir heraus lässt. Etwas zu unterdrücken funktioniert auf lange Zeit nicht. Du wirst vielleicht kurzzeitig einen Erfolg erringen, aber auf lange Sicht wird das Unterdrückte mit nur noch mehr Druck an anderer Stelle hochkommen. D.h., um ein schlechtes Gefühl dauerhaft loszuwerden, darfst du deine inneren Zustände nicht unterdrücken sondern du musst sie vollkommen zulassen, um sie danach freigeben zu können. Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen kompliziert und psychomässig an, ist aber in Realität ein total einfacher Vorgang in nur drei Schritten. Der ursprüngliche Autor schreibt auf seiner Homepage, dass diese Methode schon mehreren hunderttausend Menschen geholfen S e i t e | 107

hat, ihre schlechten Gefühle loszulassen und ein glücklicheres Leben zu führen. Nun, hunderttausend + eins, denn für mich funktioniert es auch prima und darum will ich dir dieses Wissen unbedingt weitergeben. Die Frage war also: Wie lässt man diese schlechten Gefühle los? Antwort: Genau, so wie du einen Kugelschreiber fallen lässt. Du lässt sie einfach los! Klingt kindisch und aberwitzig? Mag sein. Funktioniert im echten Leben? Durchaus! Wenn in dir gerade Vorurteile wie "Oh je, jetzt kommt irgendsoein Hokuspokus Quatsch" hochkommen, dann erinnere dich an Grundsatz #1 der Persönlichkeitsentwicklung: Sei ofen für neues! Versuche dem kommenden Prozess so ofen wie möglich zu begegnen. Gib dir hier selber die Chance, etwas Neues, Wunderbares zu entdecken, das vielleicht dein Leben transformieren wird. Ich würde sagen: Es ist den Versuch wert. Vorgehensweise zum Loslassen von schlechten Gefühlen Die Methode folgt drei einfachen Fragen, die du dir selber stellst: 1. Könnte ich es loslassen? 2. Würde ich es loslassen wollen? 3. Wann würde ich es loslassen? Bevor ich weiter ins Detail gehe, will ich hervorheben, dass es egal ist, wer du bist, wo du gerade stehst, wie alt du bist oder was du gerade machst. Diese Methode funktioniert für jeden, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Du musst dich auch nicht speziell vorbereiten. Du kannst deine Augen schließen oder ofen haben, es spielt keine Rolle. Für manche funktioniert das Eine besser, für den Anderen das Andere. Experimentiere selber und fnde heraus, was sich für dich am besten anfühlt. Ein Tipp noch bevor's losgeht: Versuche auf dein Herz zu hören und nicht so sehr auf deinen Verstand. Der Verstand macht alles nur komplizierter als es eigentlich ist. Folge einfach deinem Bauchgefühl.

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Es kommen jetzt ein paar Fragen. Es sind ganz einfache Fragen und es ist nicht wichtig, wie du sie beantwortest. Du musst also nicht unbedingt "Ja" sagen. Du kannst "Ja" oder "Nein" sagen, so wie du es eben fühlst. Beide Antworten sind okay. Du musst nur ehrlich mit dir selber sein. Versuche nicht viel zu überlegen, was wohl die "richtige" oder "beste" Antwort wäre. Es gibt hier keine richtige Antwort. "Ja" und "Nein" - beides ist gleich gut. Fühle einfach, was dein Herz zu sagen hat und folge ihm. Gib dir für jede Frage ausreichend Zeit, um in dich hinein zu fühlen. Ok, dann geht's los: 1. Lass jetzt eines deiner Probleme, dass du gerne geändert oder verbessert haben willst, in dein Bewusstsein kommen. Empfange das Gefühl erst mal, heiß es herzlich willkommen und dann frage dich: Könnte ich es loslassen? Nur rein hypothetisch. Könntest du das Gefühl loslassen, wenn du wolltest? 2. Würdest du es loslassen wollen? Frage dich: Würdest du lieber an diesem Gefühl oder diesem Schmerz festhalten wollen? Oder würdest du dich lieber davon befreien? Wenn du es lieber loslassen würdest, anstatt dich weiter daran festzuklammern, dann wirst du merken, dass es anfängt sich von ganz alleine aufzulösen. 3. Wann würdest du es loslassen wollen? In einer Woche? Morgen? Jetzt gleich? Sei ofen gegenüber der Möglichkeit, dass was auch immer dich gerade belastet, du mit diesen drei einfachen Fragen davon loskommen kannst. Höre wie gesagt auf dein Herz anstatt auf deinen Kopf. Fühle in dich hinein. Fühle das Gefühl und stelle dir die drei Fragen:

1. Könnte ich es loslassen? 2. Würde ich es loslassen wollen? 3. Wann würde ich es loslassen?

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Wenn dein Kopf ein bisschen mit diesen Fragen und deinem Gefühl kämpfen muss, ist das übrigens total in Ordnung. Wiederhole diese Prozedur so lange wie du fühlst, dass es für dich richtig ist und dein schlechtes Gefühl weggegangen ist.

Zusammenfassung

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Das Leben genießen: Mr. Fishers Formel für mehr Gelassenheit "Bei jedem Atemzug stehen wir vor der Wahl, das Leben zu umarmen oder auf das Glück zu warten." — Andreas Tenzer Mr. Fisher ist 35 Jahre alt, Bankangestellter in einer großen Investmentbank und wohnt in einer üppigen Wohnung 40 Minuten außerhalb des Stadtzentrums. Sein Job ist gut bezahlt und anstrengend. Er arbeitet viel und isst schnell. Das Handy ist nie aus und er immer erreichbar. Er schläft schlecht. Das kommt vielleicht auch daher, dass ihn kürzlich seine langjährige Freundin verlassen hat. Diesen Frust kompensiert er mit noch mehr Arbeit. Er fühlt sich alleine. Richtige Freunde hat er nur wenige und die wohnen in einer anderen Stadt. An den Wochenenden muss er die Dinge erledigen, die er auf Grund von Zeitmangel unter der Woche nicht hingekriegt hat. Und dann ist auch schon wieder Montag. Mr. Fisher ist gestresst und nervös. Vor anderen zu präsentieren macht ihm Angst. Er fühlt sich gefangen in seinen Umständen. Nicht er bestimmt sein Leben, sondern die um ihn herum. Früher ging er noch zweimal die Woche zum Schwimmen. Auch dafür reicht die Zeit nicht mehr. Er ist erschöpft. Oft denkt er an seine Schuljahre zurück, in denen er noch unbeschwert das Leben genießen konnte... 1 Jahr später... Mr. Fisher hat sich in der Winterpause Gedanken über sein Leben gemacht. Er hat überlegt, was ihm wichtig ist im Leben, wo er hin will, wie sein Leben einmal aussehen soll. Er weiß zwar noch nicht ganz genau, was er eigentlich mit seinem Leben anstellen will, aber dass es so nicht weitergehen kann, hat er fest beschlossen. Er sucht aktiv nach Möglichkeiten, um den Alltag besser zu machen, ohne ihn komplett über den Haufen zu werfen. Er will gelassener werden, lockerer sein, das Leben, so wie es ist, mehr genießen. Hier kommt, was Mr. Fisher dabei herausgefunden hat. S e i t e | 111

Nimm dir Zeit - Zeit für dich selber

"Das einzige Mittel, Zeit zu haben, ist, sich Zeit zu nehmen.” — Bertha Eckstein Wir leben in einer rasanten Welt. Alles muss schnell gehen. Alles ist schnelllebig. Was heute gilt, gilt schon morgen nicht mehr. Wir rennen und rennen und wissen eigentlich gar nicht richtig wozu und wohin überhaupt. Den eigenen Weg und das eigene Tun refektieren? Ne du, gerade keine Zeit. In dieser ganzen Hast und unter dem immer weiter steigenden Druck, erfolgreich zu sein, vergessen wir oft eines: uns selber. Wir sind wie der Hamster im Hamsterrad. Wir laufen schneller und schneller und kommen doch nie an. Wenn du einen Hamster fragen würdest, was er da macht, er würde antworten: “Frag mich doch jetzt nicht so einen Quatsch, ich hab hier Wichtigeres zu tun”. Wenn du nicht irgendwann total erschöpft aus dem Hamsterrad kullern willst, dann hat Mr. Fisher hier einen guten Tipp für dich: Nimm dir ab und zu mal ganz bewusst etwas Zeit für dich selber. Um in dich zu gehen und nachzusehen: Wie geht’s mir eigentlich gerade? Hier ein paar weitere Anregungen für dich, wie das Ganze in der Praxis aussehen könnte: Nimm dir am Wochenende eine halbe Stunde für dich selber. Und damit meine ich: nur für dich selber, ohne beste Freundin oder kleinen Bruder. Geh einen kleinen Spaziergang hinaus in die Natur. Setze dich irgendwo auf eine Bank oder einen Stein und refektiere dich und dein Leben. Wo bist du gerade? Wo willst du hin? Was ist dir wichtig im Leben? Was macht dir Spass? Was willst du noch alles tun? Wer willst du werden? Plane dir deine Auszeiten regelrecht ein und halte dich dann auch daran. In dieser Zeit willst du nicht gestört werden. Es ist deine Zeit. Zeit für dich selber. Das, was wir in unserer heutigen Welt immer weniger haben (außer wir nehmen sie uns aktiv heraus). Mach es zur Gewohnheit und nimm dir fünf Minuten deiner Mittagspause, um über all die tollen Dinge in deinem Leben S e i t e | 112

nachzudenken. All die wundervollen Momente, die du schon hattest, die tollen Erlebnisse und die frischen Sommertage. Nimm dir morgens auf dem Weg zur Schule/Arbeit ein paar Minuten mehr Zeit und achte bewusst auf all die kleinen Dinge am Wegesrand. Die bunte Blume, die alte Mauer, den hüpfenden Vogel. Schau sie dir genau an. Halte einen Moment inne und sauge die kleinen Wunder dieser Welt in dich auf. Noch ein kleiner Tipp: Am besten du hältst deine kleinen “Auszeiten” zu einem fxen Zeitpunkt. Das macht es leichter diese Verabredungen mit dir selber einzuplanen und sie dann auch einzuhalten. Dankbarkeit

"Die Menschen sehen nur das, was sie noch ales haben und bekommen könnten, schätzen aber nicht was sie haben, bis sie es verlieren." — Jimi Hendrix Wann warst du das letzte Mal so richtig krank? Kannst du dich noch daran erinnern, wie du im Bett lagst und dir wünschtest, wieder gesund zu sein? Wieder so frisch und munter durch die Gegend zu laufen, wie du es normalerweise tust? Wie hast du dich da gefühlt? Ist dir da nicht auch einmal wieder bewusst geworden, wie gut es dir eigentlich geht, wenn du gesund bist? Wir nehmen diesen Zustand als viel zu normal hin - als gegeben. Schon wenige Tage nach Genesung überkommt uns der Alltagsstress mit all seinen Verpfichtungen wieder und wir verlieren diese wichtige Perspektive aus den Augen. Es wird wieder zur Normalität, dass man gesund ist, einen Job hat oder in einem Land lebt, in dem jeder studieren kann. Je kleiner dieses Bewusstsein wird, je größer werden deine nichtssagenden Alltagsprobleme. Du verlierst dadurch das Wesentliche aus den Augen. Das Leben. Deine Gesundheit. Deine Beziehungen. Diesen einmaligen Augenblick. Wie oft erinnerst du dich im "normalen" Alltag daran, dass es dir eigentlich an nichts fehlt? Dass all deine Probleme im Vergleich zu dem, was andere Menschen durchmachen müssen, ein absoluter Klacks sind? Dass es Menschen gibt, die heute nichts essen werden, weil einfach S e i t e | 113

nichts da ist. Dass es Menschen gibt, die kein Bett haben, in das man sich einfach mal so reinlegen kann, um seinen "Problemen" nachzuweinen? Wenn dir diese Vorstellungen zu abstrus sind, dann erinnere dich doch einfach an das letzte Mal als du selber krank im Bett lagst und alle anderen "Probleme" plötzlich nicht mehr der Rede wert waren. Wie oft bedankst du dich bei deinem Körper, dass alles so gut funktioniert? Wie oft bedankst du dich bei dir selber, für alles, was du schon erreicht hast? Wie oft bist du dankbar dafür, dass du zur Schule gehen darfst/durftest? Wie oft bist du dankbar dafür, dass die Regale im Supermarkt voll sind und du essen kannst, wonach dir die Lust steht? Wie oft bist du dankbar dafür, dass du in einem sicheren Land wohnst? Wie oft bist du dankbar für die Beziehungen zu deinen Mitmenschen? Dankbar-sein ist eines der wichtigsten Rituale eines glücklichen, selbstbewussten Lebens. Wer gegenüber sich selbst und den kleinen Dingen im Leben dankbar ist, den kann so schnell nichts aus der Bahn werfen, denn jedes "Problem" das auftritt, wird direkt ins richtige Licht gerückt und man stellt sofort fest, dass es eigentlich gar keine wirklichen Probleme gibt. Das Leben genießen

"Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst fndet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen." — François de la Rochefoucauld In unserer heutigen Leistungsgesellschaft muss alles schnell und efektiv sein. Man soll so schnell wie möglich studieren, dann einen guten Job fnden und danach die Karriereleiter hochkraxeln. Bei all dem Stress, bloß nicht Letzter im Rennen zu werden, verlieren wir uns oft selbst. Wir stellen unsere eigenen Werte und Bedürfnisse hinten an und übernehmen blind was uns Eltern, Lehrer und Gesellschaft vorgeben. Wir leben das Leben anderer, die Vorstellungen und Normen der Gesellschaft oder unserer Familien. Dadurch unterdrücken wir uns selbst. Unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Das kann auf Dauer natürlich nicht gut gehen. Denn alles was unterdrückt wird, kommt irgendwo anders mit noch viel mehr Druck wieder heraus. S e i t e | 114

Deine inneren Wünsche und das Bedürfnis nach einem Leben voll Sinn werden nie verschwinden. Sie werden immer da sein und sie werden dich bis zu deinem Lebensende daran erinnern, dass das hier dein Leben ist und du es so leben sollst, wie dir es passt! Jede Sekunde in der du "gegen dich selbst lebst", werden sie stärker werden und dich zum Umkehren mahnen. Was will ich damit sagen? Glaube nicht alles, was dir die Gesellschaft auftischt. Das Leben ist nicht dazu da, wie im 1000 Meter Lauf heruntergerannt zu werden um irgendwelche materiellen Besitztümer anzuhäufen. Wer ständig rastlos von A nach B und wieder zurückrennt, übersieht all die feinen Dinge im Leben. Die kleinen Gesten, die kleinen Geschenke, die kleinen Freuden. All die winzigen Sachen, die uns lebendig werden lassen. Darum: Mach mal langsam! Puste durch. Atme tief. Besinne dich einmal wieder darauf, was dir wichtig ist. Denn alleine das zählt. Lass ab von all den Erwartungen deiner Familie oder der Gesellschaft. Höre tief in dich hinein und beachte deine Wünsche und deine Bedürfnisse. Sie sind es am Ende, die dich glücklich werden lassen und nicht die Vorstellungen und Werte anderer.

Zusammenfassung

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Die Kraft des Hier und Jetzt "Du musst in der Gegenwart leben. Was war, ist für immer vergangen; was in der Zukunf kommen mag ist ausserhalb deines Einfusses bis es zur Gegenwart wird. Erinnerungen an die Vergangenheit und nachdenken über die Zukunf sind wichtig, aber nur zu dem Teil als das sie dir hier und jetzt in der Gegenwart zu etwas dienen.” — S.N. Goenk Bist du immer wo anders, nur nicht im gegenwärtigen Augenblick? Wartest du darauf zu leben? Bist du oft mit deinen Gedanken in der Zukunft, da wo alles besser wird? Reduzierst du manchmal die Gegenwart zu einem unerwünschten Zustand, den du eben durchlaufen musst, um weiterzukommen? Machst du die Dinge nur, weil du glaubst, wenn du sie hinter dir hast, beginnt das Leben? Wenn das auf dich zutrift dann keine Angst, so leben die meisten Menschen in unserer heutigen Gesellschaft. Sie reduzieren den gegenwärtigen Moment zu einem notwendigen Schritt, den man eben machen muss, um dahin zu kommen, wo es schön ist. "Wenn ich erst mal... dann...". Wenn ich erst mal zehn Jahre gearbeitet habe, dann kann ich mich ausruhen und das Leben genießen. Wenn ich erst mal eine eigene Wohnung habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich erst mal den richtigen Partner gefunden habe, dann macht das Leben Spaß. Wenn ich erst mal alle meine Kinder großgezogen habe, dann kann ich mich zurücklehnen... Wenn ich erst mal... Wenn ich erst mal... Wenn ich erst mal... Die Welt ist voller Wenn-ich-erst-mal's. Die Leute rennen in der Hofnung auf eine bessere Zukunft rastlos von A nach B. Erst noch das hier erledigen, dann das da fertig machen und das dort drüben zu Ende bringen. "Wenn ich das erst mal alles hinter mich gebracht habe, dann kann ich glücklich sein". Man will die lästige Tätigkeit des Augenblicks so schnell wie möglich hinter sich bringen, um dahin zu kommen, wo scheinbar alles wunderbar wird. Wir leben in Gedanken in der Zukunft und vergessen dabei die Gegenwart. Dabei ist genau dieser einmalige Augenblick, genau dieser Moment, in dem du das hier liest, das Einzige, was es gibt!

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Das Hier und Jetzt ist alles, was du hast Die Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft existiert nur in deinen Gedanken. Sie sind nicht real. Sie sind fktiv. Du kannst mit ihnen nicht viel anfangen. Der einzige Augenblick, in dem das Leben stattfndet, ist im Hier und Jetzt. Mach dir das mal klar! Das Einzige, was du je haben wirst, ist dieser einmalige Moment gerade. Genau der hier, in dem du diese Zeilen liest. Die Vergangenheit ist später nur noch eine Erinnerung an Augenblicke, die du einmal im Hier und Jetzt erlebt hast und die Zukunft ist nichts weiter als eine Vorstellung, eine Projektion deiner Gedanken, bis sie zur Gegenwart wird. Der einzige Zeitpunkt, zu dem das Leben stattfndet, ist also genau jetzt, in diesem Augenblick. Frage dich mal selber: Gab es jemals einen Moment in deinem Leben, in dem das Leben nicht im Hier und Jetzt statt gefunden hat? Natürlich nicht. Denn der gegenwärtige Augenblick ist alles, was es gibt. Wenn du dich an die Vergangenheit erinnerst, dann tust du das im Hier und jetzt. Wenn du in der Zukunft schwelgst, dann malst du dir im Hier und Jetzt diese Bilder aus. Das Leben fndet immer genau jetzt statt, in diesem einmaligen Moment. Was immer du tust, sei vollkommen da Umso weiter weg du mit deinen Gedanken vom Hier und Jetzt bist, umso weiter entfernst du dich damit auch vom echten Leben. Umso mehr du in der Zukunft oder deinen Vergangenheitserlebnissen schwelgst, umso mehr verpasst du die Gegenwart und damit die Chance, dein Leben zu gestalten. Versuche also, dich so oft wie möglich an diesen Fakt zu erinnern. Mache dir in deinem Alltag zwischenzeitlich bewusst: Dieser Moment ist alles, was ich habe, besser ich koste ihn voll aus. Warte deshalb nicht auf einen fernen Punkt in der Zukunft, an dem alles anders wird. Lebe jetzt! In diesem Moment. Es ist das Einzige, was du hast und was du beeinfussen kannst.

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Tauche dabei so tief in deine derzeitige Tätigkeit ein, wie du nur kannst. Tue das, was du tust, vollkommen. Gehe in dein Tun über und gib dein bestes. Egal ob du Karotten schälst, dich mit deiner besten Freundin unterhältst oder die Treppen zu deiner Wohnung hochgehst. Sei vollkommen da, in dem was du machst und dein Leben wird sich schlagartig verbessern! Unbeliebtes durch die Kraft der Gegenwart aufösen Wenn du etwas machen musst, das dir keinen Spaß macht, du es aber trotzdem machen musst, aus welchen Gründen auch immer, dann gehe voll in diese Tätigkeit hinein. Tue so, als ob du es selbst so gewählt hättest. Sage "ja" zum gegenwärtigen Moment. Arbeite mit ihm, nicht gegen ihn und gib dabei dein Bestes. Sei präsent und mit deiner Aufmerksamkeit vollkommen im gegenwärtigen Augenblick und der anliegenden Tätigkeit. Umso mehr du in der Gegenwart bist, umso leichter wird dir die Aufgabe fallen. Im Gegensatz dazu: Je mehr du dich dem gegenwärtigen Augenblick widersetzt, umso mehr Leid und negative Gefühle wirst du ertragen müssen. Dabei kannst du dich dem Augenblick gar nicht widersetzen. Wie auch? Wie könnte man sich dem widersetzen, was jetzt gerade ist? Das geht gar nicht. Das, was gerade ist, ist so, wie es ist. Es ist also der reinste Wahnsinn zu versuchen, sich diesem Augenblick, diesen Fakten zu widersetzen. Verschwende auch nicht viel Energie daran, dich über vergangene Dinge aufzuregen. Es wird sich dadurch nichts an deiner derzeitigen Situation verändern und das Vergangene auch nicht rückgängig machen. Ein weiser Mann hat mir einmal gesagt: Du kannst dich aufregen so lange du willst, es hat keine vergangenheitsverändernde Wirkung. Welch Ofenbarung! Wenn du dich also dabei ertappst, wie du dich über Vergangenes beklagst, dann fokussiere deine Aufmerksamkeit wieder ganz ins Hier und Jetzt. Mach das, was du tust mit Hingabe und voller Konzentration. Lass dir nicht durch Dinge, die du eh nicht mehr ändern kannst, deine wertvolle Energie abziehen.

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Das gleiche gilt fürs Sorgen machen. Du kannst dir noch so lange und noch so viele Sorgen über die Zukunft machen, dadurch wird sich nichts verbessern. Außerdem kannst du die Zukunft eh nicht vorhersehen und weißt gar nicht, was passieren wird. Darum gilt auch hier: Wenn du dich dabei ertappst, wie du dir unnötig Sorgen über die Zukunft machst, konzentriere dich auch wieder auf das Hier und Jetzt, den gegenwärtigen Moment und das, was du gerade tust. Im Hier und Jetzt gibt es keine Probleme Probleme sind immer selbstgemacht. Es sind Illusionen, Geschichten, die wir uns selber erzählen. In Wirklichkeit gibt es nämlich gar keine Probleme. Es gibt nur Situationen, die man entweder akzeptiert, verändert oder verlässt. Wenn diese dann zu einem Problem werden, dann nur dadurch, dass du sie selber zu einem solchen machst. Probleme fnden immer nur in unserem Kopf statt - meist in der Zukunft - und können im Hier und Jetzt nicht überleben. Werde dir jetzt mal ganz diesem Moment hier bewusst. Denke nicht an morgen oder gestern. Konzentriere dich komplett auf diesen Augenblick gerade. Hast du jetzt gerade ein Problem? Wahrscheinlich nicht. Denn es gibt keine Probleme, nur Situationen, die es anzupacken gilt. Ein Problem entsteht erst dann, wenn du dich zu sehr auf eine Situation einschießt, ohne die Absicht oder die Möglichkeit zu haben, etwas zu verändern. Dann überkommt dich das Ohnmachtsgefühl, der Situation hilfos ausgeliefert zu sein. Deshalb gilt auch hier: Bringe deine Aufmerksamkeit wieder zurück ins Hier und Jetzt. Lass deine selbstgemachten Probleme der Zukunft einfach fallen und komme zurück in die Gegenwart, in der es nur Situationen gibt, die man entweder akzeptiert, verändert oder verlässt.

"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben." — Cicely Saunder

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Zusammenfassung

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Angst in Mut verwandeln

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Angsthasen aufgepasst: Wie man die Angst akzeptieren kann, sich aber nicht davon beeinfussen lässt "Fühle die Angst und mach's trotzdem" — Susan Jefers Alkohol, Zigaretten und andere Drogen wirken wunderbar, wenn es darum geht, unser gefühltes Angstlevel zu minimieren. Was genau passiert da und können wir diesen Prozess evtl. auf natürliche Weise nachahmen? Diese Beruhigungsdrogen machen nichts anderes, als deine eigene Reaktion auf den Angststimulus zu verringern bzw. ganz auszuschalten. Sie ändern also nichts am ursprüngliche Angstimpuls - der ist immer noch genau so da wie vorher - sondern setzen einfach nur dein internes Reaktionslevel darauf herunter. Du reagierst also nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Umfang auf dein Angstgefühl. In diesem vorigen Abschnitt liegt eine wertvolle Einsicht vergraben. Unsere Gefühle hängen also nicht davon ab, was um uns herum passiert, sondern davon, wie wir auf diese externen Stimuli in unserem Inneren reagieren. Wenn wir es nun schafen, den Angstimpuls zwar als äußeren Stimulus zu akzeptieren, ihn aber nicht unsere innere Gefühlslage beherrschen lassen, dann haben wir ein mächtiges Werkzeug um der Angst entgegenzutreten. Wie du genau das machen kannst, verrate ich dir im nächsten Abschnitt. Das Telefon klingelt, aber ich gehe nicht ran. Angenommen du sitzt gerade ganz entspannt in deinem Lieblingsstuhl und liest diese Zeilen. Plötzlich klingelt das Telefon. Wie auf Knopfdruck springst du auf um den Hörer abzunehmen. Das Klingeln des Telefons hat deinen ursprünglichen Plan, in Ruhe dieses Buch zu lesen und zu entspannen, total über den Haufen geworfen. Du hast dich auf Grund deiner Angewohnheit, immer sofort das Telefon abzunehmen, dem externen Stimulus gebeugt und bist aufgesprungen um ihm zu folgen.

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Im Moment der Reaktion - des Aufspringens - dachtest du gar nicht viel darüber nach, ob du überhaupt ran gehen sollst. Das Telefon klingelt, ich geh ran, ist doch klar. Dieses Verhalten hast du dir im Laufe der Zeit angeeignet. Du hast dich selbst darauf konditioniert. Es ist dir zur Gewohnheit geworden. Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen, dass du in erster Linie gar nicht hättest rangehen müssen! Das Telefon klingelt, okay, aber jetzt kannst du entscheiden, was du mit diesem externen Reiz anstellen willst. Ob du aufstehst und sofort hinrennst oder in Ruhe weiter dein Buch liest, das Klingeln zwar hörst aber nicht mehr darauf reagierst und einfach entspannt sitzen bleibst, bleibt dir überlassen. Du hast die Wahl, wie du auf diesen Stimulus reagieren willst! Mach dir diesen kleinen Film und die Bilder darin so klar wie möglich. Stelle dir vor, wie das Telefon anfängt zu klingeln, während du in aller Ruhe und Gelassenheit dein Buch liest. Du nimmst das Klingeln zwar wahr, aber anstatt sofort aufzuspringen um den Hörer abzunehmen, bleibst du ganz relaxed sitzen und liest dein Buch weiter. Du entscheidest dich dafür, deinen ursprünglichen Plan des Buchlesens weiter zu verfolgen und nicht auf den externen Stimulus zu reagieren. Praktische Umsetzung Verwende dieses hilfreiche Werkzeug um deine Reaktion auf einen Angstimpuls zu kontrollieren. Anstatt einfach nur deiner Gewohnheit zu folgen und dich von der Angst beeinfussen zu lassen, entscheidest du von nun an selber darüber, wie du auf den Stimulus reagieren willst. In der praktischen Umsetzung sieht das so aus: Sobald du merkst, dass sich in dir ein Angstgefühl bildet (dein inneres Telefon fängt an zu klingeln), sage dir: Das Telefon klingelt, aber ich muss nicht ran gehen. Ich kann es einfach klingeln lassen! Hole dir wieder die Bilder von vorher in dein Bewusstsein, wie du ganz entspannt in deinem Sessel sitzt und ruhig, als ob nichts wäre, dein Buch weiterliest. Sage dir selber: Hm, da klingelt irgendwas. Macht aber S e i t e | 123

nichts. Ich lass es einfach weiter klingeln und bleibe dabei ganz entspannt und locker. Dieser Gedanke muss so tief und fest in dir verwurzelt sein, dass er automatisch kommt, sobald dein inneres Telefon anfängt zu klingeln. Er muss dein Standardverhalten ersetzen, das du bisher hattest. Um das zu erreichen, musst du dich in diesen Situation bewusst an diese Metapher erinnern. Sobald du Angst verspürst, denke an das Telefon, deinen Sessel und wie du weiterhin ganz relaxed dein Buch liest. Um so öfter du dich daran erinnerst, umso tiefer wird die Verknüpfung in deinem Gehirn und umso schneller konditionierst du dich auf diese alternative Reaktion. Es lohnt sich also dieses Verhalten so oft zu üben wie es geht. Wenn du z.B. Angst vor Hunden hast, dann kannst du dich bewusst ein paar Mal nacheinander diesen kleinen Angstsituationen aussetzen und dabei an diese Methode denken. Denk an das Telefon wie es klingelt, du aber ganz ruhig und gelassen in deinem Stuhl dein Buch weiterliest. Das Telefon klingelt, aber ich gehe nicht ran! Konditionierte Reaktion verzögern Das Ziel ist natürlich das Klingeln (dein Angstsignal) am Ende gar nicht mehr zu beachten. Übrigens: Ein großes Missverständnis ist, dass man glaubt, selbstbewusste Menschen hätten keine Angst. Ganz im Gegenteil. Sie verspüren exakt das Gleiche wie du auch, nur reagieren sie nicht auf den Reiz. Sie lassen das Telefon klingeln, hören gar nicht großartig hin und machen einfach weiter! Es geht also nicht darum das Klingeln irgendwie wegzukriegen (es wird nicht weggehen - es wird höchstens leiser werden), sondern darum, sich nicht davon beeindrucken zu lassen und weiterzumachen! Am Anfang kann es nun schwierig sein, sich diesem oft schrillen Alarmton zu widersetzen. Man fühlt sich gedrängt dem Impuls zu folgen und sich aus der Situation so schnell wie möglich zurückzuziehen. An dieser Stelle kommt eine weitere Taktik ins Spiel: Verzögere deine Reaktion! S e i t e | 124

Wenn du merkst, dass dein Angstgefühl dich übermannt, dann versuche es so lange zu verzögern wie es geht. Damit unterbrichst du dein konditioniertes Verhalten (der Angst entfiehen) und du kommst deiner alternativen Verhaltensweise (die Angst akzeptieren aber trotzdem weitermachen) ein Stück näher. Sobald du also merkst, dass da etwas in dir aufsteigt, fange an auf 10 zu zählen. Sage dir: Egal was jetzt gerade ist, ich zähle jetzt auf zehn und dann schau ich mal wie's danach aussieht. Mir kann in dieser Zeit gar nichts passieren und jetzt fange ich einfach an. Eins.. Zwei.. Drei.. Übe beide Methoden so oft es geht. Im Alltag, in der Schule/ Uni/Arbeitsplatz, zu Hause, beim Bäcker, in der Straßenbahn etc. Stelle dich deinen Ängsten wann du nur kannst. Fange dabei am besten mit deinen kleinen Ängsten an und steigere dich langsam. Umso öfter du dich darin übst, umso schneller wirst du resistent gegenüber deinen inneren Alarmglocken werden!

Zusammenfassung

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Die drei Sekunden Regel "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." — Seneca Wenn ich dir nur einen Rat geben dürfte, wie man am besten damit anfängt sein Selbstvertrauen aufzubauen, dann würde ich dir sagen: Schau, dass du in Aktion kommst. Stell dich deinen Ängsten und fordere dich selbst heraus. Konfrontiere das, was dir Angst macht und du wirst feststellen, dass alles nur halb so wild ist. Im Hinterher hört man sich dann oftmals selber sagen: “Das war ja jetzt überhaupt nicht schwierig, wieso hab ich das nicht schon früher gemacht”. Es ist wie beim ersten Mal vom 5 Meter Turm zu springen. Da hat man am Anfang auch eine riesen Angst. Wenn man dann einmal gesprungen ist, weiß man: es passiert überhaupt gar nichts. Nein, ganz im Gegenteil: es macht sogar noch sau viel Spaß! Die Krux liegt natürlich darin, dass man das vorher nicht weiß und sich deshalb die wildesten Dinge im Kopf ausmalt. Wir Menschen sind nämlich super darin, uns immer die schlimmsten und peinlichsten Situationen vorzustellen. “Die werden mich alle auslachen”, “Ich werde dastehen wie ein Idiot”, “Niemand wird mehr mit mir reden wollen” – alles totaler Schwachsinn. Diese ganzen Gedanken fnden nur in deinem Kopf statt und haben nichts mit dem realen Leben zu tun! Leider verlieren wir dadurch oftmals den Mut uns diesen Situationen zu stellen und agieren so wie wir schon immer reagiert haben. Wir lassen die Situation vorbei streichen, bleiben passiv, machen den Mund nicht auf und alles bleibt so wie es schon immer war… So etwas nennt man auch einen Teufelskreis. Nämlich genau das, womit du dein Selbstvertrauen aufauen würdest, machst du nicht, weil du Angst davor hast, dass evtl. eine unangenehme Situation entstehen könnte. Dadurch stärkst du deine Angst nur weiter und es wird immer schwieriger werden sich der Angst zu stellen.

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3..2..1.. Los! Darum mein Rat: sobald du in eine Situation kommst, die dir Angst macht, gib dir selber maximal drei Sekunden und dann konfrontiere die Angst. Denk nicht viel nach, was alles passieren könnte. Entscheide innerhalb von drei Sekunden, dass du das jetzt machst. Kein wenn und aber und überhaupt und soundso. Es ist wie morgens aus dem Bett zu kommen. Entweder du stehst sofort auf oder du fängst an in deinem Kopf nach Gründen zu suchen warum du nicht noch 5 Minuten länger liegen bleiben kannst. Und was dann passiert, wissen wir ja alle… Also. Situation erkennen, maximal drei Sekunden Zeit, nicht anfangen darüber nachzudenken, sondern einfach machen! Vereinbare mit dir selber, dass du nur diese drei Sekunden hast, um dich der Situation zu stellen. Wenn du es bis dahin nicht angepackt hast, darfst du es nach den drei Sekunden auch nicht mehr anpacken! Warum? Ganz einfach. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du es nächstes Mal machst, denn du willst ja nicht ewig davon laufen, oder? Du kannst es dir selber erleichtern, indem du dich einfach ganz physikalisch in Bewegung bringst. Damit meine ich: wenn du z.B. mit jemandem über etwas reden willst, das aber immer wieder vermeidest, dann geh einfach nächstes Mal direkt auf ihn, zu wenn du ihn siehst. Setze einen Fuß vor den anderen und laufe auf die Person zu. Denke nicht nach. Bring einfach deine Füße in Bewegung und geh zielgerichtet auf ihn/sie zu. Wenn dich die Person dann bemerkt, gibt's kein Zurück mehr. Sag es, JETZT! Mir hat die drei Sekunden Regel schon oft geholfen mich über meine Ängste hinwegzusetzen. Das eigentlich kraftvolle an dieser Regel ist, dass du nicht gleich wieder anfängst dir irgendwelche peinlichen Momente auszumalen. Es bleibt dir so schlicht und einfach keine Zeit nachzudenken. Du verhinderst damit diese tückischen Nachdenkphasen, in denen du dir all deine irrationellen Ausreden konstruierst es doch nicht zu tun!

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Also: 3..2..1.. JETZT! Geh raus und konfrontiere deine Ängste! Dadurch wird sich dein Selbstvertrauen Stück für Stück aufauen und du wirst dich in diesen Situationen zunehmend selbstsicherer fühlen.

"Selbstvertrauen gewinnt man dadurch, daß man genau das tut, wovor man Angst hat, und auf diese Weise eine Reihe von erfolgreichen Erfahrungen sammelt." — Dale Carnegie P.S: Wenn du es beim ersten Mal nicht gleich machst, verurteile dich danach nicht selber. Damit würdest du dich nur selber ohrfeigen und das bringt dich schließlich keinen Schritt weiter. Entschließe dich stattdessen dafür, es nächstes Mal wirklich zu machen, komme was wolle!

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Die Vorher-Nachher Methode "Im Leben gibt es etwas Schlimmeres als keinen Erfolg zu haben: Das ist, nichts unternommen zu haben." — Franklin Delano Roosevelt Ich weiß gar nicht, wo ich vor lauter Vorfreude über diese Methode zu schreiben anfangen soll. Vielleicht damit: Ohne diese Methode wäre ich heute nicht wo ich jetzt bin, das ist sicher. Ihr habe ich einen Großteil meiner persönlichen Entwicklung zu verdanken. Sie hat mich dazu gedrungen, die wildesten Dinge zu tun, die ich mir vorher nicht mal in meinen Träumen ausgemalt hätte. Jetzt bist du bestimmt ganz neugierig geworden, was es damit auf sich hat. Und ich will dich nicht lange auf die Folter spannen. Verpfichte dich heute, mach's morgen Bei der Vorher-Nachher Methode geht es darum, dass du dich im Vorhinein (zu einem Zeitpunkt, an dem du noch nicht viel Mut brauchst) zu etwas verpfichtest, das du im Nachhinein tun wirst. Du verschreibst dich einer Sache, die in der Zukunft liegt, bevor sie richtig real erscheint und bevor sie dir Angst machen könnte. Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich hatte die Möglichkeit in einer Theatergruppe mitzumachen. Die Voraussetzung dafür war am Schluss auch in einer Vorstellungen mitzumachen. Nach kurzem Überlegen wurde mir klar, welch großartige Chance das war. Und da die Vorstellung und das Publikum noch in weiter Ferne lag, dachte ich gar nicht groß darüber nach und sagte einfach "ja". Das war die vielleicht beste Entscheidung, die ich je in meinem Leben getrofen habe! Nun hatte ich mich nämlich all meinen Mitspielern verpfichtet, nicht nur zu den wöchentlichen Übungstrefen zu kommen (die am Anfang auch herausfordernd waren), sondern am Schluss auch in einer Vorstellung vor Publikum mitzuspielen. Meine Mitspieler zählten nun auf mich. Ich hatte "ja" gesagt, also musste ich auch kommen und mitmachen. Je näher die Vorstellung rückte, umso größer wurde auch meine Angst. Ich hatte so was zuvor S e i t e | 129

noch nie gemacht und hatte keine Erfahrungswerte wie das Ganze ablaufen würde. Aber alle Gedankenmalereien waren eh egal, denn ich hatte mich schließlich verpfichtet und jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich würde mitmachen (müssen), komme was wolle. Wirkungsweise Die Vorher-Nachher Methode baut also auf einem ganz einfachen Prinzip auf. Du gibst eine Verpfichtung gegenüber Anderen (umso mehr, umso besser) ab und sicherst dich damit selber ab, dass du nicht doch noch in letzter Minute einen Rückzieher machst. Das machst du zu einem Zeitpunkt, an dem es dir noch relativ leicht fällt, "ja" zu sagen. D.h., an dem das Ereignis, das dir Angst macht, noch in unscheinbarer Ferne liegt. Dieses Versprechen ist dann so stark, dass selbst deine ansteigende Angst dich nicht mehr zur Umkehr bringen kann. Der soziale Druck, ins kalte Wasser zu springen ist also größer als der Drang vor der Angst davonzulaufen. Das hört sich jetzt - im Vorhinein - vielleicht ein bisschen merkwürdig an, ist aber - im Nachhinein - das Beste, was dir passieren kann. Denn du willst dich deinen Ängsten ja irgendwann mal stellen, oder? Und genau dafür ist diese Methode bestens geeignet. Du kennst das doch sicherlich auch. Im Nachhinein ist man so unendlich froh, dass man es doch gemacht hat! Man hat sich seiner Angst gestellt und dabei herausgefunden, dass alles nur halb so schlimm ist. "Warum hab ich das nur nicht schon früher gemacht", hört man sich dann oft selbst sagen. Es müssen auch nicht gleich die wildesten Dinge sein, zu denen du dich verpfichtest. Du kannst auch einfach mal damit anfangen, zu all den kleinen Dingen in deinem Leben "ja" zu sagen, zu denen du normalerweise aus Refex gleich immer automatisch "nein" sagst. Tipp: Wenn du gefragt wirst, denk nicht lang nach. Du weißt intuitiv, dass es das Richtige für dich ist! Erinnere dich an die drei Sekunden Regel und sag's einfach: "Ja, ich bin dabei"!

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8 Schritte zur Angstbewältigung "Im Hafen ist ein Schif sicher, aber dafür ist es nicht gebaut." — Seneca 1. Erkenne und akzeptiere deine Angst Viele Menschen versuchen ihre Ängste zu unterdrücken oder ganz zu vergessen. Das funktioniert leider nicht. Im Gegenteil, es wirkt sich eher kontraproduktiv aus und macht die Angst am Ende nur noch größer. Denn alles was irgendwie unterdrückt wird, kommt irgendwann wieder an einer anderen Stelle mit noch mehr Kraft heraus! Die Angst anzuerkennen und zuzulassen ist also der erste Schritt zur Befreiung. Lasse das Gefühl zu, dass sich da in deinem Bauch formt. Sperre dich nicht dagegen. Akzeptiere es und beobachte es ganz bewusst. Erst dann hast du die Chance damit umzugehen. 2. Schreib deine Angst auf Dadurch bringst du die Ängste von deinem Bauch aufs Papier und damit ans Licht. Du externalisierst sie in schriftlicher Form. Du machst sie eindeutig und klar. Jetzt stehen sie vor dir auf dem Papier und jetzt hast du Kontrolle über sie. Oft ist einem nämlich gar nicht richtig klar, was einem da so Angst macht. Sind es die beobachtenden Blicke, der gefürchtete Imageverlust, die Angst etwas Falsches zu sagen oder jemand anderen zu enttäuschen? Was genau ist deine Angst? Vor wie/was/wann/w0/wem/unter welchen Bedingungen hast du Angst? Kannst du ein allgemeines Muster erkennen oder sind die Ängste nur situationsbezogen? Defniere ganz genau was dir Angst macht und warum. 3. Du bist nicht alleine, es geht jedem so Mache dir erst mal folgendes klar: Du bist nicht der Einzige auf diesem Planeten, der Ängste hat. Im Gegenteil, jeder hat sie, nur will es keiner zugeben. Ich, du, dein Nachbar, dein Freund und Arnold Schwarzenegger. Es geht allen gleich. Der Unterschied liegt nur darin, wie die verschiedenen Personen S e i t e | 132

damit umgehen. Sage dir also selber: "Es ist nichts falsch daran, Ängste zu haben. Jeder hat sie und es kommt nur darauf an, wie ich damit umgehe." 4. Frage dich selbst: Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Oftmals denken wir, wir müssen sterben, wenn wir da vorne vor den Anderen reden sollen. Wir Menschen sind super darin, uns immer die wildesten Horrorszenarien auszumalen, die absolut nichts mit der wirklichen Welt zu tun haben. Nimm dir also mal ganz bewusst ein paar Minuten Zeit und überlege dir: Was kann denn schon weltbewegendes passieren? Wenn du mal ein bisschen nachdenkst, kommst du wahrscheinlich auch zum Schluss: Es kann eigentlich gar nichts Großes passieren. Mal angenommen, du bekommst absolut kein Wort raus, für ganze fünf Minuten, du frierst einfach ein und sagst nichts mehr? Na und? Du wirst trotzdem weiterleben. Du wirst an dem Tag genauso wie an jedem anderen auch wieder in deinem Bettlein einschlafen. Die Zuschauer werden sich vielleicht ein bisschen gewundert haben, aber nach einem halben Tag hat's dann auch schon wieder jeder vergessen und es interessiert keinen mehr. Diese ganzen Horrorszenarien, dass alle den Raum verlassen oder dich auslachen, sind total irreal (so was gibt's höchstens in irgendwelchen komischen Hollywoodflmen) und haben nichts mit der wirklichen Welt zu tun. Und selbst in diesem total fktiven Fall würdest du weiterleben und es würde sich nichts Grundlegendes verändern. Du bleibst du und die Welt dreht sich weiter. Also überleg dir mal ganz realistisch: Was ist denn bitte schön das Schlimmste, das passieren kann? 5. Bereite dich vor und spiel die Situation im Geiste durch Umso besser du vorbereitet bist, umso mehr Selbstvertrauen wirst du an den Tag legen. Dieser Punkt hilft mir extrem, wenn es darum geht, Vorträge zu halten. Ich kenne meine Materie und muss mir darum schon mal keine Sorgen mehr machen. Das ist also ein Punkt, den du selbst aktiv, durch deine eigene Vorbereitung beeinfussen kannst. Nutze das! S e i t e | 133

Wenn du z.B. einen Vortrag halten sollst, dann übe ihn zu Hause vor dem Spiegel ein paarmal. Bereite dich auf die Situation, die dir Angst bereitet, so gut es geht vor. Spiel sie in deinem Geiste ein paarmal durch. Visualisiere wie du die Situation mit Bravour bestehst und alles wunderbar abläuft. 6. Sei im Hier und Jetzt Alle Ängste, die wir haben sind Ängste der Zukunft. Ängste, die unser Kopf und unsere Imagination erzeugen. Sie sind immer Projektionen in die Zukunft - was evtl. unter Umständen passieren könnte und haben nichts mit der Gegenwart zu tun. Versuche daher, deinen Fokus ganz bewusst auf die Gegenwart zu lenken. Damit ziehst du deinen selbst-gemachten Horrorszenarien den Stecker. Sie können in der Gegenwart nicht überleben! Denke also nicht über morgen und gestern nach, sondern nur über das, was da gerade im Hier und Jetzt vor deiner Nasenspitze passiert. Vergiss alles, was vielleicht, unter Umständen, möglicherweise wenn dies oder jenes eintritt passieren könnte. Lenke all deine Aufmerksamkeit auf die Gegenwart, auf den jetzigen Augenblick. 7. Fang mit kleinen Schritten an und feiere jeden noch kleineren Erfolg Mache kleine Schritte, mach Babyschritte. Beispiel: Du hast Angst vor anderen Leuten zu reden. Mein Vorschlag: Übe erst mal daheim vor dem Spiegel alleine, nur für dich, ohne das dir jemand zuhört. Dann rede vor deinem besten Freund oder Familienmitglied. Danach rede vor mehreren guten Freunden oder Familienmitglieder. Dann rede vor einem Bekannten. Dann rede vor mehreren Bekannten. Dann rede vor einem Bekannten und einem Unbekannten usw... Und danach nicht vergessen: Sei stolz auf dich und feiere jeden kleinen Sieg. Gönne dir etwas. Eine Kleinigkeit reicht schon aus. Belohne dich selber für deinen Einsatz und deine Arbeit. Dadurch verstärkst du deinen eigenen Antrieb es noch einmal zu tun und du assoziierst unterbewusst ein positives Resultat damit.

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8. Mach's einfach! Konfrontiere die Angst, geh mitten durch! Mach's so oft du kannst! Der letzte Schritt. Mach's einfach! Du hast dich nun in sieben Schritten optimal vorbereitet. Jetzt gibt es nur noch eins zu tun. Stell dich der Situation! Du hast die ganze Vorbereitung ja nicht umsonst gemacht. Nun willst du schließlich auch die Früchte deiner Arbeit ernten! Geh also im Wissen los, dass du dich bestmöglich vorbereitet hast. Mehr konntest du bis zu diesem Zeitpunkt nicht tun. Geh jetzt los, und stell dich deiner Angst. Denk dabei nicht all zu viel darüber nach, was alles passieren könnte. Du kannst die Zukunft nicht vorhersehen und es zieht dir nur unnötig Energie ab, wenn du dir darüber Gedanken machst. Noch ein Tipp: Wenn es soweit ist, atme bewusst in die untere Bauchgegend und versuche so entspannt wie möglich zu sein. Es ist physiologisch unmöglich, Angst zu haben, wenn der Körper total entspannt ist! Und dann: Mach's einfach! Und mach's danach wieder und wieder, so oft du nur kannst. Umso öfter du dich deiner Angst stellst, umso kleiner wird sie werden. Denn du wirst plötzlich feststellen, dass alles nicht mal halb so schlimm ist, wie du es dir in deinem Kopf vorher ständig ausgemalt hast. Wenn du's dann ein paarmal gemacht hast, wird es von Mal zu Mal leichter und leichter bis es am Schluss sogar zur Gewohnheit wird, die Angst zu konfrontieren, anstatt ihr aus dem Weg zu gehen (ich weiß, hört sich komisch an, ist aber so).

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Gedankentricks

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Man sollte vielleicht eigentlich... aber... Entschieden Entscheiden "Erfolg im Leben ist das Resultat von guten Entscheidungen. Gute Entscheidungen sind meistens das Resultat von Erfahrungen. Erfahrungen sind meistens das Resultat von schlechten Entscheidungen.” — Tony Robbins Ein großes Hindernis im Leben weiterzukommen ist der Fakt, dass es uns Menschen schwer fällt, Entscheidungen zu trefen. Wir zögern lange, versuchen alle Vor- und Nachteile abzuwägen nur um nach der Entscheidung ständig darüber nachzudenken, ob der andere Weg vielleicht nicht doch besser gewesen wäre. Das Schlimmste jedoch ist, sich gar nicht zu Entscheiden und darauf zu warten, dass etwas “passiert”. Wir wollen ja keine Fehler machen und vergessen dabei total, dass wir genau dadurch lernen! Wir jagen der Illusion nach, das Ergebnis und die Zukunft durch langes Überlegen kontrollieren zu können, wollen dabei gleichzeitig aber kein Risiko eingehen. Anstatt proaktiv zu entscheiden und eine Veränderung herbeizuführen, bleiben wir oft reglos stehen. Ich will dir hier eine neue Denkweise anbieten. Anstatt die Entscheidung in einen “Verlierer-” und “Gewinnerweg” (Ich habe mich “falsch”/”richtig” entschieden) zu unterteilen, fnde in beiden Wegen den Gewinn. Sehe es mal so: Du entscheidest dich in jedem Augenblick, deinem Wissensstand entsprechend, immer für die deiner Meinung nach beste Lösung. Führt die Entscheidung dann nicht zum gewünschten Ergebnis, hast du auf dem Weg wertvolle Dinge gelernt und kannst dich nun neu entscheiden.

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Es gibt keine "falschen" Entscheidungen In unserer Gesellschaft soll man ja keine Fehler machen. Alles soll perfekt sein. Bloß nie Schwäche zeigen oder etwas Unkonventionelles ausprobieren. Man könnte ja beim Versuch hinfallen. "Überlege dir bloß gut, wofür du dich entscheidest". Und wehe dir, du fällst die falsche Entscheidung... Dabei vergisst man total, dass man genau dadurch am meisten lernt! "Fehler" machen ist essentiell, wenn du weiterkommen will! Wenn du nie neue Dinge ausprobierst und damit das Risiko "Fehler" zu machen in Kauf nimmst, wird es auch keine neuen Erfahrungen und dementsprechend keine Weiterentwicklung geben. Es gilt: Es gibt keine "Fehler", nur Feedback. Du entscheidest dich in jedem Moment richtig und deines Wissensstandes entsprechend. Wenn die Entscheidung dann nicht zum gewünschten Ziel führt, dann nutze diese wertvolle Information, um dich nun erneut, mit neuem Hintergrundwissen zu entscheiden. Sieh die Vorteile Viele machen sich das Entscheiden selber schwer, in dem sie die potentiellen negativen Folgen der verschiedenen Wege gegeneinander aufwiegen, anstatt sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Versuche dir also bei einer anstehenden Entscheidung immer die positiven Aspekten des jeweiligen Weges vor Augen zu halten. Was verbessert sich, wenn ich mich so entscheide? Welche Vorteile beherbergt dieser Weg, was bringt mit der andere Weg? Welcher versteckte Gewinn könnte in den verschiedenen Optionen liegen? Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich? Wenn du dich auf die negativen Konsequenzen konzentrierst, dann siehst du auf beiden Seiten des Entscheidungspfades nur die unerwünschten Folgen. Das führt dann dazu, dass du fühlst, du müsstest zwischen "schlecht" und "noch schlechter" entscheiden. Ich muss wohl S e i t e | 139

nicht dazu sagen, dass du dich mit dieser inneren Einstellung selber lähmst und dadurch in den meisten Fällen im regungslosen "Abwarte Modus" verharrst. Und was dann passiert ist ganz einfach: Andere entscheiden über dich

"Wer sich nicht entscheiden kann, muss die Folgen der Entscheidungen hinnehmen, die andere für ihn trefen.“ Auch wenn du denkst, du entscheidest dich jetzt mal lieber nicht und schaust was kommt, dann entscheidest du dich auch hier auf eine gewisse Art und Weise. Und zwar fürs passive Abwarten und "mal schauen was kommt". Was dann passiert ist meist nicht besonders angenehm: Jemand anders oder die Umstände nehmen dir die Entscheidung ab / entscheiden über dich - und das muss nicht immer in deinem besten Interesse sein! Wenn du also auch eher so ein "Abwarter" bist (hey, ich kenn das nur zu gut), dann ist jetzt die Zeit gekommen, deine Entscheidungen und dein Leben in die eigene Hand zu nehmen und bewusst anzufangen Entscheidungen zu fällen. Wie, die Entscheidung ist zu schwierig und du hast Angst dich zu entscheiden und bleibst lieber reglos stehen? Ok gut, dann darfst du dich aber bitte schön auch nicht beklagen, wenn am Ende jemand anders daherkommt, der dir die Richtung vorgibt! Deine derzeitige Lebenssituation ist die Summe deiner vergangenen Entscheidungen

"Der heutige Tag ist die Frucht deiner Aktionen von gestern. Um deine Zukunf zu verändern, verändere deine Entscheidungen von heute.” Wenn du also die Zukunft nach deinen Wünschen gestalten willst, dann übernehme die Verantwortung für dein Leben, und fang jetzt damit an, deine Entscheidungen bewusst zu trefen. Warte nicht ab, bis irgendetwas passiert oder im schlimmsten Fall jemand anders über dich entscheidet. S e i t e | 140

Besorge dir die nötigen Informationen - wenn du dich unsicher fühlst, hole dir noch den Rat eines guten Freundes - dann gönne dir eine kleine Nachdenkphase und dann entscheide dich für eine Option! Du kannst dabei gar nichts falsch machen oder verlieren. Im Gegenteil, du kannst nur gewinnen (denn eine Entscheidung kommt über kurz oder lang so oder so - die Frage ist nur: Wer fällt sie. Du selber oder jemand anders). Es gibt im Leben keine "richtigen" oder "falschen" Entscheidungen. Nach einer Zeit des Überlegens ist aber jede Entscheidung besser als gar keine! Zusammenfassung

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Dem inneren Kritiker das Handwerk legen "Achte dich selbst, wenn du wilst, dass andere dich achten solen!” — Adolph Freiherr Knige Dein Selbstbewusstsein hängt stark davon ab, wie du von dir selber denkst (das hat auch wieder mit deinem Selbstbild zu tun). Welche inneren Monologe du tagtäglich mit dir selber führst und von welcher Art diese Gespräche sind. Du kennst das sicherlich selber. Perioden, in denen du dich selber runtermachst, in denen du dir immer und immer wieder selbst einbläust: "Ich bin schlecht", "Dies und jenes hab ich verbockt", "Ich werde nie gut vor anderen reden können", "Immer mache ich etwas falsch" usw. Es sollte einen nicht stark verwundern, dass dieses wiederholte negative Geplapper das Selbstbewusstsein in den Keller sinken lässt. Im Gegenteil zu den Perioden, wo man sich die positiven Dinge des Lebens vor Augen hält, sich einmal wieder darauf besinnt, was man schon alles erreicht hat im Leben. Plötzlich scheinen die Dinge wieder leicht zu gehen. Vorher noch überwältigende Probleme werden zu machbaren Herausforderungen. Deine inneren Monologe, die Geschichten, die du dir tagtäglich immer und immer wieder aufs Neue selbst erzählst, sind also maßgeblich daran beteiligt, wie du dich fühlst und was für ein Energielevel du an den Tag legst. Den Haupt-Energieräuber unschädlich machen

"Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst” — Albert Schweitzer Es gibt viele Energieräuber. Stressige Jobs, nervige Verpfichtungen, aufreibende Beziehungen. Der größte Energieräuber aber steckt tief in dir drin. Es ist dein innerer Kritiker. Diese negative innere Stimme, die dich bei allem misstrauisch beobachtet und nur darauf wartet, dass du einen Fehler machst, um dir danach ordentlich eins auszuwischen.

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Diesem inneren Kritiker gilt es jetzt das Handwerk zu legen und ihn durch eine positive, freundliche und aufmunternde Stimme zu ersetzen. Dieser Prozess erfolgt in drei Schritten. 1. Werde dir deines Kritikers bewusst 2. Höre zu, was dir der Kritiker vorwirft 3. Schalte auf das "Lebe positiv" Programm um Werde dir deines Kritikers bewusst Der erste Schritt zur Veränderung: Bewusst-sein. Du musst dir deinen inneren Kritiker erst mal bewusst machen, du musst ihn ans Tageslicht deines Bewusstseins befördern, bevor du ihn unschädlich machen kannst. Höre also tagsüber ganz bewusst in dich hinein und schau, was für Geschichten du dir (über dich selber) erzählst. Du musst dabei extrem wachsam sein. Der innere Kritiker ist sehr subtil und man erkennt ihn oft erst nach sehr genauem Hinhören. Es gibt aber ein paar Merkmale, durch die du ihn sofort erkennen kannst. Dazu gehören: Schwarz / weiß Malerei. Unser innerer Kritiker liebt das Extreme. Das Alles-oder-Nichts Denken. Für ihn gibt es nur Sieger oder komplette Verlierer, Mittelstufen gibt es nicht. Beispiel: "Ich bin ein totaler Versager". Wenn du auf solche Extreme stößt, dann ist Vorsicht geboten. Jetzt gilt es genau zuzuhören, was er dir da vorwirft. Wenn wir uns nochmal das Beispiel von vorher hernehmen, dann frage dich: Entspricht das den Tatsachen? Du kannst doch nicht überall ein Versager sein! Du hast vielleicht in dieser einen Sache nicht perfekt abgeschnitten, aber das macht dich doch nicht automatisch zum totalen Versager der noch nie etwas hinbekommen hat in seinem Leben. Außerdem hast du sicherlich dein Bestes gegeben und mehr konntest du nicht tun. Nun gut, du hast vielleicht einen “Fehler“ gemacht, aber den macht schließlich jeder mal. Es ist also total schwachsinnig sich deswegen runterziehen zu lassen.

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Übertriebene Verallgemeinerungen. "Ich werde immer Angst haben, wenn ich vor anderen reden soll", "Ich werde nie gut singen können". Sobald du Wörter wie "immer" oder "nie" entdeckst, gilt es auch hier aufzupassen. Höchstwahrscheinlich ist dein innerer Kritiker am Werk, der dir gerade eine übertriebene Verallgemeinerung an den Kopf wirft. Wenn so etwas auftritt, dann frage dich selber: Woher will der das denn wissen? Woher will der denn schon wissen, dass ich mein ganzes Leben lang Angst haben werde, wenn ich vor anderen reden muss? Woher will der wissen, dass ich nie zu einem guten Sänger werde? Kann er in die Zukunft schauen? Wohl kaum. Woher soll er das alles also bitte wissen? Die Zukunft und meine Entwicklung kann niemand vorhersagen und daher ist es total unrealistisch solche Aussagen zu machen. Außerdem bin ich mir sicher, dass meine Redeangst nach zwei Wochen intensiven Trainings um einiges reduziert ist! Pass also auf bei diesen "immer" und "nie" Sätzen. Sie sind Verallgemeinerungen und nehmen für sich in Anspruch, die Zukunft vorhersagen zu können. Das kann niemand - nicht mal dein ach-so-schlauer Kritiker - und darum kannst du diese Aussagen getrost wieder vergessen! Eingeengte Wahrnehmung. "Das ganze Ding war ein Desaster". Du hast ein tolles Projekt abgeliefert nur die letzte Seite hatte zwei Rechtschreibfehler. Sofort kommt dein Kritiker daher gerannt und macht dich runter. Das ganze Projekt war schlecht, schreit er dir ins Ohr. Diese einengende Wahrnehmungstaktik ist ziemlich subtil und es kann schwer sein, den Kritiker hinter all dem Gedankendickicht zu erkennen. Schau also genau hin. Stell diese Anschuldigungen auf den Prüfstand. Ist das real? Ist das eine Tatsache? Wer sagt das noch? Ist das alles so grausam wie er das sagt? Vergleich mit anderen. Ich hab es vorher schon mal angesprochen und will es hier noch mal erwähnen, weil dieses “sich-mit-anderen“ vergleichen sehr unterschwellig sein kann und man genau hinschauen muss, um dieses Muster zu erkennen. Sobald du dich so etwas sagen hörst wie: "Der Andere kann alles S e i t e | 144

besser", "Der macht alles richtig, ich mach alles falsch" oder du ein äquivalentes Gefühl bekommst, dann gilt es auch wieder einen Moment inne zu halten und dir bewusst zu werden, dass der Kritiker am Werk ist. Dann sage dir selber: Wer sagt denn überhaupt, dass jemand besser ist, nur weil er etwas besser kann/tut. Macht ihn das irgendwie zu einem besseren Menschen? Ich bin doch vollkommen ok so wie ich bin. Außerdem kann ich mich gar nicht mit dem Anderen vergleichen. Wir sind beide total verschieden aufgewachsen, haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, andere Talente entwickelt, hatten andere Ressourcen zur Verfügung und wurden von anderen Menschen beeinfusst. Ich kann mich also gar nicht mit anderen vergleichen. Das wäre, wie wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht, das geht auch nicht. Hau also bei diesen Vergleichen mit anderen sofort die Handbremse rein und mache dir bewusst, dass du dich gar nicht mit anderen vergleichen kannst. Mache dir bewusst, dass du toll bist so wie du bist, mit deiner einmaligen Geschichte und dem, was du aus deinem Leben gemacht hast. Messen mit zweierlei Mass. Wir selber sind unsere größten Kritiker. Wir beobachten und kritisieren niemanden so scharf wie uns selbst. Wenn jemand anders einen Fehler macht, alles halb so wild. Wenn du aber selber einen Fehler machst, kommt der Kritiker mit 200 km/h angedüst und veranstaltet den halben Weltuntergang in deinem Kopf. Versuche also deine "Fehler" (es gibt genau genommen gar keine Fehler, nur Feedback, du erinnerst dich...) im korrekten Licht zu sehen. Wie würdest du jemand anderen beurteilen, wenn er das gemacht hätte, was du gemacht hast? Das waren die fünf wichtigsten Merkmale des Kritikers. Versuche nun also deine innere kritischen Stimme anhand dieser Merkmale zu identifzieren und bewusst zu werden. Denn erst wenn du ihr bewusst bist, kannst du auch etwas dagegen unternehmen.

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Höre zu, was dir der Kritiker vorwirft Den zweiten Schritt habe ich in den unterschiedlichen Fällen ja schon angesprochen. Es geht immer darum, dich zu fragen, ob das überhaupt der Wahrheit entspricht, was der Kritiker dir da vorwirft. Hier sind noch ein paar nützliche Fragen, die dir dabei helfen können, die Wahrheit über diese Aussagen ans Licht zu bringen. Frage dich: Ist das überhaupt real? Stimmt das? Welche Indizien gibt es dafür? Wer sagt das noch? Wenn ich mir mal 2 Sekunden Zeit nehme und einen tiefen Atemzug nehme, wie denke ich dann darüber? Welche realen Beweise gibt es und ist es wirklich so schlimm, wie diese fese Stimme es mir weiß machen will? Dieser innere Kritiker kann ganz schön hartnäckig sein. Kein Wunder, du hast ihn auch über all die Jahre jeden Tag aufs Neue gefüttert und ihm allen Freiraum gegeben. Damit ist jetzt aber Schluss. Denn ab heute hörst du zwar noch zu, was er zu sagen hat, aber dann schaltest du auf dein neues "Lebe positiv" Programm um und lässt dich von ihm nicht mehr runterziehen. Schalte auf das "Lebe positiv" Programm um Der letzte Schritt um den Kritiker unschädlich zu machen ist auf dein neues "Lebe Positiv" Programm umzuschalten. D.h., es geht nicht darum die Kritikerstimme in deinem Kopf komplett zum Verschwinden zu bringen (das ist sehr schwierig und kann ein Leben lang dauern), sondern sie vielmehr auf lautlos zu schalten. Du hörst dir an, was sie zu sagen hat, schaltest sie dann auf stumm und bildest dir deine eigene Meinung über die Situation. Sobald du dir also bewusst gemacht hast, was der Kritiker dir da gerade vorgeworfen hat, sage zu dir selber: "Alles klar, wunderbar, du hast jetzt ausgeredet und jetzt schalte ich auf mein ich-bin-toll-so-wieich-bin Programm um, denn ich bin hier der Programmdirektor und ich sag hier was läuft"! Fokussiere deine Gedanken dann bewusst auf die positiven Dinge in deinem Leben und die tollen Sachen in deiner Situation. Komme zurück S e i t e | 146

ins Hier und Jetzt und fokussiere dich ganz auf diesen einmaligen Augenblick. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und realisiere, dass die Vorwürfe deines Kritikers jeglicher Substanz entbehren und einer kritischen Prüfung nicht standhalten. Nochmal zur Erinnerung, die drei Schritte um dem inneren Kritiker das Handwerk zu legen: 1. Werde dir deines Kritikers bewusst 2. Höre zu, was dir der Kritiker vorwirft 3. Schalte auf das "Lebe positiv" Programm um Zusammenfassung

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Selbst gemachte Sieger "Im Leben gibt es etwas Schlimmeres als keinen Erfolg zu haben: Das ist, nichts unternommen zu haben.” — Franklin Delano Roosevelt Wir leben in einer Gesellschaft, in der nur Sieger zählen. Der zweite Platz? Nicht erwähnenswert. Die Medien zeigen ausschließlich Bilder vom glücklichen Gewinner. Wie er die Trophäe in den Himmel streckt und ihm die angesammelte Menge zujubelt. Doch was ist mit der Silbermedaille? Dem Zweitbesten im Tournament, den in manchen Fällen nur eine halbe Sekunde vom höchsten Treppchen trennt? Warum wird der nie gezeigt? Die Medienindustrie gaukelt dir perfekte Bilder vor. Vom perfekten Menschen ohne Fehler. Vom strahlenden Gewinner mit dem breiten Lächeln. Platz zwei wird nicht mehr gezeigt. Der soll mal lieber noch ne Runde üben gehen. Warum ist das so? Überleg mal was passieren würde, wenn sich die Menschen plötzlich so akzeptieren würden, wie sie sind? Wenn es keinen Drang mehr gäbe, zur ständigen Perfektion, zum Beeindrucken, zum Aufallen? Wenn es O.K. wäre den zweiten Platz zu machen. Ja, wenn alleine das Antreten zum Tournament schon als Sieg angesehen werden würde. Die Werbung braucht dich, als imperfekten Verbraucher Wer bräuchte dann noch all die Schönheitsprodukte (die dich zum Schönsten aller Menschen machen, genauso wie du sie im Fernsehen jeden Tag sieht), all die super duper Pro Golfschläger (mit denen du garantiert die Nummer 1 im nächsten Tournier wirst – das sagt jedenfalls Tiger Woods in der Werbung), all die Externalitäten, mit denen dir vorgegaukelt wird, dass du durch sie automatisch zum Sieger mutierst? Die Marketingindustrie (miss)braucht diese perfekten Bilder. Und sie brauchen auch dich, der sich selbst nie genug ist. Dich, den imperfekten Verbraucher. Sie wecken in dir Bedarf für etwas, dass du eigentlich gar nicht brauchst. Dazu zeigen sie dir all diese strahlenden Sieger und S e i t e | 148

danach gleich die Werbung – du kannst einer von Ihnen werden. Kaufe dazu einfach jetzt unser Produkt für einmalig 99,99€! Die ganze Werbeindustrie funktioniert nur, weil du dir selbst nie genug bist. Nie genug sein kannst, denn es wird dir ja ständig unter die Nase gehalten wie echte Gewinner, echte Sieger des Lebens aussehen. Wie kann man sich da schon mit Platz zwei zufrieden geben? Du bist ein Gewinner einfach nur, weil du antrittst Hier kommt mein Gedankengang dazu: Egal was du machst, einfach nur der Fakt, dass du antrittst, macht dich zum Sieger! Du bist ein Sieger, ein Gewinner des Lebens, einfach nur weil du dich der Herausforderung stellst. Es ist egal wie die Dinge danach ablaufen. Es gibt gar kein Verlieren. Es gilt: Manchmal gewinnst du, und manchmal lernst du. Egal was passiert, du hast dich der Aufgabe gestellt, was viele andere nicht gemacht haben. Alleine dieser Fakt macht dich zum Gewinner. Wenn es dann nicht ganz optimal läuft, lernst du auf jeden Fall etwas dazu, fürs nächste Mal. Vergiss all die strahlenden Sieger, die jubelnde Menge und die ganze Werbung, die dir das perfekte Leben vorgaukeln. Sehe dich selbst als Gewinner, einfach nur weil du angetreten bist und du wirst nie wieder eine Niederlage einstecken müssen! Zusammenfassung

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Dein persönlicher Ruheraum "Verbringe jeden Tag einige Zeit mit dir selbst." — Chinesische Weisheit Wir leben in einer extrem stimulierenden Welt. An jeder Ecke fimmert es, Musik ertönt beim Einkaufen, mechanische Litfasssäulen drehen Werbebanner und im Internet blinken personalisierte Angebote über den Bildschirm. Wir werden bombardiert mit Informationen und Nachrichten. Alles geht schnell und ist schnelllebig. Was gestern noch galt, gilt schon heute nicht mehr. In dieser Umgebung der Reizüberfutung ist es schwierig, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Mit der Anzahl der steigenden Stimuli die tag-täglich auf uns einprasseln, steigt auch das Stress-level. Wir kommen schlichtweg nicht mehr mit. Wir können diese ganzen Eindrücke und Auforderungen gar nicht mehr verarbeiten. Dazu kommen dann noch die ständig klingelnden Telefone im Büro, die fackernden Neonlichter im Supermarkt und die nervige Werbung. Um dieser Krankheit der modernen Gesellschaft entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass du dir jeden Tag Zeit nimmst. Zeit für dich selber. Um in dich zu gehen und all den Lärm, der dich normalerweise umgibt, bewusst abzuschalten. Am besten du fängst hiermit an: Baue dir deinen mentalen Ruheraum Baue dir einen kleinen Ruheraum in deinen Kopf, in dem dich nichts und niemand stören kann. In ihm ist es ganz still und friedlich. Niemand anders kommt dort hinein. Nur du. Alle Sorgen, Spannungen, Stress, nervige Mitmenschen oder Erwartungen müssen draußen bleiben. Sie haben keinen Eintritt. Mach die Augen zu und stelle dir diesen Raum so detailliert wie möglich vor. Statte den Raum nach deinen Wünschen und Vorlieben aus. Benutze Elemente, die für Ruhe und Gleichgewicht sorgen. Vielleicht hast du eine wundervolle Berglandschaft darin, mit friedlich dahintrabenden Kühen und einem leichten, erfrischenden Sommerwind. Mit S e i t e | 150

saftig grünen Wiesen und einem kleinen Bach, der vorbeifießt und einem beruhigenden, blauen Himmel. Du kannst aber auch einen ganz normalen Raum bauen. Streiche die Wände mit einer hellen, sanften Farbe. Möbliere das Zimmer mit ein paar wenigen Elementen. Halte es einfach und simpel. Wenn dir Bilder gefallen, dann kannst du auch ein paar davon aufängen. Mach ein kleines Fenster hinein, durch das du den Strand und das Meer sehen kannst. Du siehst die Wellen aber du kannst sie nicht hören. Denn in deinem Raum ist es ganz still und leise, entspannend und ruhig. Baue ihn so, als würdest du ihn im echten Leben bauen. Wie würde er in echt aussehen? Gib acht auf jedes kleine Detail. Mach ihn zu deinem persönlichen Entspannungsraum. Mach mal Urlaub: Ziehe dich in deinen Ruheraum zurück Wann immer du tagsüber ein bisschen Zeit hast, auf der morgendlichen Busfahrt zur Arbeit, in der Mittagspause, zwischen zwei Trefen, nimm dir diese Zeit und ziehe dich in deinen persönlichen Ruheraum zurück. Wenn du bemerkst, dass du gestresst bist oder du dich von all den externen Reizen überwältigt fühlst, mach es zur Gewohnheit, für ein paar Minuten in deinen Ruheraum zurückzukehren. Sage bewusst zu dir selber: "Ich gehe jetzt ein bisschen ausruhen, in meinen Ruheraum." Schließe die Augen und stell dir deinen Ruheraum vor. Sie dich selbst, wie du die Stufen zu ihm hochgehst und sage dir dabei selber: "Ich gehe die Stufen hoch - jetzt mache ich die Türe auf - und jetzt bin ich hineingegangen". Achte dann auf all die beruhigenden Details in deinem Raum. Setze oder lege dich irgendwohin, wo du dich gut entspannen kannst und lass alles von dir abfallen. Dein Raum ist sicher, es kann dir nichts passieren und es kann auch niemand anders hineinkommen. Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen brauchst. Du hast nämlich alle Sorgen und den ganzen Stress vor der Türe abgelegt. Du musst auch keine Entscheidungen fällen und du hast keine Eile - es gibt nichts, was dich stört.

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Meditiere

"Of sind es gut genutzte Mußestunden, in welchen der Mensch das Tor zu einer neuen Welt fndet." — George M. Adams Meditation ist der ultimative Weg, um sich selbst bewusst zu werden. Denn genau das machst du, wenn du einfach nur hin sitzt, die Augen schließt und in dich hineinhörst. Du wirst zum bewussten Beobachter deiner selbst, deines Körpers und deiner Gefühle. Du wirst dich vielleicht fragen, was dir das bringen soll, einfach nur hinzusitzen, die Augen zu schließen und an nichts zu denken. Dadurch verändert sich doch nichts, oder? Ich habe mich das damals auch gefragt, als mir ein guter Freund empfohlen hatte, es einmal auszuprobieren. Wie bei allem anderen gilt hier auch: Sei ofen für neues und probier's aus! Mittlerweile habe ich ein Stückchen Meditation in meinen Alltag eingebaut und ich kann gar nicht in Worten beschreiben, welche Vorzüge dieses tägliche In-sich-gehen mit sich bringt. Ich habe mehr Energie, atme tiefer, bin mehr mit der Welt und meinen Mitmenschen verbunden. Ich lebe bewusster, bin aufmerksamer und generell gelassener gegenüber den Herausforderungen des Lebens. Ich verarbeite Niederschläge besser und mein Angstlevel gegenüber neuen Herausforderungen ist sehr viel geringer. Ich bin besser geerdet als zuvor und lasse mich nicht mehr so schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Das Gleiche wünsche ich mir auch für dich! Fange also am besten noch heute damit an. Zusammenfassung

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Bonus

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Wie man zum Frühaufsteher wird "Morgenstund hat Gold im Mund." — Sprichwort Im Laufe meiner Persönlichkeitsentwicklung habe ich einige Experimente unternommen, um morgens früher aus dem Bett zu kommen. Ich habe gefühlt so ziemlich alles zum Thema gelesen und jede Weisheit, die man da draußen fnden kann, ausprobiert. In den meisten Fällen funktionierten die beschriebenen Techniken zwar für ein paar Tage, aber am Ende fel ich doch immer wieder in meine alten Muster zurück und alle guten Vorsätze waren dahin. Irgendwann, als ich schon kurz davor war mich damit abzufnden, dass ich es einfach mein ganzes Leben schwer haben würde morgens aufzustehen, kam mir die erleuchtende Frage: Warum willst du eigentlich aufstehen? Was ist dein Beweggrund? Plötzlich ging es mir auf. Der Grund dafür, dass ich morgens nicht aus dem Bett kam, war ganz einfach. Ich hatte keinen triftigen Grund! Kein Motiv, kein Ziel. Ich hatte absolut keine Ahnung wofür ich da jeden Tag um 5 Uhr früh aufstehen sollte. Und so lange ich mir darüber nicht im Klaren war, war es eine total natürliche und logische Reaktion meines Körpers, den Wecker abzuschalten und sich wieder ins Bett zu legen. Das ist also der wertvollste Tipp, den ich dir hier geben kann. Mache dir klipp und klar, warum du früher aufstehen willst. Was willst du in diesen neugewonnenen Stunden tun? Warum willst du das tun? Warum willst du das am Morgen tun und nicht am Abend? Warum ist es geradezu ein absolutes MUSS für dich früh aufzustehen? Wenn du dir dessen vollkommen bewusst bist, dann hast du den goldenen Gral des Frühaufstehers entdeckt. Je eingängiger du dir das, wofür du da jeden Morgen aufstehen willst, machen kannst, desto leichter wird es werden. Es hilft dabei natürlich extrem, wenn dir das, was du vor hast, auch Spaß macht. Denn wer steht schon gerne für etwas auf, auf das er keine Lust hat? S e i t e | 154

Aber auch für diesen Fall gibt es ein paar hilfreiche Tricks, die dir helfen können, das Schlafmonster zu bewältigen. In Kombination mit deinem triftigen Grund machen sie dich in null Komma Nix zum frisch-erquickten Frühaufsteher. Viel Spaß beim Ausprobieren! Stelle deinen Wecker ans andere Ende des Zimmers Wenn du deinen Wecker direkt neben dem Bett hast, dann stell ihn von jetzt an ans andere Ende des Zimmers. Damit stellst du sicher, dass du auf jeden Fall aufstehst und dich in Bewegung bringst, auch wenn's nur wenige Meter sind. Diese kurze Phase kann schon über Sieg oder Niederlage im Kampf gegen das Schlafmonster entscheiden. Noch besser ist es, den Wecker irgendwohin zu stellen, wo er noch schwieriger zu erreichen ist, so dass du noch mehr physischen Aufwand betreiben musst um ihn auszuschalten. Stelle ihn z.B. auf den Schrank, wo du nur mit einem Stuhl hinkommst oder unter eine Schublade, wo du hinknien musst um ihn hervorzuholen. Je aktiver du in dieser kritischen Phase bist, umso wacher wirst du und umso wahrscheinlicher ist es, dass du von dort nicht mehr den Weg zurück ins Bett antrittst. Umso wacher du wirst, umso weniger attraktiv sieht dein Bettlein aus. Mach den Schlummerknopf unbrauchbar Falls du dir bald einen neuen Wecker kaufen solltest, kauf dir einen ohne Schlummerknopf. Der Schlummerknopf bezweckt absolut nichts Sinnvolles. Umso öfter man ihn drückt, umso mehr regt man sich darüber auf, dass der Wecker doch wieder klingelt und umso schlechter fühlt man sich, wenn man dann nach geschätzten 15 Versuchen irgendwann aufsteht. Die "ich wach aber lieber langsam auf" Lüge kannst du dir auch sparen. Entweder du stehst auf, oder du bleibst liegen und schläfst weiter. Wenn dein Wecker einen Schlummerknopf hat, dann mache ihn irgendwie unbrauchbar, indem du ihn zuklebst oder ganz abmontierst! S e i t e | 155

Gewöhne dir eine Routine an Sobald du den Wecker ausgeschalten hast, musst du in eine vordefnierte Routine übergehen. Du solltest dabei nicht viel überlegen müssen. Die Routine muss einfach sein und ein paar mal einstudiert werden, damit sie morgens füssig abläuft. Mach dir also eine Routine zurecht und studiere sie tagsüber ein paar mal ein. D.h. lege dich für 5 Minuten ins Bett, dann stehe auf, tu so als würdest du den Wecker ausmachen und geh direkt in die Routine über. Übe das 10 mal nacheinander bis du wirklich nicht mehr viel nachdenken musst was zu tun ist. Meine Routine sieht so aus: Wecker ausmachen, Türe aufmachen, in die Küche laufen, Glas Wasser trinken, strecken. Die Routine muss wie im Schlaf funktionieren, so als ob dein Körper und deine Beine alles von alleine machen. Wenn du merkst, dass du noch über deine Routine nachdenkst, während du sie machst, dann ist sie noch nicht tief genug verankert. Übe sie noch ein paar mal. Das Ganze hat folgenden Grund: Wenn du morgens aufstehst, ist dein Kopf vernebelt. Du kannst noch nicht klar denken und urteilst nicht bewusst. Du bist schlaftrunken und fällst nicht gerade die besten Entscheidungen. Wenn du jetzt keinen starken Grund hast, warum du aufstehen sollst, wird sich dein Kopf einfach sagen: "Gibt eh nichts Wichtiges zu tun, geh ich mal lieber wieder zurück ins Bett". Um diese Phase des Vernebelt-seins zu überbrücken, brauchst du diese Routine. Dein Körper und deine Füße müssen wie automatisch loslaufen, ohne dass dein Geist Widerspruch einlegen kann. Sobald du dann mal für fünf Minuten wach bist, ist auch dein Geist einigermassen klar und du wirst gar nicht mehr ins Bett zurückwollen (vorausgesetzt natürlich, du weißt, was du jetzt in diesen frühen Morgenstunden tun willst). Gönne dir Ruhe bevor du ins Bett gehst Schau nicht noch irgendwelche Action-Filme an bevor du ins Bett gehst. Lass den Fernseher am besten ganz aus. Gönne dir selber eine viertel Stunde bevor du ins Bett gehst, um all deinen Ballast, den du über den Tag hinweg angesammelt hast, abzuwerfen. Am besten ist es, du meditierst in dieser Zeit mit geschlossenen Augen und lässt einfach alles abfallen, was dich gerade

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beschäftigt. Sage dir: Egal wie viele Dinge ich noch zu tun habe und was da morgen alles auf mich wartet, jetzt ist Ruhezeit und ich mach erst morgen damit weiter. Jetzt gönne ich mir meine wohlverdiente Pause und ziehe mich in meinen Ruheraum zurück, wo mich nichts beschäftigt und nichts stört. Versuche total runterzukommen, an nichts mehr zu denken und einfach nur noch in dich hineinzufühlen und deinen Atem zu spüren. Entspanne all deine Muskeln und lass die Schultern fallen. Schalte total ab. Dein Schlaf wird dadurch viel erholsamer werden und du wirst am nächsten Morgen mit einer ganz anderen Energie aufwachen! Stell dir vor, du springst hellwach aus dem Bett Es gibt noch einen klitzekleinen Gedankentrick, der sehr hilfreich sein kann, einen Moment kurz bevor du einschläfst. Stelle dir während dem Einschlafen vor, dass du am nächsten Morgen noch bevor der Wecker klingelt top frisch und hellwach aus dem Bett springst. Sieh diese Bilder lebhaft vor deinem geistigen Auge ablaufen, wie du die Augen aufschlägst, einen tiefen Atemzug nimmst und wie ein Flitzebogen aus dem Bett springst. P.S.: Es soll schon vorgekommen sein, dass das wirklich so eintritt :) D.h., du wachst auf bevor dein Wecker klingelt und bist frisch und klar wie nie zuvor. Probier's mal aus!

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Wie man den/die Angebetete/n nach einem Date fragt Wer kämpf, kann verlieren. Wer nicht kämpf, hat schon verloren. — Bertolt Brecht Der alte Herr Brecht hat recht: Wer nicht fragt, der hat schon von vornherein verloren. Was dabei aber noch viel schlimmer ist, und das wusste schon das Krümelmonster aus der Sesamstraße: Wer nicht fragt bleibt dumm! Diese Art von Verlieren/im Ungewissen bleiben ist bei weitem grausamer als eine Absage (und damit Klarheit über die Situation) zu bekommen, wenn man es dann tatsächlich versucht. Wenn du nie etwas unternimmst und so lange wartest bis alle Chancen vorbeigefogen sind und dein/e Angebetete/r plötzlich umzieht oder aus sonstigen Gründen aus deinem Leben verschwindet, dann hast du gar nichts gewonnen, noch nicht mal Gewissheit darüber, ob es vielleicht wirklich funktioniert hätte. Dieses Gefühl der Ungewissheit, dass er oder sie dich vielleicht doch ganz toll gefunden hätte und sich auch nur nicht getraut hat, etwas zu sagen, ist absolut grauenhaft. So was kann einem über Wochen im Gehirn herumschwirren und zu massivem Kopfweh führen (ich spreche da aus eigener Erfahrung). Darum will ich dich mit diesem Bonuskapitel ermutigen, die Situation in die eigene Hand zu nehmen und auf deine/n Angebetete/n zuzugehen! Was du wissen solltest Bevor du dich in die praktische Umsetzung stürzt, will ich dir hier noch ein paar wissenswerte Grundlagen vermitteln. Nervosität ist o.k. und akzeptiert. Es ist vollkommen normal, dass du nervös bist, wenn du auf den Anderen zugehst. Das ist ein ganz normales Zeichen und zeigt, dass du ein Mensch und noch am Leben bist :-). Ein gewisses Maß ist daher nicht nur ganz normal, sondern wird sogar erwartet! Jemand, der versucht diese Nervosität zu überspielen, schießt sich damit nur selber in den Fuß. Wir Menschen sind extrem feinfühlige Wesen (besonders Frauen) und riechen so etwas auf 100 Meter. Versuche also nicht deine Nervosität zu verstecken. Es wird nicht S e i t e | 158

funktionieren und beim Anderen nur ein ungutes Gefühl hinterlassen. Das willst du nicht, darum: Nix verstecken oder überspielen. Es gibt keinen richtigen oder falschen Gesprächsöfner. Sicherlich verschwendest du hin und wieder mal einen Gedanken daran, wie du ihn/sie wohl am besten ansprichst. Hier die Erlösung: Du kannst aufören mit Grübeln, den perfekten Ansprechsatz gibt es nicht! Im Grunde genommen ist es auch ganz egal, was du sagst. Es kommt nur darauf an, wie du es sagst! Man sagt, das gesprochene Wort macht nur 7% der gesamten Kommunikation aus. Der Rest sind non-verbale und meist sehr subtil wahrgenommene Dinge wie: Körperhaltung, Gestik, Augenkontakt, Sprechgeschwindigkeit, Tonlage, Intensität, Funkeln in den Augen, Enthusiasmus usw. Mach dir also nicht all zu viele Gedanken darüber, wie du das Gespräch am besten beginnst und über was du alles reden willst. Ich schlage vor, du machst dir gar keine Gedanken und redest ihn/sie einfach spontan an. Das ist am echtesten und funktioniert am besten. Er/Sie ist nicht besser als du. Ein Fehler, den viele machen. Sie stellen den Anderen auf ein Podest. "An den/die komm ich nicht ran. Er/Sie befndet sich in einer ganz anderen Liga. Dem bin ich doch eh nicht gewachsen.". Wenn man sich diesen Quatsch einredet, wie soll man dann um Gottes Willen den Anderen ohne eine Herzattacke zu bekommen, ansprechen? Das geht gar nicht. Wenn du diesen Glauben hast, dass der/die Andere "besser" ist als du, dann kannst du gar nicht - nicht Angst haben! Darum mach dir folgendes klar: Dein/e Angebetete/r ist auch nur ein Mensch, so wie du. Er muss essen so wie du, er hat Probleme genau so wie du und er hat Ängste genau so wie du. Kurz, er hat die gleichen Bedürfnisse und Probleme wie sie jeder Mensch hat, auch wenn er die nach außen vielleicht nicht so zeigt. Aber glaube mir, hinter der härtesten Schale fndet man oft den weichsten Kern. Und besonders die, die nach außen hin den Abgeklärten geben, sehnen sich innerlich am meisten nach Zuneigung. Es gibt also keinen Grund, ihn/sie auf ein Podest zu heben oder Angst vor ihm/ihr zu haben. Versuche nicht zu beeindrucken. Wenn du versuchst, den Anderen auf Teufel komm raus zu beeindrucken, dann wird er das feststellen und S e i t e | 159

das ist nicht gut. Warum? Weil du damit unterbewusst kommunizierst, dass du dich selber, als die Person, die da vor ihm steht, nicht für gut genug befndest. Dass du ihn mit irgendwelchen Stories (die dazu wahrscheinlich noch erfunden sind) beeindrucken musst, weil du dich selbst, als den, der du bist, als nicht genügend empfndest. Das ist äußerst unattraktiv und am Ende natürlich kontraproduktiv. Wenn der Andere diese Signale aufschnappt, ist es meist vorbei mit dem Gespräch und er wird sich verabschieden. Jemand anderen bewusst beeindrucken zu wollen funktioniert nur sehr selten und man sollte es vermeiden. Stattdessen solltest du lieber den authentischen Weg gehen. Der ist nämlich per Defnition schon beeindruckend. Ganz einfach deshalb, weil so wenige Menschen es fertig bringen (oder sich trauen), sich so zu geben, wie sie sind. Darum: Zeige dein wahres Selbst, ohne Flunkern, Erfnden oder große Stories, in dem du ihm/ihr deine wahren Gefühle ofenbarst und dich einfach so gibst, wie du bist, aufrichtig und authentisch, als den einmaligen Menschen, der du bist. Aber ich hab nur diese eine Chance. Ich will's nicht vermasseln... Das vielleicht größte Hindernis zum Erfolg. Wir Menschen wollen uns immer so viele Türen wie möglich ofen halten. Bloß kein Risiko eingehen. Wenn wir nun auf den Anderen zugehen, tun wir aber genau das, wir riskieren, dass sich eine Türe schließt. Die Frage ist jetzt natürlich, was kann man da tun? Wie kann man da rangehen? Antwort: Sieh die Situation aus einem anderen Blickwinkel. Wenn du nicht auf den Anderen zugehst, dann passiert auch nix. Angenommen du stündest beim Start, dann bleibst du auch bei Start. Es ändert sich nichts. Wenn du hingegen auf den Anderen zugehst, dann gibt es zwei mögliche Resultate. Es funktioniert, oder es funktioniert nicht. Wenn es funktioniert, dann hüpfst du automatisch vor bis auf Los. Wenn es nicht funktioniert, dann machst du auf jeden Fall auch einen großen Schritt nach vorn. Du weißt, woran du bist und wirst gleichzeitig deinen mentalen Ballast los, der dir schon seit Tagen den Schlaf raubt.

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Egal was dabei rauskommt, du kommst vorwärts! Im Gegensatz zum Nichts-tun, wo du für immer und ewig am Start hängen bleibst. Außerdem: Du hast nicht nur eine Chance, sondern so viele wie du selber bereit bist, dir zu geben. Ich kenne Menschen, die ihren Traumpartner erst nach Jahren des Bemühens und Umwerbens von sich überzeugen konnten. Hier gilt wie in jedem anderen Bereich des Lebens auch: Dran bleiben zahlt sich aus!

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10 Tipps für den sofortigen Selbstbewusstseinsschub "Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt." — Albert Schweitzer Mit diesen zehn praktischen Tipps hast du einen kostbaren Werkzeugkasten, um dein Selbstbewusstsein in null Komma nix aufzubauen. Einige haben das Potential deinen Zustand Wort-wörtlich in Sekunden ins Positive zu katapultieren. Probier's aus, schau was für dich funktioniert und schreib dir die Dinge raus, die du ab jetzt öfter mal machen willst bzw. an die du dich im Alltag erinnern willst. Und nicht vergessen: hab Spaß dabei ;-)! 1. Lächle Der schnellste Trick, den ich kenne, um sich innerhalb von Sekunden mehr positive Gefühle und ein erhöhtes Selbstbewusstsein zu holen. Dein Geist ist mit deinem Körper verbunden. Das eine beeinfusst das andere. Du fühlst dich gut und selbstbewusst: du bekommst ein Lächeln auf dein Gesicht. Du forcierst ein Lächeln, wenn du dich unsicher und unwohl fühlst: du wirst eine spürbare Veränderung deiner Gefühle und deiner Selbstsicherheit feststellen. Lächeln bewirkt nicht nur, dass im Körper Endorphine (=bewirken Glücksgefühle) ausgeschüttet werden, sondern es werden dich auch die Menschen um dich herum automatisch selbstsicherer wahrnehmen. Der Ratschlag: "Immer schön lächeln" (auch wenn du nicht weißt, was du da gerade machst) kommt also nicht von ungefähr! Tipp: Lächle so breit und stark wie du nur kannst. Strecke dabei beide Arme in die Höhe als ob du gerade beim Triathlon als erster ins Ziel eingelaufen wärest und balle deine Fäuste so fest du kannst! 2. Atme Wenn man aufgeregt ist, merkt man es am schnellsten: Der Puls steigt drastisch, die Atmung wird fach und hektisch. Der S e i t e | 162

Körper wechselt in einen hoch-erregten Zustand, in dem es schwierig wird, einen kühlen Kopf zu bewahren. Diesen körperlichen Zustand kannst du aber mit etwas Übung gezielt beeinfussen. Und zwar mittels der richtigen Atemtechnik. Sobald du merkst, dass dein Körper in einen erregten Zustand wechselt, beginne bewusst damit, deine Atmung zu verlangsamen und tief in deinen unteren Bauchteil zu atmen. Durch die Nase einatmen und den Mund ausatmen. Konzentriere dich ganz bewusst auf deine Atmung und wohin der Luftstrom in deinem Körper geht. Fühle, wie sich dein Bauch ausdehnt und wie die Luft beim Ausatmen ausströmt. Atme rhythmisch und langsam. Mir hilft es dabei ein erleichterndes Seufz-Geräusch zu machen. Das wirkt Wunder! 3. Körperhaltung Wie bei Tipp #1 geht es hier auch wieder darum deinen Gefühlszustand und damit dein Selbstsicherheitsgefühl durch deine Körperhaltung zu beeinfussen. Richte dich bewusst auf. Gerader Rücken, Kopf hoch, Blick geradeaus. Schultern nach hinten unten in die hinteren Hosentaschen denken. Brust raus. Denk dir ein drittes Auge auf deine Brust, das nach oben schauen will. Knie sind leicht gebeugt und die generelle Haltung ist trotz allem Aufrichten noch relaxt und fexibel. Denk dich selber 10% größer als du eigentlich bist und mach diese Haltung so stark und standfest wie möglich. Denke dir ein Tornado käme auf dich zu und du würdest in dieser Haltung mittendurch gehen und es würde dir nichts passieren. So stark muss sich das anfühlen! Alles andere fiegt weg, nur du bleibst stehen. 4. Laufe 25% schneller Wie läuft ein zielgerichteter, selbstbewusster Mensch im Vergleich zu einem niedergeschlagenen, ziellosen Mensch? Die Antwort ist einfach: Selbstbewusste Menschen sind generell energievoller unterwegs. Sie wissen wo sie hinwollen. Sie haben eine Richtung und gehen voller Energie, Vertrauen und frohen Mutes dem Ziel entgegen. Tu es ihnen nach! Es gibt wohl nichts Einfacheres, um sich selbst S e i t e | 163

aufzumuntern, als beim Gehen einfach einen Gang zuzulegen. Du wirst dich automatisch energetischer, wichtiger und selbstbewusster fühlen. Versuchs also mal aus! Gehe beim nächsten mal ne Runde schneller durch die Gassen, mit zielgerichtetem Blick und Schritt. 5. Mache Sport Nimm dir Zeit für dich selber und für deinen Körper. Wenn du dich in einem Energieloch befndest, fühlst du dich automatisch träge und unsicher. Wie kann man da schon selbstbewusst auftreten? Des Rätsels Lösung: Geh raus und mach ne Runde Sport! Geh joggen, schwimmen, Fahrrad fahren oder mach einfach nur einen Spaziergang. Du wirst dich danach sehr viel besser fühlen - stärker und mit mehr Energie und Lebenslust, um deine Aufgaben anzupacken. Wenn du Sport machst, bringst du natürlich zum einen deinen Körper in Bewegung - du tust etwas für dich selber - und du hast ein kleines positives Erlebnis, das du an dem heutigen Tag schon etwas fertig gebracht hast. Es gibt nichts Besseres! Tipp: Versuche am besten eine sportliche Morgeneinheit in deinen Tag einzubauen. Dann beginnst du den Tag gleich richtig und du bist frisch und stark für das, was da so alles kommen mag. 6. Setz dich in die erste Reihe Wo man hinschaut, in den Schulen, Hörsälen und Besprechungsräumen dieser Welt, setzten sich die Leute meist in die hinteren Reihen. Sie haben Angst wahrgenommen zu werden und bleiben lieber unsichtbar. Dieses Verhalten zeigt nicht nur niedriges Selbstbewusstsein, sondern verstärkt es auch noch. Also: Sei nicht einer von diesen. Entscheide dich von jetzt an dafür, immer einen der vorderen Plätze aufzusuchen - auch wenn die Veranstaltung schon angefangen hat. Damit bekämpfst du diese irrationale Angst etwas Schlimmes könnte passieren, wenn dich die Anderen plötzlich wahrnehmen, und du stärkst gleichzeitig dein Selbst-

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bewusstsein. Also, von jetzt an sind die vorderen Plätze dein Zuhause. Versprochen? 7. Sag es Es ist unglaublich, wie wenige Menschen doch tatsächlich mal den Mund aufriegen, um etwas zu sagen. Die meisten Anderen sitzen einfach nur da und machen lieber nichts, dann kann man auch nichts falsch machen (Ich weiß das nur zu gut, war ich doch auch einmal so). Sie fürchten von anderen beurteilt zu werden, wenn sie etwas "Dummes" sagen. Diese Angst ist total überbewertet. Die Leute um dich herum sind viel ofener und akzeptierender als du denkst. Du kannst gar nichts "Falsches" sagen. In Wirklichkeit ist es nämlich so, dass diese Leute genau die gleiche Angst haben wie du und meist extrem froh sind, wenn jemand anders das Wort ergreift. Also, auch hier gilt: Wenn du weiterkommen willst, dann mach den Mund auf und sag es! Bring deine Ideen ein. Sag was du von dies oder jenem hältst. Mach den Mund auf und teile deine Meinung. Es kann nichts Schlimmes passieren! 8. Dankbarkeit Überlege dir mal für was du alles dankbar bist im Leben. Es wird dich vielleicht verwundern, wie wirkungsvoll dieser Tipp ist. Einfach nur durch das bewusste Fokussieren auf die Dinge, die richtig toll sind in deinem Leben, kannst du deinen Gefühlszustand und dein Selbstvertrauen aufauen. Fange bei dir selber an. Wofür bist du alles dankbar? Und jetzt sag mir bloß nicht, es gibt nichts wofür du dankbar bist! Das glaub ich nicht. Es gibt sicherlich einiges, du musst nur mal ein bisschen nachdenken und es dir bewusst machen (du hast z.B. einen Computer, an dem du das hier liest und mit dem du alle Informationen der Welt zu dir nach Hause holen kannst dafür kann man auch schon mal dankbar sein). Es muss auch nichts Weltbewegendes sein, die kleinsten Dinge sind oftmals die Besten. Dann geh einen Schritt weiter und überlege dir, für was du in deinem Umfeld (Familie/Freunde/Beruf) alles dankbar bist. Konzentriere dich dabei bewusst auf die positiven Dinge und nicht das, was dich aufregt oder nicht S e i t e | 165

funktioniert. Hier geht's ausschließlich darum, wofür du dankbar bist im Leben. Dann geh noch einen Schritt weiter und überlege dir, was du in dieser Welt und an diesem faszinierenden Leben, in diesem einmaligen Augenblick alles toll fndest. Tipp: Mach dir ein Dankbarkeits-Tagebuch und überlege dir jeden Abend bevor du ins Bett gehst wofür du heute dankbar bist. 9. Mache deinen Mitmenschen Komplimente So oft und ehrlich wie möglich. Warum? Ganz einfach... Wenn wir mit uns selbst nicht zufrieden sind, projizieren wir diese Unzufriedenheit oft auf andere Menschen, in der Form von Beleidigungen oder wenn wir hinter dem Rücken über andere lästern. Um dieses negative Verhalten (dass dich im Übrigen keinen Schritt weiter bringt, sondern im Gegenteil nur die Negativität in deinem Leben verstärkt) zu unterbrechen, gewöhne es dir an, anderen Leuten Komplimente zu machen. Natürlich solltest du dabei ehrlich meinen was du sagst. Dann werden dich diese Leute nicht nur mehr dafür mögen, sondern du wirst damit auch automatisch dein Selbstbewusstsein stärken. Denn wenn du immer versuchst, das Beste in der anderen Person zu sehen, dann bringst du damit indirekt auch das Beste in dir hervor. Ganz zu schweigen davon, dass das Komplimente machen am Anfang auch eine Herausforderung darstellen kann, die deine Komfortzone erweitert. Tipp: Probier's mal für eine Woche lang aus und gib so viele Komplimente wie du nur kannst und schau mal was sich dabei alles verändert. 10. Trage etwas zu dieser Welt bei Es gibt kein besseres Gefühl als das, eine Bedeutung zu haben im Leben. Einen Unterschied zu machen. Für andere Menschen wichtig zu sein. Etwas beizutragen, zur Gesellschaft, zu dieser Welt, in der wir leben. Leider sind wir S e i t e | 166

viel zu oft mit uns selbst beschäftigt, mit unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen und natürlich auch unseren "Fehlern" und "Mängeln". Fange deshalb damit an, dich mehr darauf zu konzentrieren, was du dieser Welt und den Menschen um dir herum geben kannst. Dann wirst du nicht nur deren Dank ernten, sondern auch deine eigene Selbstbefangenheit Stück für Stück aufösen. Dein Selbstvertrauen in dich und die Welt wird steigen und du wirst dieses tolle Gefühl haben, etwas beizutragen, für jemanden wichtig zu sein, einen Unterschied zu machen. Umso mehr du der Welt gibst, umso mehr wirst du am Ende auch zurückbekommen.

So, hier hast du also ein paar tolle Tipps für deinen Alltag! Ich hofe natürlich, du liest nicht nur darüber hinweg, sondern setzt auch die ein oder andere Sache in die Tat um.

Hey, worauf wartest du noch? Ich würde sagen, auf los geht’s los!

LOS!

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Epilog Ich hofe, ich konnte dir mit diesem Buch einige Denkanstöße geben und dir neue, bestärkende Sichtweisen ofenbaren, die dir den Alltag erleichtern werden. Ich hofe, es hat bei dir einige Male „Klick“ gemacht und ich konnte dich dazu bewegen, das Leben in die eigene Hand zu nehmen und endlich aufzustehen, für dich selber und deinen Weg. Ich hofe, ich konnte dich dazu bringen, nicht nur zu lesen, sondern auch in die Tat umzusetzen. Vielleicht war dieses Buch ja sogar der zündende Funken für einen neuen Abschnitt in deinem Leben (lass es mich wissen!). Wenn das der Fall sein sollte, dann habe ich mein Ziel erreicht, denn das war meine ganze Motivation hinter dieser Sache - anderen Menschen zu helfen, die wie ich damals, etwas verändern wollten. Als ich anfng zu schreiben, wollte ich ein praktisches Buch schreiben, ein Buch, das ich damals selber gerne gelesen hätte, als ich mich auf diese Reise begab und nicht wusste wie und wo ich am besten anfangen sollte. Wenn ich zurückschaue kann ich sagen, dass die größte Entwicklung dann stattfndet, wenn man sich am weitesten aus seiner Komfortzone hinauswagt und dadurch hinterher feststellt, dass überhaupt nichts Schlimmes passieren kann. Ein letzter Ratschlag: Ein starkes Selbstbewusstsein kommt nicht von heute auf morgen. Persönliches Wachstum braucht Zeit und es gibt keine Abkürzungen oder magischen Pillen auf diesem Weg. Gehe deshalb nicht überstürzt ans Werk oder erwarte Wunder von dir gleich am ersten Tag. Mache kleine Schritte, kontinuierlich, jeden Tag und steigere dich langsam!

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Anhang Ressourcen & Hilfe Bücher Ich habe eine kleine Büchersammlung zusammengestellt mit Zusammenfassungen. Diese Bücher haben mir im Laufe meiner Entwicklung sehr geholfen und es lohnt sich, hier mal einen Blick reinzuwerfen: http://www.selbstbewusstsein-staerken.net/buecher

Forum Wenn du dich mit anderen austauschen willst, dann schau unbedingt mal im Forum vorbei. Wenn du Fragen oder ein spezielles Problem hast und dazu Hilfestellung brauchst, dann ist hier der richtige Ort: http://www.selbstbewusstsein-staerken.net/forum

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Ich wünsche dir alles Beste auf deinem Weg, -Moritz

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