Einführung in Die Sprengchemie1 [PDF]

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Zitiervorschau

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Einführung in die Sprengchemie - Appendixc Am 11.11.2008 wurde meine Wohnung durchsucht und mein Rechner beschlagnahmt. Vorwurf: Verstoß gegen das Waffengesetz. Ich stand unter dem Verdacht eines Vergehens nach §§ 40,52 i.V. m. Anlage 2 Abschn. 1 Nr. 1.3.4 WaffG. Mir wurde der Link www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=5633 vorgewofen, unter der Überschrift "Rezepturen diverser Explosivstoffe" eine Anleitung zur Herstellung von Explosivstoffen verbreitet zu haben. Am 30.06.2009 wurde ich freigesprochen, der Freispruch ist mitterweile rechtskräftig. Wie aus einem Gutachten des LKA Berlin hervorgeht, handelt es sich hier nicht um eine so genannte "Bombenbauanleitung" (das war auch nie beabsichtigt). c itroglyzerincc Erläuterungenc Nitroglyzerin ist chemisch rein farblos, das technische Produkt weißgelb bis bräunlich. Es enthält meistens 18,35-18,40% Stickstoff. Bei Raum- Temperatur ist es geruchlos und nicht flüchtig. Oberhalb 50øC ist es zunehmend flüchtig, mit eigentümlichem Geruch und schon in geringen Mengen sehr giftig. Das spezifische Gewicht bei 15øC ist 1,60g/cm3. Nitroglyzerin ist mit Alkohol, Benzol, Nitrotoluol, Eisessig und Chloroform in jedem Verhältnis mischbar. Die Zersetzung beginnt bei 50-60øC. 23mg genügen, um den Blutdruck von 130 auf 100 herabzusetzen.c Die Herstellung c 200g reines Glyzerin (spezifisches Gewicht 1,26g/cm3) werden aus einem wenigstens 160ml fassenden Tropftrichter zu 1500g kalter Mischsäure bestehend aus 500g (333ml) rauchender Salpetersäure und 1000g (544ml) konz. Schwefelsäure unter stetem Schwenken und Temperaturkontrolle langsam zugesetzt. Die Temperatur darf 30øC auf keinen Fall überschreiten. Nach dem zugießen von ca. der Hälfte der Glyzerinmenge wird die Reaktion resp. die Temperaturentwicklung träger und die Temperatur kann leicht unter 20øC gehalten werden. Der 1,5-l-Kolben steht dazu in einem Spülbassin an einer Feder aufgehängt. (fließendes Wasser).c Ein dreifach durchbohrter Korken oder Gummistopfen trägt den Tropftrichter, das Thermometer welches, in die Säure ragt und ein abgebogenes Rohr, das nach innen lose mit Watte verstopft ist. Dieses Rohr wird mit Natriumhydroxid gefüllt; damit werden die giftigen Dämpfe absorbiert. Bei einer Temperatur des Kühlwassers von ca. 12øC und einer Gemisch- Temperatur von ca. 18-25øC ist die Reaktion in einer Stunde beendet (Veresterung). Bei der Verwendung eines Rührers verkürzt sich die Zeit auf ca. 15 Minuten. Nach 30 Minuten Ruhezeit hat sich das Nitroglyzerin als ölige Flüssigkeit scharf über der Abfallsäure abgeschieden. Nun führt man vorsichtig eine Glasröhre, über die man etwas Gummischlauch geschoben hat, auf den Grund der Säure, bzw. auf den Grund des Kolbenbodens und saugt mit einer Wasserstrahlpumpe sorgfältig die Säure ab. Das zurückgebliebene Nitroglyzerin gießt man in 1 l kaltes Wasser und mit einem Gummistab oder Glasstab mit Gummibesatz kräftig um. Erneut wird das Ganze ruhen gelassen, bis sich das Nitroglyzerin wieder

von Waschwasser trennt. Wieder wird das Waschwasser abgesogen und das zurückgebliebene Nitroglyzerin in einen Scheidetrichter gegossen und mit Wasser versetzt, geschüttelt und wieder mit Wasser vom Nitroglyzerin diesmal exakter getrennt. Nun macht man dasselbe erneut mit konz. Sodawasser und prüft mit Indikatorpapier (Lackmus) die Neutralisation. Das Indikatorpapier muss blau bleiben. Nun wird erneut, diesmal mit 2% Sodawasser gewaschen, mit Lackmus geprüft (das Papier darf nicht rot werden) und wieder wird das Wasser getrennt. Insgesamt soll nicht mehr als 4 l Waschwasser verwendet werden. Nun lässt man das Ganze im Scheidetrichter während ca. 5 Stunden stehen und filtriert dann durch ein Filter, das mit entwässertem Natriumsulfat halb bis dreiviertel gefüllt ist, direkt in die Vorratsflasche. Ausbeute: 430 g bzw. 269 ml Nitroglyzerin. Achtung: Bei rascher, plötzlicher Erhitzung, Erschütterung, Schlag oder Stoß erfolgt heftige Explosion. Schlagempfindlichkeit mit 2 kg Fallhammer ca. 4cm. Nitroglyzerin ist einer der wichtigsten und meistgebrauchten Sprengstoffbestandteile. In Mischung von 92% Nitroglyzerin und 8% Kollodiumwolle ergibt sich der äußerst brisante Plastiksprengstoff. Ein Zusatz von bis zu 30% Aluminiumpulver verstärkt diese Wirkung noch erheblich. Dieser Sprengstoff wird allerdings nur noch selten verwendet, da man in de r Regel keine so hohe Sprengleistung benötigt. Ein solcher Sprengstoff wird mit einer Sprengkapsel, also initial, zur Detonation gebracht.c Die Vernichtung von Nitroglyzerin c Zinn und Salzsäure spalten Nitroglyzerin in das ungefährliche Glyzerin. c 0lykoldinitrat c Anstelle von Glyzerin kann man auch Glykol nitrieren. Dies hat den Vorteil, daß man im Gegensatz zu Nitroglyzerin ein ungefrierbares Sprengöl erhält. Die Verarbeitung, auch Gelatinierung, erfolgt analog zu Nitroglyzerin. In einem 2l Stehkolben werden 500ml Salpetersäure (1,38) mit 800ml konzentrierter Schwefelsäure unter äußerer Kühlung gemischt und unter schütteln 110g Glykol zufügt. Während 30min gelegentlich leicht schwenken. Hierauf wird analog zu Nitroglyzerin getrennt und gewaschen.c itromannit (Mannitolhexanitrat, mhn,)c C6H8N6O18,c Herstellungc Lässt sich durch Eintragen von Mannit in Mischsäure ohne Schwierigkeiten herstellen. Die chemische Stabilität des festen Umkristallisierten Nitromnnits ist jedoch geringer als die des Nitroglycerins, es kann daher technisch nur nach Zusatz eines Stabilisators verwendet werden. Zutaten: 15mL Salpetersäure 99% , 30mL Schwefelsäure 98%, 4g Mannitol (pulver), möglichst sauberes Wasser Man mischt die Salpetersäure mit der Schwefelsäure und kühlt unter 0°C ab. Jetzt muss die Mischung immer gut gekühlt werden. Man gibt 0,1g Mannitol hinzu und wartet bis die Säure sich wieder beruhigt hat und macht weiter bis alles Mannitol verbraucht ist. Die Säure sollte am besten unter 8°C, wenn möglich unter 2°C gehalten werden, wenn

die temperatur über 18°C steigt, renne davon. Wenn alles Mannitol drin ist rühre unter 8° C noch 12 minuten vorsichtig herum. Danach gibt man die Mischung in 300mL Wasser. Nun scheidet sich das MHN aus. Man gießt den größten Teil des Wassers weg und gibt ein wenig 10 prozentige Ammoniak Lösung hinzu bis es Leicht Alkalisch ist, aber nicht zusehr Alkalisch ist. Nun gibt man nochmal ein wenig Wasser hinzu und rührt leicht und Testet nochmal den PH wert. Er muss knapp über Sieben sein. Nun muss man das Nitromannit noch abfiltern. Den gefüllten Filter legt man nun zwischen zwei Filterpapieren und läst es trocknen. Nach dem Trocknen löst man das MHN in mind.60mL siedenden Spiritus mit zusatz von 1g Ammoniumcarbonat. Das Ammoniumcarbonat muss man nun abfiltern. Die Lösung lääst man nun abkühlen und gibt nun Wasser hinzu bis Kein MHN mehr ausfällt. Man lässt es nun Trocknen und gibt etwa ein Prozent Kaliumcarbonat hinzu.c In den USA hat es eine gewisse Bedeutung als Sprengkapselfüllung erlangt; in Europa ist es nicht gebräuchlich.c itropenta (Pentaerythrittetranitrat)c Nitropenta ist ein sehr sprengkräftiger Explosivstoff. In der Praxis findet es Anwendung als Sprengkapselsprengstoff, in Schläuchen als Sprengschnüre, oder als Sprengstoff für militärische Sonderzwecke (wegen seiner Stärke). Nitropenta detoniert mit einer Geschwindigkeit von bis zu 8400m/s. Die Herstellung ist recht einfach. Man löst Pentaerhydrit in etwa der fünffachen Menge rauchender Salpetersäure auf. Wie bei allen Nitriervorgängen sollte man sich auch hier Zeit nehmen, da bei zu rascher Zugabe alles überkocht. Nach einiger Zeit fällt das Nitropenta aus und man kann dann konzentrierte Schwefelsäure zur entgültigen Ausfällung hinzugeben, es neutralisieren, waschen und trocknen. Die Schlagempfindlichkeit von Nitroglyzerin ist etwa 12 mal höher, als die von Nitropenta. c Ethylnitrat: Farblose, flüchtige Flüssigkeit von angenehmen Geruch Bruttoformel:C2H5NO3 Mol.Gewicht:91,5 Bildungsenergie:-470,4 kca/kg = 1968kj/kg Dichte:1,10g/cm3 BBA:420cm3/10g VoD:5800m/s at 1,1g/cm3 Äthylnitrat wird durch Destillation von Äthylakohol und 65%iger HNo3 unter Zusatz von etwas Harnstoff hergestellt.c lthylnitrat,c 250 ccm konz. Salpetersäure werden mit 30 g Harnstoffnitrat aufgekocht. Nach dem Erkalten gießt man die Hälfte der Lösung in einen mit Kniestück, Tropftrichter und absteigendem Kühler versehenen Kolben, in dem sich 30 g Harnstoffnitrat und 150 ccm Alkohol befinden. Der Kolben wird auf einem Sandbad vorsichtig erhitzt. Nachdem etwa ein Drittel des Inhalts abdestilliert ist, vermischt man die zweite

Hälfte der ausgekochten Salpetersäure mit 100 ccm Alkohol und lässt diese Mischung durch den Tropftrichter langsam zufließen. Die Operation muss in einem Zug ausgeführt werden, die Gemische von Alkohol und Salpetersäure dürfen nicht längere Zeit stehen bleiben. Wenn nun zugetropft und die Flüssigkeit im Kolben bis auf 50100 ccm wegdestilliert ist, unterbricht man den Prozess, schüttelt das übergegangene Äthylnitrat zur Entfernung von Alkohol im Scheidetrichter zweimal mit Wasser, einmal mit verdünnter Sodalösung und dann nochmals mit Wasser aus (Äthylnitrat ist schwerer als Wasser!), trocknet über Calciumchlorid und rektifiziert den Salpetersäureester durch Destillation aus dem Wasserbad. Der Siedekolben soll in dieses eintauchen. Siedepunkt 86° . Schutzbrille! Äthylnitrat kann zur Darstellung von Phenol-Nitromethan verwendet werden.c Äthylnitrat zersetzt sich beim raschen Erhitzen, z. B. in der Flamme, explosionsartig; es gehört in die gleiche Körperklasse wie Nitroglycerin. Darum Vorsicht Äthylalkohol wird durch reine Salpetersäure unter den angewandten Bedingungen nicht oxydiert, sondern bloß verestert. Sobald aber Spuren von Salpetriger Säure vorhanden sind, die im obigen Präparat durch die Behandlung mit Harnstoff entfernt wird, tritt Oxydation ein. Da das Stickoxyd, das hierbei aus der salpetrigen Säure entsteht, von der Salpetersäure alsbald wieder zu NO, oxydiert wird, schreitet die Oxydation von kleinen Anfängen an sukzessive weiter, gewinnt durch die auftretende Reaktionswärme fortschreitend an Geschwindigkeit und steigert sich schließlich zu einem stürmischen explosionsartigen Prozess. Reaktionen dieser Art, bei denen Zwischenprodukte die Geschwindigkeit progressiv steigern, bezeichnet man als "Autokatalysen". Text von "Praxis des organischen Chemikers" c Ethylnitrat ist so empfindlich wie Nitroglyzerin. Ethylnitrat kann aber mit Ammoniumnitrat einigermaßen sicher verwendet werden. c itrocellulose (Cellulosetrinitrat)c Vorbereitung der Cellulose zur Nitrierungc Man kann gewöhnliche Watte nitrieren, doch ergibt eine vorbehandelt Cellulose wesentlich bessere Ergebnisse beziehungsweise stärkere Sprengstoffe. c Man trägt 2-4 Teile zerkleinertes Cellulosematerial unter starkem Rühren in eine 14 øC warme Lösung von Kaliumpermanganat ein. Wenn die Gasentwicklung aufgehört hat, wäscht man die entstandene Cellulose neutral (mit viel Wasser), trägt sie in 10 Teile Salpetersäure vom spez. Gewicht 1,3 g/cm3 ein, läßt 12 Stunden stehen, wärmt dann auf 50 øC, um das Manganoxyhydrat in Lösung zu bringen, wäscht den zurückbleibenden Cellulosekuchen völlig neutral, mahlt, preßt durch Siebe und trocknet bei höchstens 70 øC. Das erhaltene hornartige Produkt wird gepulvert und durch weiternitrieren in Sprengstoff überführt. Als Cellulosematerial kann auch ersatzweise Stroh verwendet werden. Ebenso eignet sich sehr gut Sulfitcellulose.c Herstellung von Nitrozellulosec 10 Teil 94% Salpetersäure und 20 Teile mind. 98% Schwefelsäure ergibt die

Nitriersäure. Gewöhnliche Watte wird während ca. 30 min in Nitriersäure gelegt und anschließend vielfach mit sauberen Wasser gewaschen . Auf ein Gramm Watte sollten 30mL Nitriersäure kommen.c Auch hier gilt: Nachwaschen mit Sodawasser. Dann an der Luft trocknen lassen. Das Produkt verbrennt so schnell, daß man geringe Mengen sogar auf der Hand abbrennen kann. Diese Nitrozellulose, auch Schießbaumwolle genannt, oder eben Kollodiumwolle ergibt, mit Nitroglyzerin gemischt, die Sprenggelatine. Löst man Schießbaumwolle in 1 Teil Alkohol und zwei Teilen Schwefeläther, so gelatiniert die Wolle ebenfalls und hinterläßt nach dem Auftrocknen einen feinen durchsichtigen Film als Lack.c Verknetet man 100 Teile Nitrozellulose mit 30-40 Teilen Kampfer in konzentrierter alkoholischer Lösung, so erhält man das bekannte Celluloid und erkennt damit auch, warum Kinofilme so feuergefährlich sind.c Stabilisierung der fertigen Schießbaumwolle:c Fertig nitrierte Cellulose wird stabilisiert durch 1/2 stündiges Kochen in konz. Salmiaklösung, worauf man die Cellulose anschließend in der Sonne trocknet. Auf diese Weise können auch die aus Baumrinde und Stärke gewonnenen Nitropulver stabilisiert wer den. Das Trocknen kann auch im Trockenraum bei Temperaturen zwischen 40 und 75 øC erfolgen.c Die größte Stabilität der Nitrocellulose wird erreicht durch mehrstündiges Waschen in kalkarmem bis kalkfreiem Wasser. Anschliessend wird zwei Stunden gekocht, wobei dem Wasser 0,05% Schwefelsäure zugesetzt wird. Wieder wird kalt gewaschen und nochmals gekocht, diesmal unter Zugabe von 0,1% Soda. Dann wiederum wird kalt gewaschen. Die Prozedur nimmt 24 Stunden in Anspruch und lohnt sich nur, wenn auf extrem gute Haltbarkeit wert gelegt wird.c Im abgekürzten Verfahren reicht ein 1-2 stündiges Kochen in 0,1%iger Sodalösung und anschließendem Waschen in kaltem Wasser während zwei Stunden. c A A A (AA c Trinitrotoluol, TNT, C7H5N3O6, Mol-Gew. 227,1, hat von allen in der Sprengstofftechnik benutzten Nitroverbindungen die weitaus grösste Bedeutung erlangt. Es wird sowohl als Sprengmittel für sich allein als auch in Mischung mit anderen Substanzen benutzt. Seine Sprengwirkung ist zum Massstab der Wirkung von Atombomben geworden, die in Tonnen TNT gewertet werden. c Trinitrotoluol hat J. Wilbrand 2863 als erster hergestellt, die Fabrikation in grosstechnischem Massstab wurde in Deutschland 1891 aufgenommen. 1902 wurde es in der deutschen Armee zum erstenmal als Granatfüllung benutzt. Während des ersten Weltkrieges war die verfügbare Menge durch die Toluolerzeugung der Kokereien begrenzt. Im zweiten Weltkrieg wurde Toluol zusätzlich aus Erdöl (USA), aus Benzol und Methanol (Deutschland) sowie aus n-Heptan durch Dehydrierung

hergestellt. c PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN c a-Trinitrotoluol bildet monoklinprismatische Kristalle in Form von Säulen oder Nadeln. Reines Trinitrotoluol hat einen Erstarrungspunkt von 80,75±0,05°C (der Erstarrungspunkt ist exakter zu bestimmen als der Schmelzpunkt und ist wegen der hohen molekularen Gefrierpunktserniedrigung von 11,5 zur Reinheitsprüfung geeignet). Die durch Nitrierung von m-Nitrotoluol entstandenen Isomeren des aTrinitrotoluol setzen den Erstarrungspunkt, wenn c Gew.% m-Nitrotoluol im MonoNitrotoluol enthalten sind, um 0,465 c°C herab. c Beim Schmelzen wird TNT nicht zersetzt, es kann ohne Anzeichen eines Zerfalls bei 10-12 Torr und 210-212°C durchgeführt werden; sein Dampfdruck beträgt bei 82,4°C, Spez Wärme bei 0°C 1,29, bei 80°C 1,57 Joule/g*grad; Schmelzwärme 98,5 Joule/g; Bildungswärme (v=konst.) 13,5 kcal/Mol oder 56,6kJ/Mol entsprechend 59cal/g oder 247J/g. c Bei den Nitrierungen werden folgende Wärmen frei: Von Toluol zu o-Nitrotoluol 106,0 kJ/Mol Zu p-Nitrotoluol 141,0 kJ/Mol Von o-Nitrotoluol zu 2,4-Dinitrotoluol 124,3 kJ/Mol Zu 2,6-Dinitrotoluol 118,0 kJ/Mol Von p-Nitrophenol zu 2,4-Dinitrotoluol 89,2 kJ/Mol Von 2,4-Dinitrotoluol zu 2,4,6-Trinitrotoluol 73,27 kJ/Mol 2,6-Dinitrotoluol zu 2,4,6-Trinitrotoluol 79,55 kJ/Molc Unterhalb 35°C verhält sich TNT typisch spröde, oberhalb zunehmend plastisch. Dfest 1,654 g/cm3 (Normaltemperatur), Dflüssig bei 82°C 1,467 g/cm3. Gegossenes Trinitrotoluol besitzt eine Dichte von 1,56, gepresstes bis zu 1,62 g/cm3; Schüttgewicht etwa 0,9 g/cm3. c Trinitrotoluol ist in Wasser praktisch unlöslich; 100g Wasser lösen bei 0°C 0,01g, bei 20°C 0,013g und bei 100°C 0,1475g. In 100 Teilen Schwefelsäure, 100%, lösen sich bei 80°C 36,5 Teile TNT; die Löslichkeit sinkt mit dem Wassergehalt ab. Auch in Nitriersäuren ist TNT mit abnehmendem Wassergehalt zunehmend löslich. Gut löst sich TNT in organischen Lösungsmitteln, vor allem in Aceton, Benzol und Toluol, aber auch in heissem Alkohol, in heissem Tetrachlorkohlenstoff und anderen chlorierten Kohlenwasserstoffen. Mit anderen Nitroverbindungen bildet es eutektische Gemische mit herabgesetztem Schmelzpunkt. c CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN; ZÜNDEIGENSCHAFTEN c TNT ist beständig gegen Säuren, lediglich konzentrierte Salpetersäure von über 110°C oxydiert es zu Trinitrobenzoesäure. Dagegen ist es empfindlich gegen Alkalien, die metallhaltige rot- oder braungefärbte Produkte ergeben, aus denen durch Säuren Abbauprodukte des TNT ausgefällt werden; zu beachten ist, dass sowohl die Metallverbindungen als auch die Abbauprodukte meist empfindlicher gegen Schlag, Reibung und Wärme sind als das Reinprodukt. Auch Zumischen verschiedener Stoffe,

z.B.Fe2O3 oder Schwefel, verkürzt die Zeit vom Beginn der Erwärmung bis zum Eintritt der Explosion; sie beträgt für reines TNT bei 275°C 12 min, bei 328°C nur 50 s, durch Zusatz von Fe2O3 sinkt sie bei 297°C auf 3,9 s. Durch Zusatz von 5% Schwefel sinkt der Verpuffungspunkt von 333°C auf 304°C. c Gegen Erwärmen ist TNT sehr beständig; erst ab 160°C bilden sich gasförmige Zerfallsprodukte; bei 240°C tritt nach 30min Entflammung auf. c TNT ist schwer durch direkte Flamme zu entzünden, zuerst schmilzt es und erst nach Erwärmen auf etwa 300°C tritt Entzündung ein. Geschmolzenes TNT ist empfindlicher gegen Schlag als festes. Bei Brand einer grösseren Menge TNT kann das Feuer durch örtliche Überhitzung, z.B. durch Hineinfallen glühender Teile in eine Detonation übergehen; bei Brand ist die Detonationsgefahr von sauerem TNT wesentlich grösser als bei reiner Fertigware. c Durch Lichtbestrahlung verliert TNT einen Teil des Stickstoffs und geht in eine dunkelgefärbte, sauer reagierende Substanz mit erhöhter Schlagempfindlichkeit über. TNT soll deshalb vor der längeren und intensiven Lichteinwirkung geschützt werden. c TNT reagiert nur langsam mit einer wässrigen Lösung von Natriumsulfit, wodurch es sich von seinen Isomeren, die sehr rasch reagieren unterscheidet. Die durch drei Nitrogruppen stark aktivierte Methylgruppe reagiert rasch und heftig mit pNitrosodimethylanilin unter Bildung einer Schiffschen Base; heftige Reaktion tritt auch mit Benzaldehyd unter Bildung eines Stilbenderivates sowie mit anderen Aldehyden ein. Diese Reaktionen können zur Entflammung führen. Die Methylgruppe lässt sich relativ leicht unter von Trinitrobenzoesäure oxydieren, das leicht CO2 verliert und Trinitrobenzol ergibt. c TNT bildet leicht Additionsprodukte mit aromatischen Kohlenwasserstoffen und Aminen. Es ist etwas toxisch. c SPRENGTECHNISCHE EIGENSCHAFTEN c Entsprechend seiner Bruttoformel C7H5O6N3 reicht der Sauerstoffgehalt des TNT zur völligen Verbrennung und Vergasung des Kohlenstoffs nicht aus; Saurestoffbilanz: 0,740g Sauerstoff/gTNT. Die Umsetzung bei der Detonation ist deshalb stark vom Druck oder der Ladedichte abhängig; bei einer Ladedichte von 1g TNT/cm3 entstehen pro kg TNT 10 Mole C (Graphit), 773 l Gas (Normalbedingungen) und 910 kcal, bei einer Ladedichte von 1,95g/cm3 dagegen 14,6 Mole C, 685 l Gas und 1085 kcal. c Die Detonationsgeschwindigkeit D (m/s) von TNT hängt von der Ladungsdichte r (g/cm3) entsprechend folgender Näherungsformel ab: D=5010+3225(r-1). Der Stossdruck der Detonation ist eine Funktion von D2, für r=1,58g/cm3 wurden160*103 Bar gemessen. Die Detonation von Presskörpern aus kristallisiertem oder gemahlenem oder feingeschupptem TNT wird durch Sprengkapselzündung einwandfrei ausgelöst. Aus der Schmelze erstarrtes TNT verlangt zur Auslösung Detonation zusätzliche Massnahmen. Ausser einer verstärkten Zündung durch eine Übertragungsladung aus gepresstem Sprengstoff muss beim Giessen die Ausbildung zu grosser Kristalle, z.B. durch Zugabe von festem TNT oder von anderen Zuschlägen

und geeignete Abkühlung, vermieden werden. c HERSTELLUNG c Ausgangsstoff zur Herstellung von Trinitrotoluol ist Toluol. Vielfach gehen die Hersteller jedoch von Mononitrotoluol aus, das sie von Farbenfabriken in guter Qualität, oft metafrei beziehen. c Die Nitrierung wird in drei Stufen über das Mono- und Dinitro- zum Trinitrotoluol vorgenommen. Je höher die Nitrierstufe, um so schwieriger ist die Nitrierung, d.h. um so konzentriertere Mischsäure, um so höhere Temperaturen und um so längere Nitrierdauer sind erforderlich. Die einzelnen Stufen sind jedoch nicht scharf getrennt, so dass bei Bildung einer niederen Stufe auch die nächst höhere zu geringem Teil schon mitentsteht. c Die Nitrierungen werden sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich betrieben. Bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise wird der zu nitrierende Stoff vorgelegt und die Mischsäure nach und nach eingetragen oder in umgekehrter Reihenfolge geabeitet. c CHARGENVERFAHREN c Mononitrierung c Aus frischer konzentrierter HNO3, 55%iger regenerierter HNO3 und 96%H2SO4 wird eine Nitriersäure von etwa 28% HNO3, 56% H2SO4 und 16% H2O hergestellt, die einen möglichst niedrigen Nitrosegehalt besitzen soll. In einen Gusseisernern Vornitriergerät werden unter Kühlung Toluol und Mischsäure 1:2,5 gemischt und laufen dann in die Hauptnitriergefässe von 10-12m3 Inhalt, in denen sie weiter gerührt werden. Die Temperatur wird in beiden Gefässen durch Wasserkühlung auf 35-40°C gehalten, Dauer 5-6h. Anschliessend kommt der Ansatz in besondere Scheidegefässe. Die Endsäure geht zur Denitrierung, das aufschwimmende Nitrotoluol wird mit Wasser neutral gewaschen und in einer mit Dampf betriebenen Abtreibekolonne unter Zugabe von etwas verdünnter Natronlauge von den nichtnitrierten Kohlenwasserstoffen und von Nebenprodukten befreit. Aus 100 Teilen Toluol erhält man 140-144 Teile Mononitrotoluol mit etwa 4%m-Nitrotoluol. c Dinitrierung c Die mit Wasser versetzte Endsäure einer vorhergehenden Dinitrierung wird zur Extraktion ihres Dinitrotoluol-Gehaltes mit frischem Mononitritoluol ausgerührt; die ausgerührte Endsäure geht zur Dinitrierung. In einem Nitrierapparat lässt man zu der auf 30°C gekühlten Endsäure einer Trinitrierung (s.u.) unter Rühren die berechnete Menge des aus der Extraktion kommenden Mononitrotoluols einlaufen, die Temperatur steigt zunächst auf 60°C bis 65°C und fällt nach Verbrauch der Salpetersäure auf etwa 55°C. Nun setzt man 60-70% HNO3 zu und nitriert bei 7072°C. Die Nitrierung ist beendet, wenn sich aus der Probe kein Mononitrotoluol mit Wasserdampf abscheiden lässt. Man scheidet das saure Dinitrotoluol von der Endsäure, die man zur Ausscheidung des gelösten Dinitrotoluol mit Wasser verdünnt

und dann mit Nitrotoluol ausrührt. (s.o.) c Trinitrierung c Meist wird das saure Dinitrotoluol in abgemessener Menge in einem Nitrierapparat vorgelegt und dann mit der 2,5fachen Menge einer Mischsäure aus 24% HNO3, 70% H2SO4 und 6% SO3 bei anfänglich etwa 85°C unter Rühren versetzt. Man lässt die Temperatur danach auf 96°C ansteigen und hält etwa 2,5h bei dieser Temperatur. Man kann auch die Säure vorlegen und das saure Dinitrotoluol allmählich zusetzen. Die Trinitrierung verläuft bei dieser gemässigten Temperatur nur langsam. Einlauf und Reaktion erfordern 6h, dazu kommt noch 1/2h Standzeit zur Scheidung der Nitrokörper von der Säure. Die Nitrokörper drückt man vielfach zum Auswaschen gelöster Nitrose und Salpetersäure in einen Ausrührbehälter, der mit warmer 70%iger H2SO4 gefüllt ist. Die Ausrührsäure gibt man dann zu der Nitrier-Endsäure, verdünnt das Gemisch mit wenig Wasser und setzt das hierbei ausgeschiedene Trinitrotoluol der Hauptmenge zu. Die verdünnte Abfallsäure führt man der Dinitrierung zu (s.o.). Das saure TNT geht durch geheizte Leitungen zur Wäsche. c Vielfach werden die Apparate der Trinitrierung so gross bemessen, dass die Temperatur im Falle eines übermässigen Temperaturanstieges oder eines anderen Zwischenfalls durch Zusatz bereitgestellter kühler, konz. Schwefelsäure gesenkt und das Nitriergut zum Teil gelöst werden kann. c ikrinsäurec Pikrinsäure ist ein fester, kristalliner Explosivstoff und außerdem ein starker Farbstoff. Sie basiert auf Phenol und hat den systematischen Namen 2,4,6Trinitrophenol.c Herstellung:c In einen Kolben gibt man 100ml konzentrierter Schwefelsäure. Darin löst man so viel Phenol, bis eine durchsichtige, grünfarbene Lösung im Kolben ist. Nun kocht man die Lösung im Wasserbad, bis der grüne Farbton verschwunden ist. Es bleibt eine klare, graue Lösung. In diese Lösung gibt man nun schluckweise konzentrierte Salpetersäure (die Lösung sollte noch warm sein). Es entweichen nitrose Gase in großen Mengen. Es wird solange Säure zugegeben, bis die Lösung tiefrot ist. Nun läßt man den Kolben abkühlen, dabei fallen gelbe Kristalle in große Menge aus. Dies ist die Pikrinsäure. Man filtert die kalte Lösung und wäscht die Pikrinsäure kurz aus (sie löst sich in Wasser - etwa 1g pro Liter) und läßt sie trocknen. c Nun kann sie geschmolzen und in einen Sprengbehälter gegossen werden, in dem sie dann initial gezündet wird. c Oder man bildet Pikrate, die schlagempfindlich sind und als Spreng- und Initialsprengstoffe geeignet sind. Durch Lösen in Kalilauge entsteht z.B. Kaliumpikrat, in Ammoniakwasser Ammoniumpikrat, welches militärisch als panzerbrechender Sprengstoff Verwen dung findet. c

Pikrinsäure sollte nicht in Gefäßen gelagert werden, aus deren Material sich Pikrate bilden können, sonst bildet sich eine Pikratschicht um die Pikrinsäure und ein leichter Schlag löst die Detonation aus. Pikrinsäure ist stärker als TNT. c esearch Department Explosivesc Seit dem Beginn des 2. Weltkriegs forschten die Streitkräfte der USA nach dem perfekten Plastiksprengstoff. Die Suche führte zur Entwicklung der "C"-Gruppe. Hier war das bekannte C-4 die letzte Entwicklung, die von der Armee eingesetzt wurde. Es wurde C-1, C-2 und C-3 vorgezogen. All diese Sprengstoffe basieren auf R.D.X., allerdings in Verbindung mit unterschiedlichen Plastisierungsstoffen wie Vaseline, Kinderknete oder sonstige Kunststoffe, zum Beispiel Polyethylen. R.D.X. wird vor allem im militärischen Bereich eingesetzt, wo Sprengstoffe vor allem die Funktion der Zerstörung haben. Sicherheit ist zwar auch dort ein Faktor, jedoch längst nicht so wichtig wie in der kommerziellen Nutzung. Allerdings kann R.D.X. durch einige Feststoffe gebunden und stabilisiert werden. Zumeist resultiert daraus ein Plastiksprengstoff, wie die drei folgenden Beispiele: A-3: 91% R.D.X., 9% Wachs A-3 wird vor allem als Booster oder als Hauptladung in Projektilen eingesetzt. B-4: 60% R.D.X, 39,5% TNT, 0,5% Kalziumsilikat B-4 wird vor allem in Sprengladungen zur Zerstörung von Bauwerken eingesetzt. C-4: 91% R.D.X, 9% nichtexplosiver Plastik C-4 hat die gleichen Anwendungen wie B-4, allerdings hat es eine höhere Detonations-geschwindigkeit. Bei den drei oben aufgeführten Sprengstoffen handelt es sich jedesmal um einen Plastiksprengstoff. Zumeist bestehen sie aus zwei Komponenten, seltener aus mehreren wie z.B. das B-4. Ihre Vorteile sind die ziemlich billige Produktion bei hoher Effizienz und relativ hoher Sicherheit. Ausserdem sind viele davon auch unter Wasser einsetzbar. R.D.X. wird auch als Zusatz in Raketentreibstoffen gebraucht. R.D.X.. wird mehrheitlich durch die Nitrierung von Hexamethylentetramin mit hochprozentiger roter Salpetersäure hergestellt. Der schwierigste Teil dabei ist diese rote Salpetersäure zu produzieren. Dazu wird Kalium- oder Natriumnitrat in konzentrierte Schwefelsäure gegeben und das entstehende Gas, Stickstofftrioxid, aufgefangen. Dieser Vorgang muss wegen des giftigen Gases bei guter Lüftung durchgeführt werden. Die Produktion von R.D.X. ist extrem gefährlich. Handlung auf eigenes Risiko! Material: Hexamin 50g Konzentrierte Salpetersäure (550 ml) destilliertes Wasser Salz, Eis 500ml Becher 1000ml Becher Rührstab (Glas) Trichter + Filterpapier Thermometer PH-Test (Papier)c

Herstellung:c Man giesst 550ml Salpetersäure in einen 1000ml Becher in einem Eisbad (mit Salz). Dazu gibt man 50g. Hexamin (Methenamin) langsam und vorsichtig in kleinen Portionen. ACHTUNG: DIE TEMPERATUR DARF NICHT ÜBER 30°C STEIGEN !!! Dabei sollte man kräftig rühren. Steigt die Temperatur über 30°C, sofort mit der Zugabe aufhören und warten bis sie wieder unter diese Grenze fällt. Nach Beendigung der Zugabe kräftig rühren und warten bis die Temperatur auf 0°C fällt. 20min warten und wieder rühren. Nach den 20min die Säure-Hexamin-Mischung in 1000ml fein zerstossenes Eiswasser (Eisstückchen zerstossen, danach Wasser zugeben) giessen. Jetzt sollten sich Kristalle bilden, die man herausfiltert. Das ist nun R.D.X. Man muss es nun waschen, damit auch die letzten Säurereste eliminiert werden. Dazu gibt man sie vorsichtig in Eiswasser, schüttelt und filtert sie nochmals heraus. Dann gibt man sie in kochendes Wasser geben und filtert sie wieder raus Hier besteht jedoch extreme Explosionsgefahr! pH-Wert prüfen, wenn er nicht neutral ist, also nicht um pH7 herum, dann muss man das R.D.X. wieder in frischem Wasser kochen, bis es neutral ist. Zum Lagern sollte man es im Wasser lassen und bis zur Benutzung nass halten! ACHTUNG: Diese Kristalle sind hochexplosiv und sollten mit dem nötigen Respekt behandelt werden!! Die Sprengkraft ist bedeutend höher als bei TNT, nämlich um bis zu 50%!!! Zum Detonieren muss man die Kristalle lediglich trocknen lassen. VORSICHT!!! R.D.X. explodiert mit einer Geschwindigkeit von 8500 m/s!!c Dexamethylentriperoxiddiamin / D AD Engl. Hexamethylenetriperoxidediamine Bruttoformel:c C6H12N2O6c Molekulargewicht:c 208,1 g/molc Bildungsenergie:c -384,7 kcal/kg = -1610,6 kJ/kgc Bildungsenthalpie:c -413,1 kcal/kg = -1729,7 kJ/kgc Sauerstoffwert:c -92,2%c Stickstoffgehalt:c 13,46%c Normalgasvolumen:c 1247 l/kgc Explosionswärme:c (H2O fl.):c 805 kcal/kg = 3369 kJ/kgc (H2O gas):c 747 kcal/kg = 3128 kJ/kgc Spezif. Energie:c 87,2 mt/kg = 855 kJ/kgc Dichte:c 1,57 g/cm3c Bleiblockausbauchung:c 330 cm3c Verpuffungspunkt:c 200°C (Zersetzung schon ab 150°Cc Detonationsgeschwindigkeit:c4500 m/sc Reibempfindlichkeit:c Schlagempfindlichkeit:c

? / Hochc 4500 m/sc

Dieses Peroxid ist fast unlöslich in Wasser und den üblichen organischen Lösungsmitteln. Es ist ein wirksamer Initialsprengstoff, jedoch hat ihm seine

mangelhafte Lagerungsfähigkeit den Eingang in die Praxis verschlossen. Zudem hat es eine hohe Empfindlichkeit gegen Funken!HMTD darf nicht mit metallen in Berührung kommen, da es sonst Spontan Explodieren kann. c Benötigte Ausgangssubstanzen:c Wasserstoffperoxid 10% (Höherprozentiges mit Wasser verdünnen) c Zitronensäure kristallin ( Fest )c Hexamethylentetramin / Hexaminc

Quelle:c Apotheken, Baumärkte c Apotheken (zum Entkalken):c c cc  c  c    cc  c  c c c   c ccc c  c  c    c c

 c c

Herstellung :c Eine Plastikschale oder ein ähnliches Gefäss wird mit Wasser gefüllt, in der Mitte wird ein Glasgefäss platziert , das Ganze wird solange ins Eisfach oder die Kühltruhe gestellt, bis alles Wasser zu Eis geworden ist. Nun wird eine Menge Wasserstoffperoxid in das Glasgefäss gefüllt , die 5,25 Teilen ( Gewichtsanteile ) entspricht z.B. 105g. Das Peroxid abkühlen lassen und in der Zwischenzeit 1 Teil z.B. 20g gepulvertes Hexamin bereitstellen, das Hexamin in das Wasserstoffperoxid schütten und umrühren bis es sich aufgelöst hat. Die Lösung im Eisfach abkühlen lassen bis sie deutlich kälter als 5 Grad Celsius geworden ist. Nun 2 Teile z.B. 40g Zitronensäure langsam in die Lösung einrühren . Nach einer weiteren halben Stunde im Eisfach entfernt man das Glas aus dem Eis und lässt es für 24 Stunden stehen . Ein Deckel sollte das Glas verschliessen . Nach einem Tag hat sich an der Oberfläche eine schaumartige Schicht gebildet die mittels Kaffeefilter abgefiltert und der Filterinhalt durch übergiessen mit klarem Wasser gereinigt werden sollte. Die weissen Kristalle trocknen und kühl lagern.c Anmerkungen:c Obwohl die Einschränkungen die für Acetonperoxid gelten auch auf HMTD zutreffen ,wenn auch in etwas geringerem Masse , die Ausbeute nicht so gross ist , und die Substanz durch höhere Temperaturen ( grösser 60°C ) schnell unwirksam wird , sollte HMTD dem Acetonperoxid aufgrund seiner etwas geringeren Empfindlichkeit doch vorgezogen werden . Zudem sind für die Herstellung wirksamer Zündkapseln keine grossen Mengen nötig. oder: Materialien: -Hexamethylentetramin C6H12N4 -Wasserstoffperoxid 6% H2O2 - (6%ig oder mehr) -Zitronensäure C6H8O7 -Becher -Kaffeefilter -Teelöffel und 1/2Teelöffel (kleiner Teelöffel)

-Eisbad -Destilliertes Wasserc Prozedur:c 9 Teelöffel Wasserstoffperoxid in den Becher füllen. In 3 Portionen, löse 2,5 Teelöffel Hexamin auf. Lasse die Lösung für eine halbe Stunde im Eisbad abkühlen. In 5 Portionen, löse 4,5 Teelöffel Zitronensäure darin auf. Lasse die Lösung bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank stehen, bis sich auf dem Boden ein Niederschlag bildet. (fertig in 8-24 Stunden, im Kühlschrank schneller) Filter die Lösung durch einen Kaffeefilter und sammle die festen Bestandteile heraus. Wasche sie in einem Kaffeefilter mit 6 Teelöffeln dest. Wasser. Lasse die Kristalle trocknen. (an einem KÜHLEN trockenem Platz, auf KEINEN FALL in der SONNE !) Diese Kristalle sind HMTD. Lager nur an einem Kühlen trockenem Platz in einer verschlossenen Glasvitriole. WARNUNG: Sehr empfindlich, mit grösster Vorsicht behandeln.c Wenn der Niederschlag komplett fertig ist, sollte sich ein Film bilden. Wenn wenig oder gar nicht, dann ist das ganze etwas stärker als üblich!c A (Ammoniomnitrat + Nitromethan) c Eigenschaften: Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt 6000 m/s, ist also höher wie gewöhnliches Dynamit. Zündet schon mit 0,5g HMTD. Man muss es nicht sehr verdichten. Schon 25g ANNM reichen für eine gewaltige Explosion.c Herrstellung: Zur Herstellung werden ca.75g feingemahlenes Ammoniumnitrat mit 25g Nitromethan(Dichte:1,1385g/cm³) gemischt. Beide Komponenten sind legal. Erst wenn man beides mischt besitzt man illegal Sprengstoff.c † -4c Herstellung von C-Sprengstoff Anleitung: "C" ist eine Kopie von einem Britischem Sprengstoff der Anfang des 2. Weltkrieges benutzt wurde. Dieser Sprengstoff ist der beliebteste der "C" Reihe, weil er relativ leicht herzustellen ist und auch leicht zu zünden ist! Der Sprengstoff wird standardmäßig wie folgt zusammen gesetzt: R.D.X.......................... 88.3% Schweres Mineral Öl............ 11.1% Lecithin....................... 0.6% (Alle Prozentanteile nach Gewicht) In dieser Verbindung soll das Lecithin verhindern das sich große R.D.X. kristalle bilden und die Explosions Sensibilität unnötig erhöt wird. Dieser Sprengstoff hat mächtig viel power und ist relativ ungiftig(außer er kommt in den Menschlichen Körper). Nun zur Herstellung, ihr knetet die R.D.X. Kristalle mit einer Plastik Substanz(wie die die in Teil 1 erklärt wurde) und schon habt ihr "C" ! Ihr solltet den Sprengstoff in einem trockenem, kühlem Ort aufbewahren. c

Herstellung von C2 / 3-Sprengstoff Anleitung: C-2 ist schwieriger herzustellen als C-4 und ist ziemlich giftig. Es ist sehr labil wenn man es lagert und ihr solltet nur schwer an die Bestandteile dafür kommen. Es hat auch eine niedrigere Sprengkraft als C-4 oder C-3. Es wird in einem Dampfeingehülltem Schmelzkessel hergestellt in der folgenden Komposition: R.D.X................. 80% (Gleiche Anteile des folgenden Mononitrotolulene Dinitrotolulene T.N.T. Schießbaumwolle Dimethylformide........ 20% (Siehe weiter unten für das ganze Rezept) C-3 wurde entwickelt um die negativen eigenschaften von C-2 aufzuheben. Es wird in der folgenden Komposition vom Militär hergestellt: R.D.X............................... 77% Mononitrotolulene........... 16% Dinitrotolulene................. 5% Tetryl................................ 1% T.N.T. Schießbaumwolle......1%c C-3 wird hergestellt beim rühren der Plastik Substanz in einem Dampf eingehüllten Schmelzkessel der mit einem mechanischem Rührautomaten (das einzige andere Wort das mir dazu einfällt, wäre Mixer, aber Rührautomat ist witziger) ausgestattet ist ! Der Kessel wird auf 90 bis 100 Grad erhitzt währen die Plastik Substanz gerührt wird. Wasser wird zusammen mit R.D.X hinzugefügt, das ganze wird weiterhin gerührt bis eine einhaltliche Mixtur entsteht und alles Wasser verdunstet ist. Die Hitzequelle wird deaktiviert aber die Brühe wird weiter hin gerührt bis die Mixtur Raumtemperatur erreicht hat. c C-3 ist bei einem Aufprall noch explosiver als T.N.T. Lagert man es bei 65°C für vier Monate bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 95% beeinträchtigt das nicht seine Explosions Eigenschaften.c Der Hauptnachtei von C-3 ist seine Flüchtigkeit wegen der er 1.2% seines ursprungs Gewicht verliert obwohl die Explosions Eigenschaften von ihm nicht beeinträchtigt werden. c Wasser beeinflusst den Explosionseffekt auch nicht ! Deshalb wird es oft für unter Wasser Sprengungen benutzt und ist auch sonst ne gute Wahl für solche Sachen ! Bei einer Temperatur von 77°C ist es sehr explosions empfindlich, bei einer Temperatur von -29°C ist es fast unmöglich es zum detonieren zu bringen. c C-4 Weisse, dreckigweisse, hellgraue bis braune, plastische Masse, aehnlich Kitt. Es ist geruchslos und soll der beste Plastiksprengstoff der Welt sein. Und er duerfte es auch fuer lange Zeit bleiben. Es ist der bekannteste und meistverwendete

Plastiksprengstoff. Zuendtemp.: 197 Grad Celsius.Kann durch eine #6-Kapsel gezuendet werden. C-4 wird gewoehnlich in ca. 1 kg-Bloecken hergestellt,die in Plastik od. Wachspapier eingewickelt werden. C-4 hat keinen festen Schmelzpunkt. Rel. Effekt: 1.2-1.35 Detonationsgeschw.: 8000-8200 m/sec (Dichte:1.6 g/ccm). Dichte: 1.59 g/cm3 C-4 ist ungefaehr so empfindlich wie TNT. Es ist nicht wasseranziehend. Wird in M5A1 Demo-Bloecken verwendet. Es bleibt plastisch von -57 bis 76 Grad Celsius. Es schwitzt selbst bei 77 Grad Celsius nicht aus. Zusammensetzung: 90 % RDX (Auswahlkoernung) 10 % Polyisobutylen oder 91 % RDX 9 % Nichtexplosive Plastifizierer. c Herstellung: Dieser Sprengstoff ist der Deltaflex-Serie von DuPont sehr aehnlich.Er ist identisch mit C-4 und hat eine Detonationsgeschw. von mehr als 8000 m/s.In duennen Ladungen soll er sogar besser als C-4 sein. Man kann ihn mehr als 10 Jahre lagern, ohne dass er seine Eigen- schaften veraendert. Mischt man C-4 mit Vaseline, so kann man es nahezu ueberall ankleben!!!c Zusammensetzung: 91 % RDX Typ B 2.1 % Polyisobutylen 5.3 % Di-(2-ethylhexyl)sebecat bzw. Diethylhexyl 1.6 % Motoroel Bleifreies Benzin (Heptan) Man kann auch RDX durch PETN ersetzen. c Polyisobutylen wird in Dichtungsmitteln verwendet und ist sogar in BazokaKaugummi enthalten (wenn es selbiges noch gibt).Das verwendete Polyisobutylen sollte ein Molekulargewicht ueber 1 000 000 haben.Die chemische Abteilung der"Gulf Oil Co." bietet es als "MM-120" an. c Ethylhexylsebacat ist ein oft verwendeter Weichmacher. c A-Sprengstoff c Ammoniumnitrat (NH4NO3) ist ein wichtiger Rohstoff für fast alle gewerblichen Sprengstoffe. Seine Fähigkeit zusammen mit verbrennlichen Anteilen, wie z.B. Öl, einen Explosivstoff zu bilden, war zwar schon lange bekannt, konnte allerdings erst ab den 60er Jahren kommerziell richtig genutzt werden. Danach setzt sich dieser

Sprengstoff mit der Bezeichnung ANFO, stehend für Ammonium-Nitrate Fuel Oil, auf der ganzen Welt durch und hat heute einen Marktanteil von etwa 80%. Der Grund sind die einfache und billige Produktion, die hohe Sicherheit und die gut variierbare Sprengkraft. Ein gewichtiger Nachteil ist jedoch die hygroskopität des Salzes Ammoniumnitrat. Dies kann jedoch als Vorteil benutzt werden, wenn man die Sprengkraft senken möchte, zum Beispiel für die Verwendung unter Tage, wo die Sprengstoffe stark abgeschwächt werden müssen, damit nicht eventuell in der Luft vorhandenes Methan entzündet wird. Dazu wird ganz einfach Wasser beigefügt. Zur Verstärkung der Sprengkraft wird Aluminiumpulver zugegeben. Auch wenn das Gemisch wie eine Kunststoffmasse aussieht handelt es sich bei ANFO nicht um einen Plastiksprengstoff sondern um eine eigene Sprengstoffgruppe. Bei einem Gemisch aus Ammoniumnitrat und Aluminium, jedoch ohne Öl, wird von ANAl (Ammonium nitrate aluminium) Sprengstoff gesprochen. Ammoniumnitrat alleine ist nicht explosiv. Selbst bei einer Menge von 4kg braucht es eine Initialladung mit einer Sprengkraft von 200g Nitroglyzerin um es zur Detonation zu bringen. Mit einem Treibstoff, z.B. Öl oder Aluminiumpulver, kann es jedoch in beinahe jeder beliebigen Menge ohne grosse Initialladung gezündet werden. In der Regel reicht eine handelsübliche Zündkapsel, ein Blasting cap #8. Doch ANFO wird nicht nur kommerziell bei Gebäudesprengungen oder im Bergbau genutzt, sondern leider auch bei terroristischen Aktivitäten. Seine einfache und billige Produktion ermöglichen es jedem eine Bombe daraus zu bauen. Als Beispiel für die enorme Wirkung möchte ich nochmals die Oklahoma-Bombe in Erinnerung rufen. Terroristen verwenden in der Regel kein reines Ammoniumnitrat sondern Kunstdünger mit hohem Stickstoffanteil, da dieser sehr einfach zu besorgen ist. c Herstellung: Für ANFO mischt man 5,5% Öl mit 94,5% Ammoniumnitrat. Man kann Diesel, Rapsöl , Motoröl, u.a. Öle benutzen. Motoröl soll aber das beste sein. Zur bessern Zündfähigkeit kann man Aluminiumpulver, Ammoniumbichromat, Kaliumbichromat, u.va mit reinmischen. Man muss das ANFO gut verdämmen damit es detoniert. Zur Zündung braucht man einen Booster. Dafür kann ANNM, Nitroglyzerin, PETN, RDX, ANEN, u.v.a. verwenden. c er obige Text wird ausschliesslich zu Informationszwecken veröffentlicht. ie praktische Umsetzung/Nutzung der geschilderten Inhalte ist teilweise unter Strafe verboten. er Autor haftet nicht gegenüber Ansprüchen, die sich daraus ergibt, dass jemand die Informationen missbräuchlich anwendet. Veröffentlichung ausserhalb elektronischer Medien nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.c c

Einführung in die Sprengchemie

Definition der Begriffe "Explosion" und "explosionsfähiger Stoff" Unter Explosion versteht man im weitesten Sinne jede physikalische oder chemische Zustandsänderung von Stoffen, die unter plötzlicher Arbeitsleistung vor sich geht. Im engeren Sinne sind die Explosionen Vorgänge, die in einer auf dem Ausdehnungsbestreben von Gasen und Dämpfen beruhenden, plötzlich verlaufenden Kraftäusserung bestehen, gleichgültig, ob die Gase bereits vor der Explosion vorhanden waren oder erst bei ihr gebildet wurden (Dampfkesselexplosionen oder Zerknall von Stahlflaschen mit komprimierten Gasen). Im engsten Sinne ist die Explosion eine sehr rasch verlaufende Umsetzung eines chemisch einheitlichen Stoffes oder Stoffgemisches (explosionsfähiger Stoff), bei dem erhebliche Gas- und Wärmemengen entwickelt werden. Um einheitliche Bezeichnungen für die verschiedenen Arten von explosionsfähigen Stoffen, vor allem in Gesetzen und Verordnugen zu haben, hat die Bundesanstalt für Materialprüfung eine neue Einteilung und amtliche Bezeichnung aller explosionsfähigen Stoffe zusammengestellt. Chemie der explosionsfähigen Stoffe Alle explosionsfähigen Stoffe sind chemische Verbindungen oder Stoffgemische, die sich in sich selbst oder miteinander umlagern

können unter Freiwerden von Wärme und Gasen. Von besonderer Wichtigkeit ist für die Bildung explosionsfähigerStoffe Sauerstoff, der an Stickstoff (z.B. in Nitraten mit organischem oder anorganischem Kation, in Form einer organisch gebundenen Nitrogruppe) oder an Chlor (als Chlorat bzw. Perchlorat) gebunden ist. Die meisten Explosivstoffe sind auf die Oxidation von Kohlenstoff und Wasserstoff abgestellt, weshalb man Stickstoff, Chlor und Sauerstoff als die wichtigsten Elemente der Sprengstoffchemie bezeichen kann. Sprengstoffe Die wichtigsten Sprengstoffe sind die Salpetersäureester mehrwertiger Alkohole. Diese sind teils flüssig, teils fest und ihr explosiver Zerfall erfolgt wegen der hohen freiwerdenden Energie mit einer Geschwindigkeit bis zu 8000m/s. Die wichtigsten Vertreter dieser Klasse sind Glycoldinitrat (Nitroglycol), Glyzerinnitrat (Nitroglyzerin) und Pentacrythrittetranitrat (Nitropenta). Der Zerfall des Nitroglyzerins erfolgt durch mechanische Einwirkung oder durch Sprengkapselzündung nach der Gleichung: 4 * (C3H5(ONO2)3 -> 12 CO2 + 10 H2O + 6 N2 + O2 (1) wobei je kg Sprengstoff 6222 Joule und 715 l Gas frei werden. Eine andere Sprengstoffklasse sind die aromatischen Nitrokörper mit mehreren Nitrogruppen je Benzolring. Typische Vertreter sind Pikrinsäure und Trinitrotoluol. Während Nitroglyzerin mehr Sauerstoff im Molekül enthält als zur völligen Verbrennung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs benötigt wird, genügt der Sauerstoffgehalt der Nitrokörper bei weitem nicht zur völligen Oxidation von Kohlenstoff und Wasserstoff. Diese Stoffe haben eine negative Stoffbilanz und verhalten sich bei der durch kräftige Initialzündung ausgelösten Detonation dennoch wie brisante Explosivstoffe, wobei eine allgemein gültige Umsetzungsformel nicht angegeben werden kann. Die entstehenden Endprodukte der Umsetzung sind vielmehr von der Ladedichte und der Art des Einschlusses der Sprengstoffe abhängig, so dass Kohlensäure und Kohlenmonoxid neben Wasserstoff und freiem Kohlenstoff (Russ) auftreten können.

Die Möglichkeiten des an Stickstoff gebundenen Sauerstoffs, explosive Systeme zu liefern, sind mit der seit Jahrhunderten bekannten Verarbeitung des Salpeters mit Holzkohle und Schwefel zu Schiesspulver oder Sprengpulver und der Bindung von Estern, wie z.B. Nitroglyzerin, oder Nitrokörpern wie z.B. Pikrinsäure, nicht erschöpft. So genügt es, organische Stoffe, die mit konzentrierter Salpetersäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht reagieren, in höchstkonzentrierter Salpetersäure aufzulösen, z. B. 35 Teile Dinitrotoluol in 65 Teilen 99%iger Salpetersäure oder 23 Teile Acetonitril in 77 Teilen der selben Säure, um flüssige Sprengstoffe etwa von der Sensibilität und Sprengkraft des Nitroglyzerins zu erhalten. Die Unbequemlichkeit der Hantierung mit der sauren Flüssigkeit, die hohe Empfindlichkeit gegen Schlag und Stoss, ferner die erforderliche Vermischung an Ort und Stelle kurz vor dem Gebrauch standen einer Verwendung hindernd im Wege. Hierher gehören auch die äusserst sprengkräftigen, stöchiometrischen Lösungen von Benzin oder Toluol in flüssigem Stickstofftetraoxid (N2O4). Zu den Sauerstoffträgern im Sinne der Erzeugung explosiver Systeme oder Gemische, wie man die Salpeterarten, die Chlorate und Perchlorate sowie die freie Salpetersäure und das flüssige Stickstofftetraoxid mit 69.9% disponiblem Sauerstoff bezeichnet, gehört als organische Verbindung auch das Tetranitromethan. Dieses enthält 49% disponiblen Sauerstoff und kann durch Auflösen organischer Verbindungen äusserst sprengkräftige, flüssige Sprengstoffe bilden, während es für sich allein kaum Sprengstoffcharakte besitzt. Mit seiner hohen Dichte von 1.65g/cm3 bildet es höchst brisante und detonationsempfindliche, explosive Lösungen, die allerdings wegen der hohen Herstellungskosten und der unangenehmen Eigenschaften bisher keine praktische Verwendung finden konnten. Sauerstofflieferanten aus labiler Bindung sind auch die Peroxide und Ozonide: wasserfreies Wasserstoffperoxid liefert mit 47% verfügbarem Sauerstoff äusserst sprengkräftige und brisante Sprengstoffe, die aber für eine praktische Anwendung zu grosse Handhabungsgefahren besitzen. Schon 80%iges Wasserstoffperoxid liefert mit Holzmehl im Verhältnis 3:1 einen Sprengstoff von der Sprengleistung des gewöhnlichen Gelatine-Dynamits, der schon bei Berührung mit aktiver Kohle entflammt.

Schliesslich ist als Sprengstoffbasis der Sauerstoff selbst in flüssiger Form (bei -183øC) zu erwähnen. Aufgesaugt von brennbaren Substanzen mit hoher Porösität, wie Holzmehl oder Korkmehl, evtl. mit Zusatz von Russ, Petroleum oder Naphtalin, gibt er ziemlich sprengkräftige Mischungen, die unter der Bezeichnug Oxyliquit zeitweise in erheblichem Umfang im ersten Weltkrieg im Salzbergbau angewand wurden. Sie werden unwirksam, sobald der flüssige Sauerstoff aus ihnen verdampft ist, daher ist ihre Lebensdauer begrenzt. In Gasform ist der Sauerstoff bekannt als Komponente exlosiver Gemische. Eine Mischung von Sauerstoff mit Wasserstoff liefert das bekannte Knallgas. Mischungen von Luft und und Methan (Grubengas) führen zu den im Bergbau gefürchteten Schlagenden Wettern, und Luft- Kohlenstaubgemische haben gefährliche Kohlenstaubexplosionen im Kohlebergbau zur Folge. Dampf- oder Gasgemische mit Luft haben gegenüber festen und flüssigen Sprengstoffen eine geringe Dichte und somit auch eine geringere Explosionsgeschwindigkeit. Sie entfalten keine denobigen Sprengstoffen vergleichbare brisante Wirkung. Demgegenüber haben die sog. Raum explosionen, die beim Ausströmen grosser Mengen leicht brennbarer Flüssigkeiten von niederem Siedepunkt durch Vermischung mit Luft entstehen, gezeigt, welche Verheerungen Gasexplosionen besonders an Gebäuden anrichten können. Grenzen der praktischen Anwendung Von den zahlreichen explosionsfähigen Stoffen sind nur solche für den praktischen Gebrauch geeignet, die eine ausreichende, aber nicht zu grosse Detonationssensibilität besitzen. Labile Stoffe, die bei der leisesten Reibung (Jodstickstoff) oder Berührung mit oxidablen Substanzen detonieren (Chlorstickstoff), sind nicht verwendbar. Ähnliches trifft für zahlreiche hochendotherme Stoffe zu. Jede übermässige Empfindlichkeit gegen mechanische Beanspruchung und geringe chemische Beständigkeit gegen mässige Erwärmung schliesst eine praktische Anwendung als Sprengmittel aus oder beschränkt die Anwendung auf Sonderzwecke in kleinen Mengen. Bleiazid z.B. lässt sich nur als Zündmittel (Initialsprengstoff)in Sprengkapseln in feinster Kristallform verwenden, grössere Kristalle explodieren bereits beim Zerbrechen.

Andererseits muss die Detonation mit einfach anzuwendenden Mitteln sicher auslösbar sein, um ein an sich explosives System als Sprengmittel anwenden zu können. Ammonsalpeter z.B. ist ein Explosivstoff, der unter Einschluss durch eine sogenannte Zündladung aus einem anderen Sprengstoff zu einer exposiven Zersetzung unter beachtlicher Arbeitsleistung gebracht werden kann. Mit einer einfachen Sprengkapsel verpufft er nur teilweise und kann deshalb nicht in Patronenform verwendet werden. Sprengstoffe für Bohrlochsprengungen müssen so detonationsfähig sein, da sie in den üblichen Papierpatronen, in Reihe ausgelegt und am Ende miteiner Sprengkapsel initiiert, durchdetonieren. Es gibt jedoch, besonders für die militärische Anwendung auch Sprengladungen, die durch ihre besondere physikalische Beschaffenheit (hohe Dichte durch Kompression oder Erstarrenlassen aus dem Schmelzfluss) nur in starkem Einschluss mit starker Zündladung, aber nicht direkt durch eine Sprengkapsel, zur Detonation gebracht werden können. Verbrennung, Explosion und Detonation Die Umsetzung der Explosivstoffe kann nach zwei grundsätzlich verschiedenen Arten erfolgen. Die erste Art ist die Verbrennung, die mit geringer, mit Druck und Temperatur ansteigender Geschwindigkeit von Schicht zu Schicht unter typischer Flammenbildung vordringt. Erfolgt die Verbrennung eines Explosivstoffes in einem geschlossenen Raum, so entstehen hohe Drücke, die unter plötzlicher Arbeitsleistung die einengenden Wandungen zertrümmern - Explosion. Die zweite Art der Umsetzung ist die Detonation, die mit hoher Geschwindigkeit verläuft. Bei Glycoldinitrat ist unter Normalbedingungen die Verbrennungsgeschwindingkeit 0.3mm/sec; die Verbrennung verläuft unvollständig nach der Gleichung: C2H4(ONO2)2 = 2NO + 1.7CO + 1.7H20 + 0.3CO2 + 0.3H2 (2) (delta H = -1927 J/g) Die Detonation verläuft mit der hohen Geschwindigkeit von 8000 m/s im wesentlichen bis zu den Endprodukten nach der Gleichung: C2H4(ONO2)2 = 2CO2 + 2H20 + N2 (delta H = -6704 J/g) (3) Der Unterschied in der Umsetzung ist nicht nur energetisch wichtig. Bei Sprengungen unter Tage muss die Detonation einwandfrei ausgelöst

werden, da nur die Endprodukte nach Gleichung (3) praktisch frei von giftigen Gasen sind. Beim Schuss hingegen findet Verbrennung der rauchlosen Pulver nach Gleichung (2) statt. Berechnet man die Leistung für beide Umsetzungsarten auf eine Nitroglycolsäure von jeweils 1cm2-Querschnitt, so erhält man 8.8W/cm2 und 8.2.108W/cm2 (Dichte 1.5g/cm3). Schon dieses Leistungsverhältnis macht deutlich, dass die Detonation nicht als beschleunigte Verbrennung gedeutet werden kann. Die Detonation ist vielmehr ein hydrodynamischer Stossvorgang, gekoppelt mit einer chemischen Umsetzung. Die chemische Umsetzung hält hierbei den Stossvorgang energetisch aufrecht; der Stossvorgang wiederum treibt die rasche und vollständige Umsetzung voran. Man unterscheidet die Geschwindigkeit, mit welcher der Vorgang fortschreitet (Vb =Verbrennunggeschwindigkeit; Vd = Detonationsgeschwindigkeit) und die Geschwindigkeit der Materie, hier der Schwaden analog Wb und Wd, die Ladedichte des Sprengstoffs Delta , die Dichte des Schwaden Rho b und Rho d, den Druck im Explosivstoff Pa, den Druck bei Verbrennung Pb und den Druck bei Detonation Pd. Bei der Detonation stossen die hocherhitzten, verdichteten, chemisch aktive Schwaden mit grosser Geschwindigkeit (über 1000m/s) und hohem Druck (etwa 105 bar) auf die anstehende Sprengstoffschicht und treiben die Reaktion bis zum fast völligen Ablauf in kürzester Zeit. Stösst nun die Detonation mit dieser Wucht auf die einschliessende Materie (z.B. Gestein), so zermalmt sie die ersten Schichten, zerrüttet das Gefüge der Weiteren und treibt Spalt risse noch weiter vor (brisante Wirkung). Nach Ablauf der Detonation stehen die heissen Schwaden unter hohem Druck im Sprengraum, expandieren in die gebildeten Risse, wobei sie das Gestein auseinanderbrechen und werfen (treibende Wirkung). Auch in der Art der Auslösung bestehen Unterschiede zwischen Verbrennung und Detonation. Die Verbrennung wird vornehmlich durch thermische Einwirkung, die Detonation mehr durch Schlag- und Stossvorgänge ausgelöst. In der Praxis wird die Verbrennung der Schiessmittel durch die Stichflamme eines Zündhütchens, die Detonation der Sprengstoffe durch den Initialstoss einer Sprengkapsel bewirkt. Bei der Auslösung der Sprengstoffumsetzung durch Schlag und Reibung wird die Energie

in einzelnen Stellen (hot spots)akkumuliert, in denen die Umsetzung einsetzt [3]. Eine Verbrennung kann bei Steigerung von Temperatur und Druck plötzlich in eine Detonation umschlagen. Bei dem festen Initialstoff Bleiazid setzt die anfängliche, verbrennungsartige Umsetzung an einigen Stellen der Kristalloberfläche ein. Von diesen Stellen brechen die frei werdenden Gase als gerichtete Gasströme mit wachsender Heftigkeit aus; sie stossen in den Kristallzwischenräumen aufeinander, bis an irgendeiner Stelle die Summe solcher Gaszusammenstösse zur Auslösung des Detonationsstosses ausreicht. Bei dem flüssigen Nitroglycol dringt die Verbrennung bis etwa 10øC unterhalb des Siedepunktes schichtweise langsam vor. Kurz vor erreichen der Siedetemperatur setzt unter dem Einfluss der Strahlungswärme ein Sieden in den der Umsetzung benachbarten Schichten ein. Die Verbrennung springt auf die Dampfblasen über und wird unter Steigerung der Geschwindigkeit (auf 10 - 50 mm/s) turbulent. Wird das Nitroglycol von aussen her durch die ganze Masse zum Sieden gebracht, so schlägt die turbulente Verbrennung in eine Detonation um. Trotz der extremen Stossdrücke und der hohen inneren Energie in der Detonationszone behält die Detonation fester oder flüssiger Sprengstoffe den Charakter der heterogenen Reaktion infolge der kurzen Umsetzungszeit oder der geringen Dicke der Detonationszone. Die Detonation setzt vornehmlich nur an den freien Oberflächen ein. Die nach hydrodynamischen, thermodynamischen Grundsätzen mögliche maximale und charakteristische Detonationsgeschwindigkeit (die obere Detonationsgeschwindigkeit) stellt sich nur dann ein, wenn die Grösse der freien Oberfläche ausreicht, um die völlige Umsetzung des Sprengstoffes in der Detonationszone sicherzustellen. Ausserdem dürfen Energieverluste den Vorgang höchstens in den Randpartien beeinflussen. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, so fällt die Geschwindigkeit ab. Sie kann z.B. bei Sprenggelatine von 8000m/s auf 1500m/s zurückgehen. Weiter ist diese untere Detonationsgeschwindigkeit ebenfalls charakteristisch für den Sprengstoff. Werden die Bedingungen noch ungünstiger,so setzt die Detomation aus (Totlaufen) oder geht in eine

mehr oder weniger heftige Verbrennung über (Auskochen). Auch das Anlaufen einer durch Initialimpuls mit niedriger Geschwindigkeit ingeleiteten Detonation zur maximalen Geschwindigkeit ist von der inneren Oberfläche abhängig.Bei flüssigen oder plastischen Sprengstoffen übernehmen die Oberflächen der eingeschlossenen Mikro-Gasblasen die Rolle der freien Kristalloberfläche, wozu noch die Zündung durch nahezu adiabatische Verdichtung und örtlich starke Stösse beim Zusammenschlagen (Kollaps) dieser Gasbläschen hinzukommt (hot spots). Sowohl die Geschwindigkeit, der Druck, die Schwadendichte und die Schwadengeschwindigkeit der maximalen Detonation, als auch die entsprechenden Grössen bei der unteren Detonationsgeschwindigkeit sind neuerdings für alle Sprengstoffe berechenbar geworden. Selbst für die technischen Sprengstoffgemische lassen sich diese Daten nach der hydro-thermodynamischen Theorie unter Heranziehung geeigneter Zustandsgleichungen für die extremen Drücke und Temperaturen und der quantenstatistisch berechneten Molwärmen und Gleichgewichte ermitteln. Als Unterlagen sind die Zusammensetzung, Bildungswärme und Ladedichte des entsprechenden Sprengstoffes erforderlich [6,63]. Durch Gegeneinanderlaufen kräftiger Detonationsstösse erhielt Muraour [49,50] aussergewöhnliche Licht,Wärme- und Stosseffekte. Lässt man durch besondere Ausgestaltung der Ladung (Hohlladungen) die Schwaden so ausstossen, dass sie sich zu einem kräftigen Strahl vereinigen, so tritt eine Steigerung der Durchschlagskraft ein. Durch Einlage günstig geformter Metallbleche in passend ausgesparten Ladungen wird ein Stoss aus Metallteilen und Schwaden erzielt, der militärisch zum Durchschlagen von Panzerungen, zivil zum Durchtrennen von Eisenkonstruktionen Verwendung findet. Systematische Übersicht über die praktischen Spreng- und Schiessmittel * Schwarzpulver Schwarzpulver ist das älteste Spreng- und Schiessmittel und wurde in Europa Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts bekannt (Berthold Schwarz und Roger Bacon). Es beherrschte 500 Jahre lang allein die Schiess- und Sprengtechnik, bis es gegen das Jahr 1865 mit

der Erfindung des Nitroglyzerins und der Erfindung des Dynamits (Alfred Nobel) durch die viel wirksameren sog. brisanten Sprengstoffe zum grössten Teil ersetzt wurde. Typische Zusammensetzung: 75% Kalisalpeter, 10% Schwefel und 15% Holzkohle. * Salpetersäure-Ester o Sprengöle: Zu dieser Gruppe gehören Nitroglyzerin (Glyzerinnitrat), früher als Nobels Sprengöl bezeichnet,und seine Homologen und Verwandten Nitroglycol (Ethylenglycoldinitrat) und Diglycoldinitrat (im rauchschwachen Pulver). Dinitroglyzerin (Glyzerindinitrat), Dinitrochlorhydrin und Tetranitrodiglyzerin gelangten nur vorübergehend zur Anwendung, bis diese Sprengöle durch das wirksamere Nitroglycol ersetzt wurden. o Nitrocellulose, Nitrostärke und Nitrozucker: Nitrocellulose wird in Form von Schiessbaumwolle als militärisches Sprengmittel in Form von Kollodiumwolle zur Gelatinierung der Sprengöle und Herstellung der gelatinösen Sprengstoffe verwendet. Beide Formen liegen im rauchschwachen Pulver vor. Nitrostärke wird nur in wenigen Ländern als Sprengstoff oder Sprengstoffbestandteil verwendet. Nitrozucker ist zeitweise in den USA als Streckmittel für Nitroglyzerin und Nitromilchzucker in Feuerwerkssätzen angewandt worden. o Kristallisierte Salpetersäureester: Nitropentaerhydrit (Pentaerhydrittetranitrat) wird zur Herstellung von Sprengkapseln, detonierenden Zündschnüren, in gewissen Dynamiten zur Erhöhung der Sensibilität und gepresst für militärische Sonderzwecke verwendet. Nitromannit (Mannithexanitrat) wird in Amerika als Sprengkapselfüllung verwendet. * Nitroverbindungen Aromatische Nitroverbindungen: Die aromatischen Nitrokörper, Pikrinsäure (Trinitrophenol), Dinitrobenzol, Trinitrotoluol, in gewissem Umfang vorübergehend auch Trinitrochlorbenzol und Hexanitrodiphenylamin, dienen vorwiegend als Füllmittel für Bomben und

Granaten. Trinitrobenzol konnte sich wegen seiner unwirtschaftlichen Gewinnung praktisch keinen Eingang verschaffen. Trinitronaphtalin wurde im ersten Weltkrieg verwendet. An die spezifisch militärischen Sprengstoffe zum Füllen von Granaten usw. (auch Füllmittel genannt) werden ganz besondere Anforderungen gestellt: unbegrenzte chemische Stabilität, weitgehende Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und eine ausgeprägte Schockund Beschusssicherheit sind Bedingung. (Aus diesem Grund ist z.B. Dynamit kein militärischer bzw. überhaupt frontfähiger Sprengstoff). Auf der anderen Seite spielen für militärische Füllmittel chemische Anforderungen, wie sie an Bergbausprengstoffe für den Gebrauch unter Tage gestellt werden (vollkommene Verbrennung zu CO2 und H2O, keine Bildung giftiger oder brennbarer Explosionsprodukte), keine Rolle. Die aromatischen Nitrokörper entwickeln meist erhebliche Mengen unvollständig oxidierter Explosionsprodukte und sind daher ohne Sauerstoffträger nur für militärische Zwecke verwendbar. Trinitrophenylmethylnitramin (Tetryl) hat als Zündladung und als Sprengkapselfüllung Bedeutung. Als Bestandteil gewerblicher, meist pulverförmiger Sprengmittel kommen vorwiegend Trinitrotoluol und Dinitrotoluol in Betracht, in manchen Ländern, z.B. Frankreich, auch die Nitronaphtaline. * Aliphatische Nitroverbindungen: Von den zahlreichen anwendungsfähigen aliphatischen Nitrokörpern haben Hexogen (Cyclotrimethyltrinitramin)für militärische Sonderzwecke und Nitroguanidin als Bestandteil von Sprengladungen und rauchschwachen Pulvern praktische Bedeutung. * Dynamite o Pulverförmige sog. Mischdynamite: + Gur-Dynamit, bestehend aus 75% Nitroglyzerin, aufgesaugt von 25% Kieselgur (Diatomeenerde), ist die älteste Form der Verwendung des Sprengöls in festem, pulverförmigen Zustand. Heute hat es keine Bedeutung mehr. + Mischdynamite oder "straight-dynamites" sind pulverförmige Gemische von Nitroglyzerin mit vorwiegend Salpeter und Holzmehl, z.B. von 40% Sprengöl, 42% Natronsalpeter, 17% Holzmehl und 1% Kreidepulver. Dieser Sprengstofftyp wird nur noch in geringem Umfang in den USA hergestellt. * Gelatinöse Sprengstoffe: o Sprenggelatine, bestehend aus 92 - 93% Sprengöl, gelatiniert mit 6 7% Kollodiumwolle, ist der stärkste, praktisch angewandte Sprengstoff.

Gelatine-Dynamite bestehen aus 20 - 80% mit Kollodiumwolle gelatiniertem Sprengöl und 20 - 80% sog. Zumischpulvern (Natronsalpeter, Ammonsalpeter, Holzmehl und Nitrokörper). Nitroglyzerin kann in diesen Sprengstoffen ganz oder teilweise durch das gleichwertige Nitroglycol ersetzt werden. Bei 25 - 30% Nitroglycol im Sprengöl werden die Sprengstoffe ungefrierbar, d.h. sie erstarren nicht bei Wintertemperaturen. Dynamitähnliche, gelatinöse Spengstoffe von hoher Handhabungssicherheit sind auf Basis von 20 - 40% gelatiniertem Nitroglycol mit aromatischen Nitrokörpern und Ammonsalpeter aufgebaut und ebenfalls ungefrierbar (früher GelatineDonarite, heute Ammon-Gelite genannt). * Pulverförmige gewerbliche Sprengstoffe o Basis Ammonsalpeter: Dieser Typus stellt ein pulverförmiges Gemisch aus Ammonsalpeter als Hauptbestandteil mit Kohlenstoffträgern, wie aromatische Nitrokörper und Holzmehl, dar. Auch Metallpulver, wie Aluminiumpulver und 4 - 6% Nitroglyzerin können zugemischt werden und ergeben die Ammonite bzw. Donarite. o Basis Kalksalpeter: Die Calcinite enthalten als Sauerstoffträger vollständig entwässertes Calciumnitrat, evtl. mit Ammonsalpeter vermischt. Sie werden heute nicht mehr hergestellt. o Basis Kalium- oder Natriumchlorat: Die Chlorate werden mit Nitrokörpern, Ölen, Paraffin und Holzmehl versetzt (Chloratite). o Basis Perchlorat: Ammonium-, Kalium- oder Natriumperchlorate wurden mit Nitrokörpern, Ölen, Paraffin und Holzmehl, auch mit Amonsalpeter gemischt (Perchloratite). Sie werden heute nicht mehr hergestellt. * Wettersprengstoffe (Schlagwettersichere und kohlenstaubsichere Sprengstoffe)

Die oben beschriebenen gelatinösen und pulverförmigen Sprengstofftypen können unter wesentlicher Herabminderung ihrer Gesamtenergie, Brisanz und Explosionstemperatur durch Zusatz inerter Salze, z.B. Alkalichloride, wettersicher gemacht werden. Bei einem anderen Typ von Wettersprengstoffen wird Natrium- oder Kaliumnitrat und Ammoniumchlorid im molekularen Verhältnis in Mischung mit Nitroglyzerin verwendet. Diese Sprengstoffe haben den Vorteil, dass sich das Alkalichlorid erst während der Detonation bildet. Hierdurch ist es möglich, Sprengstoffe mit besonders hoher Schlagwettersicherheit bei guter Sprengleistung herzustellen. * Sprengstoffgemische auf Basis von flüssigem Sauerstoff Diese Gemische erhält man durch Tränken von brennbaren Stoffen wie Holzmehl, Russ,Torfmehl und Korkmehl mit flüssigem Sauerstoff (Oxyliquite). * Initialsprengstoffe und Zündstoffe Unter Initialsprengstoffen versteht man Körper, die schon in kleinsten Mengen durch Flamme (z.B. Zündstrahl einer Pulverzündschnur) oder Bolzenschlag in Detonation übergehen und diese auf andere Sprengstoffe übertragen. Die wichtigsten Vertreter sind Bleiazid, Knallqucksilber und Azodinitrophenol. Zündstoffe geben beim Schlag mit einem Bolzen eine kräftige Flamme (Zündstrahl), die zum Entzünden von Schiessmitteln dient. Praktische Bedeutung haben Tetrazen und Knallquecksilbergemische. * Rauschschwache Pulver Die sog. rauchlosen, besser rauchschwachen Schiesspulver (Treibmittel) stellen energiereiche Stoffe dar. Sie bestehen aus Nitrocellulose, die allein oder im Gemisch mit Sprengöl und anderen Stoffen in eine schwer detonationsfähige, hornartige Form gebracht werden. Sie brennen beim Gebrauch im Gewehr oder Geschützrohr rasch ab, detonieren aber nicht.

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Wikipedia: Explosive material University of Mississippi: Explosive Materials Disposal Prof. Blumes Bildungsserver: Über die Leichtigkeit, Spreng- und Kampfstoffe herzustellen Reference.com: Explosive material Documentation and Diagrams of the Atomic Bomb de.sci.misc: Einfuehrung in die Sprengchemie Links zur Pyrotechnik 08.10.2003, Update: 21.04.2008, last Update: 25.11.2008 © BurkSc