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Inhaltsverzeichnis
Vorwort Einleitung:
Weltuntergang.
Geschiehtstheologische
Grundlagen
westlich-abendländischer
Kultur
1. Glauben und Verkündung Apokalyptik und Endzeit dringen ins kulturelle Gedächtnis Vom «Tag des Herrn» zum Weltuntergang Christliche Eschatologie und der Auftritt des Antichrist. . Die Wandlungsmacht des Untergangs 2. Aktualisierungen Berechnungen Frühe Exegeten Die Endzeitbotschaft formt die Ethik Reformforderungen aus Endzeitsorgen Popularisierung und Warnungen Utopie und Realisierungen 3. Ein Jahrtausend Gelehrsamkeit und Untergangserwartung Wie war die Botschaft vom Ende zu deuten? Irritationen durch die Scholastik Der Weltuntergang übersteht die Renaissance Der Weltuntergang im Konfessionskonflikt
4. ,r>.
I>us Weitende im Säurebad der Aufklärung Ahnung, Angst und Wissenschaß heute Künstler, Dichter und Komponisten Der Untergang geistert durch Literatur und Filme Chaos und Angst Die Wissenschaft hat den Weltuntergang nicht vergessen Visionäre Prognostik
6.
Weltuntergang Anmerkungen Bibliographie Personenregister Bildnachweis
. . . .
Vorwort
Der folgende Essay ist ein Symptom unserer Zeit. Er handelt von biblischen Propheten und heutigen Tageszeitungen. Allein schon das deutsche Wort «Weltuntergang» findet sich am 7. April 2 0 1 4 morgens gegen 10.00 Uhr über Google in 0,28 Sekunden «ungefähr» 825 000 mal, das englische «doomsday» in 0,24 Sekunden «ungefähr» 4 5 5 0 0 0 0 mal, «end of the world» in «ungefähr» 0,46 Sekunden 2 7 6 0 0 0 0 0 0 0 mal, «Armageddon» in «ungefähr» 0,24 Sekunden 9 270 000 mal. Die Zahlen ändern sich bei jedem neuen Anklicken der Stichwörter; dazu kommen endlose Bilderreihen mit «Untergangsszenen». Kein Zweifel: Der «Weltuntergang» hat Konjunktur, jedenfalls im Reden, Schreiben und Filmen, in Populär- und Subkultur. Sich mit ihm, seinen Wurzeln und Auswüchsen zu befassen, dürfte freilich nicht nur für den Zeithistoriker von Bedeutung sein. Apokalyptik besitzt eine große, noch immer aktuelle, dem Glauben geschuldete Vergangenheit. Im Blick auf sie gerät der Essay zu einer Studie über die Kontinuität eines religiösen Deutungsmusters, zu dessen unterschiedlichsten Spiegelungen durch die Jahrhunderte und mehr noch: zu dessen stimulierender, gesellschafts- und weltverändernder Kraft bis in die Gegenwart, zum Aufweis eines kulturellen Habitus. Der zeitliche Bogen der folgenden Studie spannt sich von biblischer Prophetie bis zur Kosmologie von heute. Eine Gebrauchsanleitung zum Umgang mit den apokalyptischen Texten ist damit nicht intendiert, vielmehr eine schlichte historische Untersuchung eines jahrtausendealten Prozesses und seiner Folgen. Auch gesteht der Autor notgedrungen, daß er keineswegs für alle, ja, nur für wenige der angesprochenen Epochen und Kulturen Kompe-
tenz besitzt. Er hat, was er im Folgenden vorstellt, zusammengetragen, auf seine Weise geordnet und, so gut er es vermochte, interpretiert. Vollständigkeit der Überlieferung ist im Folgenden gewiß nicht zu erwarten: aber ein umfassender Überblick über die Gesamtentwicklung ist intendiert. Auf die in Anspruch genommenen Hilfen verweisen in der Regel die Anmerkungen. Gelungene oder fehlerhafte Interpretationen gehen freilich auf das Konto des Autors. Den Anstoß zu der vorliegenden Arbeit gab Gregor Maria Hoff, der mich Vorjahren, zum August 2010, zu zwei Vorlesungen für die «Hochschulwochen Salzburg», die in diesem Jahr unter dem Obertitel «Endlich! Leben und Überleben» standen, über das Thema «Endzeit und Wissenschaft» einlud. Sie sind in verkürzter Gestalt in dem gleichnamigen Sammelband, Innsbruck/Wien zoio, erschienen. Sie griffen ein Thema auf, das ich unter der Überschrift «Aufstieg aus dem Untergang. Apokalyptisches Denken und die Entstehung der Naturwissenschaft im Mittelalter» (2001) mit völlig anderem Schwerpunkt und anderer Perspektive schon einmal behandelt hatte. Der neue Versuch unterschied sich von dieser früheren Arbeit durch eine erweiterte Fragestellung und einen bis zur Gegenwart reichenden zeitlichen Rahmen; auch begnügte er sich nicht wie früher mit einem Verweis auf die entstehenden Naturwissenschaften. Die jetzt vorgelegte, gegenüber 2010 stark überarbeitete und erweiterte Fassung folgt der Intention jener Skizze, hofft aber, in ihren Urteilen und Begründungen umfassender und präziser zu sein als vor Jahren. Ein Vortrag am 23. Oktober 2014 auf Einladung der «Theologischen Kurse» Wien gab Gelegenheit, noch einmal über den «Aufstieg aus dem Untergang» nachzudenken und früher übersehene Zeugnisse zu berücksichtigen. In Zürich durfte ich auf freundliche Einladung durch Bernd Roeck am 27. Mai 2015 die Grundlinien des letzten Kapitels (V) vortragen: Rückfragen der Zuhörer führten zu Verdeutlichungen und Präzisierungen. Nur vereinzelt wird auf die Untersuchung von 2001 zurückgegriffen. Vielmehr wird, ohne sie völlig aufzugeben, die mediävistische Perspektive verlassen; das Gewicht liegt nun auf der gesamten europäisch-christlichen, «westlichen» Geschichte, sowohl auf der antiken Frühgeschichte apokalyptischer Perspektiven als auch und zumal auf
Vorwort
ihren Entfaltungen und ihrer Schöpfermacht in der Neuzeit bis hin zur Gegenwart und deren apokalyptischen Visionen, Ängsten und Impulsen. Dabei werden in lockerer chronologischer Ordnung dezidiert jeweils exemplarisch Visionen, Prophetien, Redeweisen, Perspektiven oder Fiktionen eines Weltuntergangs, ihre Internalisierung und geistige Bewältigung in Glaubenswelten, Volkskultur und Wissenschaft verfolgt. Spezialisten für Apokalyptik und Eschatologie werden auf manches Bekannte stoßen, mögen mir verzeihen und auf den diachronen Kontext achten. Trotz der vorgestellten Materialfülle darf keine Vollständigkeit erwartet werden. Wohl aber soll die Entstehung, Verfestigung, Entmachtung, Neufundierung, soll die Utopien hervorbringende, kulturstiftende Wirkung, kurz die Verwandlungsfähigkeit und Beharrungskraft einer ursprünglich religiösen, nur scheinbar überwundenen Drohgebärde aufgewiesen werden. Fremdsprachige Texte wurden wiederholt zum leichteren Verständnis nach deutschen Übersetzungen zitiert, auch alt-, mittel- oder frühneuhochdeutsche Texte wurden nach mir bekannt gewordenen Übertragungen einbezogen. Da im Folgenden nicht nur christliche Zeitangaben Verwendung finden, werden die Jahre, wie mittlerweile international üblich, mit «Common Era» (CE) angegeben, resp. mit «Bevor Common Era» (BCE). AM gilt dem «annus mundi», die jüdische und mittelalterliche Zählung der Jahre nach der Weltschöpfung. «Mcn» gilt dem Evangelium, das - nach K U N G H A R D T , Das älteste Evangelium - dem Häretiker Marcion zur Verfügung stand. Ich danke Frau Sin ja Gratz für ihre nie nachlassende Hilfsbereitschaft, meinem Mitarbeiter Janus Gudian für ständige Gesprachsbereitschaft, Anregungen und Gegenlektüre des Manuskripts. Ich danke ferner Giuseppe Cusa, der mit großer Umsicht, scharfem Blick und wunderbarer Findigkeit Korrektur las, zahlreiche Fehler aufspürte und das Register anfertigte. Ich danke nicht zuletzt meiner Lektorin Alexandra Schumacher und Babette Leckebusch, denen das Buch von Verlagsseite aus anvertraut war, und die beide mit viel Geduld, Sachkenntnis und Spürsinn die Wünsche des Autors erfüllten.
Weltuntergang. Geschichtstheologische Grundlagen westlich-abendländischer Kultur
l;,r kam mir entgegen, ein Mann, mitten auf der Straße, leicht schwankend, ein K.ullahivr, irgendwie außer sich, wie ein Prophet, laut ruleiul:... die iiblcn Krankenhäuser der Apokalypse... Soviel verstand ich, dann war er vorbei. Es geschah am 17. März 2014, abends gegen sechs Uhr. Niemand blieb stehen. Viele hasteten vorbei, Junge und Alte, Krauen und Männer. Es erging ihm wie fast allen Propheten. Niemand hörte ihm zu. Wollte er warnen? Wen? Das Volk? Die Welt? Warum die Krankenhäuser? Warum die Apokalypse? Was hatte der Rufer im Sinn? Eine ekstatische Chiffre für alles Elend dieser Welt, für alles Böse? Welche Visionen plagten ihn? Gedachte er einer «Apokalypse», einer «Enthüllung», die visionär künftigen Untergang schaute? Oder nahm er, wie es heute viele tun, die «Enthüllung» für die aktuelle oder schon erfolgte Realisierung des Geschauten und Zukünftigen? In der Tat, die Sonne verfinstert sich; Asteroiden gefährden die Erde. Terror breitet sich aus. Wellen von Haß rollen über die Erde, unvorstellbare Grausamkeiten. Seuchen dringen vor, die Erde bebt, das Polareis schmilzt, die Wasser steigen, Hagel zerschlägt die Ernten, die Wüsten wachsen. War es das, was den neuen Propheten trieb? Sah er solche Schrecken? Die Sorge um Gegenwart und Zukunft? Wer ist schuld am Klimawandel, der uns Unwetter über Unwetter, Wüsten über Wüsten beschert? Eine wachsende Menschheit, Krieg und Hunger, Teuerung, Betrug noch und noch, berstende Kernkraftwerke, tödliche Strahlung, die Wirrnisse der Globalisierung: Alles bedroht uns. Angst macht sich breit. Annähernd 2000 Jahre früher, vier Jahre vor Beginn des «Jüdischen
Einleitung
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Die in der Folge von 9/11 verbreitete Antichrist-Fratze über Manhattan. Krieges», zog während des Laubhüttenfests ein anderer Mann von schlichter Herkunft laut rufend durch die Straßen Jerusalems, Jesus, der Sohn eines gewissen Ananias: Wehe über Jerusalem und den Tempel, [...] wehe über das ganze Volk. Die Leute blieben stehen, hörten ihm zu, verwunderten sich. Sieben Jahre wiederholte er seine WeheRufe. Der römische Statthalter hielt den Mann für verrückt. Doch der größte Geschichtsschreiber seines Volkes, Flavius Josephus, hielt seine Ekstase für alle Zeit fest. Himmelszeichen wie der Halleysche Komet zeigten die Katastrophe an (66 CE). Da, vier Jahre nach seinem ersten R u f , begann der Krieg gegen die Römer, und noch einmal vier Jahre später waren Stadt und Tempel zerstört (70 CE). Die Apokalypse war Wirklichkeit geworden, eingebrannt in das Gedächtnis von Juden und frühen Christen. 1
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Einleitung Propheten damals und heute. Immerzu vorauseilende Schau von
schlimmen Übeln. Juden und Christen vertraut. Die Zeiten werden gefährlich. So die von Gott inspirierten "Worte eines frühen Christen, der Jerusalems Untergang zwar noch nicht vor Augen hatte, aber vom Endgericht wußte (zTim 3,1). Mal um Mal, seit zwei Jahrtausenden apokalyptische Warnungen. Sie verhallten seit Jesu Zeiten nicht mehr. Wirklichkeiten scheinen ihnen zu folgen.2- Auch heutigentags. Manch ein Augenzeuge glaubte, gestützt auf ein Foto, in den Rauch- und Staubwolken, die von einem der einstürzenden Türme des World Trade Centers am 1 1 . September 2001 aufstiegen (s. Farbtafel 16), dem apokalyptischen Vorboten des hereinbrechenden Untergangs, dem Antichrist, in das satanische Angesicht zu blicken (ijoh 2,18-23). 3 Verwirklichte sich die apokalyptische Chiffre? Andere bloggten besorgt: Ist Amerika, die USA, die große Hure, das Babel der Apokalypse (Apoc c. 17-8)? Erfüllt sich nun die Prophezeiung?4 Dies irae, dies illa, jener Tag, an dem die Erde im Feuer enden soll? 5 Der Jüngste Tag? Müssen wir jetzt vors Jüngste Gericht? Gibt es Rettung? Was sollen wir tun? Das war im Jahr 2001. Man hat sich beruhigt. Ein Selbstmordattentat, fehlgeleiteter Glaube, Wettlauf der Gewalt, eine optische Täuschung, eine Fälschung, kein Antichrist. Dann: harmlose Sonnenfinsternis, Kometen, nur Flammenwurf, nur Sternenstrich (Gottfried Benn), ein Spiel von Molekülen, von Klima Schwankungen, Erdtektonik, kosmischen Kräften von jeher, von Viren, von Unmoral, von Gier, dazu Massaker am Regenwald. Alles rational erklärbar; kein Weltende in Sicht. Und dennoch: Untergangsangst, geschürt von Endzeitpredigern; der Antichrist «ist schon in der Welt» (ijoh 4,4), die Krankenhäuser der Apokalypse, dazu Kreuzzüge gegen das Böse, 6 Armageddon im Sinn, den Ort, an dem die Dämonen nach apokalyptischer Weisheit am großen Tag des allmächtigen Gottes die Könige der ganzen Erde zur Schlacht versammeln (Apoc 1 6 , 1 4 - 6 ) , kollektiver Selbstmord: 7 jüngst verbreitete Botschaften das alles, keine Ausgeburten eines armen Irren, vielmehr alles real in heutiger Gegenwart. Die ganze Welt ein apokalyptisches Krankenhaus. Dem Untergang sind wir nicht entronnen. Seine Erwartung ist nicht erledigt. Die Menschheit ist nicht von Angst befreit. Das Weltende
Einleitung
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bleibt präsent, jedenfalls im «Westen». Religionen haben es verbreitet, Priester es abgesegnet, Theologen es legitimiert. Es droht und wühlt im kulturellen Gedächtnis, scheint zum Handeln zu zwingen und führt, so steht zu befürchten, durch Angstreaktionen reale Untergänge herauf. Jede Katastrophe aktualisiert es neu, verschmilzt es mit eigener schicksalhafter Erfahrung. Erst später haben wir überhaupt begriffen, was passiert ist. Man hat gedacht, die Welt iväre untergegangen, so katastrophal sah es aus* Worte einer Touristin aus Europa, die eben, am 26. Dezember 2004, von der Flutkatastrophe im Indischen Ozean verschont worden war. Wie eine Apokalypse sei es gewesen. So wurde fünf Jahre später, im Frühjahr 2009, ein Erdbebenopfer aus L'Aquila zitiert.9 Fast die nämlichen Worte flössen dem Geschäftsführer des Staatsweingutes Meersburg am Bodensee in den Sinn, nachdem ein katastrophaler Hagelschlag die Weinernte fürs laufende Jahr 2009 zu vernichten drohte: Das hatte schon apokalyptische Züge.10 Im folgenden Jahr weckte ein Erdbeben in Chile dieselbe Angst: Das ist wie der Weltuntergang, wurde ein Fernsehmoderator zitiert. 11 Im Gebiet der orthodoxen Kirche der gleiche Zungenschlag: Wie bei einem Weltuntergang, so wurde der Regierungschef Serbiens, Aleksandar Vucic, nach dem Jahrhunderthochwasser in Serbien im Mai 2 0 1 4 zitiert. Was uns widerfährt, geschieht nur einmal in tausend Jahren, nicht hundert, sondern tausend. Bewußte oder unbewußte Erinnerung an die tausend Jahre der Apokalypse des Johannes. Im Angesicht des Entsetzlichen drängten seit jeher Untergangsängste an die Oberfläche der Gegenwarts- und Weltdeutung. 12 In die Trivialliteratur halten sie Einzug. Ein neuerer Kriminalroman mit Sinn fürs Poetische überhöhte spielerisch die Untergangsmetapher: Es war ein fabelhafter Sommertag [...] schon so frühmorgens [...1 ganz luzid [...]. Gestern Abend noch halte es nach Weltuntergang ausgesehen,
schwere tief hängende,
drohend schwarze
Wolkenungetüme
waren den Himmel entlang gerast und hatten es in heftigen Böen wieder und wieder sintflutartig regnen lassen. Wichtigste apokalyptische Stichworte sehen sich in diese Zeilen gebannt: Weltuntergang, drohend schwarze Ungetüme, Sintflut, die besorgte Erwartung, welche die Zeichen weckten, die beseligende komplementäre Erlösung: der luzide
Einleitung
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Sommertag. Ein raffinierter Appell an das Ende zur Einstimmung auf fingierte Morde und an deren Aufklärung wie als Erlösung. 1 ' Sechs Stimmen von vielen. Von Katastrophen provoziert, von Todesangst diktiert, von Untergangsvisionen heimgesucht, literarisch verbrämt. Derartige Schreckensrufe besitzen eine lange Vorgeschichte. So verzeichnet das «Wunderzeichenbuch» von 1552 (s. Farbtafel 4) für den 17. Mai diesen Jahres einen schweren Hagelschlag in Dordrecht in Holland: am solchs grausam ivetter vnnd hagel... / das die Leut gemaint haben / es kumb der junngst tage.I4 Welches Vorwissen, welche Erwartungen verbergen sich hinter derartigem Entsetzen, welche Weltdeutung, daß sich persönliche Erfahrungen, Glück und Unglück unter Geschäftsleuten, Touristen und Politikern, in Deutschland, in Italien oder Amerika und Jahrhunderte früher gleichermaßen endzeitlich artikulieren, verstanden und im Roman aufgerufen werden können? Verbirgt sich in der Redeweise bloß ein hilfloses Stammeln im Angesicht des Entsetzlichen? Ein befreites Aufatmen? Oder steckt mehr dahinter? Drängt aus den Tiefenschichten des kulturellen Gedächtnisses ein Endzeitwissen nach oben, eine seit alters, von Generation zu Generation verinnerlichte Erwartung? Hier, im wissenschaftlich aufgeklärten «Westen»? Sehen sich Juden, Muslime und die Anhänger nicht-biblischer Religionen in gleicher Weise mit Weltuntergangserwartungen konfrontiert? Daoisten, Buddhisten, Hinduisten? Die (einstigen) Maya? Kennen sie vergleichbare Untergangsängste? Oder entkommen sie ihnen in der Freiheit ihres Glaubens, und gehört die apokalyptische Prophetie mit ihren vorgängigen Mustern von Weltdeutung, von einmalig ewigem Untergang, zu den besonderen geistigen Merkmalen unserer christlichen, westlich-abendländischen und orthodoxen Kultur? Jede Antwort wirft ihr eigenes Licht auf sie. Ein weiter Horizont öffnet sich damit. 15 Er soll eingangs kurz ausgeleuchtet werden, um seine Entfaltung zu verfolgen und seine Breite und Tiefe auszuloten. Was ist zu erwarten? Eschatologisches, an die Endzeit Gemahnendes, fehlt in außereuropäischen Kulturen nicht völlig. Doch ist hier wie unter Christen zwischen Apokalyptik und Eschatologie zu unterscheiden. Jene «enthüllt» die Zukunft und besitzt eine lange Vergangenheit, diese, die
15 Einleitung Eschatologie, belehrt über das Ende in seinen mannigfachen Formen. Beide freilich können sich gleichartiger literarischer Formen, zumal der Attitüde seherischer, visionärer Gestik und Sprache, bedienen. Doch findet sich «Apokalypse» («Offenbarung») umgangssprachlich wiederholt als das «Offenbarte» verstanden. Niemand aber kündigte jenseits der christlichen Welt den Untergang für bald an. Wie also setzten jene «Fremden», mit denen die Christen in Berührung kamen, sich mit den Vorstellungen eines Weltendes auseinander? Erklärten sie ein solches für definitiv? Die Maya entwickelten - entgegen weit verbreiteter Ansicht - keine eigenen Vorstellungen von einem Weltuntergang.16 Apokalyptische oder eschatologische Prophezeiungen sind erst aus nach-kolumbianischer Zeit überliefert und dürften unter dem Einfluß christlicher Mission entstanden sein, geweckt von den Erwartungen christlichen Glaubens/ 7 Der Koran, mit Judentum und Christentum vertraut, weiß zwar um den Jüngsten Tag, den «Tag des Gerichts» und der Auferstehung; er sieht die Seelen ins Paradies eingehen oder in die Hölle fahren. Diese Eschatologie gilt mehr dem Geschick der Menschen als dem der Erde. Apokalyptische Literatur verbreitete sich unter Muslimen. Sie handelte von Kriegen und Endzeitherrschern. Sünna und Schia folgten freilich frühzeitig unterschiedlichen Traditionen. Jesus etwa gilt den Schiiten nicht als ein herausragender endzeitlicher Heros. Für die Sunniten erscheint 7sa (Jesus) wieder zum Kampf mit al-daggäl (dem Gegenmessiah oder Teufel) kurz vor der Ankunft von al-Mahdi. Gericht würde dann gehalten werden. Das Ende der Zeit sei erreicht. Von einem dramatischen Weltuntergang im Feuer oder sonst einer allzerstörenden Katastrophe allerdings, von der die christlichen Glaubensurkunden sprechen, schweigen die Zeugnisse des Islam. 18 Menschen können um «die Stunde» nicht wissen; allein Allah weiß um sie (7,187; 31,34; 43,85). Einige religiös-politische muslimische Gruppen der Gegenwart werben nicht ohne Erfolg mit dem Appell an «die großen Kriege des Endes der Zeit», die jetzt begonnen hätten. Al-daggäl, was auf Israel und die USA zielen kann, sei im Kommen oder schon gegenwärtig, Isas und des Mahdi Ankunft stünden bevor. Die Kämpfer sollten sich rüsten. Aber auch diese Kämpfe führten zu keinem Weltuntergang,
r.iulcitung
I S. 38. 3 Bestätigung der Echtheit des Photos: 9NHWS.c0m - Newsroom vom 9. Mai 2003. 4 http://www.Apostolic.net/hiblicalstudies/post/worldtrade.htm am 9. Mai 2003 (mit beruhigenden Erklärungen: Amerika sei nicht gemeint). 5 MGH Poetae 4, S. 521-3, Nr. 23, hier str. 7,1 S. 522. Zur Sequenz (13. Jahrhundert): Alex STOCK, «Dies irae». Zu einer mittelalterlichen Sequenz, in: Ende und Vollendung, S. 279-91. Die Sequenz gehörte bis zum Zweiten Vaticanum zur Liturgie des Requiems, ist seitdem aber daraus gestrichen. 6 Eine Zitatfolge von Präsident George W. Bush im Kontext von «9/11» findet sich unter: MagniloquenceAgainstEvil - droppingbombs 011 peopletofightevil, http:// irregularities.com/evilwar.html, (besucht am 19.3.2014). 7 Vgl. dazu unten S. 116 und S. 234. 8 So eine Überlebende des Tsunami vom 26.12.2004, FAZ 30.12.2004, S. 15. 9 Spiegel online: 6.4.2009: http://www.spiegel.de/panorama. 0 Zit. nach Rhein-Neckar-Zeitung 121 vom 28.5.2009, S. 20. 1 Zit. nach Süddeutsche Zeitung (Online-Ausgabe) vom 27. Febr. 2014. 2 Nach http://www.spiegel.de/panorama/ueberschwemmungcn-auf-balkan-mindesten-30-t0te-a-970025.html und http://www.spiegel.de/panorama/hochwasserauf-dem-balkan-flut-schwemmt- landminen-frei-a-970114.html. 3 Jean-Luc BANNALEC, Bretonische Verhältnisse. Ein Fall für Kommissar Dupin, zuerst Köln 2012. Ein anderes Beispiel: Arne DAHL, Hass, München, Zürich 2015, S.47. 4 The Book of Miraclcs. Das Wundcrzcichenbuch - Le livre des miracles, edd. TillHolgcr BORCHF.RT, Joshua P. WATERMAN, Köln 2013 fol. 171. 5 Eine erste «zusammenfassende Darstellung der Weltuntergangsphantasien in der
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Anmerktingen europäischen Geschichte... auf wissenschaftlicher Basis» legte DINZELBACHER, Weltuntergangsphantasien, im Jahr 2.014 v o r - Auch wenn meine Darstellung mitunter dieselben Zeugnisse und Beispiele heranzieht, so unterscheiden sich doch die Intentionen beider Studien erheblich. P. Dinzelbacher verfolgt vor allem die Mentalitätsgeschichte, Vorstellungswelten und deren Funktionalisierung, auch psychologische Aspekte; er klammert die Theologie weithin aus. Mein Versuch geht von der Kontinuität der theologischen Botschaft aus und fragt nach deren Herkunft, Wirkung und Transformation. Wenn man so will, ergänzen sich beide Herangehensweisen.
16' Vgl. den Ausstellungskatalog: Maya, Ed. by Peter SCHMIDT, Mercedes DE LA GARZA, Enrique NALDA, Mailand 1998; Berthold RIESE, Die Maya. Geschichtc Kultur Religion, ^München 2 0 1 1 , bes. S. 4 7 - 5 0 (zum Kalender). 17 Zit. nach dem Interview mit Nicolai GRUBE, das Torsten LANDSBERG führte, «Die Maya waren nur präzise Rechner», in: www.freitag.de/aut0ren/der-freitag/201ediemaya-waren-nur-prazise-rechnerzoic (aufgesucht am 17.5.2.014), dazu das Interview, das Annette BRUHNS und Simone SALDEN mit demselben Ethnologen führten, in: Inka. Maya. Azteken. Die geheimnisvollen Königreiche. Der Spiegel. Geschichte 2/2.014, hier S. 22; Alex- GERTSCI-IEN, Der tägliche Untergang der May, in: Das Parlament 62, Beilage, S. 5 7 - 6 2 . 18 Zur Eschatologie muslimischer Agitation vgl. Behnam T. SAID, Islamischer Staat. IS-Miliz, al-Qaida und die deutschen Brigaden, '•München 2014, S. 1 4 8 - 5 4 , mit Berufung auf COOK, Muslim Apocalyptic; zum fehlenden Weltende hier S. 33 und S. 385. Vgl. auch unten S. 238. 19 COOK, Contemporary Muslim Apocalyptic Literature, passim und bes. S. 84-97. 20 Jüngste Ausgabe: Apocalypse of Pseudo-Methodios. An Alexandrian World Chronicle, Ed. Benjamin GARSTAD, Cambridge (Mass.) 2012 (mit engl. Übersetzung); eine deutsche Übersetzung: Gerrit Jan REININK (Hg.), Die syrische Apokalypse des Pseudo-Methodios. (Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium. Scriptores Syri 221), Louvain 1993. Dazu: Alexander A. VASILIEV, The Medieval Ideas of the End of the World: West and East, in: Byzantion 16 (1943), S. 462-502, hatte einst behauptet, die byzantinische Christenheit habe keine Naherwartung um das Jahr 1000 CE gekannt. Vasiliev hatte damit großen Erfolg bei Bezweiflern der Endzeiterwartung um die Jahrtausend wende, die sich immer wieder auf ihn beriefen. Doch seine These entsprang der seinerzeit völlig unzureichenden Kenntnis der Zeugnisse; sie ist mittlerweile gründlich überholt, vgl. zuletzt Paul MAGDALINO, The End of Time in Byzantium: in: Endzeiten, S. 1 1 9 - 3 3 ; hi diesem Band finden sich weitere Artikel zur Endzeiterwartung im byzantinischen Christentum. Hinweise auf Weltuntergangserwartungen im orthodoxen Christentum um 500 und im 8. und 9. Jahrhundert: Efthymios NICOLAIDIS, Science and Eastern Orthodoxy. Frorn the Greek Fathers to the Age of Globalization, Baltimore 2 0 1 1 , S. 53. 2t Die Apokalypse des Pseudo-Methodius. Die ältesten griechischen und lateinischen Übersetzungen, hrsg. von W.J.AERTS und G. A. A. KORTEKAAS (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Orientalium 569/70, Subsidia 97/98), 2 Bde. Louvain 1998. 22 Zur Einführung: ROBINET, Taoismus, S. 1 9 - 2 8 , Zitat S. 19. 23 ROBINET, Taoismus, S. 86-7. 24 Hierzu und zum Folgenden: ROBINET, Taoismus, S. 2 2 8 - 3 1 . 25 ROBINET, Taoismus, S. 223 und S. 2 3 1 - 3 .
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Anmerktingen
2.6 J o n a t h a n SPENCE, G o d ' s C h i n e s e S o n . T h e T a i p i n g H e a v e n l y K i n g d o m o f H o n g Xiuquan, N e w York, London 1996. 27 M o t o k o TANAKA, Apocalypticism in Postwar Japanese Fiction, Vancouver 2 0 1 1 (auch o n l i n e U R L h t t p s : / / c i r c l e . u b c . c a / b i t s t r e a m / h a n d l e / 2 4 z 9 / 3 z 0 6 5 / u b c _ z 0 1 1 _ s p r i n g _ t a n a k a _ m o t o k o . p d f . (besucht a m 1 . 1 . Z 0 1 5 ) ) . 2 8 Z i t . n a c h R h e i n - N e c k a r - Z e i t u n g 2 2 5 / 2 0 1 4 ( 2 9 . Sept.); der A u s b r u c h w a r a m 27. Sept. 29
« S p i e g e l » - I n t e r v i e w d u r c h W i e l a n d W A G N E R m i t der d a m a l s 1 4 - j ä h r i g e n F u m i k o «Bun» Hashizume: http://www.spiegel.de/einestages/hiroshima-ueberlebende-alswaere-die- S0nne-v0m-himmel-gefallen-a-i046'798.html (7.8.2015).
5 0 A l l e Z i t a t e e n t n o m m e n aus: W i k i p e d i a , A t o m b o m b e n a b w ü r f e _ a u f _ H i r o s h i m a _ u n d _ N a g a s a k i # O p f e r ( a u f g e s u c h t a m 1 5 . J u l i 2 0 1 4 ) : die Z e u g e n H i r o k o F u k a d a ; A k i h i r o T a k a h a s h i ; T o s h i k o S a e k i ; M a m o r u Y u k i h i r o ; zuletzt d e r T e n n o . 31
Z i t . n a c h : B h a g a v a d g i t a . D e s E r h a b e n e n S a n g , ü b e r s , u n d eingeh v o n L e o p o l d VON SCHKOEDER ( R e l i g i ö s e S t i m m e n der V ö l k e r ) , J e n a 1 9 2 0 , S . 5 4 .
3 2 Z I M M E R , Indische M y t h e n und S y m b o l e , S . 1 8 - 2 4 ;
z u r
Vertiefung: MICHAELS,
H i n d u i s m u s ; zur F r a g e u n t e r s c h i e d l i c h e r «Hinduismen» vgl. K i m KNOTT, D e r H i n d u i s m u s . E i n e kleine E i n f ü h r u n g , S t u t t g a r t z o o o . 3 3 W i k i p e d i a A r t . « K a l p a ( M y t h o l o g i e ) » (z. J u l i Z 0 1 4 ) . K n a p p e Ü b e r s i c h t e n in: K o s m o s . W e l t e n t w ü r f e i m V e r g l e i c h , hg. v o m M u s e u m R i e t b e r g Z ü r i c h ,
2
Zürich
Z 0 1 5 : M a r t i n BRAUEN, D i e R e l a t i v i t ä t der W e l t e r f a h r u n g : K o s m o l o g i e n i m B u d dhismus, ebd. S. 3 3 - 5 ; J o h a n n e s BELTZ, Ausdehnen, entfalten und auflösen: K o s m o l o g i e n i m H i n d u i s m u s , e b d . S . 4 3 - 4 ; J o r r i t B R I T S C H G I , D i e drei Welten u n d das Nicht-Universum: kosmologischc Vorstellungen im Jainismus, ebd. S. 5 1 - 2 . 3 4 H i n w e i s e v e r d a n k e ich V e r e n a K E C K u n d Bettina M A L E C Z E K - P F E R S C H Y . V g l . Gerrit J. VAN ENK, Lourens DE VRIES, T h e K o r o w a i of Irian J a y a . Their Lang u a g e i n its C u l t u r a l C o n t e x t , O x f o r d / N e w Y o r k 1 9 9 7 ; R u p e r t STASCH, Primitivist t o u r i s m a n d r o m a n t i c i n d i v i d u a l i s m : O n the v a l u e s i n e x o t i c s t e r e o t y p y a b o u t c u l t u r a l o t h e r s , in: A n t h r o p o l o g i c a l T h e o r y 1 4 ( 2 ) ( 2 0 1 4 ) A . 1 9 1 - 2 1 4 , hier bes. S. 35
194.
H i n w e i s e e t w a f ü r Indien bei G e o r g e s D U M E Z I L , M y t h o s u n d E p o s . D i e I d e o l o g i e der drei F u n k t i o n e n i n den E p e n der i n d o e u r o p ä i s c h e n Völker, F r a n k f u r t a . M . 1 9 8 9 , S . 4 1 u n d S . 2 2 7 - 4 8 ; a u s e t h n o l o g i s c h e r Sicht: K l a u s E . M Ü L L E R , D i e Siedl u n g s g e m e i n s c h a f t . G r u n d r i ß der essentialistischen E t h n o l o g i e , G ö t t i n g e n 2 0 1 0 , S . 5 2 3 - 3 7 , bes. S . 5 2 5 - 6 und S . 5 3 Z - 3 (Beispiele); s o z i o l o g i s c h : M Ü H L M A N N , C h i liasmus und Nativismus.
36 Stefanie WÜRTH
(d.i.
Stefanie GROPPER), R a g n a r ö k : Götterdämmerung und
W e l t e n d e i n der n o r d i s c h e n Literatur, in: O l d N o r s e M y t h s , L i t e r a t u r e a n d S o c i e t y . P r o c e e d i n g s o f the i i , h I n t e r n a t i o n a l S a g a C o n f e r e n c e . 2 - 7 J u l y z o o o , Univ. o f S y d n e y , S y d n e y 2 0 0 0 , S . 5 8 0 - 8 9 ; ü b e r a r b e i t e t zuletzt: T h e R o l e o f V g l u s p d i n the P e r c e p t i o n o f R a g n a r ö k i n O l d N o r s e - I c e l a n d i c , in: T h e N o r d i c L a n g u a g e s , cd. M a r g a r e t CLUNIES ROSS, Odense 2 0 0 3 , S . 2 1 7 - 3 3 . 37
Ich ziehe f ü r die f o l g e n d e Ü b e r s e t z u n g die P r o s a v e r s i o n v o n F r a n z R o l f SCHRÖDER, D i e G e r m a n e n ( R e l i g i o n s g e s c h i c h t l i c h e s L e s e b u c h 1 2 ) , T ü b i n g e n 1 9 2 9 , hier S . 5 1 - z den z a h l r e i c h e n N a c h d i c h t u n g e n vor.
3 8 V g l . unten S . 1 5 7 - 8 . 3 9 V g l . unten S . 4 8 - 5 5 .
298
Anmerktingen
40 Zumal Zef 1 , 1 8 und 3,8; dazu unten S. 48-9. 41 7000 Jahre: Sanhedrin 97b und 99a zit. nach: Der Talmud, S. 636; 6000 Jahre: Sanhedrin ^ya/^jb ebd. S. 639. 4z SILVER, Messianic Speculation, S. 7; VOLZ, Die Eschatologie der jüdischen Gemeinde, S. 1 4 3 - 4 . 43 Die wichtigsten Belege erörtert SCHWARTE, Vorgeschichte, S. 1 7 - 6 1 , S. 2,73-90; vgl. auch Brian E. DALEY, The Hope of the Early Church: A Handbook of Patristic Escatology, Cambridge 19,91; DERS., Apocalypticism in Early Christian Theology, in: The Encyclopedia of Apocalypticism. Vol. 2 Apocalypticism in Western History and Culture, ed. by Bernard MCGINN, New York/London 2000, S. 3-47, hier S. 30-3. 44 Vgl. The Armenian Apocalyptic Tradition. A Comparative Perspective. Ed. by Kevork B. BARDAKJ IAN and Sergio LA PORTA (Studia in VeterisTestamenti Pseudepigrapha 2.5), Leiden 2014. 45 Vgl. die Frankfurter Tagung «Völker der Endzeit. Apokalyptische Vorstellungen und politische Szenarien», organisiert von Rcbccca Voss, Wolfram BRANDES, Felicitas SCHMIEDER, Bcricht: Felicitas SCHMIEDER in: H-Soz-u-Kult 1 . 2 . 2 0 1 2 http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsbericht/id=4024> 46 Ich verweise hier nur auf Augustinus, Cottfessiones Buch XI,xiiiff. Da ist von praeteritum, praesens und futurum tempus die Rede. Dieses Werk wurde im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit hinein wieder und wieder gelesen. 47 Anders sehen es einige Historiker der Frühen Neuzeit, vgl. HÖLSCHER, Entdeckung der Zukunft; LANDWEHR, Geburt der Gegenwart. 48 Vgl. unten S. 2 5 5 - 6 zu Carl Schmitt. - Lichtenberger: PEUCKEKT, Die groisc Wende, S. 1 5 5 - 6 . 49 Zur raschen Information: Beate E c o , Henoch/Henochliteratur, in: Das Bibellexikon (www.bibelwisscnschaft.de/stichw0rt/20989, vom 7.9.2014). 50 Didache c. 10,6, zit. nach: Enchiridion Fontium Historiae Ecclesiasticae Antiquae, ed. Konrad KIRCH S. I., "'Freiburg u. a. 1965, S. 4. 51 Hans BLUMENBERG, Säkularisierung und Selbstbehauptung. Erweiterte und überarbeitete Neuausgabe von «Die Legitimität der Neuzeit», erster und zweiter Teil, Frankfurt a. M. 1983, S. 55. 52 Zur Einführung aus unterschiedlicher Perspektive: COLPE, Gnosis II (Gnostizismus); RUDOLPH, Die Gnosis, bes. S. 1 8 6 - 2 2 1 ; 1500 Jahre: ebd. S. 220; MARKSCHIES, Gnosis; Barbara ALAND, Gnosis; PAGELS, Versuchung durch Erkenntnis. Vgl. unten S. 69. 5 3 Die These ist umstritten, vgl. unten S. 7 1 . 54 SCHNEEMELCHER, Apokryphen II, (eine Neubearbeitung unter der Federführung von Christoph MARKSCHIES ist in Vorbereitung). Eine vielleicht zu enge zeitgeschichtlich-politische Interpretation der Apokalypse des Johannes: PAGELS, «Apokalypse». 55 Zu dieser letzten Bedeutung von Babylon vgl. ZWIERLEIN, Petrus und Paulus in Jerusalem und Rom, zu den Belegen führt der Index unter «Babylon», S. 3 1 0 - 1 . 56 Für Beatus von Liebana ist die Hure Babylon sowohl Rom und sein Imperium, als auch die verführerische Welt, die falsche Christenheit, der Antichrist und Satan, vgl. Beati in Apocalipsin libri duodeeim ed. bv Henry A.SANDERS (Papers and Monographs of the American Academy in Rome 7), Rom 1930, etwa lib. IX S. 5 5 5 - 7 5 . - Vgl. unten S. TOT.
Anmerktingen
299
57 Der «Erzketzer» Marcion unterschied den Weltschöpfer als tbösen> Gott von dem Gott, den erst Jesus verkündete. 58 Vgl. zu dieser Thematik: GRAY, Politik der Apokalypse. 59 Kenneth GOUWENS, Remembering the Renaissance. Humanist's Narratives of the Sack of Rome (Brill's Studies in Intellectual History 85), Leiden 1998; Volker REINHARDT, Blutiger Karneval. Der Sacco di Roma 1527. Eine politische Katastrophe, Darmstadt 2009, vgl. etwa S. 106-8; Arnold ESCH, Die Lebenswelt des europäischen Spätmittelalters. Kleine Schicksale selbst erzählt in Schreiben an den Papst, München 20x4, S. 4 1 6 - 2 4 . 60 Die Zeilen finden sich am Ende von Schillers Gedicht «Resignation». 6*1 Schillers berühmte Antrittsvorlesung « Was beißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte» wurde 1789 in Jena gehalten, fünf Jahre nach «Resignation». Das folgende Zitat findet sich an ihrem Schluß. 62 Thornton WILDER, Einakter und Dreiminutenspiele, Frankfurt a . M . 1960, S.43 und S. 47 («Und das Meer wird seine Toten herausgeben»). 63 Johannes FRIED, Die Aktualität Karls des Großen. Vom Verlangen nach Wissen zu Heavy Metal, in: Franz FUCHS, Dorothea KLEIN (Hg.), Karlsbilder in Kunst, Literatur und Wissenschaft, Würzburg 20T5, S. 2 9 3 - 3 1 9 , hier S. 3 1 3 - 4 . 64 Vgl. z.B. Hans BLUMENBERG, Der Prozeß der theoretischen Neugierde. Erweiterte und überarbeitete Neuausgabe von «Die Legitimität der Neuzeit», dritter Teil, Frankfurt 41988, anders Heiko Augustinus OBERMANN, Contra vanarn curiositatem. Ein Kapitel der Theologie zwischen Seelenwinkel und Weltall, Zürich 1974, auch Richard NEWHAUSER, Towards a History of Human Curiosity: A Prolegomenon in its Medieval Phase, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 56 (1982) S. 5 5 9 - 7 5 . 65 Albert: Günther Bös, Curiositas. Die Rezeption eines antiken Begriffes durch christliche Autoren bis Thomas von Aquin, Paderborn u. a. 1995, passim und bes. auch Exkurs S. 1 6 9 - 7 5 ; Thomas: S. th. II-II q. 116 art. 1 - 2 . 66 Rodulfi Glabri Historiarum libri quinque. Rodulfus Glaber, The Fife Books of the ITistories 111,27, ed- and transl. by J. FRANCE, Oxford 1989, S. 1 4 2 ; die ältere Ausgabe: Raoul Glaber Les cinq livres de ses histoires (900-1044) 111,8, ed. Maurice PROU (Coli, de textes X), Paris 1886, S. 76. 67 Vgl. RAMONAT, Lesarten der Schöpfung. 68 So Wilhelm Rubruck, der Gesandte Ludwigs des Heiligen zu den Mongolen, im Religionsgespräch am Hof des Großkhans, vgl. FRIED, Auf der Suche nach der Wirklichkeit, S. 309. 69 Zur Einführung: Reinhard HILTSCHER, Gottesbeweise, Darmstadt 2008; Gottesbeweise von Anselm bis Gödel, hg. von Joachim BROMAND und Guido KREIS, Frankfurt a. M. 2 0 1 1 . 70 Der Begriff «Eschatologie» wurde im 17. Jahrhundert geprägt, zuerst nachweisbar im Jahr 1677; er gewann im 19. Jahrhundert seine spezifische Bedeutung, vgl. HÖLSCHER, Weltgericht oder Revolution, S. 28 Anm. 1. 71 FRIED, Aufstieg. - «Die Spuren göttlichen Wirkens in der gesamten Schöpfung zu erkennen» als Anstoß abendländischer Wissenschaft ist Gegenstand der auf drei Bände angelegten, doch unvollendeten Studie von Dieter GROH, Schöpfung im Widerspruch, Bd. 1, Frankfurt 2003, Bd. 2 ebd. 2010. 72 Vgl. Kurt FLASCH, Was ist Zeit? Augustinus von Hippo. Das XI. Buch der Confes-
300
Anmerktingen siones. Historisch-philosophische Studie, F r a n k f u r t am M a i n Z 0 0 4 ; vgl. DKRS., A u g u s t i n . E i n f ü h r u n g i n sein D e n k e n , i S t u t t g a r t 2 0 0 3 , K a p . 1 3 .
73
Gotthold Ephraim LESSING, Emilia Galotti, Fünfter A u f z u g , S.Auftritt am Ende.
74
Z u r Sibylle vgl. unten S. 51 und S. 74.
75
B e i s p i e l e eines bis i n d a s 2 0 . J a h r h u n d e r t h i n e i n r e i c h e n d e n e s c h a t o l o g i s c h e n D e n k e n s e t w a bei: H Ö L S C H E R , W e l t g e r i c h t o d e r R e v o l u t i o n , p a s s i m . V g l . unten K a p . 5.
7 6 D e r B e g r i f f ist eine P r ä g u n g v o n R I E S S , M y t h o s T i t a n i c ; D E R S . , D e r Lintergang der Titanic. Vgl. unten S. 2 5 4 und S. Z 5 7 7 7 V g l . d a z u unten S . Z74 ( K . J a s p e r s ) .
I. Glauben und Verkündung 1
C l e m e n s A l e x a n d r i n u s , E x c c r p t a e x T h e o d o t o § 7 8 , zit. n a c h : D i e G n o s i s I , S. 1 7 - 8 .
2 V g l . a u c h unten S . 7 1 . 3 V g l . d a z u BULTMANN, E s c h a t o l o g i e , S . 2 4 - 4 3 : « D a s V e r s t ä n d n i s der G e s c h i c h t e unter d e m E i n f l u ß d e r E s c h a t o l o g i e » . 4 MAUL, Wahrsagekunst. 5 Vgl. MAUL, Wahrsagekunst, S. 1 8 2 . 6 Zit. nach M A U L , Wahrsagekunst, S. 1 8 8 . 7 V g l . C i c e r o , D e d i v i n a t i o n e (in der R e i h e n f o l g e der V e r w e i s e ) 1 1 , 8 ; I L S 3 ; 1 1 , 7 5 . D a z u k n a p p W i l f r i e d STROH, C i c e r o . R e d n e r , S t a a t s m a n n , P h i l o s o p h , - ' M ü n c h e n zoio, S. xoi-z. 8 S c h ö p f u n g s m y t h e n , S . 4 4 - 9 9 ; n a c h c h r i s t l i c h : S . 9 Z - 5 (aus E s n e / L a t o p o l i s ) . 9 In d e u t s c h e r Ü b e r s e t z u n g in: A l t ä g y p t i s c h e D i c h t u n g . A u s g e w ä h l t , ü b e r s , u n d erläutert v o n E r i k H O R N U N G , S t u t t g a r t 1 9 9 6 , S . 7 4 u n d d a z u S . 1 7 4 - 5 I ™ 1 w e i t e r e n Ü b e r s e t z u n g e n u n d L i t e r a t u r ) . V o l l s t ä n d i g engl,
auch im Netz:
«http://www.
reshafim.org.il/ad/egypt/merikare=papyrus.htm». 10
V g l . H O R N U N G , E i n f ü h r u n g in: T o t e n b u c h , S . 5 - 3 8 ; T A Y L O R , J u d g e m e n t .
11
Vgl. TAYLOR, Judgement, S. 2 1 6 - 7 .
12
Aus Spruch 1 2 5 , HORNUNG, Totenbuch, S. 2 3 3 - 4 5 .
13
Die Schöpfungsmythen, S . 1 0 3 - 1 7 und S . 1 1 9 - 5 1 .
14
F e r d i n a n d J U S T I , D e r B u n d e h e s h . Z u m ersten M a l e h g . , t r a n s c r i b i r t , übersetzt u n d m i t G l o s s a r v e r s e h e n , L e i p z i g 1 8 6 8 , hier c . 3 1 S . 4 0 - 4 3 .
15
P i a t o n , T i m a i o s z i c - z s d u n d die f o l g e n d e n K a p i t e l ü b e r Ä g y p t e n .
16
Z i t . n a c h M A U L , W a h r s a g e k u n s t , S . 1 3 . Z u r A s t r o l o g i e : A l b r e c h t D I H L E , D i e griec h i s c h e A s t r o l o g i e u n d ihre G e g n e r , in: A n t i k e u n d A b e n d l a n d 4 3 ( 1 9 9 7 ) S . 9 0 1 0 8 ; z u R e z e p t i o n : M E T Z L E R , K o n s t a n z v o n W e l t b i l d e r n , S . 8 3 mit A n m . 4 .
17
Vgl. etwa Timaios 30C-32. Abbild und Zeit: 37d-e.
18
Z i t . n a c h BULTMANN, E s c h a t o l o g i e , S . Z5, n a c h : S t o i c o r u m v e t e r u m f r a g m e n t a , hg. H a n s v . A R N I M , S t u t t g a r t 1 9 1 4 , B d . 2 , S . 1 9 0 , 1 6 f f . ( ü b e r l i e f e r t erst v o n N e m e sios v o n E m e s a « Ü b e r die N a t u r des M e n s c h e n » (4-/5. J h . ) .
19
P h i l o v o n A l e x a n d r i e n , D i e W e r k e i n d e u t s c h e r Ü b e r s e t z u n g , hg. L e o p o l d C O H N u . a . , B d . 7 , Berlin 1 9 6 4 , S . 7 - i z r , dazu: A n t o n - H e r m a n n CHROUST, Aristotele's Deel ine o f the U n c r e a t e d n e s s a n d Indestructibility o f the Uni verse, in: T h e N e w Scholasticism 52 ( 1 9 7 8 ) , S. 2 6 8 - 7 9 ; M e n s c h : c. 5 5 - 6 9 . - Boethos und Panaitios:
Anmerktingen
301
Karl REINHARDT, Poseidonios von Apameia der Rhodier genannt, in: RE 22 (T954) Sp.625-7; Sp. 688 (auch separat). 20 De natura deorum 11,27-8, und II,118. 21 ALBERTZ, Exilszeit, S. 4 0 - 5 .
22 Zu den Datierungsfragen knapp: ZENGER U. a., Einleitung, 'Stuttgart 2015, S. 289-90). 23 Dazu mit Hinweisen auf die neuere Literatur: Michael Tilly, Kurze Geschichte der x\pokalyptik, in: Das Parlament 62, Beilage, S. 1 7 - 2 5 , bes. S. 1 9 - 2 1 . 24 Hubert IRSIGLER, Zefanja/Zefanjabuch, bes. Abschnitt 3,5, in: Das wissenschaftliche Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft. Bibellexikon (Bibelwissenschaft, de). Erstellt: Juni 2008, besucht 17. Juli 2015. 25 Zuerst wohl eine Zefania-Apokalypse: vgl. IRSIGLER (wie die vorige Anm.) mit Abschnitt 3,7. 26 ALBERTZ, Exilszeit, S. 4 1 .
27 ALBERTZ, Exilszeit, S.43-4. 28 Z.B. in Texten aus Qumrän, vgl. 4Q554-5 und 5Q15, engl. VERMES, Dead See Scrolls, S. 3 2 4 - 6 ; vgl. STEGEMANN, Die Essener, S. 1 4 0 - 1 . - Zur Frist vgl. unten S. 86 und oben S. 295 Anm. 4 1 . 29 Die Sibyllinen/Drittes Buch in der Übersetzung von Friedrich BLASS, in: Emil KAUTZSCH, Die Apokryphen und Pseudepigraphcn des Alten Testaments, 2 Bde. Tübingen 1900, hier Bd. 1, S. 1 8 6 - 2 0 1 : http://de. Wikisource.org/wiki/Die_Sibyllinen/Drittes_Buch (vgl. Wikipedia 6.4.15). 30 Vgl. etwa VERMES, Dead Sea Scrolls, S. 58-64; VAN DER WOUDE, Fakten contra Phantasien: Die Bedeutung der Rollen vom Toten Meer für die Bibelwissenschaft und die Kunde des Frühjudentums, S. 70. Vgl. auch unten S. 59 und S. 87. 31 VAN DER WOUDE, Fakten contra Phantasien, S. 6 8 - 7 1 . 32 BENZ, Schöpfungsglaube, S. 1 4 - 5 . 33 Vgl. knapp BENZ, Schöpfungsglaube, S. 1 2 - 3 mit entsprechender Literatur. 34 STEMBERGER, Das Judentum in frührabbinischer Zeit, hier bes. S. 1 4 - 7 . 35 Dazu Martin HENGEL, Messianische Hoffnung und politischer «Radikalismus» in der «jüdisch-hellenistischen Diaspora». Zur Frage der Voraussetzungen des jüdischen Aufstandes unter Trajan 1 1 5 - 1 1 7 n.Chr., in: Apocalypticism in the Mediterranean World, S. 655-86; STEMBERGER, Das Judentum in frührabbinischer Zeit, bes. S. 8, S. 17. Zum Bar Kokhba Aufstand: The Bar Kokhba War Reconsidered. New Perspectives on the Second Jewish Revolt against Romc, cd. Peter SCHÄFER (Texts and Studies in Ancient Judaism 100), Tübingen 2003. 36 Ich zitiere die Übersetzung (mit Kommentar) von Hermann GUNKEL, hg. von Emil KAUTZSCH, 2 Bde. Tübingen 1900, hier Bd. 2, im Internet: http//de.wikipedia.org/ wiki/4-_Esra. 37 STEMBERGER, Das Judentum in frührabbinischer Zeit, S. 8. 38 Ich zitiere die Übersetzung von Paul RIESSLER, Augsburg 1928, im Internet: http://de.Wikisource.org/wiki/Apokalypse_des_Baruch_(syrisch). 39 Vorzeichen seines Kommens: Sanhedrin 97a und 98a, zit. nach: Der Talmud, S. 630-4. 40 Vgl. Geschichten aus dem Talmud, hg. und übertragen von Emanucl BIN GOKION, Frankfurt a. M. 1966 und öfter, S. 103-8 (Geburt: S. T03-6).
302
Anmerktingen
41 Sanhedrin 98a, zir. nach: Der Talmud, S. 62.9 das voranstehende Zitat. 42 SCHOLEM, Die jüdische Mystik, S. 43-86. 43 FRIED, Aufstieg, S. 21 mit Anm. 17.
44 Ein solcher wird bei Sanhedrin 93b erwähnt; Der Talmud, S. 627. 45 Die These vertrat Israel J. YUVAL, sie weckte aber Widerstand; die Frage ist für den Nicht-Judaisten kaum zu entscheiden, vgl. zusammenfassend: Rainer WALZ, Die Verfolgungen von 1096 und die Ritualmordlegende. Die Debatte über die Thesen Israel Yuvals, in: Aschkenas 9 (1999), S. 189-232. 46 Gerschom SCHOLEM, Sabbatai Zwi, ins Deutsche übertragen von Angelika SCHWEIGHART, Frankfurt a.M. 1992; vgl. Julius H. SCHOEPS, Messias oder Scharlatan?, in: http://www.zeit.de/1992/16/messias-oder-scharlatan. 47 Dazu vgl. auch: SCHOLEM, Die jüdische Mystik, hier S. 316 und S. 324 die beiden Zitate. 48 Zur Deutung jüngst: Werner DAHLHEIM, Die Herrschaft des Augustus und die Geburt Jesu: Das augusteische Imperium im Spiegel der christlichen Überlieferung, in: Zur Debatte. Themen der katholischen Akademie in Bayern 3/2014 S.45-7. 49 METZLER, Konstanz von Weltbildern, S. 83 mit Anm. 7 und S. 84 mit Anm. 11. 50 Vgl. unten S. 158-9. 51 BAECK, Das Evangelium, S. 161; dazu: Werner VOGLER, Jüdische Jesusinterpretation in christlicher Sicht, Weimar 1988, bes. S. 31-4; Ingeborg RÜDLIN, Jesus und Paulus in der Deutung Leo Baecks, in: Pardes, Zschr. der Vereinigung für Jüdische Studien 16 (201=), S. 153-76. - Ernst Ludwig EHRLICH, Jesus Christus 9, in: TRE 17 (1988) S. 6 8 - 7 1 . - Zur Kanonbildung folge ich KLINGHARDT, Das älteste Evangelium 1, S. 183-94 und S. 3 1 1 - 4 7 . 52 Roland DEINES, Die Pharisäer. Ihr Verständnis im Spiegel der christlichen und jüdischen Forschung seit Wellhausen und Graetz (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 101), Tübingen 1997; Günter STEMBERGER, Pharisäer Sadduzäer Essener. Fragen - Fakten - Hintergründe, Stuttgart 2013. 53 Zur Datierung: BECKER, Paulus, S. 1 7 - 3 2 , zur Bedeutung: ebd. S. 92-8. 54 STEMBERGER, Das Judentum in frührabbinischer Zeit, S. 14-7. 55 Jakob TAUBES, Abendländische Eschatologie, Bern 1947 (und öfter); Jürgen MOLTMANN, Das Kommen Gottes. Christliche Eschatologie, Darmstadt 2002; Joseph RATZINGER, Eschatologie. Tod und ewiges Leben, "Kegensburg 2007; neuerdings: PAGELS, «Apokalypse». 56 I QpHab XIII, engl. VERMES, The Dead See Scrolls, S. 347 (meine Übersetzung aus dem Englischen). 57 BORNKAMM, Jesus; anders: David FLUSSER, Jesus, '•Reinbek bei Hamburg 1999; THEISSEN, MERZ, Lehrbuch. Vgl. noch unten S. 63 Anm. 74. 58 Vgl. etwa die Spruchqucllc Q oder das apokryphe Thomas Evangelium; zusammenfassend THEISSEN, MERZ, Lehrbuch, S. 226-55. Statt Q ist jetzt vor allem auf Mcn zu verweisen. 59 THEISSEN, MERZ, Lehrbuch, S. 2 2 1 - 5 3 ; zu den Gleichnissen ebd. S. 285-309: zur Ethik: ebd. S. 3 1 1 - 5 5 . 60 Leo BAECK, Der «Menschcnsohn», in: DERS., AUS drei Jahrtausenden, Berlin 1938; Neudruck: Mit einer Einführung von Flans LIEBESCHÜTZ, Tübingen 1958
Anmerktingen
303
(danach zitiert), S. 1 8 7 - 9 8 ; jetzt: in: Gesammelte Werke Bd. 4, Gütersloh 2000; THEISSEN, MERZ, Lehrbuch, S. 452.-5 und S. 470-84. 61 Vgl. zusammenfassend: Gösta LINDESKOG, Die Jesusfrage im neuzeitlichen Judentum. Ein Beitrag zur Geschichte der Leben-Jesu-Forschung, Uppsala 1938, = Neudruck Darmstadt 1973, 163-6. 62 Sie äußerte sich z. B. in der besorgten Frage der Thessalonicher nach der Auferstehung der wohl eben vorzeitig, nämlich vor Christi Parusie verstorbener Getaufter: iThess 4 , 1 3 - 8 . 63 Martin WERNER, Die Entstehung des christlichen Dogmas. Problemgeschichtlich dargestellt, ¿Tübingen 1954 (verkürzte Taschenbuchausgabe: Stuttgart 1959); zur frühchristlichen Kontroverse um das Trinitätsdogma vgl. Karl-Heinz OHLIG, Haben wir drei Götter? Vom Vater Jesu zum «Mysterium» der Dreifaltigkeit, Kevelaer 2014. Zur jüdischen Tradition des «Gottessohnes» und ihrer Bedeutung für das frühe Christentum vgl. zusammenfassend: THEISSEN, MERZ, Lehrbuch, S. 452 und S. 4 8 1 - 2 . 64 Günther BORNKAMM, Paulus, ^Stuttgart u. a. 1993; BECKER, Paulus. 65 So z. B. im sog. Brief des «Lehrers der Gcrcchtigkcit»: 4QMMT = 4Q399, VERMES S. 182.; A. STEUDEL, The Development of Essenic Eschatology, in: Apocalyptic Time, S. 79-86. - Zur Diskussion über Verbindungen zwischen QumrânGemeinde und Christen vgl. Otto BETZ, Rainer RIESNER, Jesus, Qumran und der Vatikan, Freiburg i. Br. 1995, bes. S. 139-50. 66 Zu iThess vgl. BECKER, Paulus, S. 1 3 8 - 5 9 ; zu rCor ebd. S. 262-5. 67 Zu den Münzen und ihren Legenden vgl. Robert DEUTSCH, Coinage of the First Jewish Revoit against Rome. Iconography, Minting Authority, Metallurgy, in: The Jewish Revolt, S. 3 6 1 - 7 1 ; Donald T.ARIEL, Identifying the Mints, Mintcrs and Meanings of the First Jewish Revolt Coins, in: ebd. S. 3 7 3 - 9 7 . 68 Der Verweis auf den Brand Jerusalems findet sich ähnlich bereits bei AKENSON, Surprising Wonder, S. 566. - Die Prämissen, die C. P. THIEDE zu seiner Frühdatierung des Markus- und Matthäusevangeliums führten, teile ich nicht; zuletzt: Carsten Peter THIEDE, Matthew D'ANCONA, Der Jesus-Papyrus. Eine Entdeckung aus der Zeit der Augenzeugen, Bergisch-Gladbach 2003. Zu dem «Papyrusfragment 7Q5» vgl. den Wikipedia-Artikel (14.5.2015). Zur traditionellen Datierung der kanonischen Schriften des Neuen Testaments vgl. LOIISE, Entstehung. Doch folge ich der Datierung durch KLINGHARDT, Das älteste Evangelium 1, S. 374-80, der nicht nur auf die Tempelzerstörung als Datierungskriterium verwies, sondern auch auf die erst seit dem Jüdischen Krieg erkennbare und seit den späten 80er Jahren gesicherte Präsenz einer römischen Militäreinheit (Legionäre) in Gerasa. Danach sind die kanonischen Evangelien ohne genaueren Daticrungsanhalt zwischen 90 und 144/54 entstanden. Ohne eine solche Präsenz wäre die symbolische Austreibung des zweitausendköpfigen Dämons Legion (Mk 5,1-20; Lk 8,26-39) unverständlich. Ähnliche Reaktionen wie unter Christen gab es unter Diaspora-Juden: Martin HENGEL, Messianische Hoffnung und politischer «Radikalismus» in der «jüdischhellenistischen Diaspora». Zur Frage der Voraussetzungen des jüdischen Aufstands unter Trajan TT5-T17 n. Chr., in: Apocalypticism in the Mediterranean World and the Near East, ed. by David HELLIIOLM, -Tübingen 1989, S. 655-86. 69 Leo MILDENBERG, The Coinage of the Bar Kokhba War (Typos. Monographien zur antiken Numismatik 16'), Aarau u. a. 1984.
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Anmerktingen
70 Das Zitat nach Volker WEIDERMANN, Ostende. 1936, Sommer der Freundschaft, Köln 2.014, S . l z o • ~ Das Verbot: Flavius Josephus, Bellum Judaicum VI,4-10. 71 Vgl. oben S. 1 0 - 1 . - Helmut SCHWIER, Tempel und Tempelzerstörung. Untersuchungen zu den theologischen und ideologischen Faktoren im ersten jüdisch-römischen Krieg (66-74 n.Chr.) (Novum Testamentum et Orbis Antiquus 11), Fribourg/Göttingen 1989; Gerd THEISSEN, Prophetie und Tempelzerstörung. Die Wirkungsgeschichte der Tempelprophetie Jesu im 1. Jh., in: DERS. U. a. Hgg., Jerusalem und die Länder. Ikonographie, Topographie, Theologie. Fschr. f. Max Küchler (Novum Testamentum et Orbis Antiquus 70), Fribourg/Göttingen 2009, S. 1 4 9 - 2 0 1 , hier S. 189-90: wonach Mk 1 3 , 1 - 2 etwa zu Ende des Jahres 70 passe. 72 David FLUSSER, Prophetische Aussagen Jesu über Jerusalem, zit. nach: DERS., Entdeckungen im Neuen Testament 2. Jesus - Qumrän - Urchristentum, Hg. von Martin MAJER, Neukirchen-Vluyn 1999, S. 1 5 2 - 7 8 . Sollte sich die These von KLINGHARDT, Das älteste Evangelium, bestätigen, daß jenes «Evangelium», über das der «Häretiker» Marcion verfügte, ein (Men), wie man es nennen kann, die Grundlage für die kanonischen Evangelien bildete, so tritt der Zusammenhang zwischen Tempelzerstörung und Untergangsverkündung nicht weniger deutlich hervor als bislang. Zu der hier fraglichen Perikope (* 2 1 , 5 - 6 und 20) vgl. ebd. Bd. 2, S. 9 9 3 - 9 und S. i o o o - i o . 73 Vgl. POTESTÄ, Rizzi, L'Anticristo, 1 S. 2 9 - 2 3 3 , und Marco RIZZI, L'ombra delPanticristo nel cristiancsimo Orientale tra tarda antichitä e prima etä bizantina, in: Antichrist, S. 1 - 1 3 . 74 Zum methodischen Problem des «historischen» Jesus vgl. BORNKAMM, Jesus; Geza VERMES, Jesus der Jude. Ein Historiker liest die Evangelien, NeukirchenVluyn 1993; AKENSON, Surpasing Wonder, bes. S. 538-605. 75 Die Literatur zu Qumrän und den Essenern ist Legion; mir half STEGEMANN, Die Essener (der Essener und Qumrän-Gemeinde identifizierte); VAN DER WOUDE, Fakten contra Phantasien, S. 5 4 - 7 6 ; vgl. auch Brian SCHULTZ, Not Greeks but Romans: Changing Expectations for the Eschatological War in the War Texts from Qumrän, in: The Jewish Revolt, S. 107-27. 76 Vgl. TAUBES, Eschatologie, S. 6 7 - 7 0 . 77 Zur Übersicht vgl. etwa: John J. COLLINS, The Sense of an Ending in Pre-Christian Judaism, in: Fearful Hope, S. 25-43; Woust Jac. VAN BERKUM, Four Kingdoms Will Rule: Echoes of Apocalypticism and Political Reality in Late Antiquity and Medieval Judaism, in: Endzeiten, S. 1 0 1 - 1 8 . 78 79 80 81
82 S3 84 85 86 87
In Men *9,2.0 fehlt die Ergänzung: «der Sohn des lebendigen Gottes». Vgl. oben S. 26 mit Anm. 49, vgl. auch S. 64-5. Vgl. oben S. 28-9. Zit. nach BERGER, NORD, Das Neue Testament, S. 2 3 5 - 2 6 3 ; doch setze ich das Schreiben wegen des Hinweises auf die Tempelzerstörung nach das Jahr 70 CE (C. 19)F. R. PROSTMEIER, in: Lexikon der antiken christlichen Literatur, i i 9 9 9 , S. 94-5. Nach BERGEK, NORD, Das Neue Testament, S.733. Hippolyt, Danielkommentar IV,21,3. Vgl. oben S. 26. Tertullian, Liber de resurrectione carnis 24,18. Tertullian, Apologeticum c. 32,1 und 39,2.
Anmerktingen
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88 Vgl. oben S. 50 zum Traum des Ncbukadnczar. 89 Vgl. unten S. 2.55—6 das Beispiel Carl Schmitts. 90 Vgl. oben S. 27-8. Zur gnostischen Eschatologie: RUDOLPH, Gnosis, bes. S. 1 8 6 221. 91 Zu den Zeugnissen: Die Gnosis III, S. 7 - 2 1 . 92 Vgl. FOERSTER, Die Gnosis I, S. 9 - 1 0 . 93 Irenaeus Adv. Haeres. 1,6,3-4, zit. nach FOERSTER, Die Gnosis I, S. 4 0 1 - 2 . 94 Geo WIDENGREN, Mani und der Manichäismus, Stuttgart 1961. 95 Die Gnosis III, S. 190, und ebd. S. 189; beide Zitate stammen aus dem im späten 10. Jahrhundert entstandenen, ältere Überlieferungen verarbeitenden enzyklopädischen «Kitab til-Fibrist» des Ibn an-Nadîm. 96 Dagegen MARKSCHIES, Die Gnosis, S. 7 2 - 3 und S. 124, S. 127. Doch lassen sich gewisse gnostische Elemente - wie etwa die «Licht»-Lehre des Johannes - oder Einwirkungen des Evangeliums auf gnostische Lehren etwa der Valentinianer aufweisen, vgl. MARKSCHIES a.a.O., S . 9 1 (mit der zugehörigen Literatur); Gnosisnah: THEISSEN, MERZ, Lehrbuch, S. 4 9 - 5 1 . 97 Die Gnosis 1, S. 457. 98 Zu ThEv: THEISSEN, MERZ, Lehrbuch, S. 5 1 - 5 ; zu Valentin: Christoph MARKSCHIES, Valentinus Gnosticus? Untersuchungen zur valentinianischen Gnosis mit einem Kommentar zu den Fragmenten Valentins (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 65), Tübingen 1992; danach läßt sich gnostisches Gedankengut in den erhaltenen Fragmenten des Valentinian nicht nachweisen. Anders die «Valentinianer», dazu: RUDOLPH, Gnosis, S. 3 4 2 - 5 0 ; MARKSCHIES, Die Gnosis, S. 89-95. 99 Zit. nach FOERSTER, Die Gnosis I, S. 184. 100 NHC V,5 zitiert nach http://www.gerd-albrecht.de/Die Gnostischen Schriften/Die Apokalypse des Adam (besucht am 3.4.2014); NHC 1,4: vgl. RUDOLPH, Gnosis, S. 2 0 9 - 1 2 . 101 RUDOLPH, Gnosis, S. 2 1 3 - 2 1 . 102 So nach einem mandäischen eschatologischen Text, vgl. RUDOLPH, Gnosis, S. 216. Die Mandäer sind die einzige heute noch existente gnostische Gemeinschaft. 103
V g l . R U D O L P H , Gnosis, S . 2 1 5 .
104 Vgl. oben S. 54 das Beispiel des Sabbatai Zwi. 105 Alle vier in Übersetzung bei SCHNEEMELCHER, Neutestamentliche Apokryphen, Bd. 2; vgl. auch: BERGER, NORD, Das Neue Testament. 106 Übers. C.Detlef G.MÜLLER, in: SCHNEEMELCHER, Neutestamentliche Apokryphen, Bd. 2, S. 562- 78, Zitat aus c. 5 S. 568-9. 107 Vgl. unten S. 1 3 3 - 4 . 108 Dazu Taescong ROH, Der zweite Thessalonicherbrief als Erneuerung apokalyptischer Zeitdeutung (Novum Testamentum et Orbis Antiquus 62). Göttingen/ Fribourg 2007, hier S. 10 Übersicht über die divergierenden Forschungspositionen. 109 Vgl. z. B. Ursula NILGEN, in: Katalog der Ausstellung «Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn», hg. von Christoph S T I E G E M A N N , M a t t h i a s W E M H O F F , Bd. 2 , S . 6 1 1 - 3 .
T To Solchen Schmuck hatte der Abt Gauzlin anbringen lassen, vgl. André de Fleury, Vie de Gauzlin, abbé de Fleury, Texte éd., traduit et annote par Robert-Henri
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Anmerktingen
BAUTIER et Gillette LABORY (Sources d'histoire médiévale z), Paris 1.96.9, die fraglichen Verse finden sich in 11,57. i n Vgl. unten Kap.4. uz Vgl. FUNKENSTEIN, Heilsplan; Martin HAEUSLER, Das Ende der Geschichte in der mittelalterlichen Weltchronistik (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 13), Köln/Wien 1980. 1 1 3 FRIED, Endzeiterwartung, S. 3 8 1 - 4 . 1 1 4 Vgl. die Textsammlung von POTESTÀ, RIZZI, L'Anticristo. 1 1 5 Armageddon - Das Jüngste Gericht. Science-Fiction-Film, USA 1998, mit Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Ben Affleck. Regie: Michael Bay. 1 1 6 Adso Dcrvcnsis De ortu et tempore Antichristi necnon et tractatus qui ab eo dependunt, ed. Daniel VERHELST (Corpus Christianorum Cont. Med., 45.) Turnhout 1976. Zum Antichrist vgl. oben S. 6 Z - 7 0 unten S. 88-98 u. ö. 1 1 7 Zu diesem Motiv unten S. 98. 1 1 8 Wim RAVEN, Ibn Sas an Islamic «Antichrist». A Reappraisel of the Texts, in: Endzeiten, S. Z 6 1 - 9 1 . 1 1 9 Johan Ludwig Emil DREYER, The Comet of 1006, in: The Observatory 30 (1907) S. Z48-9; vgl. Juan VERNET, Die spanisch-arabische Kultur in Orient und Okzident, Zürich/München 1984, S. 4 9 - 5 0 . Zur Eschatologie vgl. COOK, Muslim Apocalyptic. izo Übers. BOBZIN, S. 550. I Z I Libers. BOBZIN, S. 535-6. i z 2 Übers. BOBZIN S. 479. 1 2 3 Die Äußerungen zu Mohammed zwischen dem 8. und dem 1 4 . Jahrhundert in lateinischer Sprache stellte zusammen: Di CESARE, The Pseudo-Historical Image. 1 2 4 Zit. bei DI CESARE, The Pseudo-Historical Image, S. S8; der zitierte Text vollständig: Petrus Venerabiiis, Schriften zum Islam, ed. ins Deutsche übers, und kommentiert von Reinhold GLEI (Corpus Islamo-christianum, Ser. Lat. 1), Altenbergei985. 1 2 5 So Alkuin, vgl. unten S. 148; so eine Reformschrift im 10. Jahrhundert: cd. Heinz LÖWE, Dialogus de statu sanetae ecclesiae. Das Werk eines Iren im Laon des 1 0 . Jahrhunderts, in: Deutsches Archiv 17 (1961), S. 1 2 - 9 0 , Text S. 68 ff., hier S. 76; so Annales Augustani zu 1 0 9 z , M G H SS 3, S. 135,4 (commixta). Vgl. Sap 14,25. tz6 Vgl. Stellenverzeichnis der Edition des Registers von Erich CASPAR, MGH Epp. sei. z, S. 646. rz7 Glossa ordinaria zu Mt Z4,36: Semper simus incerti de adventu itidicis, ut sie vivamus quasi in alia die iudicandi simus, ed. Straßburg 1489/81 tom.4 p.75a. i z 8 Zur «politischen» Interpretation der Apokalypse des Johannes vgl. PAGELS, «Apokalypse». 1Z9 PAGELS, «Apokalypse», zieht - literarisch und strukturgeschichtlich analysierend - wiederholt Parallelen zur US-amerikanischen Geschichte, auch zu «9/11» und der «Achse des Bösen». 1 3 0 Vgl. etwa: SMOLLER, On Earthquakes. 1 3 1 S. th. suppl. q. 75 art. 1 Resp.: «ut corda hominum in subjectionem venturi Judicis adducantur et ad judicium preparentur buiusmodi signis premoniti. Que autem sint ista signa, de facili sciri non potest». 1 3 z Sedulii Scotti Collectaneum Miscellaneum XVIII,1 and 7, ed. Dean SIMPSON
Anmerktingen
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(Corpus Christianorum Cont. Med. 67), Turnhout 1988, 135 (mit Benutzung von Vitae patrum and Columban oder Ps.-Beda). 1 3 3 FRIED, Endzeiterwartung, S. 4 1 2 - 3 . II.
Aktualisierungen
1 Vgl. oben S. 5 0 - 1 und S. 47 (etwa zu Philo). 2 Vgl. etwa den Barnabas-Brief. Die 6000 Jahre begegneten bei Tyconius, Regula V: F. C. BURKITT, The Rules of Tyconius. (Texts and Studies, 3/i.) Cambridge 1894, 61; daraus entnahm sie Augustinus. 3 So nach der Passio s. Adalberti martiris Christi c. 6', ed. Jadwiga KARWASINKA (Monumenta Poloniae Histórica Ser. Nova IV, 1), Warszawa 1962, S. 10. 4 Zu den biblischen und neutestamentlichen Grundlagen der 1000-Jahre-Rechnung knapp: Henry CHADWICK, Hope for the Millennium in the Early Church: Expectation for this World?, in: Fearful Hope, S. 44-55. 5 Vgl. STEGEMANN, Die Essener, S. 1 7 3 - 6 . 6 STEGEMANN, Die Essener, S. 180-7. 7 Zu den Vorstellungen vom Antichrist vgl. McGINN, Antichrist; PODESTÄ, RIZZI (Edd.), L'Anticristo. 8 Vgl. die Aufsätze in: Antichrist. 9 Dazu vgl. jüngst David NIRENBF.RG, «Jüdisch» als politisches Konzept. Eine Kritik der Politischen Theologie (Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge 6), Göttingen 2013; dazu S. 105-6". 10 Vgl. unten S. 128 11 Vgl. oben S. 79-80. 12 Vgl. FRIED, Die Endzeit fest im Griff des Positivismus?, S. 300-3. 13 Kein höheres Weltalter: Civ. Dci 1 2 , 1 1 . - Keine 15 000 Jahre: Enarratio in psalmurn CIV c. 7, ed. E. DEKKERS et J.FRAIPONT. (Corpus Christianorum, Ser. lat., 40.) Turnhoult 1956, 1539: [...] ab ipso Adam usque ad terminum saecidi. Quis enirn audeat dicere quindecitn annorum milibus hoc saeculwn extendí- In seinem Genesis-Kommentar gegen die Manichäer (1,23) von 388/89 (in dem Augustin dieses Schema erstmals ausgebildet hatte), in seiner Enarratio in Psalmum 6,1 von 392, in De Trini täte (4,4,7), in gelegentlichen Predigten (Sermo 93,7,8; Sermo 259,2), in seiner Lehrschrift De catecbizandis rudibus (28; 39) und vor allem am Ende seiner Civitas Dei (22,30 und öfter) finden sich die wichtigsten Zeugnisse des sich wandelnden und keineswegs in allen seinen Explikationen auf einander abgestimmten oder widerspruchsfreien Konzepts. Diese Belege finden sich erörtert von SCHWARTE, Vorgeschichte. Vgl. zum Folgenden auch: FRIED, Die Endzeit fest im Griff des Positivismus?. 14 Vgl. In Ps. 89,5. 15 Vgl. Sancti Aurelii Augustini Hipponiensis, Epistulae 1 9 7 - 9 ( a n Hesychius). Ree. Al. GOLDBACHER. (Corpus Scriptorum Ecclcsiasticorum Latinorum 58) Wien/ Leipzig 1 9 1 1 , S. 2 3 1 - 2 9 2 . 16 Von Mittelalterhistorikern zumeist übersehen: Wolfram BRANDES, Endzeitvorstellungen und Lebenstrost in mittelbyzantinischer Zeit 7.-9. Jahrhundert), in: IloiKÍÁa By^avTiva. Varia III.Beiträge von Wolfram BRANDES u.a., Bonn 1991, S . 9 - 5 2 ; DERS., Anastasios 'O AÍKopoq: Endzeiterwartung und Kaiserkritik in
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Anmerktingen Byzanz um 500 n.Chr., in: Byzantinische Zeitschrift 90 (1997), S. 2 4 - 6 3 . - Paul MOGDALINO, The year 1 0 0 0 in Byzantium, in: DERS. (Ed.), Byzantium in the Year 1 0 0 0 (The Medieval Mediterranean 45), Leiden 2002, S. 2 3 3 - 6 9 ; DERS., Une prophétie inédite des environ de l'an 965 attrubuée à Léon le Philosophe (Ms Karakallou 1 4 , f. 253^254^, in: Mélanges Gilbert Dagron (Travaux et Mémoires 14), Paris 2 0 0 2 , S. 3 9 1 - 4 0 2 ; Ihor SEVCENKO, Unpublished Byzantine texts on the End of the World about the Year 1 0 0 0 AD, in: ebd. S. 5 6 1 - 7 8 . So der von SEVÖENKO (wie die vorige Anm.) veröffentlichte Text am Ende (S. 566). LANDW EHR, Geburt der Gegenwart, S. 71—2. Karlmann BEYSCHLAG, Grundriß der Dogmengeschichtc, Bd.i Gott und Welt. ^•Darmstadt 1988. Hilfreich noch immer: Martin WERNER, Die Entstehung des christlichen Dogmas problemgeschichtlich dargestellt, Bübingen 1954. Zum Folgenden knapp: BORST, Reichskalender, S. 7 3 2 - 5 . Beda, De temporum ratione liber, ed. by Ch. W. JONES (Corpus Christianorum 123B), Turnhout 1 9 7 7 ; eine engl. Übers.: Bede: The Reckoning of Time transi., with introd., notes and commentary by Faith WILLIS (Translated Texts for Historians 29) Liverpool 1999. Vgl. FRIED, Karl der Große, S. 5 5 9 - 6 1 ; vgl. unten S. 91. Vgl. unten S. 1 0 1 . Die Lehre vom siebten und achten Welttag legte im Jahr 802 eine anonyme Predigt vermutlich dem Kaiser dar; sie findet sich in derselben Handschrift Köln Diözesan- und Dombibliothek 83 II, die auch die eben erwähnten Nachrichten zum Weltende enthielt: Schriften zur Komputistik, hg. BORST, S. 835 (mit unzutreffender Zuschreibung an Arn von Salzburg). Vgl. oben S. 90. Köln Diözesan- und Dombibliothek 83 II. Der Text (die sog. Kölner Notiz, fol. 14V) jetzt: Schriften zur Komputistik, hg. BORST, S. 7 7 3 , S. 7 8 0 - 4 . Die oben im Text getroffene Feststellung gilt entgegen den Anmerkungen 36 und 37 bei Borst. - Weitende: ebd. S. 7 8 1 - 2 . Vgl. Dietrich LOHRMANN, Alcuins Korrespondenz mit Karl dem Großen über Kalender und Astronomie, in: Science in Western and Eastern Civilization, S. 7 9 T14; Stephen C. MCCLUSKEY, Astronomies in the Latin West from the Fifth to the Ninth Centuries, in: ebd., S. 1 3 9 - 6 0 . Einige Beispiele: FRIED, Aufstieg, S. 63-8. Himmels- und Satans-Botschaften: Translatio et miracula sanctorum Marcellini et Petri auetore Einhardo 111,14, MGH SS 15,1 S. 253; das Zitat: Einhards ep. 1 0 , an Ludwig den Frommen, wohl im Jahr 830, MGH Epp. 5, hier S. 1 1 4 .
30 Den Halleyschen Kometen, der im Jahr 837 erschien, ließ Einhard schlimmstes Unheil befürchten: vgl. seine ep. 40, MGH Epp. 5. 31 Meinolf SCHUMACHER, Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters, Darmstadt 2 0 1 0 , S. 35-9. 32 Karl F. MORRISON, History as a Visual Art in the Twelfth Century Renaissance, Princeton 1990. 3 3 Karlmann BEYSCHLAG, Grundriß der Dogmengeschichte, Bd. 2 Gott und Mensch. Teil i. Das christologische Dogma, Darmstadt 1 9 9 1 . 34 Civ. Dei I, prol. und bes. X X , 1 8 . 35 Vgl. BENZ, Schöpfungsglaube, S. 39; Joseph SCHUHMACHER, Außerhalb der Kirche
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kein Heil? (www.theologie-heute.de/Extra ecclesiam-aufgesucht am io.Juli 20x4). Cyprian cp. 73,21; Augustin: Sermo 268,2. 36 Vgl. oben S. 66-7. 37 FRIED, Endzeit fest im Griff des Positivismus, S. 301-10. 38 Vgl. knapp, aber unüberholt: Herbert GRUNDMANN, Geschichtsschreibung im Mittelalter, Göttingen 1965, hier S. 18. 39 Isidori Hispalensis Episcopi etymogiarum sive originum libri viginti, ed. W. M. LINDSAY, Oxford 1 9 1 1 (und zahlreiche Nachdrucke) V, 39. 40 Vgl. zusammenfassend: MÖHKINC, Weltkaiser, S. 17 mit Anm. 3 - 4 . 41 Gian Luca POTESTÄ, The Vaticinium of Constans. Genesis and original purposes of the legend of the Last World Empcror, in: Millennium 19 (2011), S. 2 7 1 - 8 9 ; zum Endkaiser: MÖHRING, Weltkaiser. 42 Ernst SACKUR, Sibyllinische Texte und Forschungen. Pseudomethodius, Adso und Tiburtinische Sibylle, Halle 1898, S. 185-7. 43 Vgl. etwa die «Trierer Apokalypse», Stadtbibliothek Trier, Cod. 31 (um 800). 44 Vgl. Marlis STÄHLI, Schrift und Schriftreform. Bedeutende Handschriften der Zentralbibliothek Zürich, in: Katalog «Die Zeit Karls des Großen in der Schweiz», Zürich 2013, hier S. 2 4 6 - 7 mit Abb. ia-b. 45 Beatus: Beati in Apocalypsin libri duodecim IV,5,16-25, ed. Henry A.SANDERS (Papers and Monopraphs of the American Academy in Rome 7), Rom 1930. 46 Beatus-Apokalypse der Pierpont Morgan Library. Ein Hauptwerk der spanischen Buchmalerei des 10. Jahrhunderts. Einführung und Kommentar: John WILLIAMS, Kodikologische Beschreibung: Barbara A. SHAILOR. Stuttgart/Zürich 1991 (engl. 1991), 27 Anm. 4, vgl. fol. 2931. Das Kolophon datiert zu 926 (Ära 964), doch gilt das für die Illuminationen als zu früh. Die Handschrift wird deshalb auf die Mitte des 10. Jahrhunderts datiert, vgl. ebd. 21. 47 Die folgenden Absätze greifen zurück auf meine Monographie: Karl der Große, S. 476-80. 48 BORST, Reichskalender. - Vgl. unten S. 1 4 9 - 5 1 . 49 Die Literatur zu Albert EINSTEINS Relativitätstheorie kann hier nicht aufgelistet werden; Stephen HAWKING, Leonard MLODINOW, Eine Kurze Geschichte der Zeit, Einbeck bei Hamburg 2005 (engl. 2005); BORST, Computus. 50 Ep. 146 (798) MGH Epp. 4, S. 2 3 6 , 1 1 - 1 3 . 51 Opus Caroli regis contra synodum (Libri Carolini), hg. Ann FKEEMAN unter Mitwirkung von Paul MEYVAERT (MGH Concilia 2 Suppl. 1), Hannover 1998. Die beiden folgenden Beispiele: S. 217, S. 229 und S. 250. 52 Die Zustimmungsrufe des Königs der beiden letzten Beispiele fielen dem neuzeitlichen Buchbinder zum Opfer, sind aber sicher bezeugt. 53 Apologeticum 32,1 ed. Henricus H o p r E CSEL 6*9, S. 81. 54 Wichtig wurde dabei seit dem 10. Jahrhundert die Kompilation durch Adso, De ortu et tempore Antichristi, ed. VERHEI.ST, S. 25-6; vgl. oben S. 79 und S. 88. 55 FRIED, Endzeiterwartung, S . 4 1 3 . 56 FRIED, Endzeiterwartung, S.416. 57 Augustin cp. 197 c. 4 und ep. 199 c. 47 (mit Verweis auf Sophinias 2,11): CSEL 57, S. 233 und S. 285-6. 58 Duplicitcr ad vigilantiani valet incertitudo jndieii. Primo: ad hoc qitod ignorationimm etiam tanturn differatur quantuni est hominis vita... Secundo: quantum ad
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Anmerktingen hoc quod homo non gerit solum solliciludinem de persona sua, sed de familia, vel civitate, vel regno, aut tota Ecclesia... et tarnen oportet umimquodque horurn hoc tnodo disponi, ut dies Domini inveniat paratos. Thomas Aquinas, S. th. suppl. q. 88 art.3 ad quartum. Ed. Karl STRECKER, MGH Poetae Latini aevi Carolini IV, S. 4 9 1 - 5 Nr. XIII. MGH Poetae Latini aevi Carolini IV, S. 52.1-3 Nr. XXIII. FRIED, Endzeiterwartung, S. 386. FRIED, Endzeiterwartung, S. 4 2 8 - 9 . FRIED., Endzeiterwartung, S . 4 2 9 ; zur Deutung vgl. FRIED, Endzeit fest im Griff des Positivismus?, S. 3 1 6 - 9 . FRIED, Endzeiterwartung, S. 4 2 9 - 3 0 . Dazu neuerdings: Christoph GERHARDT, Nigel F. PALMER, Das Münchner Gedieht von den 15 Zeichen vor dem Jüngsten Gericht. Nach der Handschrift der Bayerischen Staatsbibliothek Cgm 7 1 7 . Edition und Kommentar {Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit 41), Berlin 2002. Zu beidem: FRIED, Die Endzeit fest im Griff des Positivismus?. Als Werk Brunos von Würzburg (f 1045) gedruckt: MIGNE PL 1 4 2 , 4 8 4 0 . Ins 1 2 . Jahrhundert verwiesen: P. Damien VAN DEN EYNDE, Complementary Note on the Early Scholastic Commentarii in psalmos, in: Franciscan Studies 17 (1957 S. 1 4 9 - 7 2 ; vgl. Marcia L. COLISH, Psalterium Scbolasticorum: Peter Lombard and the Emergence of Scholastic Psalms Exegesis, in: DIES., Studies in Scholasticism, Aldershot 2006, S. 5 3 1 - 4 8 (zuerst Speculum 67, 1992). Christian LOHMER, Endzeiterwartung bei Petrus Damiani: Überlegungen zu seinen Briefen Nr. 92 und 93, in: Regensburg, Bayern und Europa. Festschrift für Kurt Reindel zu seinem 70. Geburtstag, hrsg. von Lothar KOLMER und Peter SEGL, Regensburg 1995, S. 1 7 5 - 8 7 , hier S. 1 8 3 - 6 . Rosalie GREEN et. al., Herrad of Hohenbourg, Hortus Deliciarum. vol 1: Reconstruction, vol. II: Commentary, nr. 8 3 1 , S . 4 1 2 . In evangelia. 1 4 1 , MIGNE, PL 1 9 8 , 1 6 1 1 . Jacobus listet die fünfzehn Zeichen mit zahlreichen anderen Zeichenensembles zur Wiederkehr Christi im ersten Kapitel seiner Legendensammlung auf («Von dem geistlichen Advent und der Wiederkunft des Herrn»). Die (unbefriedigende) lateinische Ausgabe von Johann Georg Theodor GRAESSE, 'Leipzig 1890, ist noch immer nicht ersetzt; ich benutze die deutsche Übersetzung von Richard BENZ, Die Legenda aurca des Jacobus de Vorágine, aus dem Lateinischen übersetzt, Heidelberg 1955 u. ö., hier S. 8. SCHEDEL: Cronicken (wie oben Anm. 16), Blat 261V. Wie oben Anm. 70. Vgl. oben S. 78.
75 Überliefert: Hugo von Flavigny, Chronicon (zu 1 0 1 2 ) , MGH SS 8, S. 39 0 1 9 - 2 6 . 76 FRIED, Aufstieg, S. 64-7. 77 Vgl. den Artikel in Wikipedia «Dies irae» (9.3.20T4). Andreas KARL, Musikalisierung des Bösen. Klangstrukturen extremer Ideologie (19.2.2013), http://terz.ee/ magazin.php?z=294Öcid=298. (17.3.2014). 78 Vgl. Frederick VAN DER MEER, Apocalypse. Visions from the Book of Revelation in Western Art, London 1978; Richard Kenneth EMMERSON, Antichrist in the Middle Ages. A Study of Medieval Apocalypticism, Art, and Literature, Seattle
311
Anmerktingen
1 9 8 i , R o s e m a r y M u i r WRIGHT, Art and Antichrist in Medieval Europe, M a n chester 1 9 9 5 ; C H R I S T E , D a s J ü n g s t e G e r i c h t . Beispiele vgl. unten S . 1 3 0 - 1 ; 1 8 8 - 9 . 79 W a l t h e r s « P a l ä s t i n a l i e d » , str. 6: «In dieses L a n d hat C h r i s t u s den G e r i c h t s t a g a n b e r a u m t , a n d e m die W i t w e n g e r ä c h t w e r d e n , die W a i s e n u n d die A r m e n g e g e n die ihnen a n g e t a n e G e w a l t k l a g e n k ö n n e n » . 8 0 O t t o v o n Freising, C h r o n i c a sive historia d e d u a b u s c i v i t a t i b u s V I I I , 1 8 ed. A d o l f H O F M E I S T E R ( M G H S S rer. G e r m . [45]) S . 4 1 6 - 7 . 81
DANTE, D i v i n a C o m m e d i a I n f e r n o X , n .
8 2 C a r l E R D M A N N , E n d k a i s e r g l a u b e u n d K r e u z z u g s g e d a n k e , in: Z s c h r . f . K i r c h e n geschichte 5 1 ( 1 9 3 2 ) S . 3 8 4 - 4 1 4 ; M Ö H R I N G , Weltkaiser. 8 3 Felicitas SCHMIEDER, E u r o p a u n d die F r e m d e n . D i e M o n g o l e n i m Urteil des A b e n d l a n d e s v o m 1 3 . bis i n d a s 1 5 . J a h r h u n d e r t (Beiträge zur G e s c h i c h t e u n d Q u e l l e n k u n d e des M i t t e l a l t e r s 1 6 ) , S i g m a r i n g e n 1 9 9 4 , S . 2 5 8 - 8 5 . 8 4 Z a r o u i P 0 G 0 S S I A N , A r m e n i a n s , M o n g o l s a n d thc E n d o f T i m e s : A n O v e r v i e w o f t 3 t h C e n t u r y S o u r c e s , in: C a u c a s u s d u r i n g the M o n g o l P e r i o d - D e r K a u k a s u s i n der M o n g o l e n z e i t , E d . b y J ü r g e n T U B A C I I , S o p h i a G . V A S H A L O M I D Z E , M a n f r e d Z I M M E R , W i e s b a d e n 2 0 x 2 , S . 1 6 9 - 1 9 8 , hier e t w a S . 1 7 7 . 8 5 Z u r Ü b e r s i c h t vgl.
R o b e r t o RUSCONI,
L'eschatologia
negli
ultimi sccoli
del
M e d i o e v o , in: E s c h a t o l o g i c u n d H u s s i t i s m u s ( H i s t ó r i c a . Series N o v a S u p p l . 1 ) , Prag 1 9 9 6 , S. 7 - 2 4 . 86' C H R I S T E , D a s J ü n g s t e G e r i c h t . 87 AICHELE, Antichristdrama. 88 V g l . o b e n S. 7 4 . 8 9 Bei ALCHELE, A n t i c h r i s t d r a m a , N r . 5 ; z u den Illustrationen: R i c h a r d K . E M M E R SON, T h e H u m a n A n t i c h r i s t i n L a t e M e d i e v a l Illustrated M a n u s c r i p t s , in: F e a r f u l H o p e , S . 8 6 - 1 1 4 ; die f o l g e n d e n I l l u s t r a t i o n s b e i s p i e l e f i n d e n sich auf f o l . 8 r der H a n d s c h r i f t B i b l . M u n i c i p . d e B e s a n c o n M S 5 7 9 , A b b . 5.3 bei E m m e r s o n S . 9 2 . Z a h l r e i c h e A b b . a u c h i m N e t z unter d e r A d r e s s e der H a n d s c h r i f t . V g l . a l l g e m e i n : R i c h a r d K . EMMERSON, A n t i c h r i s t i n the M i d d l e A g e s : A S t u d y o f M e d i e v a l A p o c a l y p t i c i s m , A r t , a n d L i t e r a t u r e , Seattle 1 9 8 1 . 9 0 R o b e r t E . LEKNER, Ecstatic Dissent, in: S p e c u l u m 6 7 ( 1 9 9 2 ) , S . 3 3 - 5 7 , hier S . 4 2 - 6 . 91
B e r n h a r d T Ö P F E R , D a s k o m m e n d e R e i c h des F r i e d e n s . Z u r E n t w i c k l u n g chiliastischer H o f f n u n g e n i m H o c h m i t t e l a l t e r ( F o r s c h u n g e n zur mittelalterlichen G e schichte i x ) , B e r l i n 1 9 6 4 .
9 2 G i a n l u c a PODESTÄ, S t o r i a c d e s c h a t o l o g i a i n U b e r t i n o d a C a s a l e , M a i l a n d X980. 9 3 R a n i e r o O R I O L I , «Venit p e r f i d u s h e r e s i a r c h a » . I I m o v i m e n t o d o l c i n i a n o d a l 1 2 6 0 al 1 3 0 7 , R o m 1 9 8 8 . 9 4 E r n s t B E N Z , E c c l e s i a spiritualis. K i r c h e n i d e e u n d G e s c h i c h t s t h e o l o g i e der f r a n z i s kanischen R e f o r m a t i o n , Stuttgart 1 9 3 4 , S. 359. 9 5 H e r b e r t G R U N D M A N N , I.iber d e F l o r e . Eine S c h r i f t der F r a n z i s k a n e r - S p i r i t u a l e n aus d e m A n f a n g des 1 4 . J a h r h u n d e r t s , in: H i s t o r i s c h e s J a h r b u c h 4 9 ( 1 9 2 9 ) S . 3 3 9 1 , w i e d e r i n D E R S . , A u s g e w ä h l t e A u f s ä t z e 2 (Schriften der M G H 2 5 , 2 ) , S t u t t g a r t 1977, S. 1 0 1 - 6 5 . 96' Z u m « E n g e l p a p s t » , der m a n c h e V o r s t e l l u n g e n v o m E n d z e i t k a i s e r a u f n a h m , v g l . F r i e d r i c h BAETHGEN, D e r E n g c l p a p s t (Schriften der K ö n i g s b e r g e r G e l e h r t e n G e s e l l s c h a f t G e i s t e s w i s s . K l a s s e 1 0 , 2 ) , H a l l e 1 9 3 3 ; D E R S . , D e r E n g e l p a p s t . Idee u n d E r s c h e i n u n g , L e i p z i g 1 9 4 3 ; Peter H E R D E , C ö l e s t i n V . ( 1 2 9 4 ) (Peter v o m M o r -
312
97 98
99 100
xoi
102 JL03
Anmerktingen rone). Der Engelpapst. Mit einem Urkundenanhang und Edition zweier Viten (Päpste und Papsttum 16), Stuttgart 1961, S. 191-206'; Thomas KAUFMANN, Römisches und evangelisches Jubeljahr 1600. Konfessionskulturelle Deutungsalternativen der Zeit im Jahrhundert der Reformation, in: Millennium. Deutungen zum christlichen Mythos der Jahrtausendwende. Mit Beiträgen von Christoph BOCHINGER U. a., Gütersloh 1999, S. 7 3 - 1 3 6 , hier S. 88-94. Volker LEPPIN, Wilhelm von Ockham. Gelehrter, Streiter, Bettelmönch, Darmstadt 2003, S. 232-4. Henry SIMONSFELD, Venetianische Studien I, München 1878, S. 167-8 (TripolisFassung; Handschrift freilich erst von 1503). - Nicht bei LERNER, Powers of Prophecy, S. 203-4. Zur Geschichte der Vision grundlegend: LERNER, Powers of Prophecy. Robert E. LERNER, The Black Death and Western European Eschatological Mentalities, in: The Black Death. The Impact of the Fourteenth-Century Plague, ed. by Daniel WILLIMAN (Medieval and Renaissance Texts and Studies 13), Bingham, New York 1982, S. 77-105, hier S. 78 die beiden Beispiele, S. 7 9 - 8 1 die Geilsler. Efthymios NICOLAIDIS, Science and Eastern orthodoxy From the Greek Fathers to the Age of Globalization, Baltimore 2 0 1 1 . Vgl. knapp: Paul MAGDALINO, The End of Time in Byzantium, in: Endzeiten, S. 1 1 9 - 3 3 . Vgl. unten S. 180-8. Georg SIEGMUND, Der Kampf um Gott. Zugleich eine Geschichte des Atheismus, ¿Berlin I960, S. 276-7; die dritte Auflage 1976 stand mir nicht zur Verfügung-
104 ROHR, Prophetie.
105 Petrarca im Jahr 1367 an seinen Freund, den Erzbischof Guido Sette von Genua, Übersetzung in: Petrarca, Dichtungen, Briefe, Schriften. Auswahl und Einleitung von Hanns W. EPPELSHEIMER, Frankfurt a.M. 1956, S. r6i f. (= Sen. X). 106 Beispiele vgl. oben S. 13-4. 107 Alexander PATSCHOVSKY, «Antichrist» bei Wyclif, in: Eschatologie und Hussitismus, S. 83-98. 108 BOSTICK, The Antichrist and the Lollards. 109 Vgl. Devotio moderna. Basic Writings. Transl. with Introduction by John VAN ENGEN (The Classics of Western Spirituality), Mahwah, New Jersey 1988, S. 330, s. v. Judgement (Last). in Roberto RUSCONI, Apocalittica ed escharologia nella predicazione di Bernardino da Siena, in: Studi medievali, ser. 3-', 22 (1981), S. 85-125. 1 1 2 Blockbücher: vgl. unten S. 127 mit Anm. 150. Zur Türkengefahr: Erich MEUTHEN, Der Fall von Konstantinopel und der lateinische Westen, in: Historische Zeitschrift 237 (1983) S. 1 - 3 5 , hier S. 10 und S. 14. 1 1 3 Winfried SCHULZE, Reich und Türkengefahr im 16. Jahrhundert. Studien zu den politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen einer äußeren Bedrohung, München 1978, S. 47-8. 1 1 4 Eine noch immer nützliche Sammlung solcher Prophetien findet sich bei: ROIIR, Prophetie. T15 Donald WEINSTEIN, Savonarola and Florence. Prophecy and Patriotism in the Renaissance, Princeton N. J. 1970. 116' Zum Täuferreich von Münster vgl. Hubertus LUTTERBACI-I, Der Weg in das Täu-
313
Anmerktingen
ferrcich v o n M ü n s t e r . E i n R i n g e n u m die heilige S t a d t ( G e s c h i c h t e des B i s t u m s M ü n s t e r 3), M ü n s t e r 2 0 0 6 . 117
Z u d e m Bild ( L o n d o n , N a t i o n a l G a l l e r y ) u n d seiner s c h w i e r i g e n I n t e r p r e t a t i o n : F r a n k Z Ö L L N E R , S a n d r o Botticelli, M ü n c h e n u . a . 2 , 0 0 5 , S . 2 6 * 6 - 7 (Nr. 85) u n d
s. 175-9118
Wilhelm
FRAENGER, H i e r o n y m u s
Bosch.
Das Tausendjährige Reich, Coburg
1 9 4 7 ; zuletzt, in: C a s t r u m Peregrini 8 6 - 8 ( 1 9 6 9 ) ; als U t o p i e i m Sinne des T h o m a s M o r u s : H a n s BELTING, H i e r o n y m u s B o s c h . G a r t e n der L ü s t e , M ü n c h e n 2 0 0 2 . F r a e n g e r d a c h t e a n V o r s t e l l u n g e n der a d a m i t i s c h e n H ä r e s i e ; die T h e s e ist freilich umstritten u n d stellt b e s t e n f a l l s eine M ö g l i c h k e i t dar, v g l . S t e f a n F I S C H E R , « D e r G a r t e n d e r L ü s t e » i n der F o r s c h u n g , H a m b u r g 2 0 1 4 . 119
KAUFMANN, Römisches und evangelisches J u b e l j a h r 1 6 0 0 , S . 1 1 5 - 8 .
120
B u c h der c r o n i k e n u n d g e s c h i c h t e n , N ü r n b e r g 1 4 9 3 .
121
Z i t . n a c h BOSTICK, L o l l a r d s , S . 1 .
122
R o b i n B r u c e BARNES, P r o p h e c y a n d G n o s i s . A p o c a l y p t i c i s m i n the W a k e o f the Lutheran Reformation, Stanford 1988.
123
LEPPIN, Antichrist.
124
H Ö L S C H E R , Weltgericht o d e r R e v o l u t i o n , S . 3 0 mit ANM. 9 .
125
FRIED, Aufstieg, S. 1 7 7 - 8 0 .
126
D i e L i t e r a t u r z u M ü n t z e r k a n n hier nicht a u s g e b r e i t e t w e r d e n ; ich f o l g e mit dieser Interpretation BENZ, Schöpfungsglaube und Endzeiterwartung, S. 6 8 - 7 6 .
127
D e r des zeitgenössischen D e u t s c h e n w e n i g g e ü b t e L e s e r sei v e r w i e s e n a u f die s c h o nende sprachliche neuhochdeutsche Überarbeitung durch: T h o m a s MÜNTZER, D i e F ü r s t e n p r e d i g t u n d a n d e r e p o l i t i s c h e S c h r i f t e n , hg. v o n S i e g f r i e d STRELLER, 'Leipzig 1958.
128
Eine handliche (neuhochdeutsche) Textsammlung: D a s Täuferreich zu Münster, die Z i t a t e S . 7 8 - 9 .
1 2 9 D a s T ä u f c r r e i c h z u M ü n s t e r , h g . VAN D Ü L M E N , S . 8 1 . 130
D a s T ä u f e r r e i c h v o n M ü n s t e r , hg. VAN D Ü L M E N , S . 1 4 6 (aus M e i s t e r H e i n r i c h
131
D a s T ä u f e r r e i c h v o n M ü n s t e r , hg. VAN D Ü L M E N , S . 2 0 4 (nach B e r n h a r d R o t h -
132
So MÜHI.MANN, Chiliasmus und N a t i v i s m u s , S. 3 7 1 und S. 374.
133
D a s T ä u f e r r e i c h zu M ü n s t e r , S. 2 0 5 - 6 (aus: ein ganz tröstlicher Beriebt v o n T 5 3 4 ) .
G r e s b e c k s Bericht). mann, Okt. 1534).
1 3 4 C l a u d e B A E C H E R , A n a b a p t i s m e s n a i s s a n t s ( 1 5 2 . 5 - T 5 3 5 ) e t m i l l é n a r i s m e s , in: Form e s d u m i l l é n a r i s m e e n E u r o p e à l ' a u b e des t e m p s m o d e r n e s , éd. p a r J e a n - R a y m o n d FANLO e t A n d r é T O U R N O N , P a r i s 2 0 0 1 , S . 3 7 - 7 4 . 135
V i e l e Beispiele u n d A n a l y s e n : A n j a M O R I T Z , E n d z e i t als c a s u s c o n f e s s i o n i s , in: Endzeiten, S. 3 5 1 - 6 2 .
1 3 6 Z i t . bei BOSTICK, L o l l a r d s , S . 1 . 137
Z i t . bei BOSTICK, L o l l a r d s , S . 1 9 .
1 3 8 V g l . LANDWEHR, G e b u r t der G e g e n w a r t , S . 6 6 - 7 2 . 139
K O R N , D a s T h e m a des J ü n g s t e n T a g e s .
1 4 0 D a s B e i s p i e l ist e n t n o m m e n : LANDWEHR, G e b u r t der G e g e n w a r t , S . 5 1 . G e d r u c k t N ü r n b e r g 1 5 9 6 . D a s E x e m p l a r der B a y e r i s c h e n S t a a t s b i b l i o t h e k ist als e - b o o k unter b o o k s . g o o g l e . d e z u f i n d e n . Ein N e u d r u c k erschien 1 6 0 6 mit leicht g e ä n d e r t e m Titel:
An zu rechnen von diesem itztlauffenden
1606. Jahres.
314 141 14Z 143 144 145 146 147
148 149
150
151 15z 153 154
155
156
157 158 159 160 161
Anmerktingen Zit. nach KORN, Das Thema des Jüngsten Tages, S. 9. Zit. nach KORN, Das Thema des Jüngsten Tages, S. 8. KORN, Das Thema des Jüngsten Tages, S. 3 6 - 5 6 . Zit. nach KORN, Das Thema des Jüngsten Tages, S. 38. KORN, Das Thema des Jüngsten Tages, S. 48. LANDWEHR, Geburt der Gegenwart, S. 48. Beide Beispiele bei LANDWEHR, Geburt der Gegenwart, S. 50. Elias REUSNER, Commentariolum De vera annorum mundi ad natum Christum supputatione, Jena 1 6 0 0 (auch als e-book: books.google.de); VIGNOLLES «Chronologie de l'histoire sainte et des histoires étrangères» erschien Berlin 1 7 3 8 . Als Beispiel (mit weiteren Hinweisen): The Book of Miracles (wie unten Anm. 157). Vgl. Wikipedia-Artikel Johannes Lichtenberger (5.1.Z015). Zur Wirkung der «Prognosticatio»: Dietrich KURZE, Johannes Lichtenberger ( 1 1 5 0 3 ) , Historische Studien 379, Lübeck I960. Apokalypse. Eine Holzschnittfolge der Sammlung Este. Analyse von Sergio Samek LUDOVICI. Lateinischer Text der kritischen Oxforder Ausgabe von J.WORDWORTH und H. WHITE. Anmerkungen von Cesare ANGELINI, Parma 1974. Zur Frühform der Blockbücher zur Apokalypse: Judith ZIEGLER, Blockbuch zur Apokalypse, in: Apocalypse Now!, S. 1 1 0 - 3 . HORTZITZ, Von den unmenschlichen Taten, S. 1 2 - 3 . HORTZITZ, Von den unmenschlichen Taten, S. 4Z-4. HORTZITZ, Von den unmenschlichen Taten, S. 48-9. Zu diesen Meldungen: Fugger-Zeitungen. Ungedruckte Briefe an das Haus Fugger aus den Jahren 1 5 6 8 - 1 6 0 5 , hrsg. von Victor KLARWILL, Wien u.a. 192,3, S. 165 Nr. 1 4 1 und dazu S. Z67-8. Conrad LYCOSTHENES, Prodigiorum ac ostentorum chronicon, Basel 1557; Pierre BOAISTUAU, Histoires prodigieuses, Paris 1560 - Beide Beispiele zit. von Till-Holger BORCHERT (wie unten Anm. 157). Eine knappe Übersicht: Michaela HAMMERL, Prodigienliteratur, in: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hg. Gudrun GERSMANN, Katrin MOELLER, Jürgen-Michael SCHMIDT, (historicum.net, URL:http:/Avww.historicum.net/no_ cache/persistent/artikel/55Z3/(aufgesucht: ZZ.5.Z014); vgl. auch die Lit.-Angaben gemäß der folgenden Anm. BORCHERT, WATERMANN, The Book of Miracles. - jungstag z.B. fol. 29 (zum Jahr 595). Flöhepunkt um 1590: LEPPIN, Antichrist, S. 53. KORN, Das Thema des Jüngsten Tages, S. 7 Anm. X nach Georg Serpilius 1 6 2 7 - 3 0 . Vgl. Jochen ALBERNETHY, Conrad Meyer ( 1 6 1 8 - 1 6 8 9 ) , in: Apocalypse Now!, S. 1 6 0 - 1 . Heinz SCHILLING, Job Fincel und die Zeichen der Endzeit, in: Wolfgang BRÜCKNER (Hg.), Volkserzählung und Reformation. Ein Handbuch zur Tradierung und Funktion von Erzählstoffen und Erzählliteratur im Protestantismus, Berlin 1974, S. 3 2 5 - 9 2 , die Zitate: S. 347 und S. 355. Anna MANKO-MATYSIAK, Das Teufelsmotiv in der schlesischcn Wunderzeichenliteratur der frühen Neuzeit (Schriftenreihe der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde 79), Marburg 1999, hier S. 2 6 - 3 0 .
16z Ich verdanke den Hinweis: Sabine SCHMOLINSKY, Im Angesicht der Endzeit?
315
Anmerktingen
P o s i t i o n e n i n d e n L e c t i o n e s m e m o r a b i l e s des J o h a n n e s W o l f f ( 1 6 0 0 ) , in: E n d z e i ten, S . 3 6 9 - 4 1 7 . 163 164
Zit. nach P O H U G , Konfessionskulturelle Deutungsmuster, S. 299. A u f diese S p a n n u n g m a c h t e a u f m e r k s a m : V o l k e r L E P P I N , « . . . m i t d e m k ü n f f t i g e n J ü n g s t e n T a g u n d G e r i c h t v o m s ü n d e n schlaff a u f f g e w e c k t » . L u t h e r i s c h e A p o k a l y p t i k z w i s c h e n I d e n t i t ä t s v e r w e i g e r u n g u n d S o z i a l d i s z i p l i n i e r u n g ( 1 5 5 8 - 1 6 1 8 ) , in: E n d z e i t e n , S . 3 3 9 - 4 9 (mit Z i t a t S . 3 4 9 ) .
1 6 5 M a r i e - M a d e l a i n e F R A G O N A R D , C a t a l o g u e r , raconter, r é f u t e r : T r o i s a u t e u r s d e l a C o n t r e - R é f o r m e ( B e l l a r m i n , D u P r e a u , B a r o n i u s ) c o n t r e les m i l l é n a r i s t e s , in: Form e s d u m i l l é n a r i s m e e n E u r o p e (wie unten A n m . 1 6 8 ) , S . 7 5 - 9 6 ' . 1 6 6 Hierzu und zum Folgenden vgl. P O H U G , Konfessionskulturelle Deutungsmuster, bes. S . 2 9 1 - 3 1 6 . 167
G ü n t h e r L I S T , C h i l i a s t i s c h e U t o p i e und r a d i k a l e R e f o r m a t i o n . D i e E r n e u e r u n g der Idee v o m t a u s e n d j ä h r i g e n R e i c h i m 1 6 . J a h r h u n d e r t ( H u m a n i s t i s c h e B i b l i o thek R e i h e i B d . T4), M ü n c h e n 1 9 7 3 .
T68
F o r m e s du m i l l é n a r i s m e en E u r o p e à l ' a u b e des t e m p s m o d e r n e s . A c t e s du C o l l o q u e I n t e r n a t i o n a l e de L ' A s s o c i a t i o n Renaissance,
Humanisme,
Réforme, ed. p.
J e a n - R a y m o n d FANLO e t A n d r é T O U R N O N , Paris 2 0 0 1 . 169
LANDWEHR, G e b u r t der G e g e n w a r t , S . 7 3 .
1 7 0 E n z o B A R I L L A , A n t o n i o A r q u a t o e la p r e d i z i o n e De eversione Europae, (http:// W W W . e n z o b a r i l l a . e u (besucht 1 6 . 8 . 2 0 X 0 ) . 171
Z u r P e r s o n vgl. T o m m a s o C a m p a n e l l a , P h i l o s o p h i s c h e
Gedichte ausgewählt,
übersetzt u n d hrsg. v o n K u r t F L A S C H , F r a n k f u r t a . M . 1 9 9 6 ; G e r m a n a E R N S T , T o m m a s o C a m p a n e l l a in: S t a n f o r d E n c y c l o p e d i a o f P h i l o s o p h y (http://plato.stanf o r d . e d u / e n t r i e s / c a m p a n e l l a ) ( 2 0 0 5 ) ; N o e l M A L C O L M , T h e C r e s c e n t a n d the C i t y o f the S u n : I s l a m a n d the R e n a i s s a n c e U t o p i a o f T o m m a s o C a m p a n e l l a , in: P r o c e e d i n g s o f the British A c a d e m y 2 1 5 , O x f o r d / N e w Y o r k , 2 0 0 4 , S . 4 1 - 6 8 . 1 7 2 D a s V o r s t e h e n d e bezieht sich auf die Nova Atlantis; zur e s c h a t o l o g i s c h e n B e g r ü n d u n g der W i s s e n s c h a f t bei B a c o n vgl. R E I C H E R T , I n diesem H e r b s t der Welt. F r a n cis BACON, N e u e s O r g a n u m . L a t e i n i s c h - d e u t s c h , h g . v o n W o l f g a n g K R O H N , 2 Bde. H a m b u r g induetionis forma rejectiones
débitas
1 9 9 0 : d a s m e t h o d i s c h e P r i n z i p : S. 44 (opus est ad scientias tali,
quae experientiam solvat et separet,
necessario
concludat.
-
Magd
der
et per exclusiones ac
Religion:
Aphorismus
89
(S. 1 9 8 ) ; in den letzten Zeiten: A p h o r i s m u s 93 (S. 2 0 6 ) u n t e r V e r w e n d u n g v o n Dan 12,4. 173
Theatrum Europaeum (Frankfurt 1635), S. 1 0 0 .
1 7 4 J o h a n n e s K E P L E R , D e c o m e t i s libelli très, A u g s b u r g 1 6 2 0 , D a s Z i t a t f i n d e t sich a m E n d e der A u s f ü h r u n g e n des K o m e t e n v o n 1 6 1 9 , S . 1 2 7 . 175
Z u G r y p h i u s ' E n d z e i t - G c d i c h t c n vgl. K O R N , D a s T h e m a des J ü n g s t e n T a g e s , S . 7 8 - 8 5 , d a s zitierte G e d i c h t hier S . 8 1 .
1 7 6 J o h a n n e s W A L L M A N N , T h e o l o g i e u n d F r ö m m i g k e i t i m Z e i t a l t e r des B a r o c k . G e s a m m e l t e A u f s ä t z e , T ü b i n g e n 1 9 9 5 , bes. S . 1 0 5 - 2 3 u n d S . 3 9 0 - 4 3 5 ; v g l . a u c h LANDWEHR, G e b u r t der G e g e n w a r t , S . 3 1 3 - 5 . 177
Z u diesen u n d a n d e r e n G e m e i n s c h a f t e n v g l . C l a u s BERNET, « G e b a u t e A p o k a l y p s e » . D i e U t o p i e des H i m m l i s c h e n J e r u s a l e m i n der F r ü h e n N e u z e i t ( V e r ö f f e n t lichungen des Instituts f ü r E u r o p ä i s c h e G e s c h i c h t e M a i n z . A b t . f . a b e n d l ä n d i s c h e Religionsgeschichte 2 1 5 ) , M a i n z 2 0 0 7 .
316 178
Anmerktingen R e i n e r S M O L I N S K I , A p o c a l y t i c i s m i n C o l o n i a l N o r t h A m e r i c a , in: E n c y c l o p e d i a of Apocalypticism, vol. 3, S. 3 6 - 7 1 .
179
D i e W o r t e signify a beginning uf the new American Aira; d a z u d a s P a i n e - Z i t a t : Vgl. www.greatseal.commottoes/seclorum.html
1 8 0 V g l . H i s t o r y of , in: w w w . t r e a s u r y . g o v / a b o u t / e d u c a t i o n / P a g e s / in-god-we-trust.aspx 181
F r e i h e r r A u g u s t F r a n z VON H A R X T H A U S E N , T r a n s k a u k a s i a . R e i s e e r i n n e r u n g e n u n d g e s a m m e l t e N o t i z e n , L e i p z i g 1 8 5 6 , N e u d r u c k : H i l d e s h e i m u . a . 1.985, Teil 1 S . 4 8 - 5 0 ; zit. n a c h BUSSE, W e l t u n t e r g a n g als E r l e b n i s , S . 7 7 - 8 .
1 8 2 Erstes
Blumenstück
in:
Ehestand,
Tod
und
Hochzeit
des
Armenadvokaten
F. St. S i e b e n k ä s im R e i c h s m a r k t f l e c k e n K u h s c h n a p p e l , zit. n a c h JEAN
PAUL'S
s ä m m t l i c h e W e r k e E l f t e r B a n d , B e r l i n 1 8 4 1 , S . 3 1 5 - 2 2 . D i e R e d e des toten C h r i s tus ist T 7 9 6 e r s t m a l s z u B e g i n n des « S i e b e n k ä s » e r s c h i e n e n , a b e r s c h o n 1 7 8 9 (mit S h a k e s p e a r e anstelle C h r i s t u s ! ) e r s t m a l s g e d r u c k t w o r d e n . 183
S o ein e n t z ü c k e n d e s s ü d a m e r i k a n i s c h e s V o t i v b i l d des K ö l n e r D i ö z e s a n m u s e u m s « K o l u m b a » a u s der Z e i t u m 1 8 0 0 .
1 8 4 D e b o r a SOMMER, Eine baltisch-adlige Missionarin bewegt E u r o p a . B a r b a r a Julia n e v o n K r ü d e n e r , g e b . v . V i e t i n g h o f f gen. Scheel ( 1 7 6 4 - 1 8 2 9 ) , G ö t t i n g e n 2 0 1 3 ; BEHRINGER, T a m b o r a , S. 1 4 2 - 5 . 185
V g l . unten S . 2 6 9 - 7 2 z u den F o l g e n des T a m b o r a - A u s b r u c h e s v o n 1 8 1 5 .
1 8 6 R i c h a r d W A G N E R , G ö t t e r d ä m m e r u n g . D r i t t e r T a g a u s d e r T r i l o g i e : D e r R i n g des N i b e l u n g e n , M a i n z 1 8 7 6 , S . 7 , S . S 4 , S . 86.
III. Ein Jahrtausend Gelehrsamkeit und Untcrgangsenvartung 1 Vgl. oben S. 1 0 2 . 2 BORST, K a l e n d e r r c f o r m , S. 7 3 4 . 3 Vgl. oben S. 91 (Hildebalds H a n d b u c h aus dem J a h r 798) und zu 809. 4 H i e r z u u n d z u d e n f o l g e n d e n F r a g e n des K a i s e r s v g l . d e n T e x t bei B O R S T , S c h r i f ten 3 , S . 1 0 4 0 - 2 . 5 E d . H a r a l d W I L L J U N G , M G H C o n c . I I S u p p l . II, S . 2 9 0 , 6 - 8 u n d (Übers.) S . 2 9 7 ,
6-8.
6 BORST, Schriften 3, S. 1 0 5 4 - 1 3 3 4 (Enzyklopädie v o n S09). 7 Z u m karolingischcn «Rcichskalendcr» oben S. 1 0 1 - 2 . 8 D i e zeitliche B e s t i m m u n g der P r e d i g t des c l m 6 2 6 4 ist nicht m ö g l i c h , die H a n d s c h r i f t g e h ö r t ins 9 . J a h r h u n d e r t . E d . d u r c h J o s e p h SCHLECHT, D o c t r i n a X I I a p o s t o l o r u m : D i e A p o s t e l l e h r e i n d e r L i t u r g i e der k a t h o l i s c h e n K i r c h e , F r e i b u r g i m B r e i s g a u 1 9 0 1 , S . 1 1 9 - 2 1 , d a z u die K o r r e k t u r e n d u r c h W o l f g a n g S P E Y E R , E i n a n g e b l i c h e s Z e u g n i s f ü r die D o c t r i n a A p o s t o l o r u m o d e r P e l a g i u s bei P s e u d o - H i c r o n y m u s , in: V i g i l i a e C h r i s t i a n a e 2 1 ( 1 9 6 7 ) S . 2 4 1 - 6 . 9 Wie oben S. 3 0 3 A n m . 1 1 6 . 1 0 A d s o : oben S . 7 9 - 8 0 . Dazu: M C G I N N , Antichrist; MÖHRING, Weltkaiser; P o TESTÄ, L ' u l t i m o M c s s i a . - A r m e n i e n : POGOSSIAN, L a s t E m p e r o r . 11
Z u S c h m i t t : unten S . 2 5 5 ; a u c h : POTF.STA, L ' u l t i m o M e s s i a , S . 1 3 - 2 0 .
12
BORST, C o m p u t u s , S . 7 1 .
13
WIESENBACH, Wilhelm von Hirsau.
1 4 A u c h hierzu: W I E S E N B A C H , W i l h e l m v o n H i r s a u , S . 1 4 6 - 1 5 1 .
Anmerktingen
317
15 Kocku VON STUCKRAD, Geschichte der Astrologie von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2003. Dieter BLUME, Regenten des Himmels. Astrologische Bilder in Mittelalter und Renaissance (Studien aus dem Warburg-Haus 3), Berlin 2000. 16 Eine über die Scholastik hinausführende Textsammlung: Gottesbeweise von Anselm bis Gödel, hg. von Joachim BROMAND und Guido KREIS (suhrkamp taschenbuch 1946), Berlin 2 0 1 1 . 17 Vgl. M.T. CLANCHY, Abelard's Mockery of St. Anselm, in: Journal of Ecclesiastical History 41 (1990), S. 1 - 2 3 , hier S. 2 - 5 ; DERS., Abelard. A Médiéval Life, Oxford/Cambridge 1997, S. 178, S . 3 1 9 mit Verweis auf Abaelards Thcologia Christiana 1 , 7 3 - 5 Eligius M. BUYTAERT OFM (Corp. Christ. Cont. Med. T2), Turnhout 1969, S. 298-302. - Das Beispiel habe ich schon in FRIED, Aufstieg, S. 72 mit Anm. 4 4 - 5 , herangezogen. 18 Sic et non, Prolog, edd. Blanche B. BOYER and Richard MCKEON, Chicago/London 1976, S. 103, 34-9. T9 FRIED, Auf der Suche nach der Wirklichkeit, S. 305 u. ö. 20 Peter Abaelard, Theologia Summi boni. Lateinisch-Deutsch, Übersetzt, mit Einleitung und Anmerkungen hrsg. von Ursula NIGGLI, Hamburg 1997, S. 66. Zu Abaelard: John MARENBON, The Philosophy of Peter Abaelard, Cambridge 1997; Michael T. CLANCHY, Abaelard. Ein mittelalterliches Leben, Darmstadt 2000. 21 Ezechiel : Abélard, Historie calamitatum. Texte critique avec une introduction publ. par J. MONFRIN, Paris 1967, S. 69, 2 0 2 - 2 1 und S. 70, 2 4 3 - 8 ; Astrologie: Expositio in Hcxacmcron, in: MIGNE PL 178 Sp. 7 5 1 - 6 . Dazu zu Überlieferung, Redaktionen und unbekannten Texten: Eligius M. BUYTAERT, Abelard's Expositio in Hexaemeron, in: Antonianum 43 (1968), S. 163-98, MIGNE a.a.O. Sp.731 auch zu Ezechiel; zur Sache: Marie-Thérèse D'ALVERNY, Abélard et l'astrologie, in: Pierre Abélard - Pierre le Vénérable. Les courants philosophiques, littéraires et artistiques en occident au milieu du XIIe siècle (Colloques internationaux du Centre National de la Recherche Scientifique 546), Paris 1975, S. 6 1 1 - 3 0 . 22 Peter Abaelard, Theologia Summi boni. Lateinisch-Deutsch II pr., hrsg. von Ursula NIGGLY. Hamburg 1997, S. 82. 23 FUNKENSTEIN, Heilsplan, bes. S. 9 3 - 1 1 3 . 24 Chronica VIII,8, ed. HOFMEISTER S. 4 0 1 - 2 . 25 Chronica VIII,9, ed. HOFMEISTER S. 403. 26 Chronica VIII,26, ed. HOFMEISTER S. 4 3 1 - 6 . 27 Chronica VIII,20, ed. HOFMEISTER S. 4 1 8 - 9 und c. 21 S. 4 2 3 - 5 . 28 Chronica VIII,24, ed. HOFMEISTER S. 4 2 9 - 3 0 . 29 Peter CLASSEN, Gerhoch von Reichersberg. Eine Biographie, Wiesbaden i960, bes. S. 1 9 3 - 2 7 2 u.ö. 30 Vgl. etwa Hildegards «Liber Vitae meritorum» I, 64 und 11,46 (dt. Der Mensch in der Verantwortung, nach den Quellen übersetzt und erläutert von Heinrich SCHIPPERGES, 1Freiburg/Basel/Wien 1994), S. 52 und 105. Hans LIEBESCHÜTZ, Das allegorische Weltbild der heiligen Hildegard von Bingen. Mit einem Nachwort zum Neudruck, Darmstadt 1964. 31 Marie Theres FÖGEN, Die Enteignung der Wahrsager. Studien zum kaiserlichen Wissensmonopol in der Spätantike, Frankfurt am Main 1993. - Zu Alkuin vgl. BORST, Computus, S. 4 8 - 9 .
318
Anmerktingen
3 2 A l s erster h a t d a r a u f der A s t r o n o m F r i t z H E I L A N D , D i e a s t r o n o m i s c h e D e u t u n g der V i s i o n K a i s e r K o n s t a n t i n s ( S o n d e r v o r t r a g i m Z e i s s - P l a n e t a r i u m , J e n a ) , 1 9 4 8 , h i n g e w i e s e n . N e u e r d i n g s M i c h a e l D I M A I O , J r . / J ö r n Z E U G E / N a t a l i a Z O T O V , Ambiguitas
Constantiniana: T h e caeleste. Signum Dei of C o n s t a n t i n e the G r e a t , in:
B y z a n t i o n 5 8 ( 1 9 8 8 ) , S . 3 3 3 - 6 0 . H a n s R e i n h a r d S E E L I G E R , D i e V e r w e n d u n g des C h r i s t o g r a m m s d u r c h K o n s t a n t i n i m J a h r e 3 1 2 , in: Z s c h r . f . K i r c h e n g e s c h i c h t e 1 9 9 ( 1 9 8 9 ) , S . 1 4 9 - 6 8 (mit a c h t T a f e l n ) . - I c h v e r d a n k e w e r t v o l l e H i n w e i s e M a ria R . - A L F Ö L D I , F r a n k f u r t a . M . 33
D i e beiden e n t s c h e i d e n d e n Belege f ü r d a s Sieg b r i n g e n d e Z e i c h e n bei L a k t a n z u n d bei E u s e b sind n i c h t e i n d e u t i g g e n u g , u m z w e i f e l s f r e i z w i s c h e n d e m S t a u r o g r a m m (aus g r i e c h i s c h e n L e t t e r n g e f o r m t ein T a u , T , ü b e r d a s ein R h o , P , gestellt ist: als A b k ü r z u n g f ü r s t a u r o s : K r e u z ) u n d d e m seit K o n s t a n t i n v e r b r e i t e t e n C h r i s t o g r a m m (aus C h i , X , u n d s e n k r e c h t h i n e i n g e s t e l l t e m R h o , P : die g r i e c h i s c h e n A n f a n g s b u c h s t a b e n des N a m e n s C h r i s t u s ) . B e i d e a n t i k e A u t o r e n a b e r w i s s e n , d a ß ein C h r i s t u s z e i c h e n a u f die S c h i l d e g e m a l t w a r resp. d e m H e e r als F a h n e diente. Lactantius,
De mortibus pcrsccutorum c. 4 4 , 5
scheint
dabei
eine
Art
Stauro-
g r a m m b e s c h r i e b e n z u h a b e n , d a s a b e r a u s einem zur Seite g e d r e h t e n X b e s t a n d , dessen o b e r e r B a l k e n n a c h rechts zu e i n e m P u m g e b o g e n w a r , u n d d a s C h r i s t u s bezeichnete
(littera X transversa,
summo
capite circumflexa,
Christum in scutis
notat). D e r A u t o r deutete d e m n a c h a l s b a l d n a c h d e m G e s c h e h e n i m J a h r 3 1 3 / 1 4 o d e r i m J a h r 3 1 4 / 1 5 ) d a s S i e g e s z e i c h e n als C h r i s t o g r a m m a u s C h i u n d R h o . A u c h Euseb kannte im fraglichen K o n t e x t der Schlacht das einfache Kreuz ohne weitere A t t r i b u t e als H e i l b r i n g e n d e s Z e i c h e n (Vita C o n s t a n t i n i 1 , 3 7 u n d 4 0 , u m 3 3 7 / 4 0 ) , h a t t e a b e r z u v o r , i m K o n t e x t d e r S c h l a c h t v o r b e r e i t u n g u n d der V i s i o n des K a i s e r s , d a s - w i e der A u t o r selbst a n d e u t e t e - s p ä t e r v o n K o n s t a n t i n n a c h g e b i l d e t e Z e i chen als K r e u z s t a b m i t d e m L a b a r u m (das C h r i s t o g r a m m i m P e r l e n k r a n z ) a m o b e r e n E n d e b e s c h r i e b e n ( 1 , 2 8 - 3 1 ) . I n seiner K i r c h e n g e s c h i c h t e (um 3 1 5 / 3 1 7 ) hatte E u s e b w e d e r einen T r a u m o d e r eine V i s i o n n o c h ein H e i l b r i n g e n d e s Z e i c h e n a u f d e n S c h i l d e n e r w ä h n t . In der V i t a p r o j i z i e r t e er o f f e n b a r in die V e r g a n g e n h e i t z u r ü c k , w a s e r a u s eigener j ü n g e r e r A n s c h a u u n g u n d d u r c h U n t e r w e i s u n g K o n s t a n t i n s m i t t l e r w e i l e e r f a h r e n hatte. - G o l d s o l i d i christlicher K a i s e r zeigten seit d e m vierten J a h r h u n d e r t gelegentlich die V i c t o r i a o d e r a u c h den K a i s e r selbst m i t dem zum S t a u r o g r a m m ausgebildeten Kreuzstab. 3 4 S . B e r n a r d i O p e r a VII Epistolae I , edd. J . L E C L E R C Q , O . S . B . , H . R O C H A I S , R o m 1 9 7 4 , S. 1 4 8 N r . 5 6 . 35
F L A S C H , A u f k l ä r u n g i m M i t t e l a l t e r ? , S . 5 8 , als « r a d i k a l e A r i s t o t e l i k e r » c h a r a k t e risiert; d a n a c h zitiert.
3 6 Vgl. den Wikipedia-Artikel « O c k h a m s Rasiermesser» ( 1 . 9 . 1 4 ) . 3 7 NEWTON zitiert n a c h der d e u t s c h e n U b e r s e t z u n g : Sir I s a a c N e w t o n ' s m a t h e m a tische P r i n c i p i e n der N a t u r l e h r e . M i t B e m e r k u n g e n u n d E r l ä u t e r u n g e n hg. v o n J . P h . W O L E E R S , B e r l i n 1 8 7 2 , hier S . 3 S 0 . 38 Z u r Sache auch SMOLLER, Earthquakes. 3 9 Z u m F o l g e n d e n : F R I E D , A u f der S u c h e n a c h der W i r k l i c h k e i t , hier S . 3 3 0 - 1 . 4 0 C h r o n i q u c des D u c s d e B r a b a n t , p a r E d m o n d d e D y n t e r , P u h l . . . . p a r P . F . X . D E R A M , t. I 2 CMC p a r t i e c o m p r e n a n t les livres I, II et III, B r u x e l l e s 1 8 5 4 , h i e r II c. 16' S. 1 6 4 - 6 7 . 41
D i e E n d z e i t p r e d i g t des N i k o l a u s v o n N e u j a h r 1 4 4 0 b r a c h t e d a s L e b e n C h r i s t i mit
319
Anmerktingen
der Geschichte der Kirche und damit der Heilsgeschichte in Analogie; referiert bei Franz Anton SCHARPFF, Der Cardinal und Bischof Nicolaus von Cusa als Reformator in Kirche, Reich und Philosophie des fünfzehnten Jahrhunderts, Tübingen 1 S 7 1 , S. 292.-4; das knappe apokalyptische Opusculum Coniectura de ultimis diebus von 1446 findet sich in: Nikolaus von Kues, Opera Omnia 4. Opuscula I, hrsg. von Paulus WILPERT, Hamburg 1959, S. 9 1 - 1 0 0 ; vgl. Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues 1, hrsg. von Erich MEUTHEN, Hamburg 1976, S. 523 Nr. 703. Dazu Donald D. SULLIVAN, Apocalypse tamed: Cusanus and the traditions of latc medieval prophecy, in: Journal of Medieval History 9 (1983) S. 2 2 7 - 3 6 . - Ich danke Gabriele ANNAS, Frankfurt am Main, für wertvolle Hinweise. 42 43 44 45
46
47
48 49
Vgl. unten S. 2 1 7 - 8 (Kometenfeier auf Stift Neuburg). PEUCKERT, Die große Wende, S. 1 5 3 - 6 . HORTZITZ, Von den unmenschlichen Taten, S. 68-9. Bert HANSEN, Nicole Oresme and the Marvels of Nature. A study of Iiis De causis mirabilium with Critical Edition, Translation and Commentary, Toronto 1985, S. 137. Zur Übersicht: Florian EBELING, Das Geheimnis des Hermes Trismegistos. Geschichte des Hermetismus, München 2005. Die Texte: Das Corpus Hermeticum Deutsch, hrsg. von Carsten C'OLPE und Jens HOLZHAUSEN (Clavis Pansophiae 7,1-2), 2 Bde. Stuttgart-Bad Cannstatt 1997. Ulrich MUHLACK, Zukunftsvorstellungen bei humanistischen Autoren des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Zukunftsvoraussagen in der Renaissance, hg. von Klaus BERGDOLT und Walther LUDWIG, Wiesbaden 2005, S. 65-88. Benutzt ist das Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek München 4 Inc. c. a. 1223. Dazu Raymund KLIBANSKY, Erwin PANOFSKY und Fritz SAXL, Saturn und Melancholie. Studien zur Geschichte der Naturphilosophie und Medizin, der Religion und der Kunst, Frankfurt a. M. 1990 u. ö., S. 367-94. Allgemein vgl. Eugenio GARIN, Astrologie in der Renaissance, Frankfurt a.M./New York 1997.
5 0 E b d . K L I B A N S K Y , P A N O F S K Y , S A X L S . 3 7 7 mit A n m . 6 1 .
51 Tractatus de immortalitate animae. Abhandlung über die Unsterblichkeit der Seele, hrsg. von Burkhard MOJSISCH, Hamburg 1990. 52 KOSELLECK, Vergangene Zukunft, S. 2 0 - 1 . 53 Vgl. KAUFMANN, Römisches und evangelisches Jubeljahr 1600, bes. S. 8 2 - 1 3 4 . 54 Zit. nach KLEMPT, Säkularisierung, S. 2 3 - 4 und S. 21; auch zum Folgenden herangezogen. 55
TERTIA tbon
56' 57 58 59 60
PARS C H R O N I C I
desiit,
vsque
ad
CARIONIS,
FRLDERLCVM
A
CAROLO MAGNO,
Seeundum,
EXPOSITA
VBI ET
PHILIPPVS MeluncbAVCTA
A
CASPARO
PEVCERO, Wittenberg 1563, Ep. Dcdicatoria (zu 111,5). Zum Folgenden: KLEMPT, Säkularisierung, passim. Cap. VII, zit. nach KLEMPT, Säkularisierung, S. 1 5 0 - 1 Anm. 154 und 155 (nach dem Druck von 1607), dazu ebd. S. 50-3. Cap. VIII, zit. nach KLEMP, Säkularisierung, S. 1 5 1 Anm. 162. Opus Maius, ed. John Henry BRIDGES, 2 Bde. Oxford 1897. Christine GACK-SCHEIDING, Johannes de Muris «Epistola super reformatione antiqui kalendarii». Ein Beitrag zur Kalenderreform im 14. Jahrhundert (MGH Studien und Texte 11), Hannover 1995.
320
Anmerktingen
6T Z u r Sachc noch immer KAETENBRUNNER, Polemik. Nützlich auch: Kalender im Wandel der Zeiten. Eine Ausstellung der Badischen Landesbibliothek zur Erinnerung an die Kalenderreform durch Papst Gregor XIII. im J a h r 1 5 8 2 . Unter Mitarbeit von Adrian BRAUNBEHRENS U. a., Karlsruhe 1 9 8 2 . 62 Zitat aus dem V o r w o r t des Lambertus Floridus PLIENINGERUS, Kurtz Bedencken von der Emendation des J a r s / durch Babst Gregorium den XIII. fürgenommen / und von seinem Kalender / nach ihm Kalettdarium Gregorianum perpetuwn intituliert/ ob solcher den Protestierenden Ständen anzu(o)ncmen seie oder nicht. Mit angehencktem Prognostico inn w a s zeiten wir seien etc., Straßburg 1 5 8 3 , am Ende des Vorworts. 63 Lucas OSLANDER, Bedencken / Ob der newe Päpstliche Kalender ein Notturft bey der Christenheit seie etc., Tübingen 1 5 8 3 , S. 1 2 - 3 , S. 47. 64 Zu ihm: GÜNTHER, in: Allgemeine Deutsche Biographie 20 ( 1 8 8 4 ) S. 5 7 5 - 5 8 0 ; Volker BIALAS, in: N e u e Deutsche Biographie 15 (1987) S. 6 4 4 - 4 5 . 65 So in seinem «Alterum examen novi pontificialis Gregoriani Kalendarii», Tübingen 1 5 8 6 , das eine klare Antwort des Clavius herausforderte: «Apologia kalendarii romani ad Rudolphum II. Imperatorern Romanum», Tübingen 1 5 8 8 . 66 Außführlicher und Gründtlicber Bericht Von der allgemainen vnd nunmehr bey seebtzehen Hundert Jaren / von dem ersten Keyser fulio / biß auff jetzige unsere Zeil! im gantzen H. Römischen Reich gebrauchter Jarrechnung oder Kalender / In was Gestalt er anfänglich gweßt / vnd was durch länge der Zeit für Irthumb dareyn seyen eyngeschlicben
Sambt erklärung der newen Reformation / welche
jetziger Bapst zu Rom GREGORIUS XIII. in demselben Kalender bat angestellet / vnd an vilen Orten eyngefübret / Vnd was darvon zuhalten seye. Gestellt durch Al. Michaelem
Maestlinum
Gocppingensen,
Matheseos
Professoren zu
Heydel-
berg., Gedruckt in der Cburfürstlichen Statt Heydelberg / durch Jacob Midier/ im )ar MDLXXXIIL, Heidelberg 1 5 8 3 , so im Widmungsschreiben, unpaginiert. 67 Gründtlicber Bericht, S. 1. 68 Gründtlicber Bericht, S. 1 9 - 2 2 . 69 Gründtlicber Bericht, S. 1 5 3 und S. 1 5 4 . 70 Gründtlicber Bericht, bes. S. 1 5 3 . S. 4 4 . 71
Gründtlicber Bericht, S. 1 5 9 .
72 Gründtlicber Bericht, S. 37. 73
Gründtlicber Bericht, S. 70.
74 Gründtlicber Bericht, S. 38. 75
Gründtlicber Bericht, S. 3 6 - 8 .
76 Gründtlicber Bericht, S. 1 5 6 . 77 Gründtlicber Bericht, S. 37. 78 Gründtlicber Bericht, S. T55-6'. 79 Gründtlicber Bericht, S. 1 5 0 . 80 Kurtz Bedencken Von der Emendation. Gestellt Durch Lambertum Floridum Plieningerum (wie Anm. 62). 81 Kurtz Bedencken, S. 3 4 - 5 . 82 Kurtz Bedencken, S. TO-T. 83 Kurtz Bedencken, S. 1 9 - 2 1 . 84 Kurtz Bedencken, S. 2 9 - 3 0 . 85 Kurtz Bedettcken, S. 64.
321
Anmerktingen 8 6 KALTENHKUNNER, P o l e m i k , S . 5 3 1 - 2 .
8 7 V g l . V o l k e r LEPI'IN, « . . . m i t d e m k ü n f t i g e n J ü n g s t e n T a g u n d G e r i c h t v o n siinden schlaff a u f f g e w e c k t » . L u t h e r i s c h e A p o k a l y p t i k z w i s c h e n I d e n t i r ä t s v e r g e w i s s e r u n g und S o z i a l d i s z i p l i n i e r u n g ( 1 5 4 8 - 1 6 1 8 ) , in: E n d z e i t e n , S . 3 3 9 - 4 9 . 88 KALTENBRUNNER, P o l e m i k , S. 5 2 0 . 8 9 E i n e erste A u s g a b e « L e s P r o p h é t i e s d e M . M i c h e l N o s t r a d a m u s » erschien i n L y o n 1 5 5 5 ; zahlreiche Ausgaben und Übersetzungen folgten. 9 0 R E I C H E R T , I n d i e s e m H e r b s t der Welt, S . 2 4 5 . 91
Z i t . nach A n s e l m SCHOTT 0 . S . B., D a s M e ß b u c h der heiligen K i r c h e , « F r e i b u r g i m Breisgau 1 9 3 8 , S . [ 1 3 4 ] ; entsprechend der T r a k t u s der « G e w ö h n l i c h e n M e s s e f ü r Verstorbene», w ä h r e n d die Sequenz in das Belieben des Priesters gestellt ist: S. [ 1 4 1 - 2 ] .
9 2 Z u s a m m e n f a s s e n d : Peter G O D M A N , T h e S a i n t a s C e n s o r . R o b e r t B e l l a r m i n e betw e e n Inquisition a n d I n d e x (Studies i n M é d i é v a l a n d R e n a i s s a n c e T h o u g h t 80), Leiden/Boston/Köln 2 0 0 0 , S . 2 1 6 - 2 1 . 9 3 V g l . neben F R I E D , A u f s t i e g , S . 1 2 2 - 5 u . ö . , R E I C H E R T , I n d i e s e m H e r b s t der Welt, S . 2 4 0 , d a s Z i t a t . D a s J a h r 2 0 6 0 ergibt sich a u s N e w t o n s K a l k u l a t i o n , d a ß 1 2 6 0 J a h r e n a c h der G r ü n d u n g des H e i l i g e n R ö m i s c h e n R e i c h e s (durch K a r l d e n G r o ß e n i m J a h r 8 0 0 ) d a s E n d e eintreten k ö n n t e : S o n a c h einem (heute i n der J ü d i s c h e n N a t i o n a l b i b l i o t h e k J e r u s a l e m v e r w a h r t e n ) Brief a u s d e m J a h r 1 7 0 4 . V g l . S t e p h e n D . SNOBELEN, I s a a c N e w t o n p r e d i c t e d t h a t the w o r l d w o u l d e n d around
2060,
in:
http://topinfopost.
that-the-world-would-end-around-2016
com/2013/12/ii/isaac-newton-predicted(14.7.2015).
IV. Das Weitende im Säurebad der Aufklärung 1 Zugewiesen
von:
Hans-Jürgen
QUADBECK-SEEGER,
Aphorismen
und
Zitate,
W e i n h e i m 2 0 1 3 , S. 2 6 3 . G e s i c h e r t ist Einsteins Ü b e r z e u g u n g , d a ß Gott nicht würfelt, vgl. d a z u den e i n s c h l ä g i g e n W i k i p e d i a - A r t i k e l ( 2 5 . 1 0 . 2 0 1 5 ) . 2 T h e o r i e a n a l y t h i q u e des p r o b a b i l i t é s , 3 B d e . 1 8 1 2 . 3 I s a a c NEWTON, P h i l o s o p h i a e n a t u r a l i s p r i n e i p i a m a t h e m a t i c a , 1 6 8 7 (engl. 1 7 2 9 ) . 4 E r s t e r B a n d 1 7 3 1 , B a n d 5 4 mit d e m f r a g l i c h e n A r t i k e l erschien o h n e J a h r ; heute leicht g r e i f b a r ü b e r das D i g i t a l i s â t der B a y e r i s c h e n S t a a t s b i b l i o t h e k . 5 Sp. 1 6 4 5 . D a s folgende Zitat ebd. Sp. 1 6 4 6 . 6' Sp. 1 6 S 1 . Die folgenden Hinweise zum Weltuntergang ebd. Sp. 1 6 8 4 . 7 Z u r Ü b e r s i c h t : J i l l C O O K , T h e n a t u r e o f the earth a n d the f o s s i l d e b a t e , in: E n l i g h t e n m e n t , S . 9 2 - 9 ; D I E S . , R o c k s , f o s s i l s a n d the e m e r g e n c e o f p a l a e o n t o l o g y , in: e b d . S . 1 0 0 - 5 ; v g l . a u c h LANDWEHR, G e b u r t der G e g e n w a r t , S . 1 2 7 - 3 4 . 8 D a z u SCHOLEM, D i e jüdische M y s t i k , S . 3 4 0 - 5 5 . 9 A l l g e m e i n e N a t u r g e s c h i c h t e u n d T h e o r i e des H i m m e l s o d e r V e r s u c h v o n der Verf a s s u n g u n d d e m m e c h a n i s c h e n U r s p r ü n g e des g a n z e n W e l t g e b ä u d e s n a c h N e w tonischen Grundsätzen abgehandelt, Königsberg/Leipzig
1 7 5 5 ; zit. n a c h K a n t
W e r k e i n zehn B ä n d e n , hrsg. v o n W i l h e l m W E I S C H E D E L , D a r m s t a d t 1 9 8 3 , Bd. 1 , S. 2 1 9 - 3 9 6 . Die folgenden Zitate: S. 345, S. 3 2 7 - 8 , S. 3 3 4 - 5 , S. 3 4 9 - 5 3 , S. 3 2 9 , S.340, S.339. 1 0 V o l k e r STORCH, U l r i c h W E L S C H , M i c h a e l W I N K , E v o l u t i o n s b i o l o g i e , i H e i d e l b e r g 2 0 1 3 ; L e b e n s s p u r e n i m Stein. A u s f l ü g e i n die E r d g e s c h i c h t e M i t t e l e u r o p a s , hg. v o n Peter R O T H E , V o l k e r STORCH u n d C l a u d i a VON SEE, W e i n h e i m 2 0 1 4 .
322
Anmerktingen
11 Dazu BENZ, Schöpfungsglaube, S. 8 4 - 9 1 . 12 Aristoteles, Meteorologica 1 (ungünstige Ausscheidungen der von der Sonne erhitzten Erde). Vgl. Plinius Naturalis historia 2,91. 13 Cicero, De natura deorum 2,14 («Haarsterne», cicinnatae, wie sie unlängst «im oktavianischen Krieg Vorboten großer Katastrophen, magnarum calamitatum, waren»); vgl. Plinius Naturalis historia 2,92 (u. a. Verweise auf Krieg und Mord); beide Hinweise wie auch der auf Aristoteles bei TAMMANN, VERON, Halleys K o m e t , S . 8 1 - 2 und S . 7 5 - 6 , S . 9 1 . Tacitus A n n . 1 5 , 4 7 ( T A M M A N N , V E R O N , S . 89).
Flavius Josephus, Jüd. Krieg 6,5 (ebd., S. 91), vgl. oben S. 1 1 . 14 Isaac NEWTON, Philosophiae Naturalis Principia Mathematica, London 1687 (oft nachgedruckt); deutsch von Jakob Philipp WOLFERS, Berlin 1872, S. 460-502 (auch als Digitalisat). 15 Edmond HALLEY, Astronomiae Cometicae Synopsis, in: Royal Society of London Philosophical Transactions 24 (März 1705) S. 1882-99; engl, separat: A Synopsis of the Astronomy of Comets, London 1705 (Digitalisat). 16
A b b . bei T A M M A N N , V E R O N , H a l l e y s K o m e t , S . 1 6 4 .
17 Abb. II.27 bei TAMMANN, VERON Halleys Komet, S. 174. 18
T A M M A N N , V E R O N , Halleys Komet, S. 2 2 8 .
19
A b b . 1 1 . 6 6 und 1 1 , 6 7 I " T A M M A N N , V E R O N , H a l l e y s K o m e t , S . 2 2 7 und S . 2 2 9 .
20 TAMMANN, VERON, Halleys Komet, S. 2 4 3 - 9 . 21 Vgl. Hans KLOHT, Kometenfurcht und Kometenwein, in: Jb. 29 (2012) S. 66-91. Hier S. 66 das Tolstoi-Zitat; S. 71 der Verweis auf das Himmelsobjekt i03P/Hartly 2 als potentiellem Wasserlieferanten. Zu Tschuri und der «Rosetta»-Mission mit dem Lander «Philae» liegen im Internet zahlreiche Pressemeldungen vor. 22 Zitiert nach Douglas BOTTING, Alexander von Humboldt. Biographie eines großen Forschungsreisenden, ''München 2001, S. 1 2 2 - 5 (engl, zuerst 1973). 23 Die Zitate sind dem zweiten und dem vierten Satz entnommen. 24 Die letzten Dinge. Oratorium. Worte der Heiligen Schrift, zusammengestellt von Friedrich ROCHLITZ, in Musik gesetzt von Ludwig SPOHR, O. O., O. J. (ca. 1830), S. 6 und S. 8. Ich zitiere aus dem Digitalisat des Textbuches der Bayerischen Staatsbibliothek (Slg. Her O 36). - Zu den «Schrecken» vgl. unten S. 210 zu Michelet. 25 Zit. nach KOSELLECK, Vergangene Zukunft, S. 21. 26 Die Zitate sind dem IX. Kapitel, d. h. dem kurzen Schlußkapitel, entnommen und in jeder Textausgabe leicht aufzufinden. Ich habe nach der Erstausgabe Frankfurt a. M. 1845 zitiert. 27 Die deutsche Erstausgabe erschien, eingebettet in antisemitische Pamphlete, unter dem Titel: Die Geheimnisse der Weisen von Zion, hg. von Gottfried ZUR BEEK (d. i. Ludwig MÜLLER VON HAUSEN), Berlin/Charlottenburg 1920, hier S. 68 f - 1 4 3 . 28 Vgl. zu den drei erwähnten Autoren Michael HAGEMEISTER, Trilogie der Apokalypse. Vladimir Solov'ev, Serafim von Sarov und Sergej Nilus über das Kommen des Antichrist und das Ende der Weltgeschichte, in: Apokalypsen, S. 2 5 5 - 7 5 . 29 Andrei BJELYJ, Die silberne Taube, Frankfurt a.M. 1 9 1 2 , S. 315. Beide Stellen zitiert nach: Emanuel SARKISYANZ, Rußland und der Messianismus des Orients. Sendungsbewußtsein und politischer Chiliasmus des Ostens, Tübingen 1955, S. 147. 30 Heinrich CORRODI, Kritische Geschichte des Chiliasmus oder der Mcynungen über das Tausendjährige Reich Christi, 4 Bde. Zürich 1 7 8 1 - 8 3 , hier Bd. 1 S. V-VI.
323
Anmerktingen 31
V g l . k n a p p z u s a m m e n f a s s e n d : THEISSEN, M E R Z , L e h r b u c h , S . 2 2 . - 3 0 ; D a v i d Friedrich STRAUSS, D a s L e b e n J e s u , kritisch bearbeitet, 2 Bde. Tübingen 1 8 3 5 / 3 6 , - , I838.
3 2 LANDWEHR, G e b u r t der G e g e n w a r t , S . 1 5 3 - 9 1 . 3 3 H i e r z u und z u m F o l g e n d e n H Ö L S C H E R , Weltgericht o d e r R e v o l u t i o n , bes. S . 4 1 53 4 HÖLSCHER, Weltgericht o d e r R e v o l u t i o n , S . 5 6 - 7 und S . 59. 35 So Friedrich RITTELMEYER 1 9 0 8 in einer N ü r n b e r g e r Predigt, zit. nach H Ö L SCHER, Weltgericht oder R e v o l u t i o n , S . 5 9 - 6 0 . 3 6 E n t d e c k t von R u d o l f C l a u s i u s , der w i e d e r h o l t d a v o n h a n d e l t e , z u m a l : Über die b e w e g e n d e K r a f t der W ä r m e u n d die Gesetze, w e l c h e sich d a r a u s f ü r die W ä r m e lehre selbst ableiten lassen v o n R u d o l f CLAUSIUS, hg. v o n M a x PLANCK (Ostw a l d s K l a s s i k e r der e x a k t e n W i s s e n s c h a f t e n 99), L e i p z i g 1 9 2 1 . A l s p o p u l ä r e Darstellung zum Wärmetod vgl. etwa ZIEGLER, OPPENHEIM, Weltuntergang,
S. 1 1 3 - 2 2 . 37
BULTMANN, N e u e s T e s t a m e n t und M y t h o l o g i e ; vgl. a u c h D E R S . , Geschichte u n d Eschatologie.
38 J u l e s M I C H E L E T , Precis de l'histoire de F r a n c e , Paris 1 8 3 3 , de F r a n c e 2, Paris 1 8 3 5 , bes.
60; DERS., H i s t o i r e
I 2
3 --
3 9 M o r t o n D . PALEY, A p o c a l y p s e a n d M i l l e n n i u m i n R o m a n t i c P o c t r y , O x f o r d 2 0 0 3 ; E v a H O R N , D i e r o m a n t i s c h e V e r d u n k e l u n g . Weltuntergänge und die G e b u r t des letzten M e n s c h e n u m 1 8 0 0 , in: W I E S E R , u . a . S . 1 0 1 - 2 4 . 40 FRIED, Endzeiterwartung, S. 4 7 1 . 41
Aus
den
«Gedichtoi
eines fahrenden
Gesellen»
1878,
zit.
nach
TAMMANN,
VERON, H a l l e y s K o m e t , S . 2 3 1 . 4 2 F e r d i n a n d LOT, L e m y t h e des T e r r e u r s d e P a n mille, in: M e r c u r e d e F r a n c e 3 0 0 ( 1 9 4 7 ) , S. 6 3 9 - 5 5 . Vgl. F R I E D , E n d z e i t fest im G r i f f des P o s i t i v i s m u s . 43 Für England: Ralph PORDZIK, Victorian Wastclands. Apocalyptic Discourse in Nineteenth-Century Poetry, Heidelberg 2 0 1 2 . 4 4 V g l . unten K a p . 5 . 4 5 https://www.cai.org/de/bibelstudien/wie-alt-ist-die-erde ( 1 3 . 1 . 2 0 1 5 ) . 4 6 F o w i d - U m f r a g e zur E v o l u t i o n v o m E n d e Sept. 2 0 0 5 , E r s t e l l u n g s d a t u m 2 6 . 2 . 2 0 0 7 . 4 7 E n t s p r e c h e n d e s plante die hessische K u l t u r m i n i s t e r i n K a r i n W o l f f ( C D U ) i m J a h r 2 0 0 7 , neben der E v o l u t i o n s t h e o r i e in d e m B i o l o g i e u n t e r r i c h t in H e s s e n unterrichten zu lassen, um zu verdeutlichen, d a ß die N a t u r w i s s e n s c h a f t e n keine letzten Wahrheiten verbreiten k ö n n t e n , vgl. e t w a « D i e Welt» (online) v o m 7 . 7 . 2 0 0 7 . 48 Wolf-Detlef R O S T , Die A p o k a l y p s e aus p s y c h o l o g i s c h e r Sicht - A n g s t und Faszin a t i o n , in: D a s P a r l a m e n t 6 2 , B e i l a g e , S . 4 4 - 5 0 . 4 9 D i e Z i t a t e sind e n t n o m m e n : H a d l e y CANTRIL, T h e I n v a s i o n f r o m M a r s . A Study in the P s y c h o l o g y of Panic. W i t h the c o m p l e t e script of the f a m o u s O r s o n Welles B r o a d c a s t , N e w Y o r k 1 9 6 6 (zuerst 1 9 4 0 ) : S . 3 1 d a s Z i t a t a u s der S e n d u n g ; S . 5 3 Panic; S . 1 2 3 F r a u e n u n d M ä n n e r ; S . 4 7 Skepsis. C a n t r i l s Studie basierte auf einer u n z u r e i c h e n d e n A n z a h l v o n B e f r a g t e n . V o n einer M a s s e n p a n i k k a n n keine R e d e sein,
allenfalls
STRUPP,
von
vorübergehender
Mediale Massenpanik?
Verunsicherung:
O r s o n Welles'
Vgl.
dazu:
Radio-Hörspiel
Christoph
« W a r o f the
W o r l d s » ( 1 9 3 8 ) , in: Z e i t h i s t o r i s c h e F o r s c h u n g e n 8 ( 2 0 1 1 ) S . 3 2 2 - 7 . 50
http://www.songtexte.com/songtext/gianna-nannini/la-fine-del-mondo-2ba12466. html
324
Anmerkungen V. Ahnung, Angst und Wissenschaft heute
i WAGNER, Götterdämmerung, wie oben S. 1 4 6 - 7 . z Franz M. WUKETITS, Apokalyptische Rhetorik als politisches Druckmittel, in: Das Parlament 6z, Beilage, S. 1 1 - 6 . 3 RIESS, Mythos Titanic; DERS., Der Untergang der Titanic. 4 Die Charakterisierung geht zurück auf George F. KENNAN, The Dccline of Bismarcks European Order. Franco-Russian Relations, 1 8 7 5 - 1 8 9 0 , Princeton 1979, S. 3; in Deutschland zuerst aufgegriffen von Ernst SCHULIN, Die Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts, in: Wolfgang MICHALKA (Hg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München 1994, S. 3 - Z 7 ; Christian HOFFSTADT, Über die Aktualität des Weltuntergangs, in: Das Parlament 6z, Beilage, S . Z 6 - 3 1 .
5 Zur Übersicht: GÄRTNER, Apokalypse, (alphabetisch nach Künstlern geordnet). Für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vgl. HOFMANN, Zeitgenössische Darstellungen. Vgl. auch Christoph ZUSCHLAG, Die Apokalypse in der Kunst seit Albrecht Dürer, in: Apocalypse Now!, S . 7 7 - S 7 ; dazu die Beispiele S. 1 8 4 - 3 0 7 . Allgemein: Gregory FÜLLER, Endzeitstimmung. Düstere Bilder in Goldener Zeit (DuMont-Taschenbücher 304), Köln 1994; Ernst HALTER, Martin MÜLLER (Hg.), Der Weltuntergang. Mit einem Lesebuch, Zürich 1999. - Die Ausstellung der Hamburger Kunsthalle von T981: Experiment Weltuntergang: Wien um 1900, hg. Werner HOFMANN, München, Hamburg 1 9 8 1 , galt mehr dem Ende der Habsburger Monarchie als dem Weltuntergang. 6 Hierzu und zum Folgenden: SCHUBERT, Max Beckmann Auferstehung. 7 Vgl. Rolf FROBÖSE, Der Hallcysche Komet, Frankfurt 1985; Brian HAKPUR, Halleys Komet. Das offizielle Buch der «Halley's Corner Society». Frankfurt a.M. 1985; Carl SAGAN, Ann DRUYAN, Der Komet, München 1985; TAMMANN, VERON, Halleys Komet. 8 Jürgen EGYPTIEN, Stefan George auf Stift Neuburg (Spuren 85), Marbach Z009. 9 Die Postkarte war eine Schöpfung von A. SCHOLZ; sie wird zitiert nach der URL http://www.bbfdipf.de/cogi_opac.bil.pl?t_direct=x&:f _IDN=boo78z45hjld 10
Vgl. G Ä R T N E R , A p o k a l y p s e .
11
Immerhin hatte Marc mit dem Bild «Die Wölfe (Balkankrieg)» im Jahr 1 9 1 3 eine schreckenerregende Kriegsikone geschaffen. iz Zit. nach Uwe M. SCHNEEDE, «Man ist weg, eh man's merkt», in: August Macke Franz Marc. Eine Künstlerfreundschaft, hg. Volker ADOLPHS und Annegret FIOBERG, Kunstmuseum Bonn, Städtische Galerie im Lenbachhaus München, Ostfildern Z 0 1 4 , S. 88-99, hier S. 9 Z - 3 . 13 Vgl. Volker ADOLPHS, in: August Macke Franz Marc. Eine Künstlerfreundschaft (wie die vorige Anm.), S. Z45 Abb. 1 4 4 . T4 Vgl. Staatliches russisches Museum, Von der Heydt-Museum Wuppertal und Kunst- und Museumsvcrcin Wuppertal, Futurismus in Russland und David Burliuk, Katalog der Ausstellung im Von der Heydt-Museum Wuppertal 17. Sept. bis z6. Nov. zooo, S. 105. 15 Die beiden ersten Gedichte z.B. bei: VIETTA (Hg.), Lyrik des Expressionismus, S. 1 0 3 - 4 u n d S. 93 (vgl. auch DERS., «Weltende» in: Neue Zürcher Zeitung Nr. Z65/Z010 vom 1 3 . Nov. zoio), «Menschheit» etwa bei Harald HÄRTUNG
325
Anmerktingen
(Hg.), Jahrhundertgedächtnis. Deutsche Lyrik im 2 0 . J a h r h u n d e r t , Stuttgart 1 9 9 8 , S. 89. 16
Else LASKKR-SCHÜLER, S ä m t l i c h e G e d i c h t e i n einem B a n d , H g . v o n K a r l J ü r g e n SKRODZKI, F r a n k f u r t a . M . 2 0 0 4 , S . 1 0 4 .
17
Z i t i e r t n a c h d e m B e g l c i t h e f t der D e c c a - A u f n a h m e : B e n j a m i n BRITTEN, W a r R e q u i e m (op. 6 6 ) , n a c h der E r s t e i n s p i e l u n g v o n 1 9 6 3 , 2 0 0 6 .
19 20
PINTHUS ( H g , ) , M e n s c h h e i t s d ä m m e r u n g . « V e r f a l l » , bei PINTHUS, M e n s c h h e i t s d ä m m e r u n g , S . 4 2 . Die recte gesetzte Z e i l e ist im O r i g i n a l kursiv.
21
PINTHUS, M e n s c h h e i t s d ä m m e r u n g , S . 3 5 .
2 2 K a r l K R A U S , D i e letzten T a g e der M e n s c h h e i t . T r a g ö d i e i n f ü n f A k t e n m i t V o r spiel u n d E p i l o g , hg. v o n C h r i s t i a n W A G E N K N E C H T , F r a n k f u r t a . M . 1 9 8 6 . D i e f o l g e n d e n Z i t a t e i n der R e i h e n f o l g e ihres A u f t r e t e n s : S . 9 ; S . 7 1 4 - 5 ; S . 7 1 - 2 ; S . 7 1 9 ; S . 7 2 5 - 6 . « R e k l a m c f a h r t zur H ö l l e » n a n n t e K r a u s seinen K o m m e n t a r z u einer A n z e i g e der « B a s l e r N a c h r i c h t e n » v o m S o m m e r 1 9 2 1 : « S c h l a c h t f e l d - R u n d f a h r t e n i m A u t o ! » ; e r s c h i e n e n in: D i e F a c k e l N r . 5 7 7 — 7 8 2 v o m N o v e m b e r 1 9 2 1 , S . 9 6 - 8 ; v g l . d a z u : D i e letzten T a g e , S . 7 6 6 ; S . 7 1 9 . D a s G a n z e als K l a n g b u c h i n z w e i C D s : W i e n 2 0 1 4 ; z u der A u f f ü h r u n g 2 0 1 4 i n der F a s s u n g v o n F l o r i a n H I R S C H u n d G e o r g SCHMIEDLEITNER vgl. d a s P r o g r a m m h e f t des B u r g t h e a t e r s . K r a u s hatte s c h o n f r ü h e r in B e i t r ä g e n zu seiner Z e i t s c h r i f t «Die Fackel» die A p o k a l y p s e u n d d e n W e l t u n t e r g a n g t h e m a t i s i e r t , v g l . B U S S E , W e l t u n t e r g a n g als Erlebnis, S. 8 3 - 9 3 . 2 3 F o t o v o n E d d i e A d a m s , A P . Z u m Bild: O l e R E I S S M A N N , K r i e g s f o t o g r a f E d d i e A d a m s : «Ich h a b e den G e n e r a l g e t ö t e t » , in: h t t p : / / w w w . f o e r d e r l a n d . d e / d i g i t a l e wirtschaft/netzwertig/news v o m 3 . 2 . 2 0 0 8 ( 1 5 . 8 . 1 5 ) ; zum politischen Hintergrund des Bildes D e t l e f FELTEN, N e u m o n d ü b e r V i e t n a m , in: D i e Z e i t N r . 5 v o m 2 9 . J a n u a r 1 9 9 3 S . 7 8 ( p d f a r c h i v . z e i t . d e ) . D e r E r s c h o s s e n e w a r v e r m u t l i c h kein V i e t kong. 2 4 E L I E L , L u d w i g M e i d n e r . A p o k a l y p t i s c h e L a n d s c h a f t e n ; BERANKOVA, R I E D E L (Hg.), A p o k a l y p s e und O f f e n b a r u n g . 2 5 L u d w i g M E I D N E R , M e i n L e b e n , in: L o t h a r B R I E G E R , L u d w i g M e i d n e r . ( J u n g e K u n s t B d . 4), L e i p z i g 1 9 1 9 , zit. n a c h T h o m a s GROCHOWIAK, L u d w i g M e i d n e r , Recklinghausen 1 9 6 6 , S. 65. 2 6 Beide G e m ä l d e b e f i n d e n sich heute ( « A p o k a l y p s e » als L e i h g a b e des K a i s e r W i l helm M u s e u m s i n K r e f e l d ) i m C a s i n o - G e b ä u d e der G o e t h e - U n i v e r s i t ä t F r a n k f u r t , das seinerseits ein W e r k des B e r l i n e r A r c h i t e k t e n ist; vgl. H e i k e H A M B R O C K , B a l laden u n d M e t a m o r p h o s e n . Sechs G e m ä l d e v o n H a n s Poelzig i m C a s i n o auf d e m C a m p u s W e s t e n d , in: F o r s c h u n g F r a n k f u r t 2 / 2 0 0 5 ,
78-80.
2 7 Z i t . n a c h SCHUBERT, B e c k m a n n A u f e r s t e h u n g , S . 6 5 u n d S . 7 0 (beide Z i t a t e a u s B r i e f e n des J a h r e s 1 9 1 5 ) . 28 Hierzu und zum Folgenden: HÖPER, M a x B e c k m a n n A p o k a l y p s e , S. 3 2 . 2 9 Beispiele i m K a i s e r s l a u t e r n e r K a t a l o g : A p o c a l y p s e N o w ! , d a z u e b d . S . 6 1 - 7 5 : Peter K . K L E I N , T r a d i t i o n e n u n d E t a p p e n der mittelalterlichen A p o k a l y p s e - I l l u s trationen. 3 0 D a s s h i n f o r t k e i n e Z e i t m e h r sein soll. M a x B e c k m a n n s « A p o k a l y p s e » - Z y k l u s i m F o k u s n e u e r M u s i k , h g . v o n R o l f W . STOLL u n d T h o m a s L Ö F F L E R , M a i n z 2009.
331 Anmerktingen
26
3 1 Vgl. Benjamin HENRICHS, Adam, zieh die Hosen an, in: www.zeit.de. Die Zeit v o m 7 . 8 . 1 9 8 7 Nr. 3 3 , S . 2 9 (Archiv).
3 2 Die Verse sind von Maria Luise THURMAIR (1969) und finden sich im katholischen Gesangbuch von 2 0 1 3 «Gotteslob» als Nr. 84,4. Es handelt sich um die Neufassung des barocken Liedes «Morgenglanz der Ewigkeit». 33 Eva HORN, Der Untergang als Experimentalraum. Zukunftsfiktionen vom Ende des Menschen, in: Das Parlament 62, Beilage, S. 3 2 - 8 ; Judith SCHOSSBÖCK, Letzte Menschen. Die Heldinnen und Helden des Weltuntergangs, in: ebd. S. 3 8 44.
34 Joanna JABLKOWSKA. Literatur ohne Hoffnung. Die Krise der Utopie in der deutschen Gegenwartsliteratur. Wiesbaden 1993; BUSSE, Weltuntergang als Erlebnis; Manon DELISLE, Weltuntergang ohne Ende. Ikonographie und Inszenierung der Katastrophe bei Christa Wolf, Peter Weiss und Hans Magnus Enzensberger, Würzburg 2 0 0 1 . - Eine Anthologie: Apokalypse. Schreckensbilder in der deutschen Literatur seit Jean Paul. Ein Lesebuch, Ausgewählt und hg. von Jürgen ENGLER, Berlin 2 0 0 5 .
35 Bd. x, München 1956. 3 6 Christoph RANSMAYER, Die letzte Welt, Nördlingen 1988, zit. nach: ENGLER, Apokalypse, S. 2 6 1 . 37 Zit. nach Joseph KIERMEIER-DEBRE, Das Ende der Welt mit anschließender Diskussion oder: Die raunende Beschwörung nach vollendeter Zukunft in der literarischen Apokalyptik, in: HALTER/MÜLLER, Weltuntergang, S. 6 1 - 7 3 , hier S.67, ebd. S. 7 1 - 7 3 eine Liste literarischer Endzeittexte des 20. Jahrhunderts. 3 8 Luis BUNUEL, Mein letzter Seufzer. Erinnerungen, Königstein/Taunus 1 9 1 3 , S. 2 4 4 - 5 .
39 Ich zitiere die Ausgabe Darmstadt, Neuwied 1986 (Sammlung Luchterhand 455), hier S. 14 und S. 159. 4 ° Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1988. Siegfried LENZ, Frankfurt a.M. 1988, Dankesrede «Am Rande des Friedens», hier S. 12 und S. 1 4 . 4 i Herbert ROSENDORFER, Deutsche Geschichte. Ein Versuch, Bd. 6: Friedrich der Große, Maria Theresia und das Ende des Alten Reiches, München 2 0 1 0 , S. 205 (freundlicher Hinweis meines Mitarbeiters Janus GUDIAN). 42 Friedrich DÜRRENMATT, Durcheinandertal. Roman, Zürich 1989, die Zitate S. 1 7 1 - 4 .
43 F. W. B E R N S T E I N , Die Gedichte. ¿ M ü n c h e n 2 0 0 7 , A p o k a l y p s o n - P r o g r a m m , S. 8 1 . 44 Georg DIEZ, ES ist nur ein Trick. Ein Treffen mit Woody Allen, der in seinem neuen K i n o w e r k in die M a g i e flieht, D e r Spiegel 4 9 / 2 0 1 4 ( 1 . T 2 . 2 0 1 4 ) , S. T 3 2 - 3 ,
hier S. 133 - Woody ALLEN im Interview über seinen Film «Magic in the Moonlight». 45 Weltuntergang (Das Parlament. Aus Politik und Zeitgeschichte 2 0 1 2 , Heft 51/52 Beilage). 4 6 Für eine erste Information: Gilles POLIZZI, «Au sanguinaire le nombre raconté»: Le thème millénariste dans les Prophéties de Nostradamus, in: Formes du millénarisme en Europe à l'aube des temps modernes, ed. par Jean-Raymond FANLO et André TOURNON (Archives des sciences sociales des religions 1 2 2 = Colloques, congres et conférences sur la Renaissance 25), Paris 2 0 0 1 , S. 4 2 9 - 5 3 . 47 Die Beispiele sind entnommen: REICHERT, Zeitsprünge. Vgl. auch: BOYER, When
Anmerktingen
48 49 50 51
327
Time Shall Be No More; vgl. auch DF.RS., The Apocalyptic in the Twentieth Century, S. 1 4 9 - 6 9 ; FULLER, Naming the Antichrist. Frankfurter Allgemeine Zeitung 2.0.3.2000, S. 13, und vom 21.3.2013, S. 13. Frankfurter Allgemeine Zeitung 4.7.2000, S. 1 1 . Dazu MÜHLMANN, Chiliasmus und Nativismus. «Sintflut verhindert Weltuntergang». So z. B. nach dem Magazin «Stern» (Internetausgabe) 1.4.2008.
52 DYLAN, Lyrics, S. 794. 53 DYLAN, Lyrics, S. 800.
54 Asa LARSSON, Der schwarze Steg, -»München 2009, S. 7 (schwedisch «Svartstig», Stockholm 2006). 55 Ferdinand VON SCHIRACH, Verbrechen, Stories, ^Münchcn/Zürich 2010, S. T57. 56' Die Lyrics z.B.: www.magistrix.de>songtexte>interpreten (Iron Maiden). Zur Band: http://de.wikipedia.org/wiki/The_Number_of_the_Beast_(Lied). Beide aufgesucht am 29.4.2014. 57 Auch daran erinnert REICHERT, Zeitsprünge; vgl. BOYER, Apocalyptic in the Twentieth Century, S. 155 (mit weiterer Lit.). 58 Zit. nach BOYER, Apocalyptic in the Twentieth Century, S. 151 mit Anm. 6. 59 So 9NEWS.c0m - Newsroom am 9. Mai 2003 (mit Photo). Vgl. oben S. 1 1 - 1 2 . 60 Kritik daran: Sally BUZEE, AP, Das Wort vom Kreuzzug stößt auf Widerspruch, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 18.9.2001. 61 Zum Jihadismus: Bchnam T.SAID, Islamischer Staat. IS-Miliz, al-Qaida und die deutschen Brigaden, München 2014, S. 148 und S. 149. Vgl. oben S. 1 5 - 6 . 62 COOK, Contemporary Muslim Apocalyptic, passim. 63 COOK, Contemporary Muslim Apocalyptic, S. 198-9. 64 BLOOMFIELD, HOW to Recognize the Antichrist. Bloomficld verfaßte noch weitere «apokalyptische» Bücher. 65 COOK, Contemporary Muslim Apocalyptic, S. 259 (Armageddon), S. 258 (Antichrist). 66* Spiegel-TV berichtete am 12. Mai 2013 darüber. 67 Die Barcode Verschwörung - Der Strichcode Satan (www.youtube.com/ watch?v=0m9fZp...) (6.4.2015). 68 Zur raschen Information vgl. den Wikipedia-Artikel «Orgon» (6.4.2015). 6*9 Dazu grundlegend die empirische Studie von FESTINGER, RIECKEN, SCHACTER. 70 GRÄSSER, Das Problem der Parusieverzögerung. 71 Vgl. oben S. 54 mit Verweis auf Sanhedrin 98a. 72 Dazu SCHOLEM, Die jüdische Mystik, S. 327-55. 73 Allgemein: Wolf-Detlef ROST, Apokalypse aus psychologischer Sicht, in: Das Parlament 62, S. 44-50. 74 Beide Stimmen: www.gutefrage.net/tag/weltuntergang/i, besucht am 28.12.20x0. 75 Vgl. oben S. 15. 76 Der Film ist nicht zu verwechseln mit dem jüngeren Titel «The Day the World Ended» (2001). 77 «Mad Max» war der Titel einer australischen «apokalyptischen» Filmserie von George Miller (1980); hier ist die deutsche Hardrock-Band dieses Namens gemeint. 78 Eva HORN, Der Untergang als Experimentalraum. Zukunftsfiktionen vom Ende
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79 80 81 8z 83 84
85 86 87 88
Anmerktingen des Menschen, in: Das Parlament 6z, S. 3Z-8; Judith SCHOSSBÖCK, Letzte Menschen. Die Heldinnen und Helden des Weltuntergangs, in: ebd. S. 38-43. So Martina KNOBEN in ihrer Rezension des Filmes in: http://www.sueddetsche.de/ kultur/z.zzo/neuer-film-von-lars-von Trier (Süddeutsche Zeitung 5. Okt. z o n ) . Zit. nach KAHL, Musikalisierung des Bösen, bei Anm. z8. Dead Popstars Dead and Euronymous from Mayhem http://www.highdive.de/ deadpopstars/mayhem/index.htm (besucht am 1.4.Z015). KARL, Musikalisierung des Bösen, bei Anm. 5 - 1 z; Brandstiftungen: ebd. nach Anm. 23. KARL, Musikalisierung des Bösen, nach Anm. 33. So im Bericht von der Prozeßverhandlung am 2 1 . 5 . 2 0 1 4 : http://www:. Spiegel.de/ panorama/justiz/nsu-prozess-polizisten-ueber-den-einsatz-am-wohnmobil-ineisenach-a-9709z6.html KARL, Musikalisierung des Bösen, nach Anm. 22. http://www:metalstorm.net/bands/lyrics/.php?album Als Beispiel: «MilMartillazos De Ira» (2010) der chilenischen Gruppe «Dies Irae». Wie oben Anm. 8 1 .
8 9 http://bl0g.keinzweiter.de/2010/TI/29, besucht a m 2 8 . 1 2 . 2 0 1 0 .
90 http://rap.de/features/859, besucht am 2 8 . 1 2 . 2 0 1 0 . 91 Eingegeben 2 3 . 5 . 2 0 1 4 . 92 Vgl. FRIED, Endzeiterwartung, passim; DERS., Weg, S. 806-8; DERS., Anfänge, S. 8 9 5 - 7 -
93 ZERO, hg. Theater und Orchester Heidelberg, Intendant Holger SCHULTZE, Heidelberg 1 9 1 3 . 94 Zuletzt: Max TEGMARK, Unser mathematisches Universum - Auf der Suche nach dem Wesen der Wirklichkeit, Berlin 2015 (zuerst engl. 2014). 95 Paul J. STEINHARDT, Neil TUROK, Cosmic Evolution in a Cyclic Universe, in: Physical Review D65: 1 2 6 0 0 3 (2002) im Internet: arXiv:hep-th/0iii098vz; DIESS., Endless Universe. Beyond the Big Bang, New York u. a. Z007. 96 Fred ADAMS, Gregory LOUCHLIN, The Five Ages of the LJniverse. Inside the Physics of Eternity, New York 1999. 97 Robert R. CALDWELL, Marc KAMIONKOWSKI, The Physics of Cosmic Acceleration, in: Annual Review of Nuclear and I'erticle Science 59 (2009) S. 3 9 7 - 4 2 9 , im Internet: ArXiv:0903.086'6vi. 98 CHAMBERLAIN, Grundlagen. 99 Die Zitate: CHAMBERLAIN, Grundlagen, S. 3 1 3 , S. 309 und S. 5 3 1 . 1 0 0 CHAMBERLAIN, Grundlagen, S.cii. 1 0 1 Brief Wilhelms II. an Chamberlain vom 20.z.190z: Houston Steward CHAMBERLAIN, Briefe 1882-T924 und Briefwechsel mit Kaiser Wilhelm II., z Bde. München 19Z8, z S. 1 4 8 - 6 5 , hier S. 1 5 3 - 5 4 . - Vorstufen derartiger Vorstellungen finden sich in der angelsächsischen Welt seit Darwin, vgl. BENZ, Schöpfungsglaube, S. 87-96. ioz Vgl. Wolfgang MARTYNKEWICZ, Salon Deutschland. Geist und Macht 9 0 0 - 1 9 4 5 , Berlin Z009, S. 1 1 9 - z o . 1 0 3 Christian NOTTMEIER, Adolf von Harnack und die deutsche Politik 1 8 9 0 - 1 9 3 0 . Eine biographische Studie zum Verhältnis von Protestantismus, Wissenschaft und Politik (Beiträge zur historischen Theologie IZ4), Tübingen Z004, S. 253 mit Anm. 96, mit Verweis auf den schon in Anm. 98 zitierten Brief vom 2 0 . 2 . 1 9 0 2 , in:
Anmerktingen
329
Briefe Bd. 2, S. I6'o, und Wilhelms Antwort vom ZT.1Z.T90Z, ebd. S. 1 6 5 - 8 , hier S. 1 6 5 und S. 1 6 8 . 104 SPENGLER, Der Untergang des Abendlandes. Dazu Detlef FELKEN, Oswald Spengler. Konservativer Denker zwischen Kaiserreich und Diktatur, München 19S8. 105 SPENGLER, Untergang 1, S. 621. 106 Zum Begriff «apokalyptisches Lebensgefühl» vgl. oben S. 40 und unten S. 257. 1 0 7 Gottfried BENN, Der neue Staat und die Intellektuellen, Stuttgart/Berlin 1 9 3 3 , S. 1 5 1 - 6 4 , hier S. 1 6 1 (die Hervorhebungen stehen im originalen Text). 108 Felix GROSSHEUTSCHI, Carl Schmitt und die Lehre vom Katechon, Berlin 1996; Heinrich MEIER, Die Lehre Carl Schmitts. Vier Kapitel zur Unterscheidung Politischer Theologie und Politischer Philosophie, Stuttgart/Weimar 1994; Ruth GROI-I, Arbeit an der Heillosigkeit der Welt. Zur politisch-theologischen Mythologie und Anthropologie Carl Schmitts, Frankfurt a. M. 1998; Julia HELL, Katechon: Carl Schmitt's Imperial Theology and the Ruins of the Future, in: The Germanic Review 84 (2009) S. 2 8 3 - 3 2 6 . - Das folgende Zitat: Carl SCHMITT, Glossarium. Aufzeichnungen der Jahre 1 9 4 7 - 1 9 5 1 , hg. Eberhard Freiherr VON MEDEM, Berlin 1991 (erst posthum erschienen), S. 63. 109 «Nur noch ein Gott kann uns retten». Spiegel-Gespräch mit Martin HEIDEGGER am 23. Sept. 1966, in: Der Spiegel 23/1976 S. 1 9 3 - 2 1 9 ; das folgende Zitat: S. 209; Martin HEIDEGGER, Gesamtausgabe I. Abteilung: Veröffentlichte Schriften 1 9 1 0 1976 Bd. 16, Frankfurt a. M. 2000, S. 6 5 2 - 8 3 , hier S. 6 7 1 . Das Gespräch führten Rudolf AUGSTEIN (der Chefredakteur des Magazins) und Georg WOLFF (Ressortleiter für Geisteswissenschaften und ehemaliger SS-Hauptsturmführer im «Sicherheitsdienst»). Ich danke Silvio VIETTA für wertvolle Hinweise. - Zum Interview jetzt: Lutz HACHMEISTER, Heideggers Testament. Der Philosoph, der Spiegel und die SS, Berlin 2 0 1 4 . 1 1 0 Martin HEIDEGGER, Die Selbstbehauptung der deutschen Universität, Freiburg im Breisgau 1 I 9 3 4 ; jetzt maßgeblich: Hermann HEIDEGGER (Hg.), Die Selbstbehauptung der deutschen Universität. Das Rektorat 1933/34, ^-Frankfurt am Main 1 9 9 0 , S. 1 0 - 9 . in Die Abwiegelungstendenz und die mangelnde Bereitschaft zur Rechenschaftslegung über die eigene Verstrickung in das Unrechtsregime des NS, die Heidegger bis zuletzt beibehielt, sind nicht Gegenstand des vorliegenden Textes. Ich verweise statt aller auf Klaus-Martin KODALLE, Verzeihung denken. Die verkannte Grundlage humaner Verhältnisse, München 2 0 1 3 , S. 1 0 8 - 1 3 . 1 1 2 So der Erlanger Theologe Richard RIESS, Mythos Titanic; DERS., Der Untergang der Titanic. 1 1 3 Vgl. die vorige Anm. 1 1 4 Karl JASPERS, Die Atombombe und die Zukunft der Menschheit. Politisches Bewußtsein in unserer Zeit, München 1958 u. ö., ich zitiere die Taschenbuchausgabe Münchcn T96T, S. T 4 - 5 , S. 3 5 5 - 6 , S. 3 6 4 .
TT5 Kai BIRD, Martin J.SIIERWIN, J.Robert Oppenheimer. Die Biographie, Berlin 2009. Oppenheimers Erinnerungswort ist als spot zu sehen: www.youtube.com/ watch?v-yLvliWuadhQ (gesehen: 4.8.2015); der Vers der Bhagavadgltä handelt vom höchsten Gottwcscn, das zu dem fragenden Arjuna spricht: Ich bin die Zeit, die mächtige Vernichtung der Welt, ich kam hierher, um alle Menschen dieser Welt hinwegzuraffen. Vgl. oben S. 1 8 - 9 .
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Anmerktingen
1 1 6 Vgl. oben S. 2 1 2 - 3 . 1 1 7 Vgl. unten Stephen Hawking. 1 1 8 Nur als Beispiel: Carl Friedrich VON WEIZSÄCKER, Mit der Bombe leben. Die gegenwärtigen Aussichten einer Begrenzung der Gefahr eines Atomkrieges, Hamburg 1958. 1 1 9 Zur Sekte knapp der entsprechende Wikipedia-Eintrag (26.1.2015); das Zitat: GRAY, Politik der Apokalypse, S. 309. Bezeichnend ist der deutsche Titel des USamerikanischen Psychiaters Robert J. LIFTON, Terror für die Unsterblichkeit. Erlösungssekten proben den Weltuntergang, München, Wien 2000, der amerikanische Titel: «Destroying the World to Save it: Aum Shinrikyo, Apocalyptic Violence, and the New Global Terrorism» (2000). 1 2 0 Hawaii: www.futures.hawaii.edu; Berlin: www.ewi-psy.fu-berlin.de/v/masterzukunftsforschung/_media/Flyer/Materstudiengang-Zukunftsforschung_Kurzvorstellung; (besucht: 12. Juli 2015); Konstanz: http://www.zukunftskolleg.unikonstanz.de (besucht: 25.1.2015). 1 2 1 Nick BOSTROM, Superintelligenz. Szenarien einer kommenden Revolution, Berlin 2014 (Die Originalausgabe erschien Oxford 2014). 1 2 2 Donella H. MEADOWS, Dennis L.MEADOWS u.a., The Limits to Growth, 1972, dt. Stuttgart 1 9 7 2 u. ö.; vgl. auch: Jorgen RANDERS, 2052: Droht ein globaler Kollaps?, in: Das Parlament 62, Beilage, S. 3 - 1 0 . 1 2 3 Donella H. MEADOWS, Dennis L. MEADOWS u. a., Limits to Growth. The 30-YearUpdate, Chelsea Green 2004; dt. Stuttgart 2006. 124 Bohdan HAWRYLYSHYN, Road Maps to the Future: Towards more effective societies, Elmsford (New York) 1980. 1 2 5 Vgl. Fritz VAHRENHOLT, Sebastian LÜNING, Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet, zuerst Hamburg 2 0 1 2 ; die Zitate stammen aus einem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 28.3.2014, Nr. 74 S. 21: «Protest gegen Klima-Schwarzmalerei». Axel BOJANOWSKI, Streit um die Erderwärmung. Angesehener Meteorologe wechselt zu den Klimaskeptikern, in: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel (vom 5.5.2014). 126 Die Autorin war Heike FALLER. 1 2 7 Jorgen RANDERS, 2052. Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre. Der neue Bericht an den Club of Rome, München 2012. 128 Vgl. etwa Eric SCHMIDT, Jared COHEN, Die Vernetzung der Welt. Ein Blick in unsere Zukunft, Reinbek bei Hamburg 2013. 129 Denis PAMLIN, Stuart ARMSTRONG, Global Challenges. 12 Risks that threaten human civilisation, The case for a new risk category, Stockholm 2015. 1 3 0 Die Frage formulierte Nick BOSTROM, Superintelligenz. Szenarien einer kommenden Intelligenz, Berlin 2014, S. 164. 131 132 133 134
Spiegel-Online 7.2.2015: «Vier Tage Weltuntergang». Spiegel-Online: 20.7.2008: http://spiegel.de/wissenschaft/mensch Zit. nach Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg vom 19.Mai 2014, Nr. 1 1 4 S. 10. Vgl. Yual HARARI im Gespräch mit Johannes KUHN, Süddeutsche.de Digital vom 7.2.2015 «Wir werden gewaltige Ungleichheiten erleben»: http://www.sueddeutschc.dc/digital/2.220/univcrsalhist0riker-yuval-harari 1 3 5 GRAY, Politik der Apokalypse.
Anmerktingen
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136' Arnold HANSLMEIER, Kosmische Katastrophen, in: Das Parlament 62, S. 50-56. 1 3 7 J.Richard GOTT, Implications of the Copernican principle for our future prospects, in: Nature 363 (1993) S. 3 1 5 - 9 . 138 Die Zahlen verbreitete die Sendung «Planet Wissen: » vom 27.9.2013, vgl. www.planet-wissen.de/natur_technik/wcltall/universum/Weltuntergang.jsp 1 3 9 Klaus JACOB, Die sechste Katastrophe, in: Süddeutsche Zeitung vom 31.8.2014 (Online), (auch: DERS., Das große Sterben, in: Natur 09/20x4). 185 Krater: Thom a s K E N K M A N N , M i c h a e l POEJLCHAU, A l e x D E U T S C H , Klaus T H O M A , K o s m i s c h e
Kollisionen in der Experimentierkammer, in: forschung. Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft 3/2014, S. 1 4 - 9 , hier S. 19. 140 Axel BOJANOWSKI, Grönland: Forscher entdecken größten Meteoritenkrater der Erde, in: Spiegel-Online Wissenschaft, 3.7.2012. 141
K E N K M A N N , P O E L C H A U , D E U T S C H , T H O M A , Kosmische Kollisionen (wie oben
Anm. 139). 1 4 2 Clive OPPENHEIMER, Climatic, environmental and human consequences of the largest known historic eruption: Tambora eruption (Indonesia) 1815, in: Progress in Physical Geography 27 (2003) S. 2 3 0 - 5 9 (http//ppg.sagepub.com/content/27/ 2Z230.refs.html). Zum Ausbruch, seinen sozialen, politischen und kulturellen Folgen vgl. B E H R I N G E R , T a m b o r a .
143 Mary SHELLEY, Frankenstein or The Modern Prometheus. The 1S18 Text, ed. Marilyn BUTLER (Oxford World's Classics), Oxford, New York 1994 u. ö. Zu den erwähnten Folgen des Tambora-Ausbruchs und der Zitate: Ronald D. GERSTE, Alle redeten vom Wetter, in: Die Zeit 2015/12 vom 19. März 20x5, S. 21. Zu Shelley und Byron vgl. auch BEHRINGER, Tambora, S. 259-62; hier S. 56-8 und S. 1 3 8 - 4 2 zu den folgenden Beispielen der «Michelianer» und «Pöschlianer». 144 Axel BOJANOWSKI, Genug Magma für den Weltuntergang (Spiegel-Online 23. April 2015, mit weiteren Hinweisen), http://www.spiegel.de/wissenschaft/ natur/ywllowstone-supervulkan-gigantische-magma-vorraete-unter-vulkan-a1030132-druck.html. 145 Vgl. oben S. 1 4 - 2 0 . Ferner: Hubert SEIWERT, End of Time and New Time in Medieval Chinese Buddism, in: Apocalyptic Time. Ed. By Albert I. BAUMGARTEN (Studies in the History of Religions 86), Leiden/Boston/Köln 2.000, S. 1 - 1 4 . 146 Gottfried BENN, Verlorenes Ich, zuerst Privatdruck 1943. 147 So eine dpa-Meldung, zit. nach Rhcin-Neckar-Zeitung vom 6-/7. Dezember 2014, Nr. 282 S. 33. 148 Ich zitiere den achten Abdruck der 5. Auflage von 1932, Berlin/New York 1979 (zuerst 1930). 149 Vgl. dazu oben S. 253-7. VT. Weltuntergang 1 Vgl. oben S. 104. 2 Die jüngste mir bekannte einschlägige Beobachtung: Karin I.OBERG, Viviana V. GUZMÄN u. a., The comct-like composition of a protoplanetary disk as revealed by complex cyanides, in: Nature vol. 520 (9 April 2015), zit. nach Nature online (15.4.2015).
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Anmerktingen
3 Vgl. den W'ikipedia-Artikel «Anthropisches Prinzip»: http://de.wikipedia.org/ wiki/Anthropisches_Prinzip. 4 Vgl. oben S. 64-5. 5 Zum Gedenkwesen: Otto Gerhard OEXLE (Hg.), Memoria als Kultur, Göttingen 1995 mit weiteren Hinweisen; zum Stiftungswesen: Michael BORGOLTE, «Totale Geschichte» des Mittelalters? - Das Beispiel der Stiftungen (Humboldt-Universität zu Berlin, Öffentliche Vorlesungen, H. 4, Berlin 1993; als Herausgeber: Stiftungen und Stiftungswirklichkeiten. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Stiftungsgeschichten 1), Berlin 2.000; Stiftung und Memoria. Hg. Tilmann LOHSE (Stiftungsgeschichten 10), Berlin 2012. 6 Vgl. Frank REXRO' m, Deutsche Universitätsstiftungen von Prag bis Köln. Die Intentionen des Stifters und die Wege und Chancen ihrer Verwirklichung im spätmittelalterlichen deutschen Territorialstaat (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 34), Köln, Weimar, Wien 1992. 7 Vgl. die eingangs zitierte Anweisung durch Thomas von Aquin oben S. 104. 8 FUNKENSTEIN, Heilsplan, S. 9 3 - 1 1 3 ; Joachim EHLERS, Otto von Freising. Biographie. Ein Intellektueller im Mittelalter, München 2013, S. 1 6 6 - 2 1 3 . 9 Landrecht I c. 3, Eike zitierte den Buchtitel « Oricnis» (d. h. Origines) und hielt ihn für einen Autorennamen. 10 Zusammenfassend FRIED, Aufstieg, S. 1 2 2 - 4 . 11 Giorgio AGAMBEN, Das Geheimnis des Bösen. Benedikt XVI. und das Ende der Zeiten, Berlin 2015; mit dem Zitat aus der Allgemeinen Frankfurter Sonntagszeitung wird das Büchlein vom Verlag beworben (mir als E-Mail 24. März 2015 zugegangen). 12 Zweifel eines Theologen etwa: Gerd LÜDEMANN, Die Auferstehung Jesu. Historie, Erfahrung, Theologie, Göttingeni994; dazu: Alexander BOMMARIUS (Hrsg.), Fand die Auferstehung wirklich statt? Eine Diskussion mit Gerd Lüdemann. Mit Beiträgen von Klaus BERGER, Hugo STAUDINGER, Michael MURRMANN-KAHL und Alexander BOMMARIUS, Düsseldorf, Bonn 1995; und noch einmal: Gerd LÜDEMANN, Die Auferweckung Jesu von den Toten. Ursprung und Geschichte einer Selbsttäuschung, Springe 2002. - Medizinische Sicht: Maximilian LEDOCHOWSKI, Dietmar FUCHS, Die Auferstehung Christi aus medizinischer Sicht, in: Biologie unserer Zeit (Online-Ausgabe) 2/2014 (44), S. 1 2 4 - 8 . 13 Ulf VON RAUCHI-IAUPT, Supervulkanismus. Wahrscheinlich der Weltuntergang, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. April 2015, zit. nach http://www.faz. net/aktuell/wissen/erde/20o-Jahre-tambora-eruption-dic-gefahren-der-supervulkane. 14 Beide Zitate nach dem Spiegel-Interview: Der Spiegel 39/2014 (22.9.2014), S. 136 und S. 139. 15 Wolf BIERMANN, Mein Ralph Giordano ist tot, in: Der Spiegel 51/2014 vom 1 5 . 1 2 . 2 0 1 4 , S. 150. 16 «Die Sonne wird erlöschen». Woody Allen über seinen Zauberfilm «Magic in the Moonlight», Zwangsoptimismus zum Wohle der Familie und das unvermeidliche Ende des Universums (Interview: Roland HUSCHKE), in: Süddeutsche Zeitung 4. Dez. 2014, Nr. 279 S. 12. 17 Suren KIERKEGAARD, Entweder-Oder. Ein Lebensfragment. Hg. von Victor EREMITA, 1843. Erster Teil: Diapsalmata, Ps. 24: Die Zukunft, übers, von MICHEL-
Anmerktingen
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SEN, GLEISS 1885 (www.textlog.de). Als Motto zitiert von Friedrich DÜRRENMATT, Der Auftrag oder vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Novelle in vierundzwanzig Sätzen, Zürich 1986, auch als Hörbuch. 18 Warnung vor einer Kontaktaufnahme mit Aliens (keine Skepsis hinsichtlich ihrer Existenz): Stephen FIAWKING, vgl. den Spiegel-Artikel: «Sprecht bloß nicht mit den Aliens» vom 25. Apr. zoro: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/warnung-von-astrophysiker-hawking-sprecht-bloß-nicht-mit-den-aliens-a-691115. htm! 19 Der Song des von Karl Golgowsky gegründeten Golgowsky-Quartctts eroberte im Jahr 1954 den ersten Platz der deutschen Schlager-Hitlist, vgl. www.amazon. de'...' Schlager: Am 30. Mai ist der Weltuntergang. 20 Daran erinnerte am 6. Jan. 2015 der Spiegel-Online-Kultur. Das Video ist nicht bestätigt. Das Zitat lautet: We won't be signing off until the world ends. We'll be on, and we will cover the end of the world, live, and that will be our last event. (...) we'll play