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German Pages 185 Year 1985
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l6allov
(d aggra-
hier kann das Ursprüngliche von
(zweifell os der "wahreIl Text)
im Aramäi schen (oder Hebräworden,
kein palästinischer Jude war, mag mit dem speziell jüdisch-palästini-
daß die Variante Eßapuva-re: durch Verwechslung der Wurzeln '!)~ und ':l~
schen Gebrauch des Wortes nicht vertraut gewesen sein und es mi t geläufigen Wort IIStadt ll wiedergegeben habens.
oder
dem
An Lk 11 3 48 = Mt 23 3 3.1
ist sicherlich merkwürdig, daß die matthäische Parallele zum lukanischen lIihr baut ll - seltsamerweise - lIihr Moulton, Gramm. 11, 16. In HThR 17 (1924),83-89; vgl. Our Translated Gospels, 82f. 3 Maimonides kannte das ganze Palästina als IIdie Provinz ll (J. Levy, Chaldäisches Wörterbuch über die Targumim und einen großen Theil des rabbinischen Schriftthums I I, 31866 = 1959, 10). 4 Wo erscheint Torreys IIstereotypesli Nn)'"TY.l "T'il'7 (Vgl. HThR 17 (1924), S Könnte das griechische n6ALS nicht sogar etwas von der umfassenderen Bedeutung von N.l'11'l = IIProvinz, Regierungsbezi:rak ll , speziell in aramäisch/syrisch-sprachigen Gebieten, übernommen haben? (Siehe ferner: Wilcox, 5ff., 42ff.) ~u Mk 6,21 hat der syh für Tns raALAaCa~ die interessante Marginalvariante Nnp"Tl'li, also Tn~ n6AEw~. Im Kontext wird keine IIS ta dt ll erwähnt, und IIVerwaltungsbezirk ll , IIProvinz", für sich allein, erscheint unvollständig: vielleicht lautete der von syh gelesene Text Tns raALAaCas n6AEws (NnJ'"T1'l N'7'1;l), die IIProvinz Gal i läa ll . 1
2
8n.
12
reys
:n~
und
1:l~
Erklärung
(so Torrey) entstanden sei. Wilcox neigte dazu, Torvorzuziehen,' aber er schlug vor,
"ni:l~N.
Aphel (=
EßapuvaTE). zu lesen. statt Torreys "ni:l~, das, was keineswegs sicher
ist, sßapuva-re: bedeuten soll.
Derselbe Zweifel
haftet jedoch ebenso
dem Aphel an, das (wie sein syrisches Äquivalent) eher lIerzürnenll als IIbedrücken ll (ßapuvELv) bedeutet. Ni chtsdestoweni ger ersehe; nt ei ni ges an einer solchen Erklärung dieser seltsamen Variante als wahrscheinlich. denn es ist schwierig, sich vorzustellen, ein Kopist sei auf irgendeinem anderen Wege auf EßapuvaTE gekommen. Eine andere Vermutung ist. ein übersetzer,
von einem ursprünglichen "n:l1~ (oder "n,!)~)
ausgehend, habe EßapuvaTE zu npvnaaa-ßE hi nzugefügt: auf dem Wege eines alternativen '\!1!) (= Auslegens) anhand des Originals, vielleicht weil er das aramäische Wort im hebräischen Sinne verstand; oder er Our Translated Gospels, 103f. Für ein anderes Beispiel dieses Wortspiels siehe unten, 145. 3 AaO., 1ff. und 140ff. 1
2
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könnte eine Variante gefunden haben, die durch Entstellung entstanden war, z.B. "n'D, und sie im Sinne von "bedrückt" verstanden haben. Dieses Erweisverfahren, die Fehlübersetzung des Aramäischen, da es, weil notwendi gerwei se mutmaß 1ich, nur ei nen sekundären Wert haben kann, sollte gleichwohl nicht völlig ignoriert werden. Aber es muß mit größter Behutsamkeit gehandhabt werden. Die Erfüll ung ei ner dri tten Voraussetzung ist wünschenswert. Das stärkste Argument zugunsten einer Fehlübersetzung ist seine innere Wahrscheinlichkeit in seinem aramäischen Kontext. Mögliche Fehlübersetzungen sollten ni cht als iso 1i erte Phänomene untersucht werden, sondern, soweit mögl ich, in ihrem Zusammenhang im aramäischen Spruch oder Passus. Der Rat S.R. Drivers ist wieder wert, vollständig zitiert zu werden: " ... um sie (die übersetzung und Feh1über~etzung des Aramäischen) richtig beurteilen zu können, brauchen wir nicht isolierte Redewendungen, sondern ganze Verse oder zumindest ganze Sätze, rückübersetzt ins Aramäische, und den Ursprung der Varianten in den Paralleltexten, eine nach der anderen geprüft und erklärt" 1 •
B. DER LINGUISTISCHE UND DER TEXTLICHE ZUGANG
1. Der linguistische Zugang Aramäisch war eine der großen Sprachen des zivilisierten Ostens. Seine Blütezeit lag zwischen dem sechsten und demdritten Jahrhundert. v.Chr.; während der Periode, da orientalische Reiche die zivilisierte Welt beherrschten, war es das internationale Medium für Verwaltungs-, Kulturund Handelsbeziehungen vom Euphr.at bis zum Nil, sogar in Ländern, in denen es kei ne ei nheimi sc he semiti sche Kultur gab. Es wurde di e Sprache der Juden, wann genau, ist nicht bekannt, wahrscheinlich aber während des und nach dem Exil. Mit dem Aufkommen des Reiches Alexanders wurde die aramäische Sprache überall in der zivilisierten Welt abgelöst durch die Koine, aber Griechisch verdrängte das Aramäische unter den Juden Palästinas oder Babylons nie völlig, oder unter Menschen mit semitischer Kultur in Syrien und Mesopotamien, wo Griechisch zwar gepflegt wurde, Aramäisch aber - in einem seiner Hauptzweige, Syrisch - gleichwohl die hauptsäch1 ich gesprochene und geschriebene Sprache des Vo1 kes war, Sogar weit im Westen, im syri schen Antiochien, blühte im ersten Jahrhundert das Syrische neben dem Griechischen und war dort so fest etabliert wie das Jüdisch-Aramäische in Palästina 1 , Vier Sprachen waren im Palästina des ersten Jahrhunderts' zu finden: Griechisch war die Sprache der gebildeten "hellenisierten" Klassen und das Medi um der Kul tur- und Handel sbeziehungen zwi schen Juden und Ausländern; Latein war die Sprache der Besatzungsarmee und scheint in gewissem Umfange, nach lateinischen Entlehnungen im Aramäischen zu urteil en, auch für Zwecke des Handels und ganz ohne Zweife 1 auch des römi schen Rechts ged i ent zu haben; Hebräi sch, di e hei 1i ge Sprache der jüdischen Schriften, versorgte den gelehrten Juden unaufhörlich mit einem wichtigen Hilfsmittel literarischer Ausdruckskraft und wurde als gesprochene Sprache in den gelehrten Kreisen der Rabbis gepflegt; Aramäisch war die Sprache der Landbevölkerung und stellte, zusanmen mit dem Hebräischen, das hauptsächlichste literarische
c 1
14
Expositor, Serie IV,
8, 430f.
1 Nöldeke sprach von Grammar, xxxi i).
."dem halb-griechischen ll
Antiochien
(Syriac
15
Medium des palästinischen Juden des ersten Jahrhunderts dar; Josephus
in welchem Umfang die griechischen Evangelien in "übersetzungsgrie-
schrieb seinen Jüdischen RPieg in aramäisch und übersetzte ihn später
chisch" geschrieben sind oder es verkörpern oder wieviel Aramäisch-
ins Griechische 1
einfluß in ihnen entdeckt werden kann.
•
Wenn Jesus ein galiläischer Rabbi war, ist es nicht unwahrschein-
Das Aramäischstudium an den Evangelien war hauptsächlich an diesem
lich, daß er sowohl das Hebräische als auch das Aramäische gebrauchte,
Prob 1em i nteres si ert. Aber Aramäi sch kann auch in anderer als inder
besonders, wie T.W. Manson vermutet hat, in seinen förmlichen Disputationen mit den Pharisäern 2 . M.H. Segal ist so weit gegangen zu behaup-
jüdisch-palästinischen Form die Arbeit der Evangelisten und die frühe übertragung ins Gri echi sche beei nfl ußt haben. Wei thi n wurde Syri sch
ten, daß das Mischna-Hebräisch, die Art Hebräisch, die wir in der
gesprochen und geschrieben, besonders in Antiochien, dem ersten großen
Mischna finden, tatsächlich ein gesprochener Dialekt in Judäa zur Zeit
christlichen Zentrum, und es gibt eine respektable überlieferung, wo-
Christi war 3
nach Lukas in dieser Stadt geboren ist 1
•
Im palästinischen Talmud findet man Aramäisch und Hebrä-
•
Wenn der dritte Evangelist
hebräisch, halb aramäisch, sind dem Leser des Talmud geläufig, und
ein "Syrer aus Antiochien" war, war er wahrscheinlich zweisprachig, mit Syrisch als seiner Zweitsprache. überdies war das palästinisch-
di ese künstl i che Sprache rabbi ni schen Ursprungs könnte sehr wohl
jüdische Aramäisch ein außerhalb Palästinas wenig bekannter Dialekt:
i sch zugl ei ch, manchmal
in Form ei ner Art MischspT'ache; Sätze, halb
wie nach dem Fall Jerusalems in Gebrauch gewesen
vor
vieles von der
sein 4 •
Die Evangelien wurden in einer überwiegend hellenistischen Umwelt
palästinisch-aramäischen Evangelienüberlieferung mag
durch das gebräuchlichere Medium des Syrischen gegangen sein, bevor es
geschrieben, und sie wurden in griechisch geschrieben. Aber Griechisch
endlich in griechisch niedergeschrieben wurde.
war weder di e Muttersprache ihrer Zentra lfi gur, noch di e der ersten
Einfluß des Syrischen als auch der des jüdisch-palästinischen Aramäisch
Apostel, wenn es ihnen auch nicht unbekannt war. Jesus muß sich im
zur Formung des Evangelien-Griechisch beigetragen haben. Ein palästinisch-aramäischer Zugang zu den Evangelien hat ~rößere
galiläischen Dialekt des Aramäischen unterhalten haben, und sein Lehren geschah wahrscheinlich fast gänzlich in aramäisch.
Den griechi-
Daher mag sowohl der
Hindernisse zu überwinden als eine Untersuchung des Syrisch-Einflusses.
schen Evangelien muß daher eine palästinisch-aramäische überlieferung
Im "Falle des letzteren gibt es keinen Mangel an syrischer Literatur,
zugrunde liegen, auf jeden Fall aber den'Sprüchen und der Lehre Jesu,
das meiste davon stammt zwar aus einem späteren als dem ersten Jahr-
und diese überlieferung muß irgendwann vom Aramäischen ins Griechi-
hundert, aber es hat ei nen genügend großen Umfang und ausrei chende Ei n-
sche übersetzt worden sein. Einige haben gedacht, daß die Evangeli-
heitlichkeit und linguistische Integrität, um die grammatischen, syn-
sten selbst die übersetzer dieser aramäischen Quellen der Evangelien
takti schen und 1exi kographi schen Probleme vergl ei chswei se ei nfach zu
waren; wenn sie nicht selbst übersetzt haben, müssen sie sicherlich
gestalten. überdies ist es ein gut bearbeitetes Studiengebiet. Das pa-
frühe übersetzungen als Quellen benutzt haben. Das "Aramäisch-Problem"
lästinische Aramäisch dagegen stellt uns vor ein größeres Problem. Der
der Evangelien ist also, aufgrund innerer Anzeichen herauszufinden, das 1 Einleitung, § 1; vgl. Altertümer, 12,2. Dalmans wichtige Studie zu den drei Hauptsprachen Palästinas im ersten Jahrhundert, "Die drei Sprachen", in seinem Buch Jesus-Jeschua, sollte zu Rate gezogen werden. Diese Sprachen waren fürdenjuden Aramäisch, Hebräisch und Griechisch, die erstere und die letztere im täglichen Gebrauch, besonders in den Städten. Die Ergebnisse zur allgemeinen Frage der Sprache Jesu in Dalmans Studie können als sicher erwiesen betrachtet werden: Jesus mag griechisch gesprochen haben, aber er sprach und lehrte sicherl ich in aramäisch. 2 Teaching of Jesus, 46f. 3 Mishnaic Hebrew Grammar, 17. 4 Vgl. A. Merx, Die vier kanonischen Evangel ien, Lukas, 418, wo ein Beispiel dieser MischspT'ache bequem untersucht werden kann.
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literarische
Aramäische
v.Chr.)2,
Dialekts
enthält
der jüdischen Kolonie von Elephantine (ca.
Nachlaß
des
westaramäischen
500-400
die aramäischen Teile aus Esra (ca.
500-450 v.Chr.) und
Daniel (ca. 200 v.Chr.), das Aramäische der jüdischen Targumim oder Paraphrasen des Pentateuchs, der Propheten und Hagiographen, die aramäischen Teile des palästinischen Talmuds und der Midraschim, samaritanisches Aramäisch (ein Pentateuch-Targum, eine Liturgie usw.) und
Eusebius, H.E. 3,4 und Hieronymus, de vir. illustr. E. Sachau, Aramäische Papyrus und Ostraka aus Elephantine, 1911 und A.E. Cowley, Aramaic Papyri of the Fifth Century, 1923. 1
2
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christlich-palästinisches Syrisch, das hauptsächlich aus übersetzungen von Teilen des Alten und des Neuen Testaments besteht. Letztere sind a 11 e 1ange nach dem zwei ten Jahrhundert n. Chr. entstanden: wi r bes itzen keine aramäische Schrift von einigem Umfang, die dem ersten Jahrhundert angehört 1 ; Josephus' Jüdisaher Krieg, in seinem Original aramäisch, ist mit praktisch aller zeitgenössischen aramäischen Literatur verlorengegangen. Aramäische Quellen aus der Zeit zwischen dem zweiten Jahrhundert v. Chr. und dem zweiten Jahrhundert n. Chr. 1iegen bekanntl ich ei ni gen apoka 1ypti schen und pseudepi graphi schen Schriften der Juden zugrunde, aber sie existieren nur noch in übersetzungen. Wir sind daher für unsere Vorstellungen über das palästinische Aramäisch des ersten Jahrhunderts auf Quellen angewiesen, die entweder äl~er als das zweite Jahrhundert v.Chr. und nicht alle palästinisch oder jünger als das zweite Jahrhundert n. Chr. und zumei st Obersetzungen aus dem Gr:i echischen oder Aramäischen sind 2 • Durch das fast völlige Fehlen mit den Evangelien gleichzeitiger literarischer aramäischer Schriften wird die Frage nach dem besten Gebrauch der wirklich vorhandenen Wissensquellen wichtig. Wo in der vor1 i egenden westaramäi schen Li tera tur fi nden wi r al11 wahrschei n1ichs ten di e Sprache, die das pa 1ästi ni sche Aramäi sch des ersten Jahrhunderts am ehesten repräsentiert? Auf diese Frage sind verschiedene Antworten gegeben worden. In ihnen allen ist der Wert des älteren Aramäi sch sowei t wi e mögl ich anerkannt. Zum Hauptgegenstand der Debatte ist der Vergleichswert der späteren Quellen geworden, die um vieles umfangreicher sind als die ältere Literatur. F. Schulthess wollte im christlich-palästinischen Syri sch den aramäi schen Dialekt gefunden haben, der dem Aramäischen der Evangelien am nächsten verwandt ist 3 , und er wurde darin von zwei Cambri dger Forscheri nnen, Agnes Smith Lewi sund Margaret Dunlop Gibsan, unterstützt~. Ihre Ansicht wurde von Dalman verworfen, der im Aramäi schen der kanoni schen jüdi schen Targumim zum Pentateuch
und zu den Propheten den besten Repräsentanten des frühen pal ästi ni schen Aramäisch zu finden glaubte 1 • .Dalman unterschied zwei Dialekte oder Formen des jüdisch-palästinischen Aramäisch, die eine werde repräsentiert durch das alttestamentliche Aramäisch und das Aramäische der Targumim zum Pentateuch und zu den Propheten, die ander.e durch die populären aramäischen Anekdoten des 'palästinischen Talmuds, zusammen mit Teilen des palästinischen Kommentars zum Alten Testament in den älteren haggadischen Midraschim. Erstere bezeichnete er als "judäisch" und entdeckte in ihr den literarischen Typ des palästinischen Aramäisch, der von Jerusalem als kulturellem Zentrum herkam und im Palästina des ersten Jahrhunderts als allgemeine "Schriftsprache" benutzt wurde. Die wichtigen Teile des palästinischen Talmuds und der Midraschim reichen zurück in eine Zeit, in der das Zentrum jüdischer Lehre von Jerusalem nach Untergaliläa verl egt worden war und wurden dementsprechend im ga 1i1 äi schen Di al ekt des palästinischen Aramäisch verfaßt. Da sowohl das literarische Aramäisch Judäas als auch der Dialekt seiner Heimat, Galiläa, von Jesus gebraucht worden sein können, trug Da lman bei sei ner Rekonstruktion der Worte Jesu bei den Dialekten, dem "judäischen" und dem "galiläischen", Rechnung. Für seine beiden Dialekte sind seine literarischen Quellen hauptsächlich das targumische und, je nachdem, das talmudische Aramäisch. Aber sie sind nicht beide von gleichem Wert oder Gewicht. Es war das Aramäische der Targumim von Onkelos zum Pentateuch und von Jonathan zu den Propheten, in denen Da 1man den verwandtesten Repräsentanten des Aramäi schen des ersten Jahrhunderts fand. Dem ga 1i1 äi schen Aramäi sch und dem Aramäi schen der weniger bekannten Targumim, dem Targum Pseudojonathan (Jeruschalmi I) und dem Fragmententargum (Jeruschalmi II und III) zum Pentateuch und den Targumim zu den Hagiographen, ihnen allen wies er einen sekundären Platz zu; das palästinische Syrisch und das samaritanische Aramäisch waren ihm von noch geringerer Bedeutung.
1 Vgl. unten, 39f. Eine vortreffl iche Diskussion dieses Problems bietet M. Burrows, "Translation of the Gospels", in JBL 53 (1934), 16ff. 2 Eine maßgebl iche Darstellung aramäischer Dialekte und ihrer Literatur liefert F. RosenthaI, Die aramaistische Forschung, 1939. 3 Das Problem der Sprache Jesu, 1917; vgl. 30f. ~ Codex Climaci Rescriptus, 1909, xvi.
1 Die Worte Jesu, 72. In Auseinandersetzung mit einer zeitgenössischen Kritik, daß er dabei sei, eine rabbinische Sahulspraahe zum Modell einer lebenden Sprache zu machen, räumte Dalman in seiner 2. Aufl. der Worte Jesu (371) den galiläisch-aramäischen Teilen des Talmuds und der Midraschim eine weit größere Bedeutung ein als dem targumischen Aramä i sch. Vg I. J. Jeremias, "0 i e aramä ische Vorgesch I chte unserer Evange 1 I en", in ThLZ 9 (1949), 528 und meine Notiz zu "The Aramale Spoken by Christ and Lk. 14.5", in JTS 1 (1949),60.
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Es gi bt zwei Hauptei nwände gegen di ese hohe Wertschätzung des Aramäischen von Onkelos und Jonathan für die Sprache Jesu. Erstens: es gibt das Hebräische an vielen Stellen so wörtlich wieder, daß es IIhebraisierendes ll Aramäisch wird. Der Name 1I0nkelos il ist selbst eine Hebraisierung des griechischen Namens "Aquila Il1 • Und Onkelos ist tatsächl ich der IIAqui 1a ll der aramäi schen übersetzungen, wenn auch der falsche Gebrauch des Aramäischen nicht so offenkundig ist, wie Aquilas Entstell ung des gri echi schen Sprachgebrauchs. Zweitens: es ist wohlbekannt, daß die Targumim von Onkelos und Jonathan einige Zeit in Babylon waren und Spuren des babylonisch-aramäischen Einflusses an ihrer Sprache zurückgeblieben sind 2 • Dalman war sich dieser Schwierigkeiten wohl bewußt. Auf IIHebraismen ll und auf Abwei chung vom a ramäi schen Sprachgebrauch durch Gebrauch des Hebräischen müsse Rücksicht genommen werden 3 • Trotzdem, wenn dies getan werde, sei dieses Aramäisch, besonders in der freien Paraphrase, die dem Hebräischen nicht genau folge, immer noch unser zuverlässigster Führer zum frühen IIjudäischen ll Dialek't. Den Umfang des babylonischen Einflusses veranschlagte Dalman nicht als· hoch; dieses ostaramäische Element in der Sprache der Targumim beeinflusse ihren im wesentlichen palästinischen Charakter nur unerheblich. Neuere Aramäi schfunde haben dem zwei ten Ei nwand größeren Nachdruck verl iehen und gezei gt, daß Da 1man den Wert des targumi schen Aramäi sch für das Aramäische der Evangelienperiode überschätzt hat, während sein Urteil über die Bedeutung der Sprache der weniger bekannten Targumim und des palästinischen Syrisch und des samaritanischen Aramäisch praktisch umgekehrt worden ist, im Falle der beiden letzteren zugunsten der Meinung von Schulthess, vielleicht mit einer geringfügigen Einschränkung. Im selben Jahr, in dem die zweite Auflage seines Buches Die Worte Jesu erschien, wurden Fragmente eines neuen palästinischen Pentateuchtargums veröffentlicht-. Die neuen Manuskripte stellten einen Teil des
Die Worte Jesu, 66. Vgl. Nöldeke, Die semitischen Sprachen, 1887, 32. 3 Die Worte Jesu, 66. - Paul Kahle, Masoreten des Westens 11, 1930. In.The Cairo Geniza, 1947, 21962, hat Kahle seine zuerst in IIMasoreten des Westens 11 11 dargelegte Ansicht über die Bedeutung dieses neuen Materials für die Sprache Jesu weiterentwickelt. Siehe besonders 129ff. (2. AufI., 200ff.) • 1
2
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wertvollen Fundes semitischer Dokumente dar, der jn der jetzt berühmten Geni za oder Rumpe 1kalMler ei ner Synagoge ~ n Alt-Ka i ro gemacht wurde. Si e bestehen aus fünf ansehnl ichen Fragmenten ei nes pa 1ästi ni schen Pentateuchtargums, nicht Onkelos, und ist von diesem Targum sehr verschieden, sowohl im Text als auch in der Sprache. Die Manuskriptfragmente sind einer Zeit etwa zwischen 700 und 900 n.Chr. zugeordnet worden. Das samaritanische Pentateuchtargum liefert die einzige Parallele zu dem Typ des Targumtextes, den wir in den neuen Manuskripten finden. Das neue Targum ist oft eine freie Paraphrase mit haggadischen Zusätzen und setzt gel egentl ich ei nen zugrunde 1i egenden hebräi schen Konsonantentext voraus, der von unserem masoreti schen Text abwei cht. Zwei der Fragmente (0 und E) enthalten ein Targum derselben Passage der Genesis (0, Gen 38,16-26; E, Gen 38,16 bis 39,10), und ein Vergleich der beiden Texte zeigt, daß die Varianten beträchtlich sind. Varianten von einiger Konsequenz sind im Onkelostargum praktisch unbekannt. Bei dem neuen palästinischen Pentateuchtargum haben wir es mit einem Typ jüdischen Targums zu tun, der niemals, wie der Text von Onkelos, endgültig ediert und mit dem masoretischen Text in übereinstimmung gebracht worden ist, sondern der selbst in verschiedenen Stadien seiner übertragung noch frei verändert worden ist. Diese palästinischen Pentateuchtargum-Fragmente, das ist offenkundig, sind Beweismaterial für ein Stadium in der Entwicklung des Targums, das der Periode in der Geschichte des hebräischen Textes vor seiner Standardisierung als offizieller masoretischer Text entspricht oder der Geschichte des Korantextes zu der Zeit,. in der die Rezensionen, die in Basra, Kufah, Horns und Damaskus in Gebrauch waren, alle in verschiedenen Graden voneinander abwichen. Onkelos entspricht hier dem Standardtext des Koran, hergestellt unter dem Kalifat Othmans. Daß solch ein Targum, wie es die neuen Fragmente enthalten, jemals in Palästina in Umlauf war, zu der Zeit, in der Onkelos dort die maßgebliche Norm war, ist völlig unmöglich: aber wir wissen, daß es noch bis ins zehnte Jahrhundert hinein in Palästina benutzt wurde; daher ist die Folgerung unvermeidl ich, daß Onkelos, wie wir es kennen, noch im zehnten Jahrhundert n.Chr. in Palästina gänzlich unbekannt war 1 • 1
Vgl. Masoreten des Westens I I, 12*. 21
Oie babylonische Phase in der Geschichte des Onkelostargums ist dunkel; alles, was hinreichend sicher zu sein scheint, ist, daß der Name Onkelos dem Targum zum ersten Mal im babylonischen Talmud gegeben wurde und daß die babylonischen Schulen dieses Targum sehr schätzten 1. Im Lichte des Wi ssens, das wi r durch di e Entdeckung und durch di e Auswertung des neuen Targums gewonnen haben, daß näml ich Onke los im zehnten Jahrhundert in Pa 1ästi na ni cht beka nnt gewesen oder nicht offiziell benutzt worden sein kann, besteht die Vermutung, daß das Onkelostargum frühestens im neunten oder im zehnten Jahrhundert von Babylon nach Pa 1äs ti na ei ngeführt und dort zum offiziellen kanonischen Targum wurde und - daß die jüngst entdeckten Fragmente nach diesem Erei.gnis gesammelt und zum Vergessen in der Geniza verdammt wurden. Der Einfluß dieser Entdeckung auf unsere Beurteilung des Wertes von Onkelos für das palästinische Aramäisch des ersten Jahrhunderts ist offenkundi g und von großer Bedeutung: "Beim Onkelostargum haben wi r es mit einem offiziellen ... Targum ... zu tun, das in einer Sprache abgefaßt wurde, die nie wirklich so gesprochen wurde und die der Bedingung Rechnung tragen mußte, sowohl in Palästina als auch in Babylon verständlich zu sein. Daher konnte weder der vorliegende palästinische noch der babylonische Dialekt verwendet werden" 2 • Das Onkelostargum, das ist sinnfällig, und das Prophetentargum, das sich an ihm ein Muster nahm, waren weitgehend im künstlichen Aramäisch der·jüdischen Schulen abgefaßt. Es ist ein reines Schul produkt, auch wenn seine Grundlage letzten Endes ein palästinisch-aramäisches Targum war. Es kann daher für die Sprache Jesu nur als sekundäre Autorität b~trachtet werden. Di e Sprache des pa 1ästi ni schen Penta teuchtargums dagegen ist ei n Aramäisch des ersten Jahrhunderts. Nicht nur deutet die große Zahl von Entlehnungen aus dem Griechischen in ihm auf eine Abfassungszeit hin, in der palästinisches Aramäisch in einer hellenistis~n-tTrTiWeTt-- gesprochen wurde, sondern Teile seines Textes könne~ff Sicherheit dem ersten chri stl i chen Jahrhundert oder noch frü er zugeordnet werden (das vergleichsweise späte Datum der Manuskri· e hat nichts zu tun mit
Vgl. P. Kahle, Masoreten des Ostens, 1913, 203. Masoreten des Westens 11,11*; vgl. The Cairo Geniza, 122ff. (2. Au f I ., 191 ff . ) . 1
2
22
dem Datum der übersetzung). Das Targumfragment A von' Ex 21; 22 ist eine Wiedergabe und Paraphrase, die nicht später als im ersten Jahrhundert n.Chr. erstellt wurde; es enthält halachisches Material, das, wenn man es m; t den Vorschriften der Mi schna vergl ei cht, als vormischnaisch, vielleicht sogar vorchristlich, bezeichnet werden muß. überdies war es solch ei.n altes palästinisch-aramäisches Pentateuchtargum, das die Grundlage des Peschitta-Pentateuchs bildete 1 • Das Entstehungsdatum des letzteren ist unbekannt, aber es ist gewiß nicht später als im zweiten Jahrhundert n.Chr., vielleicht sogar früher, anzusetzen. Sprachlich am verwandtesten sind diesem Targum das samaritanische Aramäisch und das christlich-palästinische Syrisch 2 • Der literarische Nachlaß dieser beiden palästinischen Dialekte ist vergleichsweise jung, aber ihre enge sprachliche Verwandtschaft zum palästinischen Pentateuchtargum beweist, daß ihr Wert si.eher größer ist als der des Onkelos oder Jonathan. In einem der Beispiele, in denen wir eine Umschreibung eines aramäischen Wortes in den Evangelien finden, stimmt die Aussprache des Wortes, wie sie in der Evangelien-Umschreibung erhalten ~ebl;eben ist, mit der Aussprache in dem neuen Targum überein, gegen die des Onkelostargums 3 • Das ~aßßouvC, ~aßßouvEC der Evangelien (Mk 10,51; Joh 20,16) 1 Siehe P. Kahle, aaO., 3*f.; vgl. C. Peters, "peschitta und Targumim des Pentateuchs", in Museon, Bd. 48. 2 Vgl. P. Kahle,aaO., 11*. 3 Vgl. The Cairo Geniza, 129. J. J.eremias (aaO.,528) lenkte die Aufmerksamkeit auf den Gebrauch von (N}~J ,~ in den Genizafragmenten: "1 ne i nem bedeutsamen Aufsatz: 'The Background of the Term "Son of Man"' (Expository Times 59 (1948), 283-288) hat •.• John Bowman darauf hingew i esen, daß inden neuen Fragmenten, 'i n Gn. 4, 14 Ba r-Nash i s used for "anyone" while in Gn. 9,5-6 Bar-Nasha (thrice) and Bar-Nash (twice) alike translate Ha-Adam, man' (286). Auch dieser weite Gebrauch von 'Menschensohn' entspricht dem Sprachgebrauch der Evangel ien, in denen das Wort, z.B. Mk. 2,28, die Bedeutung 'der Mensch' (im generischen Sinne) haben dürfte; Dalmans (auf dem Targum Onkelos fußende, von ihm selbst aber später erhebl ich modifizierte) These, daß Nf~'~ nicht der palästinischen Umgangssprache angehört habe, ja in der älteren jüdisch-aramäischen Literatur vollständig unerhört sei, ist demnach definitiv ad acta zu legen." Ein Beispiel von N~J ,~ für "Mensch" (generisch) im freien Aramäisch des palästinischen Pentateuchtargums, auf das Prof. T. Jansma aus Leiden meine Aufmerksamkeit lenkte, erscheint in den Ginsburger Fragmenten zu Gen 49,22; zu~J ,~, "jemand", vgl. Ber. rabba, sect. 7, Anfang (ed. J. Theodor, 1927). Zu Mk 2,28 siehe T.W. Manson, Conjectanea Neotestamentica 11,1947 und meinen Artikel "The Son of·Man in the Teaching of Jesus", Expository Times 60, 34ff. und unten, 106ff. und Anhang E, 310f.
23
erscheint mehrmals in den neuen Targumfragmenten; so in 0, Gen 44,18, '~~::lJ vokalisiert zu finden ist;
Die dafür gewöhnl ich angebotene Erkl ärung. ist di e von Strack gege-
in anderen
bene: liDer Targum zu den Sprüchen ist ei ne jüdi sc he Bearbei tung des
Fällen ist die Vokalisation des Wortes nicht vollständig (0, Gen 44,5;
Peschi ttha- Textes" 1 ; sol ch ei ne Ansicht ist so weni g überzeugend. wi e
A, Ex 21,4.5.8). Dalman gibt zwei Belege für das Wort an, der erste,
die mit inbegriffenen Umstände; die Verpflichtung der Synagoge gegen-
'~i::l! vokalisiert, ist Onkelos Gen 33,11, der zweite, I-taC ist im Kodex Bezae viel häufiger als in WH. Ob diese Konstruktion auf semitischen Einfluß zurückzuführen ist oder nicht, ihre textliche Verteilung muß unser Urteil über das relative Alter der rivalisierenden Texte beeinflussen. Die weniger literarische parataktische Konstruktion scheint für den ursprünglicheren Texttyp 'charakteristischer zu sein. Eine andere Interpretation und Erklärung der Bezae-Parataxe mit HaC wurde von Lagrange vorgetragen, der di e größere Häufi gkeit der Konstruktion in D dem Einfluß des Lateinischen aus der gegenüberstehenden Spalte des zweisprachigen Manuskripts zuschrieb 2 • Die Hypotaxe des lI echten Textes" sei in eine Parataxe verwandelt worden, um den griechischen Text von D in Obereinstimmungzu bringen mit der Parataxe von d, die nicht mehr als eine lateinische übersetzung der griechischen hypotaktischen Konstruktion darstelle. Es ist nicht nötig, eine Latinisierung in D gänzlich zu bestreiten, um diese Erklärung zurückzuweisen; eine kurze überlegung dazu wird sie als unhaltbar erweisen. In einer Anzahl von Beispielen ist die parataktische Konstr~ktion von D auch in nichtwest1i.chen Handschriften bei den gri echi sehen Ki rehenvätern und in alten übersetzungen außer der Vetus Latina, zu finden. Beispiele, indenen nichtwestlicheHandschriften diese Konstrukt i on zusammen mi t D haben und in denen WH di e Hypotaxe hat, sind: Mt 5.,13; 17,7; Mk 12,21; Apg 13,12; 19,21. Wenn diese Konstruktion in D als Latinismus zu erklären wäre, wie erklären wir 1 Temporales und konsekutives "und" sind sowohl im Hebräischen als auch im Aramäisc.hen zu finden, sind aber im ersteren viel gebräuchI icher. Eine besondere Form dieses Sprachgebrauchs, das überflüssige lI un d" das die Apodosis eines Konditionalsatzes einleitet, ist im Aramäischen nahezu unbekannt. Ein Beispiel findet sich im ElephantinePapyrus 10,19: "Selbst wenn sie vor Gericht gingen, (und) sie würden nicht gerechtfertigt werden ("j7'~' ~ö,)". Dieser Sprachgebrauch ist im klassischen Syrisch nicht zu finden, begegnet aber, merkwürdig genug, in den altsyrischen Evangel ien (siehe Burkitt, Evangel ion daMepharreshe 1 I, 69f. und 74). . 2 S. Marc, I ix f. Auch E. Haenchen (Die Apostelgeschichte, 1956, 49ff.) folgerte, diese Konstruktion sei ein Fall von Latinisierung in D. Es erscheint mir unwahrscheinl ich, daß die lateinische Spalte einen so ausgedehnten Einfluß auf den griechischen Text ausübte, wie Haenchen hier annahm. Der literarische Prozeß, der in diesen griechischen Texten abI ief, war der einer ö1..6p~wal..S:, einer fortschreitenden Vervollkommnung des Stils, besonders des einfachen parataktischen Stils zu einem idiomatischeren hypotaktischen Stil.
66
67
sie dann in nichtwestlichen Texten? Wie erklären wir einen Fall, in
Lukas: 2,42; 5,19; 8,28; 9,39; 22,51; 23,35.36; 24,S. In den fol-
dem D eine Parataxe hat, d und WH aber eine Hypotaxe haben, wie z.B.
genden Beispielen hat D eine Hypotaxe, WH eine Parataxe:
Mk 6,45, oder wie begründen wir jene Beispiele, in denen D die hypo-
5,6; 6,8; 8,27; 10,31; 12,45.
taktische Konstruktion und WH die Parataxe hat, z.B. Mk 2,15; 5,28?
Apostelgeschichte: 6,15; 15,7; 16,30.
ein, z.B. Mt 26,14: T6TE ROPEUßEt~ ... ~at E~REV, Lk 9,6: ... xat npxOvTo.
E~Epx6~EVOL
Wellhausen erklärte dieses merkwürdige xaC als einen
Rest ei ner ursprüngl ich pa ratakti schen Konstruktion in ei nem fehl erhaft revidierten Text
1 •
Lagrange wiederum erklärte diese Konstruktion
Die folgenden sind zusätzliche Beispiele in 0 für die Konstruktion mit xaC nach einem Partizip:
Marokus: 11,2; 14,63; 15,46; 16,11. Apostelgeschichte: 4,3; 5,21; 7,4; 8,2; 10,27; 12,16; 13,7; 14,
mit der Theorie, daß ~aC in D eingefügt worden sei, um die Anzahl der Wörter in der griechischen Zeile mit der Anzahl
in der Zeile der ge-
6.14; 20,10. Diese Beispiele sind nicht erschöpfend, aber ihre Anzahl um das
Aber wi r fi nden
Bezae-Unziale zu veranschaulichen.
solche
genaue numeri sche Entsprechung ni cht immer gibt es eine genaue
numeri sche Entsprechung zwi schen D und fast jeder Zeil e von d; der zweisprachige Kopist wollte also, daß die griechischen und die lateinischen Zeilen übereinstimmen.
Vorherrschen
genügt,
der weniger li terari schen Konstruktion inder
genüberstehenden latei ni schen Spalte in übereinstimmung zu bri ngen. (vgl. Mk 2,1; 5,27; 6,48; 14,1); auf jeden Fall
In 14,3; 15,4 hat Deine
Hypotaxe, WH eine Parataxe.
In 0 leitet xaC gelegentlich ein Verbum finitum nach einem Partizip
Drei wichtige Punkte ergeben sich generell
aus dieser Untersuchung
der Parataxe in den Evangelien und in der Apostelgeschichte: 1. Erhebliche Bedeutung muß der Beobachtung bei gel egt werden, daß in den Gleichnissen, in denen wir die besten Beispiele fortlaufender
Lagranges "Latinisierung" ist keine befriedigende Erklärung, weder
Erzählung unter den Worten Jesu vor uns haben, die Parataxe, außer bei
für die ursprünglich parataktische Konstruktion mit ~aC in D, noch für
Markus, die Ausnahme ist, die idiomatische griechische hypotaktische
das merkwürdige xaC nach einem Partizip und vor einem Verb. Es ist be-
Konstruktion dagegen fast die Regel.
In den Worten Jesu, wie sie von
merkenswert, daß 1etzteres am häufi gsten bei Markus begegnet, dessen
den Evangelisten überliefert worden sind, haben wir daher nicht immer
Texte in den Evangelien am wenigsten sorgfältig revidiert wurden 2
wortgetreue übersetzungen des Aramäi schen vor uns, sondern in dieser
,
und
dies bestätigt Wellhausens Erklärung. Aber sein Alternativvorschlag, daß das Partizip in solchen Fällen das Äquivalent eines ursprünglichen Indikativs sei, verdient ebenfalls Beachtung 3 xaC in 0, finden sich die folgenden:
Kompositionen.
Griechisch betrachtet werden; aramäischer Einfluß muß ein mitwirkender Faktor gewesen sein.
Matthäus: 4,3; 9,28.29; 19,3; 20,30; 26,66; 27,49.58. In 17,2 hat
WH eine Parataxe, D eine Hypotaxe. 4,31.36 (= e);
literarisch~
2. Dennoch kann der große Anteil an -Beispielen für Parataxe in den Evangelien und in der Apostelgeschichte nicht nur als unliterarisches
•
Außer den bereits-notierten Beispielen ursprünglicher Parataxe mit
Marokus: 2,12.16;
Hinsicht auf jeden Fall
6,45 (= e); 7,6; 8,10.26;
16.22; 12,20 (= e); 14,4 (= e), 22.57;
3. Die weniger literarische parataktische Konstruktion, wie sie im Aramäischen üblich ist, überwiegt im Bezae-Text.
16,4 (= a).
10,
In den
Sie kann nicht ein-
fach als "Latinismus" erklärt, sondern muß als Merkmal licheren Texttyps anerkannt werden.
Die
des ursprüng-
unliterarische parataktische
folgenden Beispielen hat 0 eine Hypotaxe, WH eine Parataxe:
Konstruktion ist jedoch keineswegs auf D beschränkt; in nicht wenigen
1,37; 2,15; 4,38; 6,7.13.22.34; 7,28; 8,25.33; 11,4; 14,13;
Beispielen findet sie sich in WH, wo D eine Hypotaxe hat. Keine ein-
15,24.
zelne Handschrift hat ein totales Monopol auf diese Konstruktion.
Einleitung 1 , 21; vgl. 2. Aufl., 14 (Anm. 1). In mehreren Fällen hat ein Kopist das xaC geti 19t, 7,25; 14,1. 3 Einleitung 2 , 14; vgl. unten, 130. 1
2
68
z.B.
Mk 5,27;
69
B. DER ARAMAISCHE NEBENSATZ 1. Der 1-Satzteil Di e übersetzung und Fehlübersetzung der mehrdeuti gen aramäi schen Partikel' ist einer der bekanntesten Aramaismen der Evangel ien. Burney hat eine Beschreibung der Bedeutungen dieser Partikel vorgelegt 1 : sie ist ein Relativpronomen, das Genitivkennzeichen und eine Konjunktion; sie kann äquivalent sein mit ön, "weil", mit dem ön-recitativum oder mit 1:va; sie kann auch die Bedeutung von ÖTE oder waTE haben, letzteren Gebrauch hat Burney nicht notiert. Angesichts einer so weitreichenden Mehrdeutigkeit war diese Partikel fast dazu verurteilt, bei jeder übersetzung ins Gri echi sche Mißverständni sse oder verschi edene Interpretationen hervorzurufen. Eine Prüfung der ,Beispiele, die als Fehlübersetzungen dieser mehrdeutigen aramäischen Partikel in den Evangelien angeführt werden, läßt drei Gruppen erkennen: (1) Es gibt einige Beispiele, in denen es neben einer übersetzung des 1 eine alternative übersetzung oder Interpretation in Form einer synoptischen Variante gibt; (2) bei einer Anzahl anderer Beispiele existiert eine alternative Wiedergabe oder Interpretation des zugrunde 1iegenden aramäischen 1 in Form einer Textvariante: entweder in griechischen Handschriften oder in einer oder mehreren de.r alten übersetzungen; (3) die dritte Gruppe besteht aus den restlichen Beispielen, die weder eine synoptische noch eine textliche Bezeugung für die alternative Wiedergabe haben, auf die eine Berücksichtigung des aramäischen 1 schl ießen läßt. Unter den übl ichen überschriften werden nun zunächst die beiden ersten Gruppen von Beispielen besprochen, denen selbstverständlich mehr Gewicht beizumessen ist. a) Relativpronomen 1, wiedergegeben mit (1) mit synoptischen Varianten
ÖT~
Burney machte darauf aufmerksam, daß ein mehrdeutiges aramäisches 1 die synoptischen Varianten ön ßAEJ[oua~v und ot ßAEltOVTe:~ in Mt 13,16 bzw. Lk 10,23 erklären könnte 2 • Die lukanische übersetzung 1
2
70
Aramaic Origin, 70. The Poetry of our Lord, 145 (Anm.).
gibt den natürlicheren und wahrscheinlich ursprünglichen Sinn des aramäischen Spruches wieder. Aber die matthäische muß nicht als "Feh1Ubersetzung" betrachtet werden. Sie könnte eine bewußte Interpretation des Aramäischen darstellen, dazu bestimmt, zu betonen, daß die Jünger, weil ihre Augen offen waren zu sehen, im Gegensatz zur B1 indheit der Menge, die Seligpreisung des Herrn verdienten. In Mk 9,38 (Dialog) wurde der in BN ausgelassene Satzteil ~\ o\m &XOAOU.se:t ri~tv (~e:.s' nJ.liiiv) in 0, neben A und einigen anderen Unzialen des byzantinischen Textes, (nach 6a~~6v~a) eingefügt; das Relativpronomen wird auch durch die Vetus Latina gestützt. Der BN-Text hat diesen satzteil in der Form ön oint nxoAou-BE~ n~tv, die sich nur wenig von der Parallele in Lk 9,49, ön oux &XOAOU-BEt ~e:-B' n~iiiv, unterscheidet. Die synoptischen Varianten, das markinische Relativpronomen und die lukanische Konjunktion, gehen aufdas'selbe aramäische 1J',n.:J 'nN N~1 zurück. Das' ist nicht nur mehrdeutig und entweder durch ein Relativpronomen oder durch eine Konjunktion wiederzugeben, auch das Tempus des aramäischen Verbs kann entweder durch ei n Präsens oder durch ei n Imperfekt ausgedrückt werden. Diese Beobachtung stützt die Echtheit des Relativsatzes bei Markus, und tatsächlich ist der Satzteil schwer zu erklären, außer er istmarkinisch. Es könnte der echte markinische Satzteil sein, der die griechische Wiedergabe der aramäischen Markusquelle darstellt; der Satztei·l im BN-Text des Markus könnte eine Harmonisierung mit Lukas sein, wobei diese Form, die Lukas empfing, eine übersetzung des mehrdeutigen aramäischen Satzteiles wäre. Es gibt jedoch keinen Grund zu bezweifeln, daß beide Satzteile markinisch sind und daß der lukanische Satzteil aus derselben Quelle, einem griechischen Markus, stammt 1 • (2) Mit Textvarianten
Moulton akzeptierte die von Wellhausen Mk 4,41 (Dialog): TCS; äpa oi5T6~ tonv, ön uJ[axouE~ atJTi.ji; (vgl. Mt 8,27; Lk 8,25)2. men, daß ä'n als ei ne Übersetzung von ,
vorgetragene Erklärung zu xat ~ äVElloS; xat
n -BaAaaoa
Wellhausen hatte angenomverwendet worden sei, um
1 Markus mag beide Wiedergaben des Aramäischen in griechisch vorgefunden und in seinem "vere~l1igten Tex:" ~ebene~nan?ergest:~lt haben~ EineParallelewäre Mk 5,23, ~va aw-B~ xa~ sn0J;1, eine Im Aramaischen un mögliche Kombination, denn beidegriech.isc.henVerben ~ehen a~f das ara~ mäische zurück; eine weniger befriedigende Erklarung ware es, xa~ ~na~ als eine Harmonisierung.mit Mt 9,18, xat ~naETa~, zu deuten. 2 Vgl. Gramm. 1 I, 436.
N'"
71
ein ungriechisches ~ ; .. aUT~ zu vermeiden 1 • Beide Forscher versäumten es, die wichtige abweichende Lesart der Vetus Latina (ff2, i, q)," cui et ventus et mare obaudiunt" zu beachten. Die Altlateiner setzen eine griechische VarianteiL ohne
aUT~
voraus, es sei denn, wir nehmen an,
der lateinische übersetzer habe hier selbst korrigiert und geändert. Während ei n zugrunde 1iegender aramäi scher I-Satztei 1 offenbar die Erklärung der markinischen griechischen und der altlateinischen Vari-
Beide Formen können auf denselben aramäischen Satzteil mit einem
"".:10,1.
mehrdeutugen I zurückgeführt werden: 11i1:3 11m< _ Dieser Fall ist eine genaue Parallele zu dem oben besprochenen in Mk 4,41. In diesem Beispiel 'gibt es jedoch sowohl eine griechische als auch eine lateinische Bezeugung für ein Relativpronomen. Das Papyrusfragment eines unbekannten Evangel i ums, herausgegeben von Bell und Skeat 2 , enthäl t, ein glücklicher Zufall, diesen Vers des Johannes in folgender Form:
ante ist, muß die erstere wiederum nicht unbedingt als Fehlübersetzung und die letztere als korrekte Wiedergabe betrachtet werden. Es stimmt ,
Epau (vaTE T)as; ypaq>as;' EV aLS; UllELS; ÖO
daß die Altlateiner den natürlicheren Sinn des Aramäischen wiedergeben. Aber das Griechische des Markus ist eine mögliche, wenn auch gekün-
(XELTE) ~wnv EXELV EXELvaL ~~(O)vY (aL llapT)UPouoaL 11:EPL EllOU.
stel te und gezwungene Interpretation des Satzteil es; der übersetzer mag durch den Wunsch geleitet worden sein, für jedes Wort, das er im Aramäischen fand, ein griechisches Äquivalent zu bieten.
Di e Ausl assung von Hat vor ExELvaL wi rd gestützt von Cypri an und Ire-
Mt 6.. 5, nat öTav 11:pOOEuxno{1E, oun EOEO{1E WS; Ol. U11:0npLTaC' ön as;, ön UllELS;
kannten Evangel ium ll vom vierten Evangel ium unabhängig ist und aus einer
öonELTE EV aUTaLS; ~wnv aLwvLov EXELV' Hat EHEtvaC ELOLV aL llapTupoOoaL
außerkanonischen Spruchquelle stammt. Die abweichende Lesart könnte in
eine Interpretation des mehrdeutigen syrischen ,
11:Ept EllOÜ.
in
der
Eine altlateinische Handschrift, b, bietet eine doppelte
dann ist uns hier eine echte griechische Textvariante erhalten. Es ist
diesem Falle dem
Kopisten
des Johannesevangeliums völlig unbekannt
mi t dem Gri echi schen
gewesen sein; dieser besondere Spruch könnte ihn nur in seiner fehl-
überein (EpauväTE, scrutate, ist ein Imperativ), aber vom Nebensatz
übersetzten Form errei cht haben oder inder ei nen übersetzung oder
gibt es zwei übersetzungen: (1) quaniam putatis
aeternam habere, ein wortgetreues Äquivalent des Griechischen; (2) die
Interpretation des Aramäischen, die durch ihn erhalten ist. So ist die Existenz des Spruches in einer anders übersetzten Form, deren Beziehung
zweite Form ist: in quibus putatis vas vitam habere. Dieser Satzteil
zu dem johanneischen Spruch aus einem normalen Aramäisch erklärbar
findet sich in mehreren anderen altlateinischen Texten (a .. e .. ff2 .. q) nur in dieser Form, 'in der armenischen übersetzung in beiden Formen.
ist, ein wichtiger Beweis für eine aramäische QuelleoderOberlieferung
Wi edergabe di eses Verses: ihr Hauptsatz stimmt
vas in ipsis vitam
Einleitung 1 , 22; 2. Auf1., 15. 2 Syc hat einen ähnl ichen Satzteil. Für weitere Zeugen siehe T.W. Hanson, Journal of Egyptian Archeology 23, 130-132; H.I. Bell, "Search t~e Scri.ptures", in ZNW 37 (1938), 12; und zum gesamten TeX'tzeugnis ziehe hinzu: L. Vaganay, Rev. des sciences rel igieuses, 1937, 56; er bemerkte, daß das Relativpronomen im arabischen Tatian im Lütticher Diatessaron und in Zitaten des Irenäus, Tertull ian und C~prian zu finden se i .
hinter den Worten Jesu im vierten Evangelium. Die folgenden Beispiele stammen alle aus dem vierten Evangelium. Zu
1
72
1 Das Verb ist im Aramäischen mehrdeutig; es kann sowohl sperare als auch putare bedeuten (vgl. unten, 247). Das Original mag gelautet haben: "Erforscht die Schriften, in denen ihr ewiges Leben zu haben hofft. 1I 2 Fragments of an Unknown.Gospel and Other Early Christian Papyri, 1935.
73
Joh 8~ 45, EriiJ OE ön T~V aAti.ßE;Lav AEYW, gibt es für ein Relativpronomen in zwei Vulgatahandschriften eine lateinische Stütze: "ego autem qui .. veritatem dico". Das Relativpronomen in "Ich aber, der ich die Wahrhei t sage ... ", ergibt ei nen viel besseren Gegensatz zum "Vater der Lüge" im voraufgehenden Vers. Zu Vers 53 dessel ben Kapitel s, jJ~ cr\) ]JECr;;WV El TOU ltaTpCI~ rHJiiiv • AßpaajJ, öcrn~ altE.ßavEv, ist in 0 die griechische Variante ön zu finden. Zu Joh9,17 (Dialog), TC cr\) AEYELS; ltEPt. aOTOÜ, ÖTL nVE~SEV aou TOU~ o~.ßaAjJou~, lautet die bestbezeugte lateinische Lesart "qui aperuit": "Was sagst du über den, der deine Augen geöffnet hat?" Zwei Bei spi e 1e fi nden sich inden Reden d~s Petrus und des Stephanus in der Apostelgeschichte: Apg 1,17, TOLS aUAAaßoüaLv 'InaoDv, ÖTL xaTnpL.ßjJnjJEvo~ nv E:.V njJLv, lautet in der lateinischen Spalte der BezaeUnziale: "hiis qui adpraehenderunt..JJesum qui adnumeratus erat inter nos". Zu Apg 7,39, ~ 00)( n.߀Anaav untjxooL YEvEa.ßaL, 1iest D ön O\J)( n.ßEAnaav. P. Joüon führte ei n wei teres Bei spi el an:· Mt 5~ 45, Quelques Aramaismes, 211 (Anm. 1). ErverglichauchJoh8,53; 14,16 (L' EvangiZe, zu Mt 5,45). Beim ersten Beispiel, Apg 1,17, neigte Wilcox .zu der Annahme, da die Lesart mit dem Relativpronomen auf lateinische übersetzungen beschränkt ist, qui statt quia sei eine innerlateinische Verderbnis 1 • Dies scheint mir die Tatsache zu übersehen, daß der Kontext dieses Satzteils überwältigend für ein Relativpronomen spricht. Die Tatsache, daß ein Relativpronomen ös in griechischer handschriftlicher über-· lieferung nicht bezeugt ist, ist kein überzeugendes Argument für seine Nichtexistenz: zu Apg 7,39 (das nächste Beispiel von Wilcox) sind in griechischen Handschriften die Varianten, Relativpronomen und Konjunktion, zu finden.2. Wilcox folgerte, daß Apg 13,28b (D), ~va ELS &'vaCpEaLv, ein aramäi scher '-Satzteil zugrunde 1iege, näml ich: ~öoj7~n, "um hi nzurichten", wobei der Infinitiv als Substantiv übersetzt worden wäre. Diese Konjektur ist plausibel und vertretbar: der einzige Einwand, der gemacht werden könnte, ist der, daß dieser aramäische Final-Infinitiv sehr selten zu sein scheint: er ist bisher im targumischen Aramäisch nicht bezeugt. Das normalere und natürlichere aramäische Original
1
Vgl. Wilcox, aaO., 115ff.
.2 Wilcox, ebenda.
würde hier ,P70j77 7'"1:1, "um ihn hinzurichten", lauten, und dies war vielleicht der von D übersetzte Text 1 • (3-) Ohne synoptische oder textliche Bezeugung
Das überzeugendste der übrigbleibenden Beispiele ist Joh 1,16, ön das Burney wi edergeben woll te mit: "Vo 11 der Gnade und Wahrheit war Er, aus dessen Füll e wir alle empfangen haben".2; im ursprünglich Aramäischen würde das' dieses Satzteils selbstverständlich als Relativpronomen verstanden werden. Als Beispiel entgegengesetzter Art von Fehlübersetzung, in der die aramäische Konjunktion' durch ein Relativpronomen wiedergegeben ist, zitierte Burney Joh 1,4; sein aramäisches Äquivalent für 0' YEYOVEV E:.V aUTiii r;;wn nv ist p'n il':1 N1il': "Weil in ihm Leben war". Hier gibt es jedoch kein Äquivalent für das griechische nv. Es im Aramäischen durch ein zweites r'OL ltpOonyov ds; lt6Ae:lJOV Eltt. 'Iopan>.. Im Hebräi schen ist der erste Satzteil dem zwei ten untergeordnet: "Während Samue 1 das Brandopfer darbrachte, fielen die Philister in Israel ein." die hebräische Konstruktion wortgetreu Ö' aya.(}UVOVTES; xapöCav aUTWV, >«at Löob TnV OLXeaV .... 2. Kö 20,8: Hat aUTot 'AßEvvnp
~V-
In anderen Fällen jedoch ist wiedergegeben. Ri 19,22: aUTot &VÖpES; TnS; 1t6>'EWS; ... EXUHAwoav ltapaTiji ACßql Tiji -lJe;yaAql Tiji tv
2 . Sam 3,6: xa t )(paTWV TO\) oC){OU EaobA ){'[A. Diese Spracheigentümlichkeit
mit xat aUTOS; -i st besonders vorherrschend bei Lukas 2 , mögl i cherwei se aufgrund des LXX-Einflusses, aber sie ist auch anderswo im Neuen Testament zu finden. Der Zustandssatz ist dem Schrei ber des Hebräerbri efes ni cht unbekannt; und dies ist nicht erstaunlich für jemanden, der im Alten Testament
so
gründlich
bewandert ist.
Die
3,10 ist ebenfalls ein LXX-Zitat, in dem das aUTot. öE einen Zustandssatz des Originals wiedergibt. In 11,39 lassen p46 und 1739 OtToL aus, und diese Lesart wurde von Zuntz akzeptiert 3 , der seine Einfügung hinter xaC als "unerträglich" bezeichnete: "V. 39 bedeutet 'und obwohl sie alle aufgrund ihres Glaubens ihr Zeugnis erlangten etc.' Ein Punkt vor diesem Satzteil ruiniert den Kontext" 4 • Der .satzteil mit >«at 1
3
4
88
Dan 8,2. Vgl. Beyer, aaO., 45, Anm. 1. Siehe oben, 83 und Beyer, aaO., 44. AaO., 34. Aa 0 ., Anm. ( 3) •
Annahme eines solchen Satzteiles in 11,11 als vernünftig erscheinen. Wenn wir Hebr 11,11, >«at. aUTn Eappa oTe:'Cpa [o~oa], auf diese Weise als Semitismus erklären, wird es vielleicht besser sein, das Partizip als Teil des Originaltextes mit einzubeziehen: unbedingt notwendig aber ist dies nicht. Es wäre möglich, daß auch aUTn Eappa ein Semitismus ist - "und sie, Sara" - vgl. Mt 3,4: aUT~S; ö~ 0 'Iwavvns;. Diese Einzelheiten sind jedoch von geringer Bedeutung; das Hauptproblem ist die Natur des >«at. aUT6s;-Satzteiles: Glosse oder ursprünglich? Wenn er ursprüngl ich ist, dann räumt die Annahme ei nes Semi ti smus und dessen Erklärung als eines Zustandssatzes selhaften- crux interpretum aus.
~ie
Hauptschwierigkeit dieser rät-
4. Der Temporalsatz
Hat aUT6s;-Konstruktion
findet sich in 1,5, wo die LXX zitiert ist und wo der Nebensatz in einen Hauptsatz umgewandelt worden ist: Hat aUTOS; e:OTaL lJOL ds; ULOV.
2
ltaVTe:s; ist tatsächlich ein typisch hebräischer Zustandssatz. In 13,21 1esen ei ni ge unserer ältesten und gewi chti gsten handschriftl i chen Quellen hinter TO .(}EAnlJa aUTO\) ein offensichtlich eingedrungenes aUTo(w), aUTOS; (1912), und dieser "Zusa tz" ist als sehr alte Dittographie erklärt worden 1 • Sie ist jedoch eine Lesart, die durch Alt1atei ner gestützt wi rd, z ..8. durch d, ipso faciente: der Irrtum mag auf Haplographie beruhen und die ursprüngliche Lesart aUT6s; sein. Die altlateinische Wiedergabe durch einen Ablativus absolutus hat diese Spracheigentümlichkeit verstanden; sie mag als Zustandssatz reklamiert werden: "Er, der in euch wirkt", "Während er in euch wirkt" usw. Diese Beispiele zeigen, daß diese Konstruktion dem Schreiber des Hebräerbriefes keineswegs unbekannt war (eine weitere Untersuchung seines Stils könnte andere Beispiele beibringen); und sie lassen die
Temporales ws; findet sich nach Sir J. Hawkins figures nicht weniger als 48mal in den lukanischen Schriften
(19mal im Evangelium
und 29mal in der Apostelgeschichte), 16mal bei Johannes und nur 4mal im übrigen Neuen Testament. Für Markus wird ein Beispiel angegeben, aber es finden sich zwei weitere Belege, der zweite im BezaeText: 4,27; 6,26. Bei Matthäus gibt es nicht ein Beispiel für das temporale ws;. Auch wenn man die charakter; sti sche Eigenart des Stil s berücks ichtigt, ist es sicherlich bemerkenswert, daß Lukas und Johannes diese Konjunktion, die im übrigen Neuen Testament praktisch unbekannt ist, 1
Vgl. Zuntz, aaO., 62.
'..CYljl; WH: EV tAClXCOTljl, lIim Kleinsten ll ) ; Joh 1,15 (npwTos; ll llOU, "vor mir") (Täufer); 2,10 (HClAOV, "bester ) (Dialog). Von insgesamt elf Beispielen finden sich sieben in Jesusworten, drei in 21
(= Mt
1
26~24: HClAOV,
Maul ton, ProI., 78.
2
Einleitung 2
•
21. 117
Dialogen und nur eines, Mt 2,16
(0),
in einer Erzählung. Am häufigsten
konditional, zu der V. 46 die Apodosis ist.
Ich übersetze:
'Wenn je-
mand der treue und kluge Knecht ist, von seinem Herrn über sein gesam-
findet sich diese Konstruktion im Bezae-Text. Die Wiederholung eines Adjektivs oder eines Adverbs, um den Elativ
tes Hauspersona 1 gesetzt, um jedem sei ne Nahrung zur bes timmten Zei t
auszudrücken, ist idiomatisch hebräisch und aramäisch; als Beispiel
zu geben, (dann) glücklich jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt,
für diesen semitischen Sprachgebrauch reklamierte Wensinck Mt 21,41:
sich so betragend findet.'" Vgl. Ps 25,12. Ein anderes Beispiel findet
HCmOU!;
~uxlii!;
a,1tOAEOEl. UtJTOU!;1. Er nahm an, daß die Vetus Syra, die dies
durch eine iterative Elativ-Konstruktion wiedergibt, }HXJtWS; Jtuxws; gelesen habe.
Aber diese Konstruktion findet sich auch im Griechischen,
sich in Mt
12~11 =
Lk
14~5~
b) ·OTL als (direktes) Interrogativ
Oberdies ist Matthäus
In seinen "Notes on the Translation of the New Testament"1, machte
beim Weinberggleichnis vom griechischen Markus abhängig und hat nichts
F. Field auf einen seltsamen Gebrauch von ön (intransitives Indefinit-
aus ei ner aramäi schen Quell e.
pronomen) als Interrogativpartikel aufmerksam, ein offenbar auf Markus
z.B. Sophokles, Ajax 839; Euripides, Medea 805.
Di e syri schen übersetzungen übertragen
einfach die griechische Konstruktion in eine entsprechende aramäische. In Joh 5~36: ~Yw ö~ EXW T~V ~UPTUPCUV ~ECsW TOU 'Iwavvou, haben wir
beschränkter Sprachgebrauch. Durch C.H. Turner 2
der für
,
die~en
eigen-
tümlichen Gebrauch einige außerbiblische Belege beibrachte, wurde die
in der das
Diskussion einen bedeutenden Schritt weitergeführt. Wie Field in seiner
zweite Glied des Vergleichs verkürzt sein wird: "Ich habe ein größeres
Note zu Mk 9,11 gezeigt hat, kann ön als indirektes Interrogativ durch
die Spracheigentüml ichkeit der comparatio compendiaria,
Zeugnis als Johannes" ist eine kurze und idiomatische Ausdrucksweise
gute klassische Quellen gestützt werden; Turner zitierte Mk 8,16.17 und
für: "Ich habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes", d.h.
14,60 als weitere Beispiele für diese Konstruktion bei Markus: Mk 8,
das Zeugnis des Johannes.
als
Diese Spracheigentümlichkeit findet sich
sowohl im Hebräischen als auch im Aramäischen; so z.B. im Hebräischen, Jes 10,10:
" ... und ihre Götzenbilder sind zahlreicher als Jerusalem
und Samaria", d.h.
als die Götzenbilder von Jerusalem und Samaria;
16.17 solle wiedergegeben werden mit:
"Sie diskutierten miteinander,
warum sie keine Brote hätten"; und zweifellos sollten wir ebenso Mk 14,60 übersetzen mit:
"Hast du nichts zu antworten (auf die Frage),
warum diese Leute gegen dich aussagen?"
Obwohl
diese Konstruktion be-
Ein
stätigtwerden kann und sie daher als griechisch vertretbar ist, möchte
gutes Beispiel für diese Spracheigentümlichkeit im Aramäischen findet
man dennoch gerne wissen, ob sie jemals weit verbreitet war. Matthäus
sich im Elephantine-Papyrus 1, 27. 28: "Und du wirst Verdienst haben
z.B.,wie Turner gezeigt hat, mochte dieses ön-interrogativwn sicher-
Gen 18,11:
vor
JHW,
(.,.1~
"eine Art, wie Frauen", d.h. wie die Art der Frauen
dem Gott des Himmels, größer als
2 •
(das) ei n( es) Mann( es)
11J), der ein Opfer darbringt"3.
lich nicht; als er Mk 8,16 "redigierte", fügte er AEYOVTES ein, um das markinische ÖTL in ein öTt.-recitativum verwandeln zu können. Im Falle des ÖTt. als direktes Interrogativ ist die Situation, wie Turner betonte,_ gänzlich anders.
Hferzu gibt es keine klassischen
6. Di~ Interrogativpartikel
Parallelen oder Präzedenzfälle, und von hellenistischen Schriftstel-
a) Konditionaler Gebrauch der Interrogative
lern ist, wie es scheint, nur sehr geringe Unterstützung zu erwarten.
In seinen Notes philoZogiques 18 (1928), 349, lenkte Joüon die Auf-
Die Revised Version sucht es in den drei markinischen Passagen (2,16;
merksamkei t auf einen besonderen Gebrauch des Interrogati vs TC!; in Kon-
9,11. 28), wo der äußere Bewei s kl ar zugunsten des ön spricht, durch
ditionalsätzen. Mt 24~45 "scheint eine Protasis zu sein, möglicherweise
verschiedene Ausflüchte loszuwerden, z.B.
1 Une Groupe d' Aramaismes (oben, S. 5, Anm. 2, 5. 10 (178). 2 Vgl. Ges.-Kautzsch, 430. .3 In seiner Ausgabe der Papyri zitierte 5achau zur Erläuterung (5. 19) ein Beispiel aus dem Arabischen von Hariris Maqämät: " ... er zieht die Liebe von Knaben Mädchen vor". In bezug auf klassische Beispiele: Homer, 11 ias 17, 51 und Horaz, Carm. 111, 6, 46. 118
2,16:
"Die Schriftgelehr-
ten der Pha ri säer ... sagten zu sei nen Jüngern:
Er ißt und tri nkt
1 1899, 33. 2 "Marcan Usage: Notes, Critical and Exegetical, on the Second Gospel (cont.)", JTS 27 (1926), 58ff. Vg 1. auch K. van Leeuwen Boomkamp , "TC et ÖLUTC dans 1es Evangiles", in~ Revue des ~tudes greques 39, 327ff.
119
"Und sie fragten ihn und sagten: Di e
Tatsächlich findet sich diese Konstruktion in der LXX, und 1. Chron
Schriftgelehrten sagen, daß zuerst Elia kommen muß"; 9,28: "Seine Jün-
17,6 ist kein isoliertes Beispiel. Es stimmt, sie scheint gleichwohl
mi t Zöll ne rn und Sündern"; 9,11:
ger fragten ihn privat und sagten: Wir konnten ihn nicht austreiben" .
selten zu sein, so daß es zweifelhaft ist, ob sie als Septuagintismus
Turners Kommentar lautet: "Von diesen drei Wiedergaben im TextderR.V.
bezei chnet werden kann:
(es gibt in jedem Falle am Rande eine relative Rückkehr zur Vernunft)
chiseh" (oder "jüdischen Griechisch") eigentümlich zu sein.
in Fields Sprache, 'einfach unerträglich'. Klas-
d~r
Bei einer Durchsicht
ergibt die erste noch einen annehmbaren Sinn, die beiden anderen sind ganz unmöglich oder,
dennoch scheint sie dem "Dbersetzungsgri eInterrogativsätze der LXX, die keineswegs
erschöpfend war, habe ich folgende Beispiele notiert: Gen 12,18: xctAfocts; ÖE ~ctpctw TOV 'Aßpctall E~nEV TC TOUTO
sische Vorurteile müssen freimütig über Bord geworfen werden, wenn sie Quelle für den direkten interrogativen Gebrauch von ön.. gefunden werden könnte, hätte Field sicherlich recht damit, Beispiele, die im selben Kapitel
daß
E:n~Cnoas;
... ,
uns in solch eine Sackgasse führen. Selbst wenn außer bei Markus keine
= i1~~).
«>TL
Gen 18,13: Xctt dltEV XUPLOS; npos; 'Aßpctall
'diese beiden
von Markus vorkommen, als einander
Eappct
gegenseitig stützend und bestätigend betrachtet werden müsseni" . (Vgl. A. T. Robertson, Grammar of the Greek N. T. ~ 729; J.H. Moulton, Prol., 94,
kv
EctUTQ A.fyouoct
= i1~
(ÖTL
Jer 22,28:
u
u
OTL (0: TC ÖTL) EyEA.ctOEV
... ,
i1~~).
OTL E~EpClpn xctt E~EßA.~~n E~S; ynv nv oux ~ÖEL •••
= ~~~~).
Zeile 3.) Die New English Bible anerkennt das ön..-interrogativum in
(~TL
de.n
"Und sie stellten ihm
zerschlagenes Götzenbild? Ist er ein Gefäß, an dem keine Freu-
Warwn sagen unsere Lehrer, daß zuerst El i a kommen muß? ''';
de ist?) Warum sind sie hi nausgeworfen, er und sei ne Nach-
und seine Jünger fragten ihn privat:
kommen, und in ein Land geworfen, das sie nicht kennen?]
letzten beiden Fällen,
ei ne Frage: (9,28):
11 • • •
I
nämlich (9,11):
IWarwn konnten wir
Das folgende Beispiel ist das eines indirekten interrogativen ön:
ihn nicht austreibeni",? Der einzige Beleg, der bisher für diesen sehr ungewöhnlichen Gebrauch von ÖTL be.igebracht worden ist, war ein Beispiel, zitiert von
Ex 3~3: ElnEv ÖE Mwüons; IIctpEA.~wV Öl\JOJ.lctL TO ÖpctJ.lct TO J.lEyct ToDTO ön ou XctTctxctCETctL
17,6:
E~ A.ctA.WV kA.aA.noct
0
ßaTos;; •••
Die Seltenheit der direkten Konstruktion gerade im biblischen Grie-
Field, aus der LXX, nämlich 1. Chr.
[A.V. (Ist dieser Mann Konja ein verächtliches
npos; J.lCctV
nOLJ.lctCVELV TOV A.ct6v J.lOU A.fywv
u
lpuAT'\V ToD 'Iopctr,A.
OTL oox ~xOÖoJ.l~xctTf J.l0L
ToD
chisch, ist ein Hinweis darauf, für wie unidiomatisch sie gehalten
olxov
wurde. Die plausibelste Erklärung dafür scheint zu sein, daß sie eine ungelehrte AuSweitung des interrogativen ÖTL von indirekten auf direkte
XfÖPLVOV; •••
Turner lenkte die Aufmerksamkeit auf einige weitere Beispiele aus den
Fragen darstellt; und di es schei nt sehr wahrschei n 1 ich di e Schöpfung
Gleichnissen des Hermas, dem Barnabasbrief und Irenäus I Adversus Hae-
eines Ausländers gewesen zu sein, der Hebräisch oder Aramäisch in sein
reses. Es scheint im allgemeinen eine Ähnlichkeit des Stils vorzuliegen
eigenes, sehr unvollkommenes Griechisch übersetzte.
zwischen Hermas und dem Markusevangelium, und Turner nahm an, daß es c) Verschiedenartige Verwendungen
nützlich sein könnte, in einigen Details das Griechische des Hermas mit dem Griechischen des Markus zu vergleichen: besonders eindrucksvoll sei
Ein idiomatischer Gebrauch der semitischen Interrogativpartikel be-
der Semitismus TaYJ.lctTct TaYJ.lctTct im Gleichnis VIII, 2, 8, genau parallel
steht darin, eine rhetorische Frage einzuleiten, die Verwunderung oder
zu dem markinischen OUJ.ln60Lct OUJ.ln60Lct (6,39). Turner fragte: "Will man
Entrüstung ausdrückt. Beispiele im Aramäischen sind alltäglich: so aus
uns weismachen, daß
dem
'diese Konstruktion '
(ÖTL
als direktes Interro-
palästinischen Talmud,
Kilajim 9, 4, f. 32b, Zeile 7:
"Kann es
gativ) in Hermas 'hebraistisch ' ist?"
denn sein (;,n)', du übertriffst deinen Meister?" Diese Frage drückt
1 Turner schließt Mk 2,7 und 8,12 in diese Kategor.ie mit ein. In bezug auf alternative Annahmen siehe unten, 122ff.
, Die Partikel ist natürl ich das eröffnende Wort in der Frage; vgl. das dritte Beispiel oben.
120
121
beißenden spott aus. In derselben Passage aus Kilajim, in 9,4, f. 32b, Zeile 54, steht eine Frage, die starke Entrüstung ausdrückt: "Hat er wirklich (ilY.l) das Gesetz mehr studiert als ich?" Ein anderes Beispiel findet sich in Sahebiith 6, 4, f. 37a, Zeile 8: "Sündigte diese 1 eine (1" ~on ilY.l) denn mehr als all die anderen Pflanzen" ? Auf den diesbezüglichen Gebrauch von·TC hat A.J. Wensinck hin1 gewiesen, der als Beispiele in den Evangelien Lk 53 22 (0); 6,2 angab . Hätte er die Parallelen nachgeschlagen, so hätte er entdeckt, daß es nicht nur der Bezae-Text des Lukas ist, der diese Spracheigentümlichkeit bewahrt hat; diese Konstruktion findet sich bei Markus in allen Texten. Mk 2,7 (vgl. Lk 5,21) liest: TC o\hws; Ao,AE'G ßAaoq>n~e:L; worin wahrscheinlich schon ein Aramaismus enthalten ist 2 • Wenn wir annehmen, daß di ese semiti sc he Sprachei gentüml ichkeit dem marki ni schen TC zugrunde 1 i egt, so erhalten wi r di e entsetzte Entrüstung ausdrückende rhetorische Frage: "Kann es sein, daß er so lästert?!! Eine idiomatische deutsche übersetzung wäre: "Warum lästert er So?" Wenn OOTOS; Originallesart war, so erhalten wir ein sowohl verachtungsvolles als auch entsetztes: IIWarum lästert dieser Kerl?1I Die WH-Lesart in Lk 5,21: TCS; lOTLv OOTOS; ÖS; Ao,AEL ßAo,oq>n~Co,s;, ist eine ganz überflüssige Frage. Als Alternative können. wir das TC hier im Sinne eines exklamatorischen i1~ verstehen: IIWie kann dieser Kerl so lästern?1I . In Mk 23 8 hieße TC TaÜTo, ÖLo,AOyCZ;;EO-SE EV TaLS; Xo,pöCaLS; o~iiiv; dann: "Kann es sein, daß ihr dies in euren Herzen denkt? 11 Diese Frage ist rein rhetori sch und drückt bestürzte überraschung aus. Es gab kei nen Grund für Jesus zu fragen, was sie dachten; er kannte ihre Gedanken bereits. In Mk 2,24: t:ÖE TC ltoLOÜOLV TotS; 06,ßßo,OLV 8 OUX EE;EOT\..V; sind die Phari säer höchst entrüstet über das, was si e di e Jünger Jesu tun sehen; sie fragen: "Warum tun sie denn, was am Sabbat zu tun verboten i st?" Markus verstärkt das entrüstete TC noch dadurch, daß er {;ÖE voranstellt. Die folgenden Passagen enthalten weitere Beispiele, für die diese Spracheigentümlichkeit reklamiert werden könnte: Mk 4 3 40 (= Mt 83 26): TC ÖELAOC EOTE OÜTWS;; 103 18 (= Lk 18 3 19): TC ~E AEYELS; aya-S6v; 153 34
(= Mt 27 3 46): Ets; TC ~E EYXo,TEALnEs;1; Lk 22 3 46: TC Xo,-SEUÖETE; Mk 103 18 (und Parallelen) mag nicht völlig rhetorisch sein; es ist nicht immer
mögl ich zu entscheiden, ob ei ne entrüstete oder überraschte Frage nicht auch eine wirkliche Frage ist, die eine Antwort erheischt. Diese Kons trukti on fi ndet sich nur in Jesusworten und in Di al ogen, aber es gi bt kei nen anderen Ort für Fragen. Das Vorherrschen dieser semiti schen Spracheigentümlichkeit bei Markus ist bezeichnend. Diese selbe semitische Partikel erfüllt sowohl die Funktion der Exklamation als auch des Interrogativs; das Hebräische (und Targum) von Ps 139,17 möge als Erläuterung dienen: "Wie (ilY.l) kostbar auch sind mir deine Gedanken, 0 Gott! wie groß ist ihre Summe!" (A.V.) Für diese völlig ungriechische Art des interrogativen Gebrauchs von TC gibt es ein klares Beispiel in Lk 123 49: xat. TC -SEAW d nön avfjq>-sn 2 • Kommentatoren geben es gelegentlich so wieder: "Wie wünschte ich, es wäre schon entzündet! ", aber wi e Pl ummer in sei nem Kommenta r z. St. richtig bemerkte: solch eine Wiedergabe "tut dem Griechischen ziemlich bedenklich Gewalt an". Torrey betonte, daß dieser Schnitzer in der LXX unbekannt sei; es sei nicht gerade "aramäisches Griechisch", aber doch eine Fehl übersetzung. eines aramäischen Originals. Von einem Juden jedoch würde solch ei n Gri echi sch sofort verstanden werden. Di ese Konstruktion findet sich .in einem Jesuswort und ist wahrscheinlich am besten als Obersetzungsgriechisch zu erklären. In der New English Bible ist dieser Semitismus akzeptiert worden; sie gibt ihn so wieder: "Ich bin gekonmen, Feuer an die Erde.zu legen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet!" In Mk 8,12: TC n YEVE.a aÜTn 1;nTEL OnllEt:OV; mag die Frage rhetorisch sei n und di e oben besprochene Sprachei gentüm 1i chkei t wi ders pi ege 1n; vielleicht können Zeichen fordern?" werden: "Wie kann Ein Beispiel,
wir sie wiedergeben mit: "Muß diese Generation ein Das TC kann aber auch exklamatorisch verstanden als diese Generation ein Zeichen fordern!" ähnlich der oben aus dem Psalm gegebenen Erläute-
rung, kann die Lesart TC in Mt 73 14 sein: TC OTEVn n nUATl, "Wie eng (ist) die Pforte ... ": WH übernahm aus BH die Lesart ÖTL, aber
1 Diese Wendung ist ein gutes Beispiel für Ubersetzungsgriechisch: das Original, hebräisch oder aramäisch, ist bekannt; im; oder Nt.l; ist
EtS; TC. 1
2
122
Ich verdanke diese Beispiele Wensinck, Semitisms, 2nff. Oben, 65.
2 Auf diesen Semitismus machten aufmerksam: Torrey, in OUT Translated Gospels, 31.34 und R.H. Conolly, in: JTS 37 (1936), 376.
123
ein gewichtiger Grund kann für TC geltend gemacht werden: die Lesart der Korrektoren in N und B; es ist die Lesart aller griechischen Handschriften von einiger Bedeutung, mit Ausnahme von Bund N; in 0 fehlen an dieser Stelle mehrere Blätter, aber die Verwandten von 0, die lateinischen und die syrischen Obersetzungen, bestätigen diese Lesart. Es wird bemerkt worden sein, daß alle Beispiele, die für diesen Semitismus reklamiert werden können, aus Jesusworten stammen 1 •
7. Numeralia und Distribution Der Gebrauch von Kardinalzahlen anstelle von Ordinalzahlen bei Daten ist häufig als ein Evangelien-Semitismus bemerkt worden. Von Moulton 2 wurde dieser Semitismus in Zweifel gezogen, aber es ist nicht nötig, die Papyri zu durchwühlen, um die hebräische oder aramäische Wendung Mk 16,2: TT;i l.lLq T(il\) oaßßaTwv, lI am ersten Tag der Wochell, zu erklären; dieser Semitismus findet sich in Mt 28,1; Lk 24,1; Joh 20,1.19; Apg 20,7; 1. Kor 16,2. Er ist ohne Zweifel jüdisches Griechisch. Es sind griechische
Beispiele für eine distributive
Wiederho-
8. Das Verb a) Inchoativer und auxiliarer Gebrauch 1 Charakteristisch semitische Inchoative oder Hilfsverben sind von Dalman zusammengestellt und besprochen worden 2 • Solche einleitenden oder Hilfsverben haben oft. keine besondere Bedeutung an sich, außer als einleitende Redeformen oder, indem sie dem Hauptverb eine besondere Betonung geben; die Bedeutung ihrer griechischen Äquivalente sollte daher nicht gepreßt werden. Zu den von Dalman besprochenen oder . angegebenen Bei spi elen kann der Gebrauch ei nes auxi 1ia ren Acq.lßavELv hinzugefügt werden, z.B. Mt lJ~31: Sv Aaßwv ävßpwno~ EonELpEv, lJ~3J: nv AaßoDoa yuvn ~VExPU!VEV. Vgl. Jeremi as (Die Abendmahlsworte Jesu 3, 167), dem ich für diese Notiz und die folgende Liste von Beispielen
verpflichtet bin. Die HäufigkeitdieserKonstruktion ist ein unanfechtbares Anzeichen dafür, daß sie solch einen idiomatischen semitischen auxiliaren Sprachgebrauch widerspiegelt: Mt 14,19; 15,36; 1?~2?; 21~35. 39; 25~1; 26,26.27; 27,24.48.59; Mk 6,41; 8,6; 9,36; 12,3.8; Lk 6~4; 9,16; 13~19.21; 24,30.43; Joh 6,11; 13,4.26; 19,1.6.23.40; 21,13; Apg 9,25; 16,3; 27,35; 1. Kor 11,23; Apk 8,5.
lung beigebracht worden, aber sie sind kein normales Griechis~h, und sie sind "ausgesprochen selten. Zieht man alle Möglichkeiten in Betracht, so sind die Gründe, die gegen das markinische oUlln6oLa
Wie im Falle des von Dalman angegebenen EAßWV, geht der volle Gebrauch des Ausdrucks unmerklich in den auxiliaren Gebrauch über, und
O\Jl.lnOOlAl (6,39), npaoLat npaOLaL (40) als Semitismus sprechen, nicht sehr beeindruckend 3 •
es ist nicht immer möglich, die beiden zu unterscheiden; in Mt 14,19; 15,36 z.B. ist Aal.lßavELv wahrscheinlich in seinem wörtlichen und üb-
Zu dem Sem1tismus in Mk 4~8.20 (D): ~v EsnXOVTa xat ~v ExaTov, d.h. IIsechzigfältig und hundertfältig ll , ist keine griechische Parallele beigebracht worden. Allen, der die Aufmerksamkeit auf ihn lenkte, erläuterte ihn aus Dan 3,19 und aus dem Targum zu Gen 26,12'+. Ein Beispiel wurde im Elephantine-Papyrus 1, 3 gefunden: ~?N 1n, IItausendfältig ll . Die Variantionen und Kombinationen von ds, ELS und EV inden Handschriften des Markus" und di e Korrekturen in Matthäus und Lukas zeigen, als wie fremdartig diese Konstruktion im Griechischen empfunden wurde.
lichen Sinne gebraucht.
1 Zu einer ungriechischen (und charakteristisch aramäischen) Verwechslung eines neutrischen Interrogativs mit einem maskulinen in Apg 13,25 siehe Wilcox, 153. 2Prol.,95f. 3 Für Erläuterungen siehe I. Abrahams, Studies in Pharisaism and the Gospels I I, 210f.; Wensinck, Semitisms, 24. '+ In: Expository Times 13 (1911), 330.
124
Aber in den
meisten
anderen Fällen gilt:
IIAal.lß6.VELv gehört ... zu denjenigen Verben, die im Semitischen in einer für unser Sprachgefühl schwerfälligen und überflüssigen Weise eine Bewegung (oder Haltung) umschreiben, die die Handlung vorbereitet, auf der der Ton liegt; das gilt sowohl für hebr. n~~, ;g~, wie für aram. .1Q-?II. (Jeremi as, aaO., 167.) Lagrange versicherte, daß nicht alle Beispiele, die für diesen Semiti smu s rek 1ami ert worden sind, so zu erk 1ären sei en ; in Mk 5, 23; 7,25; 14,39.45; 16,1 sei IIdas Part. EA{}WV sehr charakteristisch ll3 . Ähnliche Einwände sind gegen Dalmans Erklärung des häufigen npsa(vho als eines Aramaismus erhoben worden. Thackeray, der
1 2 3
Vgl. Wilcox, aaO., 124ff. Die Worte Jesu, 16ff. S. Ma rc , I xxxv i i . 125
/
di e Häufi gkeit dieses Verbs bei Josephus bemerkte, behauptete, daß
23 (ein alttestamentliches Zitat) und Joh 20,2 stammen die Beispiele,
dieser Ausdruck gutes Umgangsgriechisch sei, und er fragte, ob es le-
die nicht in Jesusworten stehen, aus dem Markusevangelium.
gitim sei, von einem "Aramaismus" zu sprechen. Dennoch mußte er zu-
Mt 1,23; 5,15; 7,16; 9,17; 24,9; Mk 5,35; 6,14; 10,13 (= Lk 1B,
geben, daß die Möglichkeit eines aramäischen Einflusses auf Markus und
15); 13,26 (= Mt 24,30; Lk 21,27); 15,27 1 ; Lk 6,44; 12,20.
Josephus nicht auszuschließen sei, und er folgerte, der markinische
48; 14,35; 16,9; 17,23; 18,33; 23,31; Joh 15,6; 20,2; Apg 3,
2; 19,19; 13,28 (siehe Wilcox, 127ff.).
Gebrauch sei ei ne "überarbeitete Ausdrucksform, zwar korrekt, aber in gutem Griechisch ungebräuchlich, weil
sie zufällig einer Wendung ent-
C.H. Turner hat die Aufmerksamkeit auf einen charakteristisch markinischen Sprachgebrauch gelenkt:
spricht, die in der semitischen Sprache häufig war"1. Besonders üblich im Aramäischen istdas auxiliare ~T~ (EPXE:C1-\}al.). Es
auf einen "impersonalen Plural" (so
bezei chnet von Turner), in dem beständi g auf di e Zwölf Bezug genommen
betont das Hauptverb, ein Gedanke an "gehen" muß nicht vorliegen, z.B.
zu sei n schei nt; Ma tthäus und Lukas ersetzen so 1. che Pl ura 1e durch ei-
Beresahith rabba 17: " ... sie ging hin (n~T~) und heiratete"; andere
nen Singular mit Jesus als Subjekt. Diese scheinbare Maniriertheit des
Beispiele sind Maaser saheni 4, 9, f. 55c, Zeile 17;
Markus verliere ihre Unbeholfenheit, wenn wir diese sich wiederholenden
Kil,ajim 9, 4, Neben
Plurale 3. Pers. in Plurale 1. Pers. verwandeln, und Turner (einer An-
dem synoptischen Gebrauch von ~px611e:VOS, EA-\}WV in dieser Art entspricht
regung Godets folgend) war überzeugt, daß diese Verben in der 3. Pers.
das johanneische unaye:l.v dieser Spracheigentümlichkeit; Joh 12,11: un-
Pl ur. Verben inder 1. Pers. Pl ur. aus den Memo i ren des Petrus wider-
iiyov ••• )tal. hCOTe:UOV, 15,16: Lva Ulle:t:S unaynTe: }tal. )tapn~v Cjl€pnTe:. Für
spiegeln 2
f. 32c, Zeilen 38, 42, 45 und passim im palästinischen Talmud.
:11 \!J , :1111, was einfach "wieder" bedeutet,
•
=
Aber es ist nicht nötig, zu solch einer Erklärung Zuflucht zu neh-
zitierte Joüon, Notes philo-
men. Solch eine monotone Wiederholung von Verben in der 3. Pers. Plur.
einen möglichen auxiliaren (und adverbialen) Gebrauch von OTpECjle:l.V
"Ich frage mich, ob OTPEqJW wohl die Bedeutung
oder der 3. Pers. Sing., bezogen auf ein Subjekt, das einmal erwähnt
'umkehren' haben kann ... Die Bedeutung 'Wenn ihr nicht wieder wie die
worden oder zu bekannt ist, um abermals erwähnt zu werden, ist ~harak
logiques, 347, Mt 18,3:
Kinder werdet' " nach einigen Autoren erlaubt, ist ausgezeichnet. Uns
teristisch für die einfache semitische Erzählung. Häufig wird in einer
scheint es hier ganz einfach, in der Art des hebräischen (~1\!J) und des
semitischen Geschichte unterlassen, einen Subjektwechsel
aramäi schen (~1n, 1n;,), den Gedanken wieder auszudrücken. Man muß zu-
die Identifizierung wird der Aufmerksamkeit und der Intelligenz des
geben, daß dieser Semitismus ein wenig schwierig ist, aber es scheint
Lesers überlassen; auch in arabischen-Erzählungen ist die Identifizie-
nicht möglich, ihn zu leugnen."
rung nicht immer offensichtlich.
anzuzeigen;
In der aramäi schen Geschi chte von Jot)anan ben Zakkai s Fl ucht aus b) Der impersonale Plural
dem belagerten Jerusalem, erzählt im Midrasah Eaha 1, 31, haben wir
Das Passiv wurde im Aramäischen seltener gebraucht als im Griechischen, seine Stelle nahm eine impersonale Konstruktion ein, die, abgesehen von HyouOl.. , qJaoC, dem
Vorkommen
im Griechischen ungebräuchlich ist. In
dieser impersonalen Konstruktion
entdeckte Wellhausen den Einfluß des Aramäischen 2 Verteilung
dieser
Konstruktion
in •
in den Evangelien
den
Evangelien
Eine Prüfung der bestätigt
seine
ein Beispiel für diese Art semitischer Erzählung: Rabbi Johanan ben Zakkai ging in der Stadt spazieren und sah leute, die 'Stroh einweichten und das Wasser tranken. Er sagte: "leute, die Stroh ei nwe i chen und das Wasser tr i nken, können die den .Streitkräften Vespasians widerstehen? Ich will weggehen von hier." Er sagte zu ben Batia: "Bringe mich weg von hierI" Er (ben Batia) sagte zu ihm: "Ich kann dich von hier nicht wegbringen, es sei denn, als leiche." Er (Rabbi Jot)anan) sagte zu ihm:
Ansicht: sie herrscht vor in Jesusworten, und mit Ausnahme von Mt 1, "An Unrecorded 'Aramaism' in Josephus", Diese Studie ist von Bedeutung, weil sie eine rende stil istische Ähnl ichkeit zwischen Markus Vgl. ferner Wilcox, aaO., 125. 2 Einleitung 2 , 18. Siehe jetzt auch Wilcox, 1
126
in: JTS 30 (1929), 370. vom Aramäischen herrühund Josephus nachweist. aaO., 127ff.
1 Ein anderes mögl iches Beispiel in diesem Kapitel findet sich in Vers 8: }ta-\}wsEnoCe:l.aUTOLs, "ebenso, wieergewohnt war, ihnen zu tun", d.h. "ebenso, wie er ihnen gewöhnl ich tat"; vgl. syvet und den arabischen Tatian: "Und das ganze Volk schrie und begann zu fordern, wie der Brauch war, das soll.te er ihnen tun ... " 2 "Marcan Usage", in: JTS 26 (192S), 225f.
127
"Bringe mich als Leiche weg von hier!" EY' täusc~te ~or, tot zu.sein, und seine Jünger legten ihn in einen Sarg; Rabbi E~ les?r trug. Ihn am Kopfende und Rabbi Jehoschua am Fußende, und ben Batla ging, seine Gewänder zerrissen, vor ihm her. Sobald sie vor dem Tor ankamen, suchten sie ihn hindurchzubekomnen. Sie (die Römer am Tor) sagten zu ihnen: "Was wollt ihr die ihr Feinde seid, tun?1I Sie (die Juden) sagten, daß sie (die R~er) nicht einmal ihren Rabbi schonten. Sobald sie (die Juden) ihn hinausgebracht hatten, stellten sie ihn auf einem gewissen Friedhof ab und kehrten in die Stadt zurück. Sobald sie zurückgekehrt waren, ging Rabbi Johanan zu den Streitkräften Vespasians.
auf' einen
anderen
Beispiele solch eines "impersonalen Plurals" bei Markus, angegeben
Augenblick
vergeben;
von Turner, sind: 32.46;
gebraucht ßctltTCc;w.
11,1.11 (9, i, k).12.15.19.20.27;
14,18.22.26.32.
'EöCaTaacts;
eine allgemeine Wahrheit
E.(}ctVE:V.
Joüon
Paralle~e
die
in Mt 14,31
Lk 11, 52~
xaAoüaL);
Mt
10~25,
npctTE:
(vgl.
Beispiele,
in
Lk 1,46
. Präsens
Di ese Konstrukti on bi etet
im
die
ist.
entspricht
unten,
oder eine soeben hat
korrekterweise
"Warum zweifelst du?" (0 hat korrekterweise:
260)
Joh 11, 14~
und
a.n-
lenkte die Aufmerksamkeit "Wie
wir
Handlung ist bereits
in
in
eben
dem
diesem
Augenblick
Dies ist der Sinn des Aorists a.
(Die Variante kann auf jeden Fall usw. nlloAou.(}ncrctllE:V lesen, gegen nxo-
Und abermals könnte gefolgert werden, daß der 129
Aorist eine irrige Assimilation an den vorhergehenden Aorist aaydv,
Ex 2,20. Das Verb
oLaxpCvELV
kommt in Sach 3,7 vor und gibt das hebräische ", im Sinne von "regieren" wieder, aber für XpCVELV in Mt 19~28 = Lk 22~30 ist diese Bedeutung zweifelhaft. Wohlbekannt ist der Semitismus OOÜval.., "machen, setzen 11 oder "legen"; erfindet sich im Aramäischen im MidraschEcha 1,31 (in der oben übersetzten Geschi chte von Jo~anan ben Zakka i ) : "... sei ne Jünger legten ihn in einen Sarg"; Kilajim 9,4, f. 32b, Zeile 45, 1 Einleitung 1 , 33f.; 2. Auf1. 17f. 132
1 Für ÖOÜval.. im Sinne von Itsetzenll oder "legen" siehe ferner Joüon, Notes phi lologiques, 353, zu Lk ?~44. Anstel Je der Wiedergabe "Du gabst mir kein Wasser für meine FüßelI, vermutete Joüon: IIDu hast kein Wasser über meine Füße geschüttet ll ; Siman selbst hätte diesen persönlichen Dienst als Zeichen der Höfl ichkeit und des 'Respekts tun sollen. (Vgl. jedoch Klostermann, Komm. z.St.) Ein anderes Beispiel ist Lk 12~ 51: El.pnVnV ••• öoüvaL, "Frieden auf die Erde zu setzen ll . D hat hier ltOl..ELV statt öoüvaL, und IIFrieden 'machen" ist auch eine semitische Spracheigentüml ichkeit; vgl. Targ. Jos 9,15. Vgl. Mk 13~22: ltOLnOOUOl..V, v.l. ex LXX: ÖWOOUOl..v. Wensinck zitierte zur Erläuterung Gen 27, 40 (F): 1'.l :1i", lIein Joch legen auf ... 11 2 Aristoteles bezieht sich auf IIden See unter dem Kaukasus, den die Einwohner dort 'Meer ' nennen 11 (Meteor. I, 13). Die Sprache war wahrscheinlich Syrisch. 3 Eine Bedeutung des syrischen Verbs N~m ist IIflicken ll , und N"n ist ein IISchneider ll (Anecdota Syriaca 11, 269,7). 4 Es ist ein Äquivalent des hebräischen n11!1 und steht in den Evangel ien sowohl für &yp6~ als auch für öpo~; Gen 2,5.19; 3,18; Deut 11, 15; Jes 43,20; Mt 6~28.30; 13,36.38.44; Mk 15,21. Siehe ferner Joüon, Notes philologiques, 349, zu Mt 24~16: IIJudäa is.t ein bergiges Land, die 5pn, wohin man fl iehen muß, sind Berge, die man kennt, die Einöde. Man könnte an die bergigen, öden Gegenden jenseits des Toten Meeres denken. Wo Matthäus (18~12) ht Ta 5pn sagt, da sagt Lukas (15~4) EV TT:i E:pfiw~. 'Berg l und 'Einöde ' sind synonym. Im Äthiopischen und Arabischen ist dabr 'Berg ' , im Hebräischen ist 1:11n 'Einöde ' . Im JüdischAramäischen bedeutet N11U sowohl 'Berg ' als auch 'freies Feld ' (DaIman, Ara~äisch-neuhebr. Wörterb.)." Moulton-Mill igan nehmen an, daß 5po~ in dem Papyri auch den Sinn von "EinödeIl hat. 5 Einleitung 2 , 17. Gen.· Apoc. 21,13. 6 F.H- Chase, The Syro-Latin Text of the Gospels, 44. 133
bestätigt, sofern es den palästinischen Dialekt betrifft, Wellhausens Aramaismus nicht. Wensinck reklamierte Gen 4,7 (F) (ed. Ginsburger, 72, Zeile 5) als einen Fall, wo n:JI!1N im jüdisch-pa1ästinischen Aramäisch die Bedeutung IIvermögenli habe. G.D. Kilpatrik vermutete, daß die Parallele in Mt 7,14 die Quelle der Bezae-Variante ist. Wenn Wensincks Behauptung berechtigt ist, kann ein ursprüngliches (mehrdeutiges) aramäisches n:JI!1N die Quelle der synoptischen Variante sein; andernfalls wäre das matthäische IIfinden li ein IISyrizismus ll , d.h. eine Wiedergabe des Originals im Lichte des syrischen, nicht des palästinisch-aramäischen Sprachgebrauchs. Bedeutet d,ipwaL\I Lk 6,7, IIvermögenll? 'AVCtaTn\lCtL (E\I
T~
HpCaEL)
~ETa
(Mt 12,41
=
Lk 11,32)
Dieser Ausdruck wurde von Wellhausen als Semitismus erkannt 1 ; er ist bezeugt im palästinischen Talmud, Schebiith 10, 9, f. 39d, 15 Zeilen vom Fuße der Spalte: IIRabbi Jose disputierte mit Rabbi Jakob" (niJ R. Jose 0).' R. Jakob); Terwnoth 8, 5, f. 45c, Zelle 37. In den Evangel ienpassagen sind a\lCtaTii\lCtL ~ETa und EYECpEa8CtL ~ETd synonyme Begri ffe. I n der aramäi schen Wendung gi bt es ni chts, das E\I T~ xpCaEL entspräche, und es ist wahrscheinlich, daß diese Wörter einen rein griechischen Zusatz darstellen, l!~ eine sonst fremde Spracheigentümlichkeit verständlich zu machen. Bemerkenswert ist, daß sie im Kodex Bezae in Lk 11,31 ausgelassen sind, der folglich die aramäische Wendung bietet (Vers 32 ist in D ausgelassen}2. Joüon fügte Mt 10,21 (Notes ph-z:lologiques, 346) und Lk 21,36 (ebd., 355) wegen seines ähnlichen juristischen Sinnes von hCt\lCaTn~L und aTCt8n\lCtL ~~npoa.ßE\I hinzu. (a) Mt 10,21: lI'EnCtVCaTn~L, das heißt: die Haltung des Anklägers einnehmen (vgl. Apg 6,13; Ps 27,12; Hiob 16,8 und vergleiche Mt 12,41)11 3 • (b) ETCt.ßiivCtL ~~npoa.ßEV ToD utoD TOD av.ßpQnou. "Das ist ein Hebraismus, der 'sich behaupten' bedeutet; hier heißt es praktisch: nicht unter1i egen, ni cht verurtei lt werden, da ja der Menschensohn kommt, um zu richten. 1I Er verglich Ps 5,5: IIPrah1er werden nicht standhalten (1~~')n') ~7) vor deinen Augen. 11 Ein lei tun g 1, 34 ; 2. Au f 1., 17 . Vgl. Wensinck, Semitisms, 35. 3 II.CtpCtÖCÖW~L hier (Mt 10,21) und in 10,19 ist zu verstehen als dem .~Ichter a~slie:ern im Blick auf eine Verurteilung", und .ftCt\lclT6w empfangt von hier einen weiten kausativen Sinn: es heißt nicht "sterben mac h en" , auc hnl' c h t " zum Tode ve ru rte i I en", sonde rn du rch se i ne Ank lage "zum Tode verurtei len lassen", "zu Tode bringen lassen ll . 1
2
134
'AnEXEL\I (Mk 14,41) (Siehe unten, 225.) Aul;(i\lELV (Mt 20,28 D; Lk 22,28 0; Joh 3,30) (Siehe unten, 173.229.) 'E8\1LX6S (Mt 5,47; 6,7) (Siehe unten, 176f.) 'EHßaAAEL\I (Lk 6,22; vgl. Mt 5,11; Lk 10,35) Der erste dieser Verse bei Lukas wird gewöhnlich so interpretiert: 11 ... euren Namen verächtl ich verwerfen, ihn mi t Schande als etwas Bö-
ses ablehnen ll ; so Plummer in seinem Konmentar zur Stelle. Aber es ist sehr zweifelhaft, ob dieses Wort in seinem Kontext im Griechischen eine solche Bedeutung hat, und sein einfaches und wörtliches semitisches ~quivalent hat es sicherlich nicht. Wellhausen hat gezeigt, daß es in seinem idiomatischen Gebrauch genau dem hebräischen N')~1i1 entspricht: lIausbringen ll , "bekanntmachen" , "öffentl ich verbreiten"1: dem lukanischen Vers ähnlich ist Deut 22,14.19: " ... und einen bösen Namen gegen sie ausbringt, öffentlich verbreitet"; wir können ferner Num 13, 32; 14,36.37 vergleichen und im palästinischen T~lmud, Kethub. 4, 2, f. 28b, Zeile 55. In der Koine, und besonders in den Papyri, hat das griechische Verb in seinen verschiedenen Bedeutungen den Sinn von Gewalt gänzlich verloren; es kann z.B. "aussenden", IIwegschicken" bedeuten und· also auch "scheiden". In der LXX hat dieses Verb als ständiges ~quivalent für N')~'i1 denselben abgeschwächten Si nn 2 , aber es findet si ch ni rgends, weder in der Koine noch in der LXX, im Sinne von "ausbringen", "öffentlich verbreiten" eines Namens oder Rufs. In der LXX wird in Deut 22,14 XCtTCtIjlEPELV gebraucht und in Num 13,32 ExIjlEPELV. Der Ausdruck "machen, daß ein böser Name ausgeht", ist idiomatisch semitisch: das aramäische iJ')nN wird, wie das hebräische Verb, in diesem Sinne gebraucht; Lk 6,22 wird in der Vetus Syra mit diesem idiomatischen Ausdruck wiedergegeben: " ... und ei nen bösen Namen gegen euch ausbri ngen ~ öffent1 ich verbrei ten". Im jüdisch-palästinischen Aramäisch, im Jerusalemer Talmud zu 1.
2
Evangel ium Lukae, z.St. In den Evangel ien sind zu vergleichen: Mt 12,35; 13,52; Joh 10,4. 135
Gen 34,30 (wo im Hebräischen eine andere Wendung vorliegt), wi r den Ausdruck:
11...
finden
um über mi ch ei n übles Gerücht zu verbrei ten
(Npn)'.)?)II; dasselbe Targum gibt Num 13,32 ebenso wieder: 11 • • • sie verbreiteten ein übles Gerücht ll ; vgl. ferner Targum Spr 10,18 und in der palästinisch-syrischen übersetzung Lk
6~22
selbst.
die Nacht, der jüdischen Rechnung entsprechend,
zu dem Tag gehören,
den sie einleiten. Dieses Wort ist selten im Griechischen, aber in den zwei oder drei Fällen, in denen es sich im Profangriechischen findet, wird es immer für di e wi rkl i che Morgendämmerung gebraucht 1. Im ki rchl i chen Gri echi sch
In Mk 1,28, Lk 7,17 entspricht E~nA.\}EV der einfachen Form dieses Verbs im Sinne von IIhinausgehen ll und also auch lIüberallhin verbreitet werden ll . Im Aramäischen findet sich ein Beispiel in Vajjik:t>a rabb~ 27:
einer PrUfung des Gebrauchs dieses Verbs in den Apostolischen Konsti-
" ... und solltest du uns besiegen, so würde dein
Name
wir hier lIein echtes Beispiel
überallhin verbreitet werden (p.,n.l), in alle Welt 11 •
Der syrische Aus:-
hinausgehen,
druck N~"U pn.l entspricht genau dem markinischen E~nA.\}E ... n a~on (1,28); vgl. Doatrine of Addai, ed. Phillips,
~,
hat es den für die beiden Evangelienpassagen behaupteten Sinn:
aus
tutionen, der Didaskalia und bei Epiphanius schloß F.C. Burkitt, daß jenes
'jüdischen Griechisch'
(haben),
das die Entdeckungen der ägyptischen Papyri auf solch einen beschränkten Umfang reduziert haben" 2
•
Ein jüdischer Leser von Mt 28,1 würde T~ ERL~WOHOUO~ sicherlich als
Zeile 6. 10~35,
das "Heraufziehen" des ersten Wochentages am späten Abend des Sabbats
ExßaAwv 600 6nvapLa, angenommen; sowohl das hebräische als auch das
verstehen: dasselbe gilt für Lk 23,54; es war am Abend des Rüsttages,
aramäische Wort entsprechen 6anaveiv: "ausgebenll; so z.B. in 2. Kön 12,
als der Sabbat heraufzog, daß Jesus bestattet wurde.
11: "Und sie gaben das Geld ... und sie zahLten es aus an die Zimmer-
gelium 2 bekommt Pilatus von Herodes die Zusicherung, daß die Bestat-
leute und die Bauarbeiter ... " Das aramäische Verb findet sich in die-
tung Jesu durchgeführt worden sei, wenn auch Pi 1 atus ni cht verl angt
Ein zweiter idiomatischer Gebrauch dieses Verbs wird in Lk
Im Petrusevan-
sem Sinne im palästinischen Talmud, in Gittin 5, 3, f. 46d, Zeile 27:
hatte (auf Ersuchen des Joseph von Arimathia hin), daß ihm der Leib
" ...
geschickt werde, IIda m~n ja sah, daß es der Sabbat war, der heraufzog
vier Denare zahlte er aus
(p"nN)".
Die
palästinisch-syrische
(End Hat oaßßaTOV EltLq)(JiO~EL), denn es steht geschri eben im Gesetz:
übersetzung gibt so aR06L6ovaL in Mt 5~26 wieder.
Laßt die Sonne nicht untergehen über einen Erschlagenen" . Augenb 1 i ck des Tages, an dem er (Petrus) (Siehe unten, 240f.)
zwischen Pilatus und Herodes
liDer genaue
vermut 1 ich di e Unterha ltung
hinsichtlich der Bestattung angesetzt
haben mag, der Augenblick, auf den die Unterhaltung hindeutet, nur der Sonnenuntergang sein: 'daß der Sabbat dämmerte', und (Siehe unten, 203f.)
Sonne nicht über der Leiche eines Verbrechers untergehen soll', der am Galgen hängt, sind zwei
'ERL~WOHELV
(Mt 28,1;
~k
23,54)
in beiden Passagen die Bedeutung des hebräi schen
"1N, aramäisch: hl.l, haben,
idiomatisch gebraucht für den "Anbruch"
des jUdi schen Tages bei Sonnenuntergang 2 oder das
parallele, sich gegenseitig ergänzende Teile
der Argumentation ll3 .
Für Mt 28,1 und Lk 23,54 wurde ein semitischer Gebrauch dieses Verbs behauptet 1 : es soll
kann
'daß die
"Heraufzi ehen" des
Wenn dies die Bedeutung dieses Verbs in Mt 28,1 ist, wie können wir es dann mit dem völlig eindeutigen markinischen avaTECAavTos TOÜ nACoU in Ei nk1 ang bri ngen?
G. F. Moore nahm an, daß di e mark i ni sche über-
setzung "i n dem Verl angen entstanden sei n könnte, ei nen Ausdruck wi e
fo 1genden Tages, ei ni ge Zeit nach Sonnenuntergang, da der Abend und
A. Geiger, in: ZDMG 12,365; G.F. Moore, "Conjectanea Talmudica", in: Journal of American Oriental Society 26, 323-329. 2 Burkitt, in: JTS 14 (1913), 539, vermutete, daß i1l.l sich ursprüng1 ich auf das Aufgehen des Abendsterns bezog (NiU'.l ist im Syrischen der Pl anet Venus). 1
136
1 Vgl. Moulton-Milligan, Vocabulary of the Greek New Testament. Die Entdeckung dieses Verbs in einem Papyrus bedeutet nicht notwend i gerwe i se, daß es ke i nen j Ud i sch-g riech i sehen Geb rauch dieses Wo rtes gab; in dem Papyrus ist die wirkl iche Morgendämmerung gemeint. 2 AaO., 546. . 3 C.H. Turner, in: JTS 14 (1913), 189.
137
den wi r bei Matthäus haben, kl arer oder in besserem Griechisch auszudrücken ll1 • Wir sollten verlangen, in diesem Falle anzunehmen, daß Matthäus hi er von Markus unabhängi g war und di e ursprüngliche Oberlieferung heranzog, die Markus, vielleicht durch ein Mißverständni s, zu II verbessern ll suchte; das johannei sche O'}(oLCa!) E.\., Oüon!) würde auf dieselbe Oberlieferung zurückgehen wie Matthäus. Solch eine Ansicht dient dazu, die Widersprüche in den verschiedenen Beri chten der Evange 1 i sten aufzul ösen. Di e Rei henfo 1ge der Ereignisse dürfte dann sein: Jesus wurde am Rüsttag vor dem Passafest gekreuzigt, das in jenem Jahr auf einen Sabbat fiel; er wurde am späten Nachmittag oder frühen Abend desselben Tages, vor Sonnenuntergang, . bestattet. Ei nen ganzen Tag später, nach unserer Rechnung: spät am Sabbat, aber früh am ersten Wochentage, d.h. nach jüdischer Rechnung: am späten Samstagnachmittag .oder -abend, gingen Mari a Magda lena und die Jünger zum Grabe: Maria hatte gewartet, bis der Sabbat offiziell vorüber war, dann, am Samstagabend, machte sie sich ohne Verzug auf den Weg zum Garten 2 • LTl €n\., 7j7;Ol 17Jl:> ;JJ ;!JJ7 n 7N7) und erstickten es, und es brachte keine Frucht
((i1 7 )NJN Jn' N;l i1 7Jlj7Jnl). 8: Und anderes fiel auf guten Boden (Nn~v
NY'N ;JJ ;!JJ ,1nlNl)
und brachte Frucht, die aufging und wuchs 1 , einiges 30fach und einiges 60fach und einiges 100fach 2
(i1N" 7n1 17nl!1 7n1 17 n;n 7n).
Im Gleichnis von der selbstwachsenden Saat ist ö
yn = NY'N,
an6pos
= NY1T,
= 1ynN
und ~nxUvEaßot.. = l'1N. Vers 29 enthält eine wohlbekannte philologische crux: napaooL. Die genaueste Parallele findet sich in der LXX-Variante für xapnocpopnaEt.. in Hab 3,17: n aU}{T; DU ~n ltapaoqi Tbv }(Opn:ov OU-rT;S (diese Variante wurde im complutensischen Text gefunden). Aber hier ist das Verb, wie zu erwarten war, transitiv; es gibt kein Beispiel, in dem nopaooüvat.. intransitiv gebraucht wird und in bezug auf die Früchte der Erde eindeutig "hervorgebracht werden" bedeutet. Der bestbezeugte griechische Gebrauch des Verbs, der jedoch keinen wirklich befriedigenden Sinn ergibt, ist "gestatten", "erlauben", bezogen auf Umstände, Zeiten oder Jahreszeiten, z.B. PoZyb. XXII, 24,9. Für den intransitiv gebrauchten Aorist nOpEOW}{EV, in der Bedeutung "sich ergeben", "übergeben", konnte ein Beispiel beigebracht werden, 1 2
EYECpEaßot..
Vgl. Torrey, aaO., 8 •. Oben, 124. 163
schied zwischen einer Stadt, die "sich ergibt" und der Erde, die Frucht
das Aramäi sche wörtl ich oder genau gl ei chbedeutend wi ederzugeben, und er meinte zweifellos: "wenn die Frucht es erlaubtlI. Die Paronomasie
"gibt"; das Verb in Josua ist ein Beispiel für schlechtes übersetzungs-
wi rd im 1etzten Satztei 1 des Verses fortgesetzt;
griechisch; es entspricht einem intransitiven Gebrauch des hebräischen
lIist reif" und entspricht in der LXX dem hebräischen .:1').:11'